[NO] Lofoten 2011- Zu Besuch im ganz hohen Norden.

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  • vinne90
    Gerne im Forum
    • 26.04.2010
    • 82
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    • Meine Reisen

    #21
    AW: [NO] Lofoten 2011- Zu Besuch im ganz hohen Norden.

    Zitat von Roene Beitrag anzeigen
    Die "Delfin-Wale" muessten Schweinswale gewesen sein (norw. nise) und die "Pinguine" waren Austernfischer (norw. tjeld) .
    Unsere biologischen Kenntnisse waren vor Ort ohne Internet oder Bibliothek doch sehr beschränkt, hatten dafür aber auch viel Spaß dran. Danke für die norwegischen Entsprechungen.
    Und natürlich Dank für das Lob, die Wiederkommen ist ja bei so einer gelungen Tour eine Selbstverständlichkeit, zumindest wenn ausreichend Zeit im Sommer vorhanden ist.
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    • Martn
      Gerne im Forum
      • 24.10.2011
      • 75
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      • Meine Reisen

      #22
      AW: [NO] Lofoten 2011- Zu Besuch im ganz hohen Norden.

      ja sehr schön! Herzlichen Glückwunsch zur wirklich gelungenen Tour und dem überwinden diverser Hürden. Sehr gut finde ich auch die Film-Version, durch die sich euer Bericht sehr sehr positiv vom "0815" Reisebericht (den ich auch sehr gern mag!) abhebt!
      Als ich eure Klettereinlagen gesehen habe, wurde ich im Kopf ca. 3,5 Monate zurück versetzt. Da musste ich/wir im Setesdal zuerst die Route von Börsteinen nach Lysebotn abbrechen (wer beim DNT sich überlegt hat, man könnte ohne Sicherung nen Fjord über "oberlixgroße Hinkelsteine" absteigen, gehört genau dort- bei mießem Wetter, 18 Kg Rucksack und Freundin hinten dran- hin!), nur um 2 Stunden später vor einer Staumauer zu stehen ... Klingt verwirrt, wenn ich mir das so durchlese, aber in meinem Kopf ist das alles sehr klar

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      • Yaphi
        Dauerbesucher
        • 12.07.2010
        • 519
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        • Meine Reisen

        #23
        AW: [NO] Lofoten 2011- Zu Besuch im ganz hohen Norden.

        Hej,

        vielen Dank (oder wie der Norweger vielleicht sagt: mange takk) für die ganzen positiven Rückmeldungen.
        Die restlichen Teile des Berichtes werden jetzt bald folgen, bis Ende des Monats ist die Sache hier durch ;)

        @martn: Am Lysefjord hatten wir auch schon ein paar Wegfindungsschwierigkeiten. Scheint nicht so ein gutes Pflaster zu sein.

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        • chinook
          Fuchs
          • 27.04.2005
          • 2232

          • Meine Reisen

          #24
          AW: [NO] Lofoten 2011- Zu Besuch im ganz hohen Norden.

          Unreflektierte Wahrnehmungen, unterlegt mit bildungsferner Unterschichtenmusik. Hervorragend ...


          -chinoook
          Realität ist ein Problem von Leuten, die nicht mit Alkohol umgehen können.

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          • ronaldo
            Freak
            Moderator
            Liebt das Forum
            • 24.01.2011
            • 12009
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            AW: [NO] Lofoten 2011- Zu Besuch im ganz hohen Norden.

            Zitat von chinook Beitrag anzeigen
            Unreflektierte Wahrnehmungen, unterlegt mit bildungsferner Unterschichtenmusik. Hervorragend ...


            -chinoook
            Hi,

            ist dir eigentlich klar, wie arrogant das rüberkommt - muss das sein?

            Gruß, Ronald

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            • vinne90
              Gerne im Forum
              • 26.04.2010
              • 82
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              AW: [NO] Lofoten 2011- Zu Besuch im ganz hohen Norden.

              Zitat von ronaldo Beitrag anzeigen
              Hi,

              ist dir eigentlich klar, wie arrogant das rüberkommt - muss das sein?

              Gruß, Ronald
              Danke, Ronald für die Eindwand. Aber ich glaube, dass es nicht in einem solchen Sinne gemeint war und habe es auch nicht so aufgenommen, daher geht das schon in Ordnung. Auch wenn ich die Musik nicht als Unterschichtenmusik bezeichnen würde, das fängt bei mir doch eher in anderen Bereichen an. Hauptsache alle haben Spaß dran, es ist natürlich keine hochwertige Dokumentation mit Untertitel in Armenisch bis Zulu, sondern ein eher lustig gemeinte Erinnerung ohne vorher abgesprochene Texte.
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              • palmero
                Erfahren
                • 05.11.2010
                • 154
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                AW: [NO] Lofoten 2011- Zu Besuch im ganz hohen Norden.

                ..coole Tour, nettes video,
                sacht mal jungs, welche Videocamera hattet ihr denn am start?
                Gruss vom "neider"...
                Der Kopf ist immer woanders...

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                • vinne90
                  Gerne im Forum
                  • 26.04.2010
                  • 82
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: [NO] Lofoten 2011- Zu Besuch im ganz hohen Norden.

                  Zitat von palmero Beitrag anzeigen
                  sacht mal jungs, welche Videocamera hattet ihr denn am start?
                  das war der Sony HDR-CX130E. Datenblatt hier.
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                  • Yaphi
                    Dauerbesucher
                    • 12.07.2010
                    • 519
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                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: [NO] Lofoten 2011- Zu Besuch im ganz hohen Norden.

                    Weiter geht es mit Freitag, diesmal etwas textbasierter...


                    Am nächsten Morgen geht es nach dem Frühstück dann einigermaßen zeitig los (11:00 Uhr, also noch völlig im Rahmen). Kaum sind wir 5 Minuten unterwegs und haben gerade die Munkebu passiert, stehen wir auch schon vor dem ersten Problem, denn vor uns geht es einige Meter recht eng und steil nach unten, sodass diese Passage mit Rucksack nicht zu klettern ist.
                    Da wir aber unten direkt auf dem Weg weitergehen können und nicht wirklich gewillt sind einen Alternativweg zu suchen, entscheiden wir uns unser Seil zu benutzen und Vincent seilt die Rücksäcke einmal zu mir ab und ich einmal zu ihm und schon sind wir wieder auf dem Weg angekommen, der uns Richtung Hermannsdalstinden bringt.



                    Das Abseilen war vielleicht nicht wirklich nötig, aber wir wollten das mitgeschleppte Seil nicht die ganze Zeit nur als Wäscheleine benutzt haben. Nur einige Meter weiter treffen wir auf eine Gruppe von vier Leuten, die zufälligerweise dort herkommen, wo wir hinwollen, vom Kraftwerk am Fjord.
                    Sie sagen, dass sie mit Rucksack dort nicht absteigen würden, dass es aber machbar sei. Da das Wetter gut ist und wir ansonsten den Weg zurück nach Moskenes laufen müssten, entscheiden wir uns zumindest den Weg mal aus der Nähe anzugucken, im Zweifelsfalle aber umzudrehen.



                    Zunächst steigen wir aber erstmal den Weg zum Krokvatnet wieder auf und machen an dem sehr klaren See eine kurze Puddingpause mit erstaunlich gutem, wenn auch etwas dünnflüssigen Vanillepudding, der uns die Kraft gibt, auch den letzten Anstieg des Tages leicht zu bewältigen.



                    Von diesem Hügel aus sieht der Plan vor, dass wir uns nach rechts also wieder zurück Richtung Tennesvatnet schlagen, während der offiziellen Weg zur Gipfelbesteigung nach links weiterführt.


                    Rechts unten Tennes, links mit Fähranleger Vindstad





                    Zu unserer Erleichterung finden wir einen erstaunlich gut ausgetretenen Weg, der an der rechten Flanke des Hügels hinunter zum Tennesvatnet führt und kaum Probleme bereitet, zumindest nicht bei gutem Wetter, allerdings eine kurze Passage beinhaltet, in der man sich an einem angebrachten Stahlseil entlang hangeln muss.
                    Am See angekommen folgen wir dem sogar markierten Weg hinunter Richtung Fjord. Wie wir später erfahren sollten, war hier wohl mal ein Wanderweg, der aber nicht mehr vom DNT verwaltet und gepflegt wird, wohl aber noch die alten Markierungen besitzt.


                    Irgendwo da gings runter

                    Auf dem Weg hinab stellen wir auch fest warum, denn der Weg führt serpentinenartig steil nach unten und obwohl es in den letzten drei bis vier Tagen nicht geregnet hat ist der Weg matschig, rutschig und an einigen Stellen nur durch Umwege durch die sehr dichte angrenzende Vegetation passierbar. An einer Stelle hängt gar eine Leiter an einem Haken an einer Wand, die es hinabzusteigen gilt.
                    Letztendlich kommen wir nach einem recht langen und schlauchenden Abstieg heil unten an und sind retrospektiv sehr froh, dass wir so gutes Wetter hatten, denn bei schlechtem Wetter wäre der Weg extrem gefährlich dann vielleicht gar nicht zu bewältigen gewesen.
                    Am Anleger des Kraftwerkes angekommen, ändern wir unseren Plan, denn der Weg am Ufer lang nach Vindstad führt über große und sehr rutschig aussehende Geröllfelder oder ähnlich beschaffenes anstehendes Gestein und dichte Vegetation.




                    Eventueller Schweinswal

                    Stattdessen entscheiden wir uns nach Tennes zu gehen, denn dort ist nach unseren Informationen zumindest ein Fähranleger.
                    Am Anfang noch über eine alte Straße, später mehr oder weniger einfach querfeldein machen wir dann unseren Weg nach Tennes, wo wir aber keinen Fährplan finden. Stattdessen treffen wir eine ältere Frau, die die Hälfte der Gesamtbevölkerung von Tennes darstellt, zurzeit sogar die Komplette, da ihr Mann beim Einkaufen ist.
                    Sie erzählt uns einige interessante Geschichten und Fakten über Tennes, dass sich komplett im Besitz ihrer Familie befindet und dass sie derzeit wieder aufbauen möchte, und die umliegenden Dörfer.
                    Aber leider hören wir auch, dass die Fähre in Tennes schon seit 20 Jahren nicht mehr fährt, allerdings fahre sie vom Kraftwerk aus, wenn wir dort stehen und winken würden.
                    Nach einigen weiteren Geschichten über Vindstad und Umgebung machen wir uns auf den Weg zurück zum Kraftwerk, was sich als kraftraubend und nervig herausstellt. Dabei werden wir von dem Hund aus Tennes begleitet, dem es bei seiner Besitzerin zu langweilig zu sein scheint und der in der Folge nicht von unserer Seite weicht, was zum Schluss, vor allem beim Besteigen der Fähre etwas anstrengend wird.



                    Nach längerem Ausharren in der kalten und windigen Bucht können wir dann endlich die letzte Fähre des Tages sehen. Sie legt in Vindstad an, fährt wieder los, wir winken und … die Fähre verschwindet hinter der Landzunge auf der Tennes liegt.
                    Fassungslos schauen wir auf den Punkt, an dem die Fähre gerade verschwunden ist und gerade als wir nach endlosen Sekunden im Kopf schon neue Pläne machen, taucht die Fähre dann doch wieder auf und kommt in unsere Richtung. Erleichtert bezahlen wir die 115 NOK/Person (5 NOK weniger als für die Rundfahrt…), lassen den Hund am Steg zurück und fahren mit dem Schiff nach Reine, leider das einzige Ziel, das an diesem Tag noch angefahren wird.
                    In Reine angekommen ist es bereits so spät, dass wir nach einem erfolglosen Abstecher in die Trockengestelle des Stockfischs unser Zelt sicherheitshalber legal an der alten E10 aufstellen, was zwar kein besonders schöner Zeltplatz ist, aber im Angesicht des langen Tages gut genug, um eine Nacht zu verbringen.



                    Um dem doch recht frischen Wind zu trotzen, bewegen wir einen Großteil des Gesteins der Uferböschung, da unsere Heringe im Kies der ehemaligen Ausweichstelle nicht zu verankern sind.
                    Für den nächsten Tag wollen wir uns dann mit den Bus- und Fährplänen vertraut machen, um zu gucken wie wir unseren ursprünglichen Plan noch möglichst gut durchsetzen können und dann unseren Weg fortsetzen.

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                    • hannesl
                      Anfänger im Forum
                      • 10.07.2009
                      • 28
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                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: [NO] Lofoten 2011- Zu Besuch im ganz hohen Norden.

                      Seid ihr etwa nur für ne Woche da hochgefahren?

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                      • Yaphi
                        Dauerbesucher
                        • 12.07.2010
                        • 519
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                        #31
                        AW: [NO] Lofoten 2011- Zu Besuch im ganz hohen Norden.

                        Ja sind wir.
                        Von Montag bis Mittwoch, also 7 Tage auf den Lofoten von Dienstag bis Dienstag und je einen Tag An- und Abreise.
                        Bei beiden uns von war der Sommer recht voll, sodass nicht übermäßig Zeit war und da wir beide wenig Probleme mit langen Anreisen haben ( ist auch ne Art von Urlaub) haben wir uns trotzdem dafür entschieden.
                        Würde diese lange Zugfahrt aber nächstes Mal wohl nicht für eine Woche machen, das war doch schon recht hart.

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                        • Yaphi
                          Dauerbesucher
                          • 12.07.2010
                          • 519
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                          #32
                          AW: [NO] Lofoten 2011- Zu Besuch im ganz hohen Norden.

                          Soo da sitzen wir nun also an der alten E 10 (die neue führt durch einen Tunnel knapp daneben) bei Reine und überlegen was wir machen.



                          Unser erster Weg bringt uns dann nach Reine in Richtung Citycenter (Bushaltestelle, Tourismuscenter und Hafen), wo wir uns über die Bus- und Fährverbindungen schlau machen und zu dem Schluss kommen die Tour von hinten anzugehen und erstmal in Richtung Kvalvika runterfahren, die eigentlich das letzte Ziel der Tour sein sollte.



                          Da der entsprechende Bus allerdings erst später kommt, vertreiben wir uns mit Muffins und Karten schreiben die Zeit. Während Letzteres eher lästig ist und das Rekonstruieren der Adresse von Verwandten sich als schwerer als erwartet herausstellt, ist der Schoko-Muffin, mit Schokoladenstücken und Schokoladenglasur ein echter Hochgenuss, der den Energiehaushalt und unserer Laune für den Tag deutlich anhebt. Schließlich sitzen wir im Bus Richtung Fredvang, dem Ort, der am Nächsten an der Kvalvika liegt und von dem wir uns per Trampen zum Wanderweg bringen lassen wollen. Nach ca. halbstündiger Fahrt durch schöne Landschaft kommt Fredvang auch schon in Sicht, nur noch zwei lange Brücken trennen uns von dem Ort, als der Bus plötzlich auf der anderen Seite des Fjordes hält und der Busfahrer uns zu verstehen gibt, dass hier die Bushaltestelle von Fredvang wäre.
                          Etwas ratlos stehen wir dann auf der anderen Seite und gucken rüber nach Fredvang.


                          Blick vom Ryten aus auf die beiden langen Brücken

                          Da wir keine Lust haben über zwei lange Autobrücken zu laufen, halten wir den Daumen raus und nachdem wir einem englichen Radfahrerpärchen und zwei französischen Caravanfahrern den Weg nach Reine bzw. A erklärt haben, werden wir recht bald von einer norwegischen Lehrerin mitgenommen, die uns dann freundlicherweise auch gleich zum Einstieg des Weges zur Kvalvika fährt.
                          Vorher halten auch noch drei Italiener, die aber nur noch Platz für einen in ihrem Wagen haben, sodass wir leider ablehnen müssen.
                          Der Fußweg zur Bucht der Qualen ist dann recht kurz und unproblematisch, sodass wir, nachdem wir unser Zelt am Strand aufgebaut haben, noch zur zweiten etwas südwestlicher gelegenen Bucht rüberlaufen und dabei froh sind, nicht unser Gepäck hierhin schleppen müssen, wie es der alte Plan vorsah, weil der Stein hier doch recht glatt und nicht ganz einfach zu gehen ist.

                          Weg zu Kvalvika







                          Nachdem wir ausreichend Fotos gemacht haben


                          und gegessen haben, klappert Vincent noch unsere diversen Nachbarn ab, zu denen unter anderem drei Mädels aus Norwegen sowie ein schwedisches Pärchen gehören, die ebenfalls dieses Fleckchen Erde zum Übernachten gewählt haben, sich aber in der großen Bucht doch sehr weiträumig verteilen. Bei den Schweden kann er sogar noch einige der norwegischen Erdbeeren genießen, die diese mitgebracht haben.




                          Blick zurück auf Kvalvikaeingang

                          Nach einem netten Sonnenuntergang geht es dann mit dem Plan den Ryten am nächsten Tag zu besteigen ins Zelt.







                          Sonntag:
                          Unseren Tag an der Kvalvika gehen wir dann mal wieder entspannt an, ist ja schließlich Urlaub. Nachdem die pünktlichsten Tagestouris sich bereits den ersten langen Anstieg hochgequält haben, macht sich dann auch Vincent auf den Weg, während ich noch mal meine Haare und Wäsche wasche und dann kurze Zeit später ebenfalls aufbreche.



                          Dabei ist mein Timing ziemlich schlecht, denn ich komme genau hinter einer französischen Wandergruppe an den ersten Anstieg, sodass ich in der Folgezeit mühselig wie ein Formel 1 Pilot in Monaco einen nach dem anderen auf dem schmalen Weg überholen muss.



                          Schließlich erreiche ich einen kleinen See an dem die Gruppe Pause macht. Ich hingegen halte mich nur kurz zum Wasser auffüllen auf und setze dann meinen Weg Richtung Ryten fort, diesmal ohne jegliche Begleitung, in völliger Stille und mit schöner Aussicht – herrlich.



                          Da das Wetter wunderbar ist und man schon beim Aufstieg eine grandiose Aussicht genießen kann, ist der stetig ansteigende Weg kein Problem und nachdem ich zwei Neben“gipfel“ überquert habe, stehe ich dann auf dem 543 m hohen Ryten und freue mich über den Weitblick und das schöne Wetter, sowie die völlige Einsamkeit ( in der Zeit wo wir oben waren, war sonst niemand da, die meisten Wanderer scheinen einen anderen Berg bevorzugt zu haben), in der es sich hier oben wirklich gut aushalten lässt.











                          Ich trage mich noch ins Gipfelbuch ein



                          und beobachte fasziniert die Wolken, die an der Westseite des Ryten hängen bleiben und dadurch den wolkenlosen Blick ermöglichen.



                          Irgendwann machen wir (Vincent hatte oben gewartet) uns dann auf dem Weg zurück in die Bucht, in der wir den Rest des Tages mit Fototouren, Essen und rumdrömeln verbringen. Außer dass Vincent sich entscheidet, die noch am Morgen als völlig verrückt bezeichneten Norweger zu kopieren und eine kleine Erfrischung im Nordatlantik zu nehmen. Während er sich ins gefühlt – 5 Grad kalte Wasser begibt, filme ich das vergnügt aus sicherer und trocken-warmer Entfernung. Da er sich die Sache nicht zu wirklich gut überlegt hat, muss er danach im ebenso kalten Bach, der den Ryten hinunterkommt sich das Salz abwaschen und das alles noch möglichst bevor die Sonne so tief steht, dass jegliche wärmende Wirkung verloren geht.
                          Trotzdem können wir nach einem wärmenden Mahl noch einen schönen Sonnenuntergang bis spät in die Nacht verfolgen, auch wenn ein kleines Wolkenband am Horizont die Sicht leicht verschleiert.









                          Wir planen dabei noch den nächsten Tag, verwerfen die laufintensive Idee von hier noch nach Kjerkfjorden zu wandern und mit der Fähre nach Reine zu fahren. Wir entschließen uns stattdessen, sollten Wetter und Mitfahrgelegenheit auf unserer Seite sein, den Weg zurück nach Reine zu machen und eine Besteigung des Reinebringen in Angriff zu nehmen, dessen Blick zu einem Lofotenurlaub einfach dazugehört.

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                          • Yaphi
                            Dauerbesucher
                            • 12.07.2010
                            • 519
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            AW: [NO] Lofoten 2011- Zu Besuch im ganz hohen Norden.


                            Hatte dieses Bild von Vincent vergessen, aber ich meine es hat es verdient hier zu sein.


                            Ein leises, zyklisch auftretendes „Schhh“ weckt mich an diesem Morgen, leicht verschlafen bleibe ich liegen und versuche das Geräusch einzuordnen, das bei jedem Windstoß erneut auftritt. Als ich mich schließlich umdrehe und zur Mitte des Zeltes gucke, traue ich meinen Augen nicht, das ganze Zeltinnere liegt unter einer dünnen Sandschicht bedeckt, die es bis in die äußersten Ecken des Zeltes und natürlich auch in alle darin befindlichen Sachen geschafft hat. Die Quelle dieser unerfreulichen Überraschung ist schnell ausfindig gemacht, bei jedem Windstoß drückt der Wind den Sand zwischen Außen- und Innenzelt nach oben, worauf hin dieser in der Mitte des Zeltes durch die Lüftungsfliegengitterteile hereinrieselt. Die einzige Möglichkeit dem zu entkommen, wäre das Zelt abzubauen und vom Sand auf Gras umzusiedeln. Aufgrund der frühen Stunde und eines Motivationsdefizites meinerseits drehe ich mich aber einfach um und versuche noch etwas Schlaf zu bekommen. Aber schon kurze Zeit später ist dieser Plan gescheitert, da mir einfällt, dass ja auch noch unsere Wäsche draußen auf der Leine hängt oder es zumindest gestern Abend noch tat. Daher fange ich an unsere Sachen, von denen sich einige im Umkreis des Zeltes verteilt hatten, wieder einzusammeln, meine anderen Sachen aus dem Zelt rauszutragen, sie auf einem kleinen Grashügel zu lagern, auszuschütteln und in den entsandeten Rucksack zu verpacken, damit sie nicht wegfliegen. Schließlich entscheiden wir uns die Sachen erstmal bei den Bänken zu lagern, an denen die anderen Zeltbewohner sowie frühen Tagesgäste bereits Frühstücken, um dann in Ruhe das Zelt abbauen zu können. Dabei kommen wir mit einer Norwegerin ins Gespräch, die uns gerne mitgenommen hätte. Leider aber hat sie keinen Platz mehr im Auto, was sich uns, anhand der Menge von Leuten und Ausrüstung, die sie dabei hat, durchaus erschließt. Warum haben fast alle norwegischen Familien Kinder, die einem die Tramperplätze belegen? Also machen wir uns nach einem leicht sandigen Müsli wieder auf den Weg Richtung Straße, in der Hoffnung jemanden zu finden, der uns mit nach Fredvang nimmt, was angesichts der Tatsache, dass im weiteren Verlauf der Straße vielleicht noch 20 Leute wohnen, eigentlich nicht klappen dürfte.





                            Nach einer halben Stunde des Wartens, in der uns immerhin drei Wagen passiert aber nicht mitgenommen haben, machen wir uns daher auf zu Fuß auf. Prompt werden wir von zwei Franzosen mitgenommen, die uns wieder an der Bushaltestelle von Fredvang absetzen. Diese ist für den Rückweg ein Tramperparadies, weil die E 10, die einzige große Straße quer über die Inseln genau hier vorbeiführt und ein großer Parkplatz und eine gute Sichtbarkeit optimale Trampbedingungen garantieren. Und so dauert es nur 20 Minuten und wir sind mit zwei Kölnern auf dem Weg zurück Richtung Reine. Unser Zelt wird wieder an der alten E 10 aufgeschlagen, diesmal aber ein paar Meter weiter genau über dem Tunnelausgang, der so bewachsen ist, dass man unser Zelt weder von der alten noch von der neuen E10 einsehen kann und selbst das Motorengeräusch ist ausreichend gedämpft. Daher lassen wir auch unbesorgt die Rucksäcke zurück (sind ja schließlich in Norwegen) und machen uns an den Anstieg hoch zum Reinebringen. Dieser erweist sich als extrem anstrengend, weil der Weg die ganze Zeit gefühlte 45° Anstieg aufweist und einfach niemals zu Enden sein scheint, sodass ich mir schwöre diesen Weg niemals wieder in diesem Leben zu gehen. Der Aufstieg gestern zum Ryten, der gut 100 HM mehr hatte, allerdings nicht so steil anstieg war da deutlich angenehmer zu gehen. Dazu führt der Weg anfangs durch viel Vegetation und ist auch stellenweise sehr rutschig oder mit kleineren Kletterpartien versehen. Ein entgegenkommender Trupp zweier deutscher Familien, führt uns dann auch wieder die Meckerfreude unserer Mitbürger vor. Gerade die beiden Damen würden am liebsten ganz weit weg sein oder zumindest einfach sitzen blieben und sich mit einem Heli rausfliegen lassen. Aber irgendwann sind sie und der Weg hinter uns und nach einem letzten Überwinden einer kleinen Felswand stehen wir auf dem Reinebringen und trauen unseren Augen nicht. Adjektive für diesen Blick zu finden ist kaum möglich, die gigantische Weite und schroffe Majestät der umliegenden Bergwelt, die sich trotzig aus dem Wasser erhebt und das Gegeneinander von Bergen und Meer, in dem die menschlichen Ansiedlungen so unbedeutend wirken entziehen sich einer Beschreibung und können – so meine ich - nur persönlich erlebt und erfasst werden.


                            Die letzten Meter










                            Der Blick entschädigt für alle Anstrengungen, die uns der Reinebringen auf seinem Anstieg überwinden ließ. Nachdem wir den Blick einige Zeit genossen haben, trage ich mich auch hier ins Gipfelbuch ein und wir machen uns wieder auf dem Weg nach unten, der auch nicht ganz leicht zu gehen ist, zu unserem Zeltplatz, wo wir den Abend ausklingen lassen.





                            Bei weiterhin überragendem Wetter machen wir uns an unserem letzen Lofotentag zu Fuß auf den Weg nach Moskenes. Zuvor bereiten wir uns mit Haarewaschen und einem letzten guten Müslifrühstück vor auf die Rückkehr in die Zivilisation, wo uns ungewohnte zeitliche Verpflichtungen erwarten. Die 13:30-Fähre zum Festland wollen/ müssen wir erreichen, damit unsere Rückfahrt planmäßig vonstatten geht. Was sich nicht als Problem rausstellt, wir kommen gegen 12:30 Uhr in Moskenes an, machen noch einige Fotos und lassen uns dann zurück zum Festland übersetzen, wo wir noch einige Stunden in Bodo im Supermarkt bzw. kochender Weise am Bahnhof verbringen und dann unseren Übernachtzug nach Trondheim nehmen.





                            Von hier geht es dann weiter nach Oslo und Torp und mit dem Flugzeug zurück nach Bremen. Eine Reise die trotz ihrer Länge und des häufigeren Umsteigens relativ entspannt und geregelt verläuft. Der NSB mit ihren vielen freundlichen Angestellten sei Dank.

                            Fazit:
                            Mal wieder überwiegen nach einer Reise die positiven Aspekte, heute dreieinhalb Monate nach der Reise fällt mir kaum ein negativer Aspekt ein.
                            Natürlich war die Anfahrt auf die Lofoten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sehr anstrengend, über 20 Stunden mit dem Zug, dazu noch vier Stunden Fähre und eine Stunde Flug muss man auch erstmal absitzen, aber ich würde es letztendlich wieder machen, denn die Lofoten sind es wert und gerade der Zug von Trondheim nach Bodo war sehr angenehm, da er unglaubliche Mengen an Platz bot. Positiv war mal wieder das Wetter, wir haben in der Woche keinen einzigen Tropfen abbekommen und hatten auch recht viel Sonnenschein. Landschaftlich ist außer Top gar nichts zu sagen, gefiel uns sehr. Auch die Leute, die wir getroffen haben, waren durchweg freundlich und hilfsbereit. Vor allem haben wir die in guter Erinnerung, die uns ein Stück des Weges gefahren haben, sowie die nette Dame in Tennes.
                            Unterm Strich sind wir sehr zufrieden mit dieser Tour und die Lofoten werden uns nicht zum letzten Mal gesehen haben.


                            Und damit ist dann hier Ende..
                            Eventuelle Nachfragen beantworten wir natürlich gerne, ansonsten gibts wieder einen Bericht, wenn die nächste Tour gewandert ist
                            Zuletzt geändert von Yaphi; 20.11.2011, 17:56.

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                            • Scrat79
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                              #34
                              AW: [NO] Lofoten 2011- Zu Besuch im ganz hohen Norden.

                              Ich bin neidisch wegen eures Wetterglückes!
                              Aber ich werde die Lofoten auch mal wieder sehen. Garantiert.
                              Selbst nach den Tagen Regenwetter, die ich hatte!

                              Danke für den tollen Bericht mit den Super Fotos, die Erinnerungen weckten.
                              Der Mensch wurde nicht zum Denken geschaffen.
                              Wenn viele Menschen wenige Menschen kontrollieren können, stirbt die Freiheit.

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                              • entenpower
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                                • 24.07.2009
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                                #35
                                AW: [NO] Lofoten 2011- Zu Besuch im ganz hohen Norden.

                                Sehr schöner Bericht, Film und vorallem sehr schöne Tour! Danke!

                                Die Lofoten scheinen sich wirklich zu lohnen! Bin mal gespannt, wann ich da aufschlagen werde
                                www.philipp-ennen.de

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                                • Fliehender
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                                  • 08.04.2011
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                                  #36
                                  AW: [NO] Lofoten 2011- Zu Besuch im ganz hohen Norden.

                                  Sehr schöner Bericht, tolle Fotos, angenehm zu lesen

                                  OT: Das letzte Bild wurde zweimal verlinkt, glaube nicht, dass das gewollt war ;)

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                                  • Yaphi
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                                    • 12.07.2010
                                    • 519
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                                    #37
                                    AW: [NO] Lofoten 2011- Zu Besuch im ganz hohen Norden.

                                    Zitat von Fliehender Beitrag anzeigen
                                    Sehr schöner Bericht, tolle Fotos, angenehm zu lesen

                                    OT: Das letzte Bild wurde zweimal verlinkt, glaube nicht, dass das gewollt war ;)
                                    Sehr gut aufgepasst Da sollte eigentlich ein anderes hin, mal sehen, ob ich das noch finde....

                                    Ansonsten Danke für die positive Rückmeldung

                                    /Edit: geändert !

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                                    • palmero
                                      Erfahren
                                      • 05.11.2010
                                      • 154
                                      • Privat

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                                      #38
                                      AW: [NO] Lofoten 2011- Zu Besuch im ganz hohen Norden.

                                      Moin, sitzen gerade vor unseren Norwegen Karten zwecks Planung für 2012,
                                      nehmen den tollen Reisebericht als Anregung, schöne Fotos genialer Film
                                      und (habs zeitnah vergessen sorry) vielen Dank fürs schnelle antworten
                                      (hatte nach eurer Videocamera gefragt...)
                                      Gruss aus Berlin
                                      Der Kopf ist immer woanders...

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                                      • willo
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                                        Administrator
                                        Lebt im Forum
                                        • 28.06.2008
                                        • 9799
                                        • Privat

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                                        #39
                                        AW: [NO] Lofoten 2011- Zu Besuch im ganz hohen Norden.

                                        Toller Bericht und super Fotos!
                                        2009 haben wir eine sehr, sehr ähnliche Tour gemacht: http://www.outdoorseiten.net/forum/showthread.php?39815
                                        Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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                                        • Richard19
                                          Neu im Forum
                                          • 17.08.2013
                                          • 1
                                          • Privat

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                                          #40
                                          AW: [NO] Lofoten 2011- Zu Besuch im ganz hohen Norden.

                                          Hei,
                                          vielen Dank für den Bericht, haben einiges davon in die Planung für unsere eigene 10 tages Tour einfließen lassen.

                                          deshalb noch ein paar Tipps:

                                          Viele Fähren fahren in Norwegen nur nach bedarf Haltestellen an --> am besten vorher nach telefonnummern suchen
                                          ist hier für die Fähre im Kjerkfjord, besonders nach dem Abstieg von der Munkebü zu empfehlen.
                                          Der Abstieg von der Munkebu in den Kjerkfjord ist durchgehend ausgetreten bzw. mehr oder weniger markiert. Dabei geht es zuerst richtung Hermannsdaltinden zwischen den beiden Seeen Krokvatnet und Tennesvatnet hindurch, dann sieht man auch schon die Fallrohre des Kraftwerks, an denen man absteigt.

                                          An der Kvalvika gibt es eine Hobithöhle zu besichtigen: http://www.youtube.com/watch?v=vb_YFd2GzhM
                                          mit etwas Glück (oder mit Wartezeit) kann man auch selbst drin schlafen.

                                          Einen guten wildcampplatz findet man auch an der Südspitze, 500m südlich des ortes "å", gut zu erreichen, inkl. Toiletten mit Steckdosen ;)

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