[SE] Auf dem Skaneleden von Sölvesborg nach Trollabackarna

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    [SE] Auf dem Skaneleden von Sölvesborg nach Trollabackarna

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Land: Schweden
    Reisezeit: Juni 2011
    Region/Kontinent: Nordeuropa


    Zu Anfang / Planung

    Vor ewiger Zeit träumte es einem guten Freund und meiner Wenigkeit davon, gemeinsam einmal eine "richtige" Trekking-Tour zu unternehmen.
    Was damals als Abenteuer für zwei Personen begann, endete schließlich vor drei Jahren gemeinsam mit vier Personen auf dem West Highland Way in Schottland.

    Schnell konnten sich drei Teilnehmer darauf einigen, das sie wohl an gefixt worden waren und so etwas unbedingt wiederholten wollten!

    Wie es so aber halt ist, verging wieder einige Zeit. Im letzten Winter wurde man sich jedoch einig, das dieses Jahr wieder eine Tour Anstehen müßte!

    Das eigentliche Wunschziel wäre eigentlich der Speyside Way in Schottland gewesen. Da sich die Anreise aber als etwas länger herausstellte und wir nur ein relativ kleines gemeinsames Zeitfenster hatten, mußte also ein anderes Ziel gefunden werden.
    Da Skandinavien auch ganz hoch auf der Wunschliste stand, wurde recht schnell der Kust-Kustleden Ost (Skaneleden) im Süden Schwedens gefunden.
    Da von meinen beiden Mitwanderern dieses Mal auch deren Söhne (14 und 15 Jahre) mit am Start waren, bot sich ein leichter Weg zudem an.

    Für die Anreise entschieden wir uns für die Deutsche Bahn und deren City Night Line Zug CNL472. Zumal hier der Preis, dank des Südschweden Spezialangebot mit 35 Euro/Person, zumindest für die Hinfahrt, unschlagbar günstig war!

    Zwei Abende zuvor traf man sich noch einmal, um die eingekauften Lebensmittel so zu verteilen, das jeder Rucksack so in etwa gleich beladen war.
    Hatten wir beim ersten Mal noch reichlich Fertiggerichte der Fa. Simpert Reiter dabei, beschlossen wir dieses Mal mehr selber zu "kochen", zumal die geplanten Etappen eh nicht so lange sein würden und somit auch reichlich Zeit vorhanden sein würde.
    Und so landeten neben reichlich Krakauer und Bauernbratwürsten auch Nudeln, Reis und Kartoffelpüree im Gepäck.
    Damit diese Beilagen aber nicht trocken gegessen werden müssten, wanderten noch etliche im Voraus abgefüllte Päckchen Sauce Bolognese dazu. Außerdem gab es noch so leckere Sachen wie Gulasch, Jägerragout und Chili non Carne.
    Zusammen mit einer Flasche Whisky sollte dem Genuss auf Tour also nichts im Wege stehen!

    Am 9. Juni war es abends dann soweit und wir betraten bewaffnet mit zwei Flaschen Rotwein unser gebuchtes Zugabteil, das wir trotz aller Hoffnung nicht ganz für uns alleine hatten.
    Die Fahrt selber verlief sehr ruhig und gemütlich. Der City Night Liner ist wahrscheinlich so eine Art Bummelzug, der wohl hauptsächlich auf den Nebengleisen unterwegs ist und wenn er nicht fährt, die meiste Zeit damit verbringt andere Züge passieren zu lassen. Aber wir hatten ja alle Zeit der Welt.
    Nach einem kurzen Besuch im Bistrowagen, ging es zurück ins Abteil und irgendwie schaffte es jeder die eine oder andere Mütze voll Schlaf zu erwischen.

    Am nächsten Morgen an der Dänischen Grenze wurden doch tatsächlich die Ausweise kontrolliert und ich wahr nicht zum letzten mal froh darum gewesen, doch noch die 10 Euro in einen vorläufigen Personalausweis investiert zu haben!

    In Kopenhagen angekommen, gab es dann erst einmal ein kleines Frühstück beim üblichen Bulettendealer in Form von zwei BigMac, welche mangels Zeit stehend auf dem Bahngleis verzehrt wurden.
    Pünktlich auf die Minute fuhr dann auch unser Kustpilen ein, welcher uns bis nach Sölvesborg bringen sollte.
    Der Sitzkomfort gegenüber der DB war gigantisch und die Fahrt somit die pure Entspannung!
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 06.11.2011, 12:41. Grund: Reisecharakter eingestellt

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    #2
    AW: [SE] Auf dem Skaneleden von Sölvesborg nach Trollabackarna

    1. Tag Sölvesborg – Grundsjön [15,4 km]
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


    In Sölvesborg angekommen, erlebten wir ein kleines aber überaus quirliges Städtchen. Der Grund war das an diesem Wochenende stattfindende 20. Schweden Rock Festival.
    Direkt am Bahnhof war der Kartenverkauf eingerichtet gewesen.

    Schnell waren wir noch im örtlichen ICA Supermarkt einkaufen. In der Menschenmassen davor fielen wir nicht nur darum so auf, weil wir so große und hübsche bunte Rucksäcke hatten, eher weil wir die einzigen Personen waren, die nicht dunkel eingekleideten waren.
    Zu allem waren wir auch die einzigen gewesen, die mit Mineralwasser anstatt mit Unmengen des Landes typischen Dünnbieres aus dem Laden kamen.
    Nachdem der Einkauf verstaut und die Trinkblasen gefüllt waren, machten wir uns endlich auf den Weg!

    Der Weg selber ist bereits schon im Städtchen sehr gut mit orangefarbenen Streifen um sämtliche Verkehrsschilder und Straßenlaternen gekennzeichnet, was das Garmin eigentlich überflüssig machte, da verlaufen auf dem ganzen Weg eigentlich fast nicht möglich ist.
    So langsam kamen wir aus dem Ort hinaus:


    Blick zurück auf Sölvesborg

    zunächst verlief der Streckenverlauf über befestigte Wege,



    die immer wieder Wohngebiete passierten, bis es uns endgültig in den Wald verschlug.
    Nach einiger Zeit des Laufens durch einen Buchenwald erreichten wir schließlich die Anhöhe Ryssberget und genossen die dortige Aussicht



    weiter ging nun zu der Hütte Ryssbergsstugan,



    welche Eigentum der „Friluftsrämjandets“ ist.
    Hier machten wir erst die erste Rast, um eine Kleinigkeit zu essen. Anschließend nutze ich die Zeit, um die örtlichen Sanitären Anlagen näher in Augenschein zu nehmen, die aber alle, bis auf eine Türe verschlossen waren.
    Das war dann also das erste Mal, das ich so eine Trockentoilette sah und auch benutzen sollte...

    Nach einiger Zeit des Laufens, spürte man dann doch den fehlenden Schlaf und so waren wir froh, als langsam unser Tagesziel Grundjön näherten.
    Am See angelangt



    war dann aber doch etwas Verwirrung angesagt. Es gab zwar ein Dixi, aber wo Wasser und vor allem, wo ist der Unterstand und das erhoffte Brennholz?
    Ein kurzer Blick auf das Garmin verriet, das es wohl noch ein paar Meter weiter ging.
    Vorbei an einem einzelnen Haus, aus dessen Garten uns zwei Malinois lautstark begrüßten. Naja, das Gartenmäuerchen hätte ruhig etwas höher sein dürfen... aber ein Blick auf die wedelten Schwänze verriet, das sie wohl doch nicht ganz so böse sein würden, wie sie vorgaben. So mehr oder weniger wenigstens...

    An der Hofeinfahrt war auch der Wasserhahn angebracht gewesen.

    Es ist doch immer wieder unglaublich, wie lecker so ein frisches, kaltes Wasser nach einem langen und warmen Tag schmecken kann!

    Nach ein paar Meter weiter kam dann der Lagerplatz und wir hatten Glück, wir waren die einzigen.
    Schnell waren die Zelte aufgebaut



    gewesen. Nur das Feuer machen ging uns nicht ganz so schnell von der Hand, da das Holz doch etwas feucht war.
    Aber dank des genialen Holzspalters



    im Holzschuppen, war schnell dünnes Anfeuerholz gemacht und langsam begann unser Feuerchen zu werden.
    Um Gas zu sparen, beschlossen wir auf dem Feuer zu kochen.
    Es gab ein lecker Chili non Carne das "richtige" Fleisch wurde nicht vermisst, aber ein paar Bohnen wären ganz nett gewesen.
    Aber gewürzt mit ein paar extra scharfen Chilis war es dennoch ganz lecker gewesen.
    Mit dem Blick auf das Lagerfeuer



    und bei einem Schluck guten schottischen Whiskys neigte sich der 1. Abend langsam zu Neige und nach dem verlöschen des Feuers und dem Zähneputzen verschwand dann auch recht rasch einer nach dem anderen in seiner Schlaftüte um in den wohlverdienten Schlaf zu fallen.
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:48.

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      #3
      AW: [SE] Auf dem Skaneleden von Sölvesborg nach Trollabackarna

      2. Tag Grundjön – Östafors [17,7 km]
      Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


      Aufgewacht durch lautes Vogelgezwitscher. Im Zelt war es auch schon hell! Ein Blick auf die Uhr verriet aber, das es noch früh am Morgen war. Viel zu früh, um überhaupt am entferntesten ans Aufstehen zu denken, wenn da nicht die Blase gewesen wäre. Dieses elendige, verräterische Organ! Nach einem Minutenlangen währenden Kampfes wurde schließlich doch meinerseits kapituliert um im wahrsten Sinne des Wortes dem Druck nachzugeben.
      Irgendwann später gab es aber wirklich kein zurück mehr und aufstehen war angesagt, so schwer es auch fiel!

      Nach dem Frühstück wurde abgespült und die Zelte abgebaut. Einer meiner Kollegen erklärte sich noch großzügiger Weise bereit, den weiten Weg auf sich zu nehmen um noch kurz die Wasserflaschen zu füllen.
      Einen Entschluss, den er wohl kurze Zeit später bitter bereuen würde...

      Als er später mit den vollen Flaschen zurück kam, kam ganz trocken der Kommentar: "Die Sau hat mich gebissen. Aber die Hose ist noch ganz!".
      Mit Sau war natürlich einer der Hunde vom Vortag gemeint. Deren Frauchen wollte wohl gerade mit den Hunden fortfahren, als das Mädel die Freiheit außerhalb des Grundstückes ausnutze und freudig zu unserem Kollegen hin sprang und ihm bei dieser Gelegenheit doch gleich einmal ganz ordentlich in den Poppes zu schnappen!
      Zu ihrem Pech hatte ihr Frauchen das aber auch noch gesehen gehabt... wer nun letzten Endes von den Beiden die größeren Schmerzen davon trug ist leider nicht überliefert worden. Nur das es der andere arme Hund gar nicht verstehen konnte, warum unser Kollege den nun so gar nicht mit ihm und seinem Ball spielen wollte...

      Noch ein letzten Blick auf den See



      und machten wir uns auf, unser heutiges Tagesziel Östafors zu erreichen.
      Entweder lag es daran, das wir erst relativ spät los gelaufen waren oder es war tatsächlich schon recht schnell sehr warm geworden. Auf alle Fälle freuten wir uns, als wir die im Internet angegeben Quelle, die etwas abseits vom Weg liegen sollte, tatsächlich auch fanden.
      Es handelte sich dabei um eine ältere Gusseiserne Handschwengelpumpe, wie wir sie die nächsten Tage noch öfters antreffen sollten.
      Man muß ein Weile Pumpen bis Wasser kommt, dafür wird man aber mit herrlich frischem und vor allem sehr kalten Wasser belohnt! Welches nicht nur sehr gut schmeckte, sondern über den Kopf gegossen auch angenehm erfrischte!

      Der Weg selber war nicht sehr anspruchsvoll und von der Vegetation her, erinnerte er uns an unsere Schwarzwälder Heimat.
      Sachte führte der Weg uns durch einen Buchenwald immer nach oben.



      Weiter oben eröffnete sich uns dann wieder eine weite Aussicht auf noch mehr Wald



      und der Weg führte uns wieder herab. Unterwegs zweigte unser Weg in mehrere mögliche Richtungen ab.
      Da wir unser Brot zu anfangs etwas zu knapp eingekauft hatten und in den nächsten Tagen wohl nicht unbedingt auf einen Laden treffen würden, beschlossen wir also den Skanelden zu verlassen und den Weg zum nächsten Ort Näsum einzuschlagen um von dort dann wieder an das geplante Tagesziel zu kommen.
      Von nun an folgten wir den blauen Markierungen.
      Den Ort erreichten wir durch ein kleines Gewerbegebiet, welches direkt in ein Wohngebiet mündete.
      Bevor wir nach dem Weg zum nächsten Supermarkt fragen konnten, wurden wir aber bereits von einem sehr netten Schweden angesprochen von wo wir kommen würden und welchen Weg wir laufen würden. Nach einer kurzen Unterhaltung schickte er uns dann in Richtung Kirche. Dort sei der Ortsansässige Supermarkt zu finden, welchen wir kurze Zeit später auch erreichten.
      Vor dem Markt stand eine schöne schattige Bank, auf die mich setze und während sich der Rest dem Einkaufsvergnügen hingab, genoss ich das pulsierend Leben einer schwedischen Kleinstadt.
      Es fiel mir auf, das neben den üblichen Volvos und Saabs vor allem dicke amerikanische Autos unterwegs waren. Davon verhältnismäßig viele schöne Oldtimer Cabrios.
      Nach dem die Kollegen ihren Kaufrausch befriedigt hatten, setzen wir uns gegenüber auf eine Mauer vor der Kirche



      um die Beute wieder auf die Rucksäcke aufzuteilen und im selben Zuge gleich auch wieder etwas von dem Gesamtgewicht zu eliminieren:



      Nach der kleinen Pause machten wir uns nun auf, den Rastplatz bei Östafors über den Radweg zu erreichen.
      Auf dem Weg dorthin kamen wir an einem kleinen Imbiß mit einer schönen Sonnenterrasse vorbei.
      Dieses nutzen die kleinen Wandere, um darauf hinzuweisen, das sie doch mal für die großen Wandere wollen würden... und während sie, nach erfolgter Nachfrage beim Wirt, ihrem Bedürfnis folge leisteten, dämmerte es uns schlagartig, das dies hier für die nächsten Tage wohl die letzte Möglichkeit sei, ein richtiges Bier zu trinken... und schließlich hatten wir ja Zeit! Und so nutzen wir die Zeit geschickt aus, um ein "Stark Öl" zu trinken!

      Der weitere Weg selber zog sich ewig über den befestigten Fuß- und Radweg hin. Mal tiefer


      mal höher.


      Wir kamen auch an etlichen Erdbeerfeldern vorbei, deren Ernte gerade in vollem Gange war.
      Nach einer gefühlten Ewigkeit trafen wir endlich wieder auf den Skanelden und kurz darauf auch auf den Rastplatz.
      Während die Jungs schon einmal in dessen Richtung gingen, liefen wir die Straße noch ein Stück weiter hoch, um am dortigen Bed&Breakfast die Wasserflaschen zu füllen.
      Während wir noch nach dem Wasserhahn fahndeten, kam auch schon die Herbergsmutter von der gerade stattfindende Grillparty zu uns gelaufen, um uns den Hahn hinterm Haus zu zeigen.

      Zurück auf dem Rastplatz wurden schnell die Zelte aufgebaut,



      die Wäsche gewaschen und zum trocken aufgehängt um uns dann selber im Fluß abzukühlen.



      Tief war er nicht. Aber schnell!

      Die hiesige Schutzhütte war schon von einem alleine wanderten Schweden belegt gewesen.
      Ein Gespräch suchte er offensichtlich nicht und so blieb jeder halt für sich.
      Erst schaute er uns ganz interessiert zu, als wir unsere Nudeln mit Bolognese kochten. Dafür schauten wir später ganz groß, als er sich Chickenwings grillte.
      Aber ich würde heute noch gerne wissen, was er später von uns denken sollte... wahrscheinlich nichts gescheites!
      Weil plötzlich beschloss der Kollege, der vom Hund gebissen wurde, das jetzt die Bisswunde fotografiert werden müsse, damit er sie bei Facebook posten könne. Also Kamera her und der Kollege zog blank und beugte sich über den Tisch und ich stand hinten mit der Kamera und fotografierte...

      Bei einem kühlen Dosenbier, welches mittags im Supermarkt besorgt wurde und den üblichen Schluck Whisky lies ich dann Abend ausklingen, während die anderen noch ein wenig um das Feuer saßen.
      Bevor es aber in den Kuschelsack ging noch ein rascher Blick zurück:



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      Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:48.

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        #4
        AW: [SE] Auf dem Skaneleden von Sölvesborg nach Trollabackarna

        3. Tag Östafors – Bökestad [9,3 km]
        Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


        Irgendwann war das Vogelgezwitscher mal wieder laut genug geworden und die Helligkeit im Zelt verriet es auch... Zeit zum aufstehen!
        Voller Tatendrang und Elan (naja...) kroch so nach und nach jeder aus seiner zusammenfalltbaren Übernachtungsstädte heraus.
        Während unser einsamer Kollege noch in der Schutzhütte vor sich hin döste, machten wir uns über eine der Krakauerwürste zum Frühstück her, die dem Ansturm aber nicht lang Stand hielt und so als bald klein bei gab.
        Nachdem alles aufgegessen, abgespült, abgebaut und zusammengepackt war, ging es denn auch schon los.



        Zu Beginn noch recht eben



        ging es kurze Zeit später schon etwas steiler den Hang hinauf.


        Auch dieser Morgen war schon wieder recht schnell ziemlich warm geworden. Den Mücken hätte es sicher gefallen, wären wir nicht ordentlich mit Autan und Anti-Brum eingenebelt gewesen. Ohne dieses Segensreiche Zeugs wäre man recht schnell wohl ein üppiges Festmahl für die unzähligen Mücken geworden.

        Nun folgte der Weg weiter



        dem Verlauf einer Starkstromleitung. Wer hatte eigentlich behauptet, das (Süd)Schweden ein flaches Land sei?!
        In der prallen Sonne mühten wir uns den doch recht knackigen Hang hinauf. Irgendwie gemein, wenn es gleich so früh schon so steil den Berg hoch geht. Aber irgendwann war es endlich geschafft gewesen und wir erreichten eine Ebene, auf der vereinzelte Birken wuchsen.



        Die Kühe, vor dem das vorherige Schild „warnte“:



        waren aber zum Glück (noch) nicht auf ihrer Weide gewesen. Nicht das ich etwas gegen Kühe hätte, aber das Wochenende zuvor war ich noch im Allgäu unterwegs und hatte genug von ihnen um mich herum gehabt.
        Überhaupt, alles was über Hüfthöhe hinaus geht, kann ruhig mit Vorsicht betrachtet werden. Meiner Meinung nach.

        Nach einiger Weile befanden wir uns dann nicht mehr auf einem dieser breiten Wirtschaftswege sondern wieder auf einem schönem Pfad, der uns durch einen sonnigen Mischwald



        führte. Abgelöst wurde der Pfad hin und wieder durch Holzbohlen



        die uns trockenen Fußes über den mehr oder weniger sumpfigen Untergrund führten. Irgendwann kamen wir an eine Stelle, an der sich der Skaneleden und der Blekingeleden kreuzten. Weiter wies dieses Schild



        wohl darauf hin, das in 223 km der Opel von einem gewissen Kristian stehen müsste. Nun, wir kannten keinen Kristian und ob wir zu fünft samt Rucksäcken in das Auto gepaßt hätten? Also setzen wir unseren Weg weiterhin zu Fuß in die genau gegenüberliegende Richtung fort.
        Zwischen drin verläuft der Weg immer wieder auf der Fahrstraße um kurz darauf wieder als Pfad im Wald zu verschwinden.
        Irgendwann war es dann aber soweit und man konnte endlich Wasser sehen!



        Der 1. Rastplatz von Bökestad liegt direkt am Ufer des Sees Raslangan. Direkte Freude will aber nicht richtig aufkommen.
        Wir sehen weder eine Toilette, noch Wasser und am allerwenigsten Feuerholz für die Feuerstelle. Die Hütte selber schien belegt zu sein. Lag doch ein Teppich darin, vor dem zwei volle Flaschen Schnaps standen – und wer lässt in Schweden zwei Flaschen harten Stoffes zurück?
        Zudem lag ein permanenter Geruch von Grillanzünder über dem Ganzen.
        Noch etwas unschlüssig gingen wir ein paar Meter weiter und entdeckten dann die 2. Hütte!



        Und hier sah es doch gleich schon viel besser aus! Ein nahes Schild verwies auf Trinkwasser und Toiletten und in der Nähe entdeckten wir einen Container voll mit dem schönsten und trockensten Feuerholz.
        Nur die Hütte selber mußte noch kurz ein bisschen gesäubert werden und schon war der Platz perfekt!

        Die Zelte standen



        und das Abendessen, ein leckeres Jägerragout mit Mischpilzen und dazu Kartoffelpüree



        standen auch recht schnell auf dem Feuer. In dem kalten Wasser aus der nahen Quelle kühlten wir die letzten Bierdosen. Nichts stand also mehr dem perfektem Abend an einem Lagerfeuer im Wege!

        Einzig die Wege zum Wasser waren etwas länger und der andere Weg war noch ein Stückchen weiter. Dafür aber wunderschön über eine kleines Brückchen



        dann über eine längere Brücke



        von der man aber eine wunderschöne Aussicht auf den See hatte.
        Blick nach links:



        und Blick nach rechts:



        und hier noch einmal rechts, dieses mal beim Sonnenuntergang:



        Was gibt es schöneres, als gemeinsam mit echten Freunden Abends an einem Feuer zu sitzen, in die Flammen zu schauen und dabei über Gott und die Welt zu quatschen oder einfach auch nur die Ruhe zu genießen? Und dabei den Tag ausklingen zu lassen.
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        Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:48.

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          #5
          AW: [SE] Auf dem Skaneleden von Sölvesborg nach Trollabackarna

          4. Tag Bökestad – Brotorpet [13 km]
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          Auch der schönste Abend hat einmal ein Ende, damit der nächste Morgen beginnen kann. Der begann recht gemütlich und keiner wollte so recht in die Gänge kommen. Ein gemeinsames Köpfe waschen unter der nahen Quelle sollte dieses kleine Motivationsproblem aber schnell beheben!
          Nach dem wir uns so gegenseitig wach bekommen hatten, ging dann doch alles wieder recht schnell den inzwischen schon gewohnten Gang und so waren wir auch schon bald wieder unterwegs.

          Bald führte uns der Weg das hinab,



          was wir am Tag vorher noch aufwärts gegangen waren.

          Mal führte uns der Weg über breite Wirtschaftswege mit blühenden Seitenrändern,



          durch frisch gerodete Stellen



          und manchmal war er sogar fast nicht mehr zu sehen.



          Alles in allem kamen wir ganz gut voran. Doch der Weg war inzwischen anstrengend geworden. Führte er uns in der letzten Zeit doch fast nur noch durch die pralle Sonne.
          Als wir endlich wieder ein Stückchen schattigen Wald



          erreicht hatten, wurde eine kleine Pause eingelegt. Sehr schnell merkte ich aber, was ich diesen Morgen vergessen hatte... mich nämlich mit Mückenzeugs einzuschmieren... und während es sich die anderen gemütlich machten, drohte ich ein Opfer dieser fliegenden Unviecher zu werden.
          Kurzentschlossen lief ich langsam weiter und fragte mich ein weiteres Mal, was diese Mauern in den Wäldern, die mir die ganzen vorherigen Tage schon aufgefallen waren, wohl zu bedeuten haben bzw. hatten?
          Auf freiem Feld ja, da leuchtet es mir ja ein. Aber mitten in den Wäldern? Naja.
          Endlich erreichte ich eine offene Stelle im Wald, in der ein frisches Windchen ging und wartete hier auf die anderen.
          Nach einiger Zeit erreichten wir wieder das Wasser und der Wald gab den Blick auf das gegenüberliegend Ufer samt Bootshaus frei



          welch ein Anblick! Aber leider nicht unser Ziel. Doch nach einiger Zeit erreichten wir ziemlich müde und erschöpft das heutige Ziel, den See Immeln!

          Der Weg führte uns aus dem Wald heraus, über ein Wehr mit einem Kanueinlaß weiter um ein Eck herum und wir standen an einem wunderschönen Sandstrand direkt am Seeufer! Gesäumt von Bäumen, zwei Feuerstellen und einem Tisch samt Bank. Dazu noch ein Mann, der kaum das er uns erblickte, gleich freudestrahlend auf uns zu kam, um uns erst auf schwedisch und dann auf englisch mitzuteilen, das jeden Moment etwa 40 Kinder samt Kanus und Zelten auftauchen würden und das es wohl etwas lauter werden würde. Aber gegenüberliegend sei noch einmal genau so ein See mit dem gleichen schönen Ufer, wenn wir es uns überlegen wollten.
          Das saß zunächst.
          Erst einmal suchten wir aber die örtliche Wasserquelle auf, um die leeren Flaschen aufzufüllen, Köpfe zu kühlen und Kriegsrat halten.
          Zum weiterlaufen hatte eigentlich keiner mehr Lust. Der nahe Kiosk hatte noch geschlossen. Die Motivation war unten.
          Also entschieden wir uns wie geplant den nahen Lagerplatz in der Nähe von dem Ufer aufzusuchen.
          Welches sich nicht als Fehler herausstellen sollte. Die Zelte wurden aufgebaut, die Wäsche gewaschen



          und dann ging es ab zum Baden in den See!
          Während wir noch unser Sonnenbad genossen, kam nach und nach die angekündigte Kanuschar. Die aber überhaupt nicht so schlimm war, wie sie uns angedroht wurde! Das Gegenteil war eher der Fall.

          Gekocht wurde diesen Abend wieder über dem offenen Feuer. Zwei Farmer-Snack Doppelreisgerichte, gestreckt mit Reis aus dem Kochbeutel... :-)

          Ein paar Ausblicke auf den See Immeln:









          Insgesamt war es ein sehr ruhiger Abend geworden. Irgendwie fühlte ich mich aber müder als sonst und beschloss von daher recht schnell in meinem Schlafsack zu verschwinden.
          Mitten in der Nacht wurde ich dann plötzlich von einem Geräusch geweckt! Regen?! Ach was! Die ganze Zeit war schönes Wetter gewesen! Das war bestimmt nur der Wind, der Zeugs von den Bäumen blies, das jetzt auf mein Zelt fiel!
          Außerdem standen meine Schuhe ja in der Apsis. Also was soll es... beschloss ich und schlief weiter.
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          Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:48.

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            AW: [SE] Auf dem Skaneleden von Sölvesborg nach Trollabackarna

            5. Tag Brotorpet – Vesslarp [12,5 km]
            Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


            Der nächste Morgen brachte es ans Licht. Es war Regen gewesen. Aber bis auf ein wenig Wäsche, die noch auf der Leine hing, gab es keine weiteren Schäden zu beklagen.

            Da der Himmel aber immer noch nach Regen aussah, bauten wir die Zelte ab, kaum das sie halbwegs trocken waren.
            Wiedereinmal hatte sich die Folie unter dem Zelt bewährt gehabt und ich konnte mein Zelt fast gänzlich trocken verpacken.

            Den Abmarsch machten wir in Regenkleidung, da es bereits schon wieder ganz fein zu nieseln begonnen hatte.
            Was aber ein Fehler war, wie sich als bald herausstellen sollte. Den schnell klarte das Wetter wieder auf und es wurde warm wie die Tage vorher auch. In Regenkleidung nicht gerade das angenehmste Gefühl.
            Also wurden die Klamotten bei der nächst besten Gelegenheit gewechselt. Und wieder hatte ich das Mückenzeugs vergessen...
            Wie ich recht schnell, recht schmerzlich bemerken mußte... aber schon alleine das einschmieren von Armen und Gesicht kann wahre Wunder bewirken!

            Der Weg heute war eigentlich das bis dahin eintönigste Stück, warum ich eigentlich auch fast kein Foto gemacht hatte.
            Eines der wenigen Bilder dieses Tages war dieser Hof hier:



            immerhin hatten wir an diesem Tag die ersten Wanderer auf dem Weg gesehen. Die gingen aber nicht sondern saßen und aßen am Wegesrand. Auch liefen sie den Weg von der anderen Richtung her.

            Im großen und ganzen, erschien und die Vegetation wieder wie auf dem Kaltenbronn bzw. am Kniebis:




            Der Weg selber führte auch immer wieder über befestigte Straßen



            um kurz darauf dann wieder als Pfad im Wald zu verschwinden.

            Endlich erreichten wir den Lagerplatz Vesslarp. Er befindet sich mitten im Wald,



            direkt an dem Flüßchen Tommabodaan.



            Hier sollen auch die Ruinen von einer Mühle und einem Sägewerk sein. Gesehen hatten wir aber beides nicht. Aber wenn ich mir jetzt so das obere Bild anschauen, könnte ich eine Ahnung haben, wo es bzw. sie sein könnten...

            Die schönste Überraschung war aber, das es auch hier eine Quelle



            gab! Von der hatten wir nämlich vorher nichts gelesen gehabt, dabei freute ich mich schon so darauf, endlich meinen Wasserfilter einzuweihen!

            Da der ganze Platz so schön abseits lag, konnte man sich ohne bedenken an der Pumpe nakisch machen und sich eine Faltschüssel voller kaltem Wasser nach der anderen über den Kopf leeren! Das war ein prima Vergnügen gewesen!

            Der einzige Nachteil war, das es kein gerichtetes und schon gar kein gescheites Feuerholz gab. Also hieß es erst einmal selbst ist der Mann:









            und nach kurzer Zeit konnte man die Mühe erkennen, denn



            unser Feuer qualmte und brannte und wir konnten uns wieder Nudeln mit Bolognese kochen!

            Nach dem Abwaschen ließen wir das Feuer aber recht schnell runter brennen, um nach und nach in den Schlaftüten zu verschwinden. Denn es schien eine recht kühle Nacht zu werden!
            Und in der Tat! Irgendwann am Morgen wurde ich wach, weil ich zum ersten Mal in meinem Kuschelsack gefroren hatte. Ein Blick auf den Thermometer zeigte 5,5°C! Kein Wunder! Also doch Socken und ein Pulli angezogen und wieder weiter geschlafen.
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            Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:48.

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            • Meinereiner
              Anfänger im Forum
              • 17.05.2011
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              • Meine Reisen

              #7
              AW: [SE] Auf dem Skaneleden von Sölvesborg nach Trollabackarna

              6. Tag Vesslarp – Trollbackarna [18,9 km]
              Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


              Trotz der doch recht frischen Nacht klappte das Aufstehen am nächsten Morgen so einigermaßen...
              Das Frühstück war aber dennoch etwas verhalten gewesen. Also diese gesüßte Brot ist ja schon etwas gewöhnungsbedürftig. Je nach Aufstrich
              Der Himmel sah an diesem Morgen auch noch etwas beunruhigend aus, aber das sollte sich im Laufe des Tages noch ändern.
              Kurz nach halb Elf wahren wir dann wieder unterwegs. Ein paar Meter nach dem Lagerplatz fanden wir noch einen „Briefkasten“. Die örtliche Kommune möchte wissen, wie stark der Weg frequentiert ist und ob sich der Erhalt der Lagerplätze noch lohnen würde und bittet von daher die Wanderer, das sie sich doch bitte in die Liste eintragen sollen. Was wir auch prompt erledigten, um uns im Anschluß daran dann endgültig auf den Weiterweg zu machen.



              Welcher uns an diesem Tag über dicht zugewachsene Pfade



              führte. Langsam nahm auch die Temperatur trotz des trüben Himmels wieder zu. Der Pfad selber war gut zu laufen wenn man ihn hin und wieder auch einmal kurz suchen mußte, weil umgestürzte Baumstämme und hohes Gras bzw. Gestrüpp die Sicht etwas behinderten. Aber die Wegmarkierung ist wirklich hervorragend und das Fortkommen war so immer sehr gut möglich.
              Natürlich gab der Weg auch immer wieder einen Blick auf eines der vielen Gewässer frei:






              Irgendwann standen wir wieder einmal in einem der vielen Tannenwälder,



              die meistens zwar nicht so schön zum anschauen waren, aber dafür umso besser rochen! Egal um was für Nadelholz es sich dabei auch handelte, dieser extreme, harzige Geruch vermischt mit dem Aroma der Beerensträucher war so unbeschreiblich intensiv, was ihn einfach unbeschreiblich machte! Alleine dieser Geruch würde eine Wiederholung des Weges rechtfertigen! Zu schade, das man ihn nicht in Flaschen abfüllen und mit nach Hause nehmen konnte.

              Es gab natürlich auch „schönere Abschnitte“ in den Tannenwäldern









              Als der Weg wieder über eine der vielen abgeholzten und nun wieder langsam zuwachsenden Stellen führte, konnte man als immer wieder solch merkwürdige, dunklen Rinnen im Boden sehen:



              Dem Schild nach



              dachte ich zuerst, es würde sich dabei um eine Art Schmelzofen aus längst vergangener Zeit handeln, aber der Wegbeschreibung aus dem Internet nach, handelte es sich dabei wohl eher um eine der Stellen, an der die früheren Bewohner der Gegend Teer geschwelt hatten.

              Kurz danach wurden wir auch mal wieder über Bohlenpfade geführt:



              Einmal verlief der Weg bei Simontorp recht lange auf der Landstraße 119 und weil direkt hinter der Leitplanke eine Böschung verläuft, ist man die meiste Zeit dadurch auch gezwungen auf der Straße zu laufen.
              Was einem hier besonders auffiel, war das die Auto- und LKW-Fahrer sehr rücksichtsvoll mit uns Fußgängern umgingen und eigentlich fast immer mit der Geschwindigkeit herunter gingen und teilweise bis auf die komplette Gegenfahrbahn auswichen.
              Dennoch waren wir froh, alsbald wieder im Wald



              verschwinden zu können, um endlich den heutigen Lagerplatz, der sich in der Nähe des Freibades von Trollabadet befindet, zu erreichen.

              Vor dem Freibad befindet sich auch ein Kiosk, für die richtigen Einkäufe kann man von hier aus aber auch die Kleinstadt Glimakra erreichen. Was der Kollege, der schon etwas früher eingetroffen war, auch getan hatte, um uns mit Bier, Cookies und einer Dose Kidneybohnen für unsere Chilli non Carne zu überraschen, das für diesen Abend auf dem Speiseplan stand.

              Der Lagerplatz selber war dieses Mal nicht so sehr der Bringer. Es wimmelte hier nur so von Schnacken, die man am besten mit einem gut qualmenden Feuerchen, was dank des feuchten Holzes auch problemlos möglich war, fern hielt. Leider gab es auch keinen richtigen Platz, um hier die Zelte aufzuschlagen.
              An einer möglichen Stelle stand nämlich schon ein Igluzelt, das zwar unbewohnt war, dafür aber eine laminierte Aufforderung zum Abbau des Zeltes von der örtlichen Kommune bekommen hatte.
              Für meinen Tunnel gab es aber hier ganz sicher keinen Platz. Weshalb ich die Nacht mit den Jungs in der Schutzhütte verbracht hatte, während die beiden anderen doch noch einen genial gelegenen Zeltplatz oberhalb der Schutzhütte auf einem Felsen gefunden hatten!


              Ende

              Der ursprüngliche Plan sah es eigentlich vor, das wir am nächsten Tag noch bis nach Osby, auf den dortigen Campingplatz laufen wollten, um dort einen Ruhetag einzulegen und später vielleicht von dort aus noch eine kleine Paddeltour zu unternehmen.
              Aber aus gewissen Gründen entschieden wir uns, von hier ab mit einem Taxi bis direkt auf den Campingplatz zu fahren.
              Dort hatten wir noch ein paar Tage, bevor wir uns am Sonntagnachmittag mit der Bahn wieder nach Hause aufmachten.
              Die Rückfahrt selber verlief auch wieder ruhig und ohne nennenswerte Zwischenfälle. Wollten auf der Hinfahrt die dänischen Grenzbeamte noch unsere Pässe sehen, interessierten wir sie auf der Rückfahrt nicht im geringsten. Dafür ihre deutschen Kollegen umso mehr. Die wollten nicht nur die Pässe sehen, die nahmen sie auch gleich mit, um sie über Funk überprüfen zu lassen.
              Unser Mitfahrer im Abteil, der die Strecke wohl wöchentlich macht, meinte, das sei in der letzten Zeit eigentlich immer so.
              In Hannover kam es dann aber doch noch zu einer Verzögerung und so kamen wir erst etwas verspätet am nächsten Morgen wieder in Karlsruhe an.

              Alles in allem war es eine sehr schöne Tour gewesen, die einem vor allem viel Gefühl der Einsamkeit vermitteln konnte, so wie es bei uns hier nicht mehr möglich ist.
              Toll waren natürlich die gerichteten Lagerplätze mit der Möglichkeit ein Feuer zu haben, die Wildnis zu erleben und dennoch frisches Wasser und ein "stilles Örtchen" zu haben.
              Die Anreise mit der Bahn ging auch, allerdings würden wir, wenn wieder einmal, dann wohl doch einen Liegewagen vorziehen.


              Die offizielle zum Skaneleden gibt es hier: http://www.skaneleden.org
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              Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:48.

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              • dfens
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                • 13.12.2010
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                #8
                AW: [SE] Auf dem Skaneleden von Sölvesborg nach Trollabackarna

                Zitat von Meinereiner Beitrag anzeigen

                Was gibt es schöneres, als gemeinsam mit echten Freunden Abends an einem Feuer zu sitzen, in die Flammen zu schauen und dabei über Gott und die Welt zu quatschen oder einfach auch nur die Ruhe zu genießen? Und dabei den Tag ausklingen zu lassen.

                Vollste Zustimmung : )!
                Some people just need a high five.
                In the face.
                With a chair.

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                • bjoernsson
                  Fuchs
                  • 06.06.2011
                  • 1863
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                  #9
                  AW: [SE] Auf dem Skaneleden von Sölvesborg nach Trollabackarna

                  Zitat von Meinereiner Beitrag anzeigen
                  [B]In Sölvesborg angekommen, erlebten wir ein kleines aber überaus quirliges Städtchen. Der Grund war das an diesem Wochenende stattfindende 20. Schweden Rock Festival.
                  Herrlich, da haben sich unsere Erlebnisse ja fast geteilt... Ich war dieses Jahr über Pfingsten (und ein paar Tage länger) auf Öland (Reisebericht folgt bestimmt - irgendwann... ). Die Anreise mit dem Auto durch Deutschland verlief problemlos (so ganz ohne Stau hatte ich es noch nie bis Travemünde geschafft!) - hinter Sölvesborg standen wir dann aber wirklich. Für acht Kilometer brauchten wir mehr als drei Stunden. Die ganze Zeit über wanderten schwarz gekleidete Menschen an uns vorbei. Auch uns war das Sweden Rock Festival "in den Weg" gekommen, wie wir dann in Norje - dem Austragungsort - feststellen durften.

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                  • bjoernsson
                    Fuchs
                    • 06.06.2011
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [SE] Auf dem Skaneleden von Sölvesborg nach Trollabackarna

                    Zitat von Meinereiner Beitrag anzeigen
                    Kurzentschlossen lief ich langsam weiter und fragte mich ein weiteres Mal, was diese Mauern in den Wäldern, die mir die ganzen vorherigen Tage schon aufgefallen waren, wohl zu bedeuten haben bzw. hatten?
                    Auf freiem Feld ja, da leuchtet es mir ja ein. Aber mitten in den Wäldern? Naja.
                    Du musst dir vorstellen, dass Skane nicht immer so dicht bewaldet war wie heute. Das heißt, dass die Mauern manchmal tatsächlich Felder umgaben. Viel wichtiger ist aber, dass die Wälder als Weideland genutzt wurden (und heute oft auch noch werden). Diese wurden durch Lesesteinmauern voneinander getrennt.

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                    • Meinereiner
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                      • 17.05.2011
                      • 20
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                      #11
                      AW: [SE] Auf dem Skaneleden von Sölvesborg nach Trollabackarna

                      @bjoernsson:

                      Die ganze Zeit über wanderten schwarz gekleidete Menschen an uns vorbei. Auch uns war das Sweden Rock Festival "in den Weg" gekommen, wie wir dann in Norje - dem Austragungsort - feststellen durften.
                      Hätten wir uns da mal vorher schlau gemacht, wer da alles so auftritt, dann hätte sich unsere Reiseplanung bestimmt geändert gehabt!


                      Du musst dir vorstellen, dass Skane nicht immer so dicht bewaldet war wie heute. Das heißt, dass die Mauern manchmal tatsächlich Felder umgaben. Viel wichtiger ist aber, dass die Wälder als Weideland genutzt wurden (und heute oft auch noch werden). Diese wurden durch Lesesteinmauern voneinander getrennt.
                      Ah! Super vielen Dank Dir! Wieder etwas gelernt.

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                      • bjoernsson
                        Fuchs
                        • 06.06.2011
                        • 1863
                        • Privat

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                        #12
                        AW: [SE] Auf dem Skaneleden von Sölvesborg nach Trollabackarna

                        Zitat von Meinereiner Beitrag anzeigen
                        Hätten wir uns da mal vorher schlau gemacht, wer da alles so auftritt, dann hätte sich unsere Reiseplanung bestimmt geändert gehabt!
                        Das haben wir uns auch gedacht... In Sölvesborg haben wir noch Rast gemacht und über die drei Zelte gelacht, die am "Sweden Rock Camp" (oder so ähnlich) standen...

                        Ah! Super vielen Dank Dir! Wieder etwas gelernt.
                        Gerne!

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                        • Susanne
                          Fuchs
                          • 22.02.2002
                          • 1627
                          • Privat

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                          #13
                          AW: [SE] Auf dem Skaneleden von Sölvesborg nach Trollabackarna

                          Schöner Bericht mit ebensolchen Bildern. Toll auch mal was aus hier weniger beleuchteten Regionen zu lesen und zu sehen.
                          havet - Ölmalerei
                          Blomstene på fjellet er formet som klokker og stjerner. Sagnet sier at det er fordi vidda ligger så nær himmelen. Pedder W. Cappelen

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                          • schluden
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                            • 08.03.2010
                            • 12
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [SE] Auf dem Skaneleden von Sölvesborg nach Trollabackarna

                            Find's gut, dass ihr euch keine schwierigen Etappen vorgenommen habt, sondern immer zwischen 10 und 18 km am Tag geblieben seid. Ich schaue nämlich gerade etwas umher im Forum, welche Wanderrouten in Schweden auch für Anfänger und befangenere Menschen geeignet sind

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