[GB] Coast2Coast und zurück - Radwanderung in Schottland

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  • Blueface
    Fuchs
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    [GB] Coast2Coast und zurück - Radwanderung in Schottland

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Land: Schottland
    Reisezeit: Mai 2011

    Region/Kontinent: Mitteleuropa




    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
    Schottland…endlich wieder. Seit den 90er-Jahren bin ich mit dem Highland-Fieber infiziert. Wahrscheinlich ist eine von diesen schottischen Plagegeistern mit Flügeln daran schuld. Und der körperliche Allgemeinzustand verschlechtert sich bei mir zusehends, wenn ich mal ein Jahr lang „Pause“ mache, wie in 2010. Da haben wir stattdessen mit den Bikes die Eifel von Nord nach Süd durchfahren. Auch schön – aber eben nicht grün und braun und grau und schroff und einsam.

    Zum Glück stand dann schon im Winter fest: Im Mai geht es wieder in die Highlands. Zum sechsten Mal mit Fahrrädern, Zelt und Schlafsack. Mein alter Kumpel Thorsten (seine dritte Tour-Teilnahme) und ich.

    Die Wintermonate und der Schmuddel-Vorfrühling sind dann eigentlich schon Teil des Urlaubs. Weil man sich mit Karten beschäftigt, Etappen plant und – ein eher neues Phänomen – das Netz nach weiteren Infos absucht. Bis am Ende DIE TOUR steht.

    An dieser Stelle nochmals einen herzlichen Dank an Pfad-Finder, Nic und Rainer für die guten Hinweise. Das hat die Tour sehr bereichert. In dieser Beziehung ist dieses Forum einfach unschlagbar.

    Tourtag 1 (Samstag, 14.5.2011)
    
Köln/Bonn – Edinburgh – Inverness – Garve - Achnasheen
    
Tageskilometer: 0 (weil Flugzeug, Auto und Zug)



    Am Vorabend habe ich das Rad verpackt. Ich nutze immer alte Kartons aus Fahrradläden, denn die Shops sind meist froh, die Dinger los zu werden. Sattel ab, Lenker quer stellen Vorderrad raus und Pedale ab. Werkzeug, Pumpe und Co. in den Karton und „zugegaffat“. Seitdem ich die Pedale mal nach der Tour trotz echtem Maulschlüssel nicht mehr abbekommen habe, wandert auch immer eine Tube Fett mit in den Karton. Die drei Radtaschen (Zwei Ortlieb Backroller und ein Ortlieb Rack-Pack) sind auch schon gepackt. Unter anderem mit einem WM Apache, einer Neoair, meinem guten, alten Tatonka-Tunnel und dem Jetbboil.

    Am morgen dann Thorsten abholen und ab zum Flughafen. Wie immer stellt sich bei mir erst nach der Abgabe der Räder Entspannung ein. Das zelebrieren wir angemessen mit einem überteuerten Flughafen-Frühstück. Später im Flugzeug – nachdem wir unsere Radkartons beim Einladen beobachten konnten (ich habe lieber weggeschaut) – haben wir dann traditionell mit einem Sekt auf die kommende Tour angestoßen. Ich freue mich wie ein Schneekönig und döse noch bis zum Landeanflug. Die Wolkendecke über Edinburgh ist nicht besonders dick und hat viele Löcher. Super. Wer glaubt auch schon dem Wettermann…



    In Edinburgh probieren wir am Flughafen eine neue Variante aus, um das immergleiche Problem zu lösen: Wie optimieren wir die Anreise in die Highlands, wenn wir nur eine Woche Zeit haben? Wir haben uns entschieden den „Zustieg“ diesmal mit einem Mietwagen zu machen. Und den gleich für die ganze Woche zu mieten. Dann können da nämlich unsere Kartons drin bleiben, deren Unterbringung bei der Flughafen-Gepäckaufgabe wieder stolze 80 Pfund gekostet hätte - schon der halbe Preis des brandneuen Minivans.

    Also ganz komfortabel über Inverness nach Garve gezuckelt und dabei schon erste Highland Impressionen gesammelt. Zum Beispiel bei der Fahrt über den Drumochter-Pass, der uns schon mehrfach viel Schweiß auf dem Rad gekostet hat. So ist auch mal schön, aber nicht halb so befriedigend.



    Nur der Wettermann ist ein Klugscheißer und hat am Ende doch recht. In Garve bauen wir noch „trocken“ die Räder zusammen, dann beginnt es zu tröpfeln, als wir am Bahnhof stehen und auf den Zug nach Achnasheen, unserem Startort, warten. Als wir dann gegen 19:00 Uhr in Achnasheen ankommen, hat es sich eingeregnet und wir beschließen, die erste Nacht im Bunkhouse des Ledgowan Lodge Hotel zu verbringen, damit Zelt und Klamotten nicht schon VOR den ersten Metern auf dem Rad nass sind. Das Bunkhouse ist günstig und einigermaßen in Ordnung. Mit uns ist noch eine Gruppe Hill-Climber im Bunkhouse, die genauere Infos zum Wetter haben: Die Aussichten sind schlecht.



    Wir trinken uns in der Hotel-Bar in Stimmung und gehen beim Eintreffen einer U20-Soccer-Mannschaft nach dem Training, die immer lauter über irgendeinen Gegner diskutieren, mit der Vorfreude auf den ersten Muskelkater ins Bett.

    [tbc]
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:48.
    Iserlohner Impressionen - Blog zu Landschaften, MTB- und Wandertouren im Sauerland

  • Dogeared
    Erfahren
    • 22.05.2009
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    #2
    AW: [GB] Coast2Coast und zurück - Radwanderung in Schottland

    Hej!


    Klingt interessant! Bin gespannt auf die Fortsetzung!

    Übrigens gute Idee mit den Fahrradkartons - was zahlt man denn für so ein sperriges Ding?

    Grüße
    Charlotte
    Hike My Hike, Damn it!
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    • Blueface
      Fuchs
      • 10.06.2007
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: [GB] Coast2Coast und zurück - Radwanderung in Schottland

      Tourtag 2 (Sonntag, 15.5.2011)
      Achnasheen – Loch Maree – Kinlochewe – Gairloch - Sands
      Tageskilometer: 55

      Der Morgen beginnt mit ungewohnter Belastung für meinen nicht-trainierten Körper. Nein…ich meine nicht das Strampeln. Es geht um „Full Scottisch Breakfast“, das wir drüben im Hotel bekommen. Es ist köstlich, doch es rächt sich auch jedes Mal fürchterlich bei der ersten Steigung. Wir packen dennoch unseren Kram auf die Räder und sind dankbar für die Entscheidung im Bunkhouse genächtigt zu haben. Denn es regnet leider immer noch.

      Zunächst geht es auf der Landstraße Richtung Loch Maree, das wir nach einer recht zahmen Steigung auch irgendwann im Tal unten vor uns sehen.



      Kurz überlegen wir…aber dann sehen wir das Schild und fahren doch weiter.



      Unten am See gibt es ein paar nette Wanderwege in die umliegenden Berge und ein Besucherzentrum. Wir machen einen kleinen Abstecher zum Seeufer…und DA ist sie wieder: Die Geißel der Highlands, der Pferdefuß des Schottland-Urlaubs, der Vampir unter den Fruchtfliegen…Midgeeees. Die Verwunderung ist groß: Die letzten Wochen muss perfektes Wetter gewesen sein, wenn die Fliegeviecher so früh im Jahr unterwegs sind.



      Allerdings stelle ich über die Jahre fest, dass ich immer gelassener werde. Wir zahlen unseren Blutzoll, schieben in DEMONSTRATIVER Ruhe noch ein paar Riegel-Kalorien ein und fahren weiter Richtung Kinlochewe.



      Gegenübers sehen wir auch Letterewe liegen. Die Verbindungen von dort Richtung Gairloch hatte ich nach den Rückmeldungen hier als zu strapaziös für unsere Lastesel verworfen. Nach den noch später folgenden Offroad-Etappen würde ich es heute aber wagen. Mal schauen…kommt ja vielleicht noch irgendwann.



      Der weitere Weg nach Gairloch ist von mehreren Wasserfällen geprägt, die uns einmal mehr vor Augen führen: Es ist nicht so trocken, wie auf den letzten Schottland-Touren im Mai. Die Landschaft entschädigt natürlich dafür – auch wenn die Regen-Fotos noch nicht die Faszination dieser Gegend widerspiegeln können.



      In Gairloch am Hafen gibt es einen Tearoom, den ich hiermit ausdrücklich empfehlen kann: „Habour Lights“. Die Besitzerin kann sogar ein wenig Deutsch und viele der Speisen sind in BIO-Qualität. Insbesondere die Scones mit selbstgemachter Marmelade sind herrlich. Das ist einer der Geschmäcker, die ich mit Schottland verbinde.



      Ein paar Kilometer weiter müssen wir noch und kommen schließlich am traumhaft gelegenen Zeltplatz „Sands Camping Park“ an.



      Direkt in den Dünen bauen wir unser Zelt auf und gehen trotz Regen noch auf ein frisch gekauftes Ale an den Strand. Soviel Zeit muss schließlich sein, damit wir auch ganz offiziell im Meerwasser der Westküste gestanden haben.



      Zum Abschluss des Tages gibt es im Zelt noch leckere Tütennahrung (erstaunlich - ist noch gar nicht so lange her, und ich weiß schon nicht mehr, was es war. Muss beeindruckend geschmeckt haben). Dann schlafen wir mit dem Geräusch des prasselnden Regens auf dem Zeltdach wie immer sehr früh ein.



      [tbc]
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      • Blueface
        Fuchs
        • 10.06.2007
        • 1086
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        #4
        AW: [GB] Coast2Coast und zurück - Radwanderung in Schottland

        @Dogeared: Ist unterschiedlich bei den Fluggesellschaften. Wir haben pro Rad und Strecke 25,- Euro bei Germnwings gezahlt. Das ist aber unabhängig von der "Verpackung".

        Im Vergleich zu den unverschämten Gepäckstück-Preisen geht das sogar noch.
        Iserlohner Impressionen - Blog zu Landschaften, MTB- und Wandertouren im Sauerland

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        • Dogeared
          Erfahren
          • 22.05.2009
          • 306
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          #5
          AW: [GB] Coast2Coast und zurück - Radwanderung in Schottland

          Wow, ich hätte gedacht so etwas wäre teurer - gut zu wissen! Danke!
          Hike My Hike, Damn it!
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          • Rainer Duesmann
            Fuchs
            • 31.12.2005
            • 1642
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            #6
            AW: [GB] Coast2Coast und zurück - Radwanderung in Schottland

            Feiner Bericht mit schönen Bildern!
            Danke, und bitte mehr davon.

            Rainer
            radioRAW - Der gesellige Fotopodcast

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            • Borderli
              Fuchs
              • 08.02.2009
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              #7
              AW: [GB] Coast2Coast und zurück - Radwanderung in Schottland

              Viele Wolken, Menschen verhüllt in Regenkleidung - warum nur kommt mir das so bekannt vor....

              Bitte weiterschreiben!!

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              • Dogeared
                Erfahren
                • 22.05.2009
                • 306
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [GB] Coast2Coast und zurück - Radwanderung in Schottland

                Zitat von Borderli Beitrag anzeigen
                Viele Wolken, Menschen verhüllt in Regenkleidung - warum nur kommt mir das so bekannt vor....
                höhö
                Hike My Hike, Damn it!
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                • Blueface
                  Fuchs
                  • 10.06.2007
                  • 1086
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [GB] Coast2Coast und zurück - Radwanderung in Schottland

                  Zitat von Borderli Beitrag anzeigen
                  Viele Wolken, Menschen verhüllt in Regenkleidung - warum nur kommt mir das so bekannt vor....

                  Bitte weiterschreiben!!
                  Danke fürs Feedback.

                  Es wird besser...ich verspreche auch Fotos mit Blau am Himmel

                  Und weiterschreiben kann ich leider erst am Sonntag. Jetzt geht's erst mal raus.

                  Bis dahin - allen ein schönes Pfingstwochenende!
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                  • Blueface
                    Fuchs
                    • 10.06.2007
                    • 1086
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [GB] Coast2Coast und zurück - Radwanderung in Schottland

                    Tourtag 3 (Montag, 16.5.2011)
                    Gairloch – Poolewe – Badcaul – Dundonell
                    Tageskilometer: 53

                    Warum nur hab ich sadistische Träume über den Wettermann? Am Morgen wird es mir klar: Es hat die ganze Nacht geregnet und das Zelt ist sehr nass. Durch den starken Wind und meine Abspann-Faulheit (abends war ja noch Flaute) hat es auf einer Seite den Regen unter die Außenplane gedrückt. Das Innenzelt hat uns zwar trocken gehalten - aber es ist natürlich komplett nass. Und da es weiterhin regnet, ist auch nix mit Trocknen. Also schnell das drei Kilo schwerere Zelt abgebaut, alles zusammengepackt und zum Frühstücken in den großzügigen Küchenraum des Zeltplatzes. Für alle Zeltplatzsucher: Sands ist klasse. Sauber, gute Ausstattung und durch die Dünenplätze direkt am Strand auch absolut Zelttauglich.



                    Mit einem Blick zurück auf den fantastischen Strand, der bei Sonne sicherlich karibisch wirkt, geht es auf die Strecke. Wir haben heute ein paar Landstücke und moderate Kämme zu überwinden, bis wir bei Badcaul auf das Little Loch Broom stossen werden.



                    Die Ausblicke sind gewohnt schön für den Nordwesten Schottlands. Diese Mischung aus Fels, Moos, Flechten und Gras erzeugt tolle Farben.



                    Jeder Radreisende kennt es: Am zweiten Tag im Sattel wird das Fleisch weich geklopft. Aber wir überwinden den Schmerzpunkt schnell und genießen die Fahrt. Zumal es ab Toumaig auch bereits mehrfach auflockert.



                    Und zum Glück folgt auf jede Steigung auch irgendwann ein Gefälle. Mit den vollgepackten Rad habe ich da aber immer das Gefühl, ich steuere einen dicken Schwertransporter und brauche unten so eine Kies-Notbremsspur. Aber die Bremsen sind ja bei der Witterung gut gekühlt und bleiben immer standhaft.



                    [muss mal mittendrin unterbrechen - tbc]
                    Zuletzt geändert von Blueface; 13.06.2011, 09:30.
                    Iserlohner Impressionen - Blog zu Landschaften, MTB- und Wandertouren im Sauerland

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                      #11
                      AW: [GB] Coast2Coast und zurück - Radwanderung in Schottland

                      [Fortsetzung Tourtag 3]

                      Und dann kommen wir an einer Stelle vorbei, die ich sehr spooky finde: Die Bucht mit der „Gruinard Island“. Hier haben die Briten im zweiten Weltkrieg Milzbranderreger getestet und damit auch den Boden verseucht. Die Insel ist erst in den 80er-Jahren komplett dekontaminiert worden. Ich war dennoch froh, wieder etwas Abstand zu gewinnen...



                      An einem idyllischen Bachlauf machen wir dann ein Päuschen. Aha...keine Midges trotz Windstille. Die Biester scheinen also noch nicht überall aktiv zu sein. Da macht der Müsliriegel gleich doppelt Spaß. Nicht empfehlen kann ich beim Radfahren übrigens Bifi als Pausenmahlzeit. Ich weiß nicht was drin ist, aber man hat jedenfalls bei körperlicher Anstrengung noch lange was davon...



                      Irgendwann komm dann Little Loch Broom in Sicht. Eigentlich wollten wir hier auf dem Zeltplatz „Northern Lights“ zelten. Aber da das Zelt und wir selbst immer noch nass sind, lockt das Dunndonell-Hotel zu sehr.





                      Wir fahren also weiter bis zum toll gelegenen Hotel, nehmen einen Twin-Room und erfreuen uns an der stilvollen Einrichtung. Im Dryroom hängt derweil unser triefnasses Zelt zum Trocknen. Auch die Daunen-Tüten dürfen auf den Betten noch etwas ausdünsten und nach einer heißen Dusche sind wir reif für ein gutes Barmeal.

                      Im Gastraum kommen wir mit Rob ins Gespräch, der auf diesem Trip seine letzen 20 Munros machen will. Gemeinsam schimpfen wir ein wenig über das Wetter, bevor ein französischer Hippie-Tramper auftaucht und die Hälfte der Gäste nach und nach mit echt seltsamen Gesprächen vertreibt. Ein niederländisches Pärchen ist nicht schnell genug und muss daher Monologe über „gutes Gras“ und Amsterdam ertragen. Irgendwann wir er vom Personal freundlich vor die Tür gesetzt. Skurril...da weit und breit höchstens 10 Häuser stehen, kommt einem diese Situation irgendwie unwirklich vor, die man eher in einer Backpacker-Kneipe einer Großstadt erwartet hätte.

                      Als die Live-Musik beginnt (ein Band Mitglied ist bei der Mountain-Rescue, wie wir am direkt vor dem Fenster geparkten Landy erkennen) sind wir schon fix und alle. Wie üblich schlafen wir noch vor 22 Uhr ein.



                      [tbc]
                      Iserlohner Impressionen - Blog zu Landschaften, MTB- und Wandertouren im Sauerland

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                        Fuchs
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                        #12
                        AW: [GB] Coast2Coast und zurück - Radwanderung in Schottland

                        Tourtag 4 (Dienstag, 17.5.2011)
                        Dundonnell – Corrieshalloch Gorge and Falls of Measach
                        – Braemore – Loch Broom - Ullapool
                        Tageskilometer: 42

                        Der Hotelbesitzer hat mit dem Wettermann telefoniert: Heute soll es besser werden. Und tatsächlich - als wir das Zelt aus dem Trockenraum holen, ist nicht nur das trocken, sondern auch die Straße und der Himmel. Ich schäme mich ein wenig für die sadistischen Gedankenspiele vom Vortag gegenüber dem Meteorologen. Aber letztlich wäre ich ja nicht der erste, der den Überbringer einer schlechten Nachricht abstraft...



                        Gegenüber des Hotels liegt die schönste Tankstelle, die ich bisher gesehen habe. Ich kann mir vorstellen, dass viele der Oldtimer-Convoys, die wir gestern auf der Straße gesehen haben, nur zum Tanken hierhin fahren. Einfach fantastisch.



                        Nach dem Klassiker-Frühstück (ich lasse mittlerweile zumindest den Black Pudding weg) geht es auf die Räder. Herrlich - was so eine Wetterbesserung für die Moral bedeuten kann. Die ersten 1,5 Stunden geht es nur bergauf. Aber wir sind dennoch bester Stimmung.



                        Wir passieren bei Fain eine wirklich schöne Hochebene mit kleinem Flusslauf -dem Dundonnell River. Die Sonne lacht und wir sind so gut in der Zeit, dass wir uns die ein oder andere Pause gönnen.



                        Wieder einmal staune ich über die Verwandlungsfähigkeit der schottischen Landschaft: Mit jeder Wolke, die sich über den intensiv-blauen Himmel schiebt, sind die Schattierungen der umliegenden Hügel anders.



                        Wir passieren die Fain Plantation und haben den höchsten Punkt hinter uns. Jetzt kommt die Belohnung: Eine sehr schöne und lange Abfahrt herunter in das Tal, das sich im weiteren Verlauf über Braemore bis zum Loch Broom und Ullapool erstreckt.





                        Kurz bevor die Straße von der Hochebene sich an der Breamore Junction bis auf den Grund des engen Tals stürzt, liegt die Corrieshalloch Gorge mit den Falls of Measach. Und wir haben eine gute Idee: „Lass uns doch hier den kleinen Wanderweg direkt an den Wasserfällen vorbei runter in die Schlucht nehmen. Wenn ich das richtig sehe, kommt man vom Weg auf der anderen Seite der Wasserfälle wieder auf die Straße nach Ullapool.“ Ein Blick auf die Karte offenbart...nichts. Also einfach los!





                        Die Wasserfälle sind dann auch beeindruckend. Vor allem von der kleinen Aussichtsplattform, die waghalsig über dem Abgrund schwebt. Da waren die paar Pfund, die wir für den National Trust in den Sammelautomaten geworfen haben gut angelegt.

                        Das Problem taucht erst danach auf: Es gibt DOCH KEINEN Zugang zur Straße. Also buckeln wir die Räder und das Gepäck einzeln einen steilen Hang querfeldein rauf bis zur Straße. Umdrehen käme ja jetzt nicht mehr in Frage. Die Mühen lohnen sich aber trotzdem: Durch die Abkürzung haben wir endlich einen einzelnen Radreisenden überholt, der die letzten Meilen immer ein wenig voraus war und bei den wenigen Stopps auch peinlich genau darauf geachtet hat, dass wir ihn nicht erreichen. Nicht ohne ganz leichte Schadenfreude setzen wir also die Fahrt durch das nun etwas langweilige Tal Richtung Ullapool fort.



                        Am Nachmittag erreichen wir dann Ullapool. Das kleine Städtchen lebt von der Fähre rüber nach Stornoway. Wir beschließen, dass VOR der Inspektion des Zeltplatzes noch etwas Warmes in den Bauch muss und schauen uns am Hafen um.



                        Hier hat irgendwie jede Gastronomie ein Schild, dass genau dieses Restaurant/Kneipe/Inn etc. als „best ...of Scotland 1988...2001...2011“ auszeichnet. In einer dieser Hafenkneipen neben dem „best fish&ships 203“ kehren wir ein und essen lecker Fisch auf schottisch. Nebenan sitzt eine französische Schulklasse, die auf die fabelhafte Idee kommen, den drei Möwen auf der Straße ein paar Chips zuzuwerfen. Wir ahnen was kommt, und rücken ein wenig unter das Vordach.

                        Innerhalb kürzester Zeit ist Luft und Straße VOLL von Möwen: Meins...meins...meins. Was bringt man den Kindern eigentlich bei? Ich verbuche es als „trial and error“-Lerneffekt für die Schüler, während sich das Verkehrschaos auf der durch Möwen gesperrten Straße langsam wieder legt und die Kids ihren Anschiss verdauen.



                        Frisch gestärkt bauen wir auf dem Zeltplatz unseren Palast auf und gehen noch einmal auf ein paar leckere Ales und einen guten Single Malt in eine sehr gemütliche Hafenkneipe, wo es uns so gut gefällt, dass wir morgen das Frühstück auch hierhin verlegen werden.





                        Überhaupt ist die Vorfreude auf den morgigen Tag bei „Nudeln Napoli“ im Zelt riesig. Denn am nächsten Tag steht eine komplette Offroad-Etappe auf dem Plan. Coast to Coast nach Ardgay bzw. Bonar Bridge.




                        [tbc]
                        Zuletzt geändert von Blueface; 13.06.2011, 12:35.
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                          #13
                          AW: [GB] Coast2Coast und zurück - Radwanderung in Schottland

                          Zwischendurch setze ich hier schon mal die Planungsdatei der Gesamtstrecke ein.

                          EDIT: Habe ich in den ersten Beitrag verschoben. Passt da besser
                          Zuletzt geändert von Blueface; 14.06.2011, 16:28.
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                            #14
                            AW: [GB] Coast2Coast und zurück - Radwanderung in Schottland

                            Tourtag 5 (Mittwoch, 18.5.2011)
                            Ullapool - Loch Achall - Rhidorroch - Loch an Daimh - Knockdamph - Duag Bridge - Strath Culleannach - Croick - Strath Carron - Ardgay
                            Tageskilometer: 60

                            Heute kommt das erste Sahnestück unserer Tour. Zumindest hoffen wir das, als wir morgens in Ullapool aus dem Zelt krabbeln. Der Wettermann hat allerdings heute doofe Ohren, weil...es fängt an zu nieseln. Dennoch erwartet uns ein schöner Anblick vor dem Zelt: Mitten in Loch Broom liegt ein Riesen-Pott.

                            Der einsame Radler, den wir gestern abgehängt haben, steht mit seinem Zelt nicht weit entfernt. Da rührt sich aber noch nix. Den Zeitvorteil werden wir nutzen. Allerdings wird er sicher ohnehin nicht unsere Route nehmen. Denn heute wird's „abwegig“. Wir packen schnell das Zelt ein, bevor es richtig los geht, denn noch ist es halbwegs trocken. Frühstück ist ja im Café am Hafen geplant.



                            Beim Frühstück hält uns der Kellner zunächst für Hotelgäste, welche sich vor allem aus Motorradfahrern rekrutieren. Wir klären auf, dass wir das Frühstück NICHT inklusive haben und unsere Zweiräder mit Muskelkraft bewegen. Frisch gestärkt geht es dann aufs Rad und das Wetter spielt plötzlich mit: Blauer Himmel mit ein paar „Kontrastwolken“.

                            Wir folgend zunächst einer Straße, die bald nach einem Kieswerk zum Schotterweg wird. Jetzt liegen nur noch zwei Lodges und eine Boothy zwischen uns und dem 50 Kilometer entfernten Croik. Und schon bald wird klar: Dieser Tag wird großartig!



                            Nach Loch Achall und der Rhidorroch Lodge wird es sehr einsam und der Weg ruppiger. Meist ist es eine steinige Landrover-Spur, manchmal auch ein breiterer Weg. Für die vollgepackten Trekking-Räder ist jetzt Showtime.





                            Nach einer kurzen Steigung kommt Loch an Daimnh in Sicht. Der stahlblaue Wasserspiegel liegt wie gemalt im breiten Tal. Passend dazu ist es auch am Himmel blau, so dass uns tatsächlich warm wird.



                            Über dem Ufer des Sees liegt die Knockdamph Boothy. Neben dem gut erhaltenen Haupthaus steht eine alte Ruine, die das Bild besonders romantisch macht. Wir machen wegen des guten Wetters draußen Pause.



                            Ich will den Kocher für eine heiße Schokolade anwerfen, als ich feststelle, dass die beiden Bierdosen, die ich für einen besonderen Moment im Packsack hatte, durch die Schläge auf dem steinigen Untergrund perforiert wurden. Der Inhalt des WASSERDICHTEN Packsacks ist bier-nass und riecht verführerisch. Zum Glück sind es alles Dinge, die nicht sicherheitsrelevant sind. Ärgerlich ist es trotzdem und ich habe noch was von dem Geruch, als ich Tage später in Deutschland alles auspacke.



                            In diesem Moment kommt ein heftiger Regenschauer. Und was noch seltsamer ist: Wir haben seit dem Morgen keine Menschenseele gesehen und fast zeitgleich mit den ersten Tropfen kommen zwei weitere Besucher in der Boothy an: Ein älterer Mountainbiker aus Ullapool, der nur bis hierhin und zurück fahre wollte und ein Wanderer, der „Lands End to John O‘ Groats“ macht und zurzeit eine Abwandlung des „Cape Wrath Trails“ dafür nutzt.

                            Wir teilen heißes Wasser und ein paar Geschichten, dann hört der Regen auf und wir fahren weiter.



                            Nach ein paar weiteren Höhenmetern rauf und runter erreichen wir die Furt bei „Abhainn Poiblidh“. Also Schuhe aus und rein ins kalte Wasser. Hier zahlen sich die Addiletten meines Tourpartners aus, die er mir zur Nutzung zurück über den Fluss wirft. Am anderen Ende warten ein paar Zecken auf uns. Die scheinen zu wissen, dass hier ab und zu mal Menschen mit nackten Beinen vorbei kommen.



                            Wir entfernen alle blinden Passagiere und fahren weiter Richtung „Duag Bridge“. Danach geht es durch das Strath Culleannach in Richtung Srath Carron. Allerdings scheinen den Weg nicht mehr alle Lebewesen geschafft zu haben...





                            Der Weg zurück in die Zivilisation geht dann doch langsam an die Substanz, denn die Fahrt im Gelände ist mit dem Gepäck sehr viel anstrengender, als auf der Straße. Und so sind wir froh, als die Landrover-Spur wieder fester wird und die ersten Schafe in Sicht kommen.



                            Irgendwann erreichen wir dann doch noch die geteerte Straße bei Croik. Die Croik Church hat eine dramatische Geschichte, denn hier haben die schottischen Bauern bei den Clearances ihre Namen in die Fenstergläser eingeritzt. EIn Schauer läuft einem über den Rücken bei dem Gedanken an die schlimme Zeit für die hiesigen Clans damals.



                            Der Rest des Weges geht dann schnell, weil er leicht abfallend - dem Carron folgend - auf einer kleinen Straße in Richtung Ardgay verläuft. Am frühen Abend kommen wir an der Ostküste Schottlands an und haben das Land Coast to Coast in einem Tag durchradelt. Ein wenig stolz sind wir schon...



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                            • Blueface
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                              • 10.06.2007
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                              #15
                              AW: [GB] Coast2Coast und zurück - Radwanderung in Schottland

                              Tourtag 6 (Donnerstag, 19.5.2011)
                              Ardgay - Wester Gruinards - The Craigs - Alladale Wilderness Lodge - Strathvaich Lodge - Inchbae Lodge - Garve
                              Tageskilometer: 62

                              Unser letzter Tag auf dem Rad. Nach der tollen Offroad-Etappe gestern sind wir uns nicht sicher, ob es noch besser werden kann. Aber zumindest der Wettermann spielt wieder mit. Ein Wolke-Sonne-Mix begleitet unsere Abfahrt am Dornoch Firth, einem Meeresarm an der Ostküste Schottlands.



                              Zunächst geht es am Carron entlang zurück in die Richtung, aus der wir gestern kamen. Bedrohlich sehen die hohen Hügel aus, auf die wir uns zubewegen. Und wir gewinnen auch schon stetig an Höhe, während wir an versprengten Höfen vorbei kommen. Auf dem Asphalt ist es jedoch nicht allzu anstrengend. Das wird sich noch sehr ändern.



                              Am Ende der Straße geht es auf eine geschotterte „private road“ zur Alladale Lodge - eine Luxusvilla in der Einsamkeit. Dem Besitzer gehört das gesamte Land rundherum. Ein riesiges Gelände. Hier sollen - in Form der Alladale Wilderness Reserve - seltene Tiere, heimische Tiere wieder angesiedelt werden. Ein großer Teil der „Wildnis“ ist daher eingezäunt. Leider ist dem Ansinnen auch die Alladale Boothy zum Opfer gefallen, die nicht mehr zugänglich ist.



                              Kurz nach der Lodge tauchen wir in die einsame und faszinierende Highland-Landschaft ein. Aber sie hält auch eine Überraschung für uns bereit. Wir kommen über eine Kuppe und ein extremer Wind schlägt uns entgegen, der durch das Breite Tal fegt. Durch dieses Tal müssen wir nur leider - für die nächsten 35 Kilometer.





                              Vor uns erstreckt sich entlang eines Flusses das „Glen Mor“ bzw. „Gleann Mór“ nach Südwesten. Rechts und links knacken die Berge die 800er-Marke und wir fahren mitten durch. Schweiß bricht mir bei dem Gedanken aus, dass die Tourplanung vielleicht doch nicht so korrekt war und wir eventuell mit unseren Streitrössern ÜBER so einen Kamm müssen. Eigentlich sollten wir aber weitgehend die Täler nutzen. Hoffen wir‘s...



                              Plötzlich...völlig frei...steht eine Herde Rinder nur wenige Meter von unserem Pfad entfernt. Die Tiere sind sehr imposant. Vor allem die Hörner! Ich sage zu meinem Tourpartner: „Keine Sorge, ich habe die schon mal in freier Wildbahn erlebt“ (Was auch stimmt). „Ich meine gelesen zu haben, dass die gaaanz friedlich sind.“

                              Richtig überzeugt von meinen eigenen Aussagen bin ich aber erst, als wir unbehelligt ein ganzes Stück entfernt sind. Trotzdem mal wieder ein beeindruckendes Erlebnis.



                              Langsam wird die Strecke zur echten Konditionsprüfung. Der Wind ist unbarmherzig und wird später auch vom Wettermann besonders erwähnt, was in den Highlands etwas heißen soll. Wir gönnen uns zwischendurch nur eine kurze Riegel-Pause.



                              An Erholung ist nicht zu denken, denn man kühlt im stehen sofort aus. Im krassen Kontrast dazu stehen die Bilder der Landschaft, die uns umgibt.



                              Wir gehen an unsere Grenzen als endlich auf dem GPS-Gerät die Brücke vor der Deanich Lodge in den Bildschirm wandert. Doch die letzten Kilometer ziehen sich im Kampf gegen die schnelle Luft noch ewig.



                              Endlich erreichen wir die Brücke. Hinter einem Brückenpfeiler ist die erste windgeschützte Pause seit Stunden möglich. Die paar Zecken, die uns hier erwarten, sind da das kleinere Übel.



                              Ein Blick zurück zeigt uns noch einmal die ganze Schönheit des Tales, das wir jetzt mit einem leichten Aufstieg an der Deanich Lodge vorbei in Richtung Süd-Süd-West verlassen. Uns kommt eine Jugendgruppe mit Rucksäcken entgegen, die Richtung Lodge unterwegs sind. Sie schauen uns auf unseren Rädern etwas verständnislos nach. Ja...auch ich zweifele bei dem immer noch starken Wind an der Sinnhaftigkeit einer Radtour mitten durch die Highlands. Spaß macht es trotzdem.



                              Die Landschaft verändert sich wieder. Zunächst müssen wir über einen flachen Kamm, bevor wir am Rande des „Strath Vaich“ Tales weiterfahren.



                              Irgendwann kommt auch „Loch Vaich“ in Sicht. Immer wieder ein schöner Anblick, die blauen Himmelsspiegel inmitten der grünen Hügel. Die Schattierungen , die das unterschiedliche Licht erzeugt, tragen zum dramatischen Anblick noch bei.





                              Ich hatte eigentlich damit gerechnet, den ein oder anderen Munro-Bagger oben auf den Kämmen entdecken zu können. Aber wir bleiben weiterhin einsam, bis wir nach einem letzten, kleinen Gipfel den Ausgang von „Strath Rannoch“ erreichen.



                              Kurz bevor wir mit der A835 die Zivilisation erreichen, können wir am Wegrand noch bei einer Schafschur zuschauen. Ein echtes Spektakel. Wir machen noch einmal Rast auf ein paar Felsen und fahren die letzten Kilometer des Tages in Richtung Garve.



                              Damit wären die Tage auf zwei Rädern auch wieder vorbei. Denn jetzt folgt noch ein Tag mit dem Auto und ein ausgedehnter Aufenthalt in Edinburgh, wo wir am nächsten Abend das Ende der Tour gebührend feiern wollen. Wie immer kommt an diesem Punkt etwas Wehmut auf: Zu sehr haben sich die Erfahrungen und Anblicke der letzten Tage eingebrannt. Da lässt man nur ungern los. Wieder einmal hat Schottland absolut das gehalten, was es verspricht. Und dass wir heute sogar den Wind besiegt haben, macht uns zudem stolz auf die erbrachte Leistung.



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                              • Blueface
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                                • 10.06.2007
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                                #16
                                AW: [GB] Coast2Coast und zurück - Radwanderung in Schottland

                                Tourtag 7 (Freitag, 20.5.2011)
                                Durch die Central Highlands nach Edinburgh
                                Tageskilometer: 0 (weil Auto)

                                Die Räder sind bereits wieder flugtauglich in den Kartons verstaut und stehen im Kofferraum unseres Mietwagens. Sehr angenehm. In den Vorjahren hatten wir den Weg zurück nach Edinburgh immer mit dem Zug oder auf dem Rad zurückgelegt. So konnten wir uns jetzt ganz auf die schöne Strecke vom Norden zurück in die Hauptstadt konzentrieren. Und da gibt es schließlich genug zu entdecken.

                                Nur der Wettermann spielt zum Abschluss der Tour völlig verrückt: Ende Mai - und NEUSCHNEE in den Cairngorms. Wir halten an, um die Zuckerschicht zu knipsen.





                                Unterwegs machen wir einen Abstecher zum „Queens View“ am LochTummel. Auf der steilen, gewundenen Straße hoch zum Aussichtspunkt überholen wir ein paar Radfahrer uns sind plötzlich gar nicht mehr so traurig, nicht mehr auf dem Rad zu sitzen.





                                In Edinburgh, dem Endpunkt unserer Reise, ist diesmal alles anders. Wir haben ein Auto, dass uns morgen früh samt gepackter Räder zum Flughafen bringen wird. Keine frühmorgendliche Hektik-Radtour durch den Stadtverkehr mit de Rädern also. Und später aufstehen. Wahrer Luxus.

                                Außerdem hatte ich diesmal ein Guesthouse gebucht, kein Hostel. Und das kann ich uneingeschränkt empfehlen: „Deene Guesthouse“ gehört zu den besten Unterkünften, die ich in Schottland jemals hatte. Mit einem sehr guten Preis/Leistungsverhältnis.

                                Da wir noch viel Zeit hatten, haben wir - neben dem obligatorische Royal Mile Bummel - noch den Botanischen Garten besucht. Der ist wirklich sehenswert und GRATIS!









                                Der Abschluss unserer diesjährigen Tour steht in langer Tradition: Wir betrinken uns gepflegt in den Pubs von Edinburgh. Wie im letzten Jahr kehren wir unter anderem zu Live-Musik, die wirklich gut ist, im Royal Mile Pub ein und genießen den Abend.



                                Fazit: Der Wettermann war diesmal nicht immer auf unserer Seite. Gestört hat es uns trotzdem nicht. Dafür ist Schottland einfach zu schön. Und ich freue mich schon auf ein Wiedersehen mit den geliebten Highlands. Ich hoffe, dass von dieser Begeisterung mit diesem Bericht auch etwas rüber kommt. UNd meine Empfehlung ist: Nehmt doch mal das Rad mit - es lohnt sich


                                THE END
                                Iserlohner Impressionen - Blog zu Landschaften, MTB- und Wandertouren im Sauerland

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                                • Pfad-Finder
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                                  • 18.04.2008
                                  • 12174
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                                  #17
                                  AW: [GB] Coast2Coast und zurück - Radwanderung in Schottland

                                  Schönschön! Einiges kam mir ja seeeehr bekannt vor. (man könnte sogar sagen, dass ich die gleichen Stellen etwa vier Wochen später gesehen habe)

                                  Auf dem Weg von der Deanich Lodge Richtung Blackbridge hatte ich ja etwas Angst, dass Ihr zu Schaden gekommen seid. Erst entdeckte ich das hier:



                                  und dann auch noch diese kaledonische Radfahrerbegräbnisstätte:



                                  Pfad-Finder
                                  Alles unter Nutriscore "D" ist rausgeschmissenes Geld.

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                                  • Blueface
                                    Fuchs
                                    • 10.06.2007
                                    • 1086
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                                    #18
                                    AW: [GB] Coast2Coast und zurück - Radwanderung in Schottland

                                    Zitat von Pfad-Finder Beitrag anzeigen
                                    Auf dem Weg von der Deanich Lodge Richtung Blackbridge hatte ich ja etwas Angst, dass Ihr zu Schaden gekommen seid. Erst entdeckte ich das hier:
                                    Nee...wir sind zum Glück mit allen Teilen am Rad durchgekommen. Nur der Wind war echt heftig auf der Etappe.

                                    Was ist denn das da im Weg? Ein Reifen? Irre!
                                    Obwohl mir auf der Strecke auch aufgefallen war, dass die da anscheinend alles rein gekippt haben, um einen festen Weg zu erschaffen.
                                    Iserlohner Impressionen - Blog zu Landschaften, MTB- und Wandertouren im Sauerland

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                                    • Blueface
                                      Fuchs
                                      • 10.06.2007
                                      • 1086
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: [GB] Coast2Coast und zurück - Radwanderung in Schottland

                                      Wen man da da durch gefahren ist, interessieren einen natürlich Nachrichten aus der Region:
                                      Anscheinend sollen Öko-Lodges bei Dundonnell gebaut werden. Also irgendwo in dieser Gegend:



                                      Vielleicht mal ein Ziel für Familienurlaub. Allerdings müsste ich meine Lieben zu Schottland doch eher überreden
                                      Iserlohner Impressionen - Blog zu Landschaften, MTB- und Wandertouren im Sauerland

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                                      • Borderli
                                        Fuchs
                                        • 08.02.2009
                                        • 1737
                                        • Privat

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                                        #20
                                        AW: [GB] Coast2Coast und zurück - Radwanderung in Schottland

                                        Zitat von Blueface Beitrag anzeigen
                                        Vielleicht mal ein Ziel für Familienurlaub. Allerdings müsste ich meine Lieben zu Schottland doch eher überreden
                                        Das ist durchaus machbar und lohnenswert. Ich habe Mr Borderli bereits 1992 "bekehrt" - aus dem Sonne-Strand-Hotel-Vollpension-Mittelmeer-Urlauber wurde ein begeisterter Schottland-Reisender. Allerdings nur mit Auto, nicht zu Fuß, und am liebsten im Ferienhaus. Zelt geht gar nicht. Er weiß nicht, was er verpasst...

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