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Mitreisende | |
Land: Norwegen, Schweden
Reisezeit: Ende August, Anfang September
Region/Kontinent: Nordeuropa
Habe beschlossen, die Vorfreude auf den nächsten Urlaub in den längst überfälligen Reisebericht unserer letzten Tour umzusetzen.
Kurz zur Strecke: Nachdem wir im Vorjahr wegen schlechten Wetters den geplanten Weg nach Sulitjelma durch die kürzere Strecke ersetzten, beschlossen wir in diesem Jahr mit genau diesem Bogen zu beginnen. Und so ging es von Sulitjelma in den Padjelanta, um später nördlich des Vastenjaure Richtung Rago und somit zurück nach Norwegen zu wandern. Wie immer eine tolle Tour, besonders in der zweiten Woche mit unglaublich gutem Wetter. (Laut Aussage einiger Norweger die beste Woche des ganzen Sommers.)
26./27. 08. Heimkommen nach Ny-Sulitjelma
Die neue Hütte in Ny-Sulitjelma
Heimkommen - so fühlte es sich an, als wir heute (faul) mit dem Taxi den Berg nach Ny-Sulitjelma hoch sind, oben den Schlüssel auspackten und rein sind in die Hütte. Und mit jedem Meter nach oben, jedem Stückchen Fjäll, kam es mehr und mehr - das Urlaubsfeeling. Die Freude, wieder hier zu sein, die Freude, die diesjährige Tour zu starten.
Wir hatten es dieses Jahr mit der Anreise langsam angehen lassen. Gleich mal etwas erholen nach Arbeitstagen voller Stress. Okay, dass um 4:30 der Wecker klingelte, gehörte nicht zu diesem Plan, aber der frühe Flug nach Stockholm ist schon Tradition. Oh - wir flogen ja dieses Jahr über Oslo nach Bodø. Egal, einen frühen Flug gab es trotzdem.
Von Oslo nach Bodø ging es mit Norwegian. Als wir das Gepäck aufgaben, meinte der Mann am Schalter zwar, es sei heavy und hängte auch ein passendes Schild an, aber nachzahlen musste ich nichts für meine 23 kg. Sonst hätte ich wohl auch was ausgepackt, schließlich war ich komplett ohne Handgepäck. Und nein, mein Rucksack war nicht wirklich schwerer als Holgers - nur für die Reise. Es wurde noch zu- und umgepackt. Mein Mann ist Kavalier und hat eigentlich immer einen etwas schwereren Rucksack als ich.
In Oslo gab es dann einen Snack - und da das Lättöl aus war, ein normales Bier dazu. Hat mich müde gemacht. So haben wir auch im zweiten Flug meist geschlafen.
Als wir dann beim Landeanflug durch die Wolkendecke kamen und Blick auf die Küste hatten, da kam das erste Mal Urlaubsfeeling auf. Erst ging es mit dem Bus in die Stadt, etwas warten, dann mit dem nächsten Bus nach Fauske. Für die erste Übernachtung gönnten wir uns nochmal ein Doppelbett im Hotel Fauske, unser Zimmer war ein riesiges Eckzimmer mit einem tollen Blick.
Warten an der Bushaltestelle in Bodø, einen schönen Blick hat man hier.
Bevor wir eine Chance hatten, müde zu werden, sind wir gleich wieder los, auf der Suche nach Benzin für unseren Kocher. Im ersten Geschäft wurden wir (wie auch schon von Otto) zur Tanke geschickt, dort gibt es Miljøbensin. Allerdings nur in Mengen ab 5 Liter. So haben wir uns dann doch für Coleman Fuel entschieden, das wir im Intersport gesichtet haben. Trotzdem gut zu wissen, dass man mit Miljøbensin eine gute Alternative hat.
Abends gab es dann Steak im Hotelrestaurant, ein Bier dazu, und ab ins Bett.
Das Frühstücksbuffet war lecker, große Auswahl. Danach hatten wir noch lange Zeit, bis der Bus nach Sulitjelma fuhr. So gab es einen Bummel, wir guckten uns die Skulpturenlandschaft Nordland an, am Salten Museum. Die Skulptur besteht hier aus zwei Marmörblöcken (kein Wunder), die auf einem komischen Stahlgestell halb im See stehen. Schön ist der rosa Marmor schon.
Fauske
Nach Mittagessen, Einkauf, weiterem Bummel und Begutachten der Leute war es dann endlich Abfahrzeit. Wir los zur Bushaltestelle, die ja ein richtiger Schülerumschlagplatz ist. Aus dem einen Bus raus, in einen der anderen Busse rein, und ab ging es nach Sulitjelma. Der Fahrer ließ uns genau an der Straße nach oben raus.
Ich habe dann das Taxi angerufen und fast sofort war es da. Wie schon gesagt - mit jedem Meter kam ich mehr in Urlaubs- und Wanderstimmung. Juchu! Es geht los!
An der Hütte angekommen, stellte Holger aber gleich mal ein Problem fest - es gab keinen Strom. Während wir noch überlegten, ob und falls ja was wir unternehmen sollten, passierte etwas. Es kamen zwei Männer zum Stromhäuschen etwas unterhalb. Der Ausfall war also aufgefallen und wurde behoben. Ich ging dann mal in Ruhe Blaubeeren pflücken.
Holger war die Männer besuchen (eigentlich war er schon etwas vorher los Richtung Stromhäuschen). Er kam dann zurück und meinte 'Ich bin ein Held, ich habe Strom gemacht'. Tja, sein Pech, dass ich die Männer auch gesehen hatte. Mein Held ist er trotzdem.
Kurz bevor wir mit dem Kochen starten wollten, kam das Taxi wieder an. Ein Deutscher, der mit dem späten Bus angereist war. Peter aus der Nähe von Hamburg, der aber eigentlich Pfälzer ist. Hat sich gut mit uns ergänzt, die in Kaiserslautern leben, aber so gar keine Pfälzer sind. Aber wir alle haben uns darüber gefreut, dass die SMS aus Deutschland verkündete, dass Lautern die Bayern mit 2:0 geschlagen haben. Kaum zu glauben. Der SMS-Sender meinte dann auch 'Ich sauf mich blind'.
Wir haben uns auf gutes Fjällwasser beschränkt, in Erinnerung an letztes Jahr eine Runde Bauernskat gespielt, und dann ging es auch schon wieder ins Bett. 3 norwegische Damen mit Hund kamen auch noch an, aber in dieser großen Hütte kann man das keinesfalls 'volles Haus' nennen.
28.08. Höhenmeter (Ny-Sulitjelma - Sorjushytta)
Während wir letzes Jahr am ersten Tag die längste Etappe der ganzen Tour hatten, starteten wir dieses Jahr mit der mit den meisten Höhenmetern. Ja, ich weiß, dass 600 Meter hoch und 350 Meter runter nicht richtig viel sind. Aber ich glaube, trotzdem können viele mitfühlen, wie es ist, die Tour mit einem schweren Rucksack gleich mal mit 300 Höhenmetern zu starten ...
Zum Frühstück gab es heute nochmal Brot, bevor dann ab morgen die Zeit des Müsli startet. Aber oh Wunder - das Müsli rutschte dieses Jahr irgendwie besser als die Jahre zuvor - sogar wenn ich mal keine Beeren zum Aufpeppen hatte. Da kann ich nur sagen 'touch wood', schließlich ist die nächste Wanderung nicht mehr so weit.
Um 10:00 ging es los, um 17:00 waren wir da. Es waren zwar nur ca. 12,5 km, aber für den ersten Tag und mit 3 Pausen war ich zufrieden. Peter war schon früh los und kündigte an, dass er bei dem guten Wetter zelten wolle. Wir sahen ihn dementsprechend nicht wieder. Die 3 Norwegerinnen brachen auch etwas vor uns auf, außerdem fuhren sie das erste Stück noch auf der Straße mit dem Auto. Sie trafen wir dann an der Hütte wieder, sie übernachteten im Nachbarraum.
Gleich zu Beginn geht es bergauf.
Erster Blick zurück nach Ny-Sulitjelma
Noch bevor wir den am Anfang zur Straße parallel laufenden Weg hinter uns gelassen hatten, wurde es doch tatsächlich nass. Wir sind in der Sonne gestartet, mit 6° war es aber relativ kalt. Doch dann kam eine Wolke runter und brachte Regen und Graupel, aber nicht so viel. Während ich mich deswegen darauf beschränkte, nur die Regenhülle über den Rucksack zu stülpen, wechselte Holger komplett in Regenmontur. Kurz danach kam die Sonne wieder. Tja, da würde ich doch sagen, er hat nicht nur am Tag vorher Strom gemacht, sondern heute auch für die Sonne gesorgt, die ihm zum Trotz wieder raus kam. Gut gemacht!
Allerdings ging gerade am Anfang doch ein richtig kalter Wind, so habe ich in der Pause nach dem Anstieg von Softshell in die Regenjacke gewechselt. Der Storelvvatnan kam schon in Sicht, obwohl wir ihn erst auf dem nächsten Anstieg in voller Pracht gesehen haben. Die Watstelle war ganz harmlos, man konnte einfach durchgehen und musste noch nicht mal groß nach einer geeigneten Stelle suchen. Wie so oft hatten im Spätsommer die Flüsse wenig Wasser und waten war nie ein Problem.
Stortoppen, 1. Pause
Die (zu dieser Zeit) harmlose Watstelle
Storelvvatnan
Auf dem nächsten Stück kamen uns Wanderer entgegen, 2 Paare in etwas Abstand. Mit dem zweiten haben wir auch ein Schwätzchen gehalten, sie 'warnten' uns vor einer vollen Hütte, da in Sorjus 6 Leute vom SOT sind. Nun ja, bei 16 Betten haben wir uns aber keine Sorgen gemacht. (Machen wir ja sowieso nicht, weil bei voller Hütte einfach gezeltet wird.) Nach dem Anstieg (in der Mitte ein steiles Stück, sonst prima zu gehen) machten wir nochmal eine Pause. Von beiden Pausenplätzen sah der Stortoppen klasse aus.
Stortoppen, 2.Pause
Auf dem weiteren Weg gab es zwischendurch einen Blick auf den Blåmannsisen, leider sah man nur einen kleinen Teil dieses Riesengletschers. Mit den Hütten in Sichtweite, bevor es über das erste Schneefeld ging, machten wir noch eine letzte Rast. Der Blick runter zu den Hütten war auch wirklich klasse.
Das Schneefeld war vereist und unangenehm, wir haben auch die Strecke mit dem kürzesten Stück darüber gesucht. Während ich mir das während der Pause so anguckte, fragte ich mich, wie viele Leute da runterrutschen. Angeblich machen das ja einige, aber ich hätte Schiss, unten nicht bremsen zu können und in die Steine zu fliegen.
Blick nach Sorjus
Sorjus-Hütten
Die letzte Stunde bis zum Ziel war nochmal recht anstrengend, der Körper funktionierte nicht optimal, aber er hat mich runter gebracht. Und das Schneefeld weiter unten ging sich auch ganz gut. Als wir ankamen, saßen 4 Leute vor der neuen Hütte. So haben wir erst mal Rucksack abgesetzt und Hallo gesagt. Sie waren vom SOT und meinten, wir könnten in die eine Hälfte der alten Hütte, die sei noch frei. In der anderen Hälfte wohnten die 3 Norwegerinnnen und saßen davor in der Sonne. Schon bald würde diese hinter dem Berg verschwinden, also sind wir schnell zum See, um uns zu waschen. Ui, war das kalt. Und gut, wie immer. Wir hatten allerdings die Anerkennung unserer Mitbewohnerinnen, dass wir uns dazu durchringen konnten.
Allerdings wurde mir zurück in der Hütte kalt, also schnell Feuer machen und kochen. Während ich fror und mit Weste und Jacke vor dem Ofen stand, hat Holger im Vorraum (da ist die kleine Küche) gekocht. Schon vor dem Essen wurde es etwas besser, da die Hütte langsam warm wurde, und nach dem Essen war dann alles prima. Eigentlich ist das immer so. Nach einem anstrengenden Tag und dem sehr frischen 'Bad' in See oder Fluß braucht der Körper neue Energie zum Verbrennen. Während mir erst kalt ist, wird das nach dem Essen sofort besser. Und so kann ich später glücklich und zufrieden in meinen Schlafsack kriechen und schlafen.
Reisezeit: Ende August, Anfang September
Region/Kontinent: Nordeuropa
Habe beschlossen, die Vorfreude auf den nächsten Urlaub in den längst überfälligen Reisebericht unserer letzten Tour umzusetzen.
Kurz zur Strecke: Nachdem wir im Vorjahr wegen schlechten Wetters den geplanten Weg nach Sulitjelma durch die kürzere Strecke ersetzten, beschlossen wir in diesem Jahr mit genau diesem Bogen zu beginnen. Und so ging es von Sulitjelma in den Padjelanta, um später nördlich des Vastenjaure Richtung Rago und somit zurück nach Norwegen zu wandern. Wie immer eine tolle Tour, besonders in der zweiten Woche mit unglaublich gutem Wetter. (Laut Aussage einiger Norweger die beste Woche des ganzen Sommers.)
26./27. 08. Heimkommen nach Ny-Sulitjelma
Die neue Hütte in Ny-Sulitjelma
Heimkommen - so fühlte es sich an, als wir heute (faul) mit dem Taxi den Berg nach Ny-Sulitjelma hoch sind, oben den Schlüssel auspackten und rein sind in die Hütte. Und mit jedem Meter nach oben, jedem Stückchen Fjäll, kam es mehr und mehr - das Urlaubsfeeling. Die Freude, wieder hier zu sein, die Freude, die diesjährige Tour zu starten.
Wir hatten es dieses Jahr mit der Anreise langsam angehen lassen. Gleich mal etwas erholen nach Arbeitstagen voller Stress. Okay, dass um 4:30 der Wecker klingelte, gehörte nicht zu diesem Plan, aber der frühe Flug nach Stockholm ist schon Tradition. Oh - wir flogen ja dieses Jahr über Oslo nach Bodø. Egal, einen frühen Flug gab es trotzdem.
Von Oslo nach Bodø ging es mit Norwegian. Als wir das Gepäck aufgaben, meinte der Mann am Schalter zwar, es sei heavy und hängte auch ein passendes Schild an, aber nachzahlen musste ich nichts für meine 23 kg. Sonst hätte ich wohl auch was ausgepackt, schließlich war ich komplett ohne Handgepäck. Und nein, mein Rucksack war nicht wirklich schwerer als Holgers - nur für die Reise. Es wurde noch zu- und umgepackt. Mein Mann ist Kavalier und hat eigentlich immer einen etwas schwereren Rucksack als ich.
In Oslo gab es dann einen Snack - und da das Lättöl aus war, ein normales Bier dazu. Hat mich müde gemacht. So haben wir auch im zweiten Flug meist geschlafen.
Als wir dann beim Landeanflug durch die Wolkendecke kamen und Blick auf die Küste hatten, da kam das erste Mal Urlaubsfeeling auf. Erst ging es mit dem Bus in die Stadt, etwas warten, dann mit dem nächsten Bus nach Fauske. Für die erste Übernachtung gönnten wir uns nochmal ein Doppelbett im Hotel Fauske, unser Zimmer war ein riesiges Eckzimmer mit einem tollen Blick.
Warten an der Bushaltestelle in Bodø, einen schönen Blick hat man hier.
Bevor wir eine Chance hatten, müde zu werden, sind wir gleich wieder los, auf der Suche nach Benzin für unseren Kocher. Im ersten Geschäft wurden wir (wie auch schon von Otto) zur Tanke geschickt, dort gibt es Miljøbensin. Allerdings nur in Mengen ab 5 Liter. So haben wir uns dann doch für Coleman Fuel entschieden, das wir im Intersport gesichtet haben. Trotzdem gut zu wissen, dass man mit Miljøbensin eine gute Alternative hat.
Abends gab es dann Steak im Hotelrestaurant, ein Bier dazu, und ab ins Bett.
Das Frühstücksbuffet war lecker, große Auswahl. Danach hatten wir noch lange Zeit, bis der Bus nach Sulitjelma fuhr. So gab es einen Bummel, wir guckten uns die Skulpturenlandschaft Nordland an, am Salten Museum. Die Skulptur besteht hier aus zwei Marmörblöcken (kein Wunder), die auf einem komischen Stahlgestell halb im See stehen. Schön ist der rosa Marmor schon.
Fauske
Nach Mittagessen, Einkauf, weiterem Bummel und Begutachten der Leute war es dann endlich Abfahrzeit. Wir los zur Bushaltestelle, die ja ein richtiger Schülerumschlagplatz ist. Aus dem einen Bus raus, in einen der anderen Busse rein, und ab ging es nach Sulitjelma. Der Fahrer ließ uns genau an der Straße nach oben raus.
Ich habe dann das Taxi angerufen und fast sofort war es da. Wie schon gesagt - mit jedem Meter kam ich mehr in Urlaubs- und Wanderstimmung. Juchu! Es geht los!
An der Hütte angekommen, stellte Holger aber gleich mal ein Problem fest - es gab keinen Strom. Während wir noch überlegten, ob und falls ja was wir unternehmen sollten, passierte etwas. Es kamen zwei Männer zum Stromhäuschen etwas unterhalb. Der Ausfall war also aufgefallen und wurde behoben. Ich ging dann mal in Ruhe Blaubeeren pflücken.
Holger war die Männer besuchen (eigentlich war er schon etwas vorher los Richtung Stromhäuschen). Er kam dann zurück und meinte 'Ich bin ein Held, ich habe Strom gemacht'. Tja, sein Pech, dass ich die Männer auch gesehen hatte. Mein Held ist er trotzdem.
Kurz bevor wir mit dem Kochen starten wollten, kam das Taxi wieder an. Ein Deutscher, der mit dem späten Bus angereist war. Peter aus der Nähe von Hamburg, der aber eigentlich Pfälzer ist. Hat sich gut mit uns ergänzt, die in Kaiserslautern leben, aber so gar keine Pfälzer sind. Aber wir alle haben uns darüber gefreut, dass die SMS aus Deutschland verkündete, dass Lautern die Bayern mit 2:0 geschlagen haben. Kaum zu glauben. Der SMS-Sender meinte dann auch 'Ich sauf mich blind'.
Wir haben uns auf gutes Fjällwasser beschränkt, in Erinnerung an letztes Jahr eine Runde Bauernskat gespielt, und dann ging es auch schon wieder ins Bett. 3 norwegische Damen mit Hund kamen auch noch an, aber in dieser großen Hütte kann man das keinesfalls 'volles Haus' nennen.
28.08. Höhenmeter (Ny-Sulitjelma - Sorjushytta)
Während wir letzes Jahr am ersten Tag die längste Etappe der ganzen Tour hatten, starteten wir dieses Jahr mit der mit den meisten Höhenmetern. Ja, ich weiß, dass 600 Meter hoch und 350 Meter runter nicht richtig viel sind. Aber ich glaube, trotzdem können viele mitfühlen, wie es ist, die Tour mit einem schweren Rucksack gleich mal mit 300 Höhenmetern zu starten ...
Zum Frühstück gab es heute nochmal Brot, bevor dann ab morgen die Zeit des Müsli startet. Aber oh Wunder - das Müsli rutschte dieses Jahr irgendwie besser als die Jahre zuvor - sogar wenn ich mal keine Beeren zum Aufpeppen hatte. Da kann ich nur sagen 'touch wood', schließlich ist die nächste Wanderung nicht mehr so weit.
Um 10:00 ging es los, um 17:00 waren wir da. Es waren zwar nur ca. 12,5 km, aber für den ersten Tag und mit 3 Pausen war ich zufrieden. Peter war schon früh los und kündigte an, dass er bei dem guten Wetter zelten wolle. Wir sahen ihn dementsprechend nicht wieder. Die 3 Norwegerinnen brachen auch etwas vor uns auf, außerdem fuhren sie das erste Stück noch auf der Straße mit dem Auto. Sie trafen wir dann an der Hütte wieder, sie übernachteten im Nachbarraum.
Gleich zu Beginn geht es bergauf.
Erster Blick zurück nach Ny-Sulitjelma
Noch bevor wir den am Anfang zur Straße parallel laufenden Weg hinter uns gelassen hatten, wurde es doch tatsächlich nass. Wir sind in der Sonne gestartet, mit 6° war es aber relativ kalt. Doch dann kam eine Wolke runter und brachte Regen und Graupel, aber nicht so viel. Während ich mich deswegen darauf beschränkte, nur die Regenhülle über den Rucksack zu stülpen, wechselte Holger komplett in Regenmontur. Kurz danach kam die Sonne wieder. Tja, da würde ich doch sagen, er hat nicht nur am Tag vorher Strom gemacht, sondern heute auch für die Sonne gesorgt, die ihm zum Trotz wieder raus kam. Gut gemacht!
Allerdings ging gerade am Anfang doch ein richtig kalter Wind, so habe ich in der Pause nach dem Anstieg von Softshell in die Regenjacke gewechselt. Der Storelvvatnan kam schon in Sicht, obwohl wir ihn erst auf dem nächsten Anstieg in voller Pracht gesehen haben. Die Watstelle war ganz harmlos, man konnte einfach durchgehen und musste noch nicht mal groß nach einer geeigneten Stelle suchen. Wie so oft hatten im Spätsommer die Flüsse wenig Wasser und waten war nie ein Problem.
Stortoppen, 1. Pause
Die (zu dieser Zeit) harmlose Watstelle
Storelvvatnan
Auf dem nächsten Stück kamen uns Wanderer entgegen, 2 Paare in etwas Abstand. Mit dem zweiten haben wir auch ein Schwätzchen gehalten, sie 'warnten' uns vor einer vollen Hütte, da in Sorjus 6 Leute vom SOT sind. Nun ja, bei 16 Betten haben wir uns aber keine Sorgen gemacht. (Machen wir ja sowieso nicht, weil bei voller Hütte einfach gezeltet wird.) Nach dem Anstieg (in der Mitte ein steiles Stück, sonst prima zu gehen) machten wir nochmal eine Pause. Von beiden Pausenplätzen sah der Stortoppen klasse aus.
Stortoppen, 2.Pause
Auf dem weiteren Weg gab es zwischendurch einen Blick auf den Blåmannsisen, leider sah man nur einen kleinen Teil dieses Riesengletschers. Mit den Hütten in Sichtweite, bevor es über das erste Schneefeld ging, machten wir noch eine letzte Rast. Der Blick runter zu den Hütten war auch wirklich klasse.
Das Schneefeld war vereist und unangenehm, wir haben auch die Strecke mit dem kürzesten Stück darüber gesucht. Während ich mir das während der Pause so anguckte, fragte ich mich, wie viele Leute da runterrutschen. Angeblich machen das ja einige, aber ich hätte Schiss, unten nicht bremsen zu können und in die Steine zu fliegen.
Blick nach Sorjus
Sorjus-Hütten
Die letzte Stunde bis zum Ziel war nochmal recht anstrengend, der Körper funktionierte nicht optimal, aber er hat mich runter gebracht. Und das Schneefeld weiter unten ging sich auch ganz gut. Als wir ankamen, saßen 4 Leute vor der neuen Hütte. So haben wir erst mal Rucksack abgesetzt und Hallo gesagt. Sie waren vom SOT und meinten, wir könnten in die eine Hälfte der alten Hütte, die sei noch frei. In der anderen Hälfte wohnten die 3 Norwegerinnnen und saßen davor in der Sonne. Schon bald würde diese hinter dem Berg verschwinden, also sind wir schnell zum See, um uns zu waschen. Ui, war das kalt. Und gut, wie immer. Wir hatten allerdings die Anerkennung unserer Mitbewohnerinnen, dass wir uns dazu durchringen konnten.
Allerdings wurde mir zurück in der Hütte kalt, also schnell Feuer machen und kochen. Während ich fror und mit Weste und Jacke vor dem Ofen stand, hat Holger im Vorraum (da ist die kleine Küche) gekocht. Schon vor dem Essen wurde es etwas besser, da die Hütte langsam warm wurde, und nach dem Essen war dann alles prima. Eigentlich ist das immer so. Nach einem anstrengenden Tag und dem sehr frischen 'Bad' in See oder Fluß braucht der Körper neue Energie zum Verbrennen. Während mir erst kalt ist, wird das nach dem Essen sofort besser. Und so kann ich später glücklich und zufrieden in meinen Schlafsack kriechen und schlafen.
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