[SE][NO] Sulitjelma, Padjelanta, Rago

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  • dingsbums
    Fuchs
    • 17.08.2008
    • 1503
    • Privat

    • Meine Reisen

    #21
    AW: [SE][NO] Sulitjelma, Padjelanta, Rago

    09.09. Und dann kam die Schlucht! (Vielggisbakte - Nähe Rastesjavrasj)

    Die Titel für meinen Bericht kommen immer aus meinem Tagebuch, da mache ich das genauso. Manchmal überlege ich mir unterwegs schon, was wohl abends der Titel sein wird. Der 'Arbeitstitel' heute war einfach nur 'Warm', mir war es zum Wandern tatsächlich schon zu warm. Ich möchte mich allerdings nicht beschweren, ich nehme gerne die strahlende Sonne und wandere dann ein bisschen langsamer. Das ändert aber nix daran, dass das anstrengend ist. Nun ja, aber die plötzlich vor uns auftauchende Schlucht war dann doch das 'Highlight' des Tages.


    Zeltplatz Vielggisbakte am Morgen

    Wir wurden also heute morgen von der Sonne geweckt, diesmal ging es gegen 11:00 los. Vermutlich haben wir nicht den geschicktesten Weg zum Hurrejåhkå gewählt, hatten so aber einen super Blick auf den Wasserfall. Vielleicht hätte es mich stutzig machen sollen, dass ich vorher nicht wirklich ein Bild dieses Wasserfalls gesehen habe - die meisten werden wohl etwas höher laufen. So hielten wir uns gleich etwas bergab, guckten den Wasserfall, sahen uns dann aber mit einem steilen Abstieg und Gebüsch konfrontiert.


    Wasserfall Vielggisbakte

    Aber egal, wir haben unseren Weg gefunden. Und so oder so, von 730m auf 550m runter ist halt ein Stück, egal wo genau man runter geht. Und unser Weg hatte auch ein gutes: Kurz vor dem Hurrejåhkå ertönte von mir ein 'Stop'. Moltebeerenalarm! Die mussten natürlich gepflückt werden. Ich fühlte mich aber ziemlich fertig, so gab es nach der Watstelle die erste richtige Pause. Der Hurrejåhkå konnte nahe des Sees (ich hatte gelesen, an der Höhenlinie auf der Karte) problemlos durchwatet werden, bei unserem niedrigen Wasser sind wir in Wanderschuhen einfach durch.


    Unterhalb des Guovddelisvarre, Blick Richtung Vastenjaure


    Auf dem Weg zum Guovddelisjåhkå

    Weiter ging es, in der warmen Sonne recht langsam, aber wir kamen voran. Als der Guovddelisjåhkå auftauchte, hatten wir auch hier gleich eine gute Stelle zum Furten, auch hier einfach in Wanderschuhen durch. Ab hier ging es noch einmal leicht bergan, wir hielten uns östlich vom Fluss, die Renvaktarstuga sahen wir so auch nur aus der Entfernung. Einmal lief ein schneeweißes Rentier an uns vorbei, das leuchtete richtig in der Sonne, verrückt. Eine Pause gab es auch nochmal, mit Spinnenjumping. Wo wir saßen, gab es unheimlich viele Spinnen, die ich wegschnippste, wenn sie auf mich krabbelten. Ist das okay oder schon Tierquälerei? In dem Moment fand ich das in Ordnung, aber wenn ich es jetzt so erzähle ...


    Oberer Teil des Guovddelisjåhkå

    Angepeiltes Ziel für heute war der Rastesjavrasj, noch ca. 2km, also los zum Endspurt. Tja, dummerweise sahen wir den Fluss, an dem wir mehr oder weniger entlang liefen, mittlerweile tief unter uns in einer Schlucht laufen. Das war eigentlich noch egal, denn wir rechneten damit, am See angekommen wieder auf einer Höhe zu sein. Tja, bis der Seitenfluss kam, diese unscheinbare Linie auf der Karte, von denen wir schon etliche gequert haben. Denn dieser Fluss lag genauso tief unten in einer Schlucht. Was tun?

    Am besten fanden wir die Option, entlang dieser Querschlucht 'hoch' zu laufen, in der Hoffnung, dort durchzukommen. Gesagt, getan, und zum Glück erwies sich unser Vorgehen als erfolgreich. Ein Stückchen weiter oben ergab sich die Möglichkeit, in die Schlucht runter zu steigen, die erste Hürde war damit geschafft. Da der Fluss wie alles wenig Wasser hatte, konnten wir in der Schlucht weiterlaufen, und schon fast am See kamen wir dann auf der anderen Seite auch wieder hoch. Geschafft.

    Oben liefen wir dann auf der anderen Seite zurück, natürlich mit der Frage: Was kommt noch? Klar waren wir immer noch oben, während der See unter uns lag. Wir entdeckten dann aber einen Hang, der vielversprechend aussah. Auf dem Weg dorthin plätscherte ein kleiner Bach, das Gelände war relativ flach, die Aussicht prima - genau, ich kam auf die Idee, einfach hier zu zelten. Holger wollte eigentlich lieber noch runter (das wäre gut erledigt), aber es war hier oben einfach zu perfekt: Wasser, guter Zeltplatz, gute Aussicht, also blieben wir. Es war auch schon 18:30, gute Entscheidung. Abendroutine und schlafen.


    Der perfekte Zeltplatz (am nächsten Morgen)
    Zuletzt geändert von dingsbums; 25.07.2019, 21:26. Grund: Bilder wieder hinzugefügt

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    • dingsbums
      Fuchs
      • 17.08.2008
      • 1503
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      • Meine Reisen

      #22
      AW: [SE][NO] Sulitjelma, Padjelanta, Rago

      10.09. Segen und Fluch der Steinmännchen (Nähe Rastesjavrasj - Ragohytta)

      Heute war ein interessanter Tag der Wegfindung. Das ist im felsigen Gelände auch nicht immer so einfach. Aber wir sind zufrieden und hatten einen schönen Tag. Aufgewacht wie oft mit einem Zelt voller Kondens und der Sonne im Anmarsch. Während des Frühstücks in der Sonne, mit Blick über das Tal, sahen wir den Nebel aus dem Tal hochziehen - und plötzlich waren wir mittendrin. Was soll denn das! Zum Glück hat er sich aber genauso schnell auch wieder verzogen.

      Oben am Kamm reiten sich ein paar Rentiere auf. Gegen den blauen Himmel sahen sie aus wie Scherenschnitt, richtig klasse. Aber natürlich ist in dem Moment die Kamera immer sonstwo. Das Zelt wurde vor dem Abbau mal wieder kurz gedreht, so dass es von beiden Seiten Sonne hatte, und wieder waren wir um 11:00 abmarschbereit.


      Der 'See' unten im Tal

      Wir waren noch nicht ganz am Rastesjavrasj, sondern neben dem 'See' unterhalb, der nur auf der Karte wie See aussieht, in echt aber nicht. Na gut, bei mehr Wasser vielleicht schon. Von hier oben konnten wir auch schön planen, wie wir auf der anderen Seite weiterlaufen wollten. Um zur ausgesuchten Stelle für den Abstieg ins Tal zu kommen, mussten wir noch ein Stückchen weiter, und so sahen wir dann auch den Rastesjavrasj. Die Stelle war super, um runter zu kommen, und da gab es die dichteste Wollgraswiese, die ich bisher gesehen habe. Klasse!


      Wollgras


      Wollgras in Groß

      Furten war kein Problem, auf der anderen Seite ging es dann weiter. Schnell stießen wir auf die erste Aufgabe des Tages. Wenn man sich quer zu diesen langgestreckten Felsbändern bewegen muss, diese auch noch gerne Spalten bilden, dann ist das nicht so einfach. Aber mit ein bisschen Zickzacklauf ging es doch ganz gut, und so kamen wir am westlichen Ende des Sees aus diesem 'Labyrinth'.

      Wir folgten dann dem Fluss, an dem kleinen Schlenker gab es die erste Pause, wir befürchteten, in der letzten Sonne. In Wegrichtung gab es dunkle Wolken, während hinter uns immer noch die Sonne schien. Das sah gar nicht gut aus. Hätte ich gestern vielleicht nicht 'jammern' sollen, dass es zu warm ist? Oder lag es daran, dass wir nach Norwegen kamen? Aber, um es vorweg zu nehmen - das Wetter hielt.


      Da geht es weiter - die Wolken müssten nicht sein.


      Hier ist das Wetter noch schön.

      Der Plan war, weiter dem Fluss zu folgen, aber leider war das bald nicht mehr möglich, wir mussten auf den Felsen seitlich davon ausweichen. Aber was war denn das? Ein Steinmännchen? Ja, eindeutig. Na, dann folgen wir denen doch mal. Und so kamen wir ohne Probleme zum See 718. Dieser in jeder Wegbeschreibung genannte See 718. Ich hatte gelesen, dass man sich danach an dem Fluss aus dem See 718 orientieren sollte, allerdings sahen wir vor uns eine 'andere' Steinmännchenspur. Da die Steinmännchen uns schon so gut hierhergeführt hatten, beschlossen wir, dieser Spur zu folgen. Wir hofften auf einen guten Weg zur Ragohytta. Gut zu gehen war es entlang dieser Spur ganz ohne Frage. Nur dass sie leicht bergan ging, irritierte leicht.


      See 718

      Und vermutlich ließen wir uns deswegen auch dazu verleiten, nicht mehr so auf die Markierung zu achten, als es bergab ging. Schnell tauchte dann aber die Frage auf - wo sind wir überhaupt genau? Also lieber mal Pause machen und gucken, dafür hat man schließlich ein GPS. Tja, das Ergebnis war erst mal frustrierend. Falls ihr auf der BD9 nachguckt, wir waren kurz vor dem Grenzstein 242a und danach kommen viele Höhenlinien. Gar nicht gut! Was tun? Wir beschlossen zu gucken, ob wir südlich von unserem Standpunkt runter kommen. Falls nein, wären wir halt um den See dort gelaufen und hätten weiter nach einer Möglichkeit gesucht.


      Dieser Ausblick verleitete uns, in die 'falsche' Richtung zu laufen.

      Der Blick von oben zeigte dann: Eine dieser Terassen zieht sich weit runter, wie für uns gemacht, kaum zu glauben. Es war nicht ganz so einfach, diese Terasse zu besteigen, ein großer Schritt, der ein bisschen heikel war, aber nicht wirklich gefährlich. Danach lief es sich prima. Am Ende der Terasse mussten wir zwar noch ein bisschen über Steine 'klettern', wir waren noch nicht ganz unten, aber auch das ungefährlich. Prima. Das hatten wir oben nicht wirklich zu hoffen gewagt. Der Blick zurück zeigte aber auch: Daneben sind die Höhenlinien nicht ohne Grund so eng.

      Ich wollte jetzt Richtung Südwesten, direkt auf die Hütte zuhalten. Da ich immer vorgehe, gebe ich auch mehr oder weniger den Weg vor. Dem Holger bin ich allerdings etwas zu sehr nach Westen gelaufen, wozu folgendes zu sagen ist: Erstens habe ich mich wirklich etwas zu sehr nach Westen orientiert und zweitens wollte er lieber nach Süden, um auf den Weg zu stoßen. Meine Wegwahl führte uns aber erst noch zu einer Stelle mit wunderbarer Aussicht, die für eine letzte Pause genutzt wurde.


      Letzte Pause, da hinten irgendwo liegt der Ragovatnan.

      Danach ergab sich das alte Problem. Wir gingen ja ziemlich nach Westen, die Sonne stand schon wieder tief, und wir mussten nochmal leicht bergan. Aber wir haben ja schon Übung im Weg erahnen. Oben angekommen gab es noch einmal Moltebeerenalarm. Auch wenn wir ankommen wollten - es ging nicht anders, hier musste gepflückt werden. Holger ging schon mal ein paar Meter vor und wartete dann auf mich - mit Blick auf die Hütte. Außerdem waren wir jetzt auf den Weg von der Ragohytta zum Ragovatnan gestoßen (auf der Karte BD9 nicht eingezeichnet, auf der norwegischen 2129 I (Sisovatnet) aber schon).

      Wir mussten also nur noch einen kleinen Bogen bis zur Hütte laufen, aber was war das? Hatten wir etwa Stimmen gehört? Ja, als wir näher kamen, sahen wir zwei Leute und einen Hund bei der Hütte. Aber noch bevor wir wirklich da waren, hatten sie schon die Rucksäcke geschultert und wollten weiter. Wir wollten sie nicht vertreiben, sagten auch gleich, dass wir problemlos im Zelt übernachten könnten. Sie antworteten nur, sie auch, und sind los. Nun gut, dann nehmen wir die Hütte, böse waren wir nicht. Und sie ist wirklich gemütlich, das kleine Ding. Und hat alles: Gas, Unmengen von Holz, klasse.


      Ragohytta, angekommen.


      Felsen in der Abendsonne

      Wir haben erst mal den restlichen Tee getrunken, eingeräumt und dann den Ofen angemacht, damit es warm ist, wenn wir vom eiskalten Waschen kommen. Der Sonnenuntergang war ganz nett. Ursprünglich hatten wir überlegt, ob wir hier an der Hütte noch einen Ruhetag machen. Aber nun tendierten wir eher dazu, noch weiter zu laufen, solange das Wetter hält. Man sollte die schönen Tage nutzen.

      Schon vorher hatte ich während meiner Internetrecherche für diese Tour festgestellt, dass der Rago bei Tschechen sehr beliebt ist. Ich konnte es im Gästebuch nachvollziehen. Es war voll von tschechischen Einträgen, daneben auch ein paar aus der Slowakei.


      Ragohytta, Sonnenuntergang


      Ragohytta, Abendstimmung


      Ragohytta, Abendstimmung
      Zuletzt geändert von dingsbums; 25.07.2019, 21:36. Grund: Bilder wieder hinzugefügt

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      • tizzano1
        Erfahren
        • 13.06.2006
        • 383
        • Privat

        • Meine Reisen

        #23
        AW: [SE][NO] Sulitjelma, Padjelanta, Rago

        Macht echt Lust auf den Norden. Sehr informativ.
        Aber: Was bitte ist "eine schöne Fika in der Sonne vor der Hütte"

        fragt tizzi

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        • GandalftheGrey
          Dauerbesucher
          • 19.05.2011
          • 614
          • Privat

          • Meine Reisen

          #24
          AW: [SE][NO] Sulitjelma, Padjelanta, Rago

          @ Tizzi

          Fika ist in Schweden eine Art Kaffeepause.
          jgr-photo.com

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          • Tvaerskog
            Anfänger im Forum
            • 25.05.2010
            • 10
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            AW: [SE][NO] Sulitjelma, Padjelanta, Rago

            sehr schöner Bericht und tolle Fotos!
            Ich plane im September im Rago zu starten, dann über Sallohaure in den Sarek zu wandern.
            Die BD10 hab ich; ist die BD9 oder die norwegische Sisovatnet 2129 I wohl eher zu empfehlen?
            Und von Ragohyttan nach Sallohaure gibt es mehrere Möglichkeiten, oder? Eure hört sich aber schonmal sehr nachahmenswert an..
            Gruß
            Tvaerskog

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            • woelfchen
              Erfahren
              • 20.03.2010
              • 276
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              AW: [SE][NO] Sulitjelma, Padjelanta, Rago

              Das ist so herrlich zu lesen und die vielen schönen Fotos.

              Meine Tourplanung für dieses Jahr "wackelt" gerade gefährlich ...

              Freue mich schon auf die letzte(n) Etappe(n)-berichte.

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              • dingsbums
                Fuchs
                • 17.08.2008
                • 1503
                • Privat

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                #27
                AW: [SE][NO] Sulitjelma, Padjelanta, Rago

                Zitat von Tvaerskog Beitrag anzeigen
                Ich plane im September im Rago zu starten, dann über Sallohaure in den Sarek zu wandern.
                Kann die Freude verstehen, das wird bestimmt eine phantastische Tour. Ich freue mich auch schon ganz doll auf unsere nächste Tour im September.

                Zitat von Tvaerskog Beitrag anzeigen
                Die BD10 hab ich; ist die BD9 oder die norwegische Sisovatnet 2129 I wohl eher zu empfehlen?
                Nun ja, wenn du den ganzen Weg mit Karte abgedeckt haben willst, dann brauchst du beide. Die Sisovatnet hat nicht mehr viel Schweden drauf, außerdem fehlen die Details. Deswegen brauchst du meiner Meinung nach die BD9, vom Rago zum Vastenjaure ohne Karte geht nicht (evtl. mit GPS, aber ich als Kartenfan würde trotzdem nicht ohne gehen). Die BD9 hat gerade so noch die Ragohytta drauf. Da der Weg bis zur Ragohytta (gut) markiert ist, könntest du zur Not auf die Sisovatnet verzichten. (Aber ich als Kartenfan würde trotzdem nicht ohne gehen )

                Zitat von Tvaerskog Beitrag anzeigen
                Und von Ragohyttan nach Sallohaure gibt es mehrere Möglichkeiten, oder?
                Ja und nein. Natürlich hast du immer Möglichkeiten, aber gar nicht so viele. Südlich des Virihaure (wäre nicht wirklich Richtung Sallohaure, aber grob Richtung Sarek) gibt es wohl Flüsse, die unpassierbar sind, also ist nördlich des Vastenjaure schon mal klar.
                Wenn du Zeit hast und mehr die Umgebung dieser großen Seen erkunden möchtest, könntest du wohl erst einmal Richtung Virihaure gehen und dann Richtung Norden. Aber auch dann kommst du früher oder später auf unsere Route.
                Statt 'direkt' am Vastenjaure entlang wie wir könnte man sich vielleicht etwas weiter nördlich halten - aber der Blick auf den See und die Berge dahinter war ja eins der Highlights dieses Weges, warum also sollte man das tun?
                Was ich mir noch interessant vorstellen könnte, wäre sich von Hurrejåhkå erst mal nach Norden und dann Richtung Vaisaluokta oder Kutjaure zu bewegen. Allerdings hört die BD9 da auf, dann bräuchtest du auch noch die BD7. Den ersten Tag dieses Alternativweges ist paerl hier aus dem Forum auf alle Fälle schon mal gegangen. Dazu kann ich dir nur seine Homepage empfehlen, die auch sonst phantastische Fotos hat. Er ist dann weiter nach Norden, du würdest dich nach diesem Tag ja nach Osten wenden, um in den Sarek zu kommen.

                Also, ein paar interessante Schlenker gibt es wohl, der direkteste (und auch sehr schöne) Weg ist mehr oder weniger der, den auch wir gewählt hatten.

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                • dingsbums
                  Fuchs
                  • 17.08.2008
                  • 1503
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: [SE][NO] Sulitjelma, Padjelanta, Rago

                  11.09. Und wir folgten der Sonne (Ragohytta - Sølvskardvatnan)

                  Der Titel passt heute sozusagen doppelt. Der Weg war mit gelben Punkten markiert, diese habe ich mit Sonnen verglichen. Außerdem schien die Sonne auch den ganzen Tag und wir gingen nach Westen, also gingen wir irgendwann auch Richtung Sonne. Wir hatten also nochmal einen strahlenden Tag, bei den glatten Felsen besonders willkommen. Und einen markierten Weg zu haben, war in diesem Gelände auch nett.

                  Ich hatte ja schon über die Geräusche des Wassers bei Nacht berichtet. Diese Nacht war das besonders kurios, das Wasser hinter der Hütte hörte sich an, wie Wasser (oder eine Suppe), das vor sich in brodelt. Holger hatte genau den gleichen Eindruck, echt lustig. Heute abend sollten wir übrigens direkt an einem kleinen Wasserfall zelten, der Ausfluss des Sølvskardvatnan. Relativ laut, aber egal. Ich kann überall schlafen.


                  Die Ragohytta am Morgen, ich warte nur noch darauf, Holgers Schuhe einzupacken.

                  Um 10:15 war alles gepackt, die Hütte sauber und los ging's. Ach, noch eine kleine Bemerkung zur Hütte. Otto macht ja schon immer darauf aufmerksam, dass es in Norwegen einige Hütten gibt, in denen man umsonst übernachten kann. Auch die Ragohytta gehört dem Statskog und ist kostenlos. Eigentlich unglaublich, wenn man bedenkt, dass sowohl Holz als auch Gas vorhanden waren. Einfach nur klasse.


                  Morgenstimmung an der Ragohytta

                  Es lief sich erst mal prima, allerdings wirklich sehr viel über Steinplatten. Wie schon gesagt, ich war SEHR froh über das gute Wetter. Durch die Sonne waren unsere Pausen auch immer recht lang, der Ausblick war einfach zu klasse, es war zu schön um weiterzulaufen.

                  Ab und zu kamen aber auch ein paar anstrengendere Stellen. Mal ging es so tief runter, dass das mit einem Schritt nicht mehr getan war. Also lieber auf den A.... setzen und runterrutschen lassen. Das gleiche in hoch war dementsprechend auch nicht so einfach. Und immer mal wieder ein bisschen kraxeln über größere Steine, aber alles (noch) kein Problem. Kostet nur immer etwas Zeit.



                  Rago

                  Rago


                  Rago


                  Rago


                  Rago


                  Rago


                  Rago


                  Rago

                  Irgendwann kam dann der Abstieg. Der war ganz okay, wenn auch ein steiles Stück dazwischen war. Also auch hier langsam und vorsichtig gehen. In der Nähe der Kota gab es ein Blaubeerparadies. Ich hatte mir beim Frühstück zwar noch Moltebeeren aufgehoben, aber egal. Bei solchen Prachtexemplaren mussten auch noch Blaubeeren dazu gepflückt werden.

                  Durch den Wald war dann bald die Abzweigung erreicht, und so ging es wieder bergan. Sobald wir wieder ein bisschen Sicht hatten, gab es nochmal eine Pause. Ziel heute war der Sølvskardvatnan, das waren keine 2km mehr, also nix wie hin.

                  Denkste! Denn auf diesem Stück kamen zwei eher schwierige Stellen. Diese sind auch in diversen Berichten hier im Forum nachzulesen, das haben nicht nur wir so empfunden. Erst einmal kam ein Stück, an dem es richtig steil nach oben ging, mit ein bisschen Kletterei. Auf der Karte Sisovatnet ist das die Stelle mit den zwei nahen Höhenlinien (die 300er und die nächste), gleich nachdem das Grün aufhört. Im Nachhinein betrachtet war es okay, aber wenn man da im Hang steht und sich fragt, ob das wirklich deren Ernst ist, dass man da durch soll, dann empfindet man das etwas anders.

                  Und kurz danach muss man östlich um den nächsten See rum. Auf diesem Stück liegen viele große Steine, das bedeutet Kletterei. Auch das ist im Nachhinein nur halb so schlimm gewesen, aber Spaß macht das (vor allen Dingen mit großem Rucksack) nicht und kostet Zeit. Aber auch das war irgendwann geschafft, und dann ging es nur noch ein bisschen bergan. Trotzdem war ich froh, als wir oben angekommen waren. Ein Stückchen unter uns sahen wir ein kleines rotes Zelt leuchten, mit Mensch dabei. Der zweite für heute, während des Abstiegs sahen wir etwas über uns einen potentiellen Jäger mit Hund.


                  Blick zurück, die Kletterei über große Steine


                  Nette Markierung

                  Jetzt mussten wir also nur noch runter zum See und einen Zeltplatz finden. Dieses letzte Stück war leicht zu gehen. Schon von oben sahen wir am See ein Zelt stehen, dann Leute, dann ein zweites Zelt. Okay, dann suchen wir mal einen schönen Platz, ohne die anderen zu stören. Dies erwies sich als gar nicht so einfach. Bei der Suche sagten wir den anderen auch Hallo, es waren vier norwegische Ladies. Diese zelteten auf der kleinen Zunge, die in den See ragt. Da war kein Platz mehr, außerdem hätten wir uns denen auch nicht unbedingt direkt vor die Nase bauen wollen.


                  Sølvskardvatnan, die Ladies sitzen am (verbotenen) Lagerfeuer.

                  Wir entschieden uns dann für einen Platz direkt neben dem Ausfluss des Sølvskardvatnan. Der Platz war eigentlich prima, nur ein bisschen gefährlich. Ich fürchte, bei Regen könnte er sehr feucht und matschig werden. Aber wenn das Wetter mittlerweile auch so wirkte, als könnte es wechseln, beschlossen wir, das Risiko einzugehen.

                  Waschen gab es dann in der 'Waschstrasse', Holger nannte es so. Nach dem Ausfluss läuft das Wasser über Steinplatten weiter. Dann die weitere Abendroutine mit Kochen, Essen, Spülen, Tagebuch schreiben, Snacks essen, Zähne putzen und schlafen. Morgen ist schon unser letzter Wandertag, kaum zu glauben. Aber wir haben danach ja noch ein paar Urlaubstage, gut zu wissen.
                  Zuletzt geändert von dingsbums; 25.07.2019, 21:52. Grund: Bilder wieder hinzugefügt

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                  • dingsbums
                    Fuchs
                    • 17.08.2008
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                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: [SE][NO] Sulitjelma, Padjelanta, Rago

                    12.09. Norwegische Definition von Wanderweg (Sølvskardvatnan - Straße Nordfjord)

                    Die norwegische Definition von Wanderweg entspricht nicht immer so ganz der von Holger und mir. Für Wandern ist manchmal etwas viel Kraxelei dabei. Während ich das dann aber recht gelassen nehme (ist halt so, da muss man jetzt durch), wird Holger dann meist grummelig. Aber dazu später mehr.


                    Zeltplatz Ausfluss Sølvskardvatnan

                    Bei jedem Drehen in der Nacht war es noch trocken - wir erinnern uns, der 'gefährliche' Zeltplatz. Gut so. Tja, leider sollte sich das dann aber beim Aufwachen ändern. Man hörte die ersten Tropfen am Zelt. Schade, aber auch da muss man durch. Heute war das Müsli mit so richtig milchiger Milch (die große Packung Semper Mjölk aus Stalo musste ja vernichtet werden) und vielen Blau- und Moltebeeren so richtig lecker. Wenn Frühstück so aussieht und schmeckt, dann beklage ich mich auch nicht!


                    So muss Frühstück aussehen!

                    Um 9:00 spazierten schon die vier Damen an unserem Zelt vorbei, da konnten wir gleich gucken, wo der Weg weiter geht. Tatsächlich direkt über den Ausfluss des Sees, okay. Ganz ungewohnt starteten auch wir schon um 9:45. Es tröpfelte mal mehr, mal weniger, das Zelt wurde zwar feucht, aber akzeptabel eingepackt.

                    Da Wind und Regen von hinten kam, war das Wandern okay, allerdings kamen wir leider auch in den 'Genuss', über nasse Felsplatten zu müssen. Immerhin entwickelt man recht schnell den Blick und das richtige Gefühl, wo man gehen kann und was man besser meidet. Aber durch das teilweise schon vorsichtige Gehen (und den ein oder anderen Stein, der nur im Sitzen bzw. Knien zu bewältigen ist) braucht man doch seine Zeit.

                    Zwischendurch gab es schon nette Ausblicke, aber die Kamera war im Rucksack. Auch der Litlverivatnet tauchte im Blick auf, verschwand dann aber wieder, es lag noch ein 'Hügel' dazwischen. Aber irgendwann gab es dann einen sagenhaften Blick ins Tal und auf den letzten Hügel zwischen uns und der Brücke am See. Zeit für eine Pause.


                    Blick ins Tal, die Brücke am Litlverivatnet ist hinter dem Hügel.

                    Auch die letzten x00 Meter zur Brücke zogen sich noch einmal, aber dann waren wir da. Die Brücke selbst ist ganz harmlos, da sie erstens für eine norwegische Holzbrücke sehr stabil gebaut ist und man zweitens auf der Brücke nicht wirklich sieht, wie tief es kurz danach hinunter geht. Hier gab es eine kurze Fotosession, ein Stückchen weiter oben mit Blick zurück dann die nächste. Am See wehte der Wind abartig stark.


                    Litlverivatnet


                    Brücke Litlverivatnet


                    Blick von der Brücke


                    Blick zurück zum Litlverivatnet


                    Blick zurück ins Tal


                    Wasserfall Litlverivatnet

                    Und dann kam die schlimmste Kraxelstelle des Weges. Und damit auch ein Beleg dafür, wie idiotisch manchmal die Gedanken sind. Wir gehen also dort, folgen den mittlerweile roten Punkten (die Farbe änderte sich an der Brücke und damit an der Nationalparkgrenze) und sehen links von uns am Fels eine Leiter, die nach unten führt. Also eigentlich sehen wir nur den Anfang einer Leiter und denken 'Das ist doch nicht deren Ernst?' Aber rechts sind rote Punkte, also geht der Weg wohl doch rechts ... Ich dachte in dem Moment vermutlich nicht wirklich nach, aber die Gedankenfolge war wohl in etwa so: 'Leiter zu viel Kletterei, anderen Weg gefunden, den markiert, also folgen wir dem.' Ich schätze mittlerweile, in Wirklichkeit heißt es eher so: 'Die Stelle ist zu schwierig, suchen wir eine Alternative, bauen wir hier eine Leiter.'

                    Wir also schön dem Weg ohne Leiter gefolgt, und so kamen wir auch schnell zu einer Stelle, wo ich dachte: 'Wie sollen wir denn da runter?' Immerhin hatte es aufgehört zu regnen, aber noch waren die Felsen nicht trocken. Nun gut, da es schräg runter ging, gab es für mich eigentlich nur eine Wahl. Setzen, abstützen, Stück für Stück runter rutschen. Sobald ich saß, war mir klar, dass Rucksack und Stöcke nur stören. Also habe ich die erst mal oben bei Holger liegen lassen, mich abgestützt, geguckt wie ich jetzt weiter runter komme - und es macht 'Wusch' und dann war ich unten. Tja, das mit dem Abstützen hat ja prima geklappt! Es war jetzt nicht so tief, dass etwas hätte passieren können, einfach nur schräg runter rutschen, hoch wäre wohl eher schwierig geworden. Ich verweise auf diesen Beitrag hier im Forum.

                    Holger ließ dann Rucksack und Stöcke zu mir runter - nicht nur meine, auch seine. Und kam auf dem gleichen Weg hinterher. Er rutschte etwas später ab, aber auch er konnte sich nicht komplett abstützen. Und danach war er grummelig. So haben wir weiter unseren Weg gesucht, es blieb eher anstrengend, Fels, Matsch, Steine, nach dem Weg gucken. Und deswegen gab es dann demnächst doch nochmal eine Pause, wieder mit sehr netter Aussicht.


                    Weiterer Blick ins Tal

                    Danach wurde der Weg aber einfacher und ich glaube, wir beide sind selten so gerne 'nur' durch Wald mit matschigen Abschnitten gegangen. An einem kleinen Bach machten wir nochmal Pause, da wanderten zwei norwegische Damen an uns vorbei. Wir unterhielten uns kurz, die beiden zogen weiter, wir bald hinterher. Es zog sich dann aber ganz schön hin, vor allen Dingen ging es am Schluss sehr lange bergab. Nun gut, von 300 auf 0, das sind halt ein paar Höhenmeter. Das letzte Stück war (früher) ein Fahrweg, das war auf der einen Seite nervig, auf der anderen Seite natürlich gut zu laufen.

                    Und als wir dann an die Straße kamen - standen die beiden Damen da bei ihrem Auto. Ich wunderte mich erst sehr, dass sie noch da sind, aber die mussten noch ein Stück die Straße hoch, ihr Auto holen. Aber irgendwie standen sie fast da, als hätten sie nur auf uns gewartet, und sie boten uns tatsächlich an, uns mitzunehmen. Der ursprüngliche Plan war, zum Campingplatz weiter unten zu laufen, dort die Nacht zu verbringen, und am nächsten Tag mit dem Bus nach Bodø zu fahren. Da die beiden aber tatsächlich nach Bodø wollten, nahmen wir das Angebot mit Freude an - das war ja Wahnsinn.

                    Wir wechselten noch schnell die Schuhe, damit das Auto nicht zu dreckig wird (außerdem war es eine Wohltat für die Füße), und los ging die Fahrt. Natürlich erzählte ich von Otto und - die Welt ist ja klein - die eine kannte Ottos Frau aus ihrer Laufgruppe. So oder so hatten wir nette Gespräche im Auto und ruckzuck kamen wir in Bodø an. Wir ließen uns einfach mitten in der Stadt absetzen, wir wollten uns ein nettes Hotel gönnen. Was ich persönlich ein bisschen doof fand - ich hätte mich bei unserer Chauffeurin wirklich gerne mit einer kleinen Aufmerksamkeit bedankt, aber Geld anzubieten fand ich jetzt nicht angebracht. Tja, aber mehr bietet so ein Rucksack am Ende einer Wanderung halt nicht. Deswegen blieb es einfach beim 'Danke schön', das aber sehr von Herzen kam. Otto, du kannst das den beiden auch gerne noch einmal sagen, wie toll wir das fanden. Ganz klasse!

                    Da wir direkt vorm Radisson standen und es regnete, war das Hotel schnell ausgesucht. Im Hotelzimmer wurde dann ausgeräumt und - geduscht! Was für ein Luxus! Nach über zwei Wochen Fjäll weiß man eine Dusche doch erst so richtig zu schätzen. Abends haben wir uns dann nur noch in den Keller ins Restaurant bewegt. Vor- und Hauptspeise, dazu zwei Bier, lecker, aber danach war ich fix und fertig. Also ab ins Bett. Welch ungewohnte Geräusche von außen, Motoren und so, aber auch dabei kann man schlafen.
                    Zuletzt geändert von dingsbums; 25.07.2019, 22:05.

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                    • Fjaellraev
                      Freak
                      Liebt das Forum
                      • 21.12.2003
                      • 13981
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                      #30
                      AW: [SE][NO] Sulitjelma, Padjelanta, Rago

                      Schade es geht nicht mehr weiter.
                      Ach Quatsch: Hat mal wieder riesig Spass gemacht deinen Bericht zu lesen.

                      Kleine fast OT-Frage zum Schluss: Wieviele Filme habt ihr auf der Tour belichtet? Sind auf jeden Fall viele schöne Bilder dabei rausgekommen.

                      Gruss
                      Henning
                      Es gibt kein schlechtes Wetter,
                      nur unpassende Kleidung.

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                      • OttoStover
                        Fuchs
                        • 18.10.2008
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                        #31
                        AW: [SE][NO] Sulitjelma, Padjelanta, Rago

                        Yes dingsbums, sometimes the world is not that big. Of course I'll say to Liv thank you so much for the ride from you. But you need not worry about any gifts and money. She was the one to offer you the lift, and then it is not customary to pay anything at all. Thank you is adequate "payment".

                        And from me too I must say that the pictures and story was facinating. Really good work.
                        Otto
                        Ich lese und spreche Deutsch ganz OK, aber schreiben wird immer Misverständnisse.
                        Man skal ikke i alle gjestebud fare, og ikke til alle skjettord svare.

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                        • dingsbums
                          Fuchs
                          • 17.08.2008
                          • 1503
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                          #32
                          AW: [SE][NO] Sulitjelma, Padjelanta, Rago

                          Der Bericht wird (wie immer) auch noch mit den letzten Tagen ergänzt werden, aber ja, die Tour ist an dieser Stelle leider vorbei. Während Holger erst spontan meinte, ihn bekommt niemand mehr in den Rago, muss ich sagen, dass ich mir durchaus vorstellen könnte, auch andere Ecken des Rago zu erkunden. Und mit ein bisschen Abstand sieht man das ja anders. Im Hüttenbuch gab es so viele begeisterte Berichte über die Aussicht vom Rago selbst. Ich denke, Rago und/oder Westpadjelanta werden uns irgendwann ganz sicher wiedersehen.

                          @Fjaellraev
                          9 Filme waren es bis hierhin, 11 im Ganzen. Wir denken auch jedes Jahr über eine Digitalkamera nach, wenn da nicht dieser Crop-Faktor wäre. Mal sehen, dieses Jahr wird uns aber sicher noch die alte Kamera begleiten.

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                          • peter-hoehle
                            Lebt im Forum
                            • 18.01.2008
                            • 5175
                            • Privat

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                            #33
                            AW: [SE][NO] Sulitjelma, Padjelanta, Rago

                            Vielen Dank für den sehr ausführlichen
                            Reisebericht.Da steckt richtig Arbeit drin.
                            Da reicht ja die Mittagspause gar nicht aus
                            um den ganzen Bericht zu lesen.


                            Gruß Peter
                            Wir reis(t)en um die Welt, und verleb(t)en unser Geld.
                            Wer sich auf Patagonien einlässt, muss mit Allem rechnen, auch mit dem Schönsten.

                            Kommentar


                            • Mika Hautamaeki
                              Alter Hase
                              • 30.05.2007
                              • 3979
                              • Privat

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                              #34
                              AW: [SE][NO] Sulitjelma, Padjelanta, Rago

                              Vielen Dank für den Bericht. Hoffentlich komme ich nächstes Jahr auch wieder in die Gegend. Die Fotos wecken wirklich Sehnsüchte...
                              So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                              A. v. Humboldt.

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                              • Dustin
                                Erfahren
                                • 07.07.2010
                                • 443
                                • Privat

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                                #35
                                AW: [SE][NO] Sulitjelma, Padjelanta, Rago

                                Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
                                @Fjaellraev
                                9 Filme waren es bis hierhin, 11 im Ganzen. Wir denken auch jedes Jahr über eine Digitalkamera nach, wenn da nicht dieser Crop-Faktor wäre. Mal sehen, dieses Jahr wird uns aber sicher noch die alte Kamera begleiten.
                                Sehr schöner Bericht
                                Liest sich echt gut und die Bilder sind auch sehr schön.

                                OT: Wegen Crop-Faktor...
                                Schon mal eine Canon EOS 5D in Betracht gezogen?
                                Jetzt wo es die 5D Mark II gibt, ist die 5D preiswerter geworden.

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                                • woelfchen
                                  Erfahren
                                  • 20.03.2010
                                  • 276
                                  • Privat

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                                  #36
                                  AW: [SE][NO] Sulitjelma, Padjelanta, Rago

                                  Die letzten Fotos vom Rago sind ja echt der Hammer. Wunder-wunder-schön dort. Aber die Rutschpartie ... ich glaube, mein Männe hätte auch gegrummelt und ich vor Angst gezittert, mein Knie ein zweites Mal zu lädieren.

                                  Vielen lieben Dank (und das kommt auch aus tiefstem Herzen) für diesen wunderschönen Bericht.

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                                  • Tvaerskog
                                    Anfänger im Forum
                                    • 25.05.2010
                                    • 10
                                    • Privat

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                                    #37
                                    AW: [SE][NO] Sulitjelma, Padjelanta, Rago

                                    ach diese tollen Fotos wecken noch mehr die Vorfreude
                                    Danke für die ausführlichen Infos, die Karten sind heute angekommen und ich habe jetzt euren Weg mal nachvollzogen...
                                    Seid ihr nördlich oder südlich vom See über diesen Buoldagies....blablub -Fluss?
                                    Ansonsten ist eigentlich alles klar, die Tour kann beginnen

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                                    • dingsbums
                                      Fuchs
                                      • 17.08.2008
                                      • 1503
                                      • Privat

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                                      #38
                                      AW: [SE][NO] Sulitjelma, Padjelanta, Rago

                                      Zitat von Tvaerskog Beitrag anzeigen
                                      Seid ihr nördlich oder südlich vom See über diesen Buoldagies....blablub -Fluss?
                                      Ah, ich sehe, die 700m Linie läuft nördlich davon. Wir sind an dem Tag ja immer wieder unter die 700m gerutscht und waren so südlich davon. Wir stießen ein Stückchen unterhalb des Sees auf den Fluss, sind dann hoch bis zum Ausfluss, sahen da aber (wenigstens auf unserer Seite) keinen Zeltplatz, und haben dann an der Stelle, an der wir am Fluss ankamen, auch gezeltet.
                                      Ich kann dir jetzt natürlich nicht sagen, wie es weiter oben aussieht. Aber ich denke, dass wir an diesem Tag etwas weiter oben besser gelaufen wären. Ab Buoldagiesjjavrasj war dann alles prima. Bei dir natürlich andersrum.
                                      Ich denke, dass nördlich und südlich okay sein sollte, guckt, welcher Weg sich euch anbietet. Aber geht tendentiell eher etwas höher, besonders am Schluss. Also nicht schon 'früh' Richtung Ufer Vastenjaure/Vuojatätno gehen wollen, sondern wirklich bis zur Spitze des Njunnjasa Dujbbe, den Blick nach Norwegen genießen (der fehlte uns), und dann erst runter Richtung Sallohaure.

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                                      • dingsbums
                                        Fuchs
                                        • 17.08.2008
                                        • 1503
                                        • Privat

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                                        #39
                                        AW: [SE][NO] Sulitjelma, Padjelanta, Rago

                                        13./14.09. Bodø und unsere erste Kreuzfahrt

                                        Heute morgen gab es erst mal Hotelfrühstück, sehr lecker. Holger stellte zwar (wohl richtig) fest, dass die Auswahl in Fauske noch größer gewesen war, aber es gab alles, wonach mein Herz begehrte, und das war ganz sicher nicht das Müsli.


                                        Blick aus dem Hotelzimmer in Bodø

                                        Danach gingen wir zur Rezeption, noch einmal nachfragen wegen Wäsche waschen. Ich hatte schon am Vorabend nach den Möglichkeiten gefragt, die Dame an der Rezeption meinte da etwas von 'gleich nebenan', sie würde sich nochmal schlau machen. Ich mutmaße, sie hatte das aber komplett vergessen. So bot sie uns jetzt an, dass das Hotel für 100 Kronen eine Maschine für uns wäscht. Ja prima, gerne. 'Nebenan' wäre das Servicehaus des Bootshafens gewesen, das steht übrigens auch in der Broschüre der Turistinfo. Bei einem Spaziergang am Nachmittag haben wir da reingeguckt. Dort gibt es Waschmaschine und Trockner, hätte jeweils 50 Kronen gekostet, da war die Lass-das-Hotel-machen-Variante um einiges bequemer.

                                        Wir haben uns dann erst mal in den 'Aufenthaltsbereich' des Hotels gehockt, ein riesiger Raum mit vielen Sitzgruppen, von dem Restaurant und Meetingräume abgehen. Zuerst fand ich den nicht so toll, aber irgendwie hat man doch nett da gehockt. Tagebuch vom Vortag geschrieben, Leute geguckt, ... und schon waren 1,5 Stunden vergangen.

                                        Als wir danach kurz oben im Zimmer hockten, klopfte es plötzlich an der Tür - unsere Wäsche war schon fertig, noch Trocknerwarm. Ja super. Da konnten wir ja in frischer Wanderhose losmarschieren und die kommenden Tage klarmachen. Erst mal ging es zur Turistinfo und die Busfahrpläne ergaben die perfekte Ergänzung für meine Idee: Mit den Hurtigruten nach Tromsø, dort einen halben Tag verbringen, dann mit den Hurtigruten wieder zurück, aber bis Ørnes, damit wir nicht mitten in der Nacht aussteigen müssen. Von dort mit dem Bus erst nach Saltstraumen, damit komme ich auch dort kurz vorbei, und dann später am Tag weiter nach Bodø.

                                        Perfekt. Nur die Hurtigruten buchen konnten wir hier in Bodø nicht, es gibt kein Office. Die Turistinfo empfahl uns, gleich das richtige Schiff anzurufen, und gab uns auch einen Plan, wo wir das raussuchen konnten. Da aber im Moment ein Schiff im Hafen lag (die Midnatsol war sehr früh, so gegen 12:00, mit lautem Hupen eingefahren), gingen wir einfach mal dorthin, um evtl. dort zu buchen. Nein, keine Chance, man kann das nur beim jeweiligen Schiff selbst tun. Okay, dann werde ich halt doch anrufen, das aber lieber später in der Ruhe des Hotelzimmers.

                                        Wir sind dann erst mal Mittagessen, einkaufen, dann ins Hotel. Erst mal Prospekte geguckt, welche Zimmer gibt es denn da, damit ich eine Vorstellung habe, nach was die wohl fragen werden. Und dann habe ich meine Booking-Telefonate geführt, alles prima, alles geht klar. Wir machen unsere erste Kreuzfahrt!

                                        Irgendwie verging die Zeit (wie oft am Ruhetag) wie im Flug, wir machten noch unseren Spaziergang am Bootshafen, raus auf die Hafenmauer. Wahnsinn, wieviele Flieger in dieser einen Stunde starteten und landeten. Das Ziel fürs Abendessen hatte Holger auch in der Broschüre der Stadt gefunden - ein Steakhouse, was sonst. Aber die Steaks waren auch wirklich lecker, außerdem bekam ich mal wieder ein Cider dazu. Das sorgte dann auch für die nötige Bettschwere.

                                        Am nächsten Tag war beim Hotelfrühstück mehr los, angeblich sollte diese Nacht das Hotel sogar ausgebucht sein. Was uns nicht störte, wir reisten ja ab. Alles, was wir nicht brauchten, packten wir in Holgers Rucksack, der damit sehr voll und sehr schwer war. Dieser blieb im Hotel, während der Rest für unsere Reise in meinen Rucksack kam. Damit machten wir uns dann auf zur Hurtigruten-Anlegestelle. Unser Schiff auf der Reise nach Norden war die Vesterålen. Mit Baujahr 83 ist es zwar nicht das älteste, aber auch keins von den neuen, großen und schnieken Schiffen. Die Vesterålen hat Flair und hat uns sehr gut gefallen!


                                        MS Vesterålen, Einfahrt in Bodø

                                        Fast pünktlich lief sie ein, wir ließen erst mal die ganzen Leute zu ihrem Landausflug rausströmen. Dann gingen wir rein und bezogen unser Zimmer. Es war sogar größer, als ich gedacht hätte. Obwohl es natürlich einen Unterschied macht, ob man nur eine Nacht oder zwei Wochen bleibt. Erst mal gab es einen Schiffsrundgang. Relativ lange standen wir dann an Deck und beobachteten, was und wie alles ein- und ausgeladen wurde. Wie die fleißigen Ameisen sind die Stabler hin- und hergefahren.


                                        MS Vesterålen in Bodø


                                        Unser Zimmer

                                        Unser Stammplatz für die Reise wurde die Panoramalounge, es war einfach nur schön, dort zu sitzen. Lesen, immer wieder rausgucken, faul sein, es sich einfach nur gut gehen lassen. Als die Vesterålen um 15:00 ablegte, wurde die Bar geöffnet. Das haben wir gleich genutzt, um ein Kreuzfahrtstartbier zu trinken. Oh, ohne Mittagessen war das vielleicht nicht die beste Idee, da sind wir doch gleich in die Cafeteria zum Snacken.

                                        Danach mussten wir aber unbedingt vorne raus, die Aussicht genießen, wie die Lofotenwand vor uns auftauchte. Es sah klasse aus, zwar eigentlich schlechtes Wetter mit relativ tiefen Wolken, aber darunter helleres Licht und die Berge der Lofoten aufgereiht. Schön! So standen wir dort eine ganze Weile und genossen den Blick, bis das Wetter noch schlechter wurde. Da ging es dann doch wieder rein.

                                        Und ich packte zum ersten Mal mein diesjähriges Urlaubsbuch aus, das ich also fast unnötig durchs ganze Fjäll getragen hatte. In Stalo hatte ich ja in einem Buch dort aus der Hütte gelesen, und der zweite Ruhetag war flachgefallen. Aber egal, ein Buch wird auch dieses Jahr wieder mitgehen. Hier an Bord passte das Lesen einfach wunderbar. Allerdings werde ich wohl nie anfangen, wie ein Großteil der anderen Damen an Bord, zu sticken oder zu stricken. Wir machten zwar die ganze Zeit dumme Witze, dass wir 'üben' für die Kreuzfahrt mit 70, aber Handarbeit und ich - nie im Leben.

                                        Irgendwann war dann Zeit fürs Abendessen. Wir haben nett am Fenster gesessen, allerdings auf der Seeseite, und es dämmerte auch schon. Dazu das schlechte Wetter, viel zu sehen gab es also nicht mehr. Das Abendessen bestand aus drei Gängen, die relativ zügig abgefertigt wurden. Es war sehr lecker, aber die Portionen orientierten sich eher am Seniorenteller. Naja, nach einer gewissen Zeit setzt das Sättigungsgefühl aber schon ein.

                                        Wir sind dann noch einmal ein die Panoramalounge, Kafffe bzw. Bier trinken, Tagebuch schreiben, rumsitzen. Mittlerweile waren wir in Svolvær angekommen, aber bei dem kurzen Aufenthalt, es war auch schon dunkel, blieben wir an Bord. Nach einem Abschlussdrink ging es dann ins Bett, mit 23:00 war es sogar für uns (im Vergleich zu den Wandertagen) mittlerweile richtig spät.

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                                          AW: [SE][NO] Sulitjelma, Padjelanta, Rago

                                          Mit der MS Vesterålen bin ich auch damals gefahren, allerdings mit der Vorgängerin.
                                          Feiner Bericht, das Problem bei all den Reiseberichten ist immer, dass ich gar nicht überall hinfahren kann, wo ich nach dem Lesen immer hin möchte.
                                          Nordskandinavien steht auf jeden Fall ganz oben auf meiner to-do-list, da muss ich (speziell nach solchen Berichten) unbedingt mal wieder hin.

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