AW: [SE] Anders als geplant – Eine Wintertour von Ritsem nach Abisko
28. März 2011 Montag Alles was man braucht
Absolutes Traumwetter als ich zum Fenster rausschaue, da ist mir schnell klar welche der angedachten Tagestouren zur Durchführung kommt. Lapporten ich komme.
Mit dem Aufbruch lasse ich mir etwas Zeit, und lasse die Temperaturen noch etwas ansteigen bevor ich auf der Einkaufsstrecke nach Östra rüberlaufe und am Bahnhof die Gleise überquere.
Werde ich einen vernünftigen Weg finden? Wintermarkierungen gibt es ja nicht und meine Erinnerungen an den Wegverlauf im Sommer sind nicht die Besten...
Scooterspuren gibt es zwar zur Genüge, und sie führen auch in etwa in die richtige Richtung, aber eben nur so etwa – und ob sie am Schluss wirklich bis nach Lapporten führen weiss ich natürlich nicht. Also was mache ich mir da überhaupt Gedanken?

Der Wechsel zwischen Wald und offenen Flächen macht Spass
Querfeldein (Oder genauer querwaldein) geht doch auch. - Aber der Schnee ist nicht nur tief, sondern auch locker, ich sinke teilweise recht tief ein, zusammen mit den immer wieder im Weg stehenden Birken sicher keine optimale Spuranlage, aber es macht Spass (Das ist doch eh die Hauptsache) und ich komme ganz gut vorwärts.

Einfach nur schön
Nach einer Weile stosse ich dann weiter oben auf eine Ski- und Scooterspur die in meine angedachte Richtung führen, so dass ich ihnen immer wieder mal folge, immer wieder bin ich unsicher ob sie in meine Richtung führen und ich suche mir meinen eigenen Weg, aber oh Wunder, die Spuren kommen auch immer wieder...
Was sich hier oben immer deutlicher zeigt: Der Wind hat in letzter Zeit kräftig geblasen. Grosse Flächen sind ziemlich blankgefegt, so dass es etwas mühsam ist sich zwischen den spitzen Steinen eine skischonende Spur zu suchen.

Nicht unbedingt skischonendes Gelände (Bild stammt von der "Abfahrt")
Die Scooterspur ist dabei nur teilweise eine Hilfe und von der Skispur ist an solchen Stellen natürlich nichts zu sehen.

"Ziel" in Sicht
Wie immer wenn man Berge als Ziel hat und diese schon lange im Blickfeld sind dauert es doch sehr lange bis man dann wirklich dort ist, der Cuonjajaure ist auch ein "Opfer" des Winds und fast völlig blankgeblasen (Aber wenigstens sehe ich ihn diesmal), auf zwei Kilometer Eisbahn habe ich keine Lust, so drehe ich nur eine kurze Runde auf seinem Eis, lasse das als Ziel erreicht gelten und baue mir einen gemütlichen Sitzplatz für die Mittagspause in der Sonne.

Mittagspause in der Wintersonne
Für den Rückweg halte ich mich dann meistens an die Ski- und Scooterspur, erstens weiss ich ja jetzt wo sie hinführen und zweitens sind sie wirklich sehr gut angelegt. So geht der Rückweg natürlich einiges zügiger vonstatten als der Aufstieg.

Meine eigene Aufstiegsspur wird natürlich auch genutzt.

Blick zurück
Am Baddosdieva zweigen die Spuren in Richtung Torneträsk ab, so dass ich sie rechts liegen lasse und mir wieder meine eigene Spur durch den Schnee lege (Wobei ich aber immer wieder auf vorhandene Spuren zählen kann) und den Kungsleden anpeile.
Der Schnee wird hier zwar etwas bruchharstig, so dass ich nicht immer schön spuren kann, aber ich bin ja nicht auf einer Telemarkabfahrt und werde dafür mit einer genialen Landschaft und mindestens vier Elchen belohnt.


Elch Nr. 4 nur wenige Meter neben dem Kungsleden
Nach der Rückehr gibt es erstmal Fika mit Kaffee und Chokladbolla im Restaurant und dann wird Ersatzmaterial für die Pulka gekauft. In der Werkstatt der Station ist tatsächlich ein Satz Haken vorrätig, den ich mir gleich sichere, so muss ich in Stockholm nicht mehr danach schauen. Weshalb die Haken genau gebrochen sind ist mir nicht ganz klar, die eine oder andere Idee habe ich zwar (Diese Möglichkeiten werde ich sicher in Zukunft vermeiden) aber ich kenne ja auch die Geschichte der gebraucht gekauften Pulka nicht...
Auch wenn es heute "nur" ein Tagesausflug mit Rucksack war, bin ich doch recht geschafft, was aber auch kein Wunder ist, 20 km Luftlinie sind schon nicht wenig und ich habe sicher mehr als genug schöne (!) Zusatzschlaufen gedreht.
29. März 2011 Dienstag Und noch ein Traumtag
Wieder ein Tag mit absolutem Traumwetter, aber auch eine ganze Nummer kälter als gestern was ich immer wieder merke
Als Abschlusstour mache ich was vor drei Jahren als Einstiegstour gemacht wurde, ich gehe mal wieder ins Kårsavagge. Auch wenn es immer noch riesigen Spass macht einfach draussen unterwegs zu sein, merke ich doch dass die Luft etwas draussen ist: Die Anstiege gehen doch recht an die Reserven und das laufen auf der gut präparierten Loipe motiviert mich nicht wirklich. Aber ich denke beide Sachen liegen hauptsächlich am gestrigen Tag.
Eine schöne Ecke ist das Tal einfach immer wieder, nach dem Aufstieg kann ich mich mal wieder fast nicht sattsehen.


Im Kårsavagge
Auf dem Rückweg wird noch einem meiner Lieblingsplätze im Sommer ein Besuch abgestattet, auch unter der Schneedecke ist der Kårsafall ein schönes Plätzchen, der Weg dorthin lässt durch den tiefen, häufig unverspurten, Schnee nochmal so richtig "Wildnisgefühl" aufkommen.

Deutlich ruhiger als im Sommer/Herbst
Danach geht es erst neben und dann auf dem Kårsajåkka zurück zum Abiskojåkka und dem Kungsleden und nach einer weiteren gemütlichen Pause in der Sonne zurück zur Turiststation.

Daran denken sollte man schon, aber Angst muss man auf den Flüssen deshalb nicht haben...
Vor dem Eingang sehe ich zwei Paar Ski die mir sehr bekannt vorkommen, die Besitzer sehe ich vorerst nicht.
Der Nachmittag vergeht dann mit einem letzten Skiausflug rüber nach Östra zum einkaufen (Torkat Renkött und Reiseproviant) und packen, so langsam geht die Zeit hier oben halt zu Ende.
Als ich dann mal wieder rüber zum Hauptgebäude gehe treffe ich vor dem Eingang auch die Besitzer der Skier, across und ihr Mann sind eingetroffen.
Erst stehen wir einfach draussen rum und reden bevor wir auf die Idee kommen dem Naturum noch einen Besuch abzustatten, wo wir uns dann bis lange nach der offiziellen Öffnungszeit mit der Betreuerin unterhalten, erst eine ganze Weile auf schwedisch aber dann, damit alle mitreden können, auf englisch.
Neben unseren Touren reden wir natürlich auch über allgemeine Sachen und erfahren so einige Müsterchen von Leuten die hier auf Tour gehen. So auch von der Australierin die ich oberhalb von Tjäktja gekreuzt habe. - Ohne Karte kann man sich also auch auf dem Kungsleden neben selbigen verlaufen.

Der Abendkaffee zieht sich heute dann natürlich auch etwas in die Länge, irgendwie sind wir alle drei etwas erstaunt als wir mal auf die Uhr schauen.
Gruss
Henning
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Alle (veröffentlichten) Bilder der Tour in grösserer Auflösung bei flickr
28. März 2011 Montag Alles was man braucht
Absolutes Traumwetter als ich zum Fenster rausschaue, da ist mir schnell klar welche der angedachten Tagestouren zur Durchführung kommt. Lapporten ich komme.

Mit dem Aufbruch lasse ich mir etwas Zeit, und lasse die Temperaturen noch etwas ansteigen bevor ich auf der Einkaufsstrecke nach Östra rüberlaufe und am Bahnhof die Gleise überquere.
Werde ich einen vernünftigen Weg finden? Wintermarkierungen gibt es ja nicht und meine Erinnerungen an den Wegverlauf im Sommer sind nicht die Besten...
Scooterspuren gibt es zwar zur Genüge, und sie führen auch in etwa in die richtige Richtung, aber eben nur so etwa – und ob sie am Schluss wirklich bis nach Lapporten führen weiss ich natürlich nicht. Also was mache ich mir da überhaupt Gedanken?

Der Wechsel zwischen Wald und offenen Flächen macht Spass
Querfeldein (Oder genauer querwaldein) geht doch auch. - Aber der Schnee ist nicht nur tief, sondern auch locker, ich sinke teilweise recht tief ein, zusammen mit den immer wieder im Weg stehenden Birken sicher keine optimale Spuranlage, aber es macht Spass (Das ist doch eh die Hauptsache) und ich komme ganz gut vorwärts.

Einfach nur schön

Nach einer Weile stosse ich dann weiter oben auf eine Ski- und Scooterspur die in meine angedachte Richtung führen, so dass ich ihnen immer wieder mal folge, immer wieder bin ich unsicher ob sie in meine Richtung führen und ich suche mir meinen eigenen Weg, aber oh Wunder, die Spuren kommen auch immer wieder...
Was sich hier oben immer deutlicher zeigt: Der Wind hat in letzter Zeit kräftig geblasen. Grosse Flächen sind ziemlich blankgefegt, so dass es etwas mühsam ist sich zwischen den spitzen Steinen eine skischonende Spur zu suchen.

Nicht unbedingt skischonendes Gelände (Bild stammt von der "Abfahrt")
Die Scooterspur ist dabei nur teilweise eine Hilfe und von der Skispur ist an solchen Stellen natürlich nichts zu sehen.

"Ziel" in Sicht
Wie immer wenn man Berge als Ziel hat und diese schon lange im Blickfeld sind dauert es doch sehr lange bis man dann wirklich dort ist, der Cuonjajaure ist auch ein "Opfer" des Winds und fast völlig blankgeblasen (Aber wenigstens sehe ich ihn diesmal), auf zwei Kilometer Eisbahn habe ich keine Lust, so drehe ich nur eine kurze Runde auf seinem Eis, lasse das als Ziel erreicht gelten und baue mir einen gemütlichen Sitzplatz für die Mittagspause in der Sonne.

Mittagspause in der Wintersonne
Für den Rückweg halte ich mich dann meistens an die Ski- und Scooterspur, erstens weiss ich ja jetzt wo sie hinführen und zweitens sind sie wirklich sehr gut angelegt. So geht der Rückweg natürlich einiges zügiger vonstatten als der Aufstieg.

Meine eigene Aufstiegsspur wird natürlich auch genutzt.

Blick zurück
Am Baddosdieva zweigen die Spuren in Richtung Torneträsk ab, so dass ich sie rechts liegen lasse und mir wieder meine eigene Spur durch den Schnee lege (Wobei ich aber immer wieder auf vorhandene Spuren zählen kann) und den Kungsleden anpeile.
Der Schnee wird hier zwar etwas bruchharstig, so dass ich nicht immer schön spuren kann, aber ich bin ja nicht auf einer Telemarkabfahrt und werde dafür mit einer genialen Landschaft und mindestens vier Elchen belohnt.


Elch Nr. 4 nur wenige Meter neben dem Kungsleden
Nach der Rückehr gibt es erstmal Fika mit Kaffee und Chokladbolla im Restaurant und dann wird Ersatzmaterial für die Pulka gekauft. In der Werkstatt der Station ist tatsächlich ein Satz Haken vorrätig, den ich mir gleich sichere, so muss ich in Stockholm nicht mehr danach schauen. Weshalb die Haken genau gebrochen sind ist mir nicht ganz klar, die eine oder andere Idee habe ich zwar (Diese Möglichkeiten werde ich sicher in Zukunft vermeiden) aber ich kenne ja auch die Geschichte der gebraucht gekauften Pulka nicht...
Auch wenn es heute "nur" ein Tagesausflug mit Rucksack war, bin ich doch recht geschafft, was aber auch kein Wunder ist, 20 km Luftlinie sind schon nicht wenig und ich habe sicher mehr als genug schöne (!) Zusatzschlaufen gedreht.
29. März 2011 Dienstag Und noch ein Traumtag
Wieder ein Tag mit absolutem Traumwetter, aber auch eine ganze Nummer kälter als gestern was ich immer wieder merke

Als Abschlusstour mache ich was vor drei Jahren als Einstiegstour gemacht wurde, ich gehe mal wieder ins Kårsavagge. Auch wenn es immer noch riesigen Spass macht einfach draussen unterwegs zu sein, merke ich doch dass die Luft etwas draussen ist: Die Anstiege gehen doch recht an die Reserven und das laufen auf der gut präparierten Loipe motiviert mich nicht wirklich. Aber ich denke beide Sachen liegen hauptsächlich am gestrigen Tag.
Eine schöne Ecke ist das Tal einfach immer wieder, nach dem Aufstieg kann ich mich mal wieder fast nicht sattsehen.


Im Kårsavagge
Auf dem Rückweg wird noch einem meiner Lieblingsplätze im Sommer ein Besuch abgestattet, auch unter der Schneedecke ist der Kårsafall ein schönes Plätzchen, der Weg dorthin lässt durch den tiefen, häufig unverspurten, Schnee nochmal so richtig "Wildnisgefühl" aufkommen.

Deutlich ruhiger als im Sommer/Herbst
Danach geht es erst neben und dann auf dem Kårsajåkka zurück zum Abiskojåkka und dem Kungsleden und nach einer weiteren gemütlichen Pause in der Sonne zurück zur Turiststation.

Daran denken sollte man schon, aber Angst muss man auf den Flüssen deshalb nicht haben...
Vor dem Eingang sehe ich zwei Paar Ski die mir sehr bekannt vorkommen, die Besitzer sehe ich vorerst nicht.

Der Nachmittag vergeht dann mit einem letzten Skiausflug rüber nach Östra zum einkaufen (Torkat Renkött und Reiseproviant) und packen, so langsam geht die Zeit hier oben halt zu Ende.
Als ich dann mal wieder rüber zum Hauptgebäude gehe treffe ich vor dem Eingang auch die Besitzer der Skier, across und ihr Mann sind eingetroffen.
Erst stehen wir einfach draussen rum und reden bevor wir auf die Idee kommen dem Naturum noch einen Besuch abzustatten, wo wir uns dann bis lange nach der offiziellen Öffnungszeit mit der Betreuerin unterhalten, erst eine ganze Weile auf schwedisch aber dann, damit alle mitreden können, auf englisch.
Neben unseren Touren reden wir natürlich auch über allgemeine Sachen und erfahren so einige Müsterchen von Leuten die hier auf Tour gehen. So auch von der Australierin die ich oberhalb von Tjäktja gekreuzt habe. - Ohne Karte kann man sich also auch auf dem Kungsleden neben selbigen verlaufen.


Der Abendkaffee zieht sich heute dann natürlich auch etwas in die Länge, irgendwie sind wir alle drei etwas erstaunt als wir mal auf die Uhr schauen.
Gruss
Henning
-------
Alle (veröffentlichten) Bilder der Tour in grösserer Auflösung bei flickr
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