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Im 2010 keine Zeit die letzte Ferienwoche zu nehmen, da lag die Idee natürlich nahe endlich die schon länger wieder gewünschte Wintertour in Skandinavien zu planen.
So wie sich der Winter im Alpenraum gezeigt hat, im Nachhinein die einzig richtige Idee. Lange habe ich mich nicht zwischen Jämt- und Lappland entscheiden können, am Schluss gab dann die bessere Abreise den Ausschlag.
Die Route war dann, weil es eine reine Hüttentour, möglichst auch mit DNT-Hütten, werden sollte bald einmal klar, aber je näher die Tour kam umso heftiger zeigte sich der Winter mit viel Schnee dort oben, so dass eine Alternativroute auf der schwedischen Seite ebenfalls in Betracht gezogen wurde.
Den entgültigen Entscheid habe ich mir aber bis unterwegs aufgehoben, obwohl durch ein paar PNs die schwedische Variante deutlich an Boden gewonnen hatte.
Anreise
Ausnahmsweise fangen die Verspätungen schon in der Schweiz an, aber nicht so gross dass es mich beunruhigen würde. In Basel wird die Pulka wie geplant im Fahrradabteil des Nachtzugs verstaut, leider ist das nur noch ein Vorraum des Sitzwagens und nicht mehr ein halber Liegewagen (Da hatte man am Morgen immer so schön Platz zum frühstücken wenn das ganze Liegewagenabteil noch geschlafen hat). Bis Frankfurt ist der Nachtzug noch pünktlich, auch wenn wir eine ganze Weile auf den Lokführer warten müssen und die Schaffner schon lästern der würde wohl streiken (Die grösste Unruhe im Vorfeld der Tour galt dem angekündigten, aber dann zum Glück nicht stattfindenden, Streik der Lokführer in Deutschland). Was danach passiert weiss ich nicht, nur dass wir am nächsten Morgen in Padborg eine Stunde Verspätung haben, die sich auf der Fahrt durchs regnerische Dänemark auf 90 Minuten erhöht.
Zum Glück habe ich mehr als genug Zeit in Kopenhagen eingeplant und keinen Harakiri-Anschluss gebucht, auch mit dem X2000 nach Stockholm gibt es das eine oder andere Problem, so dass ich auch dort eine Stunde später als geplant eintreffe.
Immer noch genug Zeit um rüber ins Cityterminal zu laufen und zu schauen wo die Skischliessfächer (In die auch meine Pulka passt) sind von denen ich auf der Rückfahrt eines brauchen werde.
Im Schlafwagen bin ich bis Uppsala alleine, so dass ich meine Pulka und die Ski in aller Ruhe unter das Bett packen kann. Dort kommen dann noch meine beiden Mitreisenden dazu und mit ihnen eine Golfausrüstung bzw. eine Snowboardtasche, der Platz auf dem Abteilboden wird knapp...
Der nächste Morgen wird dann bei herrlichem Winterwetter bis kurz vor Boden mit Kaffee im Speisewagen genossen, dass wir dort eine halbe Stunde später als geplant eintreffen ist sowas von egal.
In Gällivare sind die Strassen schön schneebedeckt, so dass ich die Pulka ohne Roller zum Campingplatz ziehen kann, wo ich statt des eigentlich gebuchten Betts im Vandrarhem eine 2-Bett Stuga beziehen darf (Zum gleichen Preis).
Der Nachmittag vergeht dann mit Proviant (und Sapmi-Flaggen-Aufnäher) einkaufen, Kaffee trinken und fertig packen wie im Flug. Zwischendurch wird im Fernseher noch der Wetterbericht und die letzten News aus Fukoshima verfolgt, bei beiden Sachen ist keine klare Aussage möglich – Vi skall se...

Bereit zum Abmarsch in Richtung Bahnhof und Bus
Die Fahrt nach Ritsem ist dann einfach schön, ungewohnt leer ist der Bus (Meistens sind wir nur zu dritt, ab Stora Sjöfallet fährt der Bus dann nur für mich), ich geniesse es einfach langsam so richtig anzukommen.
In Ritsem wird dann der erste Materialdefekt festgestellt, die Haken der Zuggabelbefestigung an der Pulka sind angebrochen (Wohl ein Transportschaden), mit den Lederriemen halten sie aber trotzdem.
Ich erkunde dann mal noch den Start für morgen, die Strasse ist weit rauf soweit geräumt dass nicht nur Scooter sondern auch Autos fahren können, aber natürlich trotzdem völlig schneebedeckt, so dass eine Abfahrt mit den Ski kein Problem wäre. Im Aufstieg sieht das etwas anders aus, der Untergrund ist so hart dass auch Felle kaum halt finden würden, natürlich könnte ich die Harscheisen montieren (Die greifen immer), aber es wird gerade so gut zu Fuss gehen.

Blick über den Akkajaure
Die Ski werden nur für eine kurze Runde (auf dem erweitereten Parkplatz) angeschnallt, wenigstens einmal möchte ich sie doch an den Füssen haben bevor es ernst gilt
besonders da die Riva eine Woche vor der Tour noch einer Super Telemark weichen musste.
Der Abend wird eher ruhig, ausser mir übernachten nur vier Scooterfahrer in der Fjällstation.
17. März 2011 Donnerstag Endlich unterwegs
Schönes Wetter und nur -5° zum Start, das lasse ich mir gefallen. Endlich bin ich wirklich unterwegs, besonders als dann endlich auch die Ski unter den Füssen sind. Die breite Scooterspur auf der Strasse nach Sitasjaure dämpft das Gefühl zwar etwas, aber sie hat auch ihre Vorteile. Es läuft sich sehr leicht und ich kann mich ruhig wieder daran gewöhnen. Ich habe natürlich auch das Glück dass absolut kein Verkehr herrscht, ganze drei Scooter überholen mich auf dem ganzen Weg, und das schön langsam mit mehr als genügendem Abstand. - Am Wochenende sieht es vermutlich anders aus.

Schon eine rechte "Autobahn"
An der Bucht Ardasluokta überlege ich kurz ob ich der Markierung auf der völlig zugeblasenen Strasse oder den Scooterspuren auf dem See folgen soll und entscheide mich dann für die Markierungen. Tiefschneeabenteuer mit diversen Steigungen ist die Belohnung, aber es macht einfach Spass.
Der Wind wird zunehmend stärker, auch wenn er von hinten kommt er nimmt mir doch die Lust auf eine ausgedehnte Pause, so dass ich einfach mehrere kurze mache.
Früher als erwartet erblicke ich dann die Sitasjaurestuga, aber es dauert doch noch eine ganze Weile bis ich wirklich dort bin.
Der Stugvärd erzählt mir bei der Begrüssung dass ich erst der fünfte Skifahrer sei den er diesen Winter beherberge, ansonsten waren noch sechs Ripjäger (mit Scooter) da, echt noch nicht viel.
Ich geniesse dann einen faulen Nachmittag in der Hütte, beobachte zwei Füchse, schaue dem Wind zu wie er den Schnee herumwirbelt und hacke Holz damit ich morgen früh meinen Verbrauch wieder auffüllen kann (Viel brauche ich allerdings nicht um das kleine Viererzimmer aufzuwärmen).
Gegen 17 Uhr tauchen dann doch noch weitere Gäste auf, zwei Deutsche mit einem Hundeschlitten, wird ein sehr angenehmer Abend mit ihnen.
Gruss
Henning
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Alle (veröffentlichten) Bilder der Tour in grösserer Auflösung bei flickr
So wie sich der Winter im Alpenraum gezeigt hat, im Nachhinein die einzig richtige Idee. Lange habe ich mich nicht zwischen Jämt- und Lappland entscheiden können, am Schluss gab dann die bessere Abreise den Ausschlag.
Die Route war dann, weil es eine reine Hüttentour, möglichst auch mit DNT-Hütten, werden sollte bald einmal klar, aber je näher die Tour kam umso heftiger zeigte sich der Winter mit viel Schnee dort oben, so dass eine Alternativroute auf der schwedischen Seite ebenfalls in Betracht gezogen wurde.
Den entgültigen Entscheid habe ich mir aber bis unterwegs aufgehoben, obwohl durch ein paar PNs die schwedische Variante deutlich an Boden gewonnen hatte.
Anreise
Ausnahmsweise fangen die Verspätungen schon in der Schweiz an, aber nicht so gross dass es mich beunruhigen würde. In Basel wird die Pulka wie geplant im Fahrradabteil des Nachtzugs verstaut, leider ist das nur noch ein Vorraum des Sitzwagens und nicht mehr ein halber Liegewagen (Da hatte man am Morgen immer so schön Platz zum frühstücken wenn das ganze Liegewagenabteil noch geschlafen hat). Bis Frankfurt ist der Nachtzug noch pünktlich, auch wenn wir eine ganze Weile auf den Lokführer warten müssen und die Schaffner schon lästern der würde wohl streiken (Die grösste Unruhe im Vorfeld der Tour galt dem angekündigten, aber dann zum Glück nicht stattfindenden, Streik der Lokführer in Deutschland). Was danach passiert weiss ich nicht, nur dass wir am nächsten Morgen in Padborg eine Stunde Verspätung haben, die sich auf der Fahrt durchs regnerische Dänemark auf 90 Minuten erhöht.
Zum Glück habe ich mehr als genug Zeit in Kopenhagen eingeplant und keinen Harakiri-Anschluss gebucht, auch mit dem X2000 nach Stockholm gibt es das eine oder andere Problem, so dass ich auch dort eine Stunde später als geplant eintreffe.
Immer noch genug Zeit um rüber ins Cityterminal zu laufen und zu schauen wo die Skischliessfächer (In die auch meine Pulka passt) sind von denen ich auf der Rückfahrt eines brauchen werde.
Im Schlafwagen bin ich bis Uppsala alleine, so dass ich meine Pulka und die Ski in aller Ruhe unter das Bett packen kann. Dort kommen dann noch meine beiden Mitreisenden dazu und mit ihnen eine Golfausrüstung bzw. eine Snowboardtasche, der Platz auf dem Abteilboden wird knapp...
Der nächste Morgen wird dann bei herrlichem Winterwetter bis kurz vor Boden mit Kaffee im Speisewagen genossen, dass wir dort eine halbe Stunde später als geplant eintreffen ist sowas von egal.
In Gällivare sind die Strassen schön schneebedeckt, so dass ich die Pulka ohne Roller zum Campingplatz ziehen kann, wo ich statt des eigentlich gebuchten Betts im Vandrarhem eine 2-Bett Stuga beziehen darf (Zum gleichen Preis).
Der Nachmittag vergeht dann mit Proviant (und Sapmi-Flaggen-Aufnäher) einkaufen, Kaffee trinken und fertig packen wie im Flug. Zwischendurch wird im Fernseher noch der Wetterbericht und die letzten News aus Fukoshima verfolgt, bei beiden Sachen ist keine klare Aussage möglich – Vi skall se...

Bereit zum Abmarsch in Richtung Bahnhof und Bus
Die Fahrt nach Ritsem ist dann einfach schön, ungewohnt leer ist der Bus (Meistens sind wir nur zu dritt, ab Stora Sjöfallet fährt der Bus dann nur für mich), ich geniesse es einfach langsam so richtig anzukommen.
In Ritsem wird dann der erste Materialdefekt festgestellt, die Haken der Zuggabelbefestigung an der Pulka sind angebrochen (Wohl ein Transportschaden), mit den Lederriemen halten sie aber trotzdem.
Ich erkunde dann mal noch den Start für morgen, die Strasse ist weit rauf soweit geräumt dass nicht nur Scooter sondern auch Autos fahren können, aber natürlich trotzdem völlig schneebedeckt, so dass eine Abfahrt mit den Ski kein Problem wäre. Im Aufstieg sieht das etwas anders aus, der Untergrund ist so hart dass auch Felle kaum halt finden würden, natürlich könnte ich die Harscheisen montieren (Die greifen immer), aber es wird gerade so gut zu Fuss gehen.

Blick über den Akkajaure
Die Ski werden nur für eine kurze Runde (auf dem erweitereten Parkplatz) angeschnallt, wenigstens einmal möchte ich sie doch an den Füssen haben bevor es ernst gilt

Der Abend wird eher ruhig, ausser mir übernachten nur vier Scooterfahrer in der Fjällstation.
17. März 2011 Donnerstag Endlich unterwegs
Schönes Wetter und nur -5° zum Start, das lasse ich mir gefallen. Endlich bin ich wirklich unterwegs, besonders als dann endlich auch die Ski unter den Füssen sind. Die breite Scooterspur auf der Strasse nach Sitasjaure dämpft das Gefühl zwar etwas, aber sie hat auch ihre Vorteile. Es läuft sich sehr leicht und ich kann mich ruhig wieder daran gewöhnen. Ich habe natürlich auch das Glück dass absolut kein Verkehr herrscht, ganze drei Scooter überholen mich auf dem ganzen Weg, und das schön langsam mit mehr als genügendem Abstand. - Am Wochenende sieht es vermutlich anders aus.

Schon eine rechte "Autobahn"

An der Bucht Ardasluokta überlege ich kurz ob ich der Markierung auf der völlig zugeblasenen Strasse oder den Scooterspuren auf dem See folgen soll und entscheide mich dann für die Markierungen. Tiefschneeabenteuer mit diversen Steigungen ist die Belohnung, aber es macht einfach Spass.
Der Wind wird zunehmend stärker, auch wenn er von hinten kommt er nimmt mir doch die Lust auf eine ausgedehnte Pause, so dass ich einfach mehrere kurze mache.
Früher als erwartet erblicke ich dann die Sitasjaurestuga, aber es dauert doch noch eine ganze Weile bis ich wirklich dort bin.
Der Stugvärd erzählt mir bei der Begrüssung dass ich erst der fünfte Skifahrer sei den er diesen Winter beherberge, ansonsten waren noch sechs Ripjäger (mit Scooter) da, echt noch nicht viel.
Ich geniesse dann einen faulen Nachmittag in der Hütte, beobachte zwei Füchse, schaue dem Wind zu wie er den Schnee herumwirbelt und hacke Holz damit ich morgen früh meinen Verbrauch wieder auffüllen kann (Viel brauche ich allerdings nicht um das kleine Viererzimmer aufzuwärmen).
Gegen 17 Uhr tauchen dann doch noch weitere Gäste auf, zwei Deutsche mit einem Hundeschlitten, wird ein sehr angenehmer Abend mit ihnen.
Gruss
Henning
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Alle (veröffentlichten) Bilder der Tour in grösserer Auflösung bei flickr
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