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So hier kommt der dritte Bericht des Sommers: ... und mit Packraft.
Grönland stand schon lange auf meiner Liste - und die gängige Meinung war, den ACT oder Grönland überhaupt solo zu machen, wäre zu riskant.
Irgendwann habe ich mich dann doch entschlossen, auf Solotour in diese "wilde Gegend" zu gehen, sonst sitze ich vermutlich noch in Jahrzehnten und warte, dass jemand mitfährt.
Die Planung beginnt im Dezember und im Jänner sind schon die Flüge und das Schiff gebucht, Wanderkarten organisiert.
Das viele Blau auf den Karten ... mmh ... da könnte ja das Alpacka Packrfat mit, wenn ich den Rest der Ausrüstung leicht genug halte. So bin ich dann bei einem Maximalgewicht mit ungefähr zwei Wochen Futter und Packraft von rund 15kg - grade noch akzeptabel Packliste
Der Reiseplan war: Nach Kangerlussuaq und gleich weiter nach Ilulissat fliegen - dort habe ich noch den letzten Tag Mitternachtssonne. Für eine gute Woche dort im Gelände herumkrebsen und dann mit dem Schiff nach Sisimiut. Dort auch wieder eine Woche rund um Sisimiut und dann auf den Arctic Circle Trail und weiter bis zum Inlandeis. Von Kangerlussuaq dann wieder zurück nach Hause.
Den gesamten Reisebericht mit allen Bildern gibt es hier
In Ilulissat bin ich gleich einmal frisch-fröhlich losmarschiert, zum Eisfjord und habe dann auch gleich dort die erste Nacht verbracht. Mein erster Morgen in Grönland wurde durch ein Ein-Mann-Empfangskomitee in Form eines Jugendlichen, der vor mir meinem Tarp masturbierte gekrönt. Das fängt ja gut an ...
Ich nehme es nicht persönlich und beginne meine Wanderung am Eisfjord entlang bei sonnigem Wetter, angenehm war. Nach wenigen Stunden im Gelände habe ich nicht mehr die geringste Ahnung wo ich bin, ausser das ich weiss, dass ich die Insel nicht verlassen habe und der Eisfjord immer noch rechts von mir ist. Das ist er aber so ungefähr auf einer Länge von 80 km! Mit Hilfe des Etrex H mache ich eine Standortbestimmung und ab dann wandere ich nur mehr nach meinem Kompass.
Nachdem ich punktgenau an dem See angekommen bin, wo ich hinwollte, ist es Zeit das Packraft das erste Mal in Grönland auszupacken. Den See überquere ich mit dem Boot. Auf der anderen Seite beginnt der Abstieg in die Schlucht und für diese folgende Kletterpartie über mehrere Stunden finde ich meine 15kg doch ziemlich unangenehm. Auch hier erleichtert das Alpacka mein Weiterkommen - über die letzten mühsamen Felsbrocken muss ich keinen Weg mehr suchen sondern paddle vorbei.
Diese Nacht verbringe ich schon in Sichtweite der Eisberge in der Diskobucht. Die folgende nach einer ganz kurzen Etappe dann direkt am Meer. Wasser gibt es zwar keines, aber es liegen genug Eisbergüberreste herum um meine Pasta zu kochen.
Am nächsten Morgen geht es Richtung Rodebay und zwar starte ich gleich einmal mit dem Packraft. Ein unglaubliches Gefühl zwischen den Eisbergen zu treiben!
Als mehr Wind aufkommt, packe ich mein Boot wieder zusammen und gehe auf dem markierten Trail nach Rodebay. Nach einer kurzen Sightseeing Tour in dem 43 (oder waren es 47?) Einwohnerdorf mache ich meine Mittagspause und möchte auf der alternativen Route wieder zurück.
Nach über einer Stunde im sumpfigen Gelände kombiniert mit Geschwadern von Moskitos und Kriebelmücken gebe ich die Variante auf und flüchte bergauf in die Berge.
Nahe meiner gestrigen Campsite baue ich wieder mein Tarptent auf und sehe den Eisbergen beim Schmelzen zu. Nachdem ich noch viel Zeit habe gehe zwar Richtung Ilulissat zurück, aber möchte gerne noch einmal in die Berge. Dort kommt mir aber der Föhn schon entgegen und so beschliesse ich nördlich des Flughafens an einem schönen See zu übernachten.
In der Nacht wird der Wind so stark, dass ich mein Tarptent flachlege und nur mehr als Bivy benutze.
Die beiden kommenden Nächte verbringe ich in Ilulissat im Hostel und auf dem wenig einladenden Campingplatz.
Mit World of Greenland fahre ich auf eine kleine Bootstour nach ... Rodebay, weil im Moment keine Wale da sind und Whalewatching ausfällt. Dort geniesse ich dann den Abenteuertrip Fischplatte im restaurant H8.
Am nächsten Tag geht es über Nacht mit dem Schiff nach Sisimiut - unbedingt zu empfehlen, wenn man gerne mit dem Schiff unterwegs ist.
Dort ist das erste Mal schlechtes Wetter - neblig, grau, regnerisch kalt und windig. Nach einer kurzen Runde um den ebenso wenig einladenden Campingplatz checke ich im Sisimiut Vandrehjem ein.
Die Gegend gefällt mir gar nicht, die Berge sind schroff und steil ... und jetzt habe ich dafür eine Woche Zeit.
Nach einem Ruhetag starte ich zu einer kleinen Runde ins Gelände - eigentlich wollte ich zu einem verlassenen Dorf am Fjord, aber aufgrund des schlechten Wetters ändere ich den Plan und wandere zur ersten Hütte des ACT am Fjord. Dort übernachte ich zwei Mal und übe mich erfolglos im Fischen.
Dann gehe ich wieder zurück nach Sisimiut, weil ich mich mit einem Forumsbekannten dort treffen wollte. Wird zwar nichts, aber dafür ist nach einem weiteren Tag in Sisimiut (Museum sehr empfehlenswert!) mein endgültiger Start auf den ACT bei sonnigem Wetter.
Für die paar Tage am Trail habe ich nur mehr rund 12kg im Rucksack und den Weg kenne ich auch - so bin ich in wenigen Stunden wieder an der Hütte am Fjord.
Nachdem die Etappen so kurz sind, starte ich inzwischen immer später. Zuerste paddle ich am See entlang und treffe auf einen Moschusochsen am Ufer. Auf dieser zweiten Etappe zur Nerumaq Hütte verliere ich zuerst den Trail und dann im Weidengebüsch meine Karte. Daher ergibt sich dann noch ein kleiner Abstecher auf eine Passhöhe, auf der ich gar nichts verloren habe und das auch an den Sen auf der anderen Seite erkenne.
Neben der Nerumaq Hütte zelte ich mit einer grossen Gruppe von deutschen Wanderern, von denen ich auch die Karte für die dritte Etappe studieren und fotografieren darf.
Die nächste Hütte Innajuatook liegt am "See mit der Insel" - wieder habe ich eine kleine Paddeltour über 3,5km. Dort verbringe ich einen Ruhetag, weil ich sonst zu früh in Kangerlussuaq ankomme.
Die nächste Hütte gefällt mir nicht und so lege ich zwei Etappen zusammen und wandere bis in die Berge zur Ikkatooq. Die Frage Itinneq furten oder zur Brücke gehen stellt sich mir nicht - ich überquere den kleinen Fluss trocken in meinem Packraft. Dauert auch nicht länger als die ganzen Schuh-Socken-usw. Auszieh- und wieder Anziehaktionen
Spät in der Nacht kommt noch Frieder, ein Berliner, der den ACT schon zum fünften Mal geht, vorbei. Wir führen nette Gespräche und am nächsten strahlend schönen Sonnentag geht jeder in seiner Richtung weiter.
Am Tasersuaq komme ich schon mittags an und eine Gruppe grönländischer Jugendlicher findet das eisige Wasser grade richtig zum planschen und schwimmen: "It's hot!" Naja, ich finde es grade einmal "warm" und paddle wieder einmal ein Stück bis zu meiner Campsite auf der Halbinsel.
Am nächsten Morgen ist es zu windig, um zu paddeln also gehe ich zu Fuss weiter.
Schon um Mittag herum bin ich am Kanucenter - und es ist auf der windgeschützten Terrasse so heiss, dass ich mich in die Sonne lege.
Eigentlich wollte ich einen Ausflug mit Boot ins HInterland machen, aber dann liegt der Amnitsorsuaq so spiegelglatt vor mir, dass ich gleich hier bleibe zum Paddeln. Gute 7 Stunden bin ich auf dem Wasser unterwegs - nur die letzten 3-4 km kommt Wind auf und ich gehe am Ufer entlang auf Rentier-Trails zur Kattifik Hütte.
Immer noch viel zu flott unterwegs mache ich einen Sonntagsausflug auf den Berg 502 (m) ganz im Osten der Hütte. Von dort aus geht ein fantastischer Blick über die Landschaft, den Kangerlussuaq Fjord, die Siedlung, das Inlandeis und Berge soweit das Auge reicht.
Am Nachmittag mache ich noch eine kurze Etappe und suche mir einen Zeltplatz in der Tundra.
Auf der letzten Etappe vor Kangerlussuaq begegnet mir der erste schokobraune Polarfuchs, den ich einige Zeit beobachte - er mich auch!
Am Ende des Trails kann ich gerade einmal bis zur grossen Radarschüssel in Kellyville gehen bevor mich zwei Feuerwehrmänner aus Sismiut mit ihrem PickUp mitnehmen. Da geht sich ja noch ein Supermarktbesuch vor 18 Uhr aus - nachher gibt es kein Bier mehr!
In Kangerlussuaq bleibe ich zwei Tage und dann wandere ich auf der Staubstrasse zum "Grossen Weissen". Die Abstecher zum Sugar Loaf und zum Wasserfall müssen natürlich auch sein und so bin ich ziemlich müde als ich am Schranken ankomme. Die Wahl für einen Zeltplatz fällt mir schwer, es weht eisiger Wind und es gibt keinen windgeschützten Platz. Nach dem Abendessen besuche ich noch eine Gruppe von Grönländern, die auf der anderen Seite des Hügels ein Jagd- und Urlaubscsamp eingerichtet haben.
Heute werde ich endlich am Grossen Weissen - Inlandeis - ankommen. Zuerst wandere ich zum Russels Glacier - sehr beeindruckend, aber mir ist es mit dem kalten vom Eis kommende Wind zu ungemütlich.
Weiter geht es auf der Staub- und Schotterpiste bis ich schliesslich über die Moräne auf das Inlandeis gehen kann. Kalt, dreckig und unromantisch ist auch das kein Ort, an dem ich länger verweilen möchte. Da ergibt es sich schön, dass ein tasmanisches Wissenschaftlerpaar auch einen Ausflug an den Rand des Eises macht und ich mit dem Auto nach Kangerlussuaq zurückfahren kann.
Jetzt bleiben mir immer noch 10 Tage bis zu meinem Rückflug ... Tagesauflüge, Rundtour in unbekanntes wegloses Gelände ... ?
Am nächsten Morgen die Idee: Ich gehe den ACT zurück als YoYo!
Der Flug von Sisimiut zurück nach Kangerlussuaq ist schnell gebucht, Essen eingekauft und Moschusochsenburger in den Bauch gestopft. Die Strasse erspare ich mir und fahre mit dem Taxi bis an den Trailstart.
Die ersten Schritte am Trail - und ich fühle mich wohl.
In acht Tagen bin ich mit lockeren Halbtagesetappen von 3 bis 5 Stunden (von Hütte zu Hütte) wieder in Sisimiut. Der Itinneq fliesst diesmal auch in der richtigen Richtung und ich paddle ihn ein gutes Stück abwärts.
Den letzten Tag verbringe ich in Kangerlussuaq - dem strange settlement - im Flughafenmuseum und mit viel Trailtalk im Old Camp Hostel.
Grönland stand schon lange auf meiner Liste - und die gängige Meinung war, den ACT oder Grönland überhaupt solo zu machen, wäre zu riskant.
Irgendwann habe ich mich dann doch entschlossen, auf Solotour in diese "wilde Gegend" zu gehen, sonst sitze ich vermutlich noch in Jahrzehnten und warte, dass jemand mitfährt.
Die Planung beginnt im Dezember und im Jänner sind schon die Flüge und das Schiff gebucht, Wanderkarten organisiert.
Das viele Blau auf den Karten ... mmh ... da könnte ja das Alpacka Packrfat mit, wenn ich den Rest der Ausrüstung leicht genug halte. So bin ich dann bei einem Maximalgewicht mit ungefähr zwei Wochen Futter und Packraft von rund 15kg - grade noch akzeptabel Packliste
Der Reiseplan war: Nach Kangerlussuaq und gleich weiter nach Ilulissat fliegen - dort habe ich noch den letzten Tag Mitternachtssonne. Für eine gute Woche dort im Gelände herumkrebsen und dann mit dem Schiff nach Sisimiut. Dort auch wieder eine Woche rund um Sisimiut und dann auf den Arctic Circle Trail und weiter bis zum Inlandeis. Von Kangerlussuaq dann wieder zurück nach Hause.
Den gesamten Reisebericht mit allen Bildern gibt es hier
In Ilulissat bin ich gleich einmal frisch-fröhlich losmarschiert, zum Eisfjord und habe dann auch gleich dort die erste Nacht verbracht. Mein erster Morgen in Grönland wurde durch ein Ein-Mann-Empfangskomitee in Form eines Jugendlichen, der vor mir meinem Tarp masturbierte gekrönt. Das fängt ja gut an ...
Ich nehme es nicht persönlich und beginne meine Wanderung am Eisfjord entlang bei sonnigem Wetter, angenehm war. Nach wenigen Stunden im Gelände habe ich nicht mehr die geringste Ahnung wo ich bin, ausser das ich weiss, dass ich die Insel nicht verlassen habe und der Eisfjord immer noch rechts von mir ist. Das ist er aber so ungefähr auf einer Länge von 80 km! Mit Hilfe des Etrex H mache ich eine Standortbestimmung und ab dann wandere ich nur mehr nach meinem Kompass.
Nachdem ich punktgenau an dem See angekommen bin, wo ich hinwollte, ist es Zeit das Packraft das erste Mal in Grönland auszupacken. Den See überquere ich mit dem Boot. Auf der anderen Seite beginnt der Abstieg in die Schlucht und für diese folgende Kletterpartie über mehrere Stunden finde ich meine 15kg doch ziemlich unangenehm. Auch hier erleichtert das Alpacka mein Weiterkommen - über die letzten mühsamen Felsbrocken muss ich keinen Weg mehr suchen sondern paddle vorbei.
Diese Nacht verbringe ich schon in Sichtweite der Eisberge in der Diskobucht. Die folgende nach einer ganz kurzen Etappe dann direkt am Meer. Wasser gibt es zwar keines, aber es liegen genug Eisbergüberreste herum um meine Pasta zu kochen.
Am nächsten Morgen geht es Richtung Rodebay und zwar starte ich gleich einmal mit dem Packraft. Ein unglaubliches Gefühl zwischen den Eisbergen zu treiben!
Als mehr Wind aufkommt, packe ich mein Boot wieder zusammen und gehe auf dem markierten Trail nach Rodebay. Nach einer kurzen Sightseeing Tour in dem 43 (oder waren es 47?) Einwohnerdorf mache ich meine Mittagspause und möchte auf der alternativen Route wieder zurück.
Nach über einer Stunde im sumpfigen Gelände kombiniert mit Geschwadern von Moskitos und Kriebelmücken gebe ich die Variante auf und flüchte bergauf in die Berge.
Nahe meiner gestrigen Campsite baue ich wieder mein Tarptent auf und sehe den Eisbergen beim Schmelzen zu. Nachdem ich noch viel Zeit habe gehe zwar Richtung Ilulissat zurück, aber möchte gerne noch einmal in die Berge. Dort kommt mir aber der Föhn schon entgegen und so beschliesse ich nördlich des Flughafens an einem schönen See zu übernachten.
In der Nacht wird der Wind so stark, dass ich mein Tarptent flachlege und nur mehr als Bivy benutze.
Die beiden kommenden Nächte verbringe ich in Ilulissat im Hostel und auf dem wenig einladenden Campingplatz.
Mit World of Greenland fahre ich auf eine kleine Bootstour nach ... Rodebay, weil im Moment keine Wale da sind und Whalewatching ausfällt. Dort geniesse ich dann den Abenteuertrip Fischplatte im restaurant H8.
Am nächsten Tag geht es über Nacht mit dem Schiff nach Sisimiut - unbedingt zu empfehlen, wenn man gerne mit dem Schiff unterwegs ist.
Dort ist das erste Mal schlechtes Wetter - neblig, grau, regnerisch kalt und windig. Nach einer kurzen Runde um den ebenso wenig einladenden Campingplatz checke ich im Sisimiut Vandrehjem ein.
Die Gegend gefällt mir gar nicht, die Berge sind schroff und steil ... und jetzt habe ich dafür eine Woche Zeit.
Nach einem Ruhetag starte ich zu einer kleinen Runde ins Gelände - eigentlich wollte ich zu einem verlassenen Dorf am Fjord, aber aufgrund des schlechten Wetters ändere ich den Plan und wandere zur ersten Hütte des ACT am Fjord. Dort übernachte ich zwei Mal und übe mich erfolglos im Fischen.
Dann gehe ich wieder zurück nach Sisimiut, weil ich mich mit einem Forumsbekannten dort treffen wollte. Wird zwar nichts, aber dafür ist nach einem weiteren Tag in Sisimiut (Museum sehr empfehlenswert!) mein endgültiger Start auf den ACT bei sonnigem Wetter.
Für die paar Tage am Trail habe ich nur mehr rund 12kg im Rucksack und den Weg kenne ich auch - so bin ich in wenigen Stunden wieder an der Hütte am Fjord.
Nachdem die Etappen so kurz sind, starte ich inzwischen immer später. Zuerste paddle ich am See entlang und treffe auf einen Moschusochsen am Ufer. Auf dieser zweiten Etappe zur Nerumaq Hütte verliere ich zuerst den Trail und dann im Weidengebüsch meine Karte. Daher ergibt sich dann noch ein kleiner Abstecher auf eine Passhöhe, auf der ich gar nichts verloren habe und das auch an den Sen auf der anderen Seite erkenne.
Neben der Nerumaq Hütte zelte ich mit einer grossen Gruppe von deutschen Wanderern, von denen ich auch die Karte für die dritte Etappe studieren und fotografieren darf.
Die nächste Hütte Innajuatook liegt am "See mit der Insel" - wieder habe ich eine kleine Paddeltour über 3,5km. Dort verbringe ich einen Ruhetag, weil ich sonst zu früh in Kangerlussuaq ankomme.
Die nächste Hütte gefällt mir nicht und so lege ich zwei Etappen zusammen und wandere bis in die Berge zur Ikkatooq. Die Frage Itinneq furten oder zur Brücke gehen stellt sich mir nicht - ich überquere den kleinen Fluss trocken in meinem Packraft. Dauert auch nicht länger als die ganzen Schuh-Socken-usw. Auszieh- und wieder Anziehaktionen
Spät in der Nacht kommt noch Frieder, ein Berliner, der den ACT schon zum fünften Mal geht, vorbei. Wir führen nette Gespräche und am nächsten strahlend schönen Sonnentag geht jeder in seiner Richtung weiter.
Am Tasersuaq komme ich schon mittags an und eine Gruppe grönländischer Jugendlicher findet das eisige Wasser grade richtig zum planschen und schwimmen: "It's hot!" Naja, ich finde es grade einmal "warm" und paddle wieder einmal ein Stück bis zu meiner Campsite auf der Halbinsel.
Am nächsten Morgen ist es zu windig, um zu paddeln also gehe ich zu Fuss weiter.
Schon um Mittag herum bin ich am Kanucenter - und es ist auf der windgeschützten Terrasse so heiss, dass ich mich in die Sonne lege.
Eigentlich wollte ich einen Ausflug mit Boot ins HInterland machen, aber dann liegt der Amnitsorsuaq so spiegelglatt vor mir, dass ich gleich hier bleibe zum Paddeln. Gute 7 Stunden bin ich auf dem Wasser unterwegs - nur die letzten 3-4 km kommt Wind auf und ich gehe am Ufer entlang auf Rentier-Trails zur Kattifik Hütte.
Immer noch viel zu flott unterwegs mache ich einen Sonntagsausflug auf den Berg 502 (m) ganz im Osten der Hütte. Von dort aus geht ein fantastischer Blick über die Landschaft, den Kangerlussuaq Fjord, die Siedlung, das Inlandeis und Berge soweit das Auge reicht.
Am Nachmittag mache ich noch eine kurze Etappe und suche mir einen Zeltplatz in der Tundra.
Auf der letzten Etappe vor Kangerlussuaq begegnet mir der erste schokobraune Polarfuchs, den ich einige Zeit beobachte - er mich auch!
Am Ende des Trails kann ich gerade einmal bis zur grossen Radarschüssel in Kellyville gehen bevor mich zwei Feuerwehrmänner aus Sismiut mit ihrem PickUp mitnehmen. Da geht sich ja noch ein Supermarktbesuch vor 18 Uhr aus - nachher gibt es kein Bier mehr!
In Kangerlussuaq bleibe ich zwei Tage und dann wandere ich auf der Staubstrasse zum "Grossen Weissen". Die Abstecher zum Sugar Loaf und zum Wasserfall müssen natürlich auch sein und so bin ich ziemlich müde als ich am Schranken ankomme. Die Wahl für einen Zeltplatz fällt mir schwer, es weht eisiger Wind und es gibt keinen windgeschützten Platz. Nach dem Abendessen besuche ich noch eine Gruppe von Grönländern, die auf der anderen Seite des Hügels ein Jagd- und Urlaubscsamp eingerichtet haben.
Heute werde ich endlich am Grossen Weissen - Inlandeis - ankommen. Zuerst wandere ich zum Russels Glacier - sehr beeindruckend, aber mir ist es mit dem kalten vom Eis kommende Wind zu ungemütlich.
Weiter geht es auf der Staub- und Schotterpiste bis ich schliesslich über die Moräne auf das Inlandeis gehen kann. Kalt, dreckig und unromantisch ist auch das kein Ort, an dem ich länger verweilen möchte. Da ergibt es sich schön, dass ein tasmanisches Wissenschaftlerpaar auch einen Ausflug an den Rand des Eises macht und ich mit dem Auto nach Kangerlussuaq zurückfahren kann.
Jetzt bleiben mir immer noch 10 Tage bis zu meinem Rückflug ... Tagesauflüge, Rundtour in unbekanntes wegloses Gelände ... ?
Am nächsten Morgen die Idee: Ich gehe den ACT zurück als YoYo!
Der Flug von Sisimiut zurück nach Kangerlussuaq ist schnell gebucht, Essen eingekauft und Moschusochsenburger in den Bauch gestopft. Die Strasse erspare ich mir und fahre mit dem Taxi bis an den Trailstart.
Die ersten Schritte am Trail - und ich fühle mich wohl.
In acht Tagen bin ich mit lockeren Halbtagesetappen von 3 bis 5 Stunden (von Hütte zu Hütte) wieder in Sisimiut. Der Itinneq fliesst diesmal auch in der richtigen Richtung und ich paddle ihn ein gutes Stück abwärts.
Den letzten Tag verbringe ich in Kangerlussuaq - dem strange settlement - im Flughafenmuseum und mit viel Trailtalk im Old Camp Hostel.
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