[NO][SE] Ein paar Tage von Grövelsjön in den Femundsmarka NP

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  • andrea2
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    • 23.09.2010
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    [NO][SE] Ein paar Tage von Grövelsjön in den Femundsmarka NP

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Land: Norwegen, Schweden
    Reisezeit: September 2009
    Region/Kontinent: Nordeuropa


    Nachdem wir viele Jahre (Familienpause und dann kam immer was dazwischen…) keine Mehrtagestour mehr gegangen sind, wollten wir mit einer leichten, kurzen Tour anfangen. Vor allem sollte den Kindern (damals 15 und 12 Jahre) nicht gleich die Lust am Trekken vergehen. Zum „Wiedereinstieg“ hatten wir erst einmal für zwei Wochen ein Ferienhaus am See in Värmland gemietet. Wären wir nur zum Wandern gefahren, hätte es hier bestimmt einen Streik gegeben. Eine Woche war fürs erste Mal genug. Das Ziel durfte also nicht zu weit im Norden sein, sonst geht die ganze Zeit mit Fahren drauf. Aber es sollte schon ein bisschen über der Baumgrenze sein. Unsere Wahl fiel dann auf das Femund- Rogengebiet, weil wir von dort zwei Wegbeschreibungen hatten. Einmal aus dem „Wandern in Skandinavien“ von Klaus Betz und ein alter Artikel im Outdoor Magazin von Moschusochsen an der Storrödtjärnstugan. Das Gebiet sah sehr vielversprechend aus. Dazu die entsprechenden Karten gekauft und fertig. Genau informiert haben wir uns dann, ob wir überall den Hund mitnehmen dürfen.

    Nach so langer Pause mussten wir einiges an Ausrüstung ergänzen bzw. für die Kinder neu kaufen. Ein paar Sachen konnten wir ausleihen, anderes wurde neu erstanden. Das Zelt war zwar noch gut, aber nur für drei Personen. Es musste also noch ein zweites her, in dem dann Mann und Hund nächtigten. Für den Hund kauften wir Packtaschen und für den Notfall Bootis. Da kommt bei vier Personen + Hund einiges zusammen.

    Die zwei Wochen im Ferienhaus waren dann auch wunderschön. Baden (eher weniger, da schon recht kalt), Kanu fahren, Angeln, Wandern (z.B. Glaskogen Naturreservat) Blau- und Preiselbeeren sammeln. Die Zeit war viel zu schnell vorbei. Der letzte Tag verging mit Rucksack aus- ein- und umpacken, Packlisten kontrollieren und Haus putzen.


    Anreise 05.09.2009

    Als wir morgens das Auto packten regnete es schon und auch unterwegs sah es nicht viel besser aus. Ich sah mich schon mit maulenden Kindern, alle inklusive Hund patschnass, durchs Fjäll wandern. Beim Tanken in Trysil fragten wir mal vorsichtig nach dem Wetterbericht. Eigentlich sollte es besser werden hieß es. Naja, glauben wollten wir es gerne, aber noch sah es nicht danach aus.

    Doch dann kurz vor dem Femund riss es tatsächlich auf und auf dem letzten Stück nach Grövelsjön wurde es richtig schön. Sofort stieg die Stimmung im Auto.


    Auf der Straße vom Femund nach Grövelsjön kurz vor Elgådalen

    Damals wußten wir noch nicht, dass man fast bis zum See runterfahren und dort für 7 Tage parken kann. Also stellten wir den Wagen in der Nähe der Grövelsjön Fjällstation ab, packten die letzten Sachen in die Rucksäcke und dann konnte es endlich losgehen.


    Am gegenüberliegenden Hang sieht man, wie sich der Weg den Berg hinaufzieht.

    Da es schon fünf Uhr war, hatten wir für den Tag nur geplant, ein paar Schritte zu gehen und dann das Zelt aufzubauen. Wir gingen einen guten Kilometer bis zum See hinunter, über den Fluss und schlugen in der Nähe des Windschutzes unser Zelt auf. Nach der langen „Outdoorpause“ dauerte das alles etwas länger, trotz Test zu hause. Jeder musste erst einmal seinen Platz finden und sein Gepäck verstauen. Auch war es spannend zu sehen, wie es mit dem Hund im Zelt geht. Klappte natürlich bestens (solange keine Rentiere in der Nähe waren).


    Bei der Brücke über den Grövlan.


    Der erste Zeltplatz am See.


    Alter Bootsschuppen am Grövelsjön.


    1. Tag 06.09.2009 Grövelsjön –Grøvelaå 8 km

    Morgens gab es strahlenden Sonnenschein, aber wegen der klaren Nacht war es doch ganz schön frisch. Nach dem Frühstück war die Temperatur dann schon auf angenehme Grade gestiegen, auch wenn schnell ein paar Wolken aufzogen. Zeltabbauen, Packen und den Hund „satteln“. Dann konnten wir starten.


    Grövelsjön


    Die Packtaschen sind noch sehr ungewohnt.


    Wir folgen nun dem Wanderweg Richtung Sylen.

    Anfangs ist der Weg noch mehrspurig und z. T. mit Bohlen versehen. Abgesehen von der Steigung, ist dieses Stück sehr einfach zu gehen. Von der Fjällstation sind viele Tagestouristen unterwegs. So kommt fürs erste kein Gefühl der Einsamkeit auf. Schon bald verlässt man den Wald und die Aussicht wird immer schöner.


    Unterwegs sehen wir die ersten Rentiere.




    Nach kurzer Zeit erreichen wir den Rentierzaun und die Grenze nach Norwegen.

    Der Weg biegt ein wenig nach Norden ab, um die Sjöhöjden zu umrunden. Bis zum Paß zwischen Sjöhöjden und Salsfjellet sind insgesamt 300 Höhenmeter zu überwinden. Und wie jedes Mal zu Anfang einer Tour, wenn der Rucksack anfängt zu drücken, die Lunge pumpt und die Beine weich werden, frage ich mich, warum ich mir das antue. Aber spätestens wenn wir oben die Aussicht genießen weiß ich es wieder.



    Nach kurzer Pause geht es weiter. Etwa 700 m folgen wir noch dem Weg nach Sylen, bis links der Abzweiger Richtung Svukuriset kommt. Was genau auf dem Wegweiser stand, kann ich nicht mehr sagen. Ab hier wurde es entschieden ruhiger. Nun geht es noch einmal 100 Höhenmeter hinauf bis man bei etwa 1150 m auf dem Pass zwischen den beiden Gipfeln des Salsfjellet steht. Vor uns breitet sich ein großer Talkessel aus, den wir durchqueren müssen um später unterhalb des Elgåhogna wieder anzusteigen.


    Blick vom Salsfjellet zum Grøvelaå dahinter Elgåhogna


    Vom Salsfjellet Richtung Elgåhogna

    Auf immer noch sehr angenehm zu gehendem Pfad steigen wir ab zur Furt über den Grøvelaå.


    Grøvelaå

    Hier machten wir nun einen entscheidenden Fehler. Eigentlich hätten wir unbedingt darauf achten sollen, dass wir alle gemeinsam den Fluss durchqueren. Stattdessen ließen wir die Kinder die ja eigentlich schon recht groß und vernünftig waren, eine eigene Watstelle suchen, auf der die beiden auch trockenen Fußes, von Stein zu Stein, ans andere Ufer kamen. Wir selber zogen lieber gleich die Trekkingsandalen zum Waten an, dann mussten wir uns um den Hund kümmern, Packtaschen abnehmen und sehen, dass er vernünftig durch den Fluss kommt, was für ihn überhaupt kein Problem war.


    Für Vierbeiner alles kein Problem

    So, nun waren wir also alle am andern Ufer, mit dem Unterschied, dass die Kinder immer noch ihre Stiefel an hatten und wir unsere erst wieder anziehen mussten. Und was machen Kinder in so einem Fall, wenn sie nichts zu tun haben? Sie hüpfen über die Steine. Ich höre einen lauten Platsch, drehe mich um und sehe meinen Sohn (immerhin der ältere von den beiden) komplett im Bach sitzen. Scheibenkleister!!! Raus krabbelte er noch selber, aber dann machte sich der Schock bemerkbar. Zuerst denke ich, er ist nur komplett nass, also Wechselklamotten raus aus dem Rucksack und umziehen. Aber schon nach kurzer Zeit sehe ich das Blut vom Kinn rinnen. Er war also nicht nur ins Wasser gefallen, sondern mit dem Kinn auf einen Felsen aufgeschlagen. Jetzt erst einmal notdürftig Pflaster drauf und fertig umziehen und ab in den Schlafsack, damit er wieder warm wird.

    Heute geht es nicht mehr weiter, das war ziemlich schnell klar. Also Zelte aufbauen. Zum Glück gab es hier einen schönen Platz für beide Zelte. Als die standen, sickerte auch schon wieder Blut unter dem Pflaster hervor. Wir holten das Pflaster wieder runter und schauten uns die Bescherung genauer an. Es war eine etwa drei cm breite tiefe klaffende Wunde. Eigentlich hätte das genäht werden müssen. Da das nicht ging, haben wir erst mal die Wundränder mit Klammerpflastern zusammengezogen und dann wieder alles mit einem großen Pflaster abgedeckt.

    Nun konnten wir nur noch abwarten und hoffen, dass er keine Gehirnerschütterung hat. Im Laufe des Nachmittags fing er an kleine Zahnstücke auszuspucken. Da hatten also auch noch einige Zähne was abgekommen. Aber zum Glück hatte er weder Kreislaufprobleme noch wurde ihn schlecht.

    Wir verbrachten den Rest des Nachmittags mit Kartenspielen, Essen und immer wieder der Nachfrage „Geht’s dir gut?“

    Abends fing es an zu regnen. Aber das war uns in dem Moment noch ziemlich egal. Wir wollten erst einmal die Nacht abwarten um zu sehen, ob wir zurück gehen müssen oder evtl. weiter können.




    2. Tag 07.09.2009 Grøvelaå

    Die Nacht verlief ruhig, abgesehen davon, dass ich sehr schlecht geschlafen habe, und immer wieder geschaut hab ob mein Sohn auch noch schnauft. Aber alles kein Problem. Er hat super geschlafen. Sicher tat das Kinn weh, und auch der Kiefer, aber sonst war alles paletti.

    In der Nacht hatte es aufgeklart, und morgens war es wieder recht kalt geworden. Es hatte leicht gefroren, aber sobald die Sonne rauskam, wurde es schon angenehmer. Wir beschlossen einen Tag hier zu bleiben, eine kleine Tagestour dem Grøvelaå flussaufwärts folgend zum Grøvelsjøen zu unternehmen. Da wir somit viel Zeit hatten wurden erst mal alle nassen Klamotten zum Trocknen rausgehängt und ganz gemütlich gefrühstückt.




    Aussicht auf die gegenüberliegenden Berge Grøthogna, Sylfjellet und Rønsjøruten

    Nach dem Frühstück brachen wir auf, immer den Grøvelaå entlang. Hier konnte man sehr gut auf Rentierpfanden entlanglaufen. Doch auch heute war das Glück nicht mit uns. Wir waren wohl noch keine Stunde gelaufen, da höre ich meine Tochter hinter mit stöhnen. Ich drehe mich um, und sehe sie bis weit über die Knie -wohl eher bis an den Hintern- im Sumpf eingesunken. Mit dem Oberkörper kippte sie dann noch nach vorne, so dass sie fast komplett nass war. Gemeinsam zogen wir sie aus dem Moor. Das hieß nun schon wieder Abbruch, möglichst schnell zurück zum Zelt, trockene Klamotten anziehen. So waren wir mittags schon wieder zurück. Inzwischen war der Himmel zugezogen und es wurde ziemlich frisch. Da wir ja nun viel Zeit hatten, kochten wir erst mal Tee und futterten den Tagesproviant auf.


    Der Hüter des Kochtopfes


    Wenn hier nichts los ist, dann schlaf mal eine Runde.

    Eigentlich war ich jetzt bedient. Was passiert als nächstes? Sollen wir es überhaupt noch versuchen weiter zu laufen? Nachdem es nachmittags wieder anfing zu regnen waren wir fast soweit abzubrechen. Naja mal sehen wie es am nächsten Morgen aussieht.


    3. Tag 08.09.2009 Grøvelaå – Nähe Svukuriset 12 km

    Am nächsten Morgen waren alle gut ausgeschlafen und wieder guter Dinge. Das Wetter war nicht so schön wie die letzten Tag, sondern etwas dunstig. Aber das war ok. Ziemlich schnell stand fest, dass wir doch weiter gehen. Die ursprünglich geplante weitere Tour war zwar nicht mehr möglich aber drei Tage hatten wir noch, wenn wir in Kauf nehmen, dass wir erst Sonntagabend wieder zu Hause sind und Montags die Arbeit wieder los geht.

    Also dann, Rucksäcke packen, Zeltabbau und los geht es. Es ging auch gleich ordentlich hoch. 200 Höhenmeter waren es bis zum Punkt 1153.

    Die Aussicht war wunderschön, und durch die kalten Nächte hatte auch die Herbstfärbung eingesetzt.


    Immer wieder der Blick auch Grøthogna, Sylfjellet und Rønsjøruten


    Kurz vor Erreichen der Anhöhe ein Mornellregenpfeifer


    Höhe 1153 - dahinter der Stor-Svuku


    Höhe 1153 mit Blick auf Elgåhogna


    Der weitere Wegverlauf

    Nach einer kurzen Pause ging es weiter. Auf dem Bild ist gut der weitere Verlauf des Weges zu sehen. Es geht jetzt immer unterhalb der Felskante der Elgåhognavorgipfel entlang. Der Weg ist sehr steinig und man muss schon aufpassen, wohin man tritt. Es geht erst sehr langsam dann am Ende der Felswand steiler bergab ins Tal. Ganz hinten sind die Revlingsjøane zu sehen. Trotz der vielen Felsen oder vielleicht gerade deshalb eine sehr schöne Landschaft mit alten knorrigen windschiefen Birken. Im Tal wird der Weg dann sumpfiger, ist aber gut zu gehen.


    Im Tal vor den Revlingsjøane




    Watstelle bzw. Steine hüpfen oder...


    ...Brücke?

    Der Weg führt erst am Fluss und dann an den Revlingsjøane entlang. Abgesehen davon, dass es immer wieder Moränenwälle hinauf und hinunter geht, läuft es sich sehr gut. Etwa einen Kilometer hinter den Seen geht unser Weg ab, der am Rønsjøen entlang zurück nach Sylen führt. Da es inzwischen sehr nach Regen aussieht und wir eigentlich für diesen Tag genug haben, gehen wir nur noch ein kleines Stück und bauen an der Baumgrenze unser Zelt auf. Viele Möglichkeiten gibt’s hier aufgrund der vielen Steine nicht zum Zelten. So sind wir ganz zufrieden als wir doch noch einen einigermaßen brauchbaren Platz finden.


    Zeltplatz kurz hinter Svukuriset in Richtung Sylen

    Nun ist tatsächlich ein ganzer Wandertag vergangen ohne einen weiteren Unfall. Dem Verletzten ging es gut und die Klamotten waren auch fast alle wieder trocken. Dafür bekamen wir dann in der Nacht einen Sturm, dass uns die Abspannleinen nur so ums Zelt flogen. Ich war bestimmt dreimal draußen um sie wieder festzumachen. Abgesehen davon, dass das ganz schön frisch war, war das aber nicht so schlimm, da das Zelt sehr gut steht. Der Sturm blies auch den Regen des Abends davon und so konnten wir uns am nächsten Morgen wieder auf einen kalten aber sonnigen Tag freuen.


    4. Tag 09.09.2009 Nähe Svukuriset – Sylen 13 km


    Aufbruch

    Wegen des Sturmes konnte eh keiner lange schlafen und so waren wir ziemlich früh fertig mit Frühstück, Packen und Zeltabbau und wieder auf dem Weg. Das Gelände stieg relativ langsam an, sodass man den Anstieg bis zum Rønsøvola von insgesamt 150 Höhenmetern kaum merkte.
    Nachdem wir den Wald mit den alten Birken verlassen hatten wurde die Aussicht immer schöner. Bald sah man im Osten den Femundsee.


    Kurz nach dem Aufbruch


    Blick zurück auf den Femund



    Immer wieder begegneten uns die Rentiere





    Oben angelangt konnte man zum ersten Mal den Rønsjøen sehen, an dem der Weg nun eine ganze Weile entlangführte. Ganz in der Ferne schimmerte auch schon der Gröveljsön.


    Blick auf Rønsjøen und Grövelsjön

    Immer noch stürmte es ordentlich. In der Sonne war es zwar angenehm und beim Laufen merkte man die niedrigen Tempraturen nicht, aber längere Pausen machte man am besten im Windschatten, wie hier an dem großen Felsen über dem Rønsjøen.


    Pause oberhalb des Rønsjøen

    Der weitere Weg führte nun wieder bergab erst noch baumlos, später ziwschen einzelnen knorrigen Birken vorbei an Mooren und über viele kleine Moränenwälle.







    Am Rønsjøen war die erste Möglichkeit an diesem Tag die Wasservorräte wieder aufzufüllen. Hier oben sind einige private Hütten am See. Aber da der Sommer schon vorbei war, waren überhaupt keine Leute mehr da. Auch Wanderer haben wir die letzten beiden Tage keine getroffen.







    Am Ende des Rønsjøen begann der letzte Anstieg des Tages an der Flanke des Sylvola entlang. Inzwischen blies uns der Sturm die Kappen vom Kopf, aber immerhin schien die Sonne.


    Blick zurück auf den Rønsjøen

    Der Abstieg nach Sylen war steinig, aber gut zu gehen. Allerdings waren weit und breit keine Zeltplätze zu finden. Wieder aufsteigen auf dem Weg nach Grövelsjön wollten wir aber an dem Tag nicht mehr. Also nahmen wir einen kleinen Umweg in Kauf und gingen von Sylen aus noch einen Kilometer Richtung Hävlingen. An Flüssen sind ja fast immer Zeltplätze, die schon viele Male genutzt wurden. Und tatsächlich an der Brücke über den Røa konnten wir aus einer ganzen Anzahl von Plätzen wählen. Hier unten im Wald war es auf einmal total windstill und richtig warm. Den Nachteil kennt jeder. Das erste Mal auf dieser Tour hatten wir mit Mücken zu tun. Zum Glück waren sie nicht mehr besonders zahlreich vertreten.


    Røa mit Grøthogna

    Schnell waren die Zelte aufgebaut, und da es noch nicht sehr spät war hatten wir Zeit ein etwas rumzutrödeln. Ich ging den Weg ein bisschen weiter und kam an einen Wegweiser mit Schild Grøtådalen.


    Grøtådalen

    Naja ich hatte ja nichts anders vor, also folgte ich dem Weg ein Stück. Nachdem der Weg aber nur durch Wald führte, kehrte ich bald wieder um. Später sahen wir uns auf der Karte den weiteren Wegverlauf an. Das wäre mal was für die nächsten Jahre.
    Hier verschwand die Sonne zeitig hinter den Bergen und schnell wurde es kalt. So fanden wir auch relativ zeitig den Weg in die Schlafsäcke.


    5. Tag 10.09.2009 Nähe Sylen - Grövelsjön 10 km

    Morgens war es wolkenlos, windstill, kalt und die Zelte klitschnass vom Kondenswasser. Da die Sonne es erst einmal über die Berge schaffen musste, dauerte es eine ganze Weile bis sie sich sehen ließ.


    Da ist wohl noch jemand müde.

    Dafür wurde es dann ein richtig schöner, fast windstiller, warmer Tag.
    Das bekamen wir nach dem Aufbruch auch ziemlich bald zu spüren. Das erste Stück liefen wir an dem (oder der??) Røo entlang Richtung Bootsanleger am Grövelsjön.


    Røo

    Als wir an die Fahrstraße nach Sylen kamen, mussten wir ein kleines Stück nach Norden gehen, bevor der Abzweiger nach Grövelsjön kam. Nun war es mit der Einsamkeit vorbei. Nachdem schon heute Morgen, als wir noch beim Frühstücken waren eine ganze Gruppe Jäger vorbeikam, waren jetzt jede Menge Tagestouristen von der Grövelsjön Fjällstation unterwegs. Anscheinend war vor kurzem ein Boot in Sylen angekommen.

    Es ging steil bergan, zuerst durch Birkenwald, aber relativ schnell kamen wir wieder über die Baumgrenze.




    Blick zurück auf den Grøthogna mit Sylen und dem Grövelsjön

    Der Weg war breit ausgetreten und einfach zu gehen. Da die Tour heute ja nur recht kurz war und das Wetter so wunderschön war, machten wir reichlich Pausen, schließlich waren es unser vorerst letzten Stunden im Fjäll.
    Besonders oben am Pass zwischen Salsfjäll und Sjöhöjden blieben wir bestimmt eine Stunde.


    Blick zurück


    Wollgras




    Herbstfärbung der Zwergbirken


    Er hat brav durchgehalten


    Trotz Frost flog noch ein Admiral hier oben.

    Dann mussten wir doch langsam weiter. Schließlich wollten wir heute noch ein Stück der Rückfahrt bis zum Siljansee hinter uns bringen. In etwa einer Stunde waren wir unten an der Straße. Dieses letzte Stück des Weges war total überlaufen, so fiel es uns nicht ganz so schwer ins Auto zu steigen und Abschied zu nehmen.

    Trotz der ganzen Unfälle war es eine wunderschöne Tour. Mit dem Wetter hatten wir unheimliches Glück gehabt. Wir sind nicht einmal tagsüber nass geworden und es gab kaum Mücken. Die Narbe am Kinn bleibt als Erinnerung. Richtig teuer war dann noch der Zahnarztbesuch. Zum Glück war kein Zahn ernsthaft kaputt, aber an sechs Zähnen fehlten kleine Stücke. Das ist natürlich ärgerlich, zumal mein Sohn bisher super Zähne hatte. Trotzdem sind wir heilfroh, dass nichts Schlimmeres passiert ist.

    Nach dem Urlaub hab ich dann ein bisschen im Internet gesucht und auch nach dem Grøtådalen gesucht. Dabei bin ich dann ganz schnell hier auf das Forum und den Bericht von Mika Hautamaeki gestoßen. Und so stand ziemlich bald fest, dass das eines der nächsten Projekte werden sollte. Im Laufe des letzen Jahres kamen noch die Berichte von NilsAc und woelfchen dazu. Das war super für die Vorfreude und die Vorbereitungen.

    Das war zwar jetzt nur eine kleine Tour, aber die Fortsetzung folgt irgendwann. Schließlich waren wir diesen Sommer ja wieder in Schweden. Dazu brauche ich aber ein bisschen mehr Zeit. Ich hoffe der eine oder andere hat Freude am Lesen, und das Ganze ist nicht zu langweilig geworden.

    Zuletzt geändert von andrea2; 23.05.2016, 13:39.

  • Mika Hautamaeki
    Alter Hase
    • 30.05.2007
    • 3979
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: [NO][SE] Ein paar Tage von Grövelsjön in den Femundsmarka NP

    Mon, sehr schöne Tour. Ich war ja bisher nur im Sommer da, aber der Kontrast der roten Herbstfärbung mit den tiefblauen Seen hat seinen besonderen Reiz.
    Das Grötadalen kann ich nur empfehlen, bin da schon mehrfach durch und finde es immer wieder sehr schön. Auch im Sommer hat man da wenig andere Menschen.

    Vielen dank für den Bericht und die tollen Bilder
    So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
    A. v. Humboldt.

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    • plasmoid
      Erfahren
      • 08.02.2009
      • 241
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: [NO][SE] Ein paar Tage von Grövelsjön in den Femundsmarka NP

      hallo

      waren letztes jahr ebenfalls auf der route unterwegs - nur hatten wir 8 tage sonne pur und konnte keine sonne mehr sehen ;)

      schöne bilder und vor allem ... *applaus* The big, bad and the only Mount Elgåhogna. WIR haben ihn bestiegen... war echt schön, aber scheinbar waren wir nicht die ersten ;)))

      grüße

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      • Lotta
        Dauerbesucher
        • 17.12.2007
        • 929

        • Meine Reisen

        #4
        AW: [NO][SE] Ein paar Tage von Grövelsjön in den Femundsmarka NP

        Danke für den schönen Bericht und die tollen Hundefotos!!

        Was hattet ihr denn zum Schlafen für euren Hund mitgenommen?
        Mit welcher Kamera habt ihr die schönen Fotos geschossen?

        Liebe Grüße
        Lotta

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        • Prachttaucher
          Freak

          Liebt das Forum
          • 21.01.2008
          • 11905
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: [NO][SE] Ein paar Tage von Grövelsjön in den Femundsmarka NP

          Wirklich schöne Bilder, ein sehr fotogener Hund und super Herbstfärbung - da bekommt man doch auch richtig Lust.

          Es ist bei mir 3 Jahre her, seitdem war ich immer weiter oben. Die Gegend dort hat aber etwas ganz eigenes.... Muß da auch mal wieder hin.

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          • andrea2
            Dauerbesucher
            • 23.09.2010
            • 944
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [NO][SE] Ein paar Tage von Grövelsjön in den Femundsmarka NP

            Vielen Dank für das positive Feedback.

            Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
            Das Grötadalen kann ich nur empfehlen, bin da schon mehrfach durch und finde es immer wieder sehr schön. Auch im Sommer hat man da wenig andere Menschen.
            Das kann ich nur bestätigen, nachdem wir diesen Sommer dort gewandert sind. Wirklich sehr schön. Auch euren Zeltplatz mit dem "Hausberg" haben wir gefunden.

            Zitat von plasmoid Beitrag anzeigen
            The big, bad and the only Mount Elgåhogna. WIR haben ihn bestiegen... war echt schön, aber scheinbar waren wir nicht die ersten ;)))
            Von der Gemeinde Engerdalen gibt es wohl so eine Art Wanderpass, wie man ihn zum Teil auch in den Alpen bekommt, nennt sich 10 Gipfel Diplom. Da sind auch Elgåhogna und der Stor Svuku dabei. Daher werden die Gipfel öfter bestiegen denken ich.

            Zitat von Lotta Beitrag anzeigen

            Was hattet ihr denn zum Schlafen für euren Hund mitgenommen?
            Mit welcher Kamera habt ihr die schönen Fotos geschossen?
            Wir haben einen alte abgeschnittene Isomatte ca 80 x 80 cm und eine leicht Fleecedecke dabei (die kann man auf einem der Fotos sehen). Das hat völlig gereicht. In den kalten Nächten haben wir ihn mit der Decke zugedeckt. Sonst lag er nur drauf.

            Ich hatte eine Nikon D80 mit einem AF-S Nikkor 18-200 Objektiv dabei.

            Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
            Die Gegend dort hat aber etwas ganz eigenes.... Muß da auch mal wieder hin.
            Mir hat es auch sehr gut gefallen. Die Landschaft ist schon ein bisschen was besonders mit den vielen, vielen Steinen und den alten Birken. Und die Lage, doch noch recht weit südlich, ist genial. Da wir mit Hund alles mit dem Auto fahren müssen, überlegt man schon zweimal, ob sich Lappland lohnt. Auch wenn ich da sehr, sehr gerne wieder wandern würde.
            Zuletzt geändert von andrea2; 09.10.2010, 22:04.

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            • peter-hoehle
              Lebt im Forum
              • 18.01.2008
              • 5175
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [NO][SE] Ein paar Tage von Grövelsjön in den Femundsmarka NP

              Danke für den schönen Reisebericht.
              Die Bilder sind wunderschön und
              sind dem Reisefieber nur förderlich.

              Gruß Peter
              Wir reis(t)en um die Welt, und verleb(t)en unser Geld.
              Wer sich auf Patagonien einlässt, muss mit Allem rechnen, auch mit dem Schönsten.

              Kommentar


              • hrafn

                Erfahren
                • 06.08.2009
                • 418
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [NO][SE] Ein paar Tage von Grövelsjön in den Femundsmarka NP

                Danke für den schönen Bericht und die schönen Fotos. Da bekommt man wieder Fernweh.
                Bekennender Kampfradler!

                Kommentar


                • paddel
                  Fuchs
                  • 25.04.2007
                  • 1865
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [NO][SE] Ein paar Tage von Grövelsjön in den Femundsmarka NP

                  Sehr schön! Bin schon gespannt auf den Bericht von diesem Jahr
                  Froh schlägt das Herz im Reisekittel,
                  vorausgesetzt man hat die Mittel.

                  W.Busch

                  Kommentar


                  • Isildur
                    Dauerbesucher
                    • 04.01.2006
                    • 883
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [NO][SE] Ein paar Tage von Grövelsjön in den Femundsmarka NP

                    Schöner Bericht und tolle Bilder. War vor 2 Jahren am Femunden(wenn auch ganz im Norden) und die Region ist einfach wunderschön .

                    Kommentar


                    • MonaXY

                      Fuchs
                      • 30.08.2009
                      • 1094
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                      #11
                      AW: [NO][SE] Ein paar Tage von Grövelsjön in den Femundsmarka NP

                      Seufz - so fernwehfördernde Bilder kurz vor Wochenbeginn...
                      Aber: Danke für deinen tollen Bericht - der nächste Sommer kommt bestimmt!
                      "Gehe nicht, wohin der Weg führen mag, sondern dorthin, wo kein Weg ist, und hinterlasse eine Spur."
                      Jean Paul

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                      • woelfchen
                        Erfahren
                        • 20.03.2010
                        • 276
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                        #12
                        AW: [NO][SE] Ein paar Tage von Grövelsjön in den Femundsmarka NP

                        Habe Deinen Bericht mit Freude gelesen und die tollen Fotos angeschaut.

                        Die Gegend ist einfach wunderschön. Und viele, die einmal dort waren, kehren immer wieder zurück. Dieses Jahr war ich mit meiner Schwester auf Kanuwanderung im Rogengebiet und später mit meinem Mann nochmal bei den Tagestouristen eingereiht (unsere Trekkingtour fand in diesem Jahr weiter nördlich statt). Es hatte schon geschneit, das meiste war wieder weg, aber das eine oder andere Schneefeld durften wir noch überqueren .

                        Habt Ihr mal drüber nachgedacht eine Kanutour im angrenzenden Rogengebiet zu unternehmen?

                        Aber was hat es denn mit der Platzwunde noch gegeben, jetzt hat er eine Narbe am Kinn, oder? Aber viel wichtiger, was ist mit den Zähnen?

                        Bin auch schon gespannt auf den Bericht von diesem Jahr und natürlich auch auf die Fotos. Grötadalen wollen wir auch irgendwann nochmal laufen.

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                        • andrea2
                          Dauerbesucher
                          • 23.09.2010
                          • 944
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                          #13
                          AW: [NO][SE] Ein paar Tage von Grövelsjön in den Femundsmarka NP

                          Freut mich, dass euch der Bericht gefällt. Ich werd dann mal sehen, dass ich dazu komme die Tour von diesem Jahr einszustellen.

                          @ woelfchen
                          Ich freue mich schon auf deine Tourenberichte und die, bestimmt wieder fantastischen, Bilder.

                          Kanutour war bisher nie so wirklich ein Thema. Ich hab eigentlich ganz gerne festen Boden unter den Füssen. Und ich bin immer am liebsten über der Baumgrenze. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

                          Die Narbe von der Platzwunde bleibt. Aber das wäre wohl auch beim Nähen so gewesen, nur etwas dezenter. Aber da die Narbe unter dem Kinn ist, sieht man sie kaum. Zähne ist ein bisschen blöder. Es waren zwar wirklich nur die Spitzen, aber doch eben an sechs Zähnen. Die Stellen sind mit Kunststoff gerichtet worden, aber das ist natürlich was, was in Jahren wieder Probleme machen kann. Und das, wo meine Kinder immer so tolle, gesunde Zähne hatten.

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                          • Gast-Avatar

                            #14
                            AW: [NO][SE] Ein paar Tage von Grövelsjön in den Femundsmarka NP

                            Danke!
                            Schöner Bericht und tolle Fotos.
                            Auch ich komme seit 23 Jahren immer wieder in die Femundsmarka zum Wandern. War im August mit meiner Familie hier 9 Tage unterwegs und meine Kids freuen sich schon auf eine Fortsetzung.

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                            • Ari
                              Alter Hase
                              • 29.08.2006
                              • 2555
                              • Privat

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                              #15
                              AW: [NO][SE] Ein paar Tage von Grövelsjön in den Femundsmarka NP

                              Ein sehr schöner Bericht mit tollen Fotos. Danke dafür.

                              In der Gegend waren wir auch schon mit der Familie unterwegs (mein Avatarbildchen stammt daher), auch wenn wir die letzen Jahre eher im Norden unterwegs sind, hat es uns sehr gut dort gefallen.

                              OT: Was den Sturz Deines Sohnes angeht, sowas ist echt Pech und man kann das unterwegs absolut nicht gebrauchen.
                              Unsere Kinder haben (teu, teu, teu) auch schon einige Stunts hingelegt (u.a. auf einer Radtour mit dem vollbepackten Fahrrad eine 5-6m tiefe Böschung runter), die uns das Herz stehen bleiben ließen, glücklicherweise haben sie das immer glücklich überstanden (ich selber war da nicht ganz so erfolgreich ).

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                              • Sapmi
                                Fuchs
                                • 20.11.2005
                                • 2329
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                                #16
                                AW: [NO][SE] Ein paar Tage von Grövelsjön in den Femundsmarka NP

                                So, bin mal wieder spät dran, aber mittlerweile hab ich mir den Bericht auch durchgelesen. Vielen Dank dafür und natürlich für die superschönen Fotos. Kenne davon bisher nur die Ecke Grövelsjön von einer Tageswanderung aus Salsfjell im Sommer 2002, also auch ohne die entsprechende Herbstfärbung.
                                Über die September-Mücken hab ich mich ein bisschen gewundert, aber das waren ja sicher nur noch ganz vereinzelte, oder?
                                Kilpailu ei kuulu erämaahan
                                ***********************
                                Der Mensch, der allein reist, kann sich heute auf den Weg machen; doch wer mit einem anderen reist, muss warten, bis dieser bereit ist. (H.D.Thoreau)

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                                • andrea2
                                  Dauerbesucher
                                  • 23.09.2010
                                  • 944
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                                  #17
                                  AW: [NO][SE] Ein paar Tage von Grövelsjön in den Femundsmarka NP

                                  Viele Mücken waren es nicht mehr. Es fiel also nicht schwer sie einfach zu ignorieren.

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