[GB] 150km von Oban nach Braemar

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  • Carsten010

    Fuchs
    • 24.06.2003
    • 2074
    • Privat

    • Meine Reisen

    [GB] 150km von Oban nach Braemar

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Land: Großbrittanien
    Reisezeit: Mai
    Region/Kontinent: Nordeuropa

    Etwas für mich lange undenkbares ist passiert. Ich habe eine Tour abgebrochen. Aber eines nach dem anderen. Ich hatte mich schon recht früh für die TGO Challenge angemeldet. Das ist so ein Event, das dem Fjäll Räven Classic ähnelt und doch in vielen Bereichen etwas anders ist. Grundidee ist, dass über 350 Leute von der Westküste Schottlands an die Ostküste Schottlands laufen. Da an 12 verschiedenen Punkten gestartet wird und man dann die Tour in Montrose beendet, bietet die Tour neben schottischer Wildnis auch eine Menge zwischenmenschlicher Kontakte.

    Die Anreise

    Mit einem Billigflieger ging es nach Edingburgh, wobei Glasgow auch eine gute Startadresse gewesen wäre. Irgendwie kam ich aber nicht auf die Idee nach Glasgow zu fliegen und von Edingburgh zurückzufliegen. Von Edingburgh aus ging es mit dem Zug nach Glasgow und von dort weiter nach Oban wo ich eine nacht in der Jugendherberge gebucht hatte. Möchte man Geld sparen, sollte man den Bus dem Zug vorziehen, da der Bus in der Regel deutlich günstiger ist.

    Tag 1 41km

    Ich bin zwar ein Frühaufsteher, aber das hilft ja nichts, wenn man noch seinen Resupply einkaufen muss und auch noch eine Gaskartusche für den Kocher her muss. So komme ich also erst kurz nach 10 los und trabe relativ zügig auf einem asphaltierten Radweg durch die Landschaft nach Taynuilt. Wie auch in Irland werden die grünbewachsenen Hügel immer wieder durch gelbblühenden Ginster aufgelockert. Mag ich einfach, sieht toll aus. In Taynuilt nehme ich ein Sandwich und einen Orangensaft aus dem örtlichen Tante-Emma-Laden zu mir. Solche Läden haben hier in Schottland zum einen immer recht lange geöffnet und das sogar am Sonntag, was logistisch natürlich sensationell ist.

    Von Taynuilt gehts dann auf schönen Wegen entlang des Loch Etive bevor ich Richtung Osten abbiege und den Glen Kinglas entlanglaufe. Hier vertue ich mich navigatorisch etwas. Ich verlaufe mich zwar nicht, achte aber weder auf Zeit noch Geschwindigkeit, was sicher auch am einsetzenden Regen liegt und stelle irgendwann als mir die Füße anfangen weh zu tun erstaunt fest, dass ich ganz schön weit gekommen bin. Ungefähr 2km nach der Kinglass Lodge stelle ich das Tarp im Regen auf und mache es mir gemütlich. Ich bin zu müde zum Kochen und begnüge mich mit einer Dose Thunfisch und einem Oatsnack.

    Tag 2 28km


    Gorton Bothie ist mein heutiges Ziel. wobei ich schon beim Aufstehen wieder damit rechne, dass ich wahrscheinlich weiter laufen werde. Der feste Rahmen, den die TGO Challenge vorgibt, ist ungewohnt für mich. Schon in der Planung war es für mich nicht einfach genau festzulegen wieweit ich jeden Tag laufen würde und wo ich genau schlafen wollte. Aber genau das ist bei der TGO vorgesehen. Ich entschließe mich dagegen und werde nur die vorgesehen Phone-Ins einhalten. Das sind Ort von denen man sich telefonisch meldet und durchgibt, das alles in Ordnung ist. Der Altersschnitt liegt bei der TGO erstaulicherweise stramm über 50. Mit meinen 35 Jahren bin ich einer der 7 Teilnehmer (unter über 300 Teilnehmern), der unter 40 ist.

    Ich laufe am Loch Dorchard vorbei zur Victoria Bridge am Loch Tulla. Dabei überhole ich ein Gruppe von ungefähr 10 TGOlern, die recht spät erst Ihre Zelte abbauen. So ist das halt mit mir. Ich schlafe unter einem weißen Tarp und bin somit der Natur sehr nahe. Mit Aufgang der Sonne erwacht das Leben und auch ich kann nicht mehr so recht schlafen. Die Sonne geht um 5.30 Uhr auf und verschwindet gegen 21.45 Uhr. Ne Menge Tageslicht um die Natur zu erleben und Meilen zu machen.

    Am Loch Tulla entlang gehts in die Hügel und nach einiger Zeit finde ich das Gorton Bothie. Bothies sind Bergschutzhütten, die offen zugänglich sind und von einer eherenamtlichen Organisation in Schuß gehalten werden. Gerade bei Wetterstürzen können einem diese Hütten schon mal das Leben retten. Ich habe allerdings Glück, das Wetter wird besser und im Windschatten der Hütte sitze ich in der Sonne, wärme mich auf und mach mir was zu essen. Ich bleib nicht hier, sondern werde noch weiter laufen.

    Mir fehlt eine Karte! Bzw. fehlen mir 4km zwischen der einen und der anderen Karte. Wahrscheinlich habe ich sie deswegen nicht gekauft. Während ich mich noch frage, was ich denn jetzt am besten mache, kommen zwei etwas jüngere TGOler an die Hütte. Mein Rucksack wird argwöhnisch betrachtet aber wir unterhalten uns ganz nett. Ich soll einfach den Strommasten parallel der Bahnlinie folgen, dass würde ich in den Rannoch Forest kommen und auf den Weg treffen, den ich laufen will. Gesagt getan.

    Kotz! Aber was motze ich? Man kann schöne Trails ja auch nur schätzen, wenn man mal einen schlechten gelaufen ist. Offiziell verläuft hier zwar ein Weg, allerdings ist dieser nicht sichtbar und zieht sich durch ein sumpf, torfiges Terrain mit Bombenkratern und kleinen Bachläufen ohne Ende. Ich bin froh, dass mein Rucksack so leicht ist und ich über viele Hindernisse einfach drüberhüpfen kann. Mit einem herkömmlichen Trekkingrucksack wäre das deutlich schwieriger gewesen. Nach diesem Abschnitt bin ich allerdings müde und meine Füße Brei. Irgendwie hab ich auch das Gefühl, dass meine Borah DLX von Mammut doch nicht mehr so gut sind wie gedacht. Eigentlich wollte ich sie nach der Nordkalottleden-Tour in Pension schicken, dachte aber, dass sie nach der hervorragenden Leistung in Lappland noch eine kurze Schottlandtour mitmachen würden. Pustekuchen wie sich später zeigen würde.

    Der Rannoch Forrest ist extrem dicht und es dauert eine ganze Weile bis ich einen Campplatz finde. Direkt nach einer Furt schlage ich mein Tarp auf und köchel mir was. Sanft auf das Tarp aufschlagender Regen wiegt mich in den Schlaf.

    Tag 3 32km

    Kein Bock mehr. Wow...irgendwas stimmt nicht mit mir. Gut, mir tun echt die Füße weh und das linke Sprunggelenk war auch schon mal besser, aber ich hab einfach keinen Bock mehr. Weiß nicht, was ich hier mache und warum ich die ganze Zeit alleine durch die Gegend latsche. Da kann was nicht stimmen. Ich bin etliche Touren alleine gegangen. In den USA hab ich fast alle Touren solo gemacht und auch wenn ich dort oft andere Hiker getroffen habe, war es relativ normal und absolut OK auch mal eine Woche niemanden zu sehen. Diesmal ist es anders. Ich hab ne Krise.

    Darf man das mit 35 sagen, dass man seine Freundin vermißt und lieber zu Hause wäre als auf einem Trail? Ich hader mit mir selbst und lauf erst mal los. Als ich wieder Empfang aufm Handy habe rufe ich zu Hause an. Tat mir gut und ich entscheide nach dem Gespräch die Tour schnell durchzuziehen und früher heimzufliegen. Ich bin ohnehin schneller als geplant und wenn ich einfach so weiterschiebe ist das kein Problem. Ich würde zwar die TGO-Abschluß-Veranstaltung verpassen, aber das macht ja nichts.

    Aus dem Wald raus gehts am Loch Rannoch entlang und hier fällt mir auf, dass ein Fahrrad manchmal nicht schlecht wäre. Ich hab keins und so trab ich weiter nach Kinloch Rannoch. Im dortigen Laden erfahre ich wieder eine dieser Wetter-Weisheiten. Sie hat mit dem in der näheligenden Munro Schiehallion zu tun. Kannst Du den 1083m hohen Berg sehen, dann gibt es schlechtes Wetter, knnst Du ihn nicht sehen, dann ist das Wetter schon schlecht :-)

    Die Etappe heute ist irgendwie nur eine Überführungsetappe. Erst ab Blair Atholl wirds wieder spannender und so entscheide ich mich für einen schnellen Road Walk nach Tummel Bridge. Hier snacke ich ein bisschen im Laden des Campingplatzes, der wie in den USA auch Trailer also festinstallierte Wohnwagen zum Übernachten anbietet. Ich rufe zu Hause an und buche tatsächlich einen früheren Flug nach Hause. Ich bin von den Kilometern her auf Kurs, kann die Tour rechtzeitig fertig laufen und trotzdem früher heimfliegen, oder? Bestimmt!

    Kurz nach Tummel Bridge verlasse ich die Straße. Mein linkes Sprunggelenk mag nicht mehr. Ich stelle erstaunt fest, dass ich barfuß deutlich weniger Probleme habe und lasse die Schuhe solange aus, bis ich wieder in ein Waldstück komme und der Untergrund unangenehmer wird. Die Tatsache, dass ich barfuß kaum Probleme habe spricht dafür, dass die Dämpfung des Borah nach ca. 1200 km einfach durch ist. Ich brauch definitiv nen neuen Schuh und hoffe in Braemar einen zu bekommen. Bis nach Blair Atholl tragen mich meine Füße heute nicht mehr, obwohl noch genügend Tageslicht vorhanden ist. Ich beschliesse in einem lichten Waldstück nur wenige Kilometer von dem Ort entfernt mein Lager aufzuschlagen und zum Frühstück nach Blair Atholl reinzutraben.


    Tag 4 34km

    Gesagt getan. Nach einer trockenen Nacht laufe ich über Wiesen voller Schafe nach Blair Atholl. Leider sprechen mich die einzigen zwei Möglichkeiten ein Frühstück serviert zu bekommen überhaupt nicht an und so hol ich mir im Ortsladen eben ein paar Goodies und Verpflegung für die nächste Etappe. Nach einem ausgiebigen Frühstück mit meinem legendären Trail Machiato trabe ich weiter. Heute steht eine Super-Etappe an mit landschaftlich reizvollen Ausblocken noch und nöcher.

    Den Glen Tilt hoch bis zu den Falls of Tarf. Zu meiner Linken liegen einige Munros, die man bei guten Verhältnissen sicher an einem Tag abhaken könnte. Aber ich bin kein Munro Bagger und so trabe ich gemütlich weiter. Nach den Falls of Tarf wird der Trail schmaler, das Gelände wilder und ich fühle mich nach Lapplamd versetzt. Eine tolle hochebene mit Blick auf den Cairngorms Nationalpark. Dort liegt noch ne Menge Schnee. Ein Blick auf die Karte erinnert mich an den Sarek Nationalpark und Vergleich der Schottlandkarte mit der Fjällkarte BD10 würde sicherlich Parallelen zum Vorschein bringen.

    Ich laufe weiter bis White Bridge und entscheide mich wieder einmal gegen das Weiterlaufen, weil meine Füße nicht mehr wollen und man zum Frühstück immer zur richtigen Zeit in einer Ortschaft ist :-)

    Diesmal habe ich sogar den Luxus nicht das Tarp aufbauen zu müssen. Ein windgeschützter Unterstand für Kühe mit grasbewachsenem Dach ist mein Lager für heute Nacht und ich verbringe den Abend mit dem Genuß von Tüttensuppen, Kaffee und Oatsnacks. Die Sonne kommt raus und dank meines Windschutzes genieße ich die Landschaft und habe Zeit nachzudenken.

    Tag 5 15km

    Nach einer gemütlichen Nacht im Kuh-Unterstand gibts erst einmal einen Kaffee und einen Oatsnack. Der Plan ist ohnhin schnell die 15km nach Braemar reinzutraben und dort ein traditionelles schottisches Frühstück zu mir zu nehmen. Nach nur wenigen Kilometern Trail komme ich auf die Straße, die nach Braemar führt. Die Kilometer fliegen dahin und ich muss sogar noch 15 Minuten warten bevor das erste Caffee mit traditionellem schottischen Frühstück öffnet und ich mir den Bauch vollschlagen kann.

    Danach gehts ab in die Jugendherberge. Dusche, Wäsche waschen und dann ab in die Stadt. Dort gibts einen wirklich guten Outdoorladen und ich entscheide mich recht schnell für den Patagonia Finn, einen sogenannten "Approach-" oder auch "Zustiegsschuh". Sau bequem, aber ich merke trotzdem, dass ich meinen Füßen in Zusammenarbeit mit einem runtergerittenen Schuh auf dieser Tour zuviel zugemutet habe. Ich fachsimpel noch ein bisschen mit dem Ladenpersonal und mach mich mit ein paar Einkäufen vom Dorfladen zurück in die Jugendherbeufrge, um mir dort in der Selbstversorgerküche was zu brutzeln.

    Ich geniesse die Zeit in der Jugendherberge mit Outdoormagazinen, TV und Essen, bin aber mit der Situation immer noch nicht glücklich. Ich kann die Meilen laufen und hab auch schon deutlich heftigere Touren bei schlechterem Wetter hinter mich gebracht, aber irgendwie hab ich auf dieser Tour keinen Auftrag. Es gibt tausend Erklärungen warum mir die Tour diesmal nicht soviel Spaß macht. Ich telefoniere mit meiner Freundin und hadere am Telefon mit der Situation. Warum soll ich mir weiter die Füße platt laufen. Das hat doch keinen Zweck. Als ich offen darüber nachdenke, den Trail zu verlassen und die verbleibenden Tage ein Tourist in Edingburgh zu sein fragt meine Freundin, ob Sie dann für das Wochenende nach Schottlnad kommen soll. Gemeinsamer Städteurlaub? Ich sage sofort zu. Der Trail ist gestorben.

    FAZIT

    Nach insgesamt 150km in 5 Tagen, breche ich ein bisschen niedergeschlagen aber dennoch hinter meiner Entscheidung stehend die TGO ab. Die Begründung gegenüber den Organisatoren ist nicht gelogen und lautet akute Fußprobleme. Ich habe mich in Situationen wo es nicht anders ging schon durch sowas durchgebissen. Aber ich muss nicht. Hier habe ich die Wahl und bin froh die letzten Tage bei gutem Wetter in Edingburg mit meiner Freundin zu verbringen. Ich habe gesehen welches Potential Schottland als Tourenland für mich hat. Das nächste Mal halt nicht mehr Solo, sondern mit einem/r Hikingpartner/in.

    Einige wenige Bilder und in Kürze auch einen Ausrüstungsbericht gibts
    dann auf meinem Blog
    Zuletzt geändert von November; 06.11.2011, 16:54.
    Eine komplette UL-Ausrüstung in einem Shop gekauft

  • Borderli
    Fuchs
    • 08.02.2009
    • 1734
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: 150km von Oban nach Braemar

    Schade! Kein Bericht von der Megasause in Montrose! Ich habe mich von Freitag bis Sonntag (unterwegs von Inverie über Kinlochhourn bis Cluanie) immer wieder ganz nett mit TGO-Teilnehmern unterhalten. Freitagsmorgens war es mir noch lästig, "in der Meute" zu laufen, aber dann haben sich doch interessante Gespräche ergeben. Mein Ding ist das ja nicht, so mit vorher genau festgelegter Route, festgelegten Übernachtungsplätzen usw unterwegs zu sein.

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    • Carsten010

      Fuchs
      • 24.06.2003
      • 2074
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: 150km von Oban nach Braemar

      Mein Ding ist das ja nicht, so mit vorher genau festgelegter Route, festgelegten Übernachtungsplätzen usw unterwegs zu sein.
      Ja meine auch nicht, was denke ich zu der ganzen Unzufriedenheits-
      nummer beigetragen hat.
      Eine komplette UL-Ausrüstung in einem Shop gekauft

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      • Borderli
        Fuchs
        • 08.02.2009
        • 1734
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: 150km von Oban nach Braemar

        Zitat von Carsten010 Beitrag anzeigen
        Darf man das mit 35 sagen, dass man seine Freundin vermißt und lieber zu Hause wäre als auf einem Trail?
        Darf man! Vielleicht erklärt sich damit das hohe Durchschnittsalter der Teilnehmer!
        Ich bin immer wieder froh, mal ein paar Wochen Urlaub von der Familie zu haben. Bin aber auch gute zehn Jahre älter....

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        • Rainer Duesmann
          Fuchs
          • 31.12.2005
          • 1642
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: 150km von Oban nach Braemar

          Da können wir ja bald den Club der "alten Frauen und Männer" aufmachen.

          Ich kriege mit 45 bestimmt eine Mitgliedsnummer.

          Mensch Carsten, ein toller Bericht! Exemplarisch (genau wie Borderlis nebenan) für dieses tolle Forum. Ich meine die Ehrlichkeit mit der hier berichtet wird. Nämlich nicht nur die Superfrauen und Supermänner die in Rekordzeit von Bergspitze zu Bothy eilen, sondern echte Waldläufermenschen die gute wie schlechte Tage haben. Prima das Du uns so offen an Deinem Seelenleben auf Tour teilnehmen läßt. Diese Erfahrungen finde ich viel lehrsamer als die xte Jackenempfehlung. Meine eigenen Tourabrüche/Tourplanänderungen habe ich in den letzten Jahren gelernt nicht als Scheitern, sondern als praktizierte Intelligenz zu betrachten. Jedes Jahr kommen Dutzende Wanderer auch in Mitteleuropa unnötig in Not und sogar ums Leben. Viele meinen sie beweisen Mut indem sie mit Gewalt geplante Touren durchziehen. Das ist einfach. Wahre Mut gehört dazu sich selber zu aktzeptieren.

          Danke.
          Rainer
          radioRAW - Der gesellige Fotopodcast

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          • Borderli
            Fuchs
            • 08.02.2009
            • 1734
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: 150km von Oban nach Braemar

            Zitat von Rainer Duesmann Beitrag anzeigen
            Meine eigenen Tourabrüche/Tourplanänderungen habe ich in den letzten Jahren gelernt nicht als Scheitern, sondern als praktizierte Intelligenz zu betrachten. Jedes Jahr kommen Dutzende Wanderer auch in Mitteleuropa unnötig in Not und sogar ums Leben. Viele meinen sie beweisen Mut indem sie mit Gewalt geplante Touren durchziehen. Das ist einfach. Wahre Mut gehört dazu sich selber zu aktzeptieren.

            Da ist was Wahres dran.


            Außerdem: ich will auch in dem "Club der alten Frauen und Männer" mit machen! Her mit der Mitgliedsnummer!

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            • Werner Hohn
              Freak
              Liebt das Forum
              • 05.08.2005
              • 10870
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [GB] 150km von Oban nach Braemar

              Zitat von Carsten010 Beitrag anzeigen
              Kein Bock mehr. Wow...irgendwas stimmt nicht mit mir.
              ...
              aber ich hab einfach keinen Bock mehr. Weiß nicht, was ich hier mache und warum ich die ganze Zeit alleine durch die Gegend latsche. Da kann was nicht stimmen.
              ...
              Ich hab ne Krise.
              Das kommt mir bekannt vor.

              Zitat von Carsten010 Beitrag anzeigen
              Darf man das mit 35 sagen, dass man seine Freundin vermißt und lieber zu Hause wäre als auf einem Trail?
              Das darf man auch noch mit mehr als 50 Jahren und fast 30 Ehejahren sagen. Gibt es einen schöneren Grund, 'ne Tour abzubrechen? Vermutlich nicht.

              Werner
              .

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              • tbone
                Erfahren
                • 27.01.2010
                • 128
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [GB] 150km von Oban nach Braemar

                Schöner Bericht.

                Manchmal geht es mir genauso. Aber bei mir reicht es meist einige Stunden soziale Interaktion zu tanken indem ich in den nächst besten Ort gehe und nette Menschen suche. Aber ich bin ja nochmal deutlich jünger

                Kommentar


                • Gast-Avatar

                  #9
                  AW: [GB] 150km von Oban nach Braemar

                  Du hast in dich hinein und auf deinen Körper gehört,Carsten...das war absolut richtig.
                  Wie du schon gesagt hast "Aber ich muss nicht."ist es nicht schlimm,einfach mal abzubrechen.Bewiesen hast du ja schon genug.
                  Wenn man nicht mehr mag,hört man halt auf...es soll ja auch Spaß machen,gelle

                  Wirklich ehrlicher Bericht,Respekt!!

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                  • November
                    Freak

                    Liebt das Forum
                    • 17.11.2006
                    • 11083
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [GB] 150km von Oban nach Braemar

                    Sehr interessant (selbst ohne Photos)
                    Was passiert eigentlich, wenn man so wie du nicht an den vorher selbst festgelegten Etappenpunkten campiert? Nichts? Wozu ist das denn gut?
                    Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

                    Kommentar


                    • Carsten010

                      Fuchs
                      • 24.06.2003
                      • 2074
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [GB] 150km von Oban nach Braemar

                      Da passiert ansich nichts, wenn man woanders pennt.

                      Man muss das im Kontext sehen. Ich denke die Wahrscheinlichkeit
                      ist bei Leuten über 60 schon gegeben, dass Sie zur Erschöpfung
                      kommen oder andere gesundheitlichen Probleme auf dem Trek
                      bekommen.

                      Wenn man jetzt diesen rigide wirkenden Rahmen hat, kann die
                      Organisationsleitung ziemlich genau sehen wo man stecken
                      könnte, wenn man sich z.B. mal nicht von einem Phone-In-Point
                      (Ort von dem man die Orga aus anruft) meldet.

                      Die wissen dann, dass der vor 2 Tagen bei dem und dem Punkt
                      war und dann so und so laufen wollte. Hilft dann einfach im
                      Rahmen von Search-and-Rescue.

                      War bei mir glücklicherweise kein Thema :-)

                      CU

                      Carsten
                      Eine komplette UL-Ausrüstung in einem Shop gekauft

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