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ein kleiner Ausschnitt unserer Tour vom Sommer 2007,
mehr dann hier: http://umiaq.de/Greenland.htm
Tag 4
Heute scheinen wir wieder Superwetter zu haben!
Die Sonne lacht und der Wind schläft noch. Nach einem Frühstück in aller Gemütlichkeit verlassen wir diesen gastlichen Ort.
Wir mogeln uns an ziemlich brüchig wirkenden Eisbergen vorbei. Immer damit rechnend, dass gleich einer auseinander bricht und uns mit seinem Tsunami eskimotieren lässt.
Das hätte fatale Folgen für unsere Ausrüstung und natürlich auch für uns. Beherrschen wir die Eskimorolle doch nur zu 50%!
Einige dieser Eisriesen sehen aus wie Glaspaläste, scheinen bläulich oder haben grüne Banderolen. In anderen wiederum glauben wir Gesichter, Tiere oder Gebäude zu erkennen.
Gemütlich geht es voran. Tiniteqilaaq ist unser Mittagsziel.
Auf der Karte sieht es gar nicht so weit aus, aber auch nach einer Weile des Paddelns erblicken wir das 120-Seelendorf nicht. Die Sonne brennt erbarmungslos. Wir haben keine Sonnenschutzcreme dabei.
Da hab ich bei der Planung einer Grönlandreise überhaupt keinen Gedanken dran verschwendet. Ja und nun, „schietevallera“ haben wir den schönsten Sonnenbrand auf Gesicht und Händen.
Wir verlassen den grandiosen Sermilikfjord, umfahren eine Halbinsel und sehen endlich die Häuser.
Der Hafen liegt geschützt in einer Bucht. Überall Müll und Schrott.
Im Wasser liegen Seehundkadaver zum konservieren. Placken von traniger Haut gammeln am Ufer. Um „Emma“ etwas an Land zu ziehen, müssen wir aufpassen, dass sie nicht auf Glasscherben zum (er)liegen kommt.
Die Hütten könnten durchweg auch mal wieder etwas Farbe bekommen.
Soweit unsere ersten mitteleuropäisch geprägten Eindrücke.
Wir sehen uns den Ort an. Überall spielen Kinder die uns neugierig angucken.
Freundlich werden wir begrüßt, wenn uns Erwachsene begegnen. Auf einem Hügel, oberhalb, besichtigen wir den Friedhof. Friedhöfe an sich, sagen viel über die Lebensweise der jeweiligen Kultur aus.
Man sieht wer im Sommer oder wer im Winter verstorben ist. Die im Sommer liegen doch etwas unter der Oberfläche, während bei den „Wintertoten“ Steine aufgetürmt wurden.
Von hier oben hat man einen wunderbaren Blick auf den Sermilikfjord. Er wirkt noch gewaltiger als vom Boot aus.
Später besuchen wir noch den Drugstore. Jenen Laden in dem es alles gibt. Wir besorgen uns eine Sonnenbrille, Sonnenschutzcreme, ein Sixpack Bier und ein Stangeneis.
Wir fahren weiter.
Außerhalb des Dorfes gehen wir noch einmal in einer schönen Bucht an Land, um uns Nudeln und Kaffee zu kochen.
Essen hält Leib und Seele zusammen!
Nun geht es an die nördlichste Stelle unserer Reise. Während wir im "Fjord Aariaa" noch leichten Rückenwind haben, haut es uns im "Ikaasagtivaqfjord" fast um. Der "Ikaasagtivaq" wirkt wie ein Kamin durch seine hohen Ufer und
seiner relativen Enge. Ca.2 km ist er nur breit, aber dafür schön lang. Na jedenfalls weht es hier recht ordentlich.
Und das natürlich von vorn! Auch hier kommt uns eine Gruppe Paddler entgegen. Amerikaner.
Guten Tag und guten Weg, mehr bleibt uns nicht. Es ist zu windig um groß zu labern.
Am Nordufer finden wir reine recht gute Stelle für das Zelt. 3 Bäche, ganz in der Nähe, fließen bergab.
Nun am Abend wird es doll kalt. Der Wind briest richtig auf...aber der Schlafsack wärmt.
Tag 5 und 6
Der Wind hat nachgelassen, wieder viel Sonne, aber kalt. Wir haben kein Thermometer dabei, so gefühlt würde ich sagen …5° C. So ist das Wetter heute.
Nun gibt es zum Frühstück eine heiße Nudelsuppe. Die wärmt und macht satt. Unser Brot geht langsam zur Neige. Aber für jetzt und hier reicht es noch.
Wir wollen heute den Ikaasagtivaq ein paar Kilometer nach Osten folgen um ihn schließlich an seiner engsten Stelle wieder zu überqueren. Das Packen des Bootes scheint hier schneller von der Hand zu gehen. Ebbe und Flut machen sich kaum bemerkbar. Und so sitzen wir beizeiten im Boot und paddeln gegen den Wind an.
Der Ikaasagtivaq erinnert mich stark an den Loch Ness in Schottland, ein ähnlicher Schlauch. Nur Eisberge hatten wir damals in Schottland nicht und mit „Nessie“ rechne ich hier auch nicht wirklich. Der Wind frischt auf, Kamineffekt….
Wie gleiten rechts am gewaltigen Röd Horn vorbei. 1050m ragt er empor. Ein kolossaler Anblick. Von einzelnen Schneefeldern bedeckt schimmert sein Gipfelhorn tatsächlich rötlich. Wenn man den Gipfel betrachtet kommt man gar nicht vorwärts. So scheint es jedenfalls. Aber an der Uferstruktur sehen wir es dann doch. Wir nähern uns Qooneq, der engsten Stelle des Fjords. Da es ziemlich anstrengend ist, immer gegen den Wind, beschließen wir vor der Querung eine Pause einzulegen. Es gibt Kaffee und Kekse.
[IMG]http://umiaq.de/rast.jpg[/IMG
Die Querung an sich hat wieder etwas Spannendes. Das gegenüberliegende Ufer scheint ebenfalls überhaupt nicht näher zu kommen. Es fehlt für unser Auge jedweder Größenvergleich. Kein Baum, kein Haus, kein sonst etwas Bekanntes. Nur die Eisberge wirken viel größer als sie tatsächlich sind. So peile ich immer öfter einen im Fjord treibenden Eisberg als Ziel an. Da sieht man wenigstens dass es voran geht. Nach ca. 30 min sind wir drüben.
Noch etwa 1 Stunde fahren wir am Ufer in Richtung Osten. Ein vermeintlicher Pausenplatz gefällt uns so gut, dass wir ihn nicht nur als Schlafplatz nutzen, wir legen hier auch einen Pausentag ein. Wunderschön in einer Bucht gelegen, genießen wir hier die Ruhe, das schöne Wetter, die nichtvorhandenen Insekten, das Plätschern des Baches. Wir wandern, waschen uns und Wäsche, backen Brot.
Nachts „knacken“ wieder die Eisberge im Fjord. Diesmal erschrecken wir nicht.
Man gewöhnt sich.
mehr dann hier: http://umiaq.de/Greenland.htm
Tag 4
Heute scheinen wir wieder Superwetter zu haben!
Die Sonne lacht und der Wind schläft noch. Nach einem Frühstück in aller Gemütlichkeit verlassen wir diesen gastlichen Ort.
Wir mogeln uns an ziemlich brüchig wirkenden Eisbergen vorbei. Immer damit rechnend, dass gleich einer auseinander bricht und uns mit seinem Tsunami eskimotieren lässt.
Das hätte fatale Folgen für unsere Ausrüstung und natürlich auch für uns. Beherrschen wir die Eskimorolle doch nur zu 50%!
Einige dieser Eisriesen sehen aus wie Glaspaläste, scheinen bläulich oder haben grüne Banderolen. In anderen wiederum glauben wir Gesichter, Tiere oder Gebäude zu erkennen.
Gemütlich geht es voran. Tiniteqilaaq ist unser Mittagsziel.
Auf der Karte sieht es gar nicht so weit aus, aber auch nach einer Weile des Paddelns erblicken wir das 120-Seelendorf nicht. Die Sonne brennt erbarmungslos. Wir haben keine Sonnenschutzcreme dabei.
Da hab ich bei der Planung einer Grönlandreise überhaupt keinen Gedanken dran verschwendet. Ja und nun, „schietevallera“ haben wir den schönsten Sonnenbrand auf Gesicht und Händen.
Wir verlassen den grandiosen Sermilikfjord, umfahren eine Halbinsel und sehen endlich die Häuser.
Der Hafen liegt geschützt in einer Bucht. Überall Müll und Schrott.
Im Wasser liegen Seehundkadaver zum konservieren. Placken von traniger Haut gammeln am Ufer. Um „Emma“ etwas an Land zu ziehen, müssen wir aufpassen, dass sie nicht auf Glasscherben zum (er)liegen kommt.
Die Hütten könnten durchweg auch mal wieder etwas Farbe bekommen.
Soweit unsere ersten mitteleuropäisch geprägten Eindrücke.
Wir sehen uns den Ort an. Überall spielen Kinder die uns neugierig angucken.
Freundlich werden wir begrüßt, wenn uns Erwachsene begegnen. Auf einem Hügel, oberhalb, besichtigen wir den Friedhof. Friedhöfe an sich, sagen viel über die Lebensweise der jeweiligen Kultur aus.
Man sieht wer im Sommer oder wer im Winter verstorben ist. Die im Sommer liegen doch etwas unter der Oberfläche, während bei den „Wintertoten“ Steine aufgetürmt wurden.
Von hier oben hat man einen wunderbaren Blick auf den Sermilikfjord. Er wirkt noch gewaltiger als vom Boot aus.
Später besuchen wir noch den Drugstore. Jenen Laden in dem es alles gibt. Wir besorgen uns eine Sonnenbrille, Sonnenschutzcreme, ein Sixpack Bier und ein Stangeneis.
Wir fahren weiter.
Außerhalb des Dorfes gehen wir noch einmal in einer schönen Bucht an Land, um uns Nudeln und Kaffee zu kochen.
Essen hält Leib und Seele zusammen!
Nun geht es an die nördlichste Stelle unserer Reise. Während wir im "Fjord Aariaa" noch leichten Rückenwind haben, haut es uns im "Ikaasagtivaqfjord" fast um. Der "Ikaasagtivaq" wirkt wie ein Kamin durch seine hohen Ufer und
seiner relativen Enge. Ca.2 km ist er nur breit, aber dafür schön lang. Na jedenfalls weht es hier recht ordentlich.
Und das natürlich von vorn! Auch hier kommt uns eine Gruppe Paddler entgegen. Amerikaner.
Guten Tag und guten Weg, mehr bleibt uns nicht. Es ist zu windig um groß zu labern.
Am Nordufer finden wir reine recht gute Stelle für das Zelt. 3 Bäche, ganz in der Nähe, fließen bergab.
Nun am Abend wird es doll kalt. Der Wind briest richtig auf...aber der Schlafsack wärmt.
Tag 5 und 6
Der Wind hat nachgelassen, wieder viel Sonne, aber kalt. Wir haben kein Thermometer dabei, so gefühlt würde ich sagen …5° C. So ist das Wetter heute.
Nun gibt es zum Frühstück eine heiße Nudelsuppe. Die wärmt und macht satt. Unser Brot geht langsam zur Neige. Aber für jetzt und hier reicht es noch.
Wir wollen heute den Ikaasagtivaq ein paar Kilometer nach Osten folgen um ihn schließlich an seiner engsten Stelle wieder zu überqueren. Das Packen des Bootes scheint hier schneller von der Hand zu gehen. Ebbe und Flut machen sich kaum bemerkbar. Und so sitzen wir beizeiten im Boot und paddeln gegen den Wind an.
Der Ikaasagtivaq erinnert mich stark an den Loch Ness in Schottland, ein ähnlicher Schlauch. Nur Eisberge hatten wir damals in Schottland nicht und mit „Nessie“ rechne ich hier auch nicht wirklich. Der Wind frischt auf, Kamineffekt….
Wie gleiten rechts am gewaltigen Röd Horn vorbei. 1050m ragt er empor. Ein kolossaler Anblick. Von einzelnen Schneefeldern bedeckt schimmert sein Gipfelhorn tatsächlich rötlich. Wenn man den Gipfel betrachtet kommt man gar nicht vorwärts. So scheint es jedenfalls. Aber an der Uferstruktur sehen wir es dann doch. Wir nähern uns Qooneq, der engsten Stelle des Fjords. Da es ziemlich anstrengend ist, immer gegen den Wind, beschließen wir vor der Querung eine Pause einzulegen. Es gibt Kaffee und Kekse.
[IMG]http://umiaq.de/rast.jpg[/IMG
Die Querung an sich hat wieder etwas Spannendes. Das gegenüberliegende Ufer scheint ebenfalls überhaupt nicht näher zu kommen. Es fehlt für unser Auge jedweder Größenvergleich. Kein Baum, kein Haus, kein sonst etwas Bekanntes. Nur die Eisberge wirken viel größer als sie tatsächlich sind. So peile ich immer öfter einen im Fjord treibenden Eisberg als Ziel an. Da sieht man wenigstens dass es voran geht. Nach ca. 30 min sind wir drüben.
Noch etwa 1 Stunde fahren wir am Ufer in Richtung Osten. Ein vermeintlicher Pausenplatz gefällt uns so gut, dass wir ihn nicht nur als Schlafplatz nutzen, wir legen hier auch einen Pausentag ein. Wunderschön in einer Bucht gelegen, genießen wir hier die Ruhe, das schöne Wetter, die nichtvorhandenen Insekten, das Plätschern des Baches. Wir wandern, waschen uns und Wäsche, backen Brot.
Nachts „knacken“ wieder die Eisberge im Fjord. Diesmal erschrecken wir nicht.
Man gewöhnt sich.
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