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[SCO] „Ca. 1.000 Zecken“ – Dalwhinnie nach Kinlochleven („Thieves Road“ Variation) – August 2025
Dieser Bericht ist folgendermaßen aufgebaut:
1. Vorwort
Wie bereits in meinem Bericht zum „Arran Coastal Way“ erwähnt, standen für mich im Jahr 2025 insgesamt zwei Touren in Schottland an. Die hier Beschriebene ist die Zweite davon.
Auch wenn die „Thieves Road“ und ihre Variationen unter den nicht-offiziellen „Langwanderwegen“ gut begangen und recht gut dokumentiert sind, gehe ich davon aus, dass ich speziell auf den Abschnitten „Dalwhinnie - Ben Alder Cottage“ sowie „Corrour - Loch Chiarain Bothy“ ein paar zusätzliche Infos parat habe.
Unter den Abschnitten befinden sich teilweise Bilder, diese sind mit „Bilder“ überschrieben, unter jedem Bild ist eine kurze Beschreibung.
Auf Anraten eines Kommentars sind die Bilder hier größtenteils im Vollbild, mal sehen ob das besser ist.
Die Route war ca. 71km lang und hatte etwa 1510m im Aufstieg.
2. Etappenbeschreibungen
Tag 1 – Dalwhinnie nach Ben Alder Lodge
Aufgrund von Problemen auf der Anreise und einer durchziehenden Erkältung in unserer Bande an Freund*innen, stand ich an einem Sonntag Mitte August etwa 16:00 mit zwei Freund*innen (F. & A.) am Dorfbahnhof in Dalwhinnie.
Ursprünglich sollten wir noch mehr sein, aber zwei Freund*innen waren bereits auf der Anreise sehr krank und können uns deshalb nicht auf die Wanderung begleiten.
Der theoretisch direkte Weg zu Loch Ericht über einen privaten Bahnübergang, anstatt außen herum über die Straße ist seit einigen Jahren gesperrt. Daran erinnerte nicht nur der unglaublich gesicherte Übergang selbst, sondern zahlreiche Plakate einer Kampagne zur Wiedereröffnung als auch ein Mann, der uns diese Info von seinem Garten aus zurief, während wir geradewegs auf die Nicht-Bahnübergang-Sackgasse zuliefen.
Los ging es erst über die Straße & dann abgebogen zum Forstweg entlang Loch Ericht.
Das Loch selbst war toll & die Hügel auf der gegenüberliegenden Seite auch. Wir waren alle begeistert davon wie unglaublich lang so ein See sein kann.
Außerdem sahen wir auf dem Bahndamm noch einen Sonderzug. Der „Royal Scotsman“, ein Luxustourenzug, hielt direkt vor uns, vermutlich als Fotogelegenheit für die Mitfahrenden.
Ansonsten war der Weg anspruchslos und auch etwas langweilig.
Noch hielt uns das gute Wetter und der Neuheitsfaktor bei Laune.
A & F fingen irgendwann an die Zuflüsse zum Loch zu zählen.
Ungefähr 36 Zuflüsse später haben wir unsere vereinbarte Tagesendzeit für heute erreicht.
Es ist 19:00, wir bauten unser Zelt direkt unter einem kleinen Schloss, auf einer neben dem Forstweg herabgestuften ebenen Fläche auf.
Hier stand ein einzelner Laubbaum, das Gras wuchs recht hoch und anders als der Rest der verfügbaren Plätze war es auch windgeschützt, auch wenn es untypischerweise fast windstill war.
So nah an einem Gebäude war mal wieder nicht optimal, aber da es entlang des Lochs an guten Plätzen mangelte und in dem kleinen Schloss augenscheinlich niemand war bleiben wir hier.
Ursprünglich wollten wir bis Loch Pattack laufen, aber da auf einer Bahnanreise auch mal was schief geht waren wir drei Stunden zu spät losgekommen.
Beim Abendessen stellen wir fest, dass wir nur einen statt wie geplant zwei Gaskocher zur Verfügung haben.
Meiner ist da & dank guter Sprintleistung haben wir auch zwei Schraubgaskartuschen beim Umstieg in Edinburgh ergattert (Klassischerweise hatte erst der letzte Laden indem wir waren Schraubkartuschen).
A. Hat auch einen Kocher gepackt, der benötigt aber Stechkartuschen.
Nach dem erstaunlich lange dauernden Abendbrot genießen wir noch die Ruhe am Steinstrand von Loch Ericht und begeben uns dann ins Zelt.
Schnell noch einen Wecker gestellt, Gute Nacht gesagt und – na nu?
A: „Ich glaube ich habe Zecken im Zelt.“
F: „Wie viele denn?“
A: „Keine Ahnung?! Tausende ganz Kleine!“
Wir entscheiden nach etwas hin- und her, dass wir in der Dunkelheit nichts tun können und ohnehin erstmal Zecken im Zelt wären.
Nachdem wir A dann mit verschiedenen Infos zu Krankheitsrisiken und Besonderheiten zu Zeckennymphen be(un)ruhigt hatten gingen wir alle schlafen.
Bilder:

Ein pixelreduziertes Bild von Loch Ericht – ich hatte hier mehr Sonne in Erinnerung!

Hügel auf der Südseite von Loch Ericht

Boote auf Loch Ericht
Tag 2 – Ben Alder Lodge nach Ben Alder Cottage
Wir standen bei bestem Wetter auf und frühstücken in Ruhe, immer mit Ausblick auf „unser“ Loch Ericht.
Bezüglich der Zeckenthematik haben wir mittlerweile eine Strategie:
Dieses Prozedere dauerte sehr, sehr lange. F & ich hatten jeweils keine bzw. nur ganz wenige Zecken.
A hingegen war mittlerweile halb Mensch, halb Zecke.
Wir hatten zwar Pinzette und Zeckenkarte parat, doch die Karte war zu grob um die kleinen Nymphen zu greifen. Die Entfernung von gut über 40 Zeckennymphen dauerte entsprechend lang und da Zecken wohl dunkle, warme Körperstellen, idealerweise auch mit Falten o.ä. aufsuchen lernten wir uns und vor allem A nochmal so richtig gut kennen. Überhaupt wussten wir nicht ganz, ob wir wirklich alle erwischt hatten.
Merke: Eine feine Zeckenpinzette pro Person ist Pflicht!
Nach dieser Verzögerung ging es dann gegen 13:00 los.
Wir laufen auf eine Art Hocheben Richtung Loch Pattack. Das ganze Gebiet sollte abseits des bisher breiten Forstwegs eigentlich eher sumpfig sein, hier war es aber aufgrund unseres guten Wetter (einer langanhaltenden Hitzewelle) bereits recht trocken.
Wir kommen an der alten „Culra Bothy“ vorbei. Die ist seit über 10 Jahren wegen Asbest geschlossen, wird aber von der „Mountain Bothy Association“ (MBA) im Frühjahr 2026 ersetzt.
Obwohl sie geschlossen war schien sie als Orientierungspunkt ein paar Menschen anzuziehen. Ein paar Fahrräder lagen daneben & auf der anderen Seite eines Flusses stand ein Zelt. Vermutlich machten hier Menschen eine Ausflug zum Ben Alder. Die klassiche Begehung involviert wegen der Abgelegenheit wohl entweder einen sehr langen Tag, eine Zeltübernachtung oder eine Fahrradstrecke bis etwa zur Bothy.
Von der Bothy aus folgen wir immer dem Fluss und halten uns südlich um auf endlich schmaler werdenden Wegen zu „Loch A’ Bhealaich Bheithe“ aufzusteigen.
Der Ausblick war hier schon super und dank etwas Wind war es auch temperaturtechnisch angenehm
Vor allem die Berge sahen von hier sehr imposant aus!
Bisher war unser Tempo zügig, doch der kontinuierliche Aufstieg zum Loch bremst uns merkbar aus. Für die Anstrengung werden wir allerdings belohnt, denn das Loch zwischen Ben Alder und Beinn Bheoil sowie der Ausblick auf den zu überquerenden Pass sind wie erwartet wunderbar.
Mit erreichen des Lochs verschwinded dann auch unser bisher guter Weg. Ab hier geht es durch ausgetretenen Matsch, der nicht immer wie ein Weg wirkt.
Mit etwas Aufmerksamkeit entdecke ich dann noch eine ganze Gruppe Rehe auf Bheinn Bheoil.
Mir war irgendwie noch nie in den Sinn gekommen, dass Rehe ja auch auf Berge laufen!
Am Ende des Lochs erhoffen wir uns auch ein Ende des Matsches. Mein obsessives Kartenstudiu Zuhause, unsere GPS-Navigattion und die OS-Karten prophezeiten allesamt, dass der Weg auf den Pass wieder besser wird.
Aber Pustekuchen, wir können keinen Weg finden und orientieren uns einfach an den flachsten Stellen hoch.
Oben angekommen freuen wir uns darüber, dass es nur noch ein kurzer Abstieg zur „Ben Alder Cottage“-Bothy wird. Immerhin sagt dass die Karte so!
Aber auch hier finden wir keinen Pfad.
Stattdessen laufen wir im Gänsemarsch bergab. Das machen wir nicht weil es steil ist, sondern weil zahlreiche bodenbewuchernde Pflanzen und kleine Sträucher immer wieder unerwartete Steine oder Löcher im Boden verdecken.
A geht voran, F in der Mitte und ich laufe als allerletzte Gans.
Was auf dem Pass noch die schöne einsetzende Dämmerung war, ist jetzt die blöde einsetzende Dämmerung geworden. Mit schwindendem Tageslicht gehen wir immer hastiger, da wir nicht im Dunkeln ankommen wollen.
Um diese Uhrzeit kommen auch die Midges in voller Stärker heraus, so dass zwischen den kleinen Biestern und den zunehmenden Umknickereignissen durhc die Eile unsere Stimmung bei erreichen der Bothy völlig im Eimer ist.
Da alle Räume in der Bothy schon mit einigen Menschen belegt sind, beschließen F & ich davor zu zelten. A hingegen nimmt den letzten verbleibenden Raum. Ein Kleines Zimmer in der Mitte mit noch kleinerem Fenster, sehr beengt für meinen Geschmack.
Er ist allerdings heilfroh nicht erneut in sein Zelt zu müssen, wer weiß wie viele Bewohner es trotz unseres Aufwands noch hat.
Bilder:

Abstieg zur Bothy – Loch Ericht liegt linker Hand

Blick auf den Pass und „Ben Alder Cottage“
Tag 3 – Pausentag
Aufgrund eines Missgeschicks in der Planung ist für heute ein Pausentag vorgesehen, das macht aber nichts, denn draußen ist es absurd warm und keine Wolke in Sicht.
Die letzten Übernachtungsgäste verabschieden sich und wir frönen dem Müsiggang.
Meine ursprünglichen Pläne Ben Alder zu besteigen lasse ich sein, stattdessen erkunden wir etwas die Umgebung inklusive der „küstennahen“-Variante in Richtung Dalwhinnie.
An dieser Seite des Lochs hatten wir dann auch gerade genug Empfang, um eine Wetterwarnung vor Gewittern für den nächsten Tag zu erhalten.
Zurück an der Bothy ziehen wir uns luftiger an und gehen zum Strand. Das Wasser ist trotz des guten Wetters sehr kalt, aber nach anfänglicher Überwindung ziehe ich auch ein paar Bahnen im Loch.
Aufgrund der Gewitterwarnung planen wir einen Frühstart für den nächsten Tag und breiten uns im Schlafraum aus, da heute keine anderen Menschen in der Hütte sind.
Zufrieden nach einem entspannten Tag gehen wir schlafen und hören bereits etwas Donner hinter den Bergen.
Bilder:

Etwas Bothy-Romantik mit mitgebrachten Kerzen
Tag 4 – Ben Alder Cottage nach Corrour
Wir stehen früh auf und packen zusammen, die Nacnt war ruhig. Dabei flicken wir noch schnell Fs Dry-Bag, denn eine Maus hat sich scheinbar quer durchgenagt um ein Stück Babybel-Käse zu ergattern.
Beim Blick nach draußen werde ich unruhig. Nicht nur ist das gute Wetter von gestern weg, es liegt dichtester Nebel über dem Tal in dem wir sind. Gepaart mit der Gewittervorhersage und den Unsicherheiten darüber, wie eindeutig der Weg heut sein wird gefällt mir dieser Start so gar nicht.
Wir machen trotz allem los, niemand außer mir ist vom Nebel beunruhigt, wobei wir uns alle geeinigt haben, dass wir aufgrund des Gewitterrisikos den höchsten Teil der Route möglichst schnell erreichen wollen.
Das zügige Tempo hilft auch gegen die Midges, die sich bei Windstille im Nebel bestens wohlfühlen und deshalb in Scharen umherfliegen.
Als der Weg sich immer weiter zum Pass zwischen Beinn A’ Chumhainn & Ben Alder Massiv hochzieht sinkt auch meine Unruhe.
Dem Gewitter laufen wir davon, der Nebel wird besser und überhaupt habe ich die Routenplanung so intensiv betrieben, dass ich beide vorgeplanten Varianten eigentlich auswendig kann.
Zwischen den Tälern ist die Navigation selbst bei schlechter Sicht mit Kompass & Karte kein Hexenwerk, aber ein bisschen Unruhe belebt ja das Gemüt!
Wir erreichen nach kurzer Zeit den Pass und sehen bis auf ein paar größere Wolken wieder den strahlenden Himmel von gestern. Unter uns treibt der Nebel immer weiter Richtung Loch hinab, das ist mittlerweile völlig verdeckt, einfach genial!
Die Wolken sehen auch überhaupt nicht nach Gewitter aus, auch wenn A & ich den restlichen Tag aufmerksam jede Wolke inspizieren.
Zu diesem Zeitpunkt war die Gewitterwarnung wohl längst wieder aufgehoben, Mangels Empfang und Vertrauen in unsere meteorologischen Fähigkeiten wussten wir das aber nicht.
Sei es drum, die höhere und Wegelose Variante über die Berge nach Corrour wollte ohnehin niemand – auch wenn meine Recherchen sie als gehbar wenn auch „boggy“ identifiziert hatte.
Kurz hinter dem Pass wird der Weg nochmal besser, aber diese Wohltat für unsere Füße verlassen wir zügig wieder. Denn dieser Weg geht über einen anderen Pass zur Culra Bothy, wir müssen aber ins lange Tal hinab.
Auf dem weglosen Abschnitt dahin entdecken wir erst eine Tüte mit schimmeligem Käse und später eine Schuhsohle, die wohl der Schlamm einst verschluckt hat. Beides baumelten den restlichen Weg an meinem Rucksack.
Am Fluss Uisge Labhair angekommen queren wir, was auf ein paar zufälligen Trittsteinen bei Niedrigwasser gut machbar ist.
Ab hier ist der Weg mal da, mal weg und mal in den Fluss erodiert.
Es geht ständig im Kleinen auf und ab und immer wieder queren wir Seitenarme, das macht Spaß.
Weniger Spaß machen die gelegentlichen Schlammlöcher im Boden, eins verschluckt A bis übers Knie und wir mussten ihn rausziehen.
Das ewige auf und ab wurde zunehmend anstrengend und die mittlerweile knallende Sonne lies keinen Zweifel zu, dass ich unweigerlich Sonnenbrand haben würde.
A war aufgrund seiner hellen Haut bereits mit langer, dünner Kleidung, Cap, Sonnenbrille und zusätzlicher Gesichts- und Nackenbedeckung ausgestattet.
Wir waren heilfroh den Land Rover Track in Corrour zu erreichen, auch wenn die noch ca. 6km davon entlang Loch Ossian sich ziemlich zogen. Aber wir hatten keine Eile mehr.
Vom Ende des Corrour Forest konnten wir bis zum Pass noch Culra schauen, so gut war die Sicht! Wir konnten sogar sehen, an welcher Stelle wir vom Pass über das weglose Terrain zum Fluss gequert sind.
Ich war froh hier zu sein, nicht nur war der Weg bisher sehr schön, aber F & ich kannten Corrour und vor allem „Beinn na Lap“ schon und erzählten A, wir wir uns auf dem moorigen Nordanstieg hochgequält hatten.
Dabei ging es auch um unsere Anfängerfehler von damals wie „Da hinten sieht der Boden trockener aus“, „weiter oben wird der Boden trockener“, „eigentlich sollte hier ein Weg sein“ und „Ich sehe den Gipfel schon“ – alles falsch!
Entlang des breiten Weges sahen wir vor allem, dass diesmal wirklich nichts nass sein würde.
Der Boden neben dem Weg sah aus & fühlte sich an wie ein ausgetrockneter Schwamm. Ursprünglich hielt ich das Hostel in Corrour wegen des Moors für quasi unverhandelbar, aber bei dieser unglaublichen Trockenheit hatten sich augenscheinlich auch ein paar Wenige mit ihren Zelten auf den kleinen Hügeln im Moor platziert.
Kurz vor dem Hostel machten wir nochmal Pause. A setzte seinen Rucksack wieder auf, machte ein paar Schritte auf dem ebenen Forstweg, setzt den Fuß schräg auf und knickt mit etwa 20kg beladen deutlich weiter um, als die Flexibilität seines Fußgelenks eigentlich hergibt.
Nach einer ersten physiotherapeutischen Beurteilung durch F gehen wir noch zum Hostel.
Die Begrüßung war herrlich, die Dusche eine Wohltat und das Hostel an sich einfach toll.
Es war auch eins von nur zwei Gebäuden diesseits des Lochs, das andere ist das Café.
Da wir alle nicht wahr haben wollen, dass es so ernst ist wie es aussah ging ich noch etwas mit F spazieren – „läuft sich raus“.
Wir tätigten eine Abendbrotreservierung im „Corrour Station House“, entsorgen „meine“ schimmelkäsige Schuhtüte und sammelten F zum Abendbrot ein.
Leider wurden As Fußgelenksschmerzen auch im Sitzen nicht weniger und nach eine erneuten Umknicken nach dem Abendessen stand fest, wir werden diesen Weg nicht zu dritt fortsetzen können.
Wir planten den nächsten Tag, schoben mit „Ach, morgen geht es sicher wieder“ etwas Optimismus vor und gingen schlafen.
Bilder:
Ben Alder Cottage im Morgennebel
Nebel zieht ins Tal Richtung Bothy und Loch Ericht
Der Nebel zog ziemlich schnell umher, hier ein Versuch das fotographisch einzufangen
Blick ins Tal des Uisge Labhair, hier geht es weglos hinab
Das kleine Hostel in Corrour zwischen den Bäumen, rechts Loch Ossian & dahinter die Munro „Beinn na Lap“
Tag 5 – Corrour nach Loch Chiarain Bothy
Nach einem ausgiebigen Frühstück verabschiedeten wir uns von A, es flossen auch ein paar Tränen.
Uns war klar, dass wir uns in zwei Tagen wiedersehen würden und auch noch genug Urlaub übrig war, aber ich war sehr traurig seine ruhige Art, hohe Belastbarkeit und Zweckoptimismus nicht mehr mit dabei zu haben.
Zum Glück waren wir hier am besten Ort für so einen Ausstieg, von Corrour fährt ein Zug nach Glasgow.
Die Ausfallquote unserer Gruppe lag damit offiziell bei 60%.
F & ich machten uns entlang des Land Rover Tracks Richtung Loch Treig. Auch für diesen Tag gab es eine „hohe“ Variante über Leum Uilleim, aber mit unserem sehr späten Start und den unklaren Bedingungen im Abstieg zu Loch Chiarain entschieden wir uns für die flache Route.
(Im Nachhinein konnte ich bei einem Ausflug herausfinden, dass der Weg über Leum Uilleim zwar unmarkeirt aber laufbar gewesen wären. Die Flußquerung auf der anderen Seite ist durch künstliche Trittsteine auf Höhe des Abflusses des Lochs möglich.)
Angekommen an Loch Treig erzählte ich kurz die Geschichte vom „Hermit of Treig“, ein Mann Namens Ken Smith dessen Bild im Station Café hängt und der seit über 40 Jahren in einer Hütte am Ufer des Lochs lebt. Unter dem erwähnten Titel gibt es auch eine BBC Dokumentation über sein Leben, welche mit seinem Einverständnis gedreht und veröffentlicht wurde.
Sein Haus ist nicht von unserem Pfad aus sichtbar. Das ist auch besser so.
Direkt hinter dem Strand halten wir uns Links und folgen einem Schild „Path to Kinlochleven, Scottish Rights of Way Association“ und eine Meilenangabe sind darauf zu lesen.
Der Weg ist halbwegs gut ausgetreten und nach einigen Kilometern weist ein weiteres Schild darauf hin den orangenen Pfosten zu folgen und nach dem Letzten durch ein Tor zu gehen.
Hinter dem letzten Pfosten ist allerdings kein Tor. Nur einige hundert Meter westlich von uns ist eins sichtbar. Da das die falsche Richtung wäre folgen wir dem Trampelpfad weiter in das Tal zwischen Beinn A’ Bhric und Meall A’ Bhainne.
Etwas später kommt auch schon die Loch Chiarain Bothy zum Vorscheinen.
Das Loch neben ihr hat teilweise eine Ölschicht und sieht so aus, als würde ihm die Wärme und der verringerte Zufluss nicht bekommen.
Etwas weiter unten liegt auch eine tote Ratte im Wasser.
Ansonsten wächst am Wegesrand Fettkraut, eine Pflanze die ich noch nie wild gesehen habe, die aber in meiner Wohnung stehst gut Dienste gegen Trauermücken verrichtet und hier mit den Midges sicher gut auskommt.
Die Bothy selbst ist ziemlich groß. Es gibt vier Räume, in einem auch neue hölzerne Schlafplattformen, in Mehreren auch Kamine. Die Fenster im Hauptraum des Dachgeschoss sind riesig, so das viel Licht reinfällt.
Damit es keine reine Bothy Tour wird entschließen wir uns allerdings den Abend im Zelt zu verbringen und unsere Sachen in einem Raum zu lagern.
Etwas komisch, so direkt vor einem leeren Haus zu zelten.
Bilder:
Ganz rechts im Bild die Bothy, dahinter Beinn a’ Bhric, links Loch Chiarain und der Talweg zum Loch Treig

Der Weg zur Bothy, ganz hinten im Bild sind Loch Chiarain und die Bothy gerade so zu erkennen.
Tag 6 – Loch Chiarain Bothy nach Kinlochleven
Morgens ist es wieder kühl und neblig, die Midges sind in Scharen unterwegs und werden bis zum Ende dieses Tages nicht verschwinden.
Der Weg ist wie gestern gut ausgetreten, teilweise aber sehr matschig oder überschwemmt.
Bis zum Blackwater Reservoir laufen wir immer wieder neben kleinen Flüssen, die sich unerwartet tief in die Landschaft gegraben haben.
Die Wärme und ständigen Schlammlöcher wurden uns bald zu viel, weshalb wir froh waren als wir langsam in die Nähe des Waldes kamen.
Vorher begutachteten wir noch den Blackwater Dam von unten. Für die Wassermassen die er hält, war er erstaunlich klein.
Im Wald angekommen Grüßen uns zwei neue Probleme.
Während Midges die direkte Sonne eher meiden, schwärmen sie bei Windstille im Schatten, wie hier unter dem Blätterdach.
An eine gemütliche Pause war daher leider nicht zu denken.
Auch der Weg wurde nicht besser. Der Matsch wich, dafür kam loser Geröllboden, der sich doch recht häufig unter den Füßen mitbewegte.
Für meine flachen 40€ Decathlontreter kein leichtes Spiel, aber nichts was ähnlich billige Wanderstöcke nicht ausgleichen können!
Im Wald kraxelten wir noch über gestürzte Bäume oder stiegen über Felsen im Flussbett an einem kleinen Wasserfall – die hierfür mal vorgesehene Brücke stand in Teilen noch, war aber größtenteils eingestürzt.
So verlief der restliche Abstieg nach Kinlochleven, wo wir aufgrund der Lage am West Highland Way auf recht viele Menschen trafen. Nach einigen Tagen der Ruhe war ich noch nicht so ganz auf den Wiedereinstieg in den Trubel vorbereitet.
Wir informierten noch die Menschen in unserem Glasgower Feldlazarette wann wir an der für heute ohnehin geplanten Unterkunft ankommen würden und beenden hochoffiziell unsere Tour.
Bilder:
Linkerhand fließt ein Fluss aus Loch Chiarain, geradezu ist das „Blackwater Reservoir“
Direkt vor Kinlochleven gibt es zahlreiche Infotafeln. Hier zu sehen: Infotafeln, Bäume und ein großer hölzerner Lachs, der Blumen hält.
3. Fazit:
Diese Variation der „Thieves Road“ ist zurecht eine, die in schottischen Foren sehr häufig bei der Frage nach einer kurze Tour erwähnt wird.
Besonders schön fand ich die weniger gepflegten Wegabschnitte und dank fehlender Wegmarkierungen auch die Möglichkeit selbst zu navigieren und vor allem am Vorabend nochmal die Karten auszubreiten.
Die Navigation selbst war nicht schwierig, da wir nur den Tälern gefolgt sind, aber es war durchaus nötig sich an den Eigenschaften der Umwelt zu orientieren.
Bei dem guten Wetter diente der Kompass leider größtenteils als Briefbeschwerer, so dass ich wohl nochmal eine andere Tour aufsuchen muss, um meine Fähigkeiten dahingehend zu verbessern.
Die Szenerie war toll und da ich mich und die Gruppe zum Planungszeitpunkt klar im Einsteigersegment verortet hatte, konnten wir in den Tallagen alle schönen Berge mitnehmen, ohne selbst hinauf zu müssen.
Gleichzeitig bietet sich genug hüglige Variation an, dass man eine konservative Planung vornehmen kann und nach Lust und Laune doch noch die ein oder andere Munro einsacken kann - auch wenn ich das erst nach der Tour getan habe.
Außerdem will ich noch sagen, dass Corrour es mir einfach angetan hat. Das kleine, simple Hostel mit Kamin, das weite Moor und die Abgelegenheit von allem Anderen sind einfach super.
Obwohl wir mehrere Tage durch fast ununterbrochenen Sonnenschein, sogar gänzlich ohne Regen wanderten sind wir nur wenigen Menschen außerhalb von Corrour begegnet, auch das war wirklich sehr angenehm.
In ein paar Jahren komme ich vielleicht wieder und laufe die bergige Variation!
Und ohnehin hoffe ich drauf mich im nächsten Jahr wieder in Schottland rumtreiben zu können, ob auf einem offiziellen oder selbstgebastelten Weg.
4. Planungshilfen & Danksagungen
Hier ist eine kleine Liste aller Materialien mit denen ich An- und Abreise sowie die Wanderung geplant habe, sowie solche, die für Andere nützlich sein könnten im Bezug auf diese Route.
Als Karten kamen die OL50 sowie OS Explorer 385 jeweils von 2025 von „Ordnance Survery“.
Dazu kamen noch einige Ausdrucke der Gegend um Kinlochleven von openstreetmap.org.
Die Karten habe ich im interaktiven Online-Shop von OS gefunden.
Die meisten Bothies (auch die auf dieser Tour) werden von der „Mountain Bothy Association“ (MBA) betrieben. Das ist ein kleiner Verein und die Hütten sind sehr einfach gehalten. Außerdem gehören sie verschiedenen Landbesitzern, bei den meisten ist die MBA lediglich der Betreiber. Dadurch ist es besonders wichtig (das ist es ohnehin immer), die Hütten in bestmöglichem Zustand zu hinterlassen und vielleicht sogar eine Spende an die MBA in das Urlaubsbudget einzupreisen.
Vor Besuch einer Bothy ist es außerdem empfehlenswert den Bothy Code zu lesen.
Weiteres Material zu dieser & vielen ähnlichen Routen gibt es im Buch „Scottish Hilltracks“ unter der ISBN 9781907233524, herausgegeben von der „Scottish Rights of Way Association“. Die darin aufgeführten Wege folgen alten Wirtschafts-, Viehtrieb- oder Beerdigungsrouten und verlaufen daher häufig durch Täler.
Die An- und Abreise erfolgte wie schon in meinem Arran-Bericht per Interrail aus Deutschland mit dem Zug.
Der DB-Navigator ist in der Lage von jedem deutschen Bahnhof zu jedem schottischen Bahnhof eine Route zu finden, Tickets kann man da allerdings nicht kaufen.
Für Varianten zum Ticketkauf und genauen Anleitung zu so einer Zugreise empfiehlt sich https://www.seat61.com/.
Dieser Bericht ist folgendermaßen aufgebaut:
- Vorwort
- Etappenbeschreibungen (Tag 1...6)
- Fazit
- Planungshilfen & "Danksagungen"
1. Vorwort
Wie bereits in meinem Bericht zum „Arran Coastal Way“ erwähnt, standen für mich im Jahr 2025 insgesamt zwei Touren in Schottland an. Die hier Beschriebene ist die Zweite davon.
Auch wenn die „Thieves Road“ und ihre Variationen unter den nicht-offiziellen „Langwanderwegen“ gut begangen und recht gut dokumentiert sind, gehe ich davon aus, dass ich speziell auf den Abschnitten „Dalwhinnie - Ben Alder Cottage“ sowie „Corrour - Loch Chiarain Bothy“ ein paar zusätzliche Infos parat habe.
Unter den Abschnitten befinden sich teilweise Bilder, diese sind mit „Bilder“ überschrieben, unter jedem Bild ist eine kurze Beschreibung.
Auf Anraten eines Kommentars sind die Bilder hier größtenteils im Vollbild, mal sehen ob das besser ist.
Die Route war ca. 71km lang und hatte etwa 1510m im Aufstieg.
2. Etappenbeschreibungen
Tag 1 – Dalwhinnie nach Ben Alder Lodge
Aufgrund von Problemen auf der Anreise und einer durchziehenden Erkältung in unserer Bande an Freund*innen, stand ich an einem Sonntag Mitte August etwa 16:00 mit zwei Freund*innen (F. & A.) am Dorfbahnhof in Dalwhinnie.
Ursprünglich sollten wir noch mehr sein, aber zwei Freund*innen waren bereits auf der Anreise sehr krank und können uns deshalb nicht auf die Wanderung begleiten.
Der theoretisch direkte Weg zu Loch Ericht über einen privaten Bahnübergang, anstatt außen herum über die Straße ist seit einigen Jahren gesperrt. Daran erinnerte nicht nur der unglaublich gesicherte Übergang selbst, sondern zahlreiche Plakate einer Kampagne zur Wiedereröffnung als auch ein Mann, der uns diese Info von seinem Garten aus zurief, während wir geradewegs auf die Nicht-Bahnübergang-Sackgasse zuliefen.
Los ging es erst über die Straße & dann abgebogen zum Forstweg entlang Loch Ericht.
Das Loch selbst war toll & die Hügel auf der gegenüberliegenden Seite auch. Wir waren alle begeistert davon wie unglaublich lang so ein See sein kann.
Außerdem sahen wir auf dem Bahndamm noch einen Sonderzug. Der „Royal Scotsman“, ein Luxustourenzug, hielt direkt vor uns, vermutlich als Fotogelegenheit für die Mitfahrenden.
Ansonsten war der Weg anspruchslos und auch etwas langweilig.
Noch hielt uns das gute Wetter und der Neuheitsfaktor bei Laune.
A & F fingen irgendwann an die Zuflüsse zum Loch zu zählen.
Ungefähr 36 Zuflüsse später haben wir unsere vereinbarte Tagesendzeit für heute erreicht.
Es ist 19:00, wir bauten unser Zelt direkt unter einem kleinen Schloss, auf einer neben dem Forstweg herabgestuften ebenen Fläche auf.
Hier stand ein einzelner Laubbaum, das Gras wuchs recht hoch und anders als der Rest der verfügbaren Plätze war es auch windgeschützt, auch wenn es untypischerweise fast windstill war.
So nah an einem Gebäude war mal wieder nicht optimal, aber da es entlang des Lochs an guten Plätzen mangelte und in dem kleinen Schloss augenscheinlich niemand war bleiben wir hier.
Ursprünglich wollten wir bis Loch Pattack laufen, aber da auf einer Bahnanreise auch mal was schief geht waren wir drei Stunden zu spät losgekommen.
Beim Abendessen stellen wir fest, dass wir nur einen statt wie geplant zwei Gaskocher zur Verfügung haben.
Meiner ist da & dank guter Sprintleistung haben wir auch zwei Schraubgaskartuschen beim Umstieg in Edinburgh ergattert (Klassischerweise hatte erst der letzte Laden indem wir waren Schraubkartuschen).
A. Hat auch einen Kocher gepackt, der benötigt aber Stechkartuschen.
Nach dem erstaunlich lange dauernden Abendbrot genießen wir noch die Ruhe am Steinstrand von Loch Ericht und begeben uns dann ins Zelt.
Schnell noch einen Wecker gestellt, Gute Nacht gesagt und – na nu?
A: „Ich glaube ich habe Zecken im Zelt.“
F: „Wie viele denn?“
A: „Keine Ahnung?! Tausende ganz Kleine!“
Wir entscheiden nach etwas hin- und her, dass wir in der Dunkelheit nichts tun können und ohnehin erstmal Zecken im Zelt wären.
Nachdem wir A dann mit verschiedenen Infos zu Krankheitsrisiken und Besonderheiten zu Zeckennymphen be(un)ruhigt hatten gingen wir alle schlafen.
Bilder:
Ein pixelreduziertes Bild von Loch Ericht – ich hatte hier mehr Sonne in Erinnerung!
Hügel auf der Südseite von Loch Ericht
Boote auf Loch Ericht
Tag 2 – Ben Alder Lodge nach Ben Alder Cottage
Wir standen bei bestem Wetter auf und frühstücken in Ruhe, immer mit Ausblick auf „unser“ Loch Ericht.
Bezüglich der Zeckenthematik haben wir mittlerweile eine Strategie:
- Frühstück
- Nicht-verzecktes Equipment wegpacken
- As Equipment gemeinsam kräftig schütteln & wegpacken
- Zeckenentfernung am Strand
Dieses Prozedere dauerte sehr, sehr lange. F & ich hatten jeweils keine bzw. nur ganz wenige Zecken.
A hingegen war mittlerweile halb Mensch, halb Zecke.
Wir hatten zwar Pinzette und Zeckenkarte parat, doch die Karte war zu grob um die kleinen Nymphen zu greifen. Die Entfernung von gut über 40 Zeckennymphen dauerte entsprechend lang und da Zecken wohl dunkle, warme Körperstellen, idealerweise auch mit Falten o.ä. aufsuchen lernten wir uns und vor allem A nochmal so richtig gut kennen. Überhaupt wussten wir nicht ganz, ob wir wirklich alle erwischt hatten.
Merke: Eine feine Zeckenpinzette pro Person ist Pflicht!
Nach dieser Verzögerung ging es dann gegen 13:00 los.
Wir laufen auf eine Art Hocheben Richtung Loch Pattack. Das ganze Gebiet sollte abseits des bisher breiten Forstwegs eigentlich eher sumpfig sein, hier war es aber aufgrund unseres guten Wetter (einer langanhaltenden Hitzewelle) bereits recht trocken.
Wir kommen an der alten „Culra Bothy“ vorbei. Die ist seit über 10 Jahren wegen Asbest geschlossen, wird aber von der „Mountain Bothy Association“ (MBA) im Frühjahr 2026 ersetzt.
Obwohl sie geschlossen war schien sie als Orientierungspunkt ein paar Menschen anzuziehen. Ein paar Fahrräder lagen daneben & auf der anderen Seite eines Flusses stand ein Zelt. Vermutlich machten hier Menschen eine Ausflug zum Ben Alder. Die klassiche Begehung involviert wegen der Abgelegenheit wohl entweder einen sehr langen Tag, eine Zeltübernachtung oder eine Fahrradstrecke bis etwa zur Bothy.
Von der Bothy aus folgen wir immer dem Fluss und halten uns südlich um auf endlich schmaler werdenden Wegen zu „Loch A’ Bhealaich Bheithe“ aufzusteigen.
Der Ausblick war hier schon super und dank etwas Wind war es auch temperaturtechnisch angenehm
Vor allem die Berge sahen von hier sehr imposant aus!
Bisher war unser Tempo zügig, doch der kontinuierliche Aufstieg zum Loch bremst uns merkbar aus. Für die Anstrengung werden wir allerdings belohnt, denn das Loch zwischen Ben Alder und Beinn Bheoil sowie der Ausblick auf den zu überquerenden Pass sind wie erwartet wunderbar.
Mit erreichen des Lochs verschwinded dann auch unser bisher guter Weg. Ab hier geht es durch ausgetretenen Matsch, der nicht immer wie ein Weg wirkt.
Mit etwas Aufmerksamkeit entdecke ich dann noch eine ganze Gruppe Rehe auf Bheinn Bheoil.
Mir war irgendwie noch nie in den Sinn gekommen, dass Rehe ja auch auf Berge laufen!
Am Ende des Lochs erhoffen wir uns auch ein Ende des Matsches. Mein obsessives Kartenstudiu Zuhause, unsere GPS-Navigattion und die OS-Karten prophezeiten allesamt, dass der Weg auf den Pass wieder besser wird.
Aber Pustekuchen, wir können keinen Weg finden und orientieren uns einfach an den flachsten Stellen hoch.
Oben angekommen freuen wir uns darüber, dass es nur noch ein kurzer Abstieg zur „Ben Alder Cottage“-Bothy wird. Immerhin sagt dass die Karte so!
Aber auch hier finden wir keinen Pfad.
Stattdessen laufen wir im Gänsemarsch bergab. Das machen wir nicht weil es steil ist, sondern weil zahlreiche bodenbewuchernde Pflanzen und kleine Sträucher immer wieder unerwartete Steine oder Löcher im Boden verdecken.
A geht voran, F in der Mitte und ich laufe als allerletzte Gans.
Was auf dem Pass noch die schöne einsetzende Dämmerung war, ist jetzt die blöde einsetzende Dämmerung geworden. Mit schwindendem Tageslicht gehen wir immer hastiger, da wir nicht im Dunkeln ankommen wollen.
Um diese Uhrzeit kommen auch die Midges in voller Stärker heraus, so dass zwischen den kleinen Biestern und den zunehmenden Umknickereignissen durhc die Eile unsere Stimmung bei erreichen der Bothy völlig im Eimer ist.
Da alle Räume in der Bothy schon mit einigen Menschen belegt sind, beschließen F & ich davor zu zelten. A hingegen nimmt den letzten verbleibenden Raum. Ein Kleines Zimmer in der Mitte mit noch kleinerem Fenster, sehr beengt für meinen Geschmack.
Er ist allerdings heilfroh nicht erneut in sein Zelt zu müssen, wer weiß wie viele Bewohner es trotz unseres Aufwands noch hat.
Bilder:
Abstieg zur Bothy – Loch Ericht liegt linker Hand
Blick auf den Pass und „Ben Alder Cottage“
Tag 3 – Pausentag
Aufgrund eines Missgeschicks in der Planung ist für heute ein Pausentag vorgesehen, das macht aber nichts, denn draußen ist es absurd warm und keine Wolke in Sicht.
Die letzten Übernachtungsgäste verabschieden sich und wir frönen dem Müsiggang.
Meine ursprünglichen Pläne Ben Alder zu besteigen lasse ich sein, stattdessen erkunden wir etwas die Umgebung inklusive der „küstennahen“-Variante in Richtung Dalwhinnie.
An dieser Seite des Lochs hatten wir dann auch gerade genug Empfang, um eine Wetterwarnung vor Gewittern für den nächsten Tag zu erhalten.
Zurück an der Bothy ziehen wir uns luftiger an und gehen zum Strand. Das Wasser ist trotz des guten Wetters sehr kalt, aber nach anfänglicher Überwindung ziehe ich auch ein paar Bahnen im Loch.
Aufgrund der Gewitterwarnung planen wir einen Frühstart für den nächsten Tag und breiten uns im Schlafraum aus, da heute keine anderen Menschen in der Hütte sind.
Zufrieden nach einem entspannten Tag gehen wir schlafen und hören bereits etwas Donner hinter den Bergen.
Bilder:
Etwas Bothy-Romantik mit mitgebrachten Kerzen
Tag 4 – Ben Alder Cottage nach Corrour
Wir stehen früh auf und packen zusammen, die Nacnt war ruhig. Dabei flicken wir noch schnell Fs Dry-Bag, denn eine Maus hat sich scheinbar quer durchgenagt um ein Stück Babybel-Käse zu ergattern.
Beim Blick nach draußen werde ich unruhig. Nicht nur ist das gute Wetter von gestern weg, es liegt dichtester Nebel über dem Tal in dem wir sind. Gepaart mit der Gewittervorhersage und den Unsicherheiten darüber, wie eindeutig der Weg heut sein wird gefällt mir dieser Start so gar nicht.
Wir machen trotz allem los, niemand außer mir ist vom Nebel beunruhigt, wobei wir uns alle geeinigt haben, dass wir aufgrund des Gewitterrisikos den höchsten Teil der Route möglichst schnell erreichen wollen.
Das zügige Tempo hilft auch gegen die Midges, die sich bei Windstille im Nebel bestens wohlfühlen und deshalb in Scharen umherfliegen.
Als der Weg sich immer weiter zum Pass zwischen Beinn A’ Chumhainn & Ben Alder Massiv hochzieht sinkt auch meine Unruhe.
Dem Gewitter laufen wir davon, der Nebel wird besser und überhaupt habe ich die Routenplanung so intensiv betrieben, dass ich beide vorgeplanten Varianten eigentlich auswendig kann.
Zwischen den Tälern ist die Navigation selbst bei schlechter Sicht mit Kompass & Karte kein Hexenwerk, aber ein bisschen Unruhe belebt ja das Gemüt!
Wir erreichen nach kurzer Zeit den Pass und sehen bis auf ein paar größere Wolken wieder den strahlenden Himmel von gestern. Unter uns treibt der Nebel immer weiter Richtung Loch hinab, das ist mittlerweile völlig verdeckt, einfach genial!
Die Wolken sehen auch überhaupt nicht nach Gewitter aus, auch wenn A & ich den restlichen Tag aufmerksam jede Wolke inspizieren.
Zu diesem Zeitpunkt war die Gewitterwarnung wohl längst wieder aufgehoben, Mangels Empfang und Vertrauen in unsere meteorologischen Fähigkeiten wussten wir das aber nicht.
Sei es drum, die höhere und Wegelose Variante über die Berge nach Corrour wollte ohnehin niemand – auch wenn meine Recherchen sie als gehbar wenn auch „boggy“ identifiziert hatte.
Kurz hinter dem Pass wird der Weg nochmal besser, aber diese Wohltat für unsere Füße verlassen wir zügig wieder. Denn dieser Weg geht über einen anderen Pass zur Culra Bothy, wir müssen aber ins lange Tal hinab.
Auf dem weglosen Abschnitt dahin entdecken wir erst eine Tüte mit schimmeligem Käse und später eine Schuhsohle, die wohl der Schlamm einst verschluckt hat. Beides baumelten den restlichen Weg an meinem Rucksack.
Am Fluss Uisge Labhair angekommen queren wir, was auf ein paar zufälligen Trittsteinen bei Niedrigwasser gut machbar ist.
Ab hier ist der Weg mal da, mal weg und mal in den Fluss erodiert.
Es geht ständig im Kleinen auf und ab und immer wieder queren wir Seitenarme, das macht Spaß.
Weniger Spaß machen die gelegentlichen Schlammlöcher im Boden, eins verschluckt A bis übers Knie und wir mussten ihn rausziehen.
Das ewige auf und ab wurde zunehmend anstrengend und die mittlerweile knallende Sonne lies keinen Zweifel zu, dass ich unweigerlich Sonnenbrand haben würde.
A war aufgrund seiner hellen Haut bereits mit langer, dünner Kleidung, Cap, Sonnenbrille und zusätzlicher Gesichts- und Nackenbedeckung ausgestattet.
Wir waren heilfroh den Land Rover Track in Corrour zu erreichen, auch wenn die noch ca. 6km davon entlang Loch Ossian sich ziemlich zogen. Aber wir hatten keine Eile mehr.
Vom Ende des Corrour Forest konnten wir bis zum Pass noch Culra schauen, so gut war die Sicht! Wir konnten sogar sehen, an welcher Stelle wir vom Pass über das weglose Terrain zum Fluss gequert sind.
Ich war froh hier zu sein, nicht nur war der Weg bisher sehr schön, aber F & ich kannten Corrour und vor allem „Beinn na Lap“ schon und erzählten A, wir wir uns auf dem moorigen Nordanstieg hochgequält hatten.
Dabei ging es auch um unsere Anfängerfehler von damals wie „Da hinten sieht der Boden trockener aus“, „weiter oben wird der Boden trockener“, „eigentlich sollte hier ein Weg sein“ und „Ich sehe den Gipfel schon“ – alles falsch!
Entlang des breiten Weges sahen wir vor allem, dass diesmal wirklich nichts nass sein würde.
Der Boden neben dem Weg sah aus & fühlte sich an wie ein ausgetrockneter Schwamm. Ursprünglich hielt ich das Hostel in Corrour wegen des Moors für quasi unverhandelbar, aber bei dieser unglaublichen Trockenheit hatten sich augenscheinlich auch ein paar Wenige mit ihren Zelten auf den kleinen Hügeln im Moor platziert.
Kurz vor dem Hostel machten wir nochmal Pause. A setzte seinen Rucksack wieder auf, machte ein paar Schritte auf dem ebenen Forstweg, setzt den Fuß schräg auf und knickt mit etwa 20kg beladen deutlich weiter um, als die Flexibilität seines Fußgelenks eigentlich hergibt.
Nach einer ersten physiotherapeutischen Beurteilung durch F gehen wir noch zum Hostel.
Die Begrüßung war herrlich, die Dusche eine Wohltat und das Hostel an sich einfach toll.
Es war auch eins von nur zwei Gebäuden diesseits des Lochs, das andere ist das Café.
Da wir alle nicht wahr haben wollen, dass es so ernst ist wie es aussah ging ich noch etwas mit F spazieren – „läuft sich raus“.
Wir tätigten eine Abendbrotreservierung im „Corrour Station House“, entsorgen „meine“ schimmelkäsige Schuhtüte und sammelten F zum Abendbrot ein.
Leider wurden As Fußgelenksschmerzen auch im Sitzen nicht weniger und nach eine erneuten Umknicken nach dem Abendessen stand fest, wir werden diesen Weg nicht zu dritt fortsetzen können.
Wir planten den nächsten Tag, schoben mit „Ach, morgen geht es sicher wieder“ etwas Optimismus vor und gingen schlafen.
Bilder:
Tag 5 – Corrour nach Loch Chiarain Bothy
Nach einem ausgiebigen Frühstück verabschiedeten wir uns von A, es flossen auch ein paar Tränen.
Uns war klar, dass wir uns in zwei Tagen wiedersehen würden und auch noch genug Urlaub übrig war, aber ich war sehr traurig seine ruhige Art, hohe Belastbarkeit und Zweckoptimismus nicht mehr mit dabei zu haben.
Zum Glück waren wir hier am besten Ort für so einen Ausstieg, von Corrour fährt ein Zug nach Glasgow.
Die Ausfallquote unserer Gruppe lag damit offiziell bei 60%.
F & ich machten uns entlang des Land Rover Tracks Richtung Loch Treig. Auch für diesen Tag gab es eine „hohe“ Variante über Leum Uilleim, aber mit unserem sehr späten Start und den unklaren Bedingungen im Abstieg zu Loch Chiarain entschieden wir uns für die flache Route.
(Im Nachhinein konnte ich bei einem Ausflug herausfinden, dass der Weg über Leum Uilleim zwar unmarkeirt aber laufbar gewesen wären. Die Flußquerung auf der anderen Seite ist durch künstliche Trittsteine auf Höhe des Abflusses des Lochs möglich.)
Angekommen an Loch Treig erzählte ich kurz die Geschichte vom „Hermit of Treig“, ein Mann Namens Ken Smith dessen Bild im Station Café hängt und der seit über 40 Jahren in einer Hütte am Ufer des Lochs lebt. Unter dem erwähnten Titel gibt es auch eine BBC Dokumentation über sein Leben, welche mit seinem Einverständnis gedreht und veröffentlicht wurde.
Sein Haus ist nicht von unserem Pfad aus sichtbar. Das ist auch besser so.
Direkt hinter dem Strand halten wir uns Links und folgen einem Schild „Path to Kinlochleven, Scottish Rights of Way Association“ und eine Meilenangabe sind darauf zu lesen.
Der Weg ist halbwegs gut ausgetreten und nach einigen Kilometern weist ein weiteres Schild darauf hin den orangenen Pfosten zu folgen und nach dem Letzten durch ein Tor zu gehen.
Hinter dem letzten Pfosten ist allerdings kein Tor. Nur einige hundert Meter westlich von uns ist eins sichtbar. Da das die falsche Richtung wäre folgen wir dem Trampelpfad weiter in das Tal zwischen Beinn A’ Bhric und Meall A’ Bhainne.
Etwas später kommt auch schon die Loch Chiarain Bothy zum Vorscheinen.
Das Loch neben ihr hat teilweise eine Ölschicht und sieht so aus, als würde ihm die Wärme und der verringerte Zufluss nicht bekommen.
Etwas weiter unten liegt auch eine tote Ratte im Wasser.
Ansonsten wächst am Wegesrand Fettkraut, eine Pflanze die ich noch nie wild gesehen habe, die aber in meiner Wohnung stehst gut Dienste gegen Trauermücken verrichtet und hier mit den Midges sicher gut auskommt.
Die Bothy selbst ist ziemlich groß. Es gibt vier Räume, in einem auch neue hölzerne Schlafplattformen, in Mehreren auch Kamine. Die Fenster im Hauptraum des Dachgeschoss sind riesig, so das viel Licht reinfällt.
Damit es keine reine Bothy Tour wird entschließen wir uns allerdings den Abend im Zelt zu verbringen und unsere Sachen in einem Raum zu lagern.
Etwas komisch, so direkt vor einem leeren Haus zu zelten.
Bilder:
Der Weg zur Bothy, ganz hinten im Bild sind Loch Chiarain und die Bothy gerade so zu erkennen.
Tag 6 – Loch Chiarain Bothy nach Kinlochleven
Morgens ist es wieder kühl und neblig, die Midges sind in Scharen unterwegs und werden bis zum Ende dieses Tages nicht verschwinden.
Der Weg ist wie gestern gut ausgetreten, teilweise aber sehr matschig oder überschwemmt.
Bis zum Blackwater Reservoir laufen wir immer wieder neben kleinen Flüssen, die sich unerwartet tief in die Landschaft gegraben haben.
Die Wärme und ständigen Schlammlöcher wurden uns bald zu viel, weshalb wir froh waren als wir langsam in die Nähe des Waldes kamen.
Vorher begutachteten wir noch den Blackwater Dam von unten. Für die Wassermassen die er hält, war er erstaunlich klein.
Im Wald angekommen Grüßen uns zwei neue Probleme.
Während Midges die direkte Sonne eher meiden, schwärmen sie bei Windstille im Schatten, wie hier unter dem Blätterdach.
An eine gemütliche Pause war daher leider nicht zu denken.
Auch der Weg wurde nicht besser. Der Matsch wich, dafür kam loser Geröllboden, der sich doch recht häufig unter den Füßen mitbewegte.
Für meine flachen 40€ Decathlontreter kein leichtes Spiel, aber nichts was ähnlich billige Wanderstöcke nicht ausgleichen können!
Im Wald kraxelten wir noch über gestürzte Bäume oder stiegen über Felsen im Flussbett an einem kleinen Wasserfall – die hierfür mal vorgesehene Brücke stand in Teilen noch, war aber größtenteils eingestürzt.
So verlief der restliche Abstieg nach Kinlochleven, wo wir aufgrund der Lage am West Highland Way auf recht viele Menschen trafen. Nach einigen Tagen der Ruhe war ich noch nicht so ganz auf den Wiedereinstieg in den Trubel vorbereitet.
Wir informierten noch die Menschen in unserem Glasgower Feldlazarette wann wir an der für heute ohnehin geplanten Unterkunft ankommen würden und beenden hochoffiziell unsere Tour.
Bilder:
3. Fazit:
Diese Variation der „Thieves Road“ ist zurecht eine, die in schottischen Foren sehr häufig bei der Frage nach einer kurze Tour erwähnt wird.
Besonders schön fand ich die weniger gepflegten Wegabschnitte und dank fehlender Wegmarkierungen auch die Möglichkeit selbst zu navigieren und vor allem am Vorabend nochmal die Karten auszubreiten.
Die Navigation selbst war nicht schwierig, da wir nur den Tälern gefolgt sind, aber es war durchaus nötig sich an den Eigenschaften der Umwelt zu orientieren.
Bei dem guten Wetter diente der Kompass leider größtenteils als Briefbeschwerer, so dass ich wohl nochmal eine andere Tour aufsuchen muss, um meine Fähigkeiten dahingehend zu verbessern.
Die Szenerie war toll und da ich mich und die Gruppe zum Planungszeitpunkt klar im Einsteigersegment verortet hatte, konnten wir in den Tallagen alle schönen Berge mitnehmen, ohne selbst hinauf zu müssen.
Gleichzeitig bietet sich genug hüglige Variation an, dass man eine konservative Planung vornehmen kann und nach Lust und Laune doch noch die ein oder andere Munro einsacken kann - auch wenn ich das erst nach der Tour getan habe.
Außerdem will ich noch sagen, dass Corrour es mir einfach angetan hat. Das kleine, simple Hostel mit Kamin, das weite Moor und die Abgelegenheit von allem Anderen sind einfach super.
Obwohl wir mehrere Tage durch fast ununterbrochenen Sonnenschein, sogar gänzlich ohne Regen wanderten sind wir nur wenigen Menschen außerhalb von Corrour begegnet, auch das war wirklich sehr angenehm.
In ein paar Jahren komme ich vielleicht wieder und laufe die bergige Variation!
Und ohnehin hoffe ich drauf mich im nächsten Jahr wieder in Schottland rumtreiben zu können, ob auf einem offiziellen oder selbstgebastelten Weg.
4. Planungshilfen & Danksagungen
Hier ist eine kleine Liste aller Materialien mit denen ich An- und Abreise sowie die Wanderung geplant habe, sowie solche, die für Andere nützlich sein könnten im Bezug auf diese Route.
Als Karten kamen die OL50 sowie OS Explorer 385 jeweils von 2025 von „Ordnance Survery“.
Dazu kamen noch einige Ausdrucke der Gegend um Kinlochleven von openstreetmap.org.
Die Karten habe ich im interaktiven Online-Shop von OS gefunden.
Die meisten Bothies (auch die auf dieser Tour) werden von der „Mountain Bothy Association“ (MBA) betrieben. Das ist ein kleiner Verein und die Hütten sind sehr einfach gehalten. Außerdem gehören sie verschiedenen Landbesitzern, bei den meisten ist die MBA lediglich der Betreiber. Dadurch ist es besonders wichtig (das ist es ohnehin immer), die Hütten in bestmöglichem Zustand zu hinterlassen und vielleicht sogar eine Spende an die MBA in das Urlaubsbudget einzupreisen.
Vor Besuch einer Bothy ist es außerdem empfehlenswert den Bothy Code zu lesen.
Weiteres Material zu dieser & vielen ähnlichen Routen gibt es im Buch „Scottish Hilltracks“ unter der ISBN 9781907233524, herausgegeben von der „Scottish Rights of Way Association“. Die darin aufgeführten Wege folgen alten Wirtschafts-, Viehtrieb- oder Beerdigungsrouten und verlaufen daher häufig durch Täler.
Die An- und Abreise erfolgte wie schon in meinem Arran-Bericht per Interrail aus Deutschland mit dem Zug.
Der DB-Navigator ist in der Lage von jedem deutschen Bahnhof zu jedem schottischen Bahnhof eine Route zu finden, Tickets kann man da allerdings nicht kaufen.
Für Varianten zum Ticketkauf und genauen Anleitung zu so einer Zugreise empfiehlt sich https://www.seat61.com/.