Können wird das eigentlich noch? Tourvorbereitungen mit Hindernissen

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    Können wird das eigentlich noch? Tourvorbereitungen mit Hindernissen

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    Mitreisende
    Prolog:

    Juli 2023
    Mein Kollege fährt jedes Jahr in den Norden zum fischen. Er zeigt schöne Bilder und erzählt wie schön es dort wieder war...
    Ich bekomme regelmäßig Fernweh, ich kenne das ja alles sehr gut, Ich war doch auch schon viele Male in Lappland. Mein Vater hat mich zum ersten Mal 1993 mitgenommen, ich war 12 Jahre alt. Abisko, Abiskojaure, Stuor-Kärpel, Unna Allakas, Alesjaure, Nallo, Sälka, über das Guorbirvaggi nach Tarfala, Kebnekaise, Besteigung und wieder zurück nach Abisko. Ein Jahr später Saltoluokta, Sarek, Rappadalen und wieder auf Umwegen zurück nach Abisko. Danach noch zwei Mal im Winter auf Ski. 1999 zum letzten Mal, eine Jugendgruppe von Nikkaluokta durch das Vistasvagge, Alesjaure nach Abisko. Aber, dass ist alles mindestens 25 Jahre her und nicht zu vergessen, damals war ich mindestens 70!!! Kg leichter🤯

    ... Der Kollege meint nur: das kannst du vergessen, das schaffst du eh nicht!

    Jetzt hatte er mich aber an der Wurzel meines Stolzes zu packen bekommen. So nicht, nicht mit mir!

    August 2023
    Ich quäle mich, das Kopfkino... mein Ehrgefühl... der Verstand...

    September 2023
    ...Ich quäle mich immer noch... fange an hier im Forum die ersten Berichte zu lesen...

    Oktober 2023
    Ich informiere min Fru, die zeigt mir einen Vogel. Ja nee, is klar, guck uns an, das kannste knicken...
    Ja aber!
    Ich fange an mich gezielt zu bewegen. Juunge, Junge, man ist halt keine 20 mehr und der Bürojob und die viele fahrerei mit dem Auto tun ihr übriges. Jeden zweiten Nachmittag auf der Rückreise vom Büro wird jetzt geübt.
    Ende Oktober, meine Frau bemerkt langsam wie ernst mir das ganze ist und bekommt langsam Interesse an der Idee. Sie steigt ins Training mit ein. 😍
    Wir stecken uns als "realistisches" Ziel, dass wir eine Genusswanderung machen wollen und nicht zur Aufstellung von Rekorden antreten wollen. Wir nehmen uns Strecken abschnitte um die 10 Km vor.

    November 2023
    Wir sichten unsere Ausrüstung. Die Big five: Unsere zwei Schlafsäcke, zwei ISO-Matten, zwei Rucksäcke, ein Zelt und ein Kocker bringen zusammen rund 20 Kg auf die Waage. Fürs Caming oder fürs Fahrrad alles kein Problem, der Drahtesel muss es ja schleppen.
    Aber selber tragen?
    Auf gar keinen Fall!
    Wir müssen uns also um neue Ausrüstung kümmern. Wie gut, dass ein guter Freund zu den Leichtgewichtsfetischisten gehört, da können wir viele Informationen bekommen und beginnen uns mit neuer Ausrüstung zu versogen.

    Januar 2024
    ein anderer Kocher ist organisiert, Isomatten, Schlafsäcke und sogar ein gebrauchtes Zelt sind bei uns eingezogen. Wenn wir jetzt noch neue Rucksäcke kaufen, kommen wir auf unter 10 Kg.
    Am Tag, als die Schlafsäcke und das Zelt geliefert werden, liegt Schnee im Garten. Egal, so gewinnt man Vertrauen in die Ausrüstung! Nachts wird es -5* C kalt. Mit Mütze kein Problem, Aber ich muss nachts irgendwann aus der Trainigshose und dem Fleecepullover raus, die neuen Daunenquilts und die ISO-Matten sind einfach spitze! Auch min Fru kommt shr gut mit dem Material zurecht!

    Februar, März, April, Mai, Juni 2024
    Es geht uns langsam aber sicher immer schlechter. Zwar werden wir langsam fitter aber unsere Baustellen am Haus und im Garten verlangen alles von uns und wir kommen kaum noch los. Gewichtsreduktion an uns selber ist bei mir wenig erfolgreich, meine Frau verliert spontan plötzlich Gewicht, ist aber zusehens immer weniger fit.
    Ende Juni bekommen wir endlich Fahrkarten. Mit dem Nachtzug von Hamburg nach Stockholm und weiter mit dem Nachtzug bis nach Boden. Dann fahren eh nur noch Busse... Bahnfahren ist in Schweden zwar an sich entspannter, aber die Bahngesellschaften sind ähnlich kathastrophal wie bei uns zuhause.

    Juli 2024
    Meine Frau geht zum Arzt und bekommt eine handfeste Diabetesdiagnose. BÄM!!! Das volle Program!
    Ich gehe zwei Wochen später zum Arzt und bekomme auch gleich eine Diabetesdiagnose. Doppel BÄM!!!
    Damit ist auch der Grund dafür gefunden, dass es uns so schlecht geht.

    August 2024
    Wir stellen "mal eben" radikal unsere komplette Ernährung um. Sogar Nutella wird an die Nachbarn verschenkt, die Lage ist ernst! Aber Aufgeben kommt gar nicht in die Tüte. Dank der Radikalen Nahrungsumstellung und einer exellenten Schulung benötigen wir beide tatsächlich kein Insulin, werden aber welches mitnehmen. Nur min Fru bekommt ein Biguanid, um die Leber etwas in Schach zu halten. Das wird sich auf der Tour später kurzzeitig rächen aber die Löstung dafür finden wir auch sehr schnell heraus.
    Ich verliere bis zum Tourstart tatsächlich etwa zehn Kg.
    Am 30.08.2024 finden wir uns gegen 2100 tatsächlich auf dem Hamburger Hauptbahnhof und warten auf unseren Zug richtung Norden. Jeder hat für die Bahnreise ein Bund Wurzeln dabei und Haferbrot aber auch dazu wird ein Tourbericht vieleicht mehr erzählen können.


    Zuletzt geändert von Gilly; Gestern, 15:35.

  • jeha
    Erfahren
    • 04.08.2005
    • 387

    • Meine Reisen

    #2
    Hut ab, ich fieber jetzt schon mit! Abonniert. Bitte weiterschreiben!

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    • SvenW
      Erfahren
      • 02.11.2012
      • 441
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      • Meine Reisen

      #3
      Ihr kommt nicht zufällig aus Kiel oder?

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      • Ditschi
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        • 20.07.2009
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        #4
        Zweimal Diabetis liest sich nicht gut. Was sich immer gut liest, ist ein ehrlicher Bericht. Jung und fit ist einfach.....Bin auch gespannt, wie`s gelaufen ist.
        Ditschi

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        • Gilly
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          #5
          Zitat von SvenW Beitrag anzeigen
          Ihr kommt nicht zufällig aus Kiel oder?
          Moin Sven, nein, aber aus der Nähe von Flensburg

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          • Gilly
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            #6
            30.08. bis 03.09.2024
            Da wir momentan nach unserem Start gestern in Vakkotavare nicht so weit gekommen sind und nun an einem Bach etwa eine Stunde vor der Brücke Richtung Teusajaure auf die Umsetzung der Weisheit „Morgenregen hat keine Herberge“ warten, es doll stürmt, bleibt etwas Zeit, um etwas auf die letzten Tage zurück zu blicken.

            Am 30.08. haben wir nachmittags unsere darüber mäßig erfreute Katze bei bei meiner Mutter abgegeben. Dann haben wir das durch Reisefutter schwer gewordene Gepäck geschultert und sind mit der Bahn weiter nach Hamburg Hauptbahnhof gefahren, um dort in den Nachtzug nach Stockholm (2203) zu steigen. Freundlicherweise hatte SJ uns per Mail mitgeteilt, dass unser Schlafwagen nicht Bestandteil des Zuges sein würde, sondern wir dafür im Liegewagen reisen würden. Immerhin bekamen wir ein komplettes Sechserabteil für uns alleine. Nach einigen Wurzeln und etwas Frischkäse kam der Zug aus Berlin in den Bahnhof eingefahren, wir konnten einsteigen und es ging los. Wir sind ziemlich gleich schlafen gegangen.
            Nach einer durchschnittlichen Nacht sind wir im morgendlichen Schweden aufgewacht und hatten sofort Urlaubsgefühle.

            31.08.2024 Stockholm
            Im Nachtzug haben wir morgens das inkludierte Frühstück abgeholt und verspiesen, ehe wir gegen 1000 in Stockholm C angekommen sind. Nach 28 Jahren irre ich orientierungslos durch den Bahnhof, ehe wir die die große Haupthalle finden und von dort aus die Schließfächer. Mit viel Kraft bekommen wir beide Rucksäcke in ein Schließfach gestopft und starten zum großen Stockholm-Spaziergang.
            Erstmal Bargeld besorgen, dann zur Kungsgatan, wo sich nebst einer großen Straßenbaustelle ein „Brand-Shop“ an den nächsten reiht. Wir haben uns einen kleinen Kånken gekauft. Dann zu Fuß Richtung Vasamuseum. Das Kaiserwetter lädt zum Verweilen am Hafen ein. Es ist Samstag und ganz Stockholm ist auf den Beinen und genießt das schöne Wetter.
            Der Besuch im Vasamuseum ist beeindruckend, kaum 31 Jahre ist es her, dass ich hier war. Anschließend fangen wir uns eine Tüte Fish ´n Chips und verweilen etwas in einem Park im Halbschatten. Wir schlendern noch etwas am Vergnügungspark und Skansen vorbei, schreiten durch das „Blaue Tor“ und bewegen uns langsam wieder Richtung Bahnhof. Dort kommen wir gegen 2000 an, befreien unsere Rucksäcke und begeben uns mit Sack und Pack an unseren Bahnsteig. Dann kommt der Zug, dieses Mal sogar mit richtigem Schlafwagen, Richtung Norden.



            01.09.2024 Boden, Gällivare, Sora Sjöfallet, Vakkotavare
            Mit nur wenigen Minuten Verspätung erreichen wir Boden. Wir haben sehr gut geschlafen und auch schon etwas gefrühstückt sowie Kaffee bzw. Tee im Speisewagen genossen – die Tradition muss ja am Leben gehalten werden.
            Entgegen der eigentlichen Planung steigen wir in Boden aus, nehmen aber den Zug nach Gällivare. Da dies alles sehr pünktlich klappt, sind wir eine Stunde vor Abfahrt des 1445-Busses in Richtung Ritsem dort. Es ist der letzte „späte“ Bus für diese Saison. Kaum losgefahren beginnt ein Mitreisender mit dem Zeltplatz in Gällivare zu telefonieren. Wir hatten dort auch einen Platz für die Nacht gebucht und müssen diesen noch abbestellen, was der Mitreisende für uns übernimmt. (Aufgrund von umfangreichen Sanierungsmaßnahmen im Bereich des Schienennetzes nördlich des Polarkreises gab es zur Zeit unserer Buchung ja nur Schienenersatzverkehr ab Borden Richtung Norden. Eigentlich hatten wir von Boden nach Gällivare auch schon den Bus gebucht. Der wäre so spät in Gällivare gewesen, dass wir eine Nacht dort hätten übernachten müssen und erst am nächsten Morgen den Bus bekommen hätten). In gewohnt halsbrecherischem Tempo geht es nach Vakkotavare, wo wir uns entscheiden nicht mehr zu starten, sondern für eine Nacht in der Hütte zu bleiben. Ein Pärchen aus Berlin ist bereits dort und will morgen Richtung Heimat aufbrechen. Sie sind in Abisko gestartet. Es ist ein wunderschöner Abend, es ist etwas diesig und in Pastelltönen gehalten, warm, angenehm, Gegen 1000 geht es ins Bett.

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            • Flachlandtiroler
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              • 14.03.2003
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              • Meine Reisen

              #7
              Zitat von Gilly Beitrag anzeigen
              Nach 28 Jahren [...] Erstmal Bargeld besorgen
              Bargeld
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              • Gilly
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                #8
                Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                Bargeld
                Nein, nicht das erste Mal nach 28 Jahren Bargeld geholt 😂
                Ja, ich bin so ein "typisk tysk", dass ich gerne etwas an landesüblicher Valuta in der Tasche habe. Wie wenig notwendig das tatsächlich ist, habe wir anschließend auch gelernt

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                • Gilly
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                  #9
                  02.09.2024 „Der Anstieg“ Vakkotavare Richtung Teusajaure
                  Es hat sich erwiesen, dass es die beste aller möglichen Entscheidungen war, nicht noch gestern ins Fjäll zu starten. Der Aufstieg war heftiger, als in meiner Erinnerung. Wir sind um kurz vor 09:00 Uhr gestartet und haben bis zur Brücke, wo die Steigung dann deutlich nachlässt vier Stunden gebraucht. Andere sind schneller, aber die haben ja auch nicht unser Gewicht und unseren Nichttrainingsgrad.
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ID: 3338943

                  Landschaftlich war es wunderschön – unglaubliche Farben, unglaubliche Mengen an Beeren, unglaubliche Mengen an Pilzen – unglaublich anstrengend. Für min Fru half zwischen durch nur Traubenzucker, als auch Lächeln nicht mehr ging, ihr schwindelig wurde und ein spontaner Lastabwurf eingelegt werden musste. Immerhin, auch wir haben es geschafft und sind oben angekommen. Alles ist mit Zwergbäumen, Blau-, Krähen- und Preiselbeeren bewachsen, sofern nicht sumpfig und grasig. Herbstbunte Farben hat es auch schon.
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ID: 3338944
                  (es grüßt das Ahkka-Massiv)

                  Dazu gab es noch eine ganze Menge Rentiere, die hier herumspazieren. Nach einer Rast in einem prähistorischen Rentierhirtenrondeel – als solches nur durch Beschilderung zu erkennen -, haben wir uns bis zu unserem aktuellen sturmumwehten und beregneten Zeltplatz durchgekämpft. Im Schneckentempo und weit weg von dem, was eigentlich geplant war. Eigentlich hätten wir in Teusajaure sein wollen, mussten diesen Plan aber angesichts von fortschreitender Zeit und schwindenden Kräften schon auf die Brücke vor Teusa reduzieren, haben auch dies als unrealistisch erkannt und sitzen nun an einem der Bäche nach dem ersten See. Geteerte, waagerecht verlaufende Wege haben auch etwas für sich, wenn man es recht bedenkt. Man hätte sich stellenweise auch mehr Dieter* über Steinfelder gewünscht und weniger kipplige Bohlen über Sümpfe und Bäche. Wir haben die erste Bachüberquerung hinter uns. Der Stugvard hatte uns geraten, an diesem Bach nach links zu gehen, denn dort könne man trockenen Fußes hinüber kommen. Eine einsame Latte weiter oben, direkt am Weg, wo der Bach noch schmal, tief und mit ziemlich viel Strömung war, sah wenig vertrauenserweckend aus. Aber weiter unten war es tatsächlich möglich, von Stein zu Stein zu tapsen und den Bach zu überqueren. Min Frau schreibt hierzu ins Tagebuch: Sehr anstrengend, brauche ich nicht täglich! Danach war klar, dass es jetzt primär um die Suche nach einem geeigneten Zeltplatz ging. Gar nicht so einfach, da viele Flächen steinig, uneben oder sumpfig sind. Oder kein Wasser in der unmittelbaren Nähe ist. Hat aber doch schließlich geklappt. Es gab noch ein geteiltes Tectical Food mit zwei Löffeln Sahnepulver, ich schätze mal eben 400 kcal für jeden und eine Tasse Kakao, dann schnell zu Bett.
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                  Doof 1.: Nun Sturm und Regen
                  Doof 2.: Min Fru hat sich einen Wolf am Bauch gelaufen. Die Augenentzündung war offenbar als Komplikation nicht genug, wo es Rücken und Füßen ausnahmsweise gut geht.

                  *Dieter ist ein aus Jugendgruppenzeiten geprägter Begriff für Bohlenwege

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                  • Breitfuessling

                    Fuchs
                    • 06.04.2023
                    • 1031
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    Ihr seid so cool, dass ihr das gemacht hab. Ich freue mich auf die Fortführung eures Berichts!
                    Viele Füße vom Breitgrüßling

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                    • Goldi
                      Erfahren
                      • 11.09.2022
                      • 270
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                      • Meine Reisen

                      #11
                      Ich bin dabei und lese gerne mit. Und Respekt natürlich, dass ihr euch darauf eingelassen habt. Gleich am Anfang 300hm zum "Einwandern" sind natürlich schon mal ein strammes Programm. Aber die Landschaft entschädigt doch für alles. Wenn ich das letzte Bild mit der tief stehenden Sonne sehe, geht mir das Herz auf.

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                      • Pfad-Finder
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                        • 18.04.2008
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                        #12
                        Gilly: Lest Euch mal die Reiseberichte von unserem 2023 tragisch um Leben gekommenen Forumsfreund Pfiffie durch. Der hat es mit ~140 kg Körpergewicht auch geschafft.
                        https://www.outdoorseiten.net/vb5/fo...sista-kapitlet
                        Alles unter Nutriscore "D" ist rausgeschmissenes Geld.

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                          #13
                          Zitat von Pfad-Finder Beitrag anzeigen
                          Gilly: Lest Euch mal die Reiseberichte von unserem 2023 tragisch um Leben gekommenen Forumsfreund Pfiffie durch. Der hat es mit ~140 kg Körpergewicht auch geschafft.
                          https://www.outdoorseiten.net/vb5/fo...sista-kapitlet
                          Ich habe den Bericht schon zur Hälfte gelesen und bin immer wieder schwer beeindruckt von den Umständen, die einem in die Quere kommen können und einen beeinflussen. Damit meine ich nicht primär die Umstände, die der Sarek, sein Wetter und die äußeren Umstände rein phyikalisch mitsich bringen, sondern viel mehr die Auswirkungen auf unsere psyche. Wieviel es bringen kann etwas vom "Gas" zu gehen, seine selbsgesteckten Ziele zu revidieren und an die phyikalischen Umstände anzupassen.
                          Im weiteren Tourenverlauf haben wir dann aus Gründen auch noch solche Entscheidungen getroffen *spoiler*

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                            #14
                            03.09.2024 Weg nach Teusajaure

                            Der Tag begann für meine Frau ähnlich schwierig wie der gestrige. Wir haben dann nach dem ersten Haferkeks die Theorie entwickelt, dass es an dem Metformin liegen könnte, was ja auch die zellinterne Glukoseproduktion hemmt. Sie wird morgen mal die erste Tablette weglassen und sehen, was passiert.

                            Zunächst ging es aber weiter über das Fjäll. Es gab sehr viele Rentiere und sehr viel Wind, der insbesondere auf den Bohlen nicht wirklich hilfreich ist, wenn er schräg von der Seite kommt.

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ID: 3339034

                            Bis zu Brücke war es noch weit, nicht wie ein Entgegenkommender uns gestern sagt nur eine Stunde. Das hätten wir in keinem Fall noch bis dorthin geschafft, also war es eine gute Endscheidung, das Zelt aufzuschlagen. Der Weg war größtenteils ganz ordentlich. Vor der Brücke hat min Fru zwei Schneehühner aufgescheucht. Was die an mir gruseliger fanden als an mir, der vor ging – man weiß es nicht. An der Brücke gab es eine längere Pause mit Nüssen, Sonne und frisch eingefangenem Wasser. Dann ging es über den letzten Bergrücken in den Abstieg zum der Teusa-Hütte gegenüberliegenden Ufer. Das fing steinig an, wurde zu steinig und steil und schließlich zu sehr pfui. Es war sehr anstrengend und Knieunfreundlich aber wir hatten ja keine Wahl. Nicht witzig! Kurz vor dem Vindskydd musste noch ein Bach auf einer dünnen Birke überquert werden, da hatte ich eigentlich schon keine Lust mehr. Aber es wehte verlockender Birkenrauch durch den Wald.

                            Am Seeufer angekommen, bot sich die unverhoffte Gelegenheit, mit dem Boot zur Teusajaurestuga gefahren zu werden. Rudern wäre wegen des Windes und wegen der gut einen Meter hohen Wellen keine gute Idee gewesen. Der nette Mann in dem Boot ist extra für uns umgekehrt. Über den doll schwankenden Steg auf den doll schwankenden Ponton in das doll schwankende Boot zu kommen war nicht leicht. Er gab sich alle Mühe, die größten Wellen auf der Überfahrt zu umfahren, trotzdem haben wir reichlich Wasser abbekommen. Dann hatten wir ein weiteres Mal Glück, weil uns der Stugvard ganz alleine in der Hundehütte einquartiert hat. Die eigentlich schon für den Winter hergerichtet war. Dort konnten wir trocknen und hatten nach Bier aus dem Shop sowie Nudeln von Globetrotter (wieder geteilt, mehr schaffen wir irgendwie nicht) eine sehr gemütliche Nacht in einem gemeinsamen Bett.

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ID: 3339035

                            Nachtrag zur letzten Nacht: es gab viel Wind und viel Regen, sodass wir uns erst nach 10:00 Uhr aus dem Zelt getraut haben. Wir mussten feststellen, dass die Reißverschlüsse nicht dichthalten. Auf meiner Seite gab es auch in der Zeltmitte eine Leckstelle, die Schlafsäcke sind glücklicherweise aber trocken geblieben.

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