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    • 03.07.2021
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    [DK] Mön

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    Mitreisende
    Anreise und Einleitung

    Zweck dieses Unterfangens war das Testen meiner Ausrüstung für mehrtätige Wanderungen. Die Entscheidung für den Camoenen genannten Rundwanderweg um Mön fiel ob der guten Übernachtungsmöglichkeiten. Die Anreise erfolgte mit der Kombination ICE von Wien bis Regensburg, Deutschlandticket bis Lübeck, Fernbus von Lübeck nach Nyköbing/Falster sowie Nahverkehr bis Stege, dem Hauptort von Mön. Der Anreiseplan funktionierte, wenn auch mit der erwartbaren Verspätung. Wären die Fährpreise nicht so teuer hätte ich eine Übernachtung auf Fehmarn präferiert, letzlich war der Busfahrschein günstiger als der Fährpreis, auch ohne Nahverkehrstarif von Rödby nach Nyköbing. Dass die Verbindung zwischen Deutschland und Dänemark nicht sonderlich gut ist war mir bereits vor 10 Jahren bei der Fahrt mit dem ICE Hamburg-Kopenhagen über die Fähre aufgefallen. Es hat sich bis heute wenig geändert, davon zeugt auch dass der Fehmarnbeltquerungszulauf in Dänemark schon fortgeschritten ist, während in Deutschland zunehmend unsicherer wird, dass mit der Eröffnung des Tunnels überhaupt eine elektrifizierte Zulaufstrecke zur Verfügung steht und spätestens südlich von Hamburg für eine Verkehrsverlagerung keine Trassen zur Verfügung stehen. Auch auf dieser Fahrt war der Bereich südlich von Hamburg ein Hinderniss. Ich würde rückblickend nicht empfehlen, mit einer Übernachtung in Lübeck zu planen sondern die Anreise auf 2 Tage aufzuteilen. Wenn man mit der Bahn strandet dürfte man in Deutschland nicht einmal sein Zelt irgendwo aufschlagen.

    Am späten Vormittag in Nyköbing angekommen unternehme ich einen Fotorundgang und komme damit später als erwartet auf Mön an, wo ich überlegte direkt nach der Brücke auszusteigen, dann aber doch die Fahrt direkt nach Stege vorziehe wo sich Versorgungsmöglichkeiten befinden. Zum Problem wird, dass ich nur einen Akku für meine Kamera und keine Powerbank mithabe. An einer Steckdose außerhalb des Super Bruggsen in Stege lade ich beides nach und mache mich zu späterer Stunde auf den Weg zum Shelterplads nahe Udby. Der Weg durch das nächtliche Stege führt mich entlang der Hauptstraße durch das historische Stadttor entlang des ehemaligen Wehrgrabens und eines Stadtmauerrests, welche im 16. Jahrhundert die Lübecker nicht überwanden entlang des Kobblevej in ein Waldgebiet, wo ich durch Zufall einen auf den Karten nicht eingezeichnete Unterstand finde.

    Tag 1

    Ich wache späte auf und begebe mich zur Bushaltestelle, wo ich nach Koster fahre und von dort dem Rundwanderweg um die Insel folge. Der Weg verläuft großteils über asphaltierte Straßen, der Verkehr ist sehr gering. Höhepunkt ist der Grabhügel Kong Asger Høj, auf den etwas südlich ein Dolmen folgt. Der restliche Weg ist relativ unspektakulär. In Storre Damme ergibt sich die Möglichkeit, mit dem Bus nach Stege zurückzufahren was mir sinnhaft erscheint, da der Ostteil der Insel mäßig interessant zu sein scheint.

    Tag 2

    Ich nächtige am selben Platz und breche wieder etwas zu spät Richtung Norden auf. Der Weg führt zunächst entlang von Feldern über Asphalt und geht erst später auf Pfade durch Wälder und Weiden über. Nahe Ulvshale wird der Weg interessanter, allerdings komme ich nicht mehr bis Nyord sondern drehe zuvor um und kehre nach Stege zurück, auch um mich mit Wasser zu versorgen.

    Tag 3

    Die an den Vortagen anhaltenden Schleierwolken sind verschwunden, ich mache mich auf den Weg Richtung Osten, wo in Borre die zwischenzeitlich bestellten Akkus samt Powerbank beim auch als Paketshop funktionierenden Supermarkt - dem einzigem im Westteil der Insel - warten. Der Weg von Stege ist soweit relativ unspektakulär, und folgt dem Verlauf der Durchzugsstraße. Bemerkenswert sind die romanischen Fresken der Kirchen entlang des Wegs, etwa in Udby. Ich halte mich nach Borre an Seitenstraßen und komme in Klintholm Havne ans Meer. Der Weg würde theoretisch etwas landeinwärts in Richtung Möns Klint verlaufen, ich ziehe es vor, entlang der Küste bis zum Nächtigungsplatz in Buserne Have/Mandemarke zu gehen. Dort stehen zahlreiche Zelte, ich stelle meines entgegen meiner üblichen Präferenz unter eine Baum auf.

    Tag 4

    Frühmorgens mache ich mich auf den Weg zu den Klippen an der Ostküste der Insel. Der Weg dorthin sollte kurz sein, nimmt aber zwei Stunden in Anspruch. Vor Ort stellt sich heraus, dass der nördliche Zugang zur Küste gesperrt ist, sodass ich vom Fuß der Klippen nur mit einem Umweg weiterkomme. Der Höhenunterschied ist mit Anstrengung zu bewältigen, die weitere Route führt durch einen Wald bis zum Schlosspark Liselund. Eigentlich ist mein Plan, am Shelterplads in Borre zu nächtigen, doch zufällig entdecke ich dass es einen kostenlosen Rundbus gibt, mit dem ich nach Stege zurückfahre.

    Tag 5

    Am letzten Tag begebe ich mich zur Nordküste. Ich folge dem Wegverlauf bis Östermark und glaube den Karten, die die Existenz eines Wegs von Nordfeld zur Küste suggerieren. Diesen Weg gibt es nicht, sodass ich nach langem Irren durch den Wald an einer Straße aus diesem finde und nach sehr viel Zeitverlust schlussendlich zur Küste finde, an der dann auch Stück des ausgeschilderten Wegs verläuft. Am schon späteren Nachmittag verbleibt mir gar nicht so viel Zeit für den nach Möns Klint interessantesten Wegteil. In Borre erreiche ich den Bus und fahre damit nach Stege zurück.

    Abreise und Schlussbemerkungen
    Eigentlich wäre mein Plan gewesen, entweder zu Stevns Klint oder nach Kopenhagen weiterzufahren. Ursprünglich hatte ich einen Bus von Kopenhagen nach Lübeck gebucht, ob der Erfahrungen bei der Anreise entscheide ich, dass die geplante Nächtigung in Passau samt direkter Weiterfahrt zu einem wichtigen Termin zu riskant ist. Da auch das Wetter umschläft fahre ich zeitig am Folgetag los und nächtige an der Havel, wo ein Gewitter ab 2 Uhr nachts meinen Schlaf verkürzt. Völlig überraschenderweise verläuft die Bahnfahrt unspektakulär, ich erreiche meinen Anschluss am Grenzbahnhof. Die ursprünglich geplante Abreiseroute hätte ob eines schweren Unwetters nicht funktioniert.

    Den Rundwanderweg um Mön kann ich sehr empfehlen. Die Übernachtungsmöglichkeiten sind im Vergleich mit Deutschland und dem nicht-alpinen Österreich herausragend. Der Weg ist detailliert beschildert, sodass auf Karten verzichtet werden kann. Eine Unterteilung des Wegs in mehrere Etappen ist auf der oben verlinkten Seite vorhanden, ich würde, v.a. bei begrenzter Zeit empfehlen, auf jeden Fall den Abschnitt zwischen Klintholm Havn, Möns Klint, Ulvshale und Nyord zu machen, was ca. 1/3 der gesamten Länge entspricht. Weite Teile des ausgeschilderten Wegs v.a. im Osten sind asphaltierte Straßen entlang von Feldern. Ich würde empfehlen, nach eigenem Gutdünken soweit als möglich dem Küstenverlauf zu folgen. Mobilfunkempfang ist auf der gesamten Insel vorhanden, bei Möns Klint scheint es aber einige Netzlöcher zu geben. Grundsätzlich gibt es einige Frischwasserentnahmestellen entlang der Route, Supermärkte gibt es in Askeby, Stege (dort hat der Super Bruggsen Spiritus) und Borre. Die Erkenntnisse aus dem Unterfangen sind für mich: Erstens, auf Akkureserven zu achten und zweitens, dass mein 60 Liter-Rucksack irgendwie zu klein ist.

    Bilder folgen.

  • carolinenord
    Erfahren
    • 21.11.2009
    • 122
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    Danke für den Bericht. Ich kenne Mön von der Radtour letztes Jahr, deren Bericht ich hier noch fertig schreiben muss. Hinweise auf den Wanderweg habe ich mehrfach gesehen.
    Wie fandest du den Verkehr, auf dem scheinbar relativ straßenlastigen Wanderweg? Ich frage, weil ich auf Mön das Gefühl hatte, dass durch viele Touris auch der Verkehr relativ viel ist.
    Vielleicht noch ein alternativer Anreisetipp. Wenn man über Rostock-Gedser anreist, dann kann man auch gut in Gedser auf dem Zelt- und Shelterplatz nächtigen. In Rostock braucht man ohne Fahrrad allerdings den Stadtbus, um zum Fährhafen zu gelangen.

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