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  • Borgman
    antwortet
    Tag 9

    Obwohl der Himmel am späteren Abend bewölkt war, und das Zelt somit angenehm schattig, lag ich lange wach, bis ich für zwei, drei Stunden wegdämmerte. Was nicht weiter schlimm ist – der Körper holt sich schon den Schlaf, den er braucht. Da muss man sich nicht verrückt machen. So gegen 5 Uhr ging ich mal zur Hütte, um zu fragen, was ich noch zur Reinigung beitragen könnte, aber der Fjellfex hatte alles im Griff und schickte mich wieder weg. Auch gut, so konnte ich mich einem extrastarken Kaffee widmen.

    Um 5:45 Uhr verabschiedete sich Fjellfex. Da war ich schon am Packen und folgte ihm kurz nach sechs. Bei dem kühlen, bedeckten Wetter und spürbarem Nordwind fühlte es sich gut an, dass ich wieder mein eigenes, etwas strafferes Tempo anschlagen konnte. Was noch begünstigt wurde durch die vielen Tierpfade, denen man zwischen Moor und Hang bequem folgen konnte. Später peilte ich den NO-Ausläufer des Jorba Gáisávárri an und fand auch hier leichtes Wandergelände vor.





    Am Bach zwischen Jorba und Gaskkamus Gáisávárri wäre ich fast am Pause machenden Fjellfex vorbeigezogen. Hätte er nicht laut gerufen, ich hätte ihn nicht bemerkt. Ich war so gut im Flow, dass ich nicht lange stehen bleiben wollte. Und auch schon auf das Alleinsein gepolt, also nicht mehr so gesellig wie noch gestern.

    Über den zweiten Bach und hoch zu dem Sattel südöstlich des Nuorttamuš Gáisávárri ging ich noch und stellte dort um 8:15 Uhr das Zelt für eine Frühstückspause auf. Borgman style eben. Ich mag es, wenn man nicht deshalb weitergeht, weil es zu kalt wird, sondern weil man genug ausgeruht hat.





    Nette Aussicht über diverse Gáisávárris von hier. Der bleigraue Himmel machte keine Anstalten, auch nur den allerkleinsten Sonnenstrahl durchzulassen, aber laut Vorhersage des FMI sollte es für zwei Tage trocken bleiben. Weiter ging es, immer noch durch einfaches Gelände, östlich des Nuorttamuš G. nach Norden und an geeigneter Stelle rüber zum Gurdogeaščohkka – einem Berg, der mir durch seine (für finnische Verhältnisse) markante Form und Felsfront für die nächsten Stunden als Landmarke gute Dienste leisten sollte. Statt jetzt ziemlich gerade nach Nordosten zu laufen, ging ich aus unerfindlichen Gründen einen Bogen nach Osten und erst nah an dem See Kivikaltio durch Moor und Bach in die richtige Richtung, ließ mich einfach ein bisschen durch die Landschaft treiben.


    unverkennbar Gurdogeaščohkka


    Blick in meine Laufrichtung zum Njágoaivi, dem bemerkenswert unmarkanten Hügel links

    Mittagspause (12:30 bis 14:15 Uhr) irgendwo am flachen Hang. Ich war jetzt voll im entspannten Solo-Modus und genoss es, dass ich zum ersten Mal auf dieser Tour nichts im Kopf haben musste. Mein Ziel war Giellájohka Camping an der Karigasniemi-Inari-Straße, aber ob ich dort zwei Tage früher oder einen später ankam und auf welcher Route, war herzlich egal.


    Blick vom Njágoaivi zum Urretoaivi

    Njágoaivi war tatsächlich so unmarkant, dass ich gar nicht bemerkte, dass ich ihn schon überschritten hatte, bis ich auf den steinigen nördlichen Hubbel stieß. Ab jetzt peilte ich den linken, also nordwestlichen Hang des Urretoaivi an und kam durch wechselndes Gelände, teils steinig, krautig, nass an den Fluss, der mich bis zum Ende mehr oder weniger leiten sollte: Kiellajoki (oder Kielajoki, die Papierkarte spendiert nur ein „l“, die Onlinekarte und der samische Name geben zwei).



    Blick in meine Laufrichtung, rechts Urretoaivi, links Urroaivi (nicht verwechseln, sonst landet man, wie bei den beiden in gegensätzliche Richtungen fließenden Patajokis, in der Irre samischer Flurbenennung). Dazwischen der Kiellajoki, der hier von Süden kommend nach Osten abknickt. Bis zum Fluss musste man sich noch ein kurzes Stück mühen ...



    die Furt war trotz Wasser bis Mitte Oberschenkel und kräftiger Strömung problemlos …





    und dahinter kam das allerschönste Wandergelände. Selten hat man am Ende eines langen Wandertages noch wirklich Lust, meine Füße schmerzten in der kurzen Pause nach der Furt auch ein bisschen, aber das hier gab neuen Auftrieb. An der Nordwest-Ecke des Urretoaivi finden sich die besten Zeltstellen, falls mal jemand in der Gegend wandert. Die sollte man sich merken. Ich folgte noch weiter dem Kiellajoki nach Osten durch zunehmend steiniges, krautiges Gelände und zweifelte schon an dieser Entscheidung. Hätte ich nicht doch besser schon früher das Zelt aufgebaut? Erst einen Kilometer vor dem nächsten Querbach aus Süden fand ich gegen 16:45 Uhr eine geeignete Stelle.



    Zum Waschen war das Wasser unerwartet deutlich kälter als alles bisher. Immer noch wehte mäßig stark ein frischer Nordwind. Na ja, sauber wollte ich trotzdem werden. Ich übergoss wie üblich zuerst großzügig Kopf und Rumpf mit dem Topf – nach einem kurzen Kälteschock war alles weitere gut zu ertragen. Und das Gefühl danach wie immer unbeschreiblich wohlig und federleicht. Niederschlag: 0 mm, Sonne: 0 Minuten, reine Gehzeit: 6,5 Stunden.

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  • Fjellfex
    antwortet
    Obwohl ich nach Norden wollte, stieg ich vom Gipfel zunächst nach Westen ab um steinige Bereiche zu vermeiden. Blick zum Davimus Gaisavarri:
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ID: 3331667
    Ich steuerte das Tal des Gaisavaraja an:
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    Auch dieses Tal war einfach zu gehen:
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    Pause am Bach:
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ID: 3331670
    Später galt es den Kivikaltionoja zu queren - das war wieder so ein "Mäanderbach", und dieses mal wirklich mindestens hüfttief und zu breit zum Überspringen. Bei einer Engstelle mit Birke ging es dann aber ohne Extraaktionen:
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ID: 3331671
    Ab hier ging es halbwegs direkt nach Nord auf den Kuossavaara zu. Hier waren die offene Fläche und der Wald mal etwas buckelig (Blick zurück zum Gipfelabstieg):
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    Der Tag war zwar bedeckt, aber am Kuossavaara hatte man recht gute Fernsicht. Blick nach Süden; Nuorttamus Gaisavarri markiert:
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    Beim nächsten Bild sieht man links, dass von der nahen "Alm" Porttakaltio/ Peuranampumalaakio eine ATV-Spur bis zum Gipfel führte; mein späterer Lagerplatz ist markiert:
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    Blick nach Norden; auf diesem Berg gab es Netz und einen frischen Wetterbericht:
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    Ich folgte der ATV-Spur bis zur Einsattelung zum Bartacohkka
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ID: 3331677
    und suchte mir etwas östlich einen Zeltplatz. Im Zweifelsfall bevorzuge ich schöne Aussicht und nehme es in Kauf, wenn ich 4 Minuten zum Wasserholen gehen muss. Zeltplatz am nächsten Morgen:
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  • Fjellfex
    antwortet
    Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
    Ich mag mein Zelt und auch, dass ich den Eingang zumachen und etwas Privatsphäre haben kann.
    Verstehe ich bestens. Ich würde mich ohne zu Zögern unter die Introvertierten rechnen von denen es heißt, dass sie allein sein müssen um ihre Akkus aufladen zu können. So schön Gesellschaft sein kann - sie kostet den Introvertierten Energie, und zu viel Gesellschaft gibt burnout...

    Borgman hat uns beide in einem früheren Bericht mal als "Eigenbrötler" bezeichnet. Die Kombination Norddeutscher einerseits und Almöhi (der sein ganzes Leben auf der "römischen Seite" des Limes verbracht hat) andererseits macht das noch delikater...
    Vor diesem Hintergrund ist es interessant, dass wir auf dieser Tour so viel gemeinsame Zeit hatten wie noch nie...
    Ab dem nächsten Tag gingen wir aber getrennte Wege: ich wollte über die Berge nach Norden (nach Karigasniemi), während Borgman vom Tal des Kielajoki angelacht wurde.

    TAG 9

    Ich folgte dem Kurtojoki bis kurz vor den zweiten Seitenbach hinauf. Das ging auf Tierpfaden richtig gut. Hier schwenkte ich nach Norden auf den Nuorttamus Gaisavarri zu; auch der Wald war richtig leicht zu gehen:
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    Eigentlich wollte ich an dem Berg östlich vorbei, aber das Gelände hinauf war einladend wie eine gemähte Wiese - nach den letzten Tagen die etwas waldlastig waren hatte ich Lust auf Panorama:
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    Blick zurück nach Süden; der Pfeil deutet die Richtung zur Hütte an:
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ID: 3331665
    Verwunderlich fand ich, dass ich hier oben kein Netz hatte.

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  • Fjellfex
    antwortet
    Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
    Ich Reihe mich hier ebenfalls mit ein. Die Gegend kenne ich nicht, gefällt mir aber sehr gut. Berichte mit verschiedenen Erzählungen, mag 8ch sehr. Vielen Dank bis hierher.
    Gerne doch! Du musst jetzt aber stark sein: das war unser letzter gemeinsamer Tourentag. Zur Gegend: insbesondere Muotkatunturi ist der Hit! Wenn Borgman innerhalb von 2 Jahren 2x dort hinfährt ist das ja ein Ritterschlag. Da gibt es für finnische Verhältnisse viel Hügel und Gelände über der Baumgrenze.

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  • Fjellfex
    antwortet
    Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
    Durch ein bisschen Nieselpiss muss man sich ja nicht gleich die Laune verderben lassen.
    An alle Ausrüstungsfetischisten: wichtigster Ausrüstungsgegenstand ist meiner Meinung ein positiver "mind set".

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  • Borgman
    antwortet
    Noch zu Tag 8



    Durch ein bisschen Nieselpiss muss man sich ja nicht gleich die Laune verderben lassen.








    Fjellfex bei seinem krassen Wildwasser-Stunt






    Kurtojoki autiotupa. In der Hütte war es mir tatsächlich viel zu warm, aber ich hätte auf jeden Fall trotzdem im Zelt geschlafen (na ja, vielleicht nicht bei Sturm und Hagel). Ich mag mein Zelt und auch, dass ich den Eingang zumachen und etwas Privatsphäre haben kann. Die Annehmlichkeiten einer Hütte, mal am Tisch sitzen, heißes Wasser zum Duschen und besonders Sachen trocknen, nutze ich dann doch lieber als Tagesbesucher.

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  • codenascher
    antwortet
    Ich Reihe mich hier ebenfalls mit ein. Die Gegend kenne ich nicht, gefällt mir aber sehr gut. Berichte mit verschiedenen Erzählungen, mag 8ch sehr. Vielen Dank bis hierher.

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  • Fjellfex
    antwortet
    Dotti Freut mich, dass der Bericht jemanden zu unterhalten vermag der selber schon auf legendäre Art in der Gegend unterwegs war.

    TAG 8

    Heutiges Ziel: die Kurtojoki Wildnishütte, kaum 6km entfernt, mithin kann man das als halben Ruhetag werten. In der Hütte wollten wir es uns dann gut gehen lassen und ein paar Pötte Wasser zum "Duschen" und etwas Kleiderwäsche warm machen.
    Nachts hatte es oft geregnet , und auch die Etappe verlief zu weiten Teilen im Niesel.
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ID: 3331549
    Route: nach Osten das Tal hinauf zum ersten Seitenbach, hier dann nach Norden schwenken und westlich von Davit Saddevarri über die Anhöhe zur Hütte. Sowohl Bachquerung als auch Gehgelände zur Hütte stellten keine besonderen Anforderungen.
    Beim Anstieg zur Anhöhe wurde es mal trocken, das nutzten wir gleich zu einer kleinen Rast. Als bald wieder der Regen einsetzte und mir frisch wurde ging ich weiter, während Borgman erst noch seine Zigarillo-Zeremonie beenden musste - bis zur Hütte würde er mich locker wieder einholen.
    Auf der Anhöhe wurde meine Hoffnung auf Netz und einen neuen Wetterbericht erfüllt. Auf der Tour konnten wir durch Kenntnis der Wetterlage wie ein Torero einiges an Regen ins Leere stoßen lassen.
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ID: 3331550
    (Wobei die Kurzfristprognosen brauchbar waren, während die Langzeitprognosen ständig über den Haufen geworfen wurden - die Wettersituation war wohl recht komplex.)
    Beim Abstieg gab es auch sonnige Momente:
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ID: 3331551
    Und an einem Bach die ersten Blümchen:
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ID: 3331552
    Weitere Feuchtstillleben:
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ID: 3331553
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ID: 3331554
    Kurz vor Kurtojoki musste der gleichnamige Bach gequert werden. Das könnte eventuell kompliziert werden: zwar war sein Einzugsbereich hier noch klein, aber auf der Karte mäanderte er durch´s Gelände, und das verheißt oft sehr tief und zu breit zum drüberspringen.
    Kurz vor dem Bach hatte Borgman mich wieder eingeholt, und wir trafen nur wenig oberhalb der Hütte auf eine Stelle wo das Wasser nur knietief war. Glück gehabt. Dafür setzte aber gerade ein Platzregen ein - nix wie rein in die Hütte.
    Nach ein paar kräftigen Mittagsschauern war der Nachmittag recht trocken.
    Und so eine warme "Dusche" mit Haarewaschen ist dann echt was feines. Zum Wäschetrocknen wurde dann der Ofen etwas eingeheizt:
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ID: 3331555
    Da hatten wir dann T-Shirt-Temperatur in der Hütte, während draußen im Wind und ohne Sonne eher Jackenwetter war:
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ID: 3331556
    Direkt an der Hütte war es aber auch warm:
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ID: 3331557
    Und wie ich dann später etwas am Ufer entlang spazierte kam mir die schon erwähnte Schnapsidee mit dem "Wildwasser"-Paddeln. Wirklich eine nette Gaudi.
    Ich fand die Temperatur in der Hütte eigentlich angenehm, während sie für Borgman zum Schlafen viel zu warm war und er einige Zeit in die Suche nach einem optimalen Zeltplatz investierte.
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ID: 3331558

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  • Dotti
    antwortet
    Vielen Dank ihr "Beiden" für eure gemeinsame Tour und den gemeinsamen Bericht. Ich habe viel Freude daran, freue mich über die präzisenen Wegbeschreibungen und besonders über die Fotos aus den beiden Perspektiven, sie erinnern mich an vergangene Touren und erwecken große Sehnsucht!

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  • Borgman
    antwortet
    ronaldo: Nicht wahr? Wenn man wie ich ruhiges Wasser mag, sind die ersten Minuten, bei Windstille einfach nur auf dem Wasser sich treiben lassen, reinste Glückseligkeit.

    Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
    An diesem Tag habe ich kaum fotografiert - keine Ahnung warum. Vielleicht wird Borgman noch ein wenig beisteuern...
    Aber gerne doch!




    Pause auf dem Gurdduroavvi




    Šáddejávri




    Paddelglück bei Knallwetter




    Givgánjávri

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  • Fjellfex
    antwortet
    TAG 7

    An diesem Tag habe ich kaum fotografiert - keine Ahnung warum. Vielleicht wird Borgman noch ein wenig beisteuern...
    Vom Lager ging es erst einmal durch einfaches Gelände (trotz einiger Steine)
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Ansichten: 209
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ID: 3331265
    auf die nördlich gelegene Anhöhe Gurdduroavvi. Die sollte oben felsig sein und wir erhofften uns Aussicht; war aber nur so mittelprächtig. Oben gab es eine Rast. Dann war eigentlich geplant westlich am Saddejavri vorbei zu gehen. Ich weiß gar nicht mehr wer die Idee hatte bei dem schönen Wetter (es war sonnig und fast windstill) lieber über den See zu paddeln ... wenn man schon mal ein Boot spazieren trägt.
    Um ans Südufer des Sees zu gelangen stiegen wir nach Osten ab um den Cissadanlattu-See südlich zu umgehen.
    Wegen einiger Steineinlagen ein Slalom. Hatten wir laut Karte (hier waren wir noch auf die 100000er Lemmenjoki angewiesen; die 50000er Muotkatunturi begann erst ab Nordufer Saddejavri) nicht erwartet. (Wenn man sich in die Onlinekarte reinzoomt sind dort schon Steine verzeichnet).
    Das Gelände südlich Cissadanlattu war dann feucht, aber mit Gummistiefeln geht man da gerade durch.
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Ansichten: 205
Größe: 701,6 KB
ID: 3331266
    Vor lauter Ungeduld wollten wir zum Saddejavri-Südufer etwas durch ein unbegehbares Moor abkürzen - zwei kernige ODSler kann nichts aufhalten! Nur wenige Meter vom Ufer entfernt mussten wir doch kapitulieren ... diese "Abkürzung" hat uns mindestens eine Viertelstunde gekostet.
    Mit etwas Verzögerung konnten dann doch die Boote seeklar gemacht werden:
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Name: GOPR1952.jpg
Ansichten: 209
Größe: 553,9 KB
ID: 3331267
    Die Überfahrt zum Nordufer war schlicht und ergriffen herrlich:
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Name: GOPR1956.jpg
Ansichten: 200
Größe: 281,2 KB
ID: 3331268
    Wir ließen uns reichlich Zeit. Ein Bild für die Götter: mitten auf dem See ließ sich Borgman treiben, ein feuchtes Tuch auf dem Kopf und einen Zigarillo schmökend - da wurde bestimmt wieder gegluckst (obwohl ich nichts hörte); das Wohlbefinden hätte höchstens noch durch ein Haferl Kaffee gesteigert werden können.
    Das schöne Wetter hielt noch, und deshalb gab es am Nordufer Saddejavri die nächste gemütliche Pause.
    Geplant war Lager am Givganjavri-See. Wir setzen die Tour über die Anhöhe Vallen Mikon maa nach Norden fort. Droben gab es richtig knorzigen Wald:
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Name: GOPR1959.jpg
Ansichten: 212
Größe: 878,0 KB
ID: 3331269
    Und unerwarteterweise auch etwas Aussicht nach Nord:
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Name: GOPR1961.jpg
Ansichten: 206
Größe: 619,3 KB
ID: 3331270
    Am Südufer Givganjavri herrscht kein Überangebot an schönen Zeltplätzen; erst als wir fast schon das östliche Ende erreicht hatten, fanden wir was brauchbares:
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Name: GOPR1963.jpg
Ansichten: 206
Größe: 807,7 KB
ID: 3331271
    Richtig schönes Wetter; da legte ich zum Lüften und Loften und Schattenspenden noch meinen Schlafsack auf´s Zelt.
    Als es später zu regnen begann fiel mir erst nach 2 Minuten ein, dass ja noch der Schlafsack auf dem Zelt lag ...
    Glücklicherweise schien einige Zeit später aber wieder die Sonne, und der Schlafsack war schnell wieder trocken.

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  • ronaldo
    antwortet
    "...und gluckste dabei vor Freude..." - absolut verständlich.

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  • Fjellfex
    antwortet
    Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
    Daumenkino, mit dem Pomi über den Kurtojoki
    hüstel hüstel ... ich stelle fest, dass ich bei der B-Note noch Luft nach oben habe ....

    Und hier weiß vielleicht nicht jeder, dass Pomi die liebevolle Abkürzung für pontifex minimus ist - der Name, den ich meinem Boot gegeben habe.

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  • Borgman
    antwortet

    Fjellfex beim Erstellen eines unvergesslichen Urlaubsfotos. Ich liebe übrigens dieses zarte, helle Birkengrün.

    Daumenkino, mit dem Pomi über den Kurtojoki:
















    Idyllischer Lagerplatz




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  • Fjellfex
    antwortet
    Der Steg führte uns zu ein paar Hütten, und dort fanden wir uns dann auch die richtige Spur die uns angenehm auf den westlichen Ausläufer von Pyhäselkä hinauf führte.
    Nördlich davon verläuft ein Bach in West-Ost-Richtung, wir gingen parallel auf der Nordseite, zunächst den Rücken entlang, später näher am Ufer des Baches.
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Ansichten: 238
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ID: 3331200
    So gelangten wir zum Kurtojoki (Gurdu/ in neueren Karte auch Kurdojuuha). Von dem Fluss erwarteten wir, dass er wegen seines doch großen Einzugsgebietes zu dieser frühen Jahreszeit nicht furtbar war und hofften, dass wir gleich auf eine passende Stelle treffen würden um mit den Booten übersetzen zu können, und das Glück war uns hold: direkt oberhalb von der Mündung des Baches war eine Passage mit zwar einiger Strömung (6km/h?) aber auf etwa 80m ohne Weißwasser und guten Möglichkeiten zum Einsetzen und Anlanden.
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Name: GOPR1932.jpg
Ansichten: 238
Größe: 734,6 KB
ID: 3331201
    Bei der Gelegenheit schönen Gruß an Sportsfreundin Blahake : wir beide haben ein Nano, und sie hatte letztes Jahr schlechte Erfahrungen mit dem "Life Patch" Reparaturmaterial gemacht, der Herstellerangabe vertrauend dass das auch bei Nässe funktioniert.
    Ich habe mir mein Boot 2023 mal in Jämtland beschädigt. Vor der Reparatur ließ ich es abtrocknen (an einem warmen und sonnigen Tag in 10min erledigt) und nach Auftragen der Flicken wartete ich weitere 10min ehe ich wieder auf´s Wasser ging.
    Seitdem sind 2 Jahre vergangen und das Boot war viele Stunden auf dem Wasser und die eigentlich nur zur "temporären" Reparatur gedachten Flicken halten immer noch ausgezeichnet:
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Name: GOPR1933.jpg
Ansichten: 233
Größe: 307,9 KB
ID: 3331202
    Auf der anderen Seite von Kurtojoki waren herrlichste Zeltgelegenheiten, und zum Glück war auch Borgman gleich einverstanden hier das Lager aufzuschlagen.
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Ansichten: 235
Größe: 783,1 KB
ID: 3331203
    Es gab auch eine alte Feuerstelle - Gelegenheit für mich mal auszutesten, ober Kiefer tatsächlich viel besser brennt als Birke (wie ich es schon öfters gehört habe).
    Erst mal schön Holz sammeln: kleine Zweige zum Anfeuern, mittlere und größere zum Nachlegen...
    Die kleinen Zweige haben dann schon so ein Spektakel gemacht,
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Name: GOPR1941.jpg
Ansichten: 237
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ID: 3331204
    dass ich verzichtete die größeren nachzulegen um nicht den Wald abzufackeln...
    (Borgman erklärte mir, dass das mit dem Harz zu tun hat...)

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  • Fjellfex
    antwortet
    TAG 6

    Blick von meinem Zeltplatz: hübscher Flussblick, aber suboptimales Zeltgelände:
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Name: GOPR1923.jpg
Ansichten: 240
Größe: 634,0 KB
ID: 3331195
    Von dort würde ich nach etwa 300m einen Forstweg erreichen und hätte dann noch 7km zum Treffpunkt. Ich startete so, daß ich wohl um 8:45 vor Ort sein würde. Eigentlich gehöre ich in die Kategorie "g´schlamperter Hund" der Dinge gerne etwas lax und faul angeht (Autowaschen etwa delegiere ich gerne an den Regen - "fjellfex style" halt...), aber in Sachen Absprachen bin ich pingelig: Treffpunkt 9 bedeutet 9:00 und nicht 9:15!
    Andere mögen das anders sehen ("Wozu Stress im Urlaub? Soll der andere halt was auf mich warten...") ... jede Jeck ist anders ...
    (Von Borgman wusste ich, dass er da ähnlich denkt und pünktlich sein würde.)
    Die Forststraße entpuppte sich dann aber als Schneise im Wald mit dezenter Spur:
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Name: GOPR1924.jpg
Ansichten: 244
Größe: 570,4 KB
ID: 3331196
    Das war landschaftlich natürlich viel reizvoller: ich befürchtete schon eine fette Straße mit unschönen Rodungsflächen. Nachteil: ich kam da langsamer voran als gedacht (es war mal strauchig und steinig und nass). Und so musste ich die letzte Dreiviertelstunde von meinem Schlendertempo (laut Borgman "fjellfex flow") 2 Gänge hoch schalten.
    Ich schaffte es gerade bis 9. Eigentlich überflüssig zu erwähnen, dass Borgman schon vor Ort war.
    Wir machten dann Päuschen und brachten uns auf den neuesten Stand und besprachen die weitere Route.
    Die Brücke westlich vom Pyhäjärvi hatte ich auf Luftaufnahmen entdeckt, und die sollte dann unser Übergang von Lemmenjoki nach Muotkatunturi sein. Brücke ist ja immer gut (selbst wenn man Boot hat), und von hier konnte man noch ein Stück angenehm auf ATV-Spur weiter nach Norden kommen.
    Besagte Brücke:
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    Die war dann nicht schlecht, da man mit dem Boot dort nicht gut ans Ufer gelangt wäre:
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  • Borgman
    antwortet
    Tag 5

    Für heute war ab dem späteren Morgen ein bisschen Regen angesagt, ab Mittag dann mehr. Ich rechnete vorerst mit einzelnen Schauern und ging dann eben schon am frühen Morgen los. Um 4:45 Uhr war ich gestiefelt und bepackt, hatte wunderbar geschlafen und fühlte mich noch mal fitter als gestern. Den Fjellfex würde ich einholen, daran hatte ich keinen Zweifel mehr.


    Aufbruch vom Sotkajávri

    Noch kam gelegentlich die Sonne durch, aber die dunklen Wolken waren unübersehbar. Ich umging das Moor nördlich des Sees und schwenkte dann nach NW, um irgendwann in spitzem Winkel auf den eingezeichneten Rentierzaun zu stoßen. Das Gelände hier im Wald war deutlich angenehmer als so ziemlich alles gestern, und bestimmt gäbe es am Zaun zumindest eine einfache Quadspur, der ich eine Weile folgen konnte.



    So war es dann auch. Leichtes Wanderleben. Für die nächsten fünf Kilometer musste ich nicht denken und kaum auf die Füße gucken. Nur sollte ich irgendwann auf die andere Seite des Zauns kommen. Dieser war wirklich solide gebaut und bot nicht mal eine Kuhle, wo man sich hätte unten durch quetschen können. Dann kam aber eine Stelle, wo der Zaun etwas niedriger war, oben drüber eine Querstange, die man diagonal auf einen großen Stein legen und bequem als Übertritt benutzen konnte. An einem der drei kleinen Seen südöstlich des Buljahanoaivi gab es sogar ein Tor für die Quads:




    einer der drei Seen

    Nach jeder vollen Wanderstunde setzte ich mich für 20 Minuten in den Windschatten, aß nur eine Kleinigkeit, Nüsse oder Müsliriegel (Fjellfex style), und kam so, ohne den gewohnten zeitraubenden Zinnober mit Kaffeekochen und liebevoll mit Erdnussbutter bestrichenen Crackern zur Frühstückspause (Borgman style), sehr gut voran. Bevor der Zaun den Bach westlich des Buljahanoaivi querte, verließ ich ihn, folgte dem Bach bis zum Rand einer großen, von Mooren durchzogenen Ebene und fühlte mich bald hoffnungslos verloren. Das konnte nicht sein, ich hatte ja den Bach, aber ich konnte die 1:100.000er Karte nicht mit dem Gelände, das ich sah, in Einklang bringen.



    Wie immer ins solchen Fällen folgte ich grob dem Kompasskurs und im Detail meinem Gespür und hoffte, dass ich irgendwann wieder wüsste, wo genau ich mich befand. Querte mehrmals den Bach, kam durch teils unangenehm nass-strauchiges und nur stellenweise besseres Gelände. An einem sanft ansteigenden, waldigen Hang war ich mir wieder sicher – das musste kurz vor der Einmündung in den größeren Patajoki sein. Schon seit einiger Zeit gab es immer wieder Regenschauer.



    Der Patajoki fließt rechts im Bild direkt vor dem dichteren Kiefernwald. (Nicht zu verwechseln mit dem anderen, ebenfalls im Ruitoávži entspringenden aber nach Westen fließenden Patajoki, dem Fjellfex am Vortag gefolgt war.) Ab jetzt blieb ich immer östlich von dem Flüsschen. Als ich den Pahtavaara, an dessen Westseite ich die letzten zwei Kilometer gelaufen war, hinter mir gelassen hatte, änderte sich die Landschaft komplett. Was auf der Karte wie eine Ebene aussah, die zum Vaskojoki hin erst sanft, dann immer stärker abfiel, entpuppte sich als unzählige einzelne oder zu Reihen geformte bewaldete Hügel. Sehr interessant und angenehm zu gehen, wenn auch etwas auf und ab natürlich.

    Das Haupttal des Vaskojoki war dagegen an dieser Stelle sehr steinig. Die schier endlosen Geröllfelder zu durchwandern hatte ich wahrlich keine Lust, zumal in Gummistiefeln. Das Flussufer war zwar üppig bewachsen, aber unter dem Grün eben auch steinig. Sobald die Stromschnellen vorbei waren würde ich das Boot aufblasen, so viel stand fest. Zum Glück musste ich gar nicht so weit gehen, bis der behagliche Teil der heutigen Etappe beginnen konnte. Ziemlich genau um 11:00 Uhr machte ich das Packraft startklar und gluckste dabei vor Freude.






    Vaskojoki

    Regenschauer hatte es schon seit einer Stunde nicht mehr gegeben, und der Wind war auch abgeflaut. So ruhig und entspannt bei besten Bedingungen auf dem Wasser zu gleiten, löste auch noch die letzte Anspannung. Das hätte für mich gerne noch viel länger dauern können, selbst als der Wind wieder etwas auffrischte, aber nach etwa 40 Minuten entdeckte ich am Nordufer eine Stelle, die einfach zu verlockend war, um sie nicht wenigstens auf Tauglichkeit als Ruhelager zu prüfen. Einen perfekten Anleger aus großen, flachen Steinen hatte sie schon mal ...





    und auch ein weiches, ebenes Plätzchen für mein Zelt. Als ich mich eingerichtet, gewaschen und das Boot aufgerollt hatte, begann es gegen halb zwei kräftig zu regnen – ich war rundum zufrieden mit dem Tag. Das Timing mit dem frühen Aufbruch hätte nicht besser sein können, ich befand mich nur knapp 3 Kilometer Krähenflug vom Treffpunkt mit Fjellfex entfernt und hatte sogar schwaches Mobilnetz für die Feinabstimmung mit ihm. Das Wetter wurde am Nachmittag wieder freundlich, zum Abend hin sogar sonnig.


    Tag 6, der Morgen

    Was ich an der Mitternachtssonne wirklich nicht mag ist, dass sie auch dann scheint, wenn man eigentlich schlafen will. Nämlich um Mitternacht. Also, ich sehe schon den Vorteil – man kann so früh aufbrechen wie man will, ohne erst auf Helligkeit warten zu müssen, aber in dieser Ruhephase fand ich sie irritierend. Viel mehr als drei Stunden Schlaf, aufgeteilt in einzelne Portionen, waren nicht drin.


    schöner, frischer Morgen um 5 Uhr

    Ich konnte mir Zeit lassen, denn das Treffen mit Fjellfex war erst um 9:00 Uhr an der Brücke westlich des Pyhäjärvi. Dafür reichte es locker, wenn ich zwischen 7 und 7:30 Uhr losging.



    Durch den allseits beliebten Kiefernwald ging es, nicht ohne die eine oder andere steinige Stelle, über die Hügelkette Pyhäjärvenkaita. Dann an zwei kleinen Seen vorbei …







    und auf einem Rückeweg hinunter zur Straße zwischen Angeli und Inari. Der richtige Weg war nicht zu verfehlen. Er begann an einem Tor im Rentierzaun, und ich erreichte so die Brücke (nicht in der Karte eingezeichnet, aber auf Luftbildern zu erkennen) ohne langes Suchen um 8:45 Uhr. Bämm! Geschafft! Breites Grinsen im Gesicht. Zwei verlorene Tage aufzuholen konnte ja wohl auch kein ernsthaftes Problem sein für einen Sohn des Fellwechsel-Monats Borgemánnu.


    hier zweigt einladend der Weg zur Brücke ab

    Ich hatte noch Zeit ein paar Nachrichten und Fotos zu verschicken, bis pünktlich um 9:00 Uhr der Fjellfex erschien, offensichtlich ebenfalls gut gelaunt und voller Tatendrang.

    So, und der kann an dieser Stelle auch weiter schreiben, schließlich ist das sein Bericht. Ich bin hier nur der Beifahrer und lasse mich für die nächsten Tourtage gerne ein bisschen von ihm durch die finnische Landschaft schaukeln.
    Zuletzt geändert von Borgman; 21.06.2025, 04:53. Grund: um den Morgen Tag 6 ergänzt

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  • Fjellfex
    antwortet
    Auch bei der Umtragung vom Zufluss Kutusuvanto hatte ich einen schönen Pfad, und wieder sah ich einen alten Lagerplatz. Da scheinen doch so manche hier zu paddeln, obwohl das recht abgelegene Wildnis ist. (Der DKV-Paddelführer z.B. beginnt seine Beschreibung des Vaskojokis erst deutlich weiter flussabwärts.)
    Beim Abfluss des Sees war für mich der Paddelspaß vorbei:
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    Wieder folgte ich dem Nordufer, wieder gab es Pfad, nette Blicke und einige Lagerplätze:
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    Da jetzt in kurzer Folge mehrere Stromschnellen dieses Kalibers folgten ging es für mich zu Fuß weiter den Fluss hinab, durchwegs auf Pfadspuren. Nach etwa 3km bei Cudiidvuohluoppal kam von Norden ein Bach daher; etwa 3m breit und sehr tief, aber es gab eine Art "Brücke":
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    Tja, und dieses Foto ist das letzte was meine Kamera machte - bei der Querung brach einer der Stämme, ich war bis zur Hüfte im Wasser (und somit auch die Kompaktkamera die ich in der vorderen Hosentasche immer griffbereit habe).
    Glück im Unglück: wenigstens die Bilder hatten keinen Schaden gelitten. Mit dem baldigen "Ableben" der Kamera hätte ich ohnehin gerechnet: kurz vor Ablauf der Garantie hat das Objektiv gezickt (war zum Glück dann eine Gratisreperatur), einige Zeit später nach Ablauf der Garantie hat dann der Kameramodus mit dem ich normalerweise fotografiere gesponnen (alles war total überbelichtet)...
    In einer gewissen Vorahnung hatte ich mir nach 8 Jahren mal wieder ein neues Smartphone geleistet das absolut zufriedenstellende Aufnahmen macht als potentiellen Ersatz zugelegt.
    In der Folge also Bilder der GoPro und des Handy...
    Weitere Erkenntnis dieser Planscheinlage: Gummistiefel sind viel schneller wieder trocken als Bergstiefel. Nachdem ich die Dinger ausgeleert und Socken und Einlegesohle ausgewrungen hatte fühlte sich das nur noch "angefeuchtelt" an, und am nächsten Tag konnte ich in trockenes Schuhwerk steigen.
    Ich ging noch gute 2km weiter zur nächsten Flussbiegung. Das war ein sehr schöner Platz der aber nicht zum Zelten geeignet war: entweder steil oder nass oder steinig/felsig... erst nach 15 Minuten suchen fand ein ein Plätzchen das geraaade groß genug war.
    Und kaum stand das Zelt ging für einige Zeit der Regen los.
    Später wurde es kurz mal sonnig - da wird gleich wieder geknipst - diesmal mit dem Handy:
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    Neue Nachricht von Borgman gab es auch: er war nur wenige Kilometer flussabwärts und wir verabredeten uns für 9 Uhr am nächsten Tag bei einer Brücke nahe Pyhäjärvi.

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  • Fjellfex
    antwortet
    vobo Schön dass du dabei bist!

    TAG 5

    Wie gut, dass ich einen aktuellen Wetterbericht hatte: mit frühem Aufbruch gegen 6 konnte ich den für den späten Mittag angekündigten Niederschlag tatsächlich austricksen.

    Es ging wie schon erwähnt für 7km auf den Vaskojoki; 2x mussten Stromschnellen dabei umtragen werden. Auf dem Weg nach Muotkatunturi musste dieser Fluss gequert werden; später in der Saison bei niedrigerem Pegel soll man in Nähe der Hütte den Fluss auch furten können, zum aktuellen Zeitpunkt war das für mich aber undenkbar. Zumindest zum Übersetzen war das Boot unverzichtbar. Und schön, wenn man bei der Gelegenheit gleich etwas Strecke machen kann.

    Kamera und Telefon waren wasserdicht verpackt; die nächsten Bilder entstanden mit der GoPro:
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ID: 3331117
    Der Fluss hatte durchwegs nette Strömung (1-2km), und mit wenigen zusätzlichen Paddelschlägen kam man angenehm voran.
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    Schon nach einem guten km musste ich die erste Stromschnelle umtragen:
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    Am Nordufer traf ich auf einen Pfad und sogar einen Lagerplatz:
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    Weiter ging es auf dem Wasserweg bis zum Zufluss des Kutusuvanto:
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    Genau so hatte ich mir das erhofft:
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    An einer Stelle gab es auf beiden Uferseiten eine Markierungsstange:
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    Eine Furt? Eher nicht. Vielleicht die Grenze eines Angelreviers?

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  • vobo
    antwortet
    Ach nett Euch beiden Tourgängern zu folgen. Und so frische Eindrücke - vielen Dank.

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