[NO] Rückkehr nach Senja 2024 - Der grandiose Norden

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  • evernorth
    Fuchs
    • 22.08.2010
    • 1996
    • Privat

    • Meine Reisen

    #41
    06.09.24


    Jægervatnet



    Am anderen Morgen scharrt Borgman schon mit den Hufen, doch ich will mir noch schnell die Zähne putzen und eine Handvoll Wasser ins Gesicht werfen. Immer diese Hektik! 🫢
    Zunächst folgen wir dem markierten Pfad zum Aspevatnet, der wunderschön in der Morgensonne glänzt.
    Kurz darauf geht es weglos weiter, bis wir die Tverrelva erreichen, die ich sogleich, ohne lästigen Schuhwechsel, überquere.
    Da Borgman die Schuhe wechselt, folgt er etwas später nach.
    Dieses Wegstück ist mir nicht gänzlich unbekannt, denn vor 11 Jahren bin ich bei meiner Längsdurchquerung der Lyngen - Halbinsel aus der Gegenrichtung gekommen.




    Aspevatnet


    Anfangs folgen wir einfach der Botnelva, die direkt auf den Leirskoleveien am Jægervatnet stößt. Dann wird es zunehmend „krautiger“ und artet in Bushwacking aus, so dass ein weiteres Folgen der Botnelva sinnlos erscheint.
    Wir entfernen uns also von dem Bach und versuchen unser Glück durch den Wald.
    Bei dieser Aktion haben wir uns dann „verloren“ und ich folge der Himmelsrichtung nach der Norgeskart.
    Irgendwann erreiche ich den Leirskoleveien und nur etwa 100 Meter weiter auf dem Weg treffe ich Borgman bei den Vorbereitungen für eine Kaffee - Pause.

    Nach der Pause folgen wir dem Leirskoleveien, bis wir auf die Hauptstraße Ullsfjordveien treffen, der wir bis zum Nordwestlichen Ufer des Jægervatnet folgen.




    Jægervatnet



    Traumhaft schön: Jægervatnet mit Lyngen - Panorama




    Wir folgen dem westlichen Weg entlang des Jægervatnet bis zur Kristofferstua, einem soliden, offenen Unterstand, der, zur Not, auch als Übernachtungsmöglichkeit in Betracht käme. Da es bereits Nachmittag ist, machen wir hier eine ausgiebige Kaffee - Pause.
    Bald haben wir das Ende des Sees erreicht.

    Hier müssen wir uns entscheiden, ob wir auf dem weiteren Weg nach Svensby bleiben, oder einem anderen Pfad bis zum südlichen Ende des Jægervatnet folgen. Das sieht eigentlich vielversprechend aus und wir folgen einem schmalen Pfad direkt am Wasser.
    Am Ende geht es buchstäblich nicht mehr weiter, denn breites und tiefes Wasser macht das (ohne Packraft) unmöglich.
    Hier haben wir gleich mehrere gute bis sehr gute Camp - Möglichkeiten.
    Wir entscheiden uns für eine, vor uns schon oft benutzte, Stelle, direkt am Wasser. Trotzdem steht das Zelt nicht auf Sand (was mir immer sehr wichtig ist), sondern auf solidem Gras.
    Mehr als ein schöner Platz für eine letzte Nacht auf Lyngen. 😎 🤩




    Camp am Jægervatnet



    In Camp - Nähe: Blick aud den Stortinden



    Stortinden

    My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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    • evernorth
      Fuchs
      • 22.08.2010
      • 1996
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      • Meine Reisen

      #42
      07.09.24


      Überraschung in Svensby



      Am anderen Morgen weckt mich ein prasselndes Regengeräusch. Bedeutet also: Abwettern!
      Wir haben ja viel Zeit, denn der Bus ab Svensby fährt erst am späten Nachmittag.
      So verrichtet ein jeder seine eigenen Dinge, mehr oder weniger in Stille, und nur gelegentlich unterbrochen von ein paar Sätzen eines (oder mehrere?) Gesprächs, bei dem jeder Satz nahezu ungehindert erst die eine, dann die andere Zelthaut durchdringt. Das geht buchstäblich „durch die Haut“. 🤭
      Gegen Mittag wird es aber langsam Zeit, aufzubrechen, um nicht noch den Bus ab Svensby zu verpassen.
      Dummerweise regnet es immer noch, so das ich meinen Rucksack fast vollständig im Zelt packe. Während ich das Zelt in kompletter Regen - Montur (ich hasse es, im Regen zu gehen) leider nass einpacke, steht Borgman aufbruchsbereit mit aufgesetztem Rucksack da, und schaut sich kurz an, wie weit ich bin.
      „Ich mag nicht im Regen rumstehen und gehe schon mal los“, sagt er, „wir treffen uns an der Pausen - Hütte“. Er dreht sich um und marschiert los. Keine Minute später ist er schon nicht mehr zu sehen.

      Hä, denke ich, das war doch deutlich zu sehen, das ich in wenigen Minuten auch soweit bin? Das finde ich nun doch ärgerlich, denn keine 10 Minuten später setze ich mich ebenfalls in Bewegung.
      „Echt jetzt“, denke ich, „wieso“?
      Ich beschließe, jetzt nicht zu lamentieren, sondern mich an meiner verregneten Gehstrecke zu erfreuen, was mir aber nur in Maßen gelingt.
      Der Wald besteht aus Birken und Kiefern. Bei trockenem, oder sonnigen Wetter ist es bestimmt noch viel schöner hier, denke ich, aber vorher so im Regen „stehengelassen“ zu werden, hmm, das nagt doch an meiner heutigen Grundstimmung.




      Lyngen verabschiedet sich mit einem trüben und regnerischen Bild


      Etwa 45 Minuten später taucht auch schon die Pausen - Hütte auf. Borgman ist überrascht, dass ich schon da bin. „Kann ja flott gehen“, sage ich.
      Ich lege nur eine kurze Snack - Pause ein und nach recht kurzer Zeit brechen wir gemeinsam auf. Der Regen hat aufgehört - sehr schön (und raus aus den Regenklamotten)!
      Der Weg ist im Weiteren wenig spektakulär und gegen 15 Uhr erreichen wir erst die Straße und kurz darauf den Fähranleger in Svensby.
      Wir haben noch mehr als eine Stunde Zeit, bis der Bus aus Lyngseidet eintrifft.

      Während Borgman noch seine Sachen richtet und den Rucksack umpackt, klingelt zu meiner kompletten Überraschung mein Telefon.
      Wer kann das sein? Die Busgesellschaft?
      „Ja, hier ist Hakån, der Busfahrer“ (natürlich auf Englisch). „Du hast doch gestern am Telefon gesagt, dass du heute mit der Fähre Lyngen wieder verlassen willst. Sie haben auf der Fähre in der Kafeteria deinen Fotorucksack gefunden und mich angerufen. Den kannst du dort abholen“.
      Ich bin zunächst völlig perplex, denn damit habe ich nicht (mehr) gerechnet, sondern mich mit einen hohen materiellen, aber noch viel mehr ideellen Total - Ausfall bereits abgefunden.
      Ich bedanke mich schließlich überschwänglich am Telefon und schicke auch noch eine ebensolche Danksagung per SMS zur Bekräftigung hinterher.
      Was für eine völlig unerwartete Überraschung!

      Als ich später an Bord der Fähre in der Kafeteria meinen Rucksack wieder in meinen Händen halte, freue ich mich noch stundenlang still vor mich hin.
      Nach dem Drohnen - Verlust wäre das doch des Schlechten zu viel gewesen!
      In diesen Augenblicken bin ich wieder ganz ich selbst: Zutiefst dankbar und ein glücklicher Mensch.

      Angekommen in Tromsø sprinte ich mit Borgman noch in den nächsten Supermarkt, wo wir uns mit Bier und einigen Köstlichkeiten eindecken.
      Dann trennen sich unsere Wege: Ich bleibe noch für eine Nacht (und Dusche!) im selben Hostel, wie vor 3 Tagen, und Bernd verbringt die nächste Nacht in Kvaløysletta an der Slettelva.
      Ich werde morgen nachfolgen und wir werden dort gemeinsam eine letzte Nacht im Norden verbringen, bevor es mit dem Flieger wieder heimwärts geht.




      Letzte Übernachtung bei Kvaløysletta


      Fazit:

      Traumhaft - schöne und unvergessliche Momente im Norden der Insel Senja,
      die mir von Anfang an so gut gefallen hat, dass ich gerne irgendwann einmal wiederkommen möchte (so es sich ergibt). Ich war froh, noch einmal wiedergekommen zu sein. Hat sich sooo gelohnt!
      Der abschließende Ausklang auf Lyngen war irgendwie von Anfang an vermaledeiet, ja, regelrecht „verkackt“!
      Jeder, der mitgelesen hat, weiss, warum.
      Solche Tage gibt es eben auch, genau so, wie die Tage, wo man sich gehörig auf den Wecker geht.
      Kann nur besser werden. 😌 🤭

      My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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      • agricolina
        Erfahren
        • 05.05.2016
        • 292
        • Privat

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        #43
        Danke! Schöner Bericht, super Fotos! Und eine ganz tolle Ecke.

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        • evernorth
          Fuchs
          • 22.08.2010
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          #44
          Zitat von agricolina Beitrag anzeigen
          Danke! Schöner Bericht, super Fotos! Und eine ganz tolle Ecke.
          Es freut mich sehr, dass es dir gefallen hat. Richtig - eine sehr schöne Ecke 👉 dort. 😊
          My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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