[NO] Rückkehr nach Senja 2024 - Der grandiose Norden

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • evernorth
    Fuchs
    • 22.08.2010
    • 1970
    • Privat

    • Meine Reisen

    [NO] Rückkehr nach Senja 2024 - Der grandiose Norden

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende



    [NO] Rückkehr nach Senja 2024 - Der grandiose Norden






    Reisezeit: 23.08.24 - 09.09.24


    Nachdem die Fortsetzung meiner Senja - Durchquerung in 2023 buchstäblich „ins Wasser gefallen“ war, schickte ich mich für 2024 an, der Tour einen krönenden Abschluss hinzuzufügen: Der Norden!
    Dafür hatte ich etwa eine Woche veranschlagt, denn viel Strecke war nicht mehr zurückzulegen.
    Die letzte Woche wollte ich mich mit Borgman auf Lyngen treffen, und dort die Reise mit ein paar gemeinsamen Tagen ausklingen lassen.

    Ich hatte auf Senja schon viele, schöne Dinge und Landschaften im Vorjahr gesehen, aber, so spürte ich, konnte das noch nicht alles gewesen sein.
    Da musste noch etwas sein, da musste noch etwas kommen. Das spürte ich. Schließlich sollte doch Senja „Norwegen in Miniatur“ sein, also all das (oder vieles), was Norwegen ausmacht, sollte allein auf dieser Insel zu finden sein.
    Ich hatte bisher nicht das Gefühl, schon alles gesehen zu haben.

    Bei der Vorbereitung stieß ich dann auf Bilder, die selbst mir den Atem raubten.
    Ich sah mich bestätigt: Das war es, was noch als Kirsche auf der Torte fehlte!

    Ich konnte es kaum erwarten und fieberte meiner Rückkehr nach Senja geradezu entgegen….




    Speechless… 😲



    Der grandiose Norden

    My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

  • Borgman
    Dauerbesucher
    • 22.05.2016
    • 780
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    Du bist ja gerade richtig in Schreiblaune! Schön, dass es so schnell mit dem zweiten Bericht weiter geht. Diese Kirsche auf der Senja-Torte fehlt mir noch (hatte mich absichtlich auf den Süden beschränkt), also bin ich jetzt gespannt, ob ich den Norden doch noch nachholen muss, wenn ich deine Bilder alle gesehen habe.

    Kommentar


    • Fjellfex
      Fuchs
      • 02.09.2016
      • 1664
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      Die Bilder machen Lust auf mehr!

      Kommentar


      • evernorth
        Fuchs
        • 22.08.2010
        • 1970
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        Vielen Dank ihr Beiden. Es ist mir eine Ehre, euch weiter auf dem Laufenden zu halten. Prima, dass ich euer Interesse geweckt habe.
        My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

        Kommentar


        • Breitfuessling

          Dauerbesucher
          • 06.04.2023
          • 827
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          Meins auch 😊
          Ruhe, Licht oder nicht und Zeit. Was braucht man noch?

          Kommentar


          • evernorth
            Fuchs
            • 22.08.2010
            • 1970
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            Moin Breitfuessling ,

            freut mich, dass du dabei bist. 😉
            Zuletzt geändert von evernorth; 02.03.2025, 09:24.
            My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

            Kommentar


            • Tekumseh
              Anfänger im Forum
              • 05.10.2020
              • 23
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
              Diese Kirsche auf der Senja-Torte fehlt mir noch (hatte mich absichtlich auf den Süden beschränkt), also bin ich jetzt gespannt, ob ich den Norden doch noch nachholen muss, wenn ich deine Bilder alle gesehen habe.
              Wir kennen nur die Kirsche, und die hat uns seeehr gut geschmeckt. Die zwei Bilder regen den Appetit schon wieder ordentlich an. Bitte mehr davon

              Kommentar


              • evernorth
                Fuchs
                • 22.08.2010
                • 1970
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                Zitat von Tekumseh Beitrag anzeigen
                Wir kennen nur die Kirsche, und die hat uns seeehr gut geschmeckt. Die zwei Bilder regen den Appetit schon wieder ordentlich an. Bitte mehr davon
                Sehr schön, so soll es kommen. Herzlich willkommen, Tekumseh. 👏
                My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                Kommentar


                • evernorth
                  Fuchs
                  • 22.08.2010
                  • 1970
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  23.08.24


                  Platz mit Aussicht



                  Wie im Jahr zuvor habe ich auch diesmal einen längeren Aufenthalt in Tromsø.
                  Ich möchte den Campingplatz im Tromsdalen gerne meiden, da er zu weit entfernt liegt. Es ist Freitag Abend, und das Hurtigbåt nach Finnsnes / Senja geht erst am frühen Nachmittag des Sonntags. Es findet am Samstag kein Busverkehr auf Senja statt, also muss ich…warten.
                  Als ich den Flughafen in Tromsø verlasse, ist es bereits nach 19:30 Uhr. Die erste Nacht verbringe ich deshalb bei Kvaløysletta, für die zweite Nacht suche ich mir direkt in Tromsø ein Hostel, dass möglichst dicht am Fähranleger liegt.

                  Der passende Bus trudelt auch wenig später an der Bushaltestelle ein und bringt mich zunächst über die Brücke nach Kvaløysletta. Nach zwei (oder3?) Haltestellen verlasse ich ihn und besorge mir an der Tankstelle den Spiritus.
                  Anschließend geht es in den Supermarkt, den ich mit ein Paar Köstlichkeiten und einem Bier wieder verlasse.
                  Entlang der Blomdalelva steige ich den Hang auf. Die erste, unangenehme Überraschung: Der Bach ist völlig ausgetrocknet. Das habe ich nicht erwartet. Eigentlich sollte da doch noch was kommen.
                  Ich steige weiter auf einem Skilanglauf - Pfad auf und komme, ob der Steilheit, ordentlich ins Schwitzen.
                  Nun habe ich die richtige Höhe mit Blick auf Tromsøya und den beleuchteten Flughafen. Wasser finde ich nicht mehr und ein guter Platz für das Zelt ist auch nicht so schnell gefunden.
                  Dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, finde ich einen passablen Platz, leicht abschüssig, doch mit einem großartigen Ausblick. Da gibt es kaum etwas Besseres.




                  Blick auf Tromsøya


                  Kein Wasser in Skandinavien? Das hatte ich auch noch nicht! Die Flüssigkeit spendet nun mein Bier. Das bedeutet allerdings auch, dass es morgen keinen Kaffee gibt. Den gibt es erst wieder in der Tankstelle und wenn ich wieder unten bin.


                  24.08.24


                  Ahoi an Bord



                  Die Nacht war so…mittelgut. Recht früh baue ich das Zelt ab. Der Abstieg geht natürlich schneller und schon um etwa 09:00 Uhr erreiche ich die Tankstelle, die auch einen passablen Kaffee anbietet.
                  Dank Mobilnetz habe ich noch gestern Abend mein Zimmer? im Zentrum gebucht. Das wird spannend: Die Unterkunft befindet sich auf einem alten Schiff, das im Hafen von Tromsø vor Anker liegt. 40 € ist ein guter Preis, Dusche (an Bord) und Frühstück! inbegriffen.

                  Ein Bus bringt mich ins Zentrum von Tromsø. Weniger schön - es regnet leicht. Zeit, für einen zweiten Kaffee und ein zweites Frühstück.Um die Mittagszeit erreiche ich nach etwas Suchen die MS Tromsø, die am Kai so vor sich hindümpelt.




                  MS Tromsø







                  Meine (Einzel) Kabine


                  Ein Asiate bittet mich an Bord und ich kann bereits jetzt meine Kabine beziehen. Ich breite mich nur wenig und vorsichtig aus, und trotzdem ist sie in NullkommaNix „gefüllt“. Nachdem ich mich ausgebreitet habe, nehme ich eine ausführliche Dusche.
                  Mein Abendessen besorge ich mir aus dem Supermarkt und mache noch ein paar Fotos an meiner „Lieblings - Ecke“. 😊




                  Ohne Dachspitze - ein weiteres Zurückweichen hätte die Komposition restlos vernichtet











                  Vorderer Teil des Aufenthaltsraums


                  Am Abend gehe ich noch für einen Gratis - Kaffee (sehr mässige Qualität) in den Aufenthaltsraum. Hier wird bereits bei einer Brik - Packung Weißwein ein wortreiches Gespräch zwischen dem Skipper und einem Gast geführt. Für norwegische Verhältnisse sehr ungewöhnlich: Ich werde gleich in das Gespräch einbezogen und - schwupps - steht vor mir auch schon ein vollgeschenktes Weinglas. Ich merke gleich einen Unterschied: Dieser Norweger (Skipper) ist ein Kosmopolit und er ist es gewohnt, über den Tellerrand zu schauen. Viele seiner (Charter) Gäste sind von überallher aus dem Ausland.
                  Es entwickelt sich zu Dritt ein äußerst anregendes Gespräch über (ja, auch 😂) sein Schiff, auf dem wir uns befinden und seine Charter - Fahrten damit nach Svalbard und zu noch weiter entfernt liegenden Zielen. Im weiteren Verlauf wird es noch sehr politisch, doch irgendwann beschließe ich, zurück in meine Kabine zu gehen. Schlafenszeit.

                  Zuletzt geändert von evernorth; 04.03.2025, 01:14.
                  My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                  Kommentar


                  • evernorth
                    Fuchs
                    • 22.08.2010
                    • 1970
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    25.08.24


                    Angekommen



                    In der Nacht hat es geregnet und der Himmel sieht nach allem anderen, nur nicht nach besserem Wetter aus.
                    Das Frühstück hat nur eine sehr dürftige Qualität, doch ich halte mich noch eine ganze Weile im Frühstücksraum auf, da ich bis zur Abfahrt des Hurtigbåt am Nachmittag noch viel Zeit habe. Irgendwann wird es mir zu viel und ich muss…hinaus! Es reicht, ich verlasse meine Schiffs - Unterkunft, schnappe mir meinen Rucksack (der komplett „Tour - fertig“ gepackt ist) und schlendere ins Zentrum, Richtung Fähranleger. Die Straßen und Wege sind noch nass vom nächtlichen Regen.
                    Als ich an meinem Lieblings - Café („Kaffebønna“ in der Stortorget) vorbeikomme, ist es Zeit für einen zweiten Kaffee und einen kleinen Imbiss. Als ich danach die letzte Zeit bis zur Abfahrt „totschlage“, schlendere ich noch am „Risø mat og kaffeebar“ in der Strandgata vorbei. Für ein „nächstes Mal“.
                    (Bei meiner Rückkehr werde ich noch das wunderbare „Tøllefse“ in der Storgata kennenlernen - ebenfalls sehr empfehlenswert).
                    Damit ist auch schon die kleine Runde an guten Cafés in Tromsø (vorläufig?) abgeschlossen.

                    Nach einer ruhigen und unspektakulären Überfahrt erreiche ich den Fähranleger in Finnsnes. Fotos habe ich mir gespart; die Fotos vom letzten Jahr sollten genügen. 😌
                    Der Bus fährt dann pünktlich ab und setzt mich, wie dem Busfahrer mitgeteilt, punktgenau vor der Brücke über der Heggelva ab.




                    „Wilder“ Einstieg



                    Etwas versteckt, aber gut sichtbare Markierung



                    Die ersten Meter…


                    Es ist gegen 19 Uhr.
                    Bevor es losgeht, schiebe ich mir noch einen Energieriegel in den Mund, schultere den Rucksack und…los gehts.
                    Ich will noch etwa eine knappe Stunde gehen und hoffe dann, einen trockenen und ebenen Platz für die Nacht zu finden. Das könnte sich in diesem Areal (es geht die ganze Zeit durch den Wald - zwischendrin….einige Moore), als schwierig erweisen. Ich bin - wie immer - auf alles gefasst und sehr neugierig zugleich, was da heute noch kommt.
                    Der Pfad ist, ähnlich wie im letzten Jahr, kaum auszumachen und größtenteils völlig überwuchert. Die roten Markierungen helfen dabei sehr, den Überblick und die Orientierung zu behalten. Die meisten haben schon länger keine frische, rote Farbe mehr gesehen, aber sie helfen. Manchmal muss ich länger suchen, um nach kurzer Zeit doch wieder eine Markierung zu erspähen.
                    Eigentlich halte ich vom ersten Moment an Ausschau nach einem Camp - Spot, aber hier ist nicht das geringste Anzeichen einer Möglichkeit.
                    Erstaunlicherweise bedrückt mich das nicht im Geringsten. Ich habe beste Laune und genieße es, endlich wieder unterwegs zu sein.
                    So geht es weiter durch den recht dichten Wald. Auf Satellitenbildern habe ich bereits eine Stelle ausgekundschaftet, die für eine Übernachtung in Frage kommen könnte. Danach wird es zunehmend nass, und es beginnen verschiedene Moore; unterbrochen von weiteren Wald.
                    Manchmal führt der Pfad auch am Wasser entlang…eine willkommene Abwechslung.




                    Zulauf zur Heggelva


                    Nach etwa 40 Minuten halte ich plötzlich unvermittelt inne.
                    Links vom Pfad erhebt sich eine baumlose Kuppe, inmitten von Krähenbeeren und Blaubeerkraut. Vielleicht besitzt sie ein flaches Plateau, denke ich?
                    Und richtig, ein glatter Volltreffer, so ist es!
                    Ich bin begeistert, besser hätte es kaum sein können. Es gibt obendrein noch eine vortreffliche Aussicht ins Heggdalen.
                    Etwas weiter auf dem Weg quert der Pfad einen kleinen Bach. Das ist wirklich überaus großzügig von der Natur. 💧
                    Nach dem Zeltaufbau hole ich Wasser und wasche mich im Bach.
                    Als ich herrlich erfrischt zum Zelt zurückkehre, kommt zur Krönung des grauen, wolkenverhangenen Tages sogar noch die Sonne heraus.
                    Ich bin auf Senja angekommen.
                    Was für ein cosy Beginn. Hyggelig! ☺️




                    Der perfekte Platz



                    Sonne auf der Bergspitze….



                    ….Sonne bei mir






                    My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                    Kommentar


                    • evernorth
                      Fuchs
                      • 22.08.2010
                      • 1970
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      26.08.24


                      Die Überraschung



                      Die Nacht habe ich gut geschlafen. Bereits beim Kaffee mit Frühstück studiere ich die Karte. Noch befinde ich mich im südlichen Heggedalen, doch heute Abend möchte ich zumindest ins nördliche Heggedalen vorstoßen, mir einen sicheren, und vor allem windgeschützten Platz sichern.
                      Der bereits gestern eingeholte Wetterbericht sieht nämlich nicht gut aus. Eine üble Sturm- und Regenfront soll sich bereits am Nachmittag über den Norden von Senja austoben. Hoffentlich wird das gutgehen und weniger schlimm ausfallen.
                      Als ich gegen 9 Uhr bei bedecktem Himmel aufbreche, mache ich mir noch keine Sorgen, sondern freue mich auf einen spannenden Tag im Heggedalen.
                      Der Weg gefällt mir schon mal gut. Obwohl es die meiste Zeit durch den Wald geht, folgen Passagen durch kleine Feuchtgebiete und Moore, wechseln sich ab mit trockenen Abschnitten und ermöglichen das Vorhandensein von der einen, oder anderen Lichtung.




                      Kleinere Feuchtgebiete werden am Rand umgangen…



                      …da folgt schon das Nächste


                      Ich habe am heutigen Tag nur wenige Fotos gemacht. Besonders viel Abwechslung hat das Tal einfach nicht zu bieten, und wenn sich zu Beginn des nördlichen Heggedalen dazu eine Gelegenheit bot, dann störte mich das schwache Licht. Das sollte sich aber in den folgenden Tagen deutlich ändern.

                      Schon nach einer guten Stunde überquere ich die Heggelva. Die ist an der Stelle zwar breit, dafür recht flach. Ich quere, wie meist üblich, auf meine bewährte Art: Schnell und effizient, direkt in den Schuhen. Lediglich die Hosenbeine habe ich hochgekrempelt. Auch das spare ich mir manchmal. Die Hose ist in kürzester Zeit wieder trocken.
                      Der Pfad führt, mehr oder weniger, direkt zu der Stelle. Ich nehme an, dass es sich um einen alternativen Übergang handelt; der vorgesehene Übergang sollte, lt. Karte, erst deutlich später erfolgen. Jetzt befinde ich mich auf der richtigen Seite, und sogleich bemerke ich auch die sehr viel regelmäßiger vorhandenen Markierungen. Hier geht es gut voran.
                      Als ich in das nördliche Heggedalen komme, wechselt die Landschaft. Der Wald weicht fast vollständig und es wird steiniger. Hier habe ich nur ganze zwei Fotos gemacht.
                      Es ist Nachmittag geworden, und pünktlich fängt es an zu regnen. Mist, denke ich, denn eigentlich wollte ich zu Beginn des Regens schon weiter sein.




                      Kurz vor Heggetuva




                      Etwas mißmutig wechsel ich in die Regenklamotten. Nein, ich wandere nicht gerne im Regen. Zu meiner Erleichterung regnet es nur leicht, aber konstant.
                      Auch auf diesem Stück sind wieder einige Bäche zu über queren und ich muss dabei oft ins Wasser. Gut, dass ich meine wasserdichten Seakskinz Strümpfe anhabe, da bleiben meine Füße trocken.
                      Einmal treffen zwei ableitende, relativ breite Bäche aufeinander und die Querung ist ein wenig…tricky, verwunden. Doch auch diese Stelle liegt rasch hinter mir.
                      Eigentlich möchte ich noch bis zum Heggevatnet kommen und mir dort einen Platz für mein Zelt suchen, doch schon jetzt sind gute Zeltstellen praktisch nicht vorhanden. Alles ist nass, uneben und swampy. Das kann ja heiter werden, doch noch bin ich optimistisch. Eigentlich findet sich ja immer etwas Brauchbares.
                      Inzwischen hat das Gelände wieder gewechselt und ich befinde mich erneut im Wald. Dazu ist der Boden mehr und mehr aufgeweicht. Überall tropft es von den Bäumen. Jeder Schritt sinkt der Fuß knöcheltief ein und macht beim Herausziehen ein schmatzendes Geräusch.
                      Ich schaue schon lange nicht mehr in die Landschaft; die ist grau in grau.
                      Ich frage mich so langsam, wie lange es noch ist, bis ich den Heggevatnet erreiche, grübele etwas ratlos, in Anbetracht der äußerst dürftigen Zeltgelegenheiten, da stehe ich plötzlich vor einem weiteren Bach.
                      Ui, ganz schön viel Wasser darin, dazu mit starker Strömung!
                      Das es kein gewöhnlicher Bach ist, kann ich später nachlesen: Iselva. Hoffentlich ist das nicht allzu wörtlich gemeint. Mich schaudert ein bisschen, bei dem Gedanken, da jetzt rüber und durch zu müssen.
                      Wie so oft ist es dann nur halb so schlimm.
                      Das Wasser ging (nach guter Wahl der Passage) noch nicht einmal bis zum Knie.




                      Iselva am anderen Morgen - 16 Stunden früher war’s ruhiger


                      Auf der anderen Seite angelangt, komme ich sofort in meinen schnellen Schritt, denn es ist bereits nach 18 Uhr. Kaum habe ich meinen Rhythmus gefunden, da stutze ich: Surprise, surprise - Eine Hütte! Was macht die denn hier?
                      Noch besser: Sie ist offen und in einem guten Zustand. Darin: 2 Stockbetten mit 4 Schlafgelegenheiten.
                      In Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit und der unsicheren Zeltlage kommt mir diese Hütte wie gerufen. Klar, hier bleibe ich, zumal der Regen zunimmt und der Sturm ebenfalls angekommen ist. Allerdings tobt er sich am Abend überwiegend oberhalb der Bäume und vor allem in den Bergen aus.




                      Namenlose Hütte






                      Nach dem Einrichten muss ich noch mal raus in den Regen, Wasser holen.
                      Dazu gehe ich zurück zur Iselva, die, so scheint es mir, noch mehr Wasser führt.
                      Zurück in der Hütte, mache ich mich gleich an das Abendessen.
                      Es gibt auch einen Ofen, aber das Totholz, dass vor der Hütte liegt, ist komplett nass und in der Hütte ist kaum trockenes Holz. Dann muss es eben ohne Ofenwärme gehen.
                      Nach dem Hüttenbuch ist die Hütte zuletzt vor 3 Wochen benutzt worden.
                      Ich lese, vielmehr blättere, noch etwas in einem interessanten Buch über die Gegend und höre anschließend noch etwas Hörbuch.

                      In der Nacht schlafe ich sehr unruhig. Die ganze Nacht tobt der Sturm und es regnet dabei ergiebig. Ungerührt steht die Hütte da und trotzt dem Regen. Wenn auch der Sturm sie nicht erreicht, bewegen sich doch die Bäume äußerst heftig. Laut heult der Wind.
                      Der Sturm tobt hauptsächlich woanders: Oben in den Bergen.




                      Der weitere Pfadverlauf in meiner Richtung

                      My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                      Kommentar


                      • Ljungdalen

                        Alter Hase
                        • 28.08.2017
                        • 3286
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                        Surprise, surprise - Eine Hütte! Was macht die denn hier?
                        Noch besser: Sie ist offen und in einem guten Zustand. Darin: 2 Stockbetten mit 4 Schlafgelegenheiten.
                        <...>


                        Namenlose Hütte
                        Ja, komisch, dass die in deinem Kartenbild nicht zu sehen ist. Was ist das denn? Ich sehe die sowohl bei Norgeskart (je nach Kartenart und Maßstab etwas unauffällig, aber sie ist da) und groß markiert & mit Namen bei ut.no.

                        Der Name ist in Anbetracht der Lage im Heggedalen wenig einfallsreich: Heggedalshytta

                        Gehört Statskog. (Und ja, "fri bruk".)

                        Kommentar


                        • jeha
                          Erfahren
                          • 04.08.2005
                          • 383

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                          Ich habe am heutigen Tag nur wenige Fotos gemacht. ...dann störte mich das schwache Licht. Das sollte sich aber in den folgenden Tagen deutlich ändern.
                          Da bin ich gespannt! Die Fotos im Eingangspost haben ja schon den Mund (und die Augen) wässrig gemacht! 🤩

                          OT: Ich erspähe schon wieder ein anderes Zelt?! 😁

                          Kommentar


                          • evernorth
                            Fuchs
                            • 22.08.2010
                            • 1970
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen

                            Ja, komisch, dass die in deinem Kartenbild nicht zu sehen ist. Was ist das denn? Ich sehe die sowohl bei Norgeskart (je nach Kartenart und Maßstab etwas unauffällig, aber sie ist da) und groß markiert & mit Namen bei ut.no.

                            Der Name ist in Anbetracht der Lage im Heggedalen wenig einfallsreich: Heggedalshytta

                            Gehört Statskog. (Und ja, "fri bruk".)
                            Danke fürs Nachschauen und
                            richtig, in der Norgeskart nicht mit Namen erwähnt.
                            Stimmt, hatte ich schon wieder vergessen (und in einem Buch in der Hütte gelesen).
                            Heggedalshytta, in der Tat, wenig einfallsreich.
                            My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                            Kommentar


                            • evernorth
                              Fuchs
                              • 22.08.2010
                              • 1970
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              Zitat von jeha Beitrag anzeigen

                              Da bin ich gespannt! Die Fotos im Eingangspost haben ja schon den Mund (und die Augen) wässrig gemacht! 🤩

                              OT: Ich erspähe schon wieder ein anderes Zelt?! 😁
                              Moin @jeha,

                              schön, wenn ich deine Neugier geweckt habe.

                              Das Zelt ist ein (bei uns wenig bekannt) Terra Nova Laser Compact AS (AS = All Season).
                              Z. Zt. auf der webside nicht im Angebot.

                              Kurz: Das bessere? Akto.
                              Größerer Innenraum, mehr IZ - Höhe, bessere Belüftung und weitere Details. Robustes Außenmaterial für britische Wetterbedingungen . Gewicht: Etwa 100 gr. weniger als das Akto.

                              Preis im Abverkauf knapp unter 600 €! Regulär geringfügig teurer als das Akto.
                              My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                              Kommentar


                              • evernorth
                                Fuchs
                                • 22.08.2010
                                • 1970
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                27.08.24


                                Überraschungsgast



                                Am anderen Morgen ist der Sturm vorübergezogen. Geblieben ist der Regen und er hat eher noch zugenommen. Während meines Frühstücks schaue ich durch das einzige Fenster hinaus. Der Wald trieft förmlich vor Nässe. Der Teil des Pfades, den ich vom Fenster aus sehen kann, steht knöchelhoch unter Wasser.
                                Donnerwetter, das gleicht fast einer Sintflut. Da kann ich mir den Aufbruch natürlich schenken. Nicht mal ein Hund würde sich jetzt vor die Tür trauen. 😳
                                Bei meinem zweiten Kaffee beschließe ich, noch eine zweite Nacht in der Hütte zu verweilen. Ich hoffe, das wird bis Morgen besser und füge mich in mein Schicksal.
                                Es wird Mittag und ich studiere die Karte, um den späteren, weglosen Teil zu studieren. Es ist wohl nach 14 Uhr, als ich von einem Geräusch an der Tür hochschrecke. Als ich sie flugs erreiche, wird sie von Außen geöffnet und ein einzelner Mann, so um die Dreißig, steht tropfnass in der Tür. Mit einem Willkommen begrüße ich ihn. Er stellt sich mit Christophe aus Avignon in Frankreich vor. Christophe ist gestern mit dem Bus bis Svartfjell gefahren und auf der Straße an den Lysvatnet gewandert, wo es zur Mitte des lang gestreckten Sees eine Brücke gibt. Auf der anderen Seite der Brücke gibt es wohl ein Gebäude mit Toilette, wo er auf dem Fußboden übernachtet hat. Während des heutigen, halben Tages ist er dann bis hierher gewandert. Er war genauso überrascht, wie ich gestern, auf eine Hütte zu treffen.

                                Nun, was ich hier mit wenigen Sätzen recht flüssig daher erzählt habe, war das Ergebnis eines äußerst langwierigen und schwierigen Konversation - Gebahren.
                                Christophs Sprachschatz beherbergt nur eine äußerst geringe Auswahl an englischen Wörtern. Eigentlich spricht er überhaupt kein Englisch (und ich kein Französisch), was den Gedankenaustausch enorm erschwert. Irgendwie geht es dann doch so einigermaßen gut.
                                Er ist im Beruf Feuerwehrmann und zu meiner Verblüffung macht er sich gleich daran…ein Feuer im Ofen zu entfachen. 🔥😳 Trotz des nassen Holzes gelingt das nach einiger Zeit ganz ordentlich.
                                Ich verfolge ja die These, dass in nahezu jedem Feuerwehrmann ein Pyromane steckt. 😌
                                Langsam wird es wärmer und kuscheliger in der Hütte. Wie ich ihn verstanden habe, hat er nicht vor, den Weg nach Süden zu gehen, den ich im letzten Jahr (von Süden kommend) gegangen bin, sondern will nur bis zur Straße kommen, an der ich meinen Weg vorgestern Abend begonnen hatte.

                                Den Abend über kämpfen wir uns durch eine Art der Konversation, bis wir schließlich zum Höhepunkt des Abends kommen: Gegenseitiger Austausch feiner….Geister. Konkret: Wir tauschen Spirituosen aus. Christophe bietet einen Calvados an, und ich spendiere im Gegenzug einen schottischen Single Malt.
                                Danach schauen wir noch einmal zur Iselva. Hier muss Christophe morgen hinübergelangen. Obwohl es am Abend nicht mehr regnet, führt der kleine Fluß noch immer gewaltig viel Wasser. Das wird nicht einfach…
                                Um ehrlich zu sein, bin ich froh, da morgen nicht hinüber zu müssen. 😌

                                Im Anschluß endet dieser Tag, und jeder begibt sich in seinen Schlafsack.


                                28.08.24


                                Weglos



                                Am nächsten Morgen sind wir beide recht früh wach, und nach dem Frühstück trennen wir uns und verlassen relativ zeitgleich die Heggedalshytta.
                                Auch heute Morgen ist es noch immer triefend nass, so das ich in kompletter Regen - Montur gehe. Das Gehen ist eine äußerst nasse Angelegenheit, und ich bin froh, dass ich meine Sealskinz anhabe.




                                Weg durch den Bergwald



                                Überall Wasser



                                Ausweichen über die höher liegenden Ränder



                                Endlos…


                                Mittlerweile gehe ich entlang des Langvatnet. Hier wird es geringfügig besser, aber die Büsche sind alle noch extrem nass.
                                Im Anschluss folge ich noch ein Stück der Heggelva. Irgendwann geht es durch den einen und anderen Sumpf, wo das Vorwärtskommen erschwert wird.
                                Dann - zur Mittagszeit - verlasse ich das Naturreservat und komme an eine Holzbrücke, wo sich ein schöner, kleiner Wasserfall hinunter stürzt.








                                Helvetesfoss


                                Schließlich erreiche ich das Wasserkraftwerk, welches hier in einem Turbinenhaus, welches das Wasser, von den oben befindlichen Seen (Lappegamvatnet und Forsvatnet u.a.) kommend, in elektrische Energie umwandelt.
                                Hier mache ich eine kurze Snack- und Trinkpause.

                                Im Anschluss steige ich recht steil hinauf zu den höher gelegenen Seen. Dabei geht es immer am mächtigen Ableitungsrohr entlang.




                                Entlang des Ableitungsrohr


                                Ich erreiche eine Fallstufe, wo das Wasser….genau…hinabfällt. Anschließend erreiche ich eine angenehme Zwischenebene, wo sich der ansonsten gut sichtbare Pfad zuweilen verliert. Doch schnell habe ich ihn wiedergefunden. Hier macht das Laufen Spass.




                                Stau / Fallstufe



                                Angenehme Zwischenebene


                                Kurz darauf erreiche ich eine feuchte und etwas sumpfige Region, wo sich erneut der Pfad mal wieder nur allzu leicht verliert.
                                Hier, am oberen, nördlichen Lappegamvatnet, soll sich, lt. Norgeskart, eine Brücke befinden. Jedenfalls deute ich die Karte mit dem eingezeichneten Übergang so. Bloß will sich diese Brücke einfach nicht finden. Vielleicht gibt es sie nicht mehr. Quadspuren deuten darauf hin, dass sie den Zufluss zum Lappegamvatnet durch das Wasser überqueren.
                                So mache ich das dann auch, nachdem ich mich vergewissert habe, dass das Wasser hier etwa kniehoch ist. Rasch quere ich und folge danach einer deutlich sichtbaren Quadspur.



                                Furt über den Zulauf von Mellavatnet / Helvetesvatnet



                                Quadspur




                                Der Quadspur folge ich bis zum Mellavatnet. Kurz nachdem ich das Ende des Sees erreicht habe, endet auch der sichtbare Pfad. Am Ende erwartet mich….ja, hier also doch vorhanden…eine hölzerne Brücke.




                                Mellavatnet





                                Brücke


                                Schnell werfe ich einen Riegel ein, denn schon beginnt der Anstieg durch ein ruppiges, raues Gelände, hoch hinauf ins Pålfjellet. Weglos suche ich nach dem besten Aufstieg. Es dauert schon gut 90 Minuten, dann stehe ich auf dem Kamm und schaue auf die zwei Seen, den größeren Sallingsvatnan und seinen kleineren Namensvetter. Am kleineren Sallingsvatnan will ich heute campieren, doch schon an einem noch kleineren, vorgelagerten Mini - See, werde ich fündig.
                                Bingo! Dann eben genau hier.
                                Als das Zelt steht, kommt auch noch ein wenig Sonne heraus. Nachdem es über den Tag immer irgendwie nach Regen aussah und alles Grau in Grau war, ist das ein gutes Zeichen.
                                Der Ausblick wird dominiert vom mächtigen Breitinden (1001m). Ein markierter Pfad führt hinauf auf den Gipfel.
                                Von hier aus ist auch der Pass gut sichtbar, über den morgen mein Weg führen wird. Sieht doch gar nicht so wild aus?




                                Camp 2



                                Pass und Breitinden



                                My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                Kommentar


                                • evernorth
                                  Fuchs
                                  • 22.08.2010
                                  • 1970
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  29.08.24


                                  Den Tag nicht vor dem Abend loben



                                  An diesem Morgen begrüßt mich ein strahlend - klarer Morgen. Das verspricht schon mal ein großartiger Tag zu werden.
                                  Sehr deutlich kann ich bereits die größte Hürde vor meinem heutigen Tagesziel sehen: Ein recht steiler Aufstieg zum Pass, links vom Breitinden.
                                  Kurz vor der Passhöhe wird es vermutlich etwas anspruchsvoller werden, denn das obere Stück erscheint mir wie eine (fast schon) undurchdringliche Felsbarriere.
                                  Erfahrungsgemäß ist es dann oft weniger dramatisch, wenn ich mich mittendrin im Geschehen (und direkt vor Ort) befinde.
                                  Es ist halt der natürliche Übergang zur Svarthola / Kvalvika. Viele (sicher sehr viele) vor mir sind diesen Weg schon gegangen.




                                  Der Pass links vom Breitinden



                                  Gut erkennbar: Felsbarriere kurz vor dem Pass


                                  Gegen 9 Uhr bin ich dann wieder soweit und mache mich auf den Weg.
                                  Leider trübt sich das Wetter ein wenig ein, auch, wenn es noch stabil und gut ist.
                                  Ich gewinne etwas an Höhe und passiere zunächst den kleineren, dann den größeren der beiden Salingsvatnan.




                                  Der kleinere der beiden Salingsvatnan





                                  Der größere der beiden Salingsvatnan



                                  Pass und Felsbarriere rücken näher


                                  Ich befinde mich jetzt direkt in der Flucht zum Pass und kann von hier aus erkennen, dass sich vor dem Felsriegel noch eine kleine, grasige Ebene befindet, auf der sich vielleicht sogar ein Zelt errichten ließe.
                                  In keinem Fall habe ich Absicht, dort zu kampieren, denn: 1. Ist noch viel Zeit bis zum Abend und 2. will ich mindestens noch bis hinter dem Breitindvatnet kommen.
                                  Aus mir unerklärlichen Gründen erwäge ich zu keiner Zeit einen Aufstieg zum Breitinden, der bei diesem tollen Wetter gewiss eine großartige Aussicht rundum gewährt hätte.
                                  Beim späteren Kartenstudium erscheint der Aufstieg auch nicht allzu schwierig zu sein und die benötigte Zeit, um auf die 1000 Meter zu gelangen, noch im akzeptablem Bereich zu liegen.

                                  Gerade bin ich mit ganz anderen Dingen beschäftigt und muss ein kleines Moor umgehen, was mir aber nur zum kleineren Teil gelingt. Gut, dass ich meine Sealskinz anhabe, da bleiben meine Füße trocken. Die Schuhe bleiben es nicht.




                                  Umgehung eines kleineren Feuchtgebietes


                                  Am frühen Nachmittag erreiche ich zunächst die schmale, grasige Ebene, die sich von hier direkt betrachtet, nur mittelmäßig zum campieren eignet. Ist doch teilweise etwas abschüssig… 😚
                                  Direkt dahinter (und im Anschluss) stellt sich mir der Felsriegel in den Weg.
                                  Nicht ganz einfach, doch, wie so oft, finde ich (nach einem kurzen Intermezzo auf einem aussichtslosen Weg) einen guten „Durchschlupf“ auf einer eleganteren Route.
                                  Etwa gegen 15 Uhr stehe ich auf dem Pass. Wegen des ungünstigen Lichts mache ich kein Foto von meinem zurückgelegten Aufstieg.
                                  Ich steige etwas zum Breitindvatnet ab und dokumentiere den weiteren Wegverlauf. Dann blicke ich für ein Foto zurück zum Pass.




                                  Bereits hinter dem Pass - Blick zum Breitindvatnet




                                  Blick zurück zum Pass


                                  Ich halte mich fern des Breitindvatnet und erklimme einen gut gehbaren Rücken, rechts, oberhalb des Sees. Hier komme ich ausgezeichnet vorwärts und stoße bereits nach kurzer Zeit auf einen markierten Pfad. Es handelt sich um den Aufstiegspfad zum Gipfel des Breitinden, den ich nun in umgekehrter Richtung hinab steige. Von hier aus kann ich das erste Mal das Meer sehen.
                                  Ich bin überaus zufrieden und liege hervorragend in der Zeit.
                                  Was für ein toller Tag. Mit der zunehmend besseren Aussicht ist der gar nicht mehr zu toppen!
                                  Der Abstieg zieht sich nun schon eine ganze Weile hin und die Aussicht wird immer besser. 😍🤩
                                  Da das Gelände weit unter mir sehr wild und mit Birken zugewachsen erscheint, beschließe ich, gleich hier und bei der nächst besten Gelegenheit, einen Zeltplatz zu suchen.




                                  Abstieg auf dem Rücken, rechts oberhalb des Breitindvatnet



                                  Wow! Dafür liebe ich den Norden von Senja 🫶



                                  Mal was anderes: Blau bemalte Steine zur Wegmarkierung


                                  Etwas unterhalb der Stelle, wo das letzte Foto entstanden ist, finde ich einen ganz vorzüglichen Platz für mein Zelt. Trinkwasser aus einem See befindet sich in unmittelbarer Nähe.
                                  Der Himmel war zuletzt weitgehend mit Wolken bedeckt. Kaum habe ich das Zelt errichtet, eingeräumt und Wasser geholt, geschieht etwas Magisches.

                                  Nach und nach öffnet sich die Wolkendecke und lässt ein brillantes Sonnenlicht hindurch scheinen, das die frühabendliche Landschaft vollkommen verzaubert und in ein zauberhaftes Licht taucht.
                                  Zunächst wird nur die gegenüber liegende Bergkette mit Segla und Hesten beleuchtet, dann taucht das Sonnenlicht auch meinen Zeltplatz in ein warmes und strahlendes Abendlicht.
                                  Glückselig schaue ich auf die Landschaft und genieße diesen außerordentlich seltenen Anblick. Noch beim späteren Abendessen strahle ich über das ganze Gesicht.
                                  Einen schöneren Zeltplatz hatte ich seit Jahren nicht mehr gehabt.




                                  Die Magie des Augenblicks



                                  Segla und Hesten im Zentrum des Abendlichts....





                                  ....dann die Westwand des Breitind



                                  Schließlich der ganze Platz meiner Zeltebene





                                  Camp 3





                                  An diesem Abend der beste Platz auf der Welt (und der einzige, auf dem ich sein will) 😍🤩

                                  My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                  Kommentar


                                  • jeha
                                    Erfahren
                                    • 04.08.2005
                                    • 383

                                    • Meine Reisen

                                    #18
                                    Ein Traum!

                                    Kommentar


                                    • Goldi
                                      Erfahren
                                      • 11.09.2022
                                      • 254
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #19
                                      Beim Teaser habe ich noch gedacht, das Bild ist zu gut um echt zu sein. Aber jetzt glaube ich es: Solche Momente gibt es wirklich!

                                      Kommentar


                                      • momper
                                        Dauerbesucher
                                        • 05.12.2011
                                        • 745
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #20
                                        Boah!
                                        ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
                                        ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

                                        Kommentar

                                        Lädt...
                                        X