[SCO] Planlos nach Schottland - Torridon, Dundonnell im Oktober

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  • wandler

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    [SCO] Planlos nach Schottland - Torridon, Dundonnell im Oktober

    Tourentyp
    Lat
    Lon
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    23.-31.10.2024


    „Was würdest du machen wenn du zehn Tage hättest?“
    „In Achnashellach aussteigen und nach Norden laufen!“

    Sagt Steve aus London, im Nachtzug nach Inverness.
    Und also hab ich einen Plan.

    Steve kennt sich aus, springt direkt in den Bus weiter nach Ullapool, ich hingegen muss warten bis die Läden aufmachen um Gaskartusche und Messer (wurde mir beides abgenommen in Brüssel) und ein paar Karten zu besorgen, dann vertreibe ich mir die Zeit bis Mittag mit veganem Haggis und black pudding (fettig!) im Velocity Cafe & Bicycle Workshop (in Liquidation, hab ich grad gesehen. Wie traurig!)

    12:43 bin ich der einzige, der in Achnashellach aussteigt.
    Ich quere die Gleise, jetzt links oder rechts? Ich grabe in meinen Taschen, leere den Rucksack aus, keine Karten weit und breit. Verdammt! Wohl im Zug liegengeblieben. Immerhin hab ich eine osm-Karte auf dem Telefon, ohne Höhenlinien allerdings, ich sehe nur Wasserläufe und ab und an ein schwarzes Dreieck zur Gipfelmarkierung.

    Macht nichts denk ich mir, der Norden wird sich schon finden.

    Ein hübscher Pfad schlängelt sich den River Làir entlang

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_1a.jpg Ansichten: 0 Größe: 741,7 KB ID: 3307707

    und ich sehe die ersten Pinien:

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    So richtig kann ich mich an diesen Anblick nicht gewöhnen. Klar, die einheitlich kahlen Täler sind erst recht nicht natürlich, aber sie wirken auf mich oft wie ein seltsamer Alienplanet, wo die Natur nach anderen, eigenen Gesetzen geht; wenn dann aber noch vereinzelte Bäume darin herumstehen wird einem umso mehr bewusst, wie artifiziell diese Landschaft eigentlich ist.
    Ich werde bis zum Ende das Gefühl nicht los, in einem riesigen Park herumzulaufen.

    Auf der Hochebene angekommen ist Schottland genauso wie ichs mir vorgestellt habe: unten braun, oben grau, unten nass, oben nass, und hubbelig überall. Der kräftige Westwind macht den leichten Regen reichlich eklig, sodass meine nächste Richtung leicht zu finden ist: Osten.

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    Überhaupt bewährt sich in den folgenden Tagen die Taktik sich bei Regen einfach vom Wind treiben zu lassen. Als rechter Hand ein kleines Wäldchen auftaucht hab ich genug vom Weg, und laufe nach Norden um mich mit dem Matsch anzufreunden. Nach ein wenig Trial & Error erreiche ich ein Flüsschen, das vom Loch Uaine kommt:

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    Queren geht nicht gut, ich folge also seinem Lauf aufwärts nach Westen, denn der Regen hat sich mittlerweile beruhigt. Es öffnet sich ein kleines Hochtal:

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    Mir gefällts ungemein, ein bisschen Sorgen macht mir nur dass ich bis jetzt an keinem einzigen brauchbaren Zeltplatz vorbeigekommen bin. Wird schon werden.

    Am Ende angekommen krabble ich den Sgorr Nan Ochan Laine hoch; krabbeln im Wortsinn, denn hier geht ein Wind, wie ich ihn überhaupt noch nie erlebt habe. Freundlicherweise hat oben jemand eine Mauer gebaut, die verhindert dass ich ganz wegfliege. Und ein Sonnenstrahl scheint mir INS GESICHT! Wahnsinn! Drei Tage später sollte das gleiche ein zweites und letztes Mal passieren.


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    Ich steige ab nach Norden, für den Sgurr Dubh reichts dann aber leider doch nicht mehr ganz, Sonnenuntergang ist um kurz vor 6, so langsam muss ich mal was zum Nächtigen finden, und hier oben ist es zu steinig und stürmisch.

    Etwa 200 Meter tiefer gibts eine große Pfütze und genau genug Platz für mein Häuschen. Kaum im allerletzten Dämmerlicht aufgebaut und Wasser geholt, schon klatscht der Wind eine Regenböe nach der anderen gegen die Wand. Perfekt!


    Zuletzt geändert von wandler; 26.01.2025, 02:43.

  • wandler

    Erfahren
    • 25.02.2017
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    #2
    Der Morgen ist grau, aber trocken:

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_10.jpg Ansichten: 0 Größe: 478,0 KB ID: 3307827

    Der Platz sieht idyllischer aus als er ist, im Talboden verläuft eine gut frequentierte Straße. Die möchte ich möglichst bald hinter mir lassen, durch etwas mühsames Gelände geht es hinunter bis zu einem See mit zwei kleinen Hütten. Kurz vor der Straße beginnt es kräftig zu regnen, ich wechsle zum ersten Mal in die volle Montur (Ich bin überzeugter Schirmgänger, das war mir für Schottland aber zu heikel, stattdessen Regenhose, Poncho, Hut, Überziehhandschuhe. Hat sich gut bewährt, ich bleibe immer trocken). Der Wind kommt von Süd, also geh ich den Pfad nach Nordwest zwischen Liathach und Ben Eighe hinauf

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_10a.jpg Ansichten: 0 Größe: 324,8 KB ID: 3307828

    dann nach Nord

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    Am Wegrand sitzt eine Wanderin, die so mit der Landschaft verschmolzen ist dass ich sie erst auf dem letzten Meter bemerke. Wir plauschen kurz, sie empfiehlt mir den Wasserfall etwas oberhalb zu besuchen. Der ist auch ganz nett, bei dem garstigen Wetter mache ich aber erst an einer etwas windgeschützteren Stelle am Loch Coire Mhic Fhearchair ein Essenspäuschen. Und plötzlich hört der Regen auf! Genau im richtigen Moment.

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    Ein steiler Pfad führt auf einen Sattel hoch, was für ein Blick!


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    Dann ein Abstecher zum Ruad Stac Mor, superschön hier!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_15.jpg Ansichten: 0 Größe: 282,0 KB ID: 3307832

    Überraschenderweise gibt es hier oben reichlich Zeltplätze

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_14.jpg Ansichten: 0 Größe: 305,7 KB ID: 3307833

    zumindest bis zum namenlosen Hubbel in der Bildmitte. Da stell ich dann auch das Zelt hin

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_17.jpg Ansichten: 0 Größe: 395,2 KB ID: 3307834

    und nutze das verbleibende Licht für einen Ausflug zum Coinneach Mhor. Ich versuche auch noch den Abstieg zum Sail Mhor, der ist mir bei der Nässe und der hereinbrechenden Dunkelheit aber zu heikel. Bei günstigeren Bedingungen sicherlich machbar. Als ich das Zelt erreiche sehe ich zum ersten und letzten Mal ein paar Sterne.
    Zuletzt geändert von wandler; 26.01.2025, 15:54.

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    • Ljungdalen

      Alter Hase
      • 28.08.2017
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      #3
      Ja, so ein Wetter hatte ich da auch *immer* Zuletzt in einem Juni (2022)...

      Bin gespannt, wie es weiter geht. ("Planlos" wäre so gar nicht mein Ding... *Abweichen* vom Plan, OK, aber... klar, kann natürlich jeder machen, wie er es mag )

      Zitat von wandler Beitrag anzeigen
      ...Mittag mit veganem Haggis...
      Ja, erfreulich, wie verbreitet das ist. Auch veganes oder vegetarisches britisches Frühstück wird ja quasi überall angeboten, zumindest auf Nachfrage selbst in kleinen Hotels oder B&Bs (auch in England und Wales)

      Zitat von wandler Beitrag anzeigen
      ...Sgorr Nan Ochan Laine...​
      Sgòrr nan Lochan Uaine, würde ich meinen. Bedeutet "Berg am (über dem?) Grünen See", das ist mal einer, den meine spärlichen schottisch-gälischen Sprachkenntnisse ganz gut abdecken ("sgòrr" = eher felsiger Berg/Spitze, "lochan" = kleiner See,"uaine" = grün).

      PS Jetzt weiß ich auch wieder, woher mir das bekannt vorkam: im Braeriach-Massiv in den Cairngorms gibt es einen Munro "Sgòr an Lochain Uaine", wo es dasselbe bedeutet; keine Ahnung, warum dort leicht anders geschrieben (Dialekt?!).
      Zuletzt geändert von Ljungdalen; 26.01.2025, 18:54. Grund: ergänzt

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      • momper
        Dauerbesucher
        • 05.12.2011
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        #4
        "Am Ende angekommen krabble ich den Sgorr Nan Ochan Laine hoch; krabbeln im Wortsinn, denn hier geht ein Wind, wie ich ihn überhaupt noch nie erlebt habe."

        Das kenne ich vom Schiehallion. Oben auf den Blockfeldern querfeldein kurz vor dem Gipfel umgedreht, weil selbst auf allen Vieren nix mehr ging. Irre.

        Vielen Dank für den Bericht und die tollen Bilder. Die Gegend sieht beeindruckend aus und ich werde später versuchen, Deinen ungefähren Weg zu rekonstruieren.
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        • Flachlandtiroler
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          #5
          Entspricht ziemlich genau meiner naiven Vorstellung von Schottland und seinem Wetter

          @Messer/Gas: Verstehe ich das richtig, Du bist im Nachtzug gefilzt worden? Ist das sozusagen die Brexit-EU-Außengrenzen-Kontrolle gewesen?
          Meine Reisen (Karte)

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          • Ljungdalen

            Alter Hase
            • 28.08.2017
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            #6
            Zitat von momper Beitrag anzeigen
            Das kenne ich vom Schiehallion. Oben auf den Blockfeldern querfeldein kurz vor dem Gipfel umgedreht, weil selbst auf allen Vieren nix mehr ging. Irre.
            Ich vom Derry Cairngorm (auch durchgehendes Blockfeld). Ging gerade noch so. Aber die Brille habe ich lieber abgenommen, damit sie mir nicht von der Nase gerissen wird Ansonsten aber guter Tag, nur unbedeutende Schauer...

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            • wandler

              Erfahren
              • 25.02.2017
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              • Meine Reisen

              #7
              Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
              Sgòrr nan Lochan Uaine, würde ich meinen
              Danke! Macht viel mehr Sinn. Ich habe aus der Karte von www.walkhighlands.co.uk kopiert, da stehts so drin, ist aber offensichtlich ein Fehler. Trotzdem eine tolle Website, mit Aussprachen, Bedeutungen etc. Hätte ich die mal vorher gefunden! Bis jetzt war das alles ein einziger Buchstabensalat für mich.​

              Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
              "Planlos" wäre so gar nicht mein Ding...
              Ich mags ja völlig ahnungslos in eine unbekannte Gegend zu kommen, dann hat man keine Erwartungen die enttäuscht werden könnten, ich wusste gar nicht auf welchen Berühmtheiten ich da eigentlich rumstiefele.
              Eine vernünftige Karte mit Relief wär allerdings angebracht gewesen, wie der folgende Tag schön zeigt


              Zitat von momper Beitrag anzeigen
              ich werde später versuchen, Deinen ungefähren Weg zu rekonstruieren.
              Ich würde ja gerne eine Karte einfügen, ich finde das auch sehr hilfreich. Gibt es freiverfügbare Karten in denen man einen Weg einzeichnen und hochladen kann?


              Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
              @Messer/Gas: Verstehe ich das richtig, Du bist im Nachtzug gefilzt worden? Ist das sozusagen die Brexit-EU-Außengrenzen-Kontrolle gewesen?
              Das war einen Zug früher, im Eurostar Brüssel - London. Da wird ein Bohei wie am Flughafen gemacht, mit 45min vorher da sein, Gepäckdurchleuchtung, Passkontrolle. Das hätte ich inkl verbotener Gegenstände auch vorher auf deren Website rausfinden können, aber das passt nicht zu meiner Planlosigkeit
              (das Küchenmesser, das ich in einem Haushaltswarenladen in Inverness für 2 Pfund erstanden habe wurde auf der Rückfahrt übrigens nicht beanstandet. Ich schreib am Ende nochmal was über die An-/Abreise, die Flugscham kommt was Schottland betrifft ja ziemlich kurz hier im Forum. Ich habe jedenfalls kaum was finden können)

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              • Ljungdalen

                Alter Hase
                • 28.08.2017
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                #8
                Zitat von wandler Beitrag anzeigen
                Ich habe aus der Karte von www.walkhighlands.co.uk kopiert, da stehts so drin, ist aber offensichtlich ein Fehler. Trotzdem eine tolle Website, mit Aussprachen, Bedeutungen etc.
                Da bin ich auch, registriert, und pflege u.a. meine Munro-Liste (den Ehrgeiz, alle zu schaffen, habe ich aber nicht; das wird eh' nichts, und es gibt zu viele andere Gegenden, wo ich noch hin will)

                Zitat von wandler Beitrag anzeigen
                Ich schreib am Ende nochmal was über die An-/Abreise, die Flugscham kommt was Schottland betrifft ja ziemlich kurz hier im Forum. Ich habe jedenfalls kaum was finden können)
                Tja, Preis regelt. Und nachrangig auch Zeit. (Nicht Schottland, aber UK: unsere Töchter wollen ja "eigentlich" auch weniger fliegen, aber jetzt ist die eine gerade - in diesem Moment - auf dem Weg von einem (west-)deutschen Flughafen nach London. 19,99 €. Hm, von wegen "alles wird teurer", vom Airline-Mimimi ganz abgesehen...)


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                • Christian J.
                  Lebt im Forum
                  • 01.06.2002
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                  #9
                  Zitat von wandler Beitrag anzeigen
                  ...die Flugscham kommt was Schottland betrifft ja ziemlich kurz hier im Forum. Ich habe jedenfalls kaum was finden können)
                  OT: Ich melde mich mal:
                  • Trekking Schottland 1999, 2003 und 2006: leider geflogen
                  • Trekking Schottland 2016: Auto nach Amsterdam, Fähre nach Newcastle (), Auto in die West Highlands
                  • Trekking Hadrianswall 2023 (fast Schottland): Zug nach Amsterdam, Fähre nach Newcastle (), 2 Stationen Vorortzug zum Start des Trails
                  • Bikepacking Schottland 2025: Zug nach Brüssel, Zug durch den Tunnel, Nachtzug nach Edinburgh
                  Zurück jeweils auf dem gleichen Weg

                  Geht schon. Die Fähre ist erstaunlich günstig, die Lösung rein mit dem Zug leider scheiß teuer. Bzw. anders herum gesagt. Flüge sind viel zu billig für den Schaden, den sie anrichten.

                  "Er hat die Finsternis der Latrinen ertragen, weil in der Scheiße nach Mitternacht sich manchmal die Sterne spiegelten"
                  Durs Grünbein über den Menschen

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                  • Christian J.
                    Lebt im Forum
                    • 01.06.2002
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                    #10
                    Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                    Tja, Preis regelt. Und nachrangig auch Zeit. (Nicht Schottland, aber UK: unsere Töchter wollen ja "eigentlich" auch weniger fliegen, aber jetzt ist die eine gerade - in diesem Moment - auf dem Weg von einem (west-)deutschen Flughafen nach London. 19,99 €.
                    OT: Klingt so als würde jemand sie zwingen, den günstigsten Reiseweg zu nehmen.
                    Und dieser Preis für eine Reise nach London ist einfach ZU GÜNSTIG. Es kann nicht sein, dass es finanziell gleich ist, ob ich einen Tag zum Wandern mit der Bahn in den Harz fahre (50km, 19,70€/Strecke) oder nach London fliege.

                    "Er hat die Finsternis der Latrinen ertragen, weil in der Scheiße nach Mitternacht sich manchmal die Sterne spiegelten"
                    Durs Grünbein über den Menschen

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                    • blauloke

                      Lebt im Forum
                      • 22.08.2008
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                      #11
                      Zitat von wandler Beitrag anzeigen
                      Ich würde ja gerne eine Karte einfügen, ich finde das auch sehr hilfreich. Gibt es frei verfügbare Karten, in denen man einen Weg einzeichnen und hochladen kann?
                      Du brauchst nur einen GPX-Track, den kannst du dann über den Anhang an den Anfang deines Berichts laden.

                      Bin gespannt wie dein Bericht weiter geht, jedenfalls ein guter Anfang.
                      Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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                      • wandler

                        Erfahren
                        • 25.02.2017
                        • 172
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                        #12
                        Zitat von Christian J. Beitrag anzeigen
                        OT: die Lösung rein mit dem Zug leider scheiß teuer.
                        Ich hab insgesamt knapp 300€ gezahlt, das finde ich für gute 2500km durchaus in Ordung, zumal ich jeweils erst am Tag vorher gebucht habe. Aber klar, mit Billigfliegern kann niemand preislich konkurrieren.

                        Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
                        Du brauchst nur einen GPX-Track, den kannst du dann über den Anhang an den Anfang deines Berichts laden.
                        Danke! Das probier ich mal die Tage.

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                        • wandler

                          Erfahren
                          • 25.02.2017
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                          #13
                          Ich wache unter einer Nebelglocke auf, der Wind ist eingeschlafen. Hier wird sich so schnell nichts tun, ich hab aber Bock zu laufen, und auch wenns optisch jetzt nicht so berauschend ist mag ich solches Wetter trotzdem gerne

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_19a.jpg Ansichten: 0 Größe: 216,5 KB ID: 3308067

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_20.jpg Ansichten: 0 Größe: 284,3 KB ID: 3308068

                          „Tiefblick“

                          Der Weg ist unterhaltsam, ich muss zwischendurch mal ohne Rucksack sondieren wie es überhaupt weitergehen könnte (eine Sache, die ich an Schottland wirklich mag ist, dass es quasi keine Markierungen gibt. Ein Steinmännchen ist schon eine absolute Rarität).

                          Kurz hinter dem Sgurr nan Fhir Dhuibhe kommt eine kleine Steilstufe, die ich rückwärts abklettern müsste, das ist mir bei den nassen Tritten mit dem dicken Rucksack auf dem Rücken aber zu unsicher. Seitlich an der Flanke gibt es eine Art Minikamin, der in zwei Zügen überwunden werden kann, nur passe ich mit Rucksack nicht durch. Mit den Einzelteilen würde es gehen, ich bringe also das Gestell und zwei einzelne Packsäcke hinunter, dann den roten Hauptsack, den ich aus Bequemlichkeit auf halber Strecke auf einem Vorsprung stehen lasse. Als ich oben die letzten beiden Packsäcke in die Hand nehme, sehe ich wie unter mir das lange offene Oberteil des Hauptsacks sich langsam nach vorne zusammenfaltet... er kippt, fällt, schlägt unterhalb auf und verschwindet polternd im Nebel, entleert sich dabei, eine Weile hör ichs noch rumpeln, dann ist es still.

                          Ich muss mich kurz sammeln, glücklicherweise hab ich aber Erfahrung im Sachen-den Berg-hinunterwerfen

                          Ein paar Meter kann ich den Abhang eher hinterherrutschen als -klettern und finde immerhin eine Sandale und eine Wasserflasche (und eine Kameraverschlusskappe, scheint eine beliebte Stelle zu sein), dann wird es aber genau umso viel zu steil, dass ich nicht sicher bin ob ich wieder hochkomme, denn hier ist alles sehr beweglich, nur runter würde wohl gehen. Aber wenn dann noch Abbrüche kommen sitz ich richtig in der Scheiße, ich sehe nichts und habe auch keine Karte die mir Aufschluss geben könnte. Ich kraxel wieder hoch.

                          Mannmannmann. Die osm-Karte verrät mir immerhin dass da unten vermutlich ein kleiner Karsee sein müsste. Ich beschließe also sobald möglich dahin abzusteigen und dann von unten suchen zu gehen. Ich mache mir eine Markierung vom Absturzort, verzurre die verbliebenen Packsäcke am Gestell und folge weiter dem Grat. Glücklicherweise flacht die Hangneigung schon bald etwas ab, sodass ich auch mit Gepäck hinunterkommen kann. Ich versuche so schnell wie möglich zu queren und die vermutete Falllinie zu finden. Auf einem Absatz lasse ich den Kram liegen, mache mir eine zweite Markierung, und stochere wieder im Zickzack durch den Nebel steil hinauf. Und tatsächlich, da liegt die zweite Sandale, und die andere Wasserflasche! Plötzlich reisst es auf, und ich sehe unter mir den roten Sack

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_20a.jpg Ansichten: 0 Größe: 642,2 KB ID: 3308069
                          sehr klein in Falllinie zu erkennen

                          Ich rutsche hinunter, Schlafsack, Kissen und Isomatte sind noch drinnen, mir fällt ein kleiner Stein vom Herzen. Nicht mal ein Loch hat er abbekommen, das waren immerhin 200 Höhenmeter, nur etwas zerschrammt. Alles wieder da!
                          Ich klettere wieder hoch um das Gestell und die Packsäcke abzuholen, wieder hinunter, sortiere mich und mein Zeug, puh. Mehr Glück als Verstand.

                          Ich brauche jetzt in paar Kalorien, die ich mir am See (Loch an Tuill Bhan) einfahre, dann folge ich dem Abfluss talwärts. Ab der Vereinigung mit dem Allt Toll a' Ghiubhais gibts einen Pfad, dann biege ich Nordost Richtung Kinlochewe, im Rückblick sehe ich dass ich jetzt doch gerne wieder auf dem Grat wäre

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_21a.jpg Ansichten: 0 Größe: 446,6 KB ID: 3308070

                          Egal, nu ist zu spät. Zeltplätze gibts hier auch keine, und irgendwann muss ich sowieso durch Kinlochewe, da gibts die Ben Eighe Campsite. Also noch Strecke machen

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_21d.jpg Ansichten: 0 Größe: 313,5 KB ID: 3308071

                          In der Dämmerung erreiche ich die Bohlenwege im Tal, dann im Stockdunkeln einen Kilometer Strasse. Die Campsite ist eine riesige topfebene Rasenfläche mit Waschhäuschen, außer mir ist niemand hier. Sehr angenehm! Mit Ohrenstöpseln ist auch die Strasse erträglich, ich schlafe hervorragend.
                          Zuletzt geändert von wandler; 29.01.2025, 00:21.

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                          • wandler

                            Erfahren
                            • 25.02.2017
                            • 172
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                            #14
                            Der Morgen ist mal so richtig sonnig, das hätte ich an jedem anderen Morgen der Tour lieber als hier gehabt. Aber nichtsdestoweniger ein Genuss, Sonne im Gesicht!

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_22.jpg Ansichten: 165 Größe: 415,2 KB ID: 3308846

                            Gestern Nacht hatte ich überlegt von hier einfach direkt nach Nord zu laufen und den Kinlochewe River zu furten, um den Pfad nach Lochan Fada zu erreichen. Das sieht aber bei Licht alles ziemlich privat aus, und hier sind jede Menge Zäune. Außerdem behauptet Google, dass es in Kinlochewe Sandwiches gibt.

                            Das gibt den Ausschlag, und ich laufe wieder das Stück Straße zurück zum Beinn Eighe Visitor Centre, hier ist die Saison offensichtlich zu Ende, obwohl ein Türschild das Gegenteil vermeldet (es gibt allerdings einen offenen Raum zum Vögel beobachten, der wäre ein guter Übernachtungsplatz, falls man mal sehr dringend ein Dach über dem Kopf braucht).

                            Ein schöner Pfad bringt mich in den Ort, der Sandwichladen ist heute geschlossen. Mist. Immerhin hat ein kleiner Dorfmarkt offen, ich schau mal was es gibt, würde durchaus zum Essen fassen taugen; merk ich mir fürs nächste Mal. Eine Tüte dragierten Ingwer nehme ich mit und plaudere mit einem alten Mann, der seine Post abholt.

                            Noch bis zur Brücke, dann im Bogen zurück zum Loch Maree. Zwischendurch gibt es den einen oder anderen schönen Blick

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_23.jpg Ansichten: 163 Größe: 595,1 KB ID: 3308847
                            schottische Savanne

                            aber auch schön Schafscheiße. Die Furt wäre dann tatsächlich sehr einfach gewesen, fünf Kilometer umsonst gelaufen.
                            Ärgern hilft nicht, auch nicht darüber dass es wieder zu regnen anfängt. Erst dezent an der Brücke am Ausgang des Gleann Bianasdail

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_24.jpg Ansichten: 164 Größe: 1,20 MB ID: 3308848
                            dort geht es hinauf, es steigert sich

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_25.jpg Ansichten: 162 Größe: 538,8 KB ID: 3308849

                            und dann schüttet es wie aus Eimern, stundenlang. Welcher von den unzähligen Bächen oben am Lochan Fada, die sich alle paar Meter durch das Gras wälzen der Weg sein könnte ist nicht erkennbar. Wahnsinn wieviel Wasser gleichzeitig in einer Landschaft sein kann! Das hat schon fast was Biblisches.

                            Welche Wohltat als ich den kleinen Strand am Ostufer des Lochan Fada erreiche und mal kurz Schluss ist mit dem Gespringe und Gehoppel!

                            Ich wähle den Weg zum Loch Meallan an Fhudair, langsam flauen Regen und Wind ab. Das ist durchaus hilfreich, denn bald ist aus mit Pfad, und hier gibts auch so genug Wasserlöcher und Torfabbrüche, anstrengend. Irgendwann erreiche ich den Allt Coire mhic Fhearchair (anderer Fhearchair als vorgestern, ist aber auch verwirrend), komm aber nicht drüber.
                            Ein Stück weiter oben kommt die empfohlene Furt, ein paar Tage später komm ich da ein zweites Mal vorbei, da machts dann auch Sinn:

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_27.jpg Ansichten: 167 Größe: 918,8 KB ID: 3308850
                            oben rechts am Steinmann neben meinem Rucksack erkennbar

                            Momentan siehts aber ganz anders aus:

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_26a.jpg Ansichten: 163 Größe: 840,8 KB ID: 3308851

                            Also weiter hoch, irgendwann kann ich mir mit ein paar Steinen einen ersten Tritt machen und dann in drei Sprüngen hinüber. Den Flusslauf wieder runter, ich irre ein wenig planlos umher, langsam wirds dunkel. Unterhalb vom Sgurr Dhub („schwarzer Berg“, gibts auch gefühlt ein dutzendmal) vermute ich Zeltmöglichkeiten und finde auch schnell einen Spot, fix ins Bett, das hat mich geschlaucht.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_30.jpg Ansichten: 161 Größe: 339,5 KB ID: 3308852
                            Bild von morgen, war schon zu dämmerig

                            OT: jetzt kommen 10 Tagen Sendepause, morgen gehts auf Tour
                            Zuletzt geändert von wandler; 10.02.2025, 22:51.

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                            • Goldi
                              Erfahren
                              • 11.09.2022
                              • 264
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                              #15
                              Wie? Jetzt Tour?

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                              • wandler

                                Erfahren
                                • 25.02.2017
                                • 172
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                                #16
                                OT:
                                Zitat von Goldi Beitrag anzeigen
                                Wie? Jetzt Tour?
                                ...schon wieder da, aus dem Jura. Der hat wirklich Wahnsinnsblicke auf die Alpen, vom Mont Blanc bis Mönch und noch weiter. Aber Mittelgebirge erschöpft sich -für mich- dann doch nach ein paar Tagen, so richtig kann ich das nicht goutieren, schade. Aber es war schön mal wieder im Schlafsack im Wald zu liegen!


                                Es regnet bis um eins, immer wenn ich aufwache hör ichs rauschen und döse lieber weiter. Endlich gibts ein paar Sonnenstrahlen

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_30a.jpg Ansichten: 0 Größe: 498,2 KB ID: 3309878

                                Weit komm ich heute nicht mehr. Ich erinnere mich dass Steve im Zug die Shenavall Bothy erwähnte & empfahl, die ist nicht weit weg. Ich gehe den Weg des geringsten Widerstands bis dahin, Richtung Nord an Loch an Nid vorbei

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_33.jpg Ansichten: 0 Größe: 436,0 KB ID: 3309879

                                dann bei ein paar freundlichen Kühen abgebogen nach West, dem Flusslauf folgend

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_31b.jpg Ansichten: 0 Größe: 458,9 KB ID: 3309880

                                ab hier leider auf einem Landrovertrack, es wird mir schnell zäh. Wäre ich doch über die Berge gegangen. Endlich taucht die Bothy auf

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_32.jpg Ansichten: 0 Größe: 623,9 KB ID: 3309881

                                Mir springen ein paar Hirsche entgegen, erstaunlich wie wenig scheu sie sind. Wissen die dass die Jagdsaison gerade vorbei ist? Auch in der Hütte hab ich Gesellschaft, eine junge Ärztin. Die amüsiert sich sehr über meinen Rucksack, der wäre so wahnsinnig continental (Hallo? Der ist aus Kalifornien. Übrigens sehe ich gerade dass die Marke wiederbelebt ​​wurde! Leider nur mit Retro-Lifestyle-Rucksäcken.) Ich versuche zu erklären wo ich herkomme und breche mir einen ab mit den Ortsbezeichnungen, sie hat vollstes Verständnis, sie hätte auch keine Ahnung wie man das ausspricht, immerhin ist sie im Süden geboren (Glasgow).

                                Außerdem lässt sie mich in ihre Superwalker-Karte gucken, sehr hilfreich. An Teallach soll sehr lohnenswert und quite technical sein, ich beschließe also morgen einen Ausflug ohne schweres Gepäck dahin zu machen, zumal sogar gutes Wetter sein soll.

                                Ein Weilchen ist noch Licht, ich geh zum See stromern, dann ins Bett. Es gibt sogar zwei Schlafräume in der Bothy, da können wir uns nicht vollschnarchen.
                                Zuletzt geändert von wandler; 08.02.2025, 15:57.

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                                • wandler

                                  Erfahren
                                  • 25.02.2017
                                  • 172
                                  • Privat

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                                  #17
                                  Abgesehen davon dass ich gestern schon wieder viel zu lange wach gelegen und deswegen schon wieder zu lange gepennt habe beginnt der Morgen ganz verheißungsvoll

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_40a.jpg Ansichten: 0 Größe: 315,5 KB ID: 3309942

                                  dann fluten Wolken das Tal

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_41.jpg Ansichten: 0 Größe: 264,6 KB ID: 3309943

                                  und schon am Fuss des Sail Liath gibt es nichts mehr zu sehen. Ich überhole eine Gruppe, die auch dem Wetterbericht vertraute

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_41a.jpg Ansichten: 0 Größe: 192,2 KB ID: 3309944
                                  im Rückblick auf dem Gipfel des Sail Liath zu erkennen

                                  und freue mich an einer schönen Kraxelei ab und an. Meistens wähle ich aber letztendlich doch lieber den Bypass, es ist ziemlich rutschig, und man muss es ja nicht unbedingt herausfordern, so exponiert wie es hier ist

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_43.jpg Ansichten: 0 Größe: 215,5 KB ID: 3309945
                                  hinten Lord Berkeley's Seat, glaub ich zumindest

                                  Ganz manchmal reisst es ein ganz bisschen auf, schön!

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_42a.jpg Ansichten: 0 Größe: 184,7 KB ID: 3309946

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_44.jpg Ansichten: 0 Größe: 393,4 KB ID: 3309947

                                  Hinter dem Sgurr Fiona reichts mir dann aber auch, ich biege nach West ab zum Sgurr Creag an Eich und folge dem hier sehr sanften Grat.

                                  Irgendwann versuche ich einen direkten Abstieg zum Loch na Sealga, gelange aber an einen für mich unüberwindbaren Abbruch. Also wieder hochgekrabbelt, bis ans Ende des Grates, nördlich abgestiegen zum Lochan Ruadh, dann einen Bogen zum Loch an Eilich Dhuibh

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_45.jpg Ansichten: 0 Größe: 279,8 KB ID: 3309948

                                  Hier bewegt sich kein Lüftchen, es ist totenstill, so wie ich es nur von manchen Wintertourtagen kenne. Vielleicht der schönste Moment dieser Wanderung. Ich setze mich auf einen Stein und bin selig.



                                  Es wird spät, langsam muss ich mal zu Potte kommen. Ich quere schräg die Hänge runter zum See, am Ufer ist eine ganz zauberhafte Stimmung:

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_46b.jpg Ansichten: 0 Größe: 256,5 KB ID: 3309949

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_46c.jpg Ansichten: 0 Größe: 336,8 KB ID: 3309950

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_48.jpg Ansichten: 0 Größe: 280,1 KB ID: 3309951

                                  Gar nicht so leicht einen Weg durch das Dickicht am Ufer zu finden, aber jedenfalls wird es nicht langweilig. Und bald stockdunkel, ab und zu röhrt ein Hirsch. Der allerletzte Kilometer wieder mit Wegspur, erstaunlich unübersichtlich nur mit Stirnlampenlicht, fast laufe ich an der Bothy vorbei. Was für ein toller Tag, trotz der bescheidenen Bedingungen.
                                  Zuletzt geändert von wandler; 08.02.2025, 21:05.

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                                  • codenascher

                                    Lebt im Forum
                                    • 30.06.2009
                                    • 5182
                                    • Privat

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                                    #18


                                    Ich les hier schon von Anfang an mit. Dein letzter Wandertag, beneidenswert. Ich kann mir vorstellen wie es war.

                                    Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                    meine Weltkarte

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                                    • wandler

                                      Erfahren
                                      • 25.02.2017
                                      • 172
                                      • Privat

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                                      #19
                                      Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
                                      Ich kann mir vorstellen wie es war.
                                      Freut mich wirklich sehr! Habe auf den Zugfahrten gerade deine Schottlandberichte gelesen, sehr unterhaltsam! Nachdem ich jetzt dagewesen bin kann ichs mir auch viel besser vorstellen.



                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_50a.jpg Ansichten: 0 Größe: 425,4 KB ID: 3310141
                                      Tschüss Bothy!

                                      Die Schottin hatte mir einen Weg nach Nord Richtung Ullapool empfohlen, ich habe aber überhaupt keine Lust schon wieder auf eine Straße zu treffen, und laufe lieber nach Süd. Unschwierig lässt sich der Abhainn Strath na Sealga queren, dann wirds sumpfig. Ein alter Turnschuh steckt vollgesogen im Matsch, die blauen Plastikapplikationen leuchten wie am ersten Tag, der Rest ist mit Moos überwachsen. Ich brings nicht über mich ihn liegen zu lassen, und werde ihn später in London entsorgen.
                                      Mittlerweile liegen leider die Berge wieder in den Wolken, zum wiederholten Mal ärgere ich mich dass ich so spät losgekommen bin. Dann halt Tal, ich folge dem Abhainn Gleann na Muice

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_52.jpg Ansichten: 0 Größe: 599,8 KB ID: 3310142

                                      und realisiere erst am Zusammenfluss mit dem von Westen kommenden Abhainn Gleann na Muice Beag (beag=der kleine) dass am anderen Ufer schon die ganze Zeit ein Pfad verläuft. Mit ein bisschen Suchen komme ich trockenen Fußes hinüber und folge dem Pfad hoch nach Westen

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_53a.jpg Ansichten: 0 Größe: 526,0 KB ID: 3310143

                                      und biege dann direkt nach Süd zum kleinen Buckel Ruad Stac Beag. Wie erwartet sieht man oben nichts, ohne gescheite Karte hats in der Umgebung heute keinen Sinn auf Gipfelsuche zu gehen. Ich laufe also etwas tiefer weiter

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_54a.jpg Ansichten: 0 Größe: 391,5 KB ID: 3310144
                                      Top Zeltplätze die Hülle und Fülle

                                      Das Gelände macht richtig Freude beim Gehen, ich wandere noch weiter bis zum tiefen Einschnitt des Oberlaufs des „großen“ Abhainn Gleann na Muice

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_53b.jpg Ansichten: 0 Größe: 331,9 KB ID: 3310145

                                      Dort angekommen bläst mir ein kräftiger Südwind die ersten Tropfen ins Gesicht. Am oberen Ende kann ich gut in die abgeflachte kleine Schlucht hinuntersteigen

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_53f.jpg Ansichten: 0 Größe: 609,4 KB ID: 3310146

                                      und windgeschützt schnell das Zelt aufbauen, kaum bin ich fertig prasselts richtig. Zwar erst halb vier, aber Gammeln ist jetzt schöner.
                                      Zuletzt geändert von wandler; 09.02.2025, 22:19.

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                                      • wandler

                                        Erfahren
                                        • 25.02.2017
                                        • 172
                                        • Privat

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                                        #20
                                        Der Morgen beginnt freundlich, das war die ruhigste Zeltnacht bisher. Erkauft allerdings mit einem patschnassen Zelt, alles darin ist leicht feucht. Es wäre auch schlau gewesen nicht die feinste Daune im Schlafsack zu haben, der ist ein ganz schöner Lappen. Immerhin ist mein Rucksack so groß erweiterbar, dass ich den Schlafsack nicht stopfen muss.

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_59.jpg Ansichten: 0 Größe: 618,4 KB ID: 3310157

                                        Kram geschultert, schon tun sich schöne Blicke auf...

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_63a.jpg Ansichten: 0 Größe: 318,0 KB ID: 3310158
                                        Lochan Fada

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_66.jpg Ansichten: 0 Größe: 483,2 KB ID: 3310159
                                        Gleann na Muice und An Teallach

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_60.jpg Ansichten: 0 Größe: 216,3 KB ID: 3310160besser hätte er's nicht treffen können

                                        ...ein Flugzeug fliegt unter mir durch:

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_62.jpg Ansichten: 0 Größe: 222,9 KB ID: 3310161
                                        (sorry für die schlechten Handybilder)

                                        Ziemlich beeindruckend, über der Felsstufe gegenüber beim Loch Garbhaig sind es nur ein paar Meter Flughöhe. Später lese ich dass in diesen Tagen großes Natomanöver war, es grollt manchmal von See.

                                        Ich laufe östlich weiter, diesen Grat hoch

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_65v.jpg Ansichten: 0 Größe: 438,6 KB ID: 3310162oben auf dem Mullach Coire Mhic Fhearchair zieht ein kleiner Schauer durch und ich sehe nix


                                        Abwärts zu meiner Campstelle von vorvorgestern, ich laufe einmal zur Furt aus Post 14 für den Vergleich und dann östlich hoch auf den Bheinn Beag, schönes Gelände, lauter gute Zeltplätze, sonnige Ausblicke…

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_69.jpg Ansichten: 0 Größe: 551,7 KB ID: 3310163
                                        zum Glück hab ich nicht versucht da durchzulaufen

                                        ...nur büschen windig. Ich entscheide mich doch noch nach Süden abzusteigen, unten am Fluss siehts nach guten Plätzen aus…

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_65c.jpg Ansichten: 0 Größe: 422,4 KB ID: 3310164

                                        ...und so ist es auch.

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: sco24_69a.jpg Ansichten: 0 Größe: 301,7 KB ID: 3310165
                                        Zuletzt geändert von wandler; 10.02.2025, 23:00.

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