[GL] Auf der Suche nach epischen Landschaften rund um Ilulissat

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  • Vlad
    Anfänger im Forum
    • 22.11.2022
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    • Meine Reisen

    [GL] Auf der Suche nach epischen Landschaften rund um Ilulissat

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    Vor einigen Jahren nahm ich mir vor, in allen nordeuropäischen Ländern eine mehrtägige (Solo-) Wanderung zu unternehmen. Mittlerweile habe ich Schweden, Norwegen und Finnland auf der Liste. Es blieben Island und Dänemark übrig, wobei Dänemark für ambitionierte Wanderer eher als weniger herausfordernd gilt. Da jedoch Grönland, als autonome Region Dänemarks, meinen Ansprüchen gerecht sein sollte, beschloss ich, Grönland als nächstes Reiseziel auf meine Liste zu setzen und diesen Plan in die Tat umzusetzen.

    Die Reise fand in der zweiten Septemberhälfte 2024 statt. Es hat mir Spaß gemacht, und insgesamt bin ich zufrieden. Allerdings habe ich einige Fehler gemacht – ich hoffe, dass mein Reisebericht anderen Wanderern hilft, diese Fehler zu vermeiden.

    Der Bericht wird aus den folgenden Abschnitten bestehen:
    • Motivation: Warum Ilulissat
    • Vorbereitung
    • An- und Abreise
    • Route
    • Fazit und Lessons Learned
    Grundsätzlich gilt: Alles Geschriebene spiegelt lediglich meine persönliche Meinung wider, die unter den jeweiligen Umständen – wie Wetterbedingungen, Erfahrungen etc. – entstanden ist. Es wird lediglich als Referenz angeboten und sollte auch nur als solche betrachtet werden, nicht als Reiseführer.

    1. Motivation: Warum Ilulissat

    Eine Reise nach Grönland gehört nicht zu den günstigsten, daher möchte man natürlich das Beste für sein Geld bekommen. Der berühmte Arctic Circle Trail wurde von einigen Leuten hier im Forum in Frage gestellt, da die Landschaften, die man dort erlebt, nicht als besonders oder einzigartig empfunden werden. Solche Landschaften könnten genauso gut in Norwegen oder Schweden gefunden werden. Beim Durchstöbern von YouTube wurde dieser Eindruck für mich weiter bestätigt.

    Beim weiteren Recherchieren musste ich die Ostküste Grönlands aufgrund der Eisbärengefahr ausschließen. Als Solo-Wanderer wären die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen für mich viel zu aufwendig.

    Schließlich stieß ich auf ein Video über diese Wanderung: "Grönland Ilulissat Eisfjord - 2 Wochen Backpacking alleine/ 4k". Die beeindruckenden Ausblicke auf den Eisfjord haben mein Interesse geweckt, und damit war mein Reiseziel entschieden. Streng genommen ist Ilulissat eine Stadt, die in der Halbinsel Paakitsup Nunaa liegt und der Bericht sollte heißen „Wandern auf Paakitsup Nunaa“, dennoch ist der Name zu unbekannt, wogegen Ilulissat einen guten Erkennungswert besitzt.

    2. Vorbereitung
    2.1 Reisezeit

    Wie immer gewann bei dem Trade-off „Mücken vs. Kälte“ die Kälte, daher habe ich die Reise auf die zweite Septemberhälfte gelegt. Laut Wetterberichten aus der Vergangenheit liegen die Temperaturen um den Gefrierpunkt, die Windstärke bleibt im erträglichen Bereich, und Regen kommt nur selten vor. An dieser Stelle muss gesagt werden, dass mich die Mücken zwar nicht gestört haben, mir aber das „Green“ in „Greenland“ sehr gefehlt hat. Alle Vegetation war so gut wie verdorrt, Steine waren kahl, Landschaftsfarben waren eintönig. Man sollte diese Komponente bei der Planung berücksichtigen.

    Ohne nun die Route vorher geplant zu haben, entschied ich mich für eine 9 bis 10-tägigen Wanderung. Rückblickend war das ein Fehler. Der Kollege aus dem Video hat zwar tatsächlich mehr als 10 Tage dort verbracht, doch zeigt sich in seinem Video, dass er oft nur kurze Abschnitte gewandert ist – was nicht meiner üblichen Wanderstrategie entspricht. Mehr dazu, wie ich die Wanderung besser hätte planen können, werde ich im Fazit erläutern.

    2.2 Ausrüstung

    Für das Campen an kalten Abenden oder Morgen habe ich mir Daunenshorts und warme Handschuhe zugelegt. Aus Erfahrung weiß ich, dass ich mich in meinen Wanderhosen beim Gehen wohlfühle, aber bei niedrigen Temperaturen ohne Bewegung leicht friere. Dasselbe gilt für meine Wanderhandschuhe. Die Entscheidung, diese zusätzlichen warmen Kleidungsstücke mitzunehmen, war auf jeden Fall richtig – sie haben das Campen deutlich angenehmer gemacht.

    Auch im Hinblick auf die bevorstehenden kalten Nächte habe ich meinen Schlafsack gewechselt. Mein alter Kunstfaserschlafsack gibt zwar an, eine Komforttemperatur von -3°C zu bieten, doch sein sehr rudimentärer Wärmekragen und die insgesamt geringe Wärmeisolierung machten ihn unzureichend. Auch meine alte Isomatte ist zwar bequem, aber bei Minustemperaturen nicht besonders leistungsfähig. Ersetzt habe ich diese durch Exped Waterblock Pro -5° und Therm-a-Rest-NeoAir Xlite NXT. Zudem benutzte ich Exped VBL Linerbag UL. Diese Kombination hat hervorragende Dienste geleistet und zusätzlich etwas an Gewicht und Volumen im Rucksack gespart.

    Dafür kamen jedoch folgende Gegenstände mit auf die Reise: ein Paar Clogs fürs Furten (nie genutzt, da ich alle Bäche problemlos über Steine überqueren konnte) und die Gossamer Gear Thinlight Foam Pad 1/8'' Isomatte (nur 95 g, zusammengefaltet als Sitzunterlage oder als Schutz für die Ausrüstung/Rucksack verwendet).

    Die Eisbären bereiteten mir etwas Sorge. Schließlich rief ich im Hotel in Ilulissat an und fragte, ob sie dort ein Problem seien. Man teilte mir mit, dass etwa alle zwei Jahre ein Eisbär aus der Ferne gesichtet wird. Das beruhigte mich, und ich verzichtete auf Bärenspray oder gar Schusswaffen.

    2.3 Navigation

    Als gedruckte Karte bestellte ich online die „Wanderkarte Nordgrönland – Ilulissat 1:100.000“ (ISBN 87-90677-10-2). Als ich die Karte in den Händen hielt, runzelte ich verlegen die Stirn: Sie ist klein, und die gesamte Halbinsel Paakitsup Nunaa ist auf einer Fläche von nur 30 x 30 cm abgebildet. Die Beschriftung ist zudem so winzig, dass ich einige Details nur mit einer Lupe erkennen kann. Wanderkarten von populären Nationalparken mit ihren 1:50.000 oder 1:25.000 haben mich mittlerweile verwöhnt.

    Auf den ersten Blick schien die Landschaft keine markanten Merkmale für die Navigation in freiem Gelände zu bieten (z. B. auffällige Berggipfel), was eine Kreuzpeilung mit dem Kompass tatsächlich erschwerte. Zudem fehlen bis auf wenige Ausnahmen die Namen für Berge, Seen, Schluchten usw. Auch die Hütten, die zwar auf der Karte verzeichnet sind, bleiben namenlos. Es macht hier die Beschreibung der Route nicht leicht.

    Nach weiterer Recherche stieß ich auf eine andere Karte, die „Wanderkarte Ilulissat 1:20.000“ (ISBN 87-90677-23-4), die ich ebenfalls bestellte. Sie zeigt Ilulissat und die nähere Umgebung deutlich detaillierter, deckt jedoch leider nicht mein geplantes Reiseziel ab.

    Zur zusätzlichen Sicherheit und als Navigationshilfe habe ich ein Garmin InReach Mini2 gemietet. In dieses kleine Gerät habe ich einige Koordinaten eingespeichert, die als Ziel- und Wendepunkte für meine geplante Route dienen.

    Nun zur Route: Rund um Ilulissat gibt es einige gut markierte Wanderwege für durchschnittliche Touristen, wie die Blaue Route oder die Gelbe Route. Diese sind leicht zu finden und zu gehen. Die weiter von der Stadt entfernten Pfade sind auf der Karte als „empfohlene Routen“ eingezeichnet, wobei unterschiedliche Farben die Schwierigkeitsgrade markieren. In der Praxis bedeutet dies, dass man an einigen Stellen tatsächlich auf Trampelpfade stoßen kann, aber je weiter man sich von der Zivilisation entfernt, desto geringer wird diese Wahrscheinlichkeit. „Empfohlene Route“ heißt dann eher: Folge in diese Richtung, es wird schon passen.

    Üblicherweise entscheide ich mich für eine Rundtour. Allerdings war keine Rundtour auf der Karte verzeichnet, sodass ich mir unsicher war, ob dies überhaupt möglich ist. Aufgrund des kleinen Maßstabs der Karte war es schwer zu erkennen, ob es sich bei einigen Stellen um Bäche oder unüberwindbare Flüsse handelt. Deswegen fand ich die Idee verlockend, ins Landesinnere zum Eis zu wandern und dieselbe Route zurückzugehen. Dafür gibt es auf der Karte einen empfohlenen Weg. Deshalb habe ich mich schließlich entschieden, der empfohlenen Route zu folgen und vor Ort flexibel zu entscheiden, wo und wie ich weitergehe.

    2.4 Reiseplanung

    Ich buchte einen Flug mit Icelandair von Frankfurt nach Ilulissat, wobei der Hinflug eine Übernachtung in Keflavik einschloss. Auf dem Rückflug hatte ich ebenfalls einen Zwischenstopp in Keflavik, allerdings mit einem Zeitfenster von nur etwa zwei Stunden zwischen den Flügen. Für die letzte Nacht in Ilulissat habe ich ein Hotel gebucht, in dem ich meine sauberen „Zivilklamotten“ hinterlegen wollte. Ich bin kein Fan davon, in Wanderkleidung zu fliegen, vor allem nicht in meinen Wanderstiefeln. Den letzten Tag plante ich auch, um mir die Stadt anzusehen.

    3. An- und Abreise

    Die Anreise verlief wie geplant. Vor dem Flughafen in Ilulissat standen Transferbusse bereit, die die Passagiere zu ihren Hotels brachten – nach kurzem Überlegen stieg ich in einen dieser Busse ein. Es kostete nichts, ob der Service von den Hotels oder vom Flughafen organisiert wurde, weiß ich nicht. Alternativ gibt es dort auch Taxis, und wer besonders sparsam ist, kann die etwa 5 km in die Stadt auch zu Fuß zurücklegen.

    Der Flughafen in Ilulissat kam mir übrigens wie eine Scheune vor. OK, es ist übertrieben – sagen wir mal, der Flughafen ist sehr klein, bescheiden und spartanisch.

    Die Abreise war auch unproblematisch – das Hotel organisierte den Transferbus (kostet nichts zusätzlich). Nichts Erwähnenswertes.

    Fortsetzung folgt...

  • Vlad
    Anfänger im Forum
    • 22.11.2022
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    • Meine Reisen

    #2
    4. Route
    Tag 1


    Ilulissat ist die drittgrößte Stadt Grönlands, dennoch wollte ich kein Risiko eingehen und brachte alle Lebensmittelvorräte für die Wanderung mit – selbst Kleinigkeiten wie Bonbons, die ich eigentlich in jedem Supermarkt hätte kaufen können. Lediglich eine Gaskartusche fehlte mir, da diese im Flugzeug nicht transportiert werden dürfen. Mein Hotel, das Best Western Plus Hotel Ilulissat, lag direkt im Zentrum und ist sehr zu empfehlen – der Panoramablick über die Bucht ist fantastisch. Nachdem ich dort meine Sachen abgestellt hatte, ging ich zu Brugseni, einem großen Supermarkt.

    Leider waren dort alle Gaskartuschen ausverkauft. Ein Verkäufer riet mir, es an der Tankstelle am Hafen zu versuchen. Dort fand ich schließlich 100g Gaskartuschen ohne Gewinde und 300g Kartuschen mit Gewinde - ich nahm zwei davon mit. Übrigens, die Tankstelle ist sehenswert: Die Auswahl an Werkzeugen und Schusswaffen ist beeindruckend und passt so gar nicht zu dem, was man sich unter einer „Tankstelle“ vorstellt.

    Gegen 13 Uhr brach ich vom Hotel in Richtung Icefjord Center auf, mit dem Ziel, noch am selben Abend die erste Hütte östlich von Ilulissat zu erreichen. Diese Hütte hat zwar keinen Namen, ist aber sehr gut besucht, sodass ein gut sichtbarer Trampelpfad zu ihr führt. Man startet am Icefjord Center und folgt der Blauen Route, bis diese nach links abbiegt und dann am rechten Ufer eines Bachs (oder Flusses?) entlangführt. Die Blaue Route ist gut durch Steinmännchen und blaue Markierungen gekennzeichnet.

    Den Bach muss man überqueren, bevor man den Pfad zur Hütte wiederfindet. Der Pfad ist sowohl auf gedruckten als auch auf elektronischen Karten gut verzeichnet, sodass dieser Abschnitt keine großen Schwierigkeiten bereitet. Der Weg führt an einem großen Wasserfall vorbei, über den man den Fluss überquert, und dann weiter auf dem Pfad zur Hütte.

    Für die weitere Beschreibung werde ich der Einfachheit halber die Begriffe „Fluss“ und „Berg“ verwenden. Streng genommen handelt es sich dort jedoch eher um „Bäche“, da sie weder breit noch tief genug sind, und um „Hügel“, da sie nicht besonders hoch sind. Vielleicht sieht es in der Hochwasserperiode anders aus, aber die „Berge“ können mit den Alpen nicht mithalten. Der höchste Gipfel erreicht nicht einmal die 500m -Marke - also bitte.

    Der Wanderer Clemens Fiedler aus dem oben verlinkten Video durchquerte den Fluss in Crocs, als er Anfang September unterwegs war. Daher hatte auch ich meine Crocs mitgenommen. Doch der Wasserstand war so niedrig, dass es viele Stellen gab, an denen man einfach über die Steine gehen konnte. Bis zur Hütte bleibt der Pfad gut erkennbar.

    Die Koordinaten der Hütte sind 69.1805946 und -50.8927059

    Fakten zum Weg:
    • Hotel Best Western Ilulissat - Hütte: ca. 13,5 km
    • Höhenunterschied: ca. 400 m
    Man kann den Weg an einem Tag hin und zurück gehen, da er nicht besonders schwer ist. Ich habe am Ende meiner Reise eine Australierin kennengelernt, die ihn ohne Gepäck an einem Tag hin und zurück bewältigt hat. Wenn man sich jedoch Zeit für Pausen nimmt, um die Natur zu genießen, kann sich die Strecke deutlich länger anfühlen.

    Fakten zur Hütte:
    • Immer offen,
    • Hat einen Tisch, der für 4 bis 6 Personen ausreicht, sowie eine Liegefläche, die Platz für 8 oder sogar mehr Personen bietet,
    • Ausgestattet mit einem Ofen, der allerdings offensichtlich mit Benzin oder Spiritus betrieben wird – der Tank dafür befindet sich draußen an der Hütte. Rechnet also nicht damit, den Ofen benutzen zu können,
    • Gut besucht - im Gästebuch gab es fast jeden Tag Einträge von Leuten, die dort übernachtet haben.

    Insgesamt eine nette, aber kalte (ohne Ofen) Hütte. Von der Hütte bis zum Strand mit Eis sind ungefähr 200m. Den Strand muss man besuchen!

    Hier ist das Video von mir für diesen Abschnitt - allerdings auf dem Rückweg, von der Hütte aus bis zu dem großen Wasserfall: "Hiking along the Ilulissat Icefjord in western Greenland"

    Dummerweise bin ich kurz vor dem Wasserfall vom Pfad abgekommen und in die Berge geklettert. Irrtümlich entdeckte ich dort hin und wieder Steinmännchen und war überzeugt, dass ich noch auf dem richtigen Weg sei. Letztendlich wurde es dunkel und kalt, und da ich den Pfad nicht mehr fand, musste ich mein Zelt irgendwo an einer passenden Stelle aufschlagen und den Wandertag beenden. Am nächsten Morgen fand ich schließlich den richtigen Weg zur Hütte wieder.

    Fortsetzung folgt...
    Zuletzt geändert von Vlad; 18.10.2024, 22:33.

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    • ronaldo
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      Liebt das Forum
      • 24.01.2011
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      #3
      Spannend. Bin dabei.

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      • Fjellfex
        Fuchs
        • 02.09.2016
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        • Meine Reisen

        #4
        Der Text: ein Maximum an Information mit einem Minimum an Worten.
        Das Video: klasse.
        Ich bin dabei.

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        • Goldi
          Erfahren
          • 11.09.2022
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          • Meine Reisen

          #5
          Ich bin zwar nicht so der Video-Gucker, aber die Szenen sind schon echt cool. Tolle Landschaft. Der Dreh muss aufwändig sein. Kamera platzieren, drehen, zurücklaufen, Kamera wieder einsammeln und so. Respekt!

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          • Vlad
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            • 22.11.2022
            • 43
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            • Meine Reisen

            #6
            Tag 2

            Obwohl ich am Abend zuvor vom Trampelpfad abgekommen war und letztendlich irgendwo in den Bergen neben einem zugefrorenen See landete, war der Blick am Morgen über die Bergspitzen und den Eisfjord sehr motivierend. So ist es, wenn man die ausgetretenen Pfade verlässt – entweder steckt man tief in Schwierigkeiten oder knackt den Jackpot.

            Ich stieg den Berg hinab und fand schließlich den Pfad wieder, der mich innerhalb von etwa einer Stunde zur Hütte führte. Nach einer kurzen Teepause dort machte ich mich auf den Weg zu meinem nächsten Ziel: dem Nalluarsuk-See, an dem zwei weitere Hütten stehen sollten, wie auf der Karte verzeichnet. Ich dachte mir, wenn man dort zwei Hütten gebaut hat, muss der See wohl etwas Besonderes sein!

            Ab jetzt werde ich die erste Hütte, in der ich Tee getrunken habe, „erste Hütte“ nennen. Die beiden anderen am Nalluarsuk-See nenne ich „Igloo Lodge Hütte“ (die Bedeutung erkläre ich später), und die zweite Hütte bleibt namenlos – sie hat einen Namen meiner Meinung nach nicht verdient.

            Die Wanderkarte empfahl eine Route von der ersten Hütte zur Igloo Lodge Hütte. Der Weg ist mit einigen Höhenmetern verbunden – mein Garmin InReach Mini 2 sammelte etwa 450m auf 8 Kilometer an. Ein Trampelpfad existiert nur in der Nähe der Hütten; sobald ich in die Berge kam, verlor ich ihn sofort. Trotzdem war es möglich, ohne den Pfad voranzukommen, es war nur anstrengend.

            Die größte Herausforderung auf dem Weg war das Klettern auf den Berg, um eine bessere Übersicht zu bekommen, nur um dann festzustellen, dass ich wieder hinunter und sogar ein Stück zurück musste, um weiterzukommen. Diese Übung musste ich mehrmals wiederholen. Ärgerlich.

            Abgesehen davon war das Gelände zwar anstrengend, aber nicht gefährlich. Bis auf einige Abschnitte, in denen auf den schattigen Seiten der Berge Schnee lag und das Wasser gefroren war. Diese Stellen erforderten erhöhte Aufmerksamkeit, um nicht beim Abrutschen auf dem Rücken zu landen, vor allem beim Abstieg zum Nalluarsuk-See.

            Am See standen tatsächlich zwei Hütten. Die eine war sehr klein, etwa 5x5 Meter, mit einer verschlossenen Tür – laut einem Schild kann man sie im Voraus mieten. Die zweite Hütte war groß, mit einer Veranda und drei Eingängen, ebenfalls verschlossen. Sucht im Internet nach "Igloo Lodge Ilulissat", dann wisst ihr, wovon ich spreche. Diese Hütte ist wohl im Winter in Betrieb, wenn sie einige Iglus um sie herum bauen, in denen Touristen für viel Geld eine oder mehrere Nächte wie die Inuit verbringen dürfen. Eine nette Idee, aber Ende September ist sie nur eine große, abgeschlossene Hütte – man kann jedoch durch die großen Fenster hineinschauen, um zu sehen, wie es drinnen aussieht.

            Ich stellte mein Zelt neben dieser Hütte auf.

            Meine Erwartung – dass der See besonders schön sein müsste, weil man dort zwei Hütten gebaut hatte – erwies sich als falsch. Vielleicht bin ich verwöhnt, aber die Landschaft fand ich schlicht und unspektakulär.

            Das war die Enttäuschung des Tages. Beim Wandern zur Igloo Lodge Hütte hatte ich kilometerweite Sicht, denn die Sonne brannte und kein einziger Wolkenfetzen war am Himmel. Ich konnte sogar den Gletscher in der Ferne sehen. Doch der Weg dahin wirkte aus der Distanz eintönig und kahl. Obwohl das Gelände nicht gefährlich war, war es sehr anstrengend, und es schien mir persönlich nicht die Mühe wert zu sein. Es war in meinen Augen nicht episch, nicht mal ein wenig. Vielleicht hätte ein schlechtes Wetter (dicke Wolken, Nebel) dieser Landschaft etwas epischen verliehen können. Bei der knallenden Sonne jedoch weckte diese Eintönigkeit in mir bloß das Gegenteil von Motivation.

            Auch der Vergleich der verbleibenden Kilometer bis zum Eis im Landesinneren mit meiner Gehgeschwindigkeit auf diesem Terrain brachte mich ins Grübeln: Ich könnte den Hin- und Rückweg schaffen, aber dann müsste ich das Filmen komplett vergessen.

            Deswegen überlegte ich lange und intensiv, als ich einschlief, welche Prioritäten ich auf dieser Reise setzen sollte. Letztlich entschied ich mich, den Weg zum Gletscher nicht fortzusetzen.

            Tag 3

            Beim Frühstück setzte ich meine Prioritäten: Filmen. Ich entschied mich, auf die Wanderung zum Gletscher zu verzichten und stattdessen unbedingt den Weg von der ersten Hütte zum großen Wasserfall zu filmen, da ich die Landschaft dort besonders interessant fand. Also packte ich meine Sachen zusammen und machte mich auf den Rückweg zur ersten Hütte.

            Kurz zusammengefasst: Der Rückweg war genauso anstrengend wie der Hinweg – der einzige Unterschied lag in der Windrichtung.

            Tag 4

            Die Nacht verbrachte ich in der Hütte. Ein lustiges Detail: Der Abstand zwischen Boden und Liegefläche war ungewöhnlich groß. Ich hatte tatsächlich Angst, dass ich mir die Beine breche, falls ich nachts aufstehen müsste. Noch ein Detail, um zu verdeutlichen, wie kalt die Hütte ohne Ofen war: Meine Uhr zeigte in der Nacht 3°C an. Zum Vergleich: In der Nacht zuvor, als ich im Zelt am See schlief, lag die Temperatur bei 0°C.

            Über den Tag möchte ich nicht viel erzählen – das Video gibt einen guten Eindruck von der Route. Was ich jedoch erwähnen möchte: Ich mochte die Strecke. Ohne die grelle Sonne und den dichten Nebel wäre sie sicherlich noch schöner gewesen. Einige Aufnahmen habe ich weggelassen, da die starken Kontraste die Bildqualität ruinierten.

            Tag 5

            Mein Fehler bei der Vorbereitung war, dass ich Clemens’ Route nicht auf meiner Karte markiert hatte. So hatte ich keine genaue Referenz, außer den empfohlenen Wegen auf der Karte. Als ich am zweiten Tag an der Igloo Lodge Hütte übernachtete, fiel mir in der Ferne eine vielversprechende Schlucht auf, durch die einer der empfohlenen Wege führte. Also entschied ich mich, dorthin zurückzukehren, um die Wanderung am nächsten Tag zu filmen.

            Es gibt auch eine empfohlene Route vom Wasserfall zum Nalluarsuk-See, die jedoch nur teilweise als Trampelpfad erkennbar ist.

            Um das Ganze für mich spannender zu gestalten, entschied ich mich, nicht den empfohlenen Weg zu nehmen, sondern grob der Richtung zu folgen, die mir mein Garmin InReach Mini2 vorgab.

            Dadurch musste ich viel zu oft über Bergspitzen steigen. Kurz vor der Hütte befand ich mich hoch oben auf einem Berg, nachdem ich mit viel Mühe und Risiko über Schnee und Eis geklettert war. Doch vor mir lag eine steile Felswand. Also musste ich mit noch größerem Risiko und Aufwand wieder hinuntersteigen – das bescherte mir einige adrenalinreiche und auch angsteinflößende Momente!

            Seid nicht wie ich – seid klüger! Generell kann ich sagen, dass die Karte zwar klein und schwer zu lesen ist, die eingezeichneten empfohlenen Wege einem jedoch viel Kraft sparen und das Risiko deutlich reduzieren. Die meisten dieser Routen vermeiden die Bergspitzen und verlaufen durch Täler und Schluchten, sodass man unterwegs nur wenige Höhenmeter bewältigen muss.

            Beim Einschlafen habe ich sehr gehofft, dass die Sonne morgen sich hinter dicken Wolken versteckt und mit die Aufnahmen nicht versaut.

            Fortsetzung folgt...

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            • Vlad
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              #7
              Zitat von ronaldo Beitrag anzeigen
              Spannend. Bin dabei.
              Setze bitte nicht zu hohe Erwartungen Den Fehler habe ich in Grönland gemacht, und wurde etwas enttäuscht, was ich oben beschreibe.

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              • Vlad
                Anfänger im Forum
                • 22.11.2022
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                #8
                Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                Der Text: ein Maximum an Information mit einem Minimum an Worten.
                Das Video: klasse.
                Danke sehr! ich finde sogar, die Anzahl von Worten kann man ohne Verlust des Inhaltes reduzieren​

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                • Vlad
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                  #9
                  Zitat von Goldi Beitrag anzeigen
                  Ich bin zwar nicht so der Video-Gucker, aber die Szenen sind schon echt cool. Tolle Landschaft. Der Dreh muss aufwändig sein. Kamera platzieren, drehen, zurücklaufen, Kamera wieder einsammeln und so. Respekt!
                  Danke! Ich habe früher nur Fotos gemacht. Dennoch ist ein Video für die Wiedergabe der Stimmung irgendwie besser.

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                  • Vlad
                    Anfänger im Forum
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                    #10
                    Tag 6 - Tag 7

                    Mein Wunsch nach weniger Sonne und mehr Wolken blieb leider unerfüllt – die Wettergötter hatten andere Pläne. An meinen Wandertagen war das Wetter immer gleich: Abends, nachts und morgens kalt, tagsüber im Schatten kühl, und in der Sonne wurde es wärmer. Im Spätseptember steht die Sonne hier ohnehin tief am Himmel, was praktisch bedeutet, dass sie blendet, wenn man gegen sie läuft.

                    An diesen Tagen beschloss ich, mich voll auf das Filmen zu konzentrieren. Schließlich hatte ich 5kg Fotoausrüstung dabei – da musste das Leiden ja nicht umsonst sein!

                    Das Ergebnis könnt ihr hier sehen: "Hiking back to Ilulissat from Nalluarsuk in western Greenland".

                    Und hier sind die Fakten:
                    • Die Route ist an einem Tag zu bewältigen.
                    • Sie führt vom Nalluarsuk zur Küste, dem empfohlenen Pfad folgend bis zur Schlucht Uujuup Kuua. Zwischendurch stößt man immer wieder auf Trampelpfade und Steinmännchen. Die Navigation ist damit einfach.
                    • Mein Garmin InReach hat 12 km aufgezeichnet, bei einer Anstiegshöhe von etwa 400m.
                    • Die Strecke fühlte sich weniger anstrengend an als der Weg von der ersten Hütte über die Berge zur Igloo Lodge.
                    Die Aussichten waren definitiv in der Kategorie "es hat sich gelohnt". Ich vermute, dass sie im Sommer, wenn mehr Wasser fließt und mehr Grün wächst, noch spektakulärer sind. Besonders, als ich die Küste erblickte, erfüllte mich ein tiefes Gefühl von Frieden: die kleinen, bunten Häuschen am Wasser, vorbeiziehende Eisberge und Boote, die in Massen dahinsausen, und die wunderschöne Küstenlinie – das ist einfach einzigartig hier!

                    Meine erste Nacht verbrachte ich an einem kleinen See, etwa 1 km südwestlich von Uujuup Kuua. In der Ferne hörte ich laute Geräusche, die ich zunächst für das Krachen von Eisbergen hielt. Schließlich stellte ich fest, dass diese Geräusche industrieller Natur waren. Später, an meinem zweiten Campingplatz am Nuuluk (so steht es auf der Karte), entdeckte ich die Quelle der Geräusche – offenbar wird dort eine zweite Landebahn am Flughafen gebaut, und das Baggern ging auch nachts energisch weiter.

                    Da der Flughafen in der Nähe von Nuukuk liegt, flogen oft Flugzeuge im Tiefflug über meinen Kopf hinweg. Besonders heikel wurde es, wenn ich gerade ein "Katzenloch" gegraben hatte und mich fragte: Können die Piloten von oben sehen, was für Geschäfte ich hier gerade verrichte?

                    Übrigens besteht die Wanderkarte nicht nur aus der eigentlichen Karte. Auf der Rückseite gibt es viele schriftliche Informationen. Unter anderem wird dort darauf hingewiesen, dass Wanderer ihr Toilettenpapier mitnehmen und nicht vergraben sollen.

                    Am Ende des zweiten Tages erwachten die Mücken – und wie lästig sie waren! Eine kleine Kostprobe davon, wie es hier im Sommer zugeht.​

                    Fortsetzung folgt...
                    Zuletzt geändert von Vlad; 19.10.2024, 10:17.

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                    • Vlad
                      Anfänger im Forum
                      • 22.11.2022
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                      #11
                      Tag 8 und Ilulissat

                      Mein Dilemma war, dass ich eigentlich direkt nach Ilulissat gehen konnte, wo mein Hotel aber erst in zwei Tagen gebucht war. Zimmer hatten sie sicherlich, aber die Preise waren hoch, und es erschien mir zu schade, das Geld auszugeben. Zudem fehlten mir noch gute Nahaufnahmen für meine Videos.

                      Schließlich entschied ich mich, in Richtung Ilulissat zu gehen und vor Ort spontan zu entscheiden, wie ich weiter vorgehen würde.

                      Entlang der Küste verläuft die sogenannte Orange Route, die tatsächlich mit oranger Farbe markiert ist. Sie beginnt am Flughafen und führt zur kleinen Siedlung Oqaatsut. Diese Route ist leicht zu folgen, gut sichtbar, und stark begangen – man kann sie kaum verfehlen. Rückblickend betrachtet, hätte ich wohl besser nach Oqaatsut gehen sollen.

                      Stattdessen machte ich mich jedoch auf den Weg nach Ilulissat. Die Route führt am Flughafen vorbei, folgt dann einem Abschnitt der befahrenen Straße, bevor man wieder auf einen Pfad stößt, der direkt in die Stadt führt.

                      Ilulissat fühlt sich übrigens an wie zwei getrennte Ringe: der innere Ring, nahe am Wasser, ist von Menschen bewohnt, während der äußere Ring von Schlittenhunden dominiert wird. Dort befinden sich ihre Gehege. Ich hätte nie gedacht, dass diese Hunde so stark riechen! Man kann den Geruch schon aus der Ferne wahrnehmen. Dazu kommt das laute Bellen, besonders abends und morgens.

                      Letztlich übernachtete ich in der Nähe von Ilulissat im Zelt und ging am nächsten Morgen doch früher als geplant ins Hotel. Damit endete meine Wanderung.

                      Ein paar Worte über Ilulissat, persönliche Eindrücke.

                      Obwohl Ilulissat zu der drittgrößten Stadt Grönlands zählt, ist sie wirklich klein. Mit ihren bunten Häusern und dem malerischen Hafen hat sie einen charmanten Charakter, aber klein bleibt sie dennoch. Überraschenderweise gibt es dort relativ viel Autoverkehr, obwohl die längste Straße gerade einmal etwa 10 km lang ist, schätze ich.

                      Was ich damit sagen will: Sich ausschließlich in der Stadt aufzuhalten, um durch die Straßen zu schlendern und die wenigen Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, reicht für maximal einen Tag. Viel mehr gibt es dort nicht zu sehen. Bei allem Respekt zu der Stadt.

                      Korrektur 20.10.2024: Absatz "Skandinavische Wurzeln v. Inuitische Wurzeln" entfernt.

                      Ich habe den ersten Abend im Hotel genutzt, um meine Wandersachen zu putzen und zum Trocknen aufhängen. Am nächsten Tag besuchte ich das Icefjord Center – absolut empfehlenswert! Danach ging ich zum Hafen – ein Muss! Ich schlenderte in verschiedene Richtungen durch die Stadt, schaute in ein paar Läden vorbei und gönnte mir abends ein leckeres Essen im Hotelrestaurant mit Panoramablick.

                      Rund um Ilulissat gibt es viele Aktivitäten für Touristen: Kanutouren im Eisfjord, Bootstouren, Whale-Watching, Flüge zum aktiven Gletscher oder auch kürzere Wanderungen. Am zweiten und letzten Tag hatte ich keine Lust auf irgendwas aus der Liste, so faulenzte ich mich im Hotel oder in Cafés drum herum.

                      Damit wäre alles gesagt! Jetzt werde ich eine Zusammenfassung schreiben, ob sich so eine Reise lohnt und was ich beim nächsten Mal anders machen würde.

                      Abschluss folgt…
                      Zuletzt geändert von Vlad; 20.10.2024, 18:15.

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                      • Vlad
                        Anfänger im Forum
                        • 22.11.2022
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                        #12
                        5. Fazit und Lessons Learned

                        Ilulissat halte ich für ein großartiges Reiseziel – es ist leicht zu erreichen und bietet zahlreiche Aktivitäten in und um Ilulissat selbst. Die Wandergebiete entlang der Diskobucht sind besonders reizvoll, sei es die Diskoinsel oder eine Wanderung zum aktiven Eqi-Gletscher, die zweifellos beeindruckend sein wird.

                        Das Wandern auf der Halbinsel Paakitsup Nunaa kann ein einzigartiges und unvergessliches Erlebnis sein – vor allem für diejenigen, die unvoreingenommen und unerfahren sind und das Glück haben, bei gutem Wetter zu wandern.

                        Für erfahrenere Abenteurer, die mit Rucksack, Zelt und Trinkwasser aus Flüssen schon einiges erlebt haben: Das Landesinnere von Paakitsup Nunaa wird euch wohl kaum umhauen. Es ist weder besonders einzigartig noch episch.

                        Wenn ich meine Route neu planen würde, würde ich die Abschnitte möglichst nah am Eisfjord oder an der Diskobucht legen, denn die besten Aussichten gibt es tatsächlich nur dort. Hier ist ein Vorschlag für meine Route:
                        Tag 1: Von Ilulissat zur ersten Hütte
                        Tag 2: Wanderung zur Igloo Lodge
                        Tag 3: Weiter zur Hütte nahe Aattartup Qeqertaa (Koordinaten: 69.265084, -50.582255)
                        Tag 4: Aufstieg zum See Tasia Qalleq und zum 637 m hohen Gipfel (Koordinaten: 69.330078, -50.681305)
                        Tag 5: Abstieg zum See Qootorsuup Tasia
                        Tag 6: Zur Siedlung Oqaatsut
                        Tag 7: Auf der Orange Route zurück nach Ilulissat

                        Ich würde einen Reservetag einplanen, da die Tage 2 bis 5 ziemlich anstrengend sein könnten. Und ich glaube selbst nicht, was ich jetzt schreibe: ich würde die Reise Ende August unternehmen, um mehr grün sehen zu dürfen. Trotz Mücken.

                        In Ilulissat: Kanufahren, das Eisfjord Center besuchen und einfach entspannen.

                        Ich hoffe, der Bericht hilft einem oder anderem bei der Planung seiner nächsten epischen Weise!
                        Zuletzt geändert von Vlad; 19.10.2024, 14:48.

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                        • Naturum
                          Gerne im Forum
                          • 01.10.2024
                          • 83
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Vielen Dank für Deine epischen Grönlandeindrücke und der gelungenen Beschreibung. Deine 5 kg Fotoausrüstung hat sich ja schonmal für Deine Videos sehr gelohnt und zeigt uns die wahren Kostbarkeiten skandinavischer Länder (es müssen nicht immer die Frauen sein 😉)
                          Zuletzt geändert von Naturum; 20.10.2024, 06:43.

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                          • andrea2
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                            • 23.09.2010
                            • 984
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                            #14
                            Vielen Dank für tollen Bericht. Wir waren vor über 30 Jahren in Grönland, u.a. Kangerlussuaa, Sisimiut und Illulissat. Leider hatten wir gerade in Illulissat sehr viel Nebel, und wenig von der tollen Landschaft gesehen.

                            Es muss sich da inzwischen einiges geändert haben. Damals kann ich mich an keine ausgewiesenen Routen und auch keine Hütten im Bereich Illusisat erinnern. Auch das touristische Angebot steckte noch in den Kinderschuhen. Klar gabs Touren in den Eisfjord, aber das war es dann auch schon.

                            Ich kann übrigens keine Fotos mehr sehen, da waren doch zu Beginn des Berichts noch Fotos?
                            Edit: Ich hatte wohl nur noch die Bilder aus dem Augen.

                            Edit2: Hab gerade noch mal über das nachgedacht was du geschrieben hast. Im Nachhinein wird so ein Urlaub ja oft verklärt und für uns war Grönland ein ganz besonderes Erlebnis. Die doch teilweise eher flache Landschaft fanden wir anfangs auch "langweilig" Aber wenn man sich darauf einlässt, ist sie sehr fansizinierend. Wir waren im Juli dort und da blühte es überall und jede Menge Vögel waren zu beobachten, das fällt im Spätherbst weg. Dazu Schneehasen, Polarfüchse, Moschusochsen, an der Küste Wale, eine ganz andere Kultur und überall die Schlittenhunde und ihr Geheul. Allerdings waren die Mücken furchtbar. Teilweise waren wir den ganzen Tag mit Mückennetz unterwegs, das hatten wir so schlimm sonst nirgends.
                            Zuletzt geändert von andrea2; 20.10.2024, 09:46.

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                            • fhvdrais
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                              • 16.08.2015
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                              • Meine Reisen

                              #15
                              Zitat von Vlad Beitrag anzeigen
                              Tag 8 und Ilulissat
                              Auch für diejenigen, die nordische Länder gerne wegen der attraktiven skandinavischen Frauen besuchen, ...


                              Post als Moderator
                              Originaltext vom TO geändert

                              Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden.  Dein Team der

                              ...
                              Ich muss gestehen, dass mich diese Bemerkung etwas irritiert.

                              Deinen Bericht fand ich ansonsten interessant, auch wenn ich die Umgebung von Ilulissat epischer in Erinnerung habe. In Ilulissat gibt es übrigens noch zwei Museen, für die man schon einen Tag einplanen könnte.
                              Zuletzt geändert von ronaldo; 20.10.2024, 18:32.

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                              • Vlad
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                                • 22.11.2022
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                                #16
                                Zitat von fhvdrais Beitrag anzeigen

                                Ich muss gestehen, dass mich diese Bemerkung etwas irritiert.

                                Deinen Bericht fand ich ansonsten interessant, auch wenn ich die Umgebung von Ilulissat epischer in Erinnerung habe. In Ilulissat gibt es übrigens noch zwei Museen, für die man schon einen Tag einplanen könnte.
                                Ok, der Absatz zum Thema Inuiten vs. Skandinaven kommt leider irgendwie abwertend rüber, obwohl er nicht abwertend gemeint war. Ich habe ihn aus meinem Bericht entfernt, um unsachliche Diskussionen zu vermeiden. Danke!

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                                • Vlad
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                                  • 22.11.2022
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                                  #17
                                  Werte Kollegen, mein Bericht spiegelt meine persönlichen Eindrücke wider, so wie ich die Region durch meine eigenen Erfahrungen und meine eigenen Augen wahrgenommen habe. Im Fazit beschreibe ich, wie ich die Route heute planen würde und zu welcher Jahreszeit. Sollte jemand darüber nachdenken, eine Wanderung nach Ilulissat zu unternehmen und auf meinen Bericht stoßen, hoffe ich, dass meine Erfahrungen bei der Planung hilfreich sind – ohne den Eindruck zu erwecken, dass andere Personen die Landschaften im Landesinneren ebenfalls weniger episch finden könnten​.

                                  Im Endeffekt, hier im Forum tauschen wir Erfahrungen und Meinungen aus. Dies sind meine.

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                                  • Vlad
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                                    • 22.11.2022
                                    • 43
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                                    #18
                                    Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                    Es muss sich da inzwischen einiges geändert haben. Damals kann ich mich an keine ausgewiesenen Routen und auch keine Hütten im Bereich Illusisat erinnern. Auch das touristische Angebot steckte noch in den Kinderschuhen. Klar gabs Touren in den Eisfjord, aber das war es dann auch schon.
                                    Danke!

                                    Da eine zweite Landebahn gebaut wird, kann man davon ausgehen, dass die Nachfrage vorhanden ist. Die Tourismusbranche scheint dort regelrecht zu boomen.

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                                    • NF
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                                      • 23.02.2019
                                      • 207
                                      • Privat

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                                      #19
                                      Super Bericht und tolle Videos!

                                      Da Grönland bei uns auch ganz weit oben auf der Liste steht helfen uns deine lessons learned wirklich enorm!
                                      Vielen Dank!

                                      Zitat von Vlad Beitrag anzeigen
                                      An diesen Tagen beschloss ich, mich voll auf das Filmen zu konzentrieren. Schließlich hatte ich 5kg Fotoausrüstung dabei – da musste das Leiden ja nicht umsonst sein!
                                      Was hattest du denn an Foto/Video-Ausrüstung alles mit?
                                      Ich versuche mich dahingehend auch immer weiter zu optimieren und bin aktuell super unglücklich, weil ich nur eine Festbrennweite (aus Gewichtsgründen) mitnehme und manchmal gerne etwas zommen würde.


                                      Viele Grüße
                                      Florian

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                                      • Vlad
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                                        • 22.11.2022
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                                        #20
                                        Zitat von NF Beitrag anzeigen
                                        Super Bericht und tolle Videos!
                                        Danke, Florian! Es freut mich sehr, das zu hören!

                                        Meine Fotoausrüstung ist leider nicht gewichtsoptimiert, da ist noch Luft nach oben:
                                        • Kamera Fujifilm X-T4 + 2 Ersatzakkus,
                                        • Linse Fujinon XF 16-55 2.8,
                                        • Mikrofon Sennheiser MKE 440.
                                        Die neueren Kameras bieten sicherlich Vorteile, irgendwann werde ich den Sprung wagen. Die Linse ist zwar weder leicht noch kompakt, aber immer noch leichter, als 2x Festbrennweiten. Außerdem die Linse im Regen oder Wind zu wechseln… Es gibt andere passendere und leichtere Zoomobjektive von Fujifilm, die absolut für 4k Video ausreichen sind. Aber ich besitze bereits diese Linse, so weigere ich mich, Geld für eine andere auszugeben.

                                        Selten wünsche ich mir, noch ein Äquivalent zu 70-200 2.8 zu haben, aber solch ein starkes Zoom braucht man ja eher selten. Mit nur einem Fix komme ich nicht klar, bereits ausprobiert.

                                        ich habe zwei ND Filter dabei, ND8 und ND64. Mit einem variablen ND Filter habe ich gearbeitet, nicht optimal für Panoramen bedingt durch seine Bauweise (das sind lediglich zwei Polfilter).

                                        Das Mikrofon ist für seine Größe und den Preis wirklich nicht schlecht! Allerdings zeigt es Schwäche bei Wind, die mitgelieferte Deadcat ist zu dünn, um mehr als eine leichte Brise abzuhalten. Bei Regen - auch sehr empfindlich. Ich ziehe eine Plastiktüte drauf und hoffe das Beste.

                                        Ich trage eine Lowepro Toploader, die ich mit Plastikschnallen vorne an den Rucksackträgern befestige. In der Tasche ist genug Platz für die Kamera mit montiertem Objektiv, und das Mikrofon lege ich oben drauf. Es wird zwar etwas eng, aber ich kann die Tasche problemlos schließen. In der kleinen Fronttasche bewahre ich einen zweiten ND-Filter auf.

                                        Seitlich am Rucksack befestige ich das Rollei Compact Traveler Nr. 1 Carbon, das inklusive Kopf 1 kg wiegt. Kleinere Stative halten meine Kamera nicht zuverlässig, und obwohl dieses Stativ bei Wind nicht das stabilste ist, leistet es mir treue Dienste.

                                        Dazu kommt eine Powerbank und ein wasserdichtes Etui mir SD Karten - im Rucksack.

                                        Das alles wiegt 4kg.

                                        In Grönland habe ich ein DJI RS 3 Mini Gimbal ausprobiert (1kg). Kein Vergleich mit einem Video Kopf, oder handheld filming, dennoch: 1kg ist 1kg. Ob es auf die nächste Reise kommt, weiß ich nicht. Aber eine Action Camera wäre bestimmt vorteilhaft.

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