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Mitreisende | |
Land: Norwegen
Reisezeit: Maerz
Region/Kontinent: Nordeuropa
Land: Norwegen
Reisezeit: Maerz
Region/Kontinent: Nordeuropa
Hei und viele Gruesse aus der Finnmark,
der Winter zeigt sich jetzt von seiner schoensten Seite. Seit Tagen hat es nun durchgeschneit und die Landschaft ist in dicke Schneeschichten eingehuellt. Die Monate Maerz und April sind hier oben wohl am besten geeignet fuer eine Wintertour. Sichere Schneeverhaeltnisse und relativ milde Temperaturen am Tage sind garantiert. Ausserdem sind die laengeren und helleren Tage nicht zu vergessen.
Um schon einmal vorwegzunehmen: die Tour verlief komplett anders als geplant.
Eigentlich hatte ich keinen richtigen Plan wo und wann ich irgendwo hin wollte. Nur eins war sicher: Start sollte in Alta sein. Dies wuerde auch meine erste Wintersolotour werden, da Kati arbeiten musste und Ende April nach Russland faehrt, aber zum Glueck kommen ja unsere Vierbeiner mit, so dass ich nicht ganz alleine unterwegs sein werde.
Die letzten Tage vor der Abreise vergingen wie im Fluge mit Pulka bauen und Ausruestung packen.
Letzten Mittwoch ging es dann endlich los. Als ich die ersten Schritte auf dem Stuorujavri gen Jotka machte, schien die vollgepackte Pulka aus allen Naehten zu platzen. Verpflegung fuer 14 Tage fuer Mensch und Tier, Eisbohrer, Angelausruestung, Rentierfell und weitere Luxusgueter benoetigten ihren Platz. „Zum Glueck muss ich das Zeug nicht selbst schleppen“, dachte ich mir, und warf ein Blick auf mein kleines Vierergespann, welches sich mit Freude in die Geschirre warf. Mit fast 18km/h sausten wir foermlich ueber den grossen See.

So langsam nahm auch der Tourenplan Gestalt an. Die ersten Tage wollte ich die zentrale Vidda zwischen Alta und Karasjok ueberqueren, bevor ich mich spaeter dann gen Sueden Richtung finnische Grenze halten werde.
Fuer heute wurde die Gegend um Mollisjok angepeilt. Gute 30 Kilometer auf der Scooterløpe. Kein Problem.

Ich kam gut voran und arbeitete mich durch das leicht kuppige Terrain zwischen Jotka und Iesjavri. Die Sonne brach hervor und eine leichte Brise vertrieb die letzten hartnaeckigen Wolken. Perfektes Tourenwetter. Nach gut anderthalb Stunden erblickte ich den Iesjavri. Der riesige See, der groesste in der Finnmark, breitet sich vor mir aus. Nur schwer laesst sich das andere Ufer erahnen. Ueber diesen See gibt es eine Menge Schauergeschichten zu berichten.
Schon viele sind hier bei schlechten Wetter vom rechten Weg abgekommen und mussten notbiwakieren. Vor gut 4 Wochen waren auch wir hier beim Hundetraining in einen Schneesturm geraten und haben uns foermlich von Markierungsstange zu Markierungsstange gehangelt. Heute liegt der Iesjavri aber friedlich vor mir und ich freue mich auf die Ueberquerung.
Fuer manche mag die Vidda mit ihrer einsamen Weite trostlos und øde erscheinen, fuer mich bedeutet ihre scheinbare Grenzenlosigkeit jedoch Freiheit.
Auf dem See machte ich die erste Rast des Tages. Die Hunde bekamen einen kleinen Snackmix aus Lachs und Pansen. Ich gønnte mir eine Tafel Schoki.

Am Nachmittag erreichte ich die Gegend um Mollisjok und an einem kleinen See machte ich Schluss fuer heute. Ich spannte die Hunde aus, die sich erst einmal freudig im Schnee waelzten. Nun begann die Lagerrutine. Zelt aufbauen, Hundelager errichten usw.

Ein Versuch mit dem Eisbohrer „ Mora Compact“ ein Loch durch die Eisdecke zu bekommen scheiterte erbaermlich. „Compact“ war viel zu kompakt. Nach guten anderthalb Metern war Schluss.
Das Eis war einfach zu dick. Das naechste Mal muss eine Verlaengerungsstange mit. So hiess es: Schnee schmelzen.


Im Daemmerungslicht fummelte ich den Primus zusammen. Als ich den Kocher an die Benzinpumpe angeschlossen hatte, bemerkte ich das der Verbindungsbolzen,- schraube o.æ, undicht war und Benzin austrat. Trotz umfassenden Reperaturkits gelang es mir nicht das Ding dicht zu bekommen. Das war das erste Mal nach neun Jahren, das der Primus schwaechelte. Neben Kati und den Hunden mein verlaesslichster Tourenkamerad.
Nach mehreren Versuchen bekam ich ihn wenigsten zum laufen. Nur musste ich mich auf einen wesentlich hoeheren Benzinverbrauch einstellen. Und das Innenzelt aufwaermen war auch Tabu.
Zum Glueck fiel mir ein das Roger, ein Hundekjørerkamerad, in der Gegend sein sollte. In einem Telefonat bot er mir an, einen Ersatzkocher und Benzin mitzubringen und so verabredeten wir uns Sonnabendabend in der Gegend von Suossjavri. Der einzige Haken war, das Suossjavri nur eine Tagestour entfernt war und ich somit 2 Tage „ueber“ hatte. Dies war aber das kleinste Problem, dachte ich mir. Jedenfalls bekomme ich nen funktionstuechtigen Kocher. Gut das man Freunde hat.

Nachdem ich die Hunde gefuettert hatte, kroch ich gleich ins Zelt. Das Thermometer zeigte minus 25 Grad. Da war es im Schlafsack wesentlich kuschliger als draussen.

Am folgenden Morgen wurde ich von der Sonne geweckt. Das Innenzelt hatte sich auf plus 10 Grad aufgeheizt und ich musste erst einmal den Schlafsackreissverschluss oeffnen.
Noch etwas unsicher in welche Richtung ich heute aufbrechen sollte, wurden ersteinmal die Karten ueberflogen. Direkt nach Suossjavri zu gehen, hatte ich keine Lust drauf. Gleich zwei Ruhetage zu Beginn der Tour mussten nicht sein. Variante 2, ueber Karasjok zu gehen fiel auch raus, da mir da wiederrum ein Tag fehlte. Nach einigem ueberlegen fiel mir die Strecke nach Jergul ein. Jepp, das war ne Alternative. So kønnte ich Freitagabend in Suossjavri sein und Sonnabend einen Ruhetag einlegen und auf Roger warten....

Fortsetzung folgt....
Gruss!
Ben
Reisezeit: Maerz
Region/Kontinent: Nordeuropa
Land: Norwegen
Reisezeit: Maerz
Region/Kontinent: Nordeuropa
Hei und viele Gruesse aus der Finnmark,
der Winter zeigt sich jetzt von seiner schoensten Seite. Seit Tagen hat es nun durchgeschneit und die Landschaft ist in dicke Schneeschichten eingehuellt. Die Monate Maerz und April sind hier oben wohl am besten geeignet fuer eine Wintertour. Sichere Schneeverhaeltnisse und relativ milde Temperaturen am Tage sind garantiert. Ausserdem sind die laengeren und helleren Tage nicht zu vergessen.
Um schon einmal vorwegzunehmen: die Tour verlief komplett anders als geplant.

Eigentlich hatte ich keinen richtigen Plan wo und wann ich irgendwo hin wollte. Nur eins war sicher: Start sollte in Alta sein. Dies wuerde auch meine erste Wintersolotour werden, da Kati arbeiten musste und Ende April nach Russland faehrt, aber zum Glueck kommen ja unsere Vierbeiner mit, so dass ich nicht ganz alleine unterwegs sein werde.
Die letzten Tage vor der Abreise vergingen wie im Fluge mit Pulka bauen und Ausruestung packen.
Letzten Mittwoch ging es dann endlich los. Als ich die ersten Schritte auf dem Stuorujavri gen Jotka machte, schien die vollgepackte Pulka aus allen Naehten zu platzen. Verpflegung fuer 14 Tage fuer Mensch und Tier, Eisbohrer, Angelausruestung, Rentierfell und weitere Luxusgueter benoetigten ihren Platz. „Zum Glueck muss ich das Zeug nicht selbst schleppen“, dachte ich mir, und warf ein Blick auf mein kleines Vierergespann, welches sich mit Freude in die Geschirre warf. Mit fast 18km/h sausten wir foermlich ueber den grossen See.


So langsam nahm auch der Tourenplan Gestalt an. Die ersten Tage wollte ich die zentrale Vidda zwischen Alta und Karasjok ueberqueren, bevor ich mich spaeter dann gen Sueden Richtung finnische Grenze halten werde.
Fuer heute wurde die Gegend um Mollisjok angepeilt. Gute 30 Kilometer auf der Scooterløpe. Kein Problem.

Ich kam gut voran und arbeitete mich durch das leicht kuppige Terrain zwischen Jotka und Iesjavri. Die Sonne brach hervor und eine leichte Brise vertrieb die letzten hartnaeckigen Wolken. Perfektes Tourenwetter. Nach gut anderthalb Stunden erblickte ich den Iesjavri. Der riesige See, der groesste in der Finnmark, breitet sich vor mir aus. Nur schwer laesst sich das andere Ufer erahnen. Ueber diesen See gibt es eine Menge Schauergeschichten zu berichten.


Fuer manche mag die Vidda mit ihrer einsamen Weite trostlos und øde erscheinen, fuer mich bedeutet ihre scheinbare Grenzenlosigkeit jedoch Freiheit.
Auf dem See machte ich die erste Rast des Tages. Die Hunde bekamen einen kleinen Snackmix aus Lachs und Pansen. Ich gønnte mir eine Tafel Schoki.


Am Nachmittag erreichte ich die Gegend um Mollisjok und an einem kleinen See machte ich Schluss fuer heute. Ich spannte die Hunde aus, die sich erst einmal freudig im Schnee waelzten. Nun begann die Lagerrutine. Zelt aufbauen, Hundelager errichten usw.

Ein Versuch mit dem Eisbohrer „ Mora Compact“ ein Loch durch die Eisdecke zu bekommen scheiterte erbaermlich. „Compact“ war viel zu kompakt. Nach guten anderthalb Metern war Schluss.



Im Daemmerungslicht fummelte ich den Primus zusammen. Als ich den Kocher an die Benzinpumpe angeschlossen hatte, bemerkte ich das der Verbindungsbolzen,- schraube o.æ, undicht war und Benzin austrat. Trotz umfassenden Reperaturkits gelang es mir nicht das Ding dicht zu bekommen. Das war das erste Mal nach neun Jahren, das der Primus schwaechelte. Neben Kati und den Hunden mein verlaesslichster Tourenkamerad.

Nach mehreren Versuchen bekam ich ihn wenigsten zum laufen. Nur musste ich mich auf einen wesentlich hoeheren Benzinverbrauch einstellen. Und das Innenzelt aufwaermen war auch Tabu.
Zum Glueck fiel mir ein das Roger, ein Hundekjørerkamerad, in der Gegend sein sollte. In einem Telefonat bot er mir an, einen Ersatzkocher und Benzin mitzubringen und so verabredeten wir uns Sonnabendabend in der Gegend von Suossjavri. Der einzige Haken war, das Suossjavri nur eine Tagestour entfernt war und ich somit 2 Tage „ueber“ hatte. Dies war aber das kleinste Problem, dachte ich mir. Jedenfalls bekomme ich nen funktionstuechtigen Kocher. Gut das man Freunde hat.

Nachdem ich die Hunde gefuettert hatte, kroch ich gleich ins Zelt. Das Thermometer zeigte minus 25 Grad. Da war es im Schlafsack wesentlich kuschliger als draussen.


Am folgenden Morgen wurde ich von der Sonne geweckt. Das Innenzelt hatte sich auf plus 10 Grad aufgeheizt und ich musste erst einmal den Schlafsackreissverschluss oeffnen.
Noch etwas unsicher in welche Richtung ich heute aufbrechen sollte, wurden ersteinmal die Karten ueberflogen. Direkt nach Suossjavri zu gehen, hatte ich keine Lust drauf. Gleich zwei Ruhetage zu Beginn der Tour mussten nicht sein. Variante 2, ueber Karasjok zu gehen fiel auch raus, da mir da wiederrum ein Tag fehlte. Nach einigem ueberlegen fiel mir die Strecke nach Jergul ein. Jepp, das war ne Alternative. So kønnte ich Freitagabend in Suossjavri sein und Sonnabend einen Ruhetag einlegen und auf Roger warten....

Fortsetzung folgt....
Gruss!
Ben
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