[GB] Hebridian Way 2023

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    [GB] Hebridian Way 2023

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    Hebridian Way, Mai 2023

    Vorbemerkung: Nach dem Cape-Wrath-Trail und dem Sky-Trail war ich auf der Suche nach dem nächsten Trail in Schottland. Es sollten so ca. 2 Wochen sein, möglichst viel ursprüngliche Natur und auch eine gewisse Herausforderung. So kam ich dann auf den Hebridian Way, obwohl mir bewusst war, dass dies ein Kompromiss bzgl. meiner Anforderungen war.
    1.
    Tag, Mittwoch, 10.05.23
    Mein Zug ging nachmittags zum Frankfurter Flughafen, meine Frau und meine Tochter haben mich zum Bahnhof gebracht, was sehr schön war. Die Zugfahrt hat wunderbar geklappt, ich hatte dann noch gemütliche 3 Stunden am Flughafen. Beim Einchecken am Lufthansa Automaten habe ich tatsächlich meine Kreditkarte darin vergessen, was mir zum Glück eine Minute später auffiel. Als ich zurückkam, stand schon jemand anderes am Automaten, aber meine Karte war noch da. Puh, noch mal Glück gehabt. Beim Einchecken meines Gepäcks wurde mir dann gesagt, dass mein Rucksack Sperrgepäck wäre, weil da Gurte und so weiter heraushingen. Ich hatte nur die Regenhülle, einen Müllsack und 2 Gurte zum Verpacken verwendet. Vielleicht sollte ich nächstes Mal wieder den Rucksack vollständig verpacken. Es war dann mal wieder der erste Flug im Dunkeln seit langem. In Glasgow ging alles so spät am Abend, Ankunft war 22:45 Uhr, flott, sodass ich den Airport Expressbus um 23:00 Uhr bekam. Um 23:30 Uhr war ich dann im Hotel, Habe aber erst deutlich nach Mitternacht geschlafen.

    2. Tag, Donnerstag, 11.05.23
    Ich habe nicht so gut geschlafen, es war zu warm und ab 06:00 Uhr zu laut. Das Frühstück im Ibis Hotel war dann sehr gut. Der Zug ging dann um 08:21 Uhr. Am Anfang war ich unnötigerweise etwas unruhig, ob ich im richtigen Zug bin. Busfahrten in Schottland finde ich besser, da sieht man mehr. In Oban hatte ich dann anderthalb Stunden Zeit, um Geld zu ziehen und hundert Milliliter Gas zu kaufen. Im dritten Outdoor-Shop gab es das erst und danach bei Subway ein leckeres Sandwich. Nun bin ich auf der Fähre, die übrigens 5 Minuten früher abgelegt hat als geplant. Oben an Deck war es zu kalt mit dem Wind, unten ist es besser. Die Fahrt dauerte 4 Stunden 45 Minuten. Heute Abend laufe oder trampe ich noch zum Startpunkt des Hebridian Ways, etwa 8 Kilometer, dann muss ich mal sehen, ob ich die Fähre nach Eriskay um 17:30 Uhr noch nehmen will oder am nächsten Morgen erst um 11:10 Uhr, was mir eigentlich zu spät ist. Die Frage ist natürlich auch, wo ich besser zelten kann Die 1. Etappe ist auf jeden Fall 22 km lang mit 790 Höhenmeter. Die Fähre am Abend hätte den Vorteil, dass ich Wasser auffüllen könnte vor dem Zelten. Aber mal sehen, ich will ja nicht wieder so viel Gas geben. Schon gar nicht am ersten Tag.
    3.
    Tag, Freitag, 12.05.23
    Die Nacht war gut, nachdem ich erst mal die circa 8 Kilometer vom Fähranleger Castlebay nach Vatersay gelaufen bin. Alles Asphaltstraße, aber wenig Verkehr. Das Wetter war super, keine Wolke am Himmel. Vor der Ankunft habe ich an einem Haus um etwas Wasser gefragt, um für abends und morgens auf der sicheren Seite zu sein. Sehr nette Leute waren das. Der Zeltplatz war dann absolute Spitze, fast wie ein Golfplatz. Direkt hinter den Dünen, mit angenehmen Meeresrauschen. ​Ich habe dann gut geschlafen, nur am Morgen wurden die Füße ein wenig kühl. Ach ja, die 4:45 h Fährüberfahrt waren dann doch sehr lang und langweilig. Immerhin konnte ich mein Handy laden und die Hälfte der Zeit gab es sogar WLAN. Abendessen und Frühstück war lecker (Mi-Nudeln mit Davert-Couscous Tasse). Dann wieder 6 Kilometer die Straße zurück bis hinter dem Causeway (Damm), dann ab in die Berge. Ach ja, der Strand in Vatersay war superschön, weiß und mit türkisem Wasser. ​Ich bin dann tatsächlich fast den ganzen Tag in kurzer Hose und T-Shirt gelaufen, obwohl der Wind eher frisch war. Die Sonne schien auch immer. Ich traf 3 andere Wanderer, das war’s. Ich war dann 2 Stunden vor Start der Fähre da, aber genau dann fuhr zufällig die frühere Fähre. Es war aber eine alte kleine Standardfähre, nicht so toll wie zuvor. Kein Handy-Nachladen und auch kein Netz, aber ich habe mich gut unterhalten. Der Engländer von den Silly Islands wollte zum Campingplatz West Killbride, 8 Kilometer weit. Da es erst 16:00 Uhr war und mir daher zu früh zum Aufhören, zudem es grau, windig und kalt war, lief ich auch dahin. Aber das Café dort war zu und der Platz unschön, sodass ich noch ein wenig weiterlief, aber es war fast nur der Straße entlang. Ich kam dann noch an einem Hotelrestaurant mit leckeren Burgern vorbei, wollte aber lieber einen guten Zellplatz, da es schon 19:00 Uhr war. Ich fand dann auch einem guten, ebenen Zellplatz, kochte und ließ das Zelt trocknen (Kondenswasser von der Nacht zuvor), Es war dann fast 21:00 Uhr, ich habe gegessen und freue mich aufs Schlafen. Waren dann doch circa 33 Kilometer und 900 Höhenmeter, ganz schön viel, mal sehen, wie es morgen wird.
    4.
    Tag, Samstag, 13.05.23
    Den heutigen Tag fand ich nicht so toll. Viele knubbelige oder sandige Feldwege und viel Straße. Einige schöne Passagen am Strand lang oder auch durch die Dünen, aber zu wenige. Sehr anstrengend war es auch wieder nach dem langen ersten Tag. Es wurden dann heute circa 34 Kilometer, wenn auch meist flach. Ich wollte dann in Howmore im Hotel etwas essen und Handy laden, aber ich hatte mich verlesen. Es war nur ein Hostel, zu dem ich dann nicht wollte. Es war erst 15:00 Uhr und es wäre ein Kilometer Umweg gewesen, da bin ich lieber weitergelaufen, was ich aber nachher bereute. Ich hätte da einen gemütlichen Nachmittag machen können, mit Tagebuchschreiben, kochen, mit anderen Gästen reden und so weiter aber. Aber vielleicht war es ja auch belegt. Es war den ganzen Tag lang starker, kühler Wind, zum Glück fasst immer von hinten. Nicht einladend für Pausen, aber in den Dünn ging es dann gegen Mittag. Dann war mein Wasser alle, was mich beunruhigte. Ich habe dann einen 500 Meter weiten Abstecher zu ein paar Häusern gemacht und einfach mal geklopft. Ein Auto stand davor, es sollte jemand zuhause sein. Wieder sehr nette Leute, die auch gerne wandern und reisen. Sie kamen aus Elgol von der Isle of Skye, wo ich voriges Jahr war. Dann bin ich beruhigt und mit gelöschtem Durst weitergelaufen. Das hat sich dann bis 18:00 Uhr extrem gezogen. Ich war echt platt und Füße und Hüfte schmerzten auch schon. Es war aber auch kein akzeptabler Zeltplatz zu finden Nun liege ich im Zelt. ​Der Platz ist nicht ganz eben und auch kaum windgeschützt, aber es geht schon. Nur der Wind rüttelt heftig am Zelt. Zu Hause war leider niemand zu erreichen. Ich versuche es später noch mal nach dem Essen. Es ist ja nun schon 19:30 Uhr.
    Ausrüstung: Handy-Navigation mit Outdooractive (kostenlose Version) klappt prima, wenn man nur morgens nach dem Einschalten die Tour und die Karte runterladen kann. Ab da im Flugmodus, auch wenn dann nur die grobe Hintergrundkarte da ist. Aber man sieht, ob man auf der Route ist oder wie weit davon weg. Eine Papierkarte dazu ist aber fast notwendig für Details, wenn man kein Handyempfangen hat. Mit dem Garmin-Navi, das hat wieder nicht geklappt. Ich habe die 10 (mit But of Lewis 12) Einzeletappen runtergeladen, aber Autorouting mit mehr als 50 Punkte geht nicht, keine Chance. Man kann zur Not die Route anzeigen als Gesamtroute und dann mit dem Cursor hin und reinzoomen, das ist aber sehr zeitaufwändig und unpraktikabel. Nächstes Mal werde ich einen Track daraus machen vorher probieren. Auf jeden Fall komplett versuchen vorher. Ansonsten bin ich über die Laufschuhe sehr froh, die ich mitgenommen habe, ohne hätte ich bestimmt nicht an zwei Tagen jeweils 35 Km laufen können.
    5.
    Tag, Sonntag, 14.05.23
    Der heutige Tag war ganz schön, nachdem gestern nicht so toll war. Gestern dachte ich noch, mir reicht es jetzt mit Schottland und der Hebridian Way ist nicht empfehlenswert. Heute musste ich mich aber nicht ab abmühen, weder körperlich noch mental. Die Strecke war schöner und das Wetter auch. Es hatte in der Nacht geregnet und ganz schön am Zell gerüttelt, aber mit Ohropax ging es. Am Morgen habe ich das Zelt, das nur von außen nass war, mit dem Handtuch abgetrocknet, was ganz gut war. Am Vorabend war es nämlich ihnen nass, aber das hat am Kondenswasser gelegen. Am Morgen bin ich dann wegen einem Schauer einige Zeit mit Regenjacke gelaufen, aber Jacke und Mütze habe ich wegen dem starken Wind den ganzen Tag getragen. Erst ging es durch ein Moor, dann eine unschöne Schotterstraße lang und nachmittags dann an einem schönen, langen und einsamen Strand lang. ​Mal hinter den Dünen, mal drüber und mal am Strand lang. Wasser habe ich dann im Dark Island Hotel nachgefüllt. Das Hotel in Creagorry, in dem ich eigentlich zu Mittag essen und laden wollte, hatte leider zu. Ich wollte dann nach dem Fehler gestern auf jeden Fall im Fünfsterne-Hostel am Ende der 3 Etappe übernachten, aber es war wegen einer Gruppenbuchung ab heute voll ausgebucht. Schade. Es sah wirklich sehr gut aus, aber immerhin konnte ich innen mein Handy zu circa 70% laden, während ich mit dem Besitzer nett plauderte. Er war schon mal in Mönchengladbach, meiner Heimatstadt, beim Fußballspiel Celtic Rangers gegen Borussia Mönchengladbach. Er gab mir dann noch einen Lift zum 2 Kilometer entfernten Supermarkt und zurück. Dort habe ich natürlich viel zu viel eingekauft, aber macht nichts; den Apfel und die Banane aß ich sofort, für abends und für den nächsten Morgen gab es Toast, Avocados, Humus und Salat. Echt super lecker. Dann habe ich noch für 3 Tage Abendessen und noch ein paar Nüsse und Trockenfrüchte gekauft. Alles viel zu schwer, aber bei den geringen täglichen Höhenmetern, circa 300, ging das. Erst in 4 Tagen werden es wieder mehr werden. Mit dem Wetter hatte ich heute Nachmittag Glück. 2 große Regenfronten sind rechts und links vorbeigezogen, als ich dann auf dem Ruabhal, 124 Meter hoch, stieg, kam aber eine Regenfront von hinten. Oben war es dann extrem windig, es kamen dann aber nur wenige dicke Tropfen. Auf dem Weg wieder nach unten habe ich mir dann einen Zellplatz gesucht. 18:00 Uhr, was eine gute Zeit war. Es ist zwar nicht Windgeschützt, aber trocken und einigermaßen eben. Ich muss aber wohl mit Klamotten den Kopf höher legen, hoffentlich reicht das. So 20:05 Uhr, Feierabend.
    6.
    Tag, Montag, 15.05.23
    Es ist 17:30 und ich sitze in Lochmaddy in der Hotelbar. Leider war kein Bett frei, weder im Hotel noch im nahegelegenen Bed & Breakfast, wovon es nur eines gab. Immerhin habe ich mein Zelt schon mal aufgebaut, ich kann es vom Fenster aussehen. Es steht auf einem Gelände, auf der anderen Seite der Straße, wo wohl immer Wanderer zelten. ​Es ist zwar wieder nicht windgeschützt, aber es sollte eben sein Ich traf heute eine circa zwölfköpfige Studentengruppe, die die erste Hälfte des Hebridian Ways wandert. Alle sehr nett, sie zelten auch auf dem Platz. Heute bin ich circa 30 Kilometer gewandert, aber das ist vollkommen ausreichend. Eigentlich wäre heute ein Ruhetag gut gewesen aber hier ist ja nichts frei und schön ist es hier überhaupt nicht. Immerhin sitze ich im Warmen und nachher gibt es auch ein leckeres Gericht. Am besten würde ich bis mindestens 21:00 Uhr hier drinnen bleiben, das wäre dann aber noch über 3,5 Stunden von jetzt an. Vorher habe ich noch im Shop Bananen, Trauben und O-Saft gekauft, lecker. Wie war der Tag heute? Erstmal habe ich heute Nacht nicht gut geschlafen. Der Wind hat die ganze Nacht am Zell gerüttelt, ich lag mit dem Kopf etwas bergab und es war kalt. Das Frühstück mit Brot, Humus und Avocado war dann auch nicht so toll, da die Avocado knüppelhart war. Da habe ich wohl aus Versehen die Falsche genommen, im Vergleich zu der Perfekten von gestern. Die Wanderung fing dann gut an, aber die Wegmarkierung war schlecht Ein Pfeil mit den Hebridian-Way-Zeichen zeigte nach links, der Pfad mit dem Hebriden-Way-Pfosten ging geradeaus und der GPX Track war weder hier noch dort. Ich entschied mich dann für die Pfad-Variante, aber es war der letzte Marker, dann kam keiner mehr. Dann kam wieder eine lange Strecke einsame Straße, dann wieder schönes Moor. ​Über mehrere Causeways nach Grimsey und North Uist. Ich passierte ein schönes Hotel, das Langeis Hotel mit Lunch-Möglichkeit. Aber ich hatte keine richtige Lust zum Lunch, zumal ich ja in Lochmaddy früh Feierabend machen wollte, mit Bett und Dusche und so weiter, aber das war ja dann nichts. Es kam dann noch ein Stone Circle. Der war aber nicht beeindruckend. Nun habe ich mir mal Gesicht und Hände gewaschen, das fühlte sich schon mal ganz gut an. Ich freue mich schon auf eine Dusche bald; hoffentlich kommt bald eine. Morgen die fünfte Etappe wäre eigentlich nur 17 Kilometer lang. Das ist aber zu wenig, eindeutig. Vielleicht gibt es ja am Ferry-Terminal eine Dusche, wie zuvor schon mal. Fähren gehen um 13:30 Uhr und 17:30 Uhr. Ich sollte ganz locker die frühere schaffen. Laut Führer sind es nur 4 Stunden. Dort gäbe es ein sehr einfaches Youth Hostel nach der Fähre auf Bernerey. Laut Wetterbericht soll es von Mittwochmittag bis Donnerstagmittag regnen. Da wäre ein Dach über dem Kopf schon gut, mal sehen. Nun habe ich zu Abend gegessen, es war ok, mehr aber auch nicht. Es ist nun 20:00 Uhr, eine Stunde noch. Ein Ruhetag in Bernerey im Youth Hostel wäre eine Lösung, da wäre ich aber schon morgen Nachmittag und müsste dann Donnerstag morgens los. Die Fähre könnte ich dann am Donnerstag um 10:25 Uhr nehmen. Passt nicht ganz, besser wäre, wenn ich etwas von Mittwoch bis Donnerstag oder Freitag finden würde. So, nun ist es 20:40 Uhr, langsam zahlen, Zähne putzen, Wasser auffüllen, dann ins Zelt. Hoffentlich sind keine Zecken drin, davor hat eine der Studentinnen gewarnt.
    7.
    Tag, Mittwoch, 17.05.23
    Die Nacht von vorgestern auf gestern war etwas unruhig. Der Wind blies wie gewohnt. Dann gab es die ganze Nacht ein lästiges Motorengeräusch von einer Fabrik in der Nähe. Dazu musste ich viermal nachts raus, vermutlich weil ich 0,5 Liter Orangensaftkonzentrat getrunken hatte, das ich versehentlich anstatt O-Saft gekauft hatte. Dass hat sich wohl die normale 1 zu 4-Mischung aus dem Körper geholt… Heute Morgen beim Einpacken musste ich noch Unmengen von kleinen Schnecken von meinen feuchten Sachen absammeln. Es hat wohl wieder nachts geregnet. Ich lief dann um 08:40 Uhr los. Erst ging es wieder mal circa 5 Kilometer die Straße lang, dann Moor, Straße, Moor und dann den Causeway nach Bernerey. Zuvor ging es noch mal auf einen Berg hoch mit herrlicher Aussicht auf die vielen Lochs und die Küste. Hätte ich die Fähre nehmen wollen, wäre es knapp geworden. Da fehlen mir die 10 Minuten vom Morgen, die ich später losgegangen bin. Die letzten 4 Kilometer am Ende haben sich dann extrem gezogen. Das Hostel war dann am Ende einer Halbinsel und bestand aus 2 alten Steinhäusern. Erst sah es kalt und ungemütlich und wenig einladend aus, aber später mit netten Leuten und dem Ofen an wurde es ganz gemütlich. ​Ich wollte dann trotz Müdigkeit und Blasen an den hinteren Fußsohlen nochmal zum Laden, ca. 6 Kilometer hin und zurück und überlegte dann gerade umzudrehen, als ich im ersten Versuch zu trampen direkt mitgenommen wurde. Der Fahrer kam zwar gerade an seinem Ziel an, bot aber dann aber an, mich trotzdem nochmal zum Shop zu fahren. Wir haben uns dann gut unterhalten, dann bot er sogar noch an zu warten und mich zurückzufahren. Supernett, ich habe mich super gefreut. Ich habe ein paar Sachen für abends und den nächsten Tag gekauft und freute mich aufs Essen. Eine große Möhre, eine Paprika, Bohnen aus der Dose und Gersten und Linsen als Beilage, war das alles lecker. Die Suppenbeilage (Gerste und Linsen) auch noch heute Morgen fürs Müsli. Das ältere deutsche Pärchen hat dann in meinem Zimmer aber laut geschnarcht, aber mit Ohropax ging es einigermaßen. Das Bett war super. Heute Vormittag habe ich dann mit Alexandra, einer Deutschen, einen langen Strandspaziergang gemacht. ​Mir wurde dann aber sehr kalt, zudem sie sehr langsam ging. Ich bin dann zurück und bin nun froh, wieder im Hostel zu sein. Nun geht es auf 19:00 Uhr zu und die Stimmung ist gut. Wir sind so um die 12 Personen, genau kann man das nicht sagen. Die Atmosphäre ist familiär, alles wird geteilt, gute Gespräche und so weiter. Briten, Holländer, Deutsche, eine Französin. Zwei Runden Whiskey gab es auch, aber beim Rotwein und anderem Alkohol wurde es mir zu viel. Ich freue mich auf Ruhe und aufs Bett und auf weiterwandern und besseres Wetter morgen.
    8.
    Tag, Donnerstag, 18.5 23. Vatertag
    Die Nacht war sehr ruhig mit nur 2 Frauen auf dem Zimmer, niemand hat geschnarcht. Ich habe dann gut gefrühstückt, geduscht und dann bin ich um 08:40 Uhr zur Fähre. Das kam mir dann doch reichlich knapp vor, zumal Nick und Mareike, das holländische Pärchen, schon lange weg waren. Ich habe dann versucht zu trampen und beim dritten Mal hat es dann geklappt. Aber da waren es dann nur noch circa 1,5 Kilometer zum Hafen oder so dann. Dann war ich doch 30 Minuten zu früh. Auf der Fähre hat es ein paar Mal gut geschaukelt, sonst blieb es ruhig. Die Fähre fuhr totales Zickzack wegen der ganzen Klippen und Inseln. ​Ich habe dann noch meinem Vater zu Vatertag telefonisch gratuliert, da meine Frau mich zum Glück noch per SMS daran erinnert hatte. Hätte ich sonst komplett vergessen. Ich bin dann losgelaufen und das Wetter wurde immer schlechter. Erst habe ich die Regenjacke angezogen, etwas später die Regenhose, dann noch die Gamaschen. Es war super sumpfig und morastig und nach einiger Zeit ging das Wasser durch die Schuhe und die Socken waren klatschnass. Das später mögliche kurze Stück Strand entlang habe ich dann ausgelassen, wie im Führer beschrieben. In Summe war es ziemlich ätzend und ich dachte was mach ich hier denn am Vatertag? Am Campingplatz Horgabost kam ich nach zirka 4,5 Stunden vorbei, es war 15:30 Uhr. Aber wie geplant lief ich weiter. Ein Campingplatz ohne fast alles außer WC und Dusche bringt mir auch nicht viel. Da laufe ich lieber weiter und nehmen nach einmal mehr Wildcampen lieber wieder ein Hostel oder so. Zumal die Etappe 7 die längste und anstrengendste von allen sein wird, 8 Stunden, 880 Höhe Meter schweres und sumpfiges Gelände. Es war dann echt anstrengend, weglos, schlecht markiert, steil, sumpfig. Ich traf dann noch ein junges französisches Pärchen, das von einem festen Bed & Breakfast aus jeweils Tagestouren vom Hebridian Way machte. Da haben die sich aber eine echt ätzende Etappe ausgesucht. Immerhin hörte der Regen dann auf, Man hatte dann super Blicke auf riesige, breite Strände. Ich kam dann zum Glück auf die Coffin Road, rief auch non zweimal zu Hause an, einmal meine Frau, einmal die Kinder. Nach der Passhöhe habe ich dann Wasser für die Nacht aufgenommen und traf noch 2 Schotten, die nochmal bestätigten, dass es in Likisto 4 Kilometer entfernt einen Campingplatz für 15 Pfund gibt. Zur Not gut, aber ich fand dann einen einigermaßen akzeptablen Zellplatz, zwar feucht und die Heringe nur mit den Händen reinsteckbar, aber ok. Leider habe ich mich wieder mal mit Kopf- und Fußseite vertan, nun liege ich mit dem Kopf tiefer, mal sehen, wie das nachts wird. Der Wind kam nur manchmal, dann aber sehr stark böig. Hoffentlich halten die Heringe, optimal ist das gar nicht. Das Essen (Nudeln mit Super Noodles) war lecker. Jetzt ist es 22:00 Uhr und ich bin müde.
    9.
    Tag, Freitag 19.05.23
    Der Tag fing sehr schön an. Ich hätte gut geschlafen und als ich aufwachte, schien die Sonne. Ich habe dann in der Sonne im Zelteingang gefrühstückt und bin dann um 08:30 Uhr los. Die Sonne hat dann zwar nicht lange geschienen, aber heute gab es überwiegend schöne Pfade zu wandern. Es war auch fast nirgendwo sumpfig und das mit den Straßen hielt sich auch in Grenzen. Strände gab es keine mehr zu sehen. Es war mehr wie in den Highlands. Es waren dann noch einige Höhenmeter bis Tarbert, aber gegen 14:30 Uhr war ich da. Es gab erstmal Möhre Apfel, O-Saft und Humus mit Knäckebrot, Müsli kaufte ich auch. Jetzt reicht der Proviant locker bis Stornoway. Dann habe ich noch eine Dreiviertelstunde in einem Café bei einem heißen Tee gesessen, was sehr guttat und dabei das Handy noch etwas geladen. So bis fast 80%. Auch das sollte nun bis Stornoway reichen, wenn alles passt, müsste ich Montagnachmittag ankommen. Jetzt sitze ich im Regen im Zelt, die Stelle ist auch nicht optimal, uneben und an einem lauten Fluss, direkt neben dem Weg. Hoffentlich hört es bis morgen früh mit dem Regen auf, ich habe überhaupt keine Lust, das Zelt im Regen abzubauen und aufzubrechen. Die Wetteraussichten für Morgen sind nicht gut, aber das kann sich ja noch ändern. Unterwegs ist Regen nicht so schlimm, aber Lager auf- und abbauen im Regen finde ich ätzend. Immerhin habe ich es heute noch geschafft vor dem Regen, welch ein Glück. Ich habe aber eine dicke Blase an dem linken Fuß festgestellt, an der Ferse. Bestimmt von vielen Laufen auf der Straße in den leichten Laufschuhen. Aber es geht schon, wenn es nicht schlimmer wird; in den Wanderschuhen merke ich ja nicht viel. Jetzt ist es 20:30 Uhr. Ich habe schon gegessen und lasse den Tag nun langsam ausklingen, aber erstmal. muss ich noch versuchen, die unebene Lage so gut wie möglich mit Klamotten auszugleichen. Wie es wohl Nick und Mareike ergangen ist, die ja ihre Flitterwochen auf dem Hebridian Way verbringen? Habe heute übrigens auch den Büchereibus gesehen, den ich aus einer TV-Doku kenne.
    10.
    Tag, Samstag 20.05.23
    Diese Nacht war es gar nicht kalt, fast zu warm am Morgen. Es hat nachts wieder mal geregnet und ich musste das Zelt nass einpacken. Dann fing es wieder an zu regnen an. Und es wehte ein starker Wind. Ich zog erst Regenjacke an, dann Regenhose und dann auch die Handschuhe. Mit feuchten Fingern ist das fast unmöglich gewesen. Die nassen Finger blieben im Futter hängen und alles war verwurschtelt. So habe ich mir es nicht vorgestellt. Erst nachdem die die Finger in den Handschuhen trocken wurden und ich es immer wieder versucht habe, bekam ich sie richtig an. Zum Glück blies der kalte Wind von hinten, immerhin etwas. Aber gegen Mittag hörte der Regen dann auf, aber die Wolken hingen tief und es war auch sehr dunkel. Dann kam ein Wald mit alten, abgestorbenen Fichten, aber immerhin noch lebenden Kiefern. Es ging dann durch den Wald auf einen 165m hohen Gipfel, von dem aus man eine tolle Aussicht haben soll, Man sah aber nichts und es stürmte sehr. Ach ja, zuvor beim Ende des Tals gab es noch einen tollen Regenbogen. Schnell wieder runter von dem Berg in den Wald, was etwas Windschutz gab und fast schon heimelig war, bei den letzten Tagen nur über offenes Gelände ohne jeglichen Schutz vor dem immer wehenden Wind. Am Nachmittag ging es, nach wieder Mal Straße, einige Stunden gefühlt durch ein bei tiefhängenden Wolken durch und durch trostloses Moor. Mental war das eine ganz schöne Herausforderung und ziemlich eintönig, zumal es auch Mal teilweise wieder keinen Weg und keine Markierung gab. Gegen 17:00 Uhr kam ich dann in einem Ort an, in dem ich endlich Wasser nachfüllen konnte. Im Moor gibt es nur ganz wenige Bäche. Dann wollte ich nach dem Ort, fast schon am Ende der neunten Etappe, bei einem kurzen Wegschwenker von der Straße weg, einen Zellplatz suchen, was auch bald gelang, direkt neben einem Feldweg. Es war dann ganz kurz mal windstill, der Wind kam aber sofort zurück. Während der Windstelle kam aber direkt die Midges, aber es war nicht so viele, ich baute zügig mein Zelt auf und kroch rein und rief zu Hause an. Es war sehr schön, mit Isabella und Alissa zu reden, das gab mir im nun schon stehenden Zelt wieder Zuversicht. Es fing dann in der Tat auch wieder zu regeln an, obwohl nichts angesagt war. Ich war sehr froh, schon im Zelt zu sein, das bestätigte mich wieder Mal am Zellplatz immer zügig das Zelt aufzubauen und alles herzurichten. Ich habe dann gemütlich gekocht (Nudeln-Fertiggericht mit Zusatz Portion Nudeln), es hat wieder sehr gut geschmeckt. Ach ja, mir tut seit ein paar Tage wieder das rechte Hüftgelenk weh, nachts beim Liegen. Beim Wandern kein Problem, aber halt beim Liegen. Beim auf dem Rücken liegen tun mir dann auch die Blasen an beiden Fersen weh, aber das geht beim Laufen. Und dass ich nachts mal raus musste, war auch ziemlich störend. Heute habe ich eine 1,5 Tages-Etappe gemacht, circa 31 Kilometer. Es war aber auch rein gar nichts unterwegs zum Pause machen. In dieser Beziehung ist der Hebridian-Way auch nicht gut. An den Endpunkten der Etappen ist oft einfach nur ein Parkplatz oder ein Ort mit null Infrastruktur. Die ganze Tour finde ich nicht sehr empfehlenswert, die Strecke ist teilweise irgendwie krampfhaft zusammengestückelt worden. Morgen will ich noch nach Calanich zu den Standing Stones trampen, wenn es geht. Dann sind es noch 2 Kilometer bei der Etappe 9, dann 22 Kilometer, 6 Stunden nach Stornoway (Etappe 10). Gegen 17:00 Uhr oder so sollte ich dort sein. Da kein Bus fährt sonntags und Supermärkte zu sind, werde ich erstmal doch bleiben müssen. Und vielleicht Montag mit dem Bus zum But of Lewis fahren oder mit dem Bus nach Tolsta zum Wandern, dort übernachten und dann mit dem Bus zurück. Aber nur wenn das Wetter passt. Sonst bleibe ich 2 Tage in Stornoway und mache es mir gemütlich.
    11.
    Tag, Sonntag 21.05.23
    Als ich gestern im Zelt lag, hatte es mal wieder ordentlich geregnet und ich war froh, dass ich schon gemütlich im Zelt war. Nachts wurde es dann so kalt aufgrund des aufklarenden Himmels, dass es circa 4 Grad wurde und ich alles anziehen musste, was ich bei solcher Kälte immer mache. Am Morgen schien dann dafür die Sonne. Da es aber windstill war, kamen sofort die Midges die ziemlich ersten auf der Tour, aber es war nicht ganz so viele, aber ich musste drinnen frühstücken und beim Zelt abbaue, war schon leicht lästig. Wieder mal gab es kurz nach dem Losgehen eine blöde Diskrepanz zwischen der Wegbeschreibung im Führer und dem GPX-Trail. Deswegen stapfte ich ca. eine Stunde weglos durchs Moor, das zum Glück nicht ganz so tief und morastig war. Aber anstrengend und lästig war es trotzdem, bis ich es merkte und mich wieder auf den Pfad zurückkämpfte. Dort traf ich noch ein englisches Pärchen, das den Hebridian Way mit Gepäcktransport und Unterkunft machte, In Achamore trampte ich dann zu den Standing Stones of Calanisch Eine Frau nahm mich hin und zurück mit, da sie gerade ihre beiden Enkelinnen von den Urgroßeltern abholte. Sie bot mir an, dass ich bei Ihnen übernachten könnte, was ihrer Tochter aber nicht gefiel, als ich nachher anrief. Aber egal beziehungsweise vielleicht sogar besser. Damit bin ich unabhängiger. Ich bin nun im Heb Hostel in Stornoway für 23 Pfund die Nacht mit 4 Motorradfahrern auf einem Zimmer. Hoffentlich wird es nicht zu laut nachts. Ich traf wieder die Radlerin vom Berneray Hostel, wie witzig. Die war anscheinend mit dem Rad auch nicht schneller als ich zu Fuß. Ich habe dann noch mein Zelt aufgebaut und getrocknet, ein paar Sachen grob mit der Hand durchgewaschen (was für eine Brühe!) und schön geduscht, dann war ich noch indisch essen, war sehr lecker war und auch die Portion war sehr groß. So, 21:00 Uhr, langsam bettfein machen, obwohl die Motorradfahrer noch nicht mal da sind. Morgen will ich mit dem Bus nach Tolsta farhen, die Etappe zum But auf Lewis machen, dort Zelten und dann von Eoropi mit dem Bus zurück. Dann shoppen, zum Flughafen und dann nach Glasgow fliegen.
    12.
    Tag, Montag, 22.05.23
    Die letzte Nacht war eine Herausforderung; meine Mitbewohner, vier Motorradfahrer aus GB, kamen circa 23:00 Uhr an und machten ewig rum. Dann ging nachts das Schnarchen los, mindestens 3 von ihnen, einer lauter als der andere. Ich konnte trotz Ohropax überhaupt nicht einschlafen. Bis ich dann im Aufenthaltsraum nachsah, ob ich dort vielleicht schlafen könnte. Es gab aber nur ein 2-Sofa, Auch die Idee im Garten das Zelt aufzuschlagen, verwarf ich. Al ich dann die Ohropax nochmal neu und tiefer einsetzte, ging es, zumal ich mittlerweile auch sehr müde war. Um 05:00 Uhr standen die Motorradfahrer auf und macht eine halbe Stunde Lärm, bis sie endlich weg waren und ich dann bis 07:15 Uhr noch geschlafen habe. Ich habe dann eine doppelte Portion Haferflocken mit Vollkornflecks und Marmelade gegessen und noch 3 Lecker Vollkontoasts. Um 09:10 Uhr ging dann mein Bus nach Tolsta. Ich machte dann den Tolsta Head Walk, der auch schon tolle Ausblicke von der Steilküste bot. Dann war ein supertoller Strand zu sehen und ich beschloss, runterzugehen und die circa 3 Kilometer am Strand entlang zu laufen. Es waren sogar drei Surfer da, die waren aber noch Anfänger. Trotzdem cool. Dann ging es immer an der Steilküste entlang, erst Straße, dann Schotterpiste, dann Pfad und dann war nichts mehr. Der ausgewiesene und markierte 19 km lange Heritage Trail stimmte mal wieder nicht mit dem GPX -Kurs von Cicerone überein. Der GPX-Kurs ging oftmals nicht direkt an der Steilküste entlang, war dafür aber wohl kürzer. Nur leider nicht vorhanden. Ich entschied dann, dem markierten aussichtsreichen, aber auch anstrengenderen Heritage Trail zu folgen. Der Wind blies sehr stark, bestimmt 40-50 Km/h. Aber die Sonne schien meist, es gab nur kurz einen leichten Regenschauer Aber die ausgesetzte Steilküste, der starke Wind Richtung Abbruchkante und die Abwesenheit von anderen Menschen, zusammen mit der anstrengenden Wegführung setzten wir dann doch auf Dauer zu. Der Weg war zwar im Prinzip sehr schön, ging aber durch Schluchten usw. direkt hindurch mit viel Anstrengung hoch und runter. Erst ab der Ruine von Flisclari (Haus und Kapelle) wurde der Weg wieder besser und stimmte auch wieder mit dem GPX Trail überein. Dann kam noch eine ewig lange Schotterpiste bis zum ersten Ort. Ich fand kein Wasser vorher, füllte dann aber an einem neu gebauten Haus am Außenwasserhahn meine Vorräte auf. Dann brauchte ich nur noch einen Zellplatz. Ich änderte meine Route etwas, ein Pfad über Schafweiden, an der Küste entlang und wurde fündig Ich bin mir zwar nicht sicher, ob es Farmland beziehungsweise Schafweide ist und weil man das Zelt auch von zwei Orten aus (Lionel und Port Nis) sehen kann, aber weiterlaufen war keine Option mehr. Ansonsten ist der Platz super, nur 20 Meter von der Felsküste weg, Brandungsrauschen inklusive. Mal sehen, ob ich heute Nacht Ohropax brauche deswegen. Es soll wieder kalt werden, nachts circa 6 Grad, falls es klar bleibt. Morgen sind es dann noch 6 Kilometer bis zum Leuchtturm und 2 Kilometer zurück bis zur Bushaltestelle in Eoropi. Dafür müssten 2 Stunden locker reichen. Also 08:30 Uhr los. Der Bus kommt um 10:34 Uhr. Ich habe noch mit meiner Frau und meinem Sohn telefoniert, was auch wieder sehr schön war. Dann noch lecker gekocht, Super Noodles mit Curry und dazu noch Vollkorn-Schnellnudeln. Supergroßer Topf, aber passte gut und war lecker. Falls es heute Nacht zu kalt werden würde, könnte ich sogar noch Wasser heiß machen für ein Wärmflasche für die Füße. Ansonsten freute ich mich auf dem morgigen letzten Tag und hoffet, dass alles klappt.
    Ausrüstung: Ich muss noch mal schauen wie man mein Zelt im Sturm aufstellt, Reihenfolge und Position. Dazu muss ich noch die Gummibänder im Gestänge tauschen und das Gestänge mal säubern. Und Carinthia mal wegen Lebensdauer des Schlafsacks fragen beziehungsweise für nächstes Mal im Zelt einen neuen Schlafsack kaufen, vielleicht doch über Daune nachdenken. So, 20:45 Uhr, das reicht für heute. Die Austernfischer machen wie immer viel Lärm, dafür spazieren sie auch direkt vor dem Zelt herum. Nun Zähne putzen und dann Meeresrauschen anhören zum Einschlafen…
    13
    Tag, Dienstag, 23.05.23
    Ich sitze nun in einem Pub ins Stornoway und schlage die Zeit tot und gebe meine restlichen Pfund für 2 Bier aus. Letzte Nacht war es wieder kalt, diesmal habe ich um 03:00 Uhr oder so noch eine Wärmeflasche für die Füße gemacht. Ich hatte sowieso Gas über.
    Ausrüstung: 100 ml reichen für 10 mal kochen und es ist noch was über, zu mindestens für ein paar mal 5 Minuten kochen. Für 14 Tage sollten 100 ml auf jeden Fall reichen. Heute Morgen war es wieder sehr stürmisch und bedeckt. Die Wellen schlugen an die Steilküste, dass es nur so hoch spritzte und weiße Gischt auf der Brandung war. Am Leuchtturm angekommen, fing es dann leicht zu regen an und ich zog die Regensachen inklusive Handschuhe an (ging wieder schwer). Bei dem zu erwartenden Gegenwind nach Eropi auch sehr angenehm. Dort musste ich dann 45 Minuten auf den Bus warten. Ich bin ja auch schon um 08:00 Uhr anstatt 08:30 Uhr losgegangen. Im Tesco in Stornoway kaufte ich mir dann erstmal Brot, Humus und O-Saft. Dann bummelte ich so durch den Ort und kaufet mir eine Schiebermütze (hier Crofter Hut genannt). Nach längerem Hin und her erst, man gönnt sich ja sonst nichts, 43 britische Pfund, aber eine von Fjällräven aus G 1000 ist noch teurer. Trägt sich ganz angenehm. Dann war ich nochmal bei Tesco um Short Bread für meine Lieben zu Hause zu kaufen und noch etwas fürs Abendessen in Glasgow. Ich lauf dann gleich zu Fuß zum Flughafen, ist knapp über 5 Kilometer, momentan scheint die Sonne.
    Ausrüstung: Ich habe mir gerade das Aufbauvideo von Hilleberg angesehen, immer das Fußende in den Wind stellen, also auf Eingang schauen und dann Fußende in den Wind, an einer Leine erstmal sichern, bei stärkerem Wind erstmal beide Bodenlaschen des Fußendes festmachen, dann Gestänge vom Fußende anfangend, dann die anderen Bodenlaschen, dann die Ösen rundherum von unten her einhängen.
    14.
    Tag, Mittwoch, 24.05.23
    Es ist fast 11:00 Uhr und ich bin schon im Abflugbereich, alles ganz relaxed, aber der Flug hat schon 25 Minuten Verspätung. Was war gestern noch? Ich habe gestern nach dem Pub noch Mareike und Nick getroffen, was sehr nett war; das hat schon was, dieselben Leute mehrmals zu treffen, wie zum Beispiel die Radlerin zweimal zuvor. Mareike und Nick haben vom Hostel aus bis heute gebraucht, was 6 Tage waren, aber die sind ja auch in den Flitterwochen 😊. Ich habe dafür noch die Standing Stones, den Tolstoi Headwalk und den But of Lewis gemacht. Bei sonnigem, aber wie immer windigem Wetter bin ich dann zum Flughafen gelaufen, zum Glück gab es durchgehend einen Bürgersteig. Der Flughafen war es sehr klein und übersichtlich. Das Flugzeug, Embraer 145, war schon in die Jahre gekommen und nur zu etwa einem Drittel voll. Der Flug dauerte 40 Minuten, im Gegensatz zu einem ganzen Tag mit Fähre, Bus und Zug. Das hat sich sehr gelohnt, auch das Holiday Inn Express, 500 Meter vom Flughafen entfernt, mit gemütlichem Bett, Dusche usw. Ich habe dann noch Joe Satriani gehört, was sehr schön war. Zwei Wochen habe ich ja überhaupt keine Musik gehört, auch keine Nachrichten und Zeitungen. Das hat auch gut getan. Ich hätte höchstens mal aus Langeweile die letzten beiden Tage reinschauen können, hatte aber überhaupt keine Lust dazu. Vielleicht sollte ich das deutlich reduzieren, verpassen tut man ja meist überhaupt nichts, genauso wie das checken des Kontostandes. Da gäbe es immer besser zu tun. Ich hatte auf dem ersten Flug die Wanderschuhe als Handgepäck dabei, was überhaupt kein Problem war, nun habe ich sie in den Rucksack gepackt, in dem nun auch aufgrund des fehlenden Proviants mehr Platz ist. Ich musste wieder den Rucksack, obwohl schön in Regenhülle und Müllsäcken verpackt, als Sondergepäck aufgeben, aber auch kein Problem. Was ist nun, noch in Schottland, mein Resümee der Tour? Ich weiß noch nicht, ob ich den Hebridian Way nochmals gehen würde. Zu viel Straße und nicht überall schön. Da habe ich den Cape Wrath Trail und den Sky Trail in besserer Erinnerung. Auch die Streckenführung wirkt manchmal gezwungen. Das Moor, gerade bei schlechtem Wetter, war manchmal trostlos und fast deprimierend. Die Highlights waren sicher die vielen tollen Strände, aber immer wieder hinein in die „Wildnis“ und wieder heraus auf die Straße fand ich nicht schön. Dafür hat man aber auch öfters Läden passiert. Und der wirklich ewige, starke Wind war auch oft zermürbend, da es immer schnell kalt wird und auch kaum Pausen zulässt. In Schottlands Westen war es das nun, glaube ich. Die Shetland Inseln oder Orkneys das wäre noch interessant, vielleicht aber auch mit Unterkünften und Tagesausflügen. Ist aber eigentlich nichts für mich, zumindest aus jetziger Sicht bzw. im jetzigen Alter. Wenn noch mal Schottland dann den Osten, zum Beispiel die Cairngorms. Diese Tour habe ich ja auch schon ausgearbeitet. Und vielleicht etwas später im Frühjahr, wegen den Temperaturen. Die Tour war auf jeden Fall ein Training des Durchhaltevermögens und der mentalen Stärke. Wer weiß, wozu das noch hilfreich ist? Auf jeden Fall habe ich gelernt, dass ich auch mal Geld ausgeben kann/sollte, wenn es sich lohnt, zum Beispiel für ein Dach über dem Kopf (Hostel), Flug (wenn er viel Zeit / Mühsal vermeidet) oder mal für ein Einzelzimmer, um das oftmals unvermeidliche Schnarchen zu vermeiden. Hostels können auch echt nett sein mit den Leuten dort. Und dicke Ohropax tief drinnen scheint auch beim Schnarchen zu helfen Das mit dem andauernden Hunger war diesmal gar nicht so. Habe ich mehr oder besser gegessen? Mal sehen, ob ich abgenommen habe. Der Flug von Glasgow nach Frankfurt war letztendlich 1:40 verspätet, dann hieß es am Gepäckband, dass das Gepäck erst in 30 Minuten kommt, es war dann doch viel weniger. Den nächsten ICE, den ich dann noch bekommen hätte, um 18:00 Uhr, fuhr dann wegen Reparatur am Hauptbahnhof nicht am Flughafen vorbei, beim nächsten um 18:34 Uhr hieß es, er wäre außergewöhnlich ausgelastet, ging aber dann doch. Ich bin dann wohl gegen 21:00 Uhr zu Hause. Ich hatte auch erst die eine Stunde Zeitverschiebung vergessen, aber alles gut, ich bin entspannt unterwegs.
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    Zuletzt geändert von NordicFrank; 15.03.2024, 09:38.

  • codenascher

    Alter Hase
    • 30.06.2009
    • 4977
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    • Meine Reisen

    #2
    Hallo Frank,
    Du hast nen Bug in deiner Formatierung, jeder Tag beginnt mit 1. Tag

    Vielen Dank für diesen interessanten Bericht. Ich habe bisher noch keinen deiner Reiseberichte gelesen, aber dein reiner Tagebuchstil (darf ich das so nennen?) gefällt mir ausgesprochen gut. Ich muss nachholen!
    ​​​​​​​
    Der Weg selbst war mir noch unbekannt, hat aber mein Interesse an der Hebridian Way Fahrradroute geweckt.

    Vllt spendierst du uns noch ein paar Fotos?

    Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

    meine Weltkarte

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    • NordicFrank
      Anfänger im Forum
      • 01.11.2021
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      #3
      Hallo Codenascher, vielen Dank für deinen Kommentar. Ich mache das immer im Tagebuchstil, ist ja in erster Linie für mich selbst. Aber andere dürfen auch dran teilhaben😉. Ich habe gestern schon den Bug mit überall "1. Tag" gesehen und korrigiert und auch Fotos reingehängt, aber dann ist outdoorseiten.net ausgestiegen und alle Änderungen waren verloren. Das ganze zweimal, das System ist leider absolut nicht benutzerfreundlich, insbesondere beim Bilder reinhängen. Oder ich weiß nicht, wie das am besten geht. Vielleicht kann da jemand helfen? LG, Frank

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      • Goldi
        Erfahren
        • 11.09.2022
        • 127
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        #4
        Hallo Frank,
        danke für den Bericht. Der Sound ist wirklich etwas atemlos, aber sehr authentisch. Und ehrlich. Es ist echt gut, auch mal zu lesen, wenn ein Wegabschnitt nicht so doll ist.
        Ich hätte ja gerne etwas von der Landschaft und vom Weg und den Orten gesehen. Bau doch noch ein paar Bilder in den Text ein. (Ich lade die Bilder einzeln hoch, wo gerade der Cursor steht. Das ist zwar etwas mühsam, aber wenn man die Bilder schon vorsortiert und griffbereit hat, dann geht es eigentlich recht schnell.)
        Viele Grüße,
        Thorsten

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