[NO] Svartisen 2023 – vom Nordfjorden nach Beiarn

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  • TilmannG
    Fuchs
    • 29.10.2013
    • 1366
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    • Meine Reisen

    #21
    Hei lieber Volker, es freut mich sehr wie das alles geklappt hat, trotz verbogenem Finger. Eine schöne Route hast du da gefunden, neue Wege in vetrautem Gelände sind immer faszinierend! Die Brücke hat Statskog gut geflickt, da war meine Fotomail wohl doch nützlich. Jetzt bin ich gespannt, ob du in der Schlucht Elche getroffen hast. Wir haben keine gesehen, konnten aber Spuren entdecken und kurze Trampelpfade nutzen. Geplagt haben wir uns trotzdem...Zwischen Tal und Pikhaugen wollte ich mich nicht entscheiden müssen, ich finde das Gelände dort überall faszinierend und habe auch noch neue Ideen im Kopf.
    Viele Grüße von Tilmann
    http://www.foto-tilmann-graner.de/

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    • vobo

      Vorstand
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      • 01.04.2014
      • 831
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      • Meine Reisen

      #22
      Vielen Dank Tilmann, ich weiss noch wie Du mich in unserer alten Küche beratschlagt hast, die Tour so rum zugehen, also nicht im Nirgendwo auf ein Boot zu warten - auch wenn die Logistik drumherum (Weiterreise, Einkauf etc.) insgesamt vielleicht etwas mühsamer ist.

      Kondor spätestens am nächsten WE siehst Du mehr Glomdalen.

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      • Kondor
        Erfahren
        • 29.12.2022
        • 120
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        • Meine Reisen

        #23
        Zitat von vobo Beitrag anzeigen
        Vielen Dank Tilmann, ich weiss noch wie Du mich in unserer alten Küche beratschlagt hast, die Tour so rum zugehen, also nicht im Nirgendwo auf ein Boot zu warten - auch wenn die Logistik drumherum (Weiterreise, Einkauf etc.) insgesamt vielleicht etwas mühsamer ist.

        Kondor spätestens am nächsten WE siehst Du mehr Glomdalen.
        Tolle Route die du da gewählt hast! Bin sehr gespannt. Die ersten Bilder vom Glomdalen machen definitiv Appetit auf mehr... 🤩

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        • andrea2
          Dauerbesucher
          • 23.09.2010
          • 985
          • Privat

          • Meine Reisen

          #24
          Hallo Volker, danke schon einmal für den schönen Bericht. Ich weiß gar nicht, warum mir der bisher durch die Lappen gegangen ist. Aber ich fürchte wir dürfen dich nicht mehr alleine auf Tour lassen. Irgendwas machst du immer kaputt, entweder dich oder deine Stöcke oder auch mal beides.
          Bin schon gespannt wie es weiter geht und hoffe dein Finger ist wieder ganz ok.

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          • vobo

            Vorstand
            Dauerbesucher
            • 01.04.2014
            • 831
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            Sonntag, 30.07.: Glomdalen im Sonnenschein

            Ich habe in der Nacht einige Stunden wach gelegen – ganz typisch nach den Tagen im Zelt. Gegen 9 Uhr bin ich aufgebrochen und musste gleich zu Anfang zwei oder drei Mal einen steilen Hügel hoch oder runter klettern. Teilweise war es in den Büschen durch den Tau noch sehr nass, so dass ich den ganzen Tag die Gamaschen getragen habe.


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ID: 3228031
            Aufbruch von der Glomdalshytta in strahlendem Sonnenschein

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ID: 3228028
            Die Glomåga nahe der Hütte

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ID: 3228026
            Klamm der Tveråga

            Spektakulär ist immer wieder Blick zurück auf die herabstürzende Tverråga, wie muss es hier zu den Zeiten der Schneeschmelze rauschen.


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Name: Norwegen126.jpg
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ID: 3228029

            Glücklicherweise lagen die ersten Anstiege und Kletterpassagen noch im Schatten, dadurch waren sie aber noch nass und ich musste aufpassen, nicht wegzurutschen.

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            Etwa gut 2 km von der Glomdalshytta entfernt

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ID: 3228032
            Blick zurück, halblinks nochmal die Schlucht der Tverråga

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ID: 3228034

            Nach gut 2 Stunden öffnete sich das Tal und die einfachen Passagen begannen. Schön war, dass hier der Bjørnefossen im Hintergrund erkennbar war, so hatte ich das Tagesziel Flatisvatnet immer vor Augen. Zwar ging es auch immer wieder durch trocknes und steiniges Flussbett, aber letztlich war dieser Abschnitt einfach zu gehen.

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ID: 3228039

            Immer wieder habe ich gerade die gegenüberliegende Flussseite abgesucht, aber keine Elche entdeckt. Bei den morgigen teilweise sumpfigen Kletterpassagen war erkennbar, dass hier größere Tiere durchgekommen sein mussten, aber das waren leider auch die einzigen sichtbaren Zeichen.

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            Rechts von der Bildmitte der Hügel 310

            Stattdessen machten sich mit zunehmender Wärme und Sonne die Kleinstviecher bemerkbar. Trotz der wunderschönen Farben der Glomåga vor den grünen Hängen und weißen Gletscherflächen konnte ich die Pausen so nicht richtig genießen – viel Wind wehte leider auch nicht. Vielleicht lag es auch am dritten Tag mit ununterbrochenem Sonnenschein, dass die Energie nachgelassen hat – jedenfalls sehnte ich mich nach dem Flatisvatnet und irgendwie einem Schattenplatz.


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ID: 3228040
            Vor mir der Hügel 356 an dem ich rechts vorbei ging

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ID: 3228041
            Schmelzwasser vom Kampliisen

            Das Überqueren der zahlreichen aufgefächerten Abflüsse dieses Sturzbaches war mit Gamaschen problemlos, ich war nur erstaunt, dass immer wieder noch ein weiterer Bach auftauchte.


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ID: 3228044
            Gleich musste der Flatisvatnet erscheinen …

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ID: 3228042
            … hurra, aber was für ein steiniges Ufer. Oben liegt mit 1594 m Höhe der Snøtinden, der höchte Berg am Svartisen.

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            Nochmal ein Blick zurück

            Nachdem ich die Stelle am Ufer erreichte, wo der Hang steil ans Ufer fällt, erkannte ich einen Trampelpfad für die weitere Strecke am Ufer, das war schön nach der langen wegelosen Zeit. So kam ich schließlich an den Bjørnefossen und die große Halbinsel, die in den Flatisvatnet hineinragt. Dort gibt es beliebig viele und gute Zeltplätze. Aber zunächst musste ich den donnernden Wasserfall bewundern:


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            Flatisvatnet nach Süden, oben erkennt man den Durchgang zum Pikhaugen

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ID: 3228045
            Flatisvatnet nach Westen in Richtung Steintinden

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ID: 3228049

            So schön dieser Platz war, konnte ich gerade noch draußen kochen. Trotz der offenen Lage am Seeufer vertrieben mich die Mücken etc. zum Essen wieder ins Zelt. Mit Schlafsack auf dem Dach und offenem Außenzelt konnte ich halbwegs bei angenehmen Temperaturen den Abend genießen. Weit und breit der einzige Schattenplatz…

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ID: 3228050

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            • Borgman
              Dauerbesucher
              • 22.05.2016
              • 780
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              Genau an der Stelle habe ich damals auch gezeltet – ein herrlicher Platz. Flatisen kalbte noch mächtig in den See, so lange ist das her. Deine spannende Route und die irre Landschaft zwischen Nordfjorden und Glomdalen finde ich sehr beeindruckend. Vielen Dank schon mal für den Bericht bis hier, Volker!

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              • evernorth
                Fuchs
                • 22.08.2010
                • 1930
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                Wow, tolle Tour bis hierhin, Volker. Kommt mir alles sehr vertraut vor, auch, wenn meine Tour am Svartisen nun auch schon wieder 10 Jahre her ist. Das ist eine dramatische und spektakuläre Gegend.
                Mein Weg führte damals hinauf zum Pikhaugen und letztlich weiter nach Fiskjønna. Auch mir sind die zahlreichen, zu querenden Bäche noch in lebhafter Erinnerung. Das wollte nicht enden. 😅
                Bei meinem Besuch hatte der Gletscher schon keinen direkten Kontakt mehr mit dem Flatisvatnet und hatte das Kalben bereits eingestellt:


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Name: IMG_0546.jpg
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Größe: 1,41 MB
ID: 3228178

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_0099.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,42 MB ID: 3228179
                My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                • vobo

                  Vorstand
                  Dauerbesucher
                  • 01.04.2014
                  • 831
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  Montag, 31.07.: Anstrengung und eine Überraschung

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ID: 3229009

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Name: Norwegen154.jpg
Ansichten: 632
Größe: 2,66 MB
ID: 3229012

                  Was für ein schöner Morgen! Man kann aber auch im Vergleich zu den Bildern von evernorth erkennen, wie weit sich der Gletscher in den 10 Jahren zurückgezogen hat. So ist das leider.
                  Die Nacht war nicht so gut, zwischen 3 und 5 Uhr lag ich wach und bin dann endlich irgendwie über die Geschichte eingeschlafen. Dafür lag morgens früh um 7 Uhr alles noch im Schatten und ich konnte gut zusammenpacken. Zunächst ging es erstmal steil den Hang am Bjørnefossen hoch, den Fluss habe ich noch mit Gamaschen gequert.


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Ansichten: 630
Größe: 3,43 MB
ID: 3229013
                  Bjørnefossen…

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Name: Norwegen158.jpg
Ansichten: 632
Größe: 3,87 MB
ID: 3229014
                  … hinter dem überquerten Seitenzufluss

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Name: Norwegen157.jpg
Ansichten: 627
Größe: 2,71 MB
ID: 3229011
                  Mittlerweile ergreift die Sonne wieder den Besitz von der Landschaft

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Name: Norwegen159.jpg
Ansichten: 620
Größe: 2,14 MB
ID: 3229010
                  Der Gipfel hinten dürfte übrigens der nördliche Nebengipfel 1353 des Steintinden sein.

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Name: Norwegen160.jpg
Ansichten: 623
Größe: 3,24 MB
ID: 3229018
                  Abschied vom Glomdalen …

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Name: Norwegen162.jpg
Ansichten: 622
Größe: 3,22 MB
ID: 3229016
                  … und dem Flatisvatnet ganz unten…

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Ansichten: 627
Größe: 3,14 MB
ID: 3229017
                  … und Blick nach vorne ins Vesterdalen

                  Ich bin recht lange schräg am Hang entlang gestiegen, dabei wäre es unten im Tal beim Bach deutlich einfacher gegangen. Den Fehler mache ich immer wieder gerne. Mittelfristig geht es aufwärts und momentan gerade schwierig – also steige ich doch schon mal auf und mag dann nicht wieder runter. Nach der unruhigen Nacht fühlte ich so schon früh eine gewisse Ermattung, dazu kam dann die mal wieder gnadenlos scheinende Sonne, auch wenn sich erstmals seit drei Tagen wieder ein paar Wolken zeigten.


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Name: Norwegen165.jpg
Ansichten: 630
Größe: 2,43 MB
ID: 3229015
                  Der Gipfel halbrecht müsste eigentlich der andere Nebengipfel 1433 des Steintinden sein.

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Name: Norwegen166.jpg
Ansichten: 621
Größe: 4,39 MB
ID: 3229020
                  Vor mir erkennt man schon die nächste Stufe auf etwa 520 m Höhe, die recht steil im schrägen Aufstieg rechts war

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Name: Norwegen169.jpg
Ansichten: 631
Größe: 4,39 MB
ID: 3229025
                  Ziemlich steil!

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Name: Norwegen168.jpg
Ansichten: 630
Größe: 3,42 MB
ID: 3229019
                  Blick auf den gegenüberliegenden Gletscher, der sich auch fast vollständig zurückgezogen hat

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Name: Norwegen171.jpg
Ansichten: 628
Größe: 4,08 MB
ID: 3229024
                  Oben auf der Stufe angekommen – Blick zurück…

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Name: Norwegen172.jpg
Ansichten: 630
Größe: 3,95 MB
ID: 3229023
                  … und Blick nach vorne

                  Nach diesem Anstieg machte ich eine längere Pause. Im weiteren Verlauf, der nicht wirklich schwierig war, stolperte ich aber mehrere Male, so dass ich mich recht früh entschlossen habe, den Wandertag enden zu lassen. Da kam mir eine schöne Moosstelle direkt am Fluss wunderbar gelegen, so dass ich gegen 14:30 Uhr etwa an der 600 m Höhenlinie mein Zelt aufschlug. Wieder sorgte der Schlafsack für angenehme Temperaturen im offenen Zelt. Nach der obligatorischen Waschung machte ich ein kurzes Schläfchen und kochte ich mein Essen und erschrak plötzlich, als ich ein leicht schlagendes Geräusch hörte.
                  Ein Elch? Nein, keine Spur zu erkennen, es war auch viel karger als gestern. Aber das kann doch nicht sein??? Weder die Wolken noch der Wetterbericht hatten für heute eine Andeutung von Regen vorhergesagt. Also ruckzuck das Essen vom Feuer nehmen, den Brenner ausmachen und vor allem den Schlafsack aber auch die anderen trocknenden Sachen reinholen. Aber natürlich hatte ich die lüftenden Schuhe vergessen – und nach dem erneuten Rausgehen fielen mir dann die Socken ein, ach die sind jetzt egal.
                  Und es regnete lange und ausgiebig und kühlte damit auch etwas ab. Einmal musste ich noch raus, das Zelt etwas umbauen und nachspannen, da ich ja so garnicht mit Windböen und Regen gerechnet hatte. Abends gegen halb 8 hörte es dann erstmal wieder auf, und ich habe noch ein paar Bilder gemacht.


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Name: Norwegen173.jpg
Ansichten: 622
Größe: 3,30 MB
ID: 3229022
                  Blick zurück, jetzt mit Regenwolken

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Name: Norwegen174.jpg
Ansichten: 621
Größe: 3,59 MB
ID: 3229021
                  Ein wunderbarer Zeltplatz an einem ständig rauschenden Bach – man hört es auf der Sprachaufzeichnung als beständiges Hintergrundgeräusch

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                  • TilmannG
                    Fuchs
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                    • 1366
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                    • Meine Reisen

                    #29
                    Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                    Montag, 31.07.: Anstrengung und eine Überraschung

                    ....

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen154.jpg
Ansichten: 632
Größe: 2,66 MB
ID: 3229012

                    [FONT=Arial]Was für ein schöner Morgen! Man kann aber auch im Vergleich zu den Bildern von evernorth erkennen, wie weit sich der Gletscher in den 10 Jahren zurückgezogen hat. So ist das leider.
                    .......
                    Schon, ich finde aber diesen Rückgang im Vergleich zu anderen Regionen (Nordamerika, Grönland, Alpen...) sehr moderat. Und seit unserem Besuch 2019 mag ich da kaum einen Unterschied zu deinen Fotos ausmachen.
                    Im Vesterdalen hatten wir damals eine unglaubliche Hitzeschlacht, und dem entsprechend sehr mit den zahlreichen Wassern zu tun, die vom östl Eisfeld und Kamplisien herunter kamen. Das scheint bei dir doch moderater gewesen sein, wenngleich ja auch sehr warm.
                    http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                    • Kondor
                      Erfahren
                      • 29.12.2022
                      • 120
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                      #30
                      Ich bin begeistert! Tolle Bilder! So habe ich mir das Glomdalen und den Anfang vom Vesterdalen vorgestellt.
                      So wie du schreibst scheint der Weg wenig schwierig zu sein mit ein paar anspruchsvolleren Passagen (z.B. dem Übergang zum Vesterdalen und der Anstieg an der 500m Stufe)? Bushwhacking hielt sich im unteren Teil also in Grenzen? Die von Osten zufliessenden seitlich zu querenden Bäche waren insgesamt eher moderat und recht gut zu furten?
                      TilmannG : Danke für deinen Einschub. Zeigt mir das der Aspekt ggf. eine Rolle spielen kann.

                      Bin schon sehr neugierig auf den weiteren Weg mit einem hoffentlich Gletscherfreien Übergang zum Glomdalen / Sørdalen.
                      Zuletzt geändert von Kondor; 19.11.2023, 16:30.

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                        #31
                        Zum Vergleich: Flatisen 1997 oder 98 (bin mir nicht ganz sicher), erste Augusthälfte

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Flatisen.jpg
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ID: 3229426

                        und Blick zurück zum Vesterdalen:

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Name: Vesterdalen.jpg
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                        • vobo

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                          #32
                          Tolle Bilder, danke Bernd. Insbesondere der Gletscher nach rechts hoch vom Flatisvatnet ist halt komplett verschwunden in den 25 Jahren. Den Blick zurück ins Vesterdalen gibt gleich auch!

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                          • vobo

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                            #33
                            Dienstag, 01.08. Ein Traum wird wahr …

                            Ich hatte gut geschlafen und fühlte mich voller Kraft. Da kann man mal sehen, wie gut mir eine nicht vorhandene Sonne tut. Es war stark bewölkt und immer mal wieder ganz leicht am Nieseln, aber ansonsten gut zu gehen. Dieses Mal hatte ich mich entschieden, auf den Poncho ganz zu verzichten und mit Gamaschen, Weste und Hut gut genug geschützt zu sein – das hat sich auf dieser Tour auch bewahrheitet.
                            Gegen 8 Uhr brach ich auf und kam recht bald an die beiden auf der Karte eingezeichneten Bäche beim Hügel 656. Tatsächlich konnte ich auch zunächst nur oben am Hügel furten, der erste Bach unten war zu reissend. Danach ging es aber gleich wieder hinunter, denn da war der aufgefächerte zweite Flussarm gut zu queren. Für die beiden Furten bin ich in die Watschuhe gewechselt, die Gamaschen hätten nicht gereicht.


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Name: Norwegen175.jpg
Ansichten: 544
Größe: 3,41 MB
ID: 3229484
                            See 639

                            Bald darauf erreichte ich den obigen See 639, den ich mir eigentlich für gestern als Minimalziel vorgenommen hatte. Nach einer weiteren halben Stunde war auch dieser passiert und ich kletterte den Hügel zum Nedre Terskaldvatnet hinauf.


                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen176.jpg
Ansichten: 636
Größe: 3,12 MB
ID: 3229480
                            Blick zurück zum See 639, ein ganz ähnliches Bild wie oben von Bernd vor 25 Jahren.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen178.jpg
Ansichten: 548
Größe: 3,30 MB
ID: 3229483
                            Abschied vom Vesterdalen

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Name: Norwegen177.jpg
Ansichten: 546
Größe: 2,73 MB
ID: 3229485
                            Nedre Terskaldvatnet

                            Hier musste ich mich wieder entscheiden: Rechts um den See hatten evernorth und Echnathon von einer nicht einfachen Furt des Gebirgsbaches gesprochen – links herum sah es eigentlich gut aus und der kleine Bach vom Kjølvatnet sah von hier aus auch nicht problematisch aus. Also links herum runter und durch einigen lehmigen Sand des gestauten Nedre Terskaldvatnet hindurch auf den Kamm am See entlang. Gute Entscheidung!
                            Ähhhh neee, als ich dann an den Zufluss vom Kjølvatnet kam war sofort klar – hier kommst Du nicht durch. Etwas frustrierend, weil ich doch nicht die letzte halbe Stunde wieder zurück laufen und dann an die andere potenziell schwierige Furt kommen wollte. Ok, ich schaue mir noch den Abfluss oben am Kjølvatnet an, vielleicht geht es ja da – oder vielleicht es sinnvoll ganz um den Kjølvatnet herumzu laufen?


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Name: Norwegen179.jpg
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Größe: 1,79 MB
ID: 3229481
                            Blick zurück über den Nedre Terskaldvatnet und den anderen potenziell zu furtenden Fluss am östlichen Ufer

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Name: Norwegen180.jpg
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Größe: 2,83 MB
ID: 3229482
                            Blick über den Kjølvatnet und meine Furtstelle links am Abfluss

                            Das leidige Problem an Gletscherseen, die Furtstelle ist nicht wirklich einschätzbar. Trotzdem entschloss ich mich zum Hose aus- und Watschuhe anziehen und probierte die Furt zunächst ohne Rucksack. Gut knietief aber ziemlich steinig und rutschig am Grund, trotzdem wirkte es machbar. Also dann mit Rucksack und prompt rutschte ich auf dem glitschigen Grund gleich einmal aus, konnte mich aber schnell wieder aufrichten. Danach klappte es gut und mit einem Hochgefühl erreichte ich das andere Ufer – leider ungemütlich bei einigen Regentropfen.
                            Jetzt konnte ich den Øvre Tverskaldvatnet rechts liegen lassen und wendete mich erst hinter dem Hügel 816 nach Osten. Langsam ging es immer weiter bergauf zum Punkt 872. Aber ich kam gut voran.


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Name: Norwegen181.jpg
Ansichten: 548
Größe: 2,45 MB
ID: 3229486
                            Links der Nedre Tverskadvatnet und das Versterdalen

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Name: Norwegen182.jpg
Ansichten: 545
Größe: 2,69 MB
ID: 3229488
                            Nach Nordwesten tauchte der Storglomvatnet auf, an dessen Staumauer wir letztes Jahr gestanden haben.

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Name: Norwegen183.jpg
Ansichten: 539
Größe: 2,09 MB
ID: 3229489
                            Links das Vesterdalen, rechts taucht immer mehr der westliche Svartisen auf, rechts der Bildmitte dert felsige Abschnitt oberhalb des Kjølvatnet.

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Name: Norwegen184.jpg
Ansichten: 541
Größe: 2,26 MB
ID: 3229487
                            Helgelandsbukken taucht auf

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Name: Norwegen185.jpg
Ansichten: 536
Größe: 2,33 MB
ID: 3229494
                            Und mehr Storglomvatnet von etwa 900 m Höhe aus

                            Hier auf gut 920 m Höhe zwang mich ein kleiner Regenschauer zu einer Mittagspause hinter einem großen Stein. Ich konnte schon die möglichen Übergänge zum östlichen Svartisen erahnen, genoss aber noch erstmal die Blicke über den westlichen Gletscher, den Borgman und ich vor 2 Jahren bestimmt betreten hätten, wenn mein Knie nicht so rumgezickt hätte.


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Name: Norwegen186.jpg
Ansichten: 538
Größe: 2,34 MB
ID: 3229492

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Name: Norwegen187.jpg
Ansichten: 535
Größe: 1,42 MB
ID: 3229493
                            Die potenzielle Abstiegsroute beim Kamm oberhalb des Kjølvatnet

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Name: Norwegen188.jpg
Ansichten: 538
Größe: 1,67 MB
ID: 3229495
                            Irgendwo da oben wären wir entlang gegangen

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Name: Norwegen189.jpg
Ansichten: 530
Größe: 1,31 MB
ID: 3229490
                            Helgelandsbukken

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Name: Norwegen191.jpg
Ansichten: 526
Größe: 1,27 MB
ID: 3229496
                            Tretten-null-to-høgda vermutete ich

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Name: Norwegen190.jpg
Ansichten: 534
Größe: 1,63 MB
ID: 3229491
                            Nochmal das ganze Panorama

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Name: Norwegen192.jpg
Ansichten: 534
Größe: 2,39 MB
ID: 3229497
                            Nochmal der Blick auf Nedre Tverskaldvatnet und Kjølvatnet von oben vom Kamm auf knapp 1000 m Höhe aus. So wird wohl der Blick aussehen, wenn man andersrum also vom Gletscher her kommt.

                            Dann überschritt ich den Kamm auf knapp 1000 m Höhe und war vollkommen begeistert. Vor mir lag der östliche Svartisen mit einem so sanften Übergang ins Sørdalen dass ich ihn mir sofort zutraute. Ich hatte noch leichte Gewissensbisse, weil ich meiner Frau versprochen hatte keine Risiken einzugehen und keine Gletscher zu betreten … aber innerlich rechtfertigte ich mich damit, dass dieser Abschnitt so für mich keine Risiken birgt. Beim Anschauen der Bilder haben wir im Nachgang darüber gesprochen und uns verständigt.
                            Der Abschnitt zum Gletscher war jedoch noch recht langwierig und ging über einige Schutthügel hinweg.


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Name: Norwegen193.jpg
Ansichten: 537
Größe: 2,80 MB
ID: 3229499
                            Halblinks liegt das Sørdalen

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Name: Norwegen194.jpg
Ansichten: 535
Größe: 2,31 MB
ID: 3229500

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Name: Norwegen195.jpg
Ansichten: 538
Größe: 2,56 MB
ID: 3229498

                            Hier auf knapp 900 m Höhe zog ich die Grödel über und betrat den Gletscher. Es war tatsächlich kein großes Problem sich zu orientieren, kleinere Spalten zu umgehen und voranzukommen. Aber eine Aufmerksamkeit für jeden Schritt war trotzdem geboten. Das Gefühl war einzigartig und etwas ganz Besonderes: Noch nie habe ich die Natur so intensiv um mich herum gefühlt wie in dieser guten Stunde. Die Sonne kam teilweise heraus, die Farben auf oder unter dem Eis, die zahlreichen Eisbäche, gluckernd oder auch nicht, die tiefen oder nicht so tiefen Spalten, kleine oder große Schritte, kühler Wind und wärmende Sonne... So viel Lebendigkeit auf einem Tausende Jahre alten Eisfeld – es war ein Erlebnis, das ich tief in meinem Inneren abgespeichert habe. Fotos gibt es hiervon bewusst nicht, nur meine Erinnerung.
                            Nach einer guten Stunde merkte ich aber auch meine Füße, die Schneeketten auf dem harten Eis übten schon einen ordentlichen Druck auf die Schuhsohlen aus. Insbesondere die letzten Meter im Abstieg zum östlichen Sørdalen waren dann etwas mühsamer. Kaum hatte ich das Eis verlassen, sackte ich im lehmig-schuttigen Sand über den Schaft hinaus ein. Dann erreichte ich einen Bach, der erste Dreck war ab und ich hatte wieder festen Boden unter den Füßen. Von oben vom Gletscher hatte ich einen potenziellen Zeltplatz erspäht, den ChuckNorris schon erwähnt hatte.


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Name: Norwegen198.jpg
Ansichten: 545
Größe: 4,42 MB
ID: 3229502
                            Hier kann man jedes Zelt aufbauen und befestigen – ideal.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen196.jpg
Ansichten: 540
Größe: 2,91 MB
ID: 3229501
                            Gletschermund

                            So langsam kam ich wieder zu mir. In aller Ruhe reinigte ich die Schuhe, Grödel und Gamaschen und machte mich ans Kochen. Ein wahnsinnig schöner Platz, nach dem ich vorher über diesen Gletscher gegangen war.


                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen197.jpg
Ansichten: 537
Größe: 1,80 MB
ID: 3229503

                            8 Stunden war ich heute unterwegs mit vielen spannenden Stellen – und fühlte mich immer noch fit. In mir spürte ich noch die Wärme und Lebensfreude nach dieser grandiosen Gletscherpassage – was für ein besonderer, wahrlich traumhafter Tag.

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                            • TilmannG
                              Fuchs
                              • 29.10.2013
                              • 1366
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #34
                              Sehr schön, gratuliere zur Gletschertour!
                              Am Kjølvatnet hast du unsere Furt von 2019 erwischt, da hatte ich auch gezaudert.
                              Viele Grüße von Tilmann
                              Zuletzt geändert von TilmannG; 20.11.2023, 18:10. Grund: zaudern statt zaubern....
                              http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                              • Highbeat
                                Erfahren
                                • 04.10.2020
                                • 275
                                • Privat

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                                #35
                                Wie toll, Volker!
                                Da wäre ich gerne mitgelaufen. Kann mich so richtig in das gute Gefühl am Abend rein denken: Spannend, anstrengend und viel Eis ist sehr befriedigend.
                                So schöne Bilder

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                                • vobo

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                                  • 01.04.2014
                                  • 831
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                                  #36
                                  TilmannG: Ich wollte schon einen Kurs in Zauberei bei Dir buchen. Dann wäre ich ja alle Furtsorgen los.
                                  Highbeat: Bei Deinen Eisbildern werde ich ja ganz schwach gegen alle meine Vorsätze.
                                  Kondor: So ganz gletscherfrei war der Übergang nun nicht. Ohne Gletscher würde es deutlich steiler und mehr auf und ab gehen. Aber trotzdem ist die ganze Gegend spektakulär wie auch evernorth schon schrieb - und nicht zu schwierig. Passables Wetter vorausgesetzt.

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                                  • vobo

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                                    • 831
                                    • Privat

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                                    #37
                                    Mittwoch, 02.08.: Auf dem Weg zur Zivilisation

                                    Die Nacht war gar nicht gut. Warum auch immer nach diesem herrlichen Tag – vielleicht war ich emotional noch zu aufgekratzt. So bin ich dann früh aufgestanden und gegen 8 Uhr aufgebrochen. Nicht ohne aber nochmal ganz andächtig vor diesem Svartisen-Gletscher zu stehen.


                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen199.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,84 MB ID: 3230224
                                    Da war ich gestern!

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen200.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,60 MB ID: 3230226
                                    Auf ins Sørdalen!

                                    Nach einiger Zeit kam ich dann an den Abschnitt, den ich gestern schon von Gletscher aus wahrgenommen hatte: Dicke Schneeflächen reichen bis an den Fluss heran. Als ich dann davor stand, wollte ich es ausprobieren – kann ich nicht einfach im Wasser entlang gehen? Das ist doch viel einfacher, als sich mühsam mit Grödeln den steilen Hang entlang zu quälen. Und siehe da, es ging recht gut. Das Wasser war an den tiefsten Stellen nur knietief, immer einsichtig und daher auch keine Gefahr zu stolpern. Nur ganz schön kalt war es, so dass nach den paar Hundert Metern die Füße ziemlich rot und gefühllos waren.


                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen201.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,11 MB ID: 3230227
                                    Vor und …

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen203.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,99 MB ID: 3230229
                                    … nach den beiden Schneehängen

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen202.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,32 MB ID: 3230225
                                    Blick zurück zum Svartisen

                                    Jetzt wurde es einfach zu gehen – viele grüne Wiesen, Bäche und nur wenige steile oder steinge Stellen. Ich lief den ganzen Tag in Gamaschen und kam so problemlos durch die unzähligen Flüsse, Bäche oder Seen.


                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen204.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,11 MB ID: 3230228
                                    Rechts wird es ins Gråtådalen und links zum Storglomvatnet gehen, vor mir das Glomvassfjellet

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen206.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,80 MB ID: 3230232
                                    Blick nach Westen in Richtung Glombreen

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen205.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,19 MB ID: 3230230
                                    … und der Blick in meine Wanderrichtung: das Gråtådalen

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen207.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,97 MB ID: 3230235
                                    Einfach zu durchschreitende Bäche und Seen

                                    Hier traf ich endlich mal wieder auf richtig Tiere und nicht bloß Spuren von ihnen – und wie so oft war wieder ein weißes Rentier dabei.


                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen208.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,37 MB ID: 3230236

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen209.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,78 MB ID: 3230233

                                    Mittlerweile wurde ich aber schon wieder ganz schön schlapp. Vermutlich steckte mir noch der gestrige lange Tag in den Knochen, jedenfalls musste ich immer wieder Pausen einlegen. Auch als ich endlich den markierten Pfad vom Storglomvatnet erreichte ging das mit einer 5-10 minütigen Pause etwa alle halbe Stunde weiter. Besonders kaputt fühlte sich der Rücken an, verrückt da er doch inzwischen mindestens 5 Kilogramm weniger tragen musste als zu Beginn der Tour.
                                    Etwa aber der 700-Meter-Höhenlinie war die Gråtådalsstuga erkennbar, aber bestimmt noch 3 km entfernt. Bei meinem heutigen Schneckentempo also noch 2 Stunden, trotz des ausgetretenen und markierten Pfades.


                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen210.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,72 MB ID: 3230234
                                    Gråtådalstuga gezoomt, oben rechts durch wird es morgen Nachmittag weiter gehen.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen211.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,32 MB ID: 3230231

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen212.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,48 MB ID: 3230237

                                    Hinten erkennt man die Hütte, nicht mehr so weit entfernt. Am Ende schleppte ich mich richtig hin, aber es hat gereicht. Und wie ich mich dann freute über die Zivilisation: Vom 12-Volt-Anschluss bis zum Ofen und Kaffee war alles vorhanden – schön. Sogar einen Spiegel gab es und ich gönnte mir die ersehnte Rasur, wusch die Klamotten und dann gab es zunächst eine warme Suppe bevor es an den Hauptgang ging. Was für ein Luxus!
                                    Die Hütte war aber auch sehr nötig: Für die Nacht war ein Tiefdruckgebiet mit 991 mb angekündigt, das bedeutete Sturm und heftigen Regen, der auch recht bald begann. Schön, dass ich das nicht im Zelt abwettern brauchte – es hat genau gepasst.
                                    Und noch andere spannende Neuigkeiten aus der Zivilisation gab es: Heute war die Wohnungsübergabe der neuen Wohnung angesetzt – was war ich gespannt auf die Nachrichten aus der Heimat. Ein Hoch auf die Satellitenkommunikation! Gegen kurz nach 20 Uhr fiel ich ins Bett und wachte nach 4 Stunden erstmals wieder auf – es heulte und stürmte um die Hütte, puuuh.

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                                    • Kondor
                                      Erfahren
                                      • 29.12.2022
                                      • 120
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #38
                                      Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                      Kondor: So ganz gletscherfrei war der Übergang nun nicht. Ohne Gletscher würde es deutlich steiler und mehr auf und ab gehen. Aber trotzdem ist die ganze Gegend spektakulär wie auch evernorth schon schrieb - und nicht zu schwierig. Passables Wetter vorausgesetzt.
                                      Wow, echt beeindruckend schöne Bilder und spannende Route. Ich war zwar schon ein paar Mal auf Gletschern, aber bisher immer nur als Teil einer geführten Gruppe. Der Einstieg sieht tatsächlich einfach und flach aus. Wie war der Übergang vom Gletscher zum östlichen Sørdalen? Du bist östlich vom Gletschermund runter, oder? Den Bildern nach sieht es etwas steiler aus und nicht flach auslaufend wie der "Einsteig" bei deiner Querung?
                                      Darf ich fragen wolang die Alternativroute ohne Gletscherquerung geführt hätte? Westlich ums Glomfjellet rum und dann dann entweder mittig im Glomdalen oder beim Knick zum Sørdalen über die Glomåga? In 2021 bin ich durchs Glomdalen und fand diese beiden Stellen als mögliche Furt geeignet, falls ich dort mal rüber müsste.

                                      Viele Grüße vom Kondor

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                                      • Kondor
                                        Erfahren
                                        • 29.12.2022
                                        • 120
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #39
                                        Zitat von vobo Beitrag anzeigen

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: Norwegen212.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,48 MB ID: 3230237
                                        Cool, dort am Rand der Senke hinter dem Rücken etwas östlich vom Fluss habe ich 2021 gezeltet. Dort konnte ich mehrere dutzend Rentiere beobachten und wie ich sehe treiben die sich immer noch dort rum. 🤩
                                        Bin gespannt wie deine Route von der Gråtådalsstua weitergeht.

                                        Vielen Dank & Grüße vom Kondor

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                                        • vobo

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                                          Dauerbesucher
                                          • 01.04.2014
                                          • 831
                                          • Privat

                                          • Meine Reisen

                                          #40
                                          Donnerstag, 03.08.: Ein kurzer Tag…

                                          Eigentlich hatte ich mich ja auf einen Ruhetag eingestellt. Sonntag Abend fährt planmäßig mein Bus von Storjord nach Bodø, durch das ganze Beiardalen fährt ein Zubringerbus.
                                          Morgens heulte noch der Wind um die Hütte, immer wieder mit Regenschauern dazwischen. Schon der Weg zur Toilette im Nachbarraum der über die Terrasse führte war unangenehm. Das Feuer brannte gemütlich im Kamin, und ich genoss einen ruhigen Vormittag. Genug Strom für die weiteren Hörspiele hatte ich, also eigentlich war doch alles gut.
                                          Innerlich hatte ich mich von der Runde durchs Vegdalen und zwischen Simlebreen und Habresbreen hindurch schon verabschiedet, weil es ja nach dem gestrigen müden Tag heute ein Ruhetag werden sollte. Außerdem gab es dabei noch unsichere Flussquerungen (Tverråga und Habresåga), bei denen ich hätte am Freitag Abend ankommen müssen, um ggf. noch die Möglichkeit des Umkehrens zu haben ohne den Bus zu verpassen. Im Nachhinein würde ich aufgrund der stabilen Wetterlage und des leichten Weges nach Storjord sagen, dass es möglich gewesen wäre.
                                          Denn für mittags war Abflauen des Sturms und sogar ein Aufklaren angesagt – das Vegdalen bis unterhalb des Heinberget hätte ich auf jeden Fall geschafft. Als aber gegen 14 Uhr die Sonne schien, verabschiedete ich mich von Ruhetag und brach in Richtung Beiardalen nach Nordosten auf.


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Name: Norwegen213.jpg
Ansichten: 266
Größe: 4,44 MB
ID: 3231217
                                          Gråtådalstua

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Name: Norwegen214.jpg
Ansichten: 269
Größe: 3,85 MB
ID: 3231214
                                          Blick nach vorne ins weitere Gråtådalen, einfach zu gehender Weg mit spektakulären Blicken.

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Name: Norwegen215.jpg
Ansichten: 262
Größe: 3,43 MB
ID: 3231218
                                          Blick ins Vegdalen, hinten der Heinberget

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Name: Norwegen216.jpg
Ansichten: 269
Größe: 2,91 MB
ID: 3231216
                                          Simlebreen

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Name: Norwegen217.jpg
Ansichten: 271
Größe: 2,80 MB
ID: 3231215
                                          Links Vegdalen, halbrechts der Vátjamtjåhkkå

                                          Es geht langsam und kontinuierlich bergauf bis auf knapp 900 Meter Höhe. Aber ein guter Weg der einfach zu gehen war und ständig Blick rüber zum Simplebreen und ins weitere Gråtådalen erlaubte.


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Name: Norwegen218.jpg
Ansichten: 295
Größe: 2,99 MB
ID: 3231213
                                          Durch das Tal unten halblinks wird in zwei Tagen nach Storjord gehen.

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Name: Norwegen219.jpg
Ansichten: 263
Größe: 3,22 MB
ID: 3231219

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Name: Norwegen220.jpg
Ansichten: 263
Größe: 2,17 MB
ID: 3231220
                                          Simletinden, rechts der Bergrücken vor dem Habresfonna, über den ich im Fall der längeren Strecke gegangen wäre.

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Name: Norwegen221.jpg
Ansichten: 263
Größe: 4,60 MB
ID: 3231223
                                          Blick zurück, der Taleinschnitt in der Mitte ist das Vegdalen

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Name: Norwegen222.jpg
Ansichten: 261
Größe: 2,77 MB
ID: 3231222
                                          Nochmal Simletinden und rechts der angesprochene Bergkamm

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Name: Norwegen223.jpg
Ansichten: 256
Größe: 3,78 MB
ID: 3231225
                                          Auf 900 m Höhe freier Blick ins Beiardalen und weiter ins Saltfjell

                                          Hier auf 900 m Höhe war auch ein Abstieg ins Gråtådalen markiert, der auf der Karte so nicht eingemalt ist, aber machbar erschien. Ich wollte aber weiter dem Bergkamm folgen und mir beim nächsten Fluss auf etwa 850 m Höhe (Kyskåfjellet auf der Karte) einen Platz für das Zelt suchen. Das ging so halbwegs, viel Windschutz gab es hier oben nicht.


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Name: Norwegen224.jpg
Ansichten: 262
Größe: 3,45 MB
ID: 3231224
                                          Kyskåfjellet

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Name: Norwegen225.jpg
Ansichten: 265
Größe: 4,23 MB
ID: 3231226
                                          Ein wunderschöner Zeltplatz, leider war es etwas windig.

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Name: Norwegen226.jpg
Ansichten: 262
Größe: 1,47 MB
ID: 3231221
                                          Mitternacht

                                          Gut dass ich heute noch weitergegangen bin, sonst wäre der Weg morgen bis zur Beiarstua doch recht weit gewesen. Aber immer wieder hing ich mit den Blicken an dem Bergkamm zwischen Simlebreen und Habresfonner fest …

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