Hin & wieder zurĂŒck, eine Sarek-Kurz-Geschichte

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  • Namie
    Gerne im Forum
    • 23.03.2023
    • 52
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    • Meine Reisen

    Hin & wieder zurĂŒck, eine Sarek-Kurz-Geschichte

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Hier bin ich schon wieder 😎 
. Wollte ich nicht 10 Tage in den Sarek? Und sollte ich nicht noch im Nirgendwo stecken?

    Ja genau, alles soweit richtig.

    Ich bin jedoch seit Samstag schon wieder zurĂŒck!

    Nein es ist nichts schief gegangen, ich hatte perfektes Wetter ☀, meine AusrĂŒstung hat wunderbar funktioniert und auch sonst gibt es keine Verletzungen oder Ähnliches.

    Also von Vorne:

    Am Freitag frĂŒh um 06:00 starte ich aufgeregt und motiviert in mein Abenteuer. Der Abschied von meinem Liebsten fĂ€llt mir schwerer als ich es zeige
 â˜ș

    Die ersten ca. 7 km gehen von Kvikkjokk auf dem Kungsleden Richtung Norden. Es ist ziemlich nass unter mir, von BĂ€chen die den Weg nutzen bis hin zu PfĂŒtzen die eher einem See anmuten bietet sich mir alles. Zwischendrin gibt es aber auch trockene Stellen und natĂŒrlich, gerade ĂŒber die Moore, viele der in Schweden ĂŒblichen Planken.

    Die MĂŒcken sind so aktiv das ich und mein Moskitospray schon nach kurzen aufgebe. Ich ziehe die Regenjacke an und die Kapuze tief ins Gesicht, dass funktioniert super, ist jedoch recht warm. SpĂ€ter ziehe ich daher obenrum einfach alles bis auf den Sport-BH aus, so geht es dann ganz gut.

    Die Stelle an denen sich mein Weg vom Kungsleden trennt und ich weiter Richtung PĂ„rek/Boarek laufe ist auch ein kleiner See, heute werden meine FĂŒĂŸe nur einmal nass und kein mal trocken .

    Ein recht kleiner Bach den ich jedoch nicht ganz ĂŒberspringen kann verschluckt fast meinen Fuß, der von der Kante abrutscht und im Untergrund direkt ein ganzes StĂŒck versinkt.

    Ansonsten klappt aber alles prima. Auch die erste richtige Furt gehe ich Mutig und Konzentriere an und komme gut durch. Trotzdem registriere ich wie rutschig die Steine sind, wie wichtig es ist jeden Schritt sorgsam zu machen, wie viel Zug die Strömung hat wenn man mal Knietief drin steht!

    Mein nÀchstes Etappen Ziel auf Höhe von PÄrek/Boarek erreiche ich so gegen 14:20.

    Langsam werden die BĂ€ume kleiner und weniger, bis sie dann verschwinden.

    Ich bin hin und weg von der Landschaft durch die ich wandere. Die Berge vor mir
 und das ist ja erst der Einstieg zum Sarek.

    Obwohl ich noch massig Zeit hĂ€tte weiterzulaufen und auch weitere 3 km geplant hatte, spĂŒre ich eine Unsicherheit im Bauch. Es ist wunderschön hier. Das Wetter könnte kaum besser sein, ich bin wunderbar voran- und mit allem zurecht gekommen
 trotzdem wĂ€chst da etwas in mir
 ich kann es gar nicht genau beschreiben.




    Ich habe mich ein Jahr auf den Sarek vorbereitet, davon getrĂ€umt, meine AusrĂŒstung zusammen gestellt, mehrere Routen und Alternativen raus gesucht, mich mental auf schlechtes Wetter vorbereitet, mit meinem Partner immer wieder darĂŒber gesprochen der mich nur schweren Herzens ziehen lĂ€sst und mir dennoch den RĂŒcken gestĂ€rkt hat.

    Jetzt stehe ich hier in meinem Traum 
 in diesem Wahnsinns Abenteuer 
. und spĂŒre dass es fĂŒr mich allein zu groß ist.

    Ja ich möchte in den Sarek, gerade jetzt wo ich schon im „Eingang“ stand und ich erahnen kann wie sehr mich das beeindrucken wird, hat dieser Wunsch an GrĂ¶ĂŸe gewonnen.

    Hier und jetzt fĂŒhle ich mich dem jedoch allein nicht gewachsen.

    Ich treffe die Entscheidung umzukehren noch nicht gleich.

    Erst ein Mal beschließe ich nicht weiter zu gehen, sondern mir nach 20km Strecke einen Zeltplatz unterhalb des Boarekmassiv zu suchen.

    In Ruhe Baue ich mein Zelt auf. Koche und Esse, genieße es hier zu sein und bin in Ruhe mit mir.

    Gegen Abend wird der Wind stĂ€rker, aber mein Zelt steht wunderbar, nur schlafen kann ich nicht so richtig. Ich spĂŒre in mir dem GefĂŒhl nach
 Es ist nicht so ganz leicht mir zu zugestehen das ich hier nicht alleine weiter möchte.

    Auch nicht das ich meinen Liebsten ganz schön doll vermisse
.




    Nach einer etwas unruhigen Nacht bin ich gegen 04:30 Wach.

    Beim FrĂŒhstĂŒck entscheide ich mich endgĂŒltig meinem BauchgefĂŒhl zu folgen. Ich erinnere mich daran was fĂŒr mich Yoga bedeutet und was ich den Menschen in meinen Kursen mit geben möchte: „Sei frei du selbst zu sein“ Dass beinhaltet die eigenen Entscheidungen nach eigenem GefĂŒhl zu treffen. Sich in ein Abenteuer auf zu machen und umzudrehen wenn es doch nichts ist.

    Es bedeutet auszuprobieren was ausprobiert werden will und frei zu sein jeder Zeit den Weg, zu Àndern!

    Und so halte ich mich selbst daran und treffe frei meine Entscheidung umzukehren. Hier und jetzt will ich zurĂŒck zu meinem Partner und es fĂŒhlt sich zu 100% gut und richtig an.




    Gegen 06:00 starte ich und laufe den Weg von Gestern wieder zurĂŒck. Nicht ohne den Wunsch wieder zu kommen - mit Begleitung - aber das hat Zeit.

    Ich freue mich auf 8 Tage mehr gemeinsames Erleben, viele kleine und grĂ¶ĂŸere Wanderungen in Schweden und Norwegen und alles was uns dieser Urlaub noch so bringt!

    So endet meine Sarek- Kurz- Geschichte nach zwei Tagen zurĂŒck in den Armen meines Partners, GlĂŒcklich und MĂŒde und um viele Erfahrungen reicher.
    ​

  • Namie
    Gerne im Forum
    • 23.03.2023
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    • Meine Reisen

    #2
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    • Funner
      Fuchs
      • 02.02.2011
      • 2329
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      Gut wer weiß man wann besser abbricht. Hatten wir vor einigen Jahren auch einmal. Nach Kiruna geflogen, mit dem Bus nach Nikkaluokta. Es hat in Strömen gegossen, ohne jede Aussicht auf Besserung in den nĂ€chsten Tagen. 3km nach dem Start das Zelt aufgestellt, da waren schon alle Sachen komplett durchnĂ€sst. Also am nĂ€chsten Tag zurĂŒck zur Bushaltestelle, einen neuen Flug gebucht und ab nach Hause. Wir hĂ€tten die Sachen auch einfach trocknen können und es wĂ€re wieder gegangen, aber es fĂŒhlte sich in dem Jahr einfach nicht richtig an weiterzulaufen.

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      • Hunter9000
        Dauerbesucher
        • 02.06.2012
        • 679
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        Danke fĂŒr den ehrlichen Kurzbericht. Es zeigt sich - und ich hatte das auch schon - dass man ob de rganzen Planung mit Karten, GepĂ€ck, AusrĂŒstung und persönlicher Fitness auch die Psyche nicht außen vor lassen sollte.

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        • ronaldo
          Freak
          Moderator
          Liebt das Forum
          • 24.01.2011
          • 13008
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          Dem BauchgefĂŒhl folgen - unbedingt.

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          • Fjellfex
            Fuchs
            • 02.09.2016
            • 1723
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            So eine Tour soll ja Freude bereiten... insofern war die Entscheidung richtig.
            Und ganz *umsonst* war es ja nicht: immerhin hast du dich selbst ein wenig besser kennengelernt.

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            • Breitfuessling

              Dauerbesucher
              • 06.04.2023
              • 985
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              Ich gratuliere dir zu dieser Entscheidung, in der du Deiner Bauchintelligenz wichtigen Raum gegeben hast!

              Auf ein Neues! Es wird nie zu spÀt sein!

              Genauso habe ich es auf einem Teil meiner Tour auch gehandhabt.
              Viele FĂŒĂŸe vom BreitgrĂŒĂŸling

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              • Goldi
                Erfahren
                • 11.09.2022
                • 264
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                Vielen Dank fĂŒr den (leider) kurzen Bericht. Es ist schön, neben den ganzen Heldenepen auch ehrliche Berichte zu lesen, in denen mal was nicht so klappt wie geplant. Du hast auf jeden Fall richtig entschieden, wobei es hier eigentlich kein richtig oder falsch gibt.

                Nimm einen neuem Anlauf und reise allein an, da sind Abschied und Loswandern entkoppelt. Außerdem bedeutet der Abbruch quasi RĂŒckreise und Urlaubsende. Das macht es leichter, den inneren Schweinehund zu ĂŒberwinden.

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                • Ljungdalen

                  Alter Hase
                  • 28.08.2017
                  • 3376
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  +1, jo, vielen Dank. Ich habe (bei Solotouren) auch öfter mal "psychologische DurchhÀnger", auch und gerade typischerweise am ersten oder zweiten Tag/Abend. Wenn ich da durch bin, geht's...

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                  • Waldlaeuferin

                    Erfahren
                    • 11.03.2013
                    • 234
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Einfach mal schrittweise ĂŒben, die Komfortzone zu verlassen. Hier war der Schritt offenbar zu groß.
                    Es ist immer zu frĂŒh, um aufzugeben.

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