[SCO] Highlands im Glen Etive und Glen Coe - Munros abseits des WHW

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  • Mancunian
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    • 12.06.2014
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    [SCO] Highlands im Glen Etive und Glen Coe - Munros abseits des WHW

    Tourentyp
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    Mitreisende
    Vorbereitungen

    Nachdem Corona in den Jahren 2020 und 2021 eine Schottlandtour recht effektiv verhindert hat, sollte es 2022 wieder soweit sein. Auf zum Munro-Bagging in die Highlands! Die Planung begann etwas holprig im Januar, wurde dann vertagt und verschoben, bis wir wenige Wochen vor dem Termin (übrigens dieses Jahr ein Novum: Wandern Anfang Juni und nicht Ende April) mit der Detailplanung begannen. Da zwei von unserer immer mal in Größe und Zusammensetzung schwankenden Gruppe mit Abstand die meisten Munros (ca 110) bestiegen hatten, orientierte sich die Suche nach dem Zielgebiet an ihren noch offenen Munros. Das waren in den Highlands vor allem die Berge südlich des Great Glen oder genauer südlich des Glen Coe. Letztlich überlegten wir eine ganze Weile hin und her, wie wir es schaffen könnten, die einige der Munros zwischen Glen Etive und West Highland Way in insgesamt 4 Tagen zu erklimmen und gleichzeitig die notwendigen Randbedingungen zu erfüllen. Wer die Tourenberichte der letzten Jahre gelesen hat, kann sich ungefähr vorstellen, welche das sind:
    • Rundtour, d.h. Start und Ziel am Parkplatz des Mietwagens
    • 4 Übernachtungen unterwegs
    • möglichst viele Munros in der verfügbaren Zeit
    • Munros ohne schweres Gepäck erklimmen, d.h. Zelte und Campingausrüstung sollte im Tal bleiben
    • Ridewalks absolvieren, welche die Munros verbinden
    • Camps an Seen oder Flüssen
    • ideal 2 Camps für 4 Übernachtungen, damit der Weg zwischen den Camps möglichst kurz und an einem Vormittag zu schaffen ist
    • keine Strassen oder sonstige Zivilisation in der Nähe (fürs Outdoorfeeling für uns Großstädter)
    Aber es wurde recht schnell klar, dass es diesmal schwer bis unmöglich wurde, alle Anforderungen zu erfüllen. Dafür waren die Berge zu verstreut und die Wege zwischen den Camps zu weit. Sicherlich wäre es möglich von Nord nach Süd, vom Kingshouse zu den Falls of Cruachan mit Gepäck zu wandern, aber das hätte den Charakter einer Durchschlageübung und wäre weit entfernt davon, eine entspannte Schottlandtour zu werden. Mit 20kg auf dem Rücken möchte keiner von uns über die Munros klettern.

    Wir entschieden uns also für eine Lösung, die wir so noch nie durchgeführt hatten. Wir planten nur die ersten beiden Tage und wollten danach einfach mal schauen, was wir für Optionen vor Ort haben, was das Wetter macht und wie fit wir sind.

    Tag 0 - Anreise


    Einstieg zu Ryanair ... noch immer die für uns günstigste Variante um nach Schottland zu reisen


    Schneller, höher, weiter ...

    Und so machten wir uns auf den Weg nach Berlin, um an einem Donnerstag, genauer dem 2. Juni, zu viert nach Schottland zu fliegen. Per Auto ging es zum BER, von dort flogen wir nach Edinburgh, wo wir unseren MG SUV Wagen in Empfang nahmen. Da wir zu viert unterwegs waren, war der Kofferraum sehr voll und der vierte Rucksack fand nur auf der Rückbank Platz. Irgendwie sehen diese SUV Kisten von außen riesig aus und bieten innen den Platz eines Kleinwagens.


    Unser MG in Racing Red ...

    Vom Flughafen fuhren wir nach Westen in Richtung Stirling und stoppten dreimal unterwegs. Wir hatten seit Berlin nichts gegessen und inzwischen echt Hunger. Deshalb ging es zuerst für die letzten massiven Kalorien zu McDonalds. Wie immer eine stressige Angelegenheit, aber da inzwischen auch im Ausland an diesen Terminals geordert werden kann und Platzservice angeboten wird, haben sich die Kommunikationshürden stark reduziert. Was haben wir uns früher einen abgequält, um den schottischen Akzent der Angestellten zu verstehen und um festzustellen, dass ein Meal das gleiche ist wie bei uns ein Menü. Heutzutage muss man fast gar nicht mehr mit Einheimischen reden, um an sein Essen zu kommen. Schade eigentlich.

    Im Anschluss suchten wir auf Google Maps einen Outdoorladen (Zeil: Cotswold Outdoor Stirling) wo wir uns eine Karte kauften sowie die benötigten Gaskartuschen. Waren es zwei oder drei Stk? Ich weiss nur, es waren zu viele. Eine volle haben wir am Ende wieder auf dem Campingplatz gelassen.

    Vom Mäcces aus fuhren wir weiter zu Tesco nach Stockbridge und deckten uns mit Lebensmitteln für die nächsten paar Tage ein. Nudeln, Tomatenmark, Knoblauchpaste, Whisky, Toastbrot, Couscous, Porridge, Honig, Tee, Kekse, Schinken, Hot Cross Buns, Scones u.v.a.m. Diesmal waren wir dabei jedoch schlauer als die Jahre zuvor und kauften mit vollem Magen ein. So wählten wir mit Bedacht und vermieden letztlich zu volle Rucksäcke. Trotzdem resultierte das noch immer in einem zu 2/3 gefüllten Einkaufswagen, der dann irgendwie auf die Rucksäcke verteilt werden musste. Wog mein Rucksack am Flughafen noch 16kg, hatte ich am Start der Wanderung dann 20,5kg zu schultern. Und das wohlgemerkt ohne Zelt, denn die 3 Zelte schleppten meine Freunde mit.


    Einkäufe


    Die Munros kommen in Sicht


    Nach dem Tesco begann für mich geistig so langsam die richtige Tour. Die Vorbereitungen waren damit abgeschlossen und wir konnten endlich loslaufen. Tja, wenn wir denn schon am Start angekommen wären. Aber der Weg von Stirling bis zum Loch Tulla bei Bridge of Orchy sollte sich noch etwas hinziehen. LKWs, Berufsverkehr und diese unsäglichen Touristen mit ihren Wohnmobilen sorgten dafür, dass wir erst gegen 18 Uhr am Parkplatz bei Victoria Bridge ankamen. Der Parkplatz war schon recht voll, neben etlichen PKW standen hier auch kleinere Wohnmobile, wo sich die Camper bereits auf den Abend vorbereiteten. Wir hingegen hatten noch einige Kilometer vor uns.

    Dennoch teilten wir zuerst die Tesco Beutel auf die Rucksäcke und danach 4 Bier unter uns. Es war ein leckeres Bier, was dafür sorgte, dass die Anspannung darüber, was uns die kommenden 4 Tage erwarten würde, sich etwas legte.


    Und es geht los ...


    Blick von der Victoria Bridge


    Hier abbiegen und den WHW verlassen


    Die Landschaft verspricht sehr idyllisch zu werden ...


    Danach liefen wir los. Das Wetter war schon den ganzen Tag mild und bewölkt, ab und zu schaute sogar die Sonne zwischen den Wolken hervor. Es war nicht zu heiss und gerade jetzt am Abend recht angenehm. Wir freuten uns darauf, den Weg zum Camp zügig, aber nicht gestresst zu absolvieren, so dass wir noch bei Tageslicht die Zelte aufbauen konnten. Knapp 9km lagen vor uns. Dabei folgten wir die ersten paar Hundert Meter dem WHW bis zur Brücke, bogen danach aber nach Westen zum Loch Dochard ab. Die Route folgt zu Beginn einem breiten, staubigen Fahrweg, trennt sich aber dann von diesem und folgt als schmaler Trampelpfad dem Flüsschen Abhainn Shira. Dieses floß die meiste Zeit träge und tiefbraun vor sich hin, ab und zu sprang ein Fisch ansonsten war es ruhig, wären nicht die Motorradfahrer gewesen, die auf der A82 in 5km Entfernung vorbei rasten.


    Immer entlang des Abhainn Shira


    Beschauliches Wandern


    Loch Dochard ist bald erreicht


    Das Gehen fiel leicht an diesem Abend. Der Rucksack war zwar schwer, aber ohne nennenswerten Anstieg gut zu tragen. Die Abendsonne versteckte sich in den Wolken, aber es sah nicht nach Regen aus. Nach 3,5km folgte dann die erste kleine Herausforderung. Der Fluss hatte in einer Flussschleife das Ufer so stark erodiert, dass zwischen dem Maschendrahtzaun und der Abbruchkante kaum noch Platz für den Pfad blieb. Noch konnten wir passieren, doch wer garantiert, dass der schmale Bereich nicht unterspült ist und unter unserer Last abbricht?

    Wie zu erwarten passierte nichts und 500m später konnten wir den Fluss an einer breiten und sehr flachen Stelle auf großen Steinen furten. Es gab rechterhand eine wunderschöne kleine Hängebrücke, bevor es auch schon einige Höhenmeter (es waren gerade mal 40) bergan ging. Hier merkten wir den langen Tag dann doch so langsam in den Beinen. Aber nach dem kurzen Anstieg wurde der Pfad wieder eben und uns kam ein alter Landrover Defender entgegen. Das alte Gefährt passte irgendwie stimmig in die Highlands, wo unser Miet-MG sehr fehl am Platz gewesen wäre. Am Loch Dochard, das nun in Sicht kam, sahen wir zwei andere Zelte, was auch die Autos auf dem Parkplatz erklärte. Wir folgten dem Südufer und bogen an dessen Westende nach Norden ab, genau auf den Meall nan Eun zuhaltend. Der Pfad aus der OS25-Karte entpuppte sich als alte Fahrspur, welche sich noch immer gut sichtbar, aber trotzdem völlig verwachsen durch Gelände wandt. Ob der Defender hier noch durch käme? Wir diskutierten eine Weile, konnten uns aber nicht einigen. An einer der unzähligen Schleifen, die der Bach Allt Dochard auf seinem kurzen Weg zum Loch bildet, fanden wir eine schöne Stelle, die grasig und trocken, gleichzeitig aber so nah am Bach war, so dass wir Wasser und eine Waschmöglichkeit hatten. Unsere 3 Zelte sind schnell aufgebaut und wir konnten im schwindenden Licht einen Tee kochen und am Bach stehen und in die weite Landschaft blicken. Die Wolken waren fast weg und morgen versprach ein schöner Tag zu werden.


    Die Zelte stehen ... noch schnell ein Tee/Süppchen und dann ins Bett


    Camp am Allt Dochard

    Doch was war das? Es zwickte ab und zu auf der Haut, es krabbelte im Gesicht, im Nacken und an den Händen. Die charakteristischen kleinen schwarzen Punkte auf der Haut konnten nur eines bedeuten: Der Fluch der Highlands: MIDGES! Ohne Wind und Regen, bei milden Temperaturen waren diese fiesen, kleinen Beissfliegen ab Mitte Mai überall anzutreffen.

    Zu viele waren es nicht, aber es reichte um uns gegen 21:30 ins Zelt zu treiben. Nach tausend Flugkilometern, hunderten Fahrkilometern und ca 10km zu Fuss schliefen wir dann doch schnell ein.​
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  • Mancunian
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    #2
    Tag 1 - Langsam angehen (verschieben wir auf später)

    27,8km - 2030HM - 8h40m

    Im Juni wird es zeitiger hell als Ende April und wenn dann noch die Sonne scheint, dann fühlt es sich um 6 Uhr im Zelt fast schon so an, als wäre es spät am Vormittag. Und so war es wenig verwunderlich, dass wir bereits kurz nach 7 munter waren und in den Tag starteten. Natürlich nicht überhastet. Zuerst gab es Frühstück mit lapprigem Toastbrot, etwas Schinken mit Honig, dazu Porridge und Kaffee. Genug Kalorien für die ersten 5km. Danach leerten wir unsere Rucksäcke und ließen alles in den Zelten, was wir nicht für den Tag brauchten. Mit riesigen Rucksäcken, welche jedoch annähernd leer waren, starteten wir kurz nach 9 erst nach Süden zurück zum Fahrweg und danach in Richtung Westen ins Glen Kinglass.


    Nach Westen zum Glen Kinglass und zu den Munros

    Entlang des Wegs war das Laufen einfach und es ging schnell voran. Auch war das Wetter bestens. Sonne, dazu milde Temperaturen und eine leichte Brise. Am River Kinglass angekommen, folgten wir diesem nun flussaufwärts und mussten dafür unseren Fahrweg verlassen. Der Bach (Fluss kann das Wasser hier noch nicht nennen) plätscherte klar über breite Felsstufen, welche sich immer wieder dazu anboten, etwas schneller voranzukommen als beim Stapfen durch das Heidekraut. Einen sichtbaren Pfad gab es hier nicht. Plötzlich standen wir vorm Zaun einer Schonung, welcher über eine Leiter überwunden werden musste. Der Unterschied der Vegetation zwischen innerhalb und außerhalb der Schonung war dann doch recht markant. Innen wuchsen Kräuter, Sträucher und auch junge Büsche höher, dichter und mit mehr Blüten als außerhalb und vor allem gab es innen eine Menge junger Bäume (Birken und Nadelbäume) die draussen völlig fehlten. Leider wurde das Laufen somit etwas schwieriger und wir waren froh, als wir nach ein paar hundert Metern die Schonung wieder verlassen konnten.


    Frisch sprudelt der River Kinglass


    Die Schonung zieht sich den halben Hang hoch und ist komplett eingezäunt.

    Das Glen Kinglass zog sich in NW Richtung noch knapp 3km dahin und wir folgten dem Bach bis wir ca. 1km vor Talende, wo wir nach Süden drehten und den Hang zum Bheinn nan Aighenan hinauf ächzten. 400m Höhenmeter später hatten wir ein Sattel erreicht, jedoch noch nicht den Gipfel. Dieser war nochmals rund 300 HM entfernt, allerdings war die Steigung nicht mehr so extrem und die Vegetation niedriger als im tiefen Heidekraut der niederen Lagen, so dass es sich bequemer lief.
    Vllt an dieser Stelle ein kurzer Diskurs zu unserer Wegfindung: Wir sind eigentlich Munro-Bagger, d.h. unser Ziel ist es, die Berge zu besteigen. Dazu suchen wir uns meist eine Rundroute von unserem Camp, welche uns über die Gipfel der Umgebung führt. Den Hinweg zum ersten bzw. der Rückweg vom letzten Gipfel erfolgt dabei aus einem wilden Mix von Pfaden, Bachläufen bzw. querfeldein. Dabei haben wir über die Jahre gelernt, dass es in Schottland am wichtigsten ist, den Abstand der Höhenlinien in der Karte im Auge zu behalten, denn nur zu steile Hänge stellen ein echtes Hindernis dar. Ok, ich gebe zu, auch Flüsse, Seen, umzäunte Gebiete, Anwesen etc. sind Hindernisse, aber die Vegetation ist es normalerweise nicht. Insofern kann man recht gut querfeldein gehen und muss sich nicht zwingend an die Pfade halten. Die dünneren Pfade in den OS Karten sind oftmals etwas unzuverlässig. Sie sind zwar da, aber dann evtl. vor langer Zeit letztmalig genutzt und inzwischen zugewachsen, morastig, nass und damit anstrengend zu laufen. Sie können zur Orientierung dienen, meist aber laufen wir nebenher.


    Blick von Munro BnA zum Ben Starav (links oben)

    Etwas später standen wir dann auch auf dem ersten Munro dieser Tour, der einen ebenso unaussprechlichen wie sperrigen Namen trägt: Bheinn nan Aighenan (kurz BnA). Es war inzwischen ca. viertel eins (bzw. viertel nach zwölf) und der doch recht lange Weg bis hierher hatte durchaus seine Zeit in Anspruch genommen. So stärkten wir uns mit Müsliriegel und einem ordentlichen Schluck Whisky und zogen alsbald weiter zum nächsten Munro, Ben Starav.
    Dieser lag noch weiter westlich, d.h. noch weiter von den Zelten entfernt und war vom ersten Munro durch einen tiefen Sattel bzw. Bealach (wie der Schotte sagt) getrennt. Wir stiegen also rund 250HM ab, um am gegenüberliegenden Hang ca. 350 HM nach oben zu steigen. Ben Starav ist so etwas wie der kleine König unten den Munros am Loch Etive, da er über den tief unten liegenden See thront und Aussichten in alle Richtungen bietet. Nach dem anstrengenden Aufstieg folgten wir dem Kamm und erreichten bald einen Vorgipfel, der von unterhalb so aussah wie der echte Gipfel, aber wie so oft erreichten wir dieses vermeintliche Ziel um dann erkennen zu müssen, dass es nochmal ein paar hundert Meter weiter geht.
    Dass wir oben angekommen waren, war auch jedoch bald daran zu erkennen, dass hier deutlich mehr Andrang war, als auf dem Munro zuvor. Zu keinem Zeitpunkt waren wir allein, immer waren mindest 2 weitere Gruppen oder Einzelpersonen in Sicht- oder Hörweite. Der Standardaufstieg zum Ben war auch recht einfach und kurz von der Straße im Glen Etive aus zu absolvieren, so dass hier etliche Tageswanderer unterwegs waren.


    Loch Etive vom Gipfel des Ben Starav


    Wanderhighway ins Glen Etive

    Wir waren trotzdem von der tollen Aussicht überwältigt und ließen kurz die Drohne kreisen, bevor wir den Rückweg antraten. Ben Starav war der Punkt der heutigen Tour, der am weitesten vom Camp entfernt lag und von nun führte uns jeder Schritt zurück. Dabei folgten wir der Ridge (und den Tageswanderern) zum Glas Bheinn Mhor wo wir tatsächlich das erste (und auf der Tour einzige) Mal die Regenjacken auspacken mussten, denn obwohl zuvor ein paar Schauer trocken an uns vorübergezogen waren, traf uns dieser genau und brachte ein willkommene Abkühlung.


    Ein größerer Schauer zieht durch

    Der weitere Weg war wenig spektakulär, von den Aussichten mal abgesehen. Wir trotteten vor uns hin, folgten dem auf und ab der Ridge und hingen jeder seinen eigenen Gedanken nach. Vom Glas Bheinn ging es wieder tief hinab auf 740m und ggü. steil hinauf bis zum Gipfel des Stob Coir an Albannaich-kurz SCaA. Unsere 4er Gruppe zog sich auf den Anstiegen meist etwas auseinander. Die Fitteren zogen vorn weg, ich schnaufte hinterher, konnte aber nie ganz mithalten und hatte am Gipfel angekommen meist ein paar Minuten Rückstand. SCaA war für heute eigentlich nicht der letzte Gipfel. Auf fast direktem Wege zum Zelt lag noch ein weiterer Munro, der Meall nan Eun. Vom Gipfel des SCaA allerdings konnten (und vllt auch wollten) wir aber keinen Weg zum östlichen Nachbargipfel erkennen. Die nordöstlichen Flanken des SCaA waren alle recht steil und um auf dem Meall zu kommen, hätten wir wahrscheinlich einen Umweg in Kauf nehmen müssen. Inzwischen war es jedoch bereits halb sechs und eigentlich war jeder von uns recht erschöpft. Umwege wollte keiner mehr gehen.


    Auf dem Gipfel des Stob Coir an Albannaich


    Ein Blick zurück - Die Spitze in der Mitte leicht rechts ist der Ben Starav

    Zwischenzeitlich waren die Wolken wieder verschwunden und hier oben auf 1044m Höhe saßen wir nun, genossen den Whisky und die Ruhe. Ein Ruhe, die ich mit dem schrillen Surren meiner Drohne jäh zerstörte. Aber was tut man nicht alles für ein paar schöne Aufnahmen. Glücklicherweise war niemand anderes da. Danach packten wir zusammen und stiegen den südöstlichen Ausläufer des SCaA hinab in Richtung Camp.
    Wir suchten trotzdem noch nach einem Weg nach Osten Richtung Meall nan Eun, hatten aber keinen wirklichen Erfolg und fanden keinen gut sichtbaren Trampelpfad. Natürlich hätten wir wieder querfeldein gehen können, aber hier oben waren die Höhenlinien eng und der Hang steil, so dass wir nicht die Bergziege machen wollten und letztendlich den Meall auf morgen vertagten. In gewisser Weise war es trotzdem nicht besonders schlau, den Meall nun auszulassen, aber dazu später mehr.


    Das erste frische Wasser seit dem Anstieg zum Ben Starav


    Angenehmes Licht am Abend


    Blümchen

    Auf den letzten Kilometer zum Zelt füllten wir unsere Flaschen auf und tranken, denn seit dem Aufstieg auf den ersten Munro hatten wir keine Wasserquelle gefunden. Es ist eben ein Nachteil, wenn man dem Gipfelgrat folgt, denn oben gibts keine Bäche und Schmelzwasser auch nicht. Gegen viertel acht waren wir wieder zurück an den Zelten und hatten damit noch ein zwei Stunden Tageslicht. Mit gefundenem Holz entfachen wir ein kleines Feuer und kochten Nudeln und Tee (auf dem Gaskocher). Erschöpft vom langen Tag lagen wir trotzdem alsbald im Schlafsack. Ein anderer Grund dafür war klein, schwarz und sehr nervig, denn im Vergleich zum Vorabend war es windstill und somit gab es noch mehr Midges.


    Feuer vertreibt Midges nachweislich kaum


    Der letzte macht das Licht aus
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    • Ljungdalen
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      • 28.08.2017
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      #3
      Zitat von Mancunian Beitrag anzeigen
      Auf den letzten Kilometer zum Zelt füllten wir unsere Flaschen auf und tranken, denn seit dem Aufstieg auf den ersten Munro hatten wir keine Wasserquelle gefunden. Es ist eben ein Nachteil, wenn man dem Gipfelgrat folgt, denn oben gibts keine Bäche und Schmelzwasser auch nicht.
      Aber ihr hattet doch noch Whisky?!

      Cool.

      Ich liebe solche Tagesausflüge.

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      • Mancunian
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        • 12.06.2014
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        #4
        Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
        Aber ihr hattet doch noch Whisky?!
        Sicher. Ein Flasche für 4 Tage ... Aber Whisky als Durstlöscher? Nee, danke. 🤨 Bier wäre topp gewesen ... lag aber im Auto, 10km von den Zelten entfernt. Genau deswegen gab es am Folgetag sowieso noch eine kleine Diskussion.
        Spoiler: Die Whiskyflasche war an Tag 3 gegen mittags alle.
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        • Hunter9000
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          #5
          Freu mich schon auf die nächsten Tage (und erinnere mich daran, dass ich selbst auch weiter schreiben muss).

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          • Mancunian
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            #6
            Tag 2 - Über die Gipfel zum WHW

            32,6km - 1780 HM - 9h 26m


            Es war sonnig an diesem Morgen und vielleicht war das auch der Grund, warum ich bereits kurz nach 7 wach war. Ich warf einen kurzen Blick aus dem Zelt und war beeindruckt vom Bodennebel, der sich über das Tal gelegt hatte und bereits dabei war zu entschwinden. Richtung See lag ein weißes Band im Tal, in Richtung der Munros hinter uns war der Blick frei. Über uns war nur der blaue Himmel. Schnell startete ich die Mavic um die Stimmung einzufangen und weckte die Jungs mit dem hohen Surren des kleinen Plagegeists. Schon auf dem Videobild der Drohne war gut zu erkennen, wie sich der Nebel immer mehr lichtete und als ich nach ein paar Minuten wieder landete, war er fast verschwunden.



            Morgennebel



            Flussschleife



            Unsere Zelte und der Munro Meall nan Eun im Hintergrund


            Danach machten wir uns ans Aufstehen und genossen ein längeres Frühstück. Irgendwie zog es sich doch noch 2 Stunden hin, bis wir endlich zu unserer heutigen Munro-Runde starteten. Was war geplant? Zu Beginn wollten wir den verpassten letzten Berg von gestern nachholen und danach der Ridge nach Osten folgen, über den Stob Ghabhar bis zum Stob a Choire Odhair. Ob wir von dort bei ausreichend Zeit und Lust nach Norden zum Creise und Meall a Bhuiridh laufen wollten, liessen wir uns ganz bewusst offen.



            Mr McQuack


            Die Sonne stand schon recht hoch, als wir kurz vor zehn nach Nordwesten starteten und dem Meall nan Eun (MnE) entgegen liefen, der quasi als Hausberg nahe unserem Camp über uns thronte. Zuerst lief es sich angenehm leicht und immer dem Bach folgend fanden wir viele Frösche, die im Gras herum hüpften. Der MnE zeigt sich nach Südosten jedoch von seine schroffsten Seite und ist dort sehr steil. Ein Tälchen oder kleine Schlucht führt das Wasser von diesem Hang ab und genau diesem Bachlauf wollten wir hinauf zum Gipfel folgen.



            Am Allt Dochard



            Ein idyllisches Flüsschen

            Die Alternative wäre gewesen, den MnE linkerhand zu umgehen und über das Tal des Coire Chaorach quasi von hinten auf den flachen Gipfel zu gelangen, aber diesen Umweg wollten wir nicht in Kauf nehmen und wählten lieber den steilen und pfadlosen Aufstieg. Was sich nach einer Quälerei anhört, war es dann auch. Die knapp 600 Höhenmeter bis zum Gipfel zogen sich dahin wie Kaugummi an einem warmen Sommertag. Im steilsten Stück war es auch immer wieder schwierig, sich einen Weg durch Felsbänder und tiefes Heidekraut entlang der Bachschlucht zu suchen.


            Im unteren Teil des Aufstieges

            Aber nach etwas weniger als einer Stunde hatten wir es geschafft und standen auf dem ersten Munro des Tages, dem recht unspektakulären Meall nan Eun (928m). Hier oben trafen wir auch den ersten Wanderer des Tages, ein Schotte der auf Munrobagging Mission unterwegs war und in Richtung Ben Starav nach Westen weiter wollte. Wir hingegen mussten nun ein ganzes Stück nach NO gehen, um von dort die Ridge zum Stob Gabhar zu erreichen.


            Abstieg zum Lairig Dorchard


            Die Felsbänder liessen sich recht einfach umgehen


            An feuchten und nährstoffarmen Stellen wuchs Fettkraut

            Den Sattel mit dem Namen Lairig Dochard hatten wir bald erreicht und um den direkten steilen Aufstieg zu vermeiden, wollten wir entlang des Hangs traversieren und so etwas entspannter aufsteigen. Die Idee war grundsätzlich nicht schlecht, wie so oft war die Umsetzung jedoch nicht sonderlich erfolgreich. Das Laufen entlang des steilen Hanges war schwierig, vor allem bedingt durch die Unebenheiten, egal ob Felsbänder, Felsblöcke oder einfach nur große Grasbüschel. Immer wieder kamen kleine Felsbrocken ins Rutschen, die dann einige hundert Meter den Hang hinab kullerten. Wäre man doch ein Hanghuhn mit einem kurzen und einem langen Bein, es würde sich prima laufen lassen. Doch irgendwann hatten wir den Kamm erreicht, der an dieser Stelle doch recht breit war und mehr einem Plateau ähnelte und ein entspanntes Wandern entlang des vorhandenen Pfades zuließ. Hatte sich das Traversieren gelohnt? Wahrscheinlich nicht.


            Auf dem Plateau zum Stob Ghabhar



            Blick ins Tal des Allt Coire a Chaolain (Richtung Glen Etive)

            Wir folgten nun dem Pfad entlang der Ridge über Gipfel und Nebengipfelchen mit unaussprechlichen Namen wie Stob a Bruaich Leith oder Sron a Gearrain. Wir hatten von hier auch einen guten Blick auf die beiden Munros im Norden - Creise und Meall a Bhuiridh (an dessen Flanke sich das Skigebiet des Glencoe Mountain Resort) befindet. Die beiden Gipfel schienen doch recht weit entfernt und konnten wahrscheinlich nicht “mal eben” mit eingesackt werden. Vielleicht wäre es ohne den MnE Umweg des Morgens machbar gewesen, aber inzwischen war es bereits kurz vor 2 und wir hatten den zweiten Munro noch nicht erreicht.

            Nach einer knappen weiteren Stunde war es dann endlich soweit und wir standen auf dem Stob Ghabhar. Von hier oben aus zeigte sich das schottische Highland von seiner besten Seite. Tief unter uns lag der Bergsee Coirein Lochain, weiter entfernt das weite Rannoch Moor. Ringsum viele Berge, deren Namen wir teils kannten, zum Großteil nicht und natürlich die unverkennbare Silhouette des Ben Nevis. Es ließ sich hier gut verweilen. Der putzige Hund eines jungen schottischen Pärchens hatte großes Interesse an unseren Minisalamis, verhinderte aber effektiv, dass ich die Drohne auspackte, aus Sorge, er könne danach schnappen.


            Ein Blick zurück zum Stob Ghabhar

            Nach ein paar Minuten mussten wir dann aber doch wieder weiter. Der letzte Munro des Tages (die beiden Munros im Norden hatten wir bereits abgeschrieben) wartete noch auf uns. Es waren zwar nur knapp 3km bis dahin, allerdings 300 Höhenmeter über Fels und teils loses Geröll nach unten und im Gegenanstieg wieder nach oben. Wenn mir zu diesem Zeitpunkt jemand gesagt hätte, dass ich noch nicht mal die Hälfte der Tagestrecke absolviert habe, hätte ich ihn vielleicht ausgelacht. Denn als wir endlich auf dem Stob a Choire Odhair (SaCO) ankamen, war es bereits gegen 5 und der Nachmittag ging langsam in den Abend über. Dieser Munro war zwar hundert Meter flacher als der vorherige, bot aber die bessere Sicht über das Rannoch Moor.


            Auf dem SaCO - Im Hintergrund ganz links Loch Tulla

            Die Sonne stand inzwischen nicht mehr ganz so hoch und es war später Nachmittag oder früher Abend. Mit diesem Zeitgefühl planten wir nun unseren Rückweg. Es gab mehrere Optionen, in die engere Wahl kamen zwei. Entweder stiegen wir vom SaCO direkt nach Süden ab um dort wieder auf das Flüsschen Abhainn Shira zu treffen, welches uns direkt zu den Zelten zurück führt oder aber wir stiegen über die Ostflanke des SaCO zum West Highland Way ab, der 3km entfernt östlich von uns lag. Dem WHW wären wir zurück zum Parkplatz gefolgt, denn … und hier liegt der Charme dieser Option begründet … im Auto lagen noch ein paar Dosen Bier, welche nach diesem langen und anstrengenden Tag mehr als willkommen waren. Mit einer Mehrheit von 3 zu 1 entschieden wir uns für den Umweg über WHW und Auto und begannen den Abstieg von SaCO hinab nach Osten. Auch dieser Querfeldein-Abstieg zog sich wieder dahin. Es gab zwar keine wesentlichen Hindernisse, aber die Knie mussten jeden Schritt abfedern und bei Erreichen des WHW merkte ich den bisherigen Weg/Tag/Anstieg schon ordentlich in den Beinen.


            Abstieg vom SaCO zum WHW


            Ein Kieselchen

            Es folgten ca 5km entlang des WHW, die zu den gemischtesten Erfahrungen dieser Tour zählten. Einerseits war es inzwischen gegen 7 und das Licht wurde sanfter, das Grün der Lärchen und des Grases hatte eine unglaubliche Intensität. Auch war der WHW auf diesen 5km sehr schön geführt. Es gab Abschnitte am Waldrand entlang mit viel Schatten und durch offenes Geländes im Sonnenlicht. Andererseits war der Belag ein Graus. Die kleinen, faustgroßen Steine, welche hier auf diesem Stück als Belag dienten, bohrten sich bei jedem Schritt in die eh schon empfindliche Fussohle, so dass diese ziemlich schnell schmerzte. Einen flachen Trampfelpfad am Rand gab es nicht.

            Viel war auf dem WHW nicht los um diese späte Stunde, doch ein paar Wanderer kamen uns entgegen (wir waren nach Süden unterwegs) und wir sahen auch das eine oder andere Zelt neben dem Weg.


            Auf dem WHW … Das Pärchen hat sich für die Nacht eingerichtet … wir haben noch 13km vor uns



            der WHW Belag ist ein Graus für geschundene Füsse

            Bei Victoria Bridge konnten wir den WHW verlassen und wir teilten uns auf. Zwei holten das Bier aus dem Auto (Umweg von ca. 1km) und ich konnte inzwischen dem Abhainn Shira folgend zu den Zelten gehen, welche ca. 8km entfernt waren.

            Im Abendlicht war alles noch schöner als zwei Tage zuvor, als wir diesen Weg zuletzt gelaufen sind. Während damals der Himmel recht grau war, leuchtete nun alles in den warmen Farben der tiefstehenden Abendsonne. Und obwohl ich bereits 25km in den Beinen hatte, lief es sich entlang des Flusses wie von selbst.


            Hier waren wir zwei Tage zuvor bereits. Doch das Licht war dieses mal schöner


            Entlang des Abhainn Shira


            Ein weites Tal … alles ruhig


            So könnte ich ewig laufen


            Querung des Flüsschens

            Die 5km bis zum See waren vllt die schönsten, in jedem Falle aber die stimmungsvollsten der Tour. Nach einiger Zeit wurde ich eingeholt und wenig später überholt von meinen Kumpels und Bierholern. Die letzten 2 km bis zu den Zelten verschwand die Sonne dann hinterm Berg und es war bereits kurz vor zehn, als ich endlich die Zelte erreichte. Das Bier kühlte da bereits im Bach ab. Es gab ein schnelles Essen (Nudeln, Couscous, Reis … ich weiss es nicht mehr) und danach konnten wir das kalte Bier geniessen und diesen sehr langen Tag ausklingen lassen. Wir hatten heute 3 Munros geschafft, dabei jedoch 32,6km und 1780 Höhenmeter absolviert.



            Idyllische Brücke am Wegesrand


            Langsam wird es spät und die Sonne verschwindet


            Hat sich der Umweg gelohnt? Dafür auf jeden Fall!
            ---
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            • Mancunian
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              • 12.06.2014
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              #7
              Zitat von Hunter9000 Beitrag anzeigen
              Freu mich schon auf die nächsten Tage (und erinnere mich daran, dass ich selbst auch weiter schreiben muss).
              Hier ist der nächste Tag ... und stimmt ... da ist noch etwas offen in deinem Bericht. 😉
              ---
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              • Goldi
                Erfahren
                • 11.09.2022
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                #8
                Wow, was für ein Wetter. Tolle Fotos. Danke schon mal dafür. Und Respekt für die Strecken und Höhenmeter! Die knubbeligen Kopfsteinpflaster habe ich auch noch in unguter Erinnerung.

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                • Mancunian
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                  • 12.06.2014
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                  #9
                  Zitat von Goldi Beitrag anzeigen
                  Wow, was für ein Wetter. Tolle Fotos. Danke schon mal dafür. Und Respekt für die Strecken und Höhenmeter! Die knubbeligen Kopfsteinpflaster habe ich auch noch in unguter Erinnerung.
                  Vielen Dank ... Das war auch der längste Tag der Tour und wurde eigentlich nur die den Bier-Umweg zum Auto derart lang. Da wir aber nur leichtes Gepäck dabei hatten (Regenklamotten, Verpflegung) war es ganz erträglich.
                  ---
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                  • Mancunian
                    Erfahren
                    • 12.06.2014
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                    #10
                    Tag3 - Ab ins Glen Coe zur Aonach Eagach

                    Teil 1: 8,3km - 56HM - 1h48m - Rückweg zum Parkplatz

                    Hatte ich schon erwähnt, dass wir am Vortag noch lange über der Karte grübelten? Die Herausforderung bestand darin, noch ein paar Berge zu finden und gleichzeitig die ganze Tour praktikabel zu halten. Südwestlich unserer Zelte in knapp 20km Entfernung fanden sich mit Ben Cruachan und seinen Nachbarn noch 4 weitere Munros, doch waren diese Berge für eine Tagestour zu weit entfernt. Das Camp dahin umzuziehen wäre eine Option gewesen, doch stellte sich dann die Frage, wie wir am letzten Tag (also quasi morgen) von diesem Camp zurück zum Auto kämen. Bus oder Laufen? All das war irgendwie unpraktikabel und so entschieden wir uns zurück zum Auto zu wandern und die Gegend zu wechseln. Klar, damit war der grundsätzliche Charakter der Tour ein anderer. Anstatt wie all die Jahre zuvor einfach weiter zu wandern, stand nun eine Fahrt mit dem Auto bevor und damit die gefühlte Rückkehr in die Zivilisation. Aber angesichts der Optionen war das die beste Möglichkeit.


                    Einer der vielen alten Baumstümpfe, die viele Jahrhundert alt sind und an ein bewaldete Highlands erinnern

                    Und so bauten wir die Zelte ab, packten zusammen und starteten bei bestem Sonnenschein zu den 8km zurück zum Carpark. Wir teilten uns dazu auf und ich lief diesmal entlang des Westufers des Loch Dorchard, wobei dort kein Pfad existierte, nur mal mehr, mal weniger hohes Gras und Farn. Der Ausfluss ließ sich recht einfach an großen Steinen überqueren und wenig später standen wir auf dem Pfad, welchen wir in den letzten Tagen bereits zweimal benutzt hatten. Danach führte uns eben dieser Pfad den Fluss talabwärts nach Osten. Die Stepping Stones zum Queren waren angenehm, ebenso der schmale Trampelpfad entlang des Wassers. Lediglich die letzten Kilometer auf dem Fahrweg nerven etwas, aber nach weniger als 2 Stunden waren wir zurück am Auto. Wahrscheinlich hätte das Bier vom Vorabend jetzt genauso gut geschmeckt, aber egal.


                    am Loch Dorchard


                    Nochmals die Brücke über den Fluss


                    Wandern auf dem weichen Pfad war sehr angenehm

                    Danach fuhren wir zurück nach Bridge of Orchy und entlang der schmalen Straße dahin war schon wieder viel Verkehr (Wanderer, Radler, Autos). Ab BoC folgten wir der A82 nach Norden durchs Rannoch Moor und hinein ins malerische Glen Coe. Unser Ziel war die Red Squirrel Campsite, wo wir noch einen Platz bekamen und direkt am River Coe unsere Zelte aufbauen konnten.


                    Am River Coe direkt auf dem Red Squirrel Campground

                    Teil 2 : 11,3km - 1300HM - 4h50m - Aonach Eagach Ridge walk

                    Inzwischen hatten wir uns auch auf ein Ziel für den Nachmittag geeinigt: Aonach Eagach! Ein Name wie Donnerhall, zumindest für britische Wanderer und Munro-Bagger. Die als Aonach Eagach bezeichnete Ridge verbindet die beiden Munros Sgorr nam Fiannaidh und Meall Dearg und ist einerseits wundervoll oberhalb des Glen Coe gelegen und bietet damit atemberaubende Ausblicke auf die umgebenden Berge. Andererseits ist sie aber auch sehr ausgesetzt und wird als schwierigste Ridge (ohne Klettertouren dabei zu berücksichtigen) in den Highlands (ohne Skye zu berücksichtigen) gewertet. Wir wollten uns jedenfalls selbst ein Bild machen. Faul wie wir sind, fuhren wir die 2,5km zum Start der Tour mit dem Auto, stellten dies ab und begannen den anstrengenden Aufstieg an der Südseite des Sgorr nam F. direkt von der A82 aus. Die ersten paar hundert Höhenmeter waren zwar steil, aber gut gangbar, der zweite Teil jedoch war weniger schön. Viel Geröll und ein teils nicht sichtbarer Pfad sorgten für die eine oder andere Herausforderung. Der fehlende Schatten tat sein Übriges, wobei ab und an eine frische Brise wehte und für Abkühlung sorgte.


                    Aufstiegsroute auf den Sgorr nam Fiannaidh von der A82 aus


                    Und von oben ein Blick zurück ins Glen Coe

                    Nach etwas mehr als 1h30m waren wir endlich auf dem Sgorr nam F. angekommen und machten eine kurze Pause. Erster Munro geschafft. Nun aber lag Aonach Eagach zwischen uns und Munro zwei. Der erste Teil bis zum Sgorr Coire Leith war dabei recht einfach. Zu Beginn führte der Pfad für 120 HM recht steil nach unten, um dann nach einem Sattel 100HM ebenso steil wieder nach oben zu führen.


                    Sieht harmlos aus ... Die Aonach Eagach beginnt nach dem ersten Gipfel der Ridge und führt bis zum nächsten Gipfel.


                    Schon etwas näher, nun liegt die AE genau vor uns

                    Danach begann die eigentliche AE Ridge. Für mich es schwierig die Ridge in technische Kategorien einzuordnen, da ich weder ein Kletterer noch Klettersteig-Kenner bin. Wahrscheinlich würde die Schwierigkeit einem einfach Klettersteig der Kategorie A/B entsprechen, nur dass es hier eben keinerlei Seile oder Tritte oder Klammern gab. Nur nackter Fels und dazwischen immer wieder ein Pfad, der zwischen den Feslwänden und Satteln hin und her, hoch und runter mäanderte. Zwischenzeitlich hatte uns auch ein weiterer Wanderer namens Steve aus Sheffield eingeholt, das zwar in britischer Höflichkeit unseren Fortschritt als “You’re doing great!” lobte, uns jedoch trotzdem alsbald überholte und davon kletterte.


                    Eine der schwierigeren Stellen


                    Links und rechts gehts tief runter. Ein Ausstieg auf der Route ist nicht möglich.


                    Manchmal gehts nur auf alle 4en

                    So richtig haarig für mich waren bei der AE eigentlich nur zwei Stellen, wobei das mein persönlicher Eindruck ist. Eine davon war recht ausgesetzt und stellte einen bauchigen Fels dar, der umklettert werden musste, die andere war ein Abstieg von einem Tritt auf einen weiteren unterhalb, wobei der Abstand der Tritte und der Blick in die Tiefe dahinter ein leichtes Beklemmungsgefühl erzeugten. Auch waren die Wanderstöcke dabei im Weg und ich habe sie weggepackt, wobei sich einer von beiden nicht mehr komplett einfahren ließ. Insgesamt hatten wir für die AE knapp 2h benötigt, dabei jedoch 20min Pause eingelegt.


                    Da gehts hoch ... Das schwierigste Stück liegt aber schon hinter uns


                    Da ging es drüber. Ist aber einfacher als es aussieht.


                    kleine Pause auf einem Zwischengipfelchen


                    Von ganz da hinten kamen wir


                    Tief unten das Glen Coe und die laute A82


                    Die Aonach Eagach


                    Der letzte Gipfel, danach ist die Kraxelei vorbei und es wartet ein steiler Abstieg und langer Rückweg auf uns

                    Am zweiten Munro angekommen war ich trotzdem erschöpft und erleichtert. Die Knie waren ziemlich fertig, ebenso zitterten die Beine etwas. Die Aussicht nun noch 850m abzusteigen und entlang der A82 zurück zum Auto zu wandern, war wenig erbaulich. So machte in den Vorschlag, dass meine noch immer fitten Kumpels schon mal vorgehen, das Auto holen und mich dann an der Straße aufsammeln sollten. Gesagt, getan und wenig später hatte ich Zeit in Ruhe und ohne Eile den Pfad hinab zur A82 zu humpeln, bei jedem Schritt leise vor mich hin fluchend über die blöden Steine und den steilen Weg. Es war natürlich trotzdem wundervoll. Die Sonne stand tief und die Schatten wurden lang. Kurz vor der Straße erreichte der Pfad den Bach Allt Ruigh, wo ich meinen Füße etwas Abkühlung und dem Bach ein schönes Käsearoma gönnte. Lange blieb ich nicht sitzen, da ich keine Ahnung hatte, wie viel Vorsprung die Jungs hatten und wann sie mich an der Straße suchten. So wanderte ich das letzte Stück zur Straße und lief ihnen dann entgegen.


                    Blick ins Glen ... sieht idyllisch aus, aber der Strassenlärm ist immer hörbar


                    Allt Ruigh ... idealer Spot um die Füsse abzukühlen

                    Weit musste ich nicht laufen, dann kam mir der rote MG entgegen. Zusammen fuhren wir zurück zum CP, machten uns “hübsch” (frisches Shirt) und fuhren dann zusammen zum Clachaig Inn (gleich um die Ecke vom CP, 1,5km) und freuten uns auf ein frisches Ale und irgendwas zu Beissen. Fish’n’Chips, Burger mit Pommes, Haggis, egal. Im urigen Pub fanden wir auch einen Tisch und bestellten uns an der Theke erstmal 4 Pint Bier. Leider gab es zu den leckeren Bier die nicht ganz so leckere Info, dass heute die Küche aufgrund von Personalmangels nur für “Residentials”, also Übernachtungsgäste kocht. D.h. wir bekamen nichts zu Essen. Sehr schade. Da wir uns nach Kohlenhydraten sehnten, futterten wir alles, was wir finden konnten. z.B. Ketchup, Mayo und HP Sauce, Salz, Zucker und mehrere Tüten Chips, die es an der Theke für wenig Geld gab. Satt machte das ganze nicht, aber es machte die Situation erträglicher. Nach der zweiten Runde Bier waren wir dann auch bereit zurück zum CP zu fahren. Hier entdeckten wir, dass zu jedem Platz auch eine eigene Feuerstelle gehörte und zufällig fanden wir sogar etwas Holz bei uns, so dass wir uns in der Kunst des Feuermachens üben konnten. Das gelang nach einiger Zeit auch, allerdings müssen wir uns dabei etwas seltsam angestellt haben, sodass uns die Leute vom Nachbarplatz noch etwas Holz schenkten. Die dicken Scheite mit einem Taschenmesser zu spalten erforderte jedoch ziemlich viel Geduld und Kraft. Irgendwann ging dann auch die Sonne unter und die Midges kamen hervor, ein eindeutiges Zeichen, dass es Zeit fürs Bett war.


                    Dazu Crisps (also Kartoffelchips, keine Pommes!) und unser Abendbrot war perfekt


                    Im Clachaigh Inn


                    Glencoe Village ... oben links die Brücke bei Ballaculish


                    ---

                    Nachtrag zur Aonach Eagach Ridge:

                    Gestern hab ich gelesen, dass auf der oben beschrieben Route Aonach Eagach am letzten Wochenende 3 Wanderer abgestürzt sind. Das ist sehr tragisch und äußerst schlimm, allerdings auch nicht richtig erklärbar. Bislang weiss man nur, dass die Gruppe aus einem Guide und 2 Clienten bestand, und diese bereits am Beginn der haarigen Stellen abgestürzt sind. Ich selbst hatte auf der Tour aufgrund der Ausgesetztheit vllt zweimal das Gefühl “Wenn de hier runner krachst, wars das!”. Wenn an einer solchen Stelle jemand abstürzt, dann kann das durchaus fatal enden, allerdings ist an diesen Stellen immer nur Platz für eine Person. Wenn nun alle 3 dort abstürzen, dann waren sie evtl angeseilt? Aber letztlich sind das alles Spekulationen. Ich hoffe die Tragödie klärt sich auch aber ich hoffe im Gegenzug nicht, dass dadurch neue Vorgaben und Regeln aufgestellt werden, was den Zugang zu den Bergen einschränken würde.

                    Nachtrag zum Nachtrag:
                    Ein Diskussion auf den Outdoorseiten gibts hier:
                    https://www.outdoorseiten.net/vb5/fo...77#post3212557
                    Zuletzt geändert von Mancunian; 11.08.2023, 08:47.
                    ---
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                    • Mancunian
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                      • 12.06.2014
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                      #11
                      Tag 4 - 2 schnelle Munros am Wegesrand
                      13,35km - 1150HM - 4h20m


                      Früh strahlte uns wieder die Sonne an und es versprach, ein schöner Tag zu werden. Die Tatsache, dass es früh einen Waschraum gab und wir uns nicht im Fluss waschen mussten, war zwar bequem, aber so richtig Outdoor war das nicht. Wie immer gab es gequetschtes Toastbrot und Porridge zusammen mit etwas Kaffee und im Anschluss packten wir die Zelte ein und bestückten die Daypacks für den Tag.



                      Ein sonniger Morgen am Red Squirrel Campground in Glencoe

                      Gegen halb zehn ging es los im Auto das Glen Coe hinauf bis zum Buachaille Etive Beag Car Park, wo wir unseren roten MG abstellten und uns auf den Weg zu den beiden Munros des Buachaille Etive Beag Massiv machten. Die beiden Munros sind relativ “straightforward” und werden meist auf einer Tour absolviert. Dazu führt der Pfad in einem Loop über die beiden Gipfel, dann ins Tal und von dort zurück zum Carpark.
                      Wir starteten in südöstlicher Richtung und hatten nach wenigen Minuten den Abzweig des Weges erreicht, welcher uns hoch auf die Ridge führte. Der Anstieg war nicht besonders schwer. Ein deutlicher Weg, an vielen Stellen mit massiven Steinen haltbar gemacht, führte hinauf auf den Sattel und zeigte, dass hier an den Wochenenden viel Betrieb ist. Da die Tour auch bereits auf 350m startete und der Sattel auf gerade mal 750m Höhe lag, waren wir kaum warm geworden, als wir ankamen. Allerdings war der erste Gipfel des Stob Coire Raineach nochmal 175m höher und zog sich dann doch noch etwas, zumal die Anstrengung der Tage zuvor in den Waden zwickte. Trotzdem standen wir recht bald auf dem ersten Munro des Tages und dem vorletzten der Tour. Die Aussicht war gut und wir waren auf dem Gipfel allein. Noch einmal Aussichten geniessen, den Lärm der A82 tief unten im Tal ausblenden…und schon ging es weiter. Zurück auf dem Pfad erreichten wir bald den Sattel, welchen wir hochgekommen waren.


                      Stob Coire Raineach

                      Der zweite Munro des Massivs lag ca 1,5km südwestlich entfernt. Die Ridge entlang lief es sich gut. Der Weg war gut genug, um die Augen auch mal auf die umliegenden Berge zu richten ohne ständig zu stolpern. An Munro 2 gönnten wir uns eine längere Pause, störten die Ruhe mit dem Surren der Drohne und überlegten parallel dazu, wie wir zurück zum Auto gehen wollten. Es war gerade mal Mittag, wir hatten deshalb noch sehr viel Zeit für die Rückfahrt, ein kurzes Shoppen, irgendwo Abendessen futtern und dann ins Hotel und ein paar Stunden schlafen vor dem Rückflug zeitig am Morgen.


                      Auf dem Weg zu Stob Dubh (der letzte Munro der Tour)


                      Stob Dubh von oben


                      Bidean nam Bian und die anderen Gipfel südlich des Glen Coe

                      So wählten wir einen kleinen Umweg und folgten der Ridge weiter nach Südwesten, hinab fast bis ins Glen Etive. Das Geröllfeld unterhalb des Gipfels machte den Abstieg etwas anstrengend, danach erreichten wir aber den Grasabschnitt und so ging es leichten Schrittes den Hang hinab.


                      Abstieg in Richtung Glen Etive


                      Natur


                      noch mehr Natur

                      Auf ca. 400m Höhe biegen wir jedoch scharf nach Nordwest und gelangten bald zu einem kleinen Bach, welcher unterhalb des Sattels entspringt und nach Süden ins Glen Etive fließt. Das kühle Wasser war sehr willkommen und wir gönnten uns eine Abkühlung (Kopf ins Wasser), füllten die Flaschen nochmals und bauten wie kleine Jungs einen Staudamm aus Steinchen. Danach ging es weiter das Tälchen hinauf zum Sattel und von da weiter ins Lairig Eilde nach Norden Richtung Parkplatz. Der namensgebende Bach Allt Lairig Eilde bildete ca 2km vor dem Parkplatz einige schöne Pools, in welchen wir ein kurzes Bad nahmen und etwas Zeit vertrödelten. Während der ganzen Zeit sahen wir übrigens keine Seele weiter.


                      Im Lairig Eilde


                      Kleiner Pool ideal für ein Bad

                      Die letzten Kilometer bis zum Auto waren schnell überwunden. Die Zivilisation und damit Strassenlärm sowie zu viele, zu schnelle Autos hatten uns wieder. Der MG war bald beladen und wir setzten uns Richtung Edinburgh in Bewegung. Der nächste Stop war “the green welly” in Crianlarich für ein paar dringend benötigte Snacks und Sandwiches.


                      The Green Welly in Crianlarich - ideal am WHW gelegen, aber sehr sehr teuer!

                      Zwei Stunden / 130km später stoppten wir abermals, diesmal vor einem Tesco in Dunfermline um Mitbringsel für daheim zu kaufen. Haggis, Quaker Oats Porridge, Hot Cross Buns, Tee, HP Sauce, Salt&Vingear Crisps sind einige der Dinge, die es daheim nur sporadisch zu kaufen gibt, inzwischen aber häufiger als noch vor 10 Jahren. Dabei ist es ziemlich tückisch hungrig einzukaufen, wenn für den Flug am Tag darauf nur begrenzte Platzkapazität im Rucksack verfügbar ist. So war es kaum verwunderlich, dass die Crisps kamen als Krümelchen daheim ankamen. Wie gesagt, hungrig waren wir noch immer und kehrten deshalb beim “Taste of India” in Rosyth ein. Oh oh, was immer ich bestellt hatte, bot eine völlig neue Erfahrung an Schärfe. Das Cobra Bier reichte nicht aus, um das Brennen auch nur ansatzweise zu entschärfen.
                      Um 9 abends rollten wir zurück über die Forth Bridge zum Flughafen, gaben den MG zurück und checkten im Roxys für eine kurze Nacht ein. Dort klingelte der Wecker gegen 4, was sich als deutlich zu spät herausstellte. 35 Minuten später standen wir im Terminal in einer endlosen Schlange an der Self-Service-Gepäckaufgabe und nur dank der Rufe eines Service-Mitarbeiters “Berlin! Anyone to Berlin?” konnten wir uns vordrängeln und uns an der nicht minder langen Schlange zur Sicherheitskontrolle anstellen. Hier ging es jedoch erstaunlich flott voran und so hatten wir sogar noch fast eine Stunde Zeit, die Shops im Abflugbereich unsicher zu machen.
                      Bald saßen wir im Flieger, ignorierten die Aufforderungen Rubbellose bei Ryanair zu kaufen und flogen zurück, wo wir problemlos landeten und danach heim fuhren.


                      Die Brücken über den Firth of Forth

                      Fazit
                      2022 war ein wirklich gutes Jahr für die Schottland Tour. Durch den späteren Termin im Jahr (sonst wandern wir immer Ende April bzw Anfang Mai unterwegs) war es wärmer, hat kaum geregnet und die Tage waren länger, so dass wir mehr Zeit hatten. Lediglich die Midges waren viel häufiger und sehr nervig und haben uns an allen Camp Locations geplagt. Auch die Tour war sehr reizvoll, aber nicht ideal geplant, weshalb der Umzug an Tag 3 nicht unbedingt zum Outdoor Feeling beigetragen hat. 2023 wollten wir das besser machen, sind aber gescheitert und wieder an einem Tag mit dem Auto gefahren (dazu im 2023 Bericht mehr). Die beiden Touren entlang der Ridges an Tag 1 und 2 mit den grandiosen Aussichten waren jedoch phantastisch.. Auch die Aonach Eagach Ridge war eine tolle Erfahrung und vllt. der schroffste und ausgesetzteste Pfad, den ich bislang in Schottland gemacht habe. Das gute Wetter lässt die AE im Nachhinein fast schon lieblich erscheinen, aber das war sie nicht und bei schlechtem Wetter möchte ich nicht da oben sein und die Unfälle dort oben zeigen auch immer wieder auf tragische Weise, dass die Highlands nicht unterschätzt werden sollten.
                      ---
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