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Die Unendliche Geschichte Gandarmenstieg von Padburg bis (?)Sonderburg
Schön zu lesen – und Eure Improvisationskünste sind super! So muss das Ich habe auch nur die köstlichsten Erinnerungen an Lachsabendessen in Dänemark, auch wenn es so schnell dunkel wurde, dass wegen der Gräten ein Filet die unkompliziertere Wahl gewesen wäre Und der Sternenhimmel sowieso :-)
"Ohne Vergangenheit kann man Keine Zukunft haben" Michael Ende
Ich wache noch einmal auf. Der Grund dafür waren die Komischen Vogellaute die schon die ganze zeit zu hören waren. Plötzlich: Schritte auf dem Kiesweg, die sich eindeutig nähern.
Eigentlich nix Ungewöhnliches auf einem so viel begangenen weg. Trotzdem habe ich plötzlich Puls. Ich denke n Osterfeuer und besoffene Jugendliche. Die Schritte nähern sich und biegen bestimmt gleich nach rechts ab zum Shelter... denke ich und greife leise nach der Lampe neben mir. Die Schritte gehen an der Abbiegung vorbei und entfernen sich rasch. Schon bald ist es wieder still, bis auf das leise entfernte brumen der pumpen.
der Mond scheint inzwischen heller. Ich höre die Natur, sehe den Sternenhimmel, spühre einen kalten hauch im Gesicht. Der puls beruhigt sich wieder. Ich genieße noch ein wenig die Ruhe und die Natur, wundere mich etwas über diese tiefe Zufriedenheit, Schlafe dann aber doch bald wieder ein.
Am Morgen ist das Gras Weiß, von Tau bedeckt und ich meine auch leicht gefroren.
Das Thermometer war in einer Tasche geschützt, aber zeigt trotzdem nur 3 Grad an. Ja es isr Kalt aber die Nacht war gut. Es gibt das Frühstück wieder im Sack, inklusive Schoki Nachchtisch.
Vor dem Packen evaluieren wir noch mal Möglichkeiten. An unserem Tagesziel wird es vermutlich sehr voll werden, da die meisten von hier zum bus wollen werden.. Weiter wird kaum klappen. So richtig wissen wir auch nicht. Wir brechen erstmal auf Richtung Dybbol Strand. Dann sehen wir weiter. Die Klamotten sind noch feucht, kommen erstmal in den Rucksack. Klopapier zum da lassen haben wir keins mehr (Laut Klo ordnung soll man was für den Nachfolger da lassen) - im Gegenteil ich bewaffne mich mit dem Rest, dem letzten Tempo und für den Notfall mit ner Handtuchtablette.
Wir brechen auf, allerdings zurück Richtung[/URL]
Broger.
Das ist aber Planungsgemäß. Den Großen Schlenker haben wir von Anfang entweder ab Broger oder ab Iller Strand (je nach dem wo wir übernachten) quer rüber Richtung Vemmingbund abkürzen wollen.
Nach Kurzer wird es dann doch warm und an einer Holzabsperrung setze ich mich um die Lange Unterhose auszuziehen. Super mitten an der Strasse^^
Unsere Südsee Deko bringt uns wieder das eine oder andere Lächeln, grinsen oder Kurze Gespräche ein. Ein Auto Hupt. Den Menschen ein Lächen ins Gesicht zu Zaubern, sind die 200g wert. Außerdem schützt die Plame vor Regen- entgegen der Wettervorhersage ist wieder schöner Sonnenschein.
Schnell komme man wieder zu Federn und Wiesen. Fast etwas Wüstenartiges haben einige Felder. Auf einer Bank gegnüber eines Hofes Rasten wir (schade einige Meter daneben wäre die Aussicht Schöner - naja ja so ist das halt mit den Bänken manchmal).
So richtig Energie verspürt man heute nicht.
Als wir auf den Strand treffen machen wir bereits die nächste Längere Pause. Die Nüsse sind dran. Michi wirft einen Blick auf meine Nussmischung- meine Mandeln sind nicht geschält (was er eigentlich nicht mag), dafür ist sie Gesalzen. Er hat ungesaltzene Nüsse mit Waalnuss- die ich eigentlich nicht mag bzw. vertrage. Trotzdem fragt er mich ob wer welche haben kann, und wir tauschen uns aus.
Ein Pärchen mit einem Kaffeefilteraufsatz aus Emalie - (oder ist es sogar Keramik?? naja vermutlich doch eher Weißes Plastik), läuft vorbei. Man muss eben Prioritäten setzen. Kaffee gehört offenbar dazu.
Später zeigt sich das, diese Lust auf Salz nicht unbegründet war- es zünden Energiereserven. Dadurch das der Wind frisch ist, merkt man nicht so richtig wie viel man schwitzt - und somit Salz verliert.
Aufs Klo gehen wir auch nochmal ( vor allem um mit etwas schlechten Gewissen unsere Klopapier Vorräte wieder etwas aufzufüllen).
Der Weg geht an der Küste lang. Sobald es geschützt ist, brennt die Sonne und es ist warm.
Ist der Windschutz weg kühlt der Wind. Es beginnt eine Kleien Odysee von Klamotten an-, Klamotten aus, Sonnenhut-Mütze usw.
Während dessen überholt uns eine allein wandernde Frau. Das Pärchen mit dem Kaffeefilter sehen wir auch noch mal- aber der filter hängt nicht mehr am Rucksack - hoffentlich haben sie den nicht verloren.
Mutmaßlich treffen wir uns alle in Dybbol- dem Letzten Shelter vor Sonderburg. Danach fahren unseres Wissens wegen Sonn/Feiertag keine vernünftigen Busse um zurück zum Start zu kommen (irgendwas habe ich maximal noch von Rufbus im Kopf).
An einer Stelle ist die Böschung mit Heuballen gesichtert nachdem es anfing abzurutschen hier wird wohl bald mehr Bauarbeiten fällig. Aber stellenweise wurde auch am weg gebaut. Hier wird wirklich was getan.
Unvermittelt taucht ein schwarzes Dach auf- das Shelter? Nein doch nicht. Aber Nur kurz danach waren wir tatsächlich am Shelter.
Das Shelter ist Ok, Feuerstelle und Tisch ne Ecke davor. Der Boden Ist, wie auch in der App beschreiben Matschig. Im Shelter sitzend ziehe ich mit den Stöcken keine rinnen und beobachte das Wasser beim Ablaufen (sieht ein Bisschen aus wie ne sickerquelle).
Die Weise ist Nass, Als Miche das Klo (dank Grundwasser mehr ein Wasserklosett, als ein eine Humostoilette) höre ich die Schritte vom weiten im Matsch Quatschen. Zelten oder unterm Trap pennen?? Hier nicht !
Es wird vermutlich voll werden- und damit ungemütlich. Nach der letzten Nacht haben wir darauf keine Lust.
Also Was ist Machbar. Direkt weiter zum Bus-wird eng. Hier Pennen und Morgen zum Bus? Wird voll... . Dann stellen wir fest, dass an unserer geplanten Bushalte Stelle der Bus gar nicht fährt und wir weiter nach Sonderburg rein müssten- Heute nicht schaffbar! Morgen schon sehr knapp - wir müssten um 7 Los laufen und schätzungsweise gegen 18.00 Uhr Zuhause zu sein (mit Bus, umsteigen und Autofahrt). Was uns aber zu Spät ist. Michi muss tags darauf wieder Arbeiten, und ich die Behelfsküche aufbauen für den Geburtstag von meinem Dad. Wir checken etliche Möglichkeiten. Zumindest bis kurz vor Sonderburg wäre schön. Bezahl Shelter und andere Route? Sogar eine Taxifahrt ergoogeln wir. Michi meint aber er ist dafür noch nicht alt genug und ich bin zu geizig :-D.
Wir Diskutieren Lange. Eigentlich weiß ich aber schon, welche Lösung die Sinnvollste ist. Und Ich glaube Michi auch, wir diskutieren eigentlich nur noch, um nix wirklich ausgelassen zu haben, was evtl. möglich wäre.
Wenn Wir jetzt zügig aufbrechen, erreichen wir den Bus In Dybbol. Das ist erreichbar, wir versauen uns das Erlebnis nicht damit eine unangenehme Nacht zu verbringen oder noch mit dem letzten Wegstück zu kämpfen, zumal für Morgen immer noch Regen angesagt ist.
Man soll aufhören, wenns am schönsten ist. Und genau das tun wir jetzt. Aber nicht ohne dem Ziel wieder zukommen. Und hier wieder einzustiegen und den Rest bis Skvby, der bisher nie im Gespräch war, auch noch unter die Füße zu nehmen. (oder wegen der Busverbindung evtl. das Stück "rückwärts" zu gehen).
Hinter Shelter geht ein "Weg" den Steilhang hoch. Sieht anspruchsvoll aus. Ohne Rucksack, aber mit Stöcken wage ich mich vor. Ich komme irgendwie Hoch.Sieht aus Las habe jemand einen Weg ins Bromberfeldt gemäht. Ja es sieht aus als käme man weiter.
Wir wagen es mit Rücksäcken, die Stöcke helfen. Wir kommen grade so hoch. Ich bin mit Pinky hängen Geblieben. Aber der Flamingo hatte eh durch ein Unauffindbares Loch Luft verloren. Das wäre der Moment gewesen zu merken, dass hohe Rucksäcke unpraktisch sind. Tun wir aber nicht und so muss die Palme, die sich bisher trotz eines Panzertape flicken, wacker gehalten hat dran glauben. Ein Dorn verursacht einen Riss, der nicht zu flicken ist (zumindest nicht vor ort).
Nach dem Weg druch die Brombeeren müssen wir Nochmal durchs Dickicht. Die Rucksäcke vor dem Bauch geht das aber auch ganz gut.
Ein letzter Blick auf die Ostsee. Letzte Fots werden geschossen, dennoch mahnen wir zur Eile. Besser jetzt zügig und später Pause, als jetzt langsam und Bus weg.
Bald erreichen wir an der Bundestrasse Hinterm dem Kreisel unsere Bushaltestelle. Wieder nur ein Schild. Ohne Nummer. Ohne Plan. Wieder zweifeln wir, ob das denn stimmen kann.
Es gibt ein Käse Brot und Wasser. Je eine Flasche spenden wir dem Rasen.
Der Wind pfeift und, das Bauschild singt im Wind.
Auch wenn wir Sonderburg nicht erreicht haben, so ist es kein Abbruch-, sondern ein früheres Abreisen. Das Tagesziel ist erreicht. Warum jetzt weiter machen und eine schöne Erinnerung gefährden? Es fühlt sich richtig an. Wir hatten eine schöne gemeinsame Zeit und nur das zählt!
„Denn die Schönheit – und nur sie! – adelt und heilt den Menschen und erlöst ihn aus allen Zwängen der Naturnotwendigkeit und der geistigen und sittlichen Gesetze. Sie macht den Menschen frei (...)“ Michael Ende
Der Bus kommt, wir zeigen auf dem Handydisplay wo wir hinwollen. Ca. 10€ kostet die Fahrt.
Die Rucksäcke quetschen wir wieder vor dem Bauch, durchs Drehkreuz und lagern sie im Auto. Das Gewicht beträgt nur noch 15Kg bzw 16,5 Kilo .
Erst dann laufen wir zum Zahlen zur Tankstelle rüber.
Ca. 80€ Koste das Parken.
Nach dem Verlassen des Parkplatz halten wir noch kurz. Ein wenig Salami und 2 kalte Flasche Cola aus der Kühlbox hohlen wir uns noch nach Vorne. Nach so einer Tour mit Leitungs Wasser, oft warm, ist eine Limo immer ein Higlligt finde ich.
Die Rückfahrt verlauft ereignislos. Gesprochen wird nicht viel.
Bei Oyten verlangt das Auto noch nach Benzin. (100€)
Ich glaub um 20.30 sind wir zu Hause, wo schon ein dampfender Topf Bolognese auf uns Wartez .
Die Tour Klingt bei einem gemeinsamen Essen mit Michis Familie aus.
Natürlich müssen wir berichten. Natürlich berichten wir auch von dem Plan, den Gandarmenstieg weiterzuverfolgen.
„Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden.“
— Michael Ende !
Es flogt noch ein Fazit und Packliste und Fakten zum Weg
Angehängte Dateien
Wir sind blinde Passagiere unter einem Sternenzelt.Wir sind Koenige und Bettler auf der Suche nach uns selbst. Sind die Herrscher des Planeten, bis sie auseinander fällt.
Und nur zu Gast auf dieser Welt.
Es freut mich sehr, dass ihr mit positiver Stimmung die Tour beendet habt
Und ich bin schon jetzt gespannt darauf, wann und wie ihr den Weg irgendwann bis zum Ende lauft
Vielen Dank für den schönen Bericht!
Liebe Grüße,
Blubbi
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