[SE, FI(AX)] Therapeutisches Paddeln zwischen Schweden und Finnland

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    [SE, FI(AX)] Therapeutisches Paddeln zwischen Schweden und Finnland

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    Anno 2018 war's, an der Ostseeküste nördlich von Stockholm, in Grisslehamn.
    https://www.outdoorseiten.net/vb5/forum/tourenberichte/tourenberichte-nördliches-europa/107528-de-dk-se-fi-hauptstadtpaddeln-von-berlin-nach-helsinki?p=2515953#post2515953
    Bei einer Paddeltour stand die Querung von Schweden nach Finnland an. Ich habe wegen des prognostizierten Windes die Fähre benutzt, auch wenn sich die Bedingungen im Nachhinein einfacher als erwartet darstellten.


    Und ab da stak der Stachel im Fleische, wand sich, piekte und ließ keine Ruhe, ein "Überfahrttrauma". Es fehlt eben dieses Stück der Paddeltour zwischen Grisslehamn und den Ålandinseln. Im nächsten Jahr 2019 stand eine Weltreise der Traumabewältigung im Wege, in den beiden Folgejahren machte mir Corona einen Strich durch die Rechnung.

    Nun, vier Jahre später sollte es an die Traumatherapie gehen, eine Paddeltour, die sich dem Gedanken der Überfahrt zwischen Finnland und Schweden unterordnete. Dabei war mir die Querungsrichtung egal, von Ost nach West oder umgekehrt, idealerweise sogar in beide Richtungen und damit ohne zusätzliche Fährüberfahrt.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: uebersicht.jpg Ansichten: 92 Größe: 373,5 KB ID: 3189018
    Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA)



    Hier erwartet Euch ein kleiner Bericht, leider ohne Paddelbilder - ich habe nur mit dem Handy und nur mit festem Boden unter den Füßen fotografiert.



    Meine Holde hat mir 10 Sommerurlaubstage frei gegeben, ich habe entsprechend Fährtermine für die Überfahrten zwischen Deutschland und Schweden gebucht, der Zeitrahmen ist gesetzt.
    Mittwoch nachmittags geht es los ...


    Anreise
    Fahrt aus der Heimat und Warten auf die Abendfähre in Travemünde
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20220706_195825.jpg Ansichten: 0 Größe: 336,0 KB ID: 3188966


    Auslaufen in die Ostsee, vorbei an der "Passat" und vorbei an der DKV-Station auf der Halbinsel Priwall. Am Ende einer Ostseetour in 2014 https://www.outdoorseiten.net/vb5/fo...14#post2080314 hatte ich das erste Mal von einer Fährüberfahrt nach Skandinavien geträumt, das kommt mir jetzt wieder in den Sinn.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20220706_215517.jpg Ansichten: 0 Größe: 311,3 KB ID: 3188967


    Nach nächtlicher Fährüberfahrt Start ab Malmö. Das Auto bahnt sich seinen Weg durch ein "fettes" schwedisches Regengebiet. In Stockholm werfen Fahrzeuge auf der Gegenfahrbahn beachtliche Fontänen über den Mittelstreifen auf mein Gefährt, das Boot auf dem Dach ist schon gut im Nassen.

    Das Ziel ist noch ungewiss, es gibt eine Reihe möglicher Überfahrtrouten zu den Ålands, darunter auch die Variante zunächst die Fähre ab Grisslehamn zu nutzen.
    Irgendwo nach Stockholm wird der Wetterprophet aus dem Handy befragt ... seine Botschaft stimmt nicht euphorisch aber vorsichtig optimistisch, allerdings müsste ich gleich morgen mit der Überfahrt starten ohne mich vorher "einzuschaukeln". Am Tag darauf soll der Wind nämlich wieder kräftiger werden.
    Damit wird Singö zum Zielort. Anruf am dortigen Campingplatz, irgendwie versteht man nicht, warum ich dort nur Parken möchte. Egal, das wird sich finden. Vor Ort klärt sich die Verwirrung: Einen Parktarif gibt es nicht, man könne das Auto doch kostenfrei auf der benachbarten Freifläche abstellen. Der Campingplatz mit Sanitäranlagen ist frei zugänglich. Ich erwerbe zwei Duschmarken (die ich immer noch habe) und bedanke mich bei der freundlichen Rezeptionistin.

    Am Abend noch ein kurzer Spaziergang mit Blick in Richtung auf die Ålandsee.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20220707_185929.jpg Ansichten: 0 Größe: 295,9 KB ID: 3188968

    Es ist noch hell, die Sommersonnenwende liegt noch nicht so lange zurück, trotzdem schlafe ich bald im Auto.

    Zuletzt geändert von Paddolf; 20.03.2023, 08:56.

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    #2
    1.Paddeltag
    Am nächsten Morgen.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20220708_093856.jpg Ansichten: 0 Größe: 467,3 KB ID: 3188982
    Am Startplatz ist es fast windstill, wenige 100m weiter werden mich ca. 8kn und damit Windstärke 3 erwarten. Die Richtung Nord bleibt den ganzen Tag erhalten, Wind und Welle treffen das Boot von der Seite. Gegen Mittag soll es auf 10kn auffrischen, damit bleibt der Wind gerade noch im 3-er Bereich und damit innerhalb des Limits, dass ich mir für längere Überfahrten gesetzt habe. (Nur bei Rückenwind würde ich eine längere Überfahrt noch bei 4Bft unter den Kiel nehmen.) Am späten Nachmittag soll die Windstärke deutlich abnehmen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: d1a.jpg
Ansichten: 718
Größe: 188,9 KB
ID: 3189023
    Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA)


    Auf mich warten zunächst 31km Überfahrt nach Södra Västerskär, einer Insel ca. 11km vor einer der Hauptinseln der Ålands.
    Natürlich ist zu Anfang vom Ziel noch nichts zu sehen. Rational weiß man ja, dass da irgendwo ein anderes Ufer ist, trotzdem ein etwas bedrückendes Gefühl, ohne Anhaltspunkt mit dem kleinen Schaukelbötchen ins Ungewisse zu fahren.
    Bald hilft mir die Fähre, die sich nur wenig später von Grisslehamn nach Eckerö in Bewegung gesetzt hat und nun in mein Blickfeld gerät. (Fährlinie gestrichelt auf der Karte) Es muss also hinter dem Horizont etwas geben, wohin sich eine Fährüberfahrt lohnt. Gleichzeitig hilft mir die Fähre den Vorhalt zu bestimmen, mit dem ich die Abdrift durch den Nordwind ausgleichen muss. (Eine spätere Kontrolle mit dem GPS-Gerät zeigt, dass der Vorhalt noch zu schwach gewählt war.)
    Die Fähre entschwindet langsam, aber nahe ihrer Fahrtrichtung werden am Horizont noch ganz fein und zart "Stäbchen" sichtbar. Auf der heimischen Havel würde ich auf weit entfernte Stangen für die Reusenbefestigung tippen – aber hier auf der Ostsee? Eine halbe Stunde später hätte ich irgendwelche im Wasser verankerten Stangen längst erreicht haben müssen, aber die Stäbchen sind scheinbar nicht näher gerückt. Ich kann diese Erscheinung nicht deuten, habe aber auch keine Muße, darüber nachzusinnen, die Paddelei im Seitenwind fordert Konzentration.
    Die Fähre ist aus dem Blickfeld entschwunden, die Stäbchen sind etwas präsenter, geben aber immer noch Rätsel auf. Ein neues Phänomen wird sichtbar: Wenn eine Welle das Boot hebt, kann man "links" neben den Stäbchen am Horizont ein "Streifchen" mit etwas anderer, dunklerer Wasserfärbung erspähen.
    Langsam keimt Hoffnung auf, sollte das Streifchen bereits zu der angepeilten Inselgruppe gehören?
    Das Streifchen wird plastischer, erhebt sich bald wenn auch nur wenig über die Horizontlinie. Nun kann ich den Vorhalt nochmals korrigieren und steuere auf die Inseln zu. Bald stellt sich heraus, dass ich zunächst die etwas höhere Norra Västerskär angepeilt habe, aber das lässt sich wirklich problemlos korrigieren.

    Angekommen im Südosten von Södra Västerskär.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20220708_163933.jpg Ansichten: 0 Größe: 584,1 KB ID: 3188984

    Links am Horizont die Leuchtturminsel Gislan. Bis dorthin wäre die Paddelstrecke zwar nur ca. 29km lang, aber das Anlanden auf Gislan hätte sich kompliziert gestaltet, besser geeignet ist Södra Västerskär.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20220708_163941.jpg Ansichten: 0 Größe: 373,0 KB ID: 3188985

    Inselblick in nördliche Richtung, am Horizont weitere Inseln der Schärengruppe.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20220708_164119.jpg Ansichten: 0 Größe: 730,6 KB ID: 3188986

    Inselblick in südliche Richtung, links am Horizont das "Festland", also eine der Hauptinseln der Ålands.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20220708_164954.jpg Ansichten: 0 Größe: 558,8 KB ID: 3188987

    Jetzt klärt sich auch die Natur der geheimnisvollen Stäbchen – denn an deren oberen Ende drehen sich nunmehr erkennbar je drei kürzere Stäbchen.
    Ungefähr diese Windkraftanlagen markieren nun meine Paddelrichtung. Nach ca. 11km sind zwei direkt der Küste vorgelagerte Inseln erreicht, ich suche einen guten Anlande- und Lagerplatz ... nichts Offensichtliches. Die eigentliche Küste bietet dagegen einen Sandstrand ...

    Angekommen. Und damit ist das Hauptziel meiner diesjährigen Sommertour bereits am ersten Paddeltag erreicht.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: d1b.jpg
Ansichten: 710
Größe: 87,6 KB
ID: 3189024
    Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA)


    Viel Tang, der beim Rotten unangenehme Düfte liefert, viele Mücken, die möglicherweise im Tang brüten – ganz so romantisch, wie es das Bild suggeriert, ist der Lagerplatz dann doch nicht.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20220708_223326.jpg Ansichten: 0 Größe: 342,0 KB ID: 3188989[
    Zuletzt geändert von Paddolf; 19.03.2023, 15:57.

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      #3
      2.Paddeltag
      Der Folgetag startet etwas grau, kein Sommerwetter. Der Wind ist wie angekündigt stärker, ich folge allerdings der Küstenlinie, weite Strecken unter Landabdeckung, paddeltechnisch ist alles im grünen Bereich.

      Welches Ziel gibt es eigentlich?
      Keines!
      Es ist vollbracht, die Überfahrt ist gelungen. Eine Rückfahrt auf eigenem Kiel wäre schön, das Wetter dazu muss aber passen. Die nächsten zwei Tage wird es das wohl nicht – verkündet der Windwahrsager. Zwei Tage habe ich also mindestens Zeit, um durch die Ålands zu fahren – aber immer in der Nähe der Westküste, um bei geeignetem Wetter kurzfristig einen Ausgangspunkt für die Rückfahrt nach Schweden zu erreichen.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: d2.jpg Ansichten: 0 Größe: 314,2 KB ID: 3188994
      Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA)


      Zunächst soll es in die Durchfahrt zwischen Eckerö und Hammarland gehen. Eingangs des natürlichen Kanals ein sehr schönes Mittagspausenplätzchen auf einer Schäre.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG-20220709-WA0000.jpg Ansichten: 0 Größe: 567,1 KB ID: 3188995

      Ab hier zunächst leichter Rückenwind, gegen Ende der heutigen Paddeltour dann ziemlich unvermittelt ein Richtungswechsel um fast 180°.

      Den Lagerplatz finde ich am Westufer der Insel Fågelö.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20220709_184532.jpg Ansichten: 0 Größe: 591,4 KB ID: 3188996

      Das gegenüberliegende Ufer kann sich noch lange am Sonnenschein erfreuen, mein Lager liegt bald im Schatten. Ich hoffe aber auf einen sonnenbeschienenen Frühstücksplatz.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20220709_203247.jpg Ansichten: 0 Größe: 693,0 KB ID: 3188997
      Zuletzt geändert von Paddolf; 19.03.2023, 14:45.

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        #4
        3.Paddeltag
        Nach dem Wachwerden gehört einer der ersten Blicke dem Windwahrsager im Handy. (Ich bin begeistert von der hiesigen guten Datenfunk-Abdeckung und von der Genauigkeit der Windprognosen. Das hilft ungemein bei der aktuellen Tourplanung.)
        Und der heutige Plan sieht vor: Nach Norden, irgendwohin nach Norden, dem Wind entgegen. Ein direktes Ziel gibt es nicht. In zwei Tagen könnte sich ein Fenster mit schwachem Wind auftun, dann müsste ich in geeigneter Position für die Rückfahrt sein. Unter dieser Maßgabe möchte ich dem Nordwind entgegen fahren und mich am Folgetag mit Rückenwindunterstützung in die Startlöcher für die Rückfahrt begeben.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: d3.jpg Ansichten: 0 Größe: 379,5 KB ID: 3189005
        Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA)


        Mit Verlassen des Kanals zwischen Eckerö und Hammarland komme ich in den Bereich mehr offenen Wassers, hier kann sich der Wind hingebungsvoll entfalten, etwa 4Bft direkt von vorn. Es spritzt ganz ordentlich, die Geschwindigkeit ist gering, aber ich kann ja jederzeit umdrehen oder eine der Schären seitwärts des Kurses anlaufen.
        Tatsächlich lockt gerade eine westlich des Kurses gelegenen Schären mit vielversprechenden Ansichten ... komme zu mir, hier gibt es reichlich gute Lagerplätze ... Ich habe allerdings in Nordrichtung ein "Pickelchen" auf einer Schäre am Ende meiner aktuell einsehbaren Umgebung erspäht. Vermutlich ein Seezeichen aus Steinen, aufgeschichtet und weiß gestrichenen, jetzt gegen Mittag scheint es in der Ferne direkt weiß zu leuchten.
        Bis zum Pickelchen fahren – ein gutes Ziel. Danach spricht nichts dagegen, reumütig zu der vorerst verschmähten Schäre zurückzukehren.

        Hart erkämpft ist er, der Weg zum Pickelchen, schwer zu finden ein Anlegeplatz am Fuße des Pickelchens. (Wie ich später lerne, ist bei Schären die Südseite typischerweise durch die damalige Gletscherbewegung von abgehobeltem Geröll bedeckt, die Nordseite ist tendenziell eher glattgeschliffen.) Der Ausstieg aus dem Boot ist etwas tricky, aber wenn ich schon zum Pickelchen gefahren bin, dann möchte ich es auch besuchen.

        Oha ... der abweisende Eindruck des Inselchens findet keine Bestätigung, im Gegenteil umso länger ich zu Fuß unterwegs bin, umso mehr schwindet der Wunsch, zu der ursprünglich angepeilten Schäre zu fahren.
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20220710_170941.jpg Ansichten: 0 Größe: 541,7 KB ID: 3189006

        Und jetzt zeigt sich, der Geröllseite der Insel gegenüber liegt ein geschütztes Häfchen, direkt benachbart ein super Lagerplatz, was geht besser?
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20220710_181721.jpg Ansichten: 0 Größe: 548,1 KB ID: 3189007
        Bei starkem Nordostwind fände man ca. 50m weiter einen geschützten Platz, für alle anderen Windrichtungen ist dieser Platz gut.


        An der Hafenzufahrt sorgt eine Schwelle für eine kleine Brandung, hält nicht nur die Wellen vom inneren Hafenbereich fern sondern auch Boote mit größerem Tiefgang. Wenig Gefahr, partysuchende Besatzungen dicker Motorboot oder Segler erleben zu müssen.
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20220710_183931.jpg Ansichten: 0 Größe: 462,2 KB ID: 3189008
        Bei starkem Nordwind dürfte das Befahren der Hafenzufahrt wegen der Brandung anspruchsvoll sein, aber dann ist man tendenziell ohnehin nicht mit dem Kajak unterwegs.

        Ein Blick auf die "Hafenanlagen" im geschützten Bereich​.
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20220710_203027.jpg Ansichten: 0 Größe: 535,4 KB ID: 3189009

        Inselspaziergang, nahe der höchsten Erhebung.
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20220710_170953.jpg Ansichten: 0 Größe: 502,3 KB ID: 3189010

        Und hier das Seezeichen-"Pickelchen" aus der Nahdistanz.
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20220710_175716.jpg Ansichten: 0 Größe: 521,9 KB ID: 3189011

        Ein kleines Süßwasserreservoir gestattet mir das Auffüllen der Vorräte.
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20220710_172055.jpg Ansichten: 0 Größe: 672,2 KB ID: 3189012

        Wahrscheinlich gibt es hier viele traumhafte Schäreninseln – Ådskär gehört definitiv dazu.


        Ladehungrig macht das Handy auf sich aufmerksam.
        Aber klar doch liebes Handy, Essen ist da, die Powerbank ist Bestandteil der Ausrüstung.
        ... nur ... such ...
        Mist:
        Besteck ist weg.
        Etwas fehlt zwischen Handy und Powerbank, ein Ladekabel. Bösartigerdings hat sich das Kabel nach seiner Nutzung im Auto nicht bemerkbar gemacht und liegt daher immer noch dort.
        Ich muss dann leider umdisponieren, ohne langfristige Windprognose würde ich nur sehr ungern die Überfahrt nach Schweden wagen ... und ohne Fotos für einen ODS-Bericht geht es ja auch nicht. Das Handy zeigt mir für morgen noch einen Campingplatz in geeigneter Lage und wird dann schlafen gelegt.
        Dank des Süßwasserfundes hätte ich locker die paar Tage autark verbringen können, jetzt braucht es doch einen Stromzugang.
        Zuletzt geändert von Paddolf; 19.03.2023, 15:32.

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          #5
          4.Paddeltag

          Am nächsten Morgen sind es immer noch 4Bft Nordwind – und der treibt mich zügig zurück und zwar in den Nabbfjärden und an dessen Ende zum Campingplatz Hummelvik.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: d4.jpg
Ansichten: 676
Größe: 364,8 KB
ID: 3189030
          Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA)

          Ich lande bereits vormittags an (es war ja auch nur eine kurze Rückenwind-Paddelstrecke) und finde einen schönen Lagerplatz.
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20220711_142146.jpg
Ansichten: 647
Größe: 568,9 KB
ID: 3189031

          Dank der sehr freundlichen Zeltplatzbetreiber ist mein Handyladeproblem bald keines mehr.

          Das frisch geladene Handy verweist mich auf einen POI in der Umgebung, ich lasse mich durch den Wald zu einer Sammlung Steinhaufen geleiten ...
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20220711_164304.jpg
Ansichten: 656
Größe: 770,0 KB
ID: 3189032
          ... und bin begeistert, denn ein genauerer Blick zeigt ...
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20220711_164353.jpg
Ansichten: 654
Größe: 780,2 KB
ID: 3189033
          ... dass es sich hier um künstliche Aufschichtungen handelt.

          Eine über lange Jahre betriebene Begräbnisstätte, um die 2000 Jahre alt. (Ich vertraue meinem Handy, dass es die Ergebnisse archäologischer Untersuchungen richtig wiedergibt.) Ein Ort der Stille, des Gedenkens und der inneren Einkehr, hier verweile ich ein wenig.

          Am Abend gibt es noch ein wenig smalltalk mit einem norwegischen Kajaker, der allerdings in seinem Urlaub seiner Hauptleidenschaft frönt, daher mit dem Motorrad unterwegs ist und von Hummelvik aus über die Ålands touren möchte.



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            #6
            So ein Blödsinn, ich habe den Reisebericht der falschen Kategorie "Tourenberichte D,A,CH" zugeordnet ...

            Falls ein "Berufener" das ändern könnte, wäre ich darüber außerordentlich erfreut. Ich bitte um Nachsicht für die erforderliche Mehrarbeit.



            Hurra, die Verschiebung hat funktioniert - herzlichen Dank.
            Zuletzt geändert von Paddolf; 20.03.2023, 14:06.

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              #7
              5.Paddeltag

              Ein sonniger Morgen, vom Wind spürt man fast nichts – kein Wunder, den Lagerplatz habe ich unter anderem mit Rücksicht auf eine gute Abschirmung nach Norden gewählt. Der Windwahrsager verkündet allerdings, dass nach wie vor 4Bft aus nördlicher Richtung auf der Ostsee unterwegs sind, den ganzen Tag lang – aber nur fast den ganzen Tag. Denn mit dem Abend soll auch der Wind einschlafen und erst wieder am Folgemorgen aufwachen, wird dann mit 3Bft aus westlicher Richtung wehen. Genau dieses Wetterfenster soll mir den Rückweg nach Schweden ermöglichen.
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: d5a.jpg Ansichten: 0 Größe: 99,5 KB ID: 3189237
              Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA)

              Ich starte also erst am späten Vormittag mit dem Wind Richtung Süden, ein kurzes Stück auf dem Kanal nach Käringsund. Dort wendet sich der Kurs nach West, bleibt vorerst unter Landabdeckung und erfordert bald eine Entscheidung. Ein kurzes Probepaddeln auf der Ostsee ... ja es geht, die knapp 5km Querung zur Ängeskär lassen sich auch bei 4Bft seitlichem Wind ganz gut fahren. Es passt noch nicht für die eigentliche Querung, aber ich habe den ersten Trittstein der Überfahrt erreicht.

              Bis zum Abend ist noch reichlich Zeit, Gelegenheit für eine ausführliche Mittagspause mit Nickerchen ...
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20220712_135034.jpg Ansichten: 0 Größe: 629,0 KB ID: 3189238
              ... und Inselspaziergang.
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20220712_143156.jpg Ansichten: 0 Größe: 512,0 KB ID: 3189239

              Spülgut, wie alt das wohl sein mag?
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20220712_142936.jpg Ansichten: 0 Größe: 700,9 KB ID: 3189240

              Hat der Wind schon nachgelassen? Eher noch nicht. Ich mache mich trotzdem auf den Weg nach Flyttorna, dem nächsten Trittstein, etwas über 6km, wieder mit anfänglichem Probepaddeln.


              Auch hier auf Flyttorna gibt es noch reichlich Pausenzeit ...
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20220712_171207.jpg Ansichten: 0 Größe: 637,1 KB ID: 3189241
              ... es gelingt mir sogar ein wenig zu dämmern, für richtigen Schlaf reicht es nicht.

              Von Flyttorna aus erspäht man den nächsten Trittstein ...
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20220712_171159_a.jpg Ansichten: 0 Größe: 649,8 KB ID: 3189242Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20220712_171159 Ausschnitt.jpg Ansichten: 0 Größe: 393,5 KB ID: 3189243
              ... Märket, die Leuchtturminsel, geteilt zwischen Schweden und Finnland.


              Die Windprognose passt auf den Punkt, zwischen 19 und 20 Uhr flaut es deutlich ab, ich mache mich auf den Weg, ab jetzt knapp 11km.
              Es fährt sich erstaunlich gut, bald bleibt auch mit Yttre Borgen ein weiterer möglicher Trittstein rechts des Kurses zurück. Hier würde ich nicht ohne Not anlanden, Yttre Borgen ist mehr Steinhaufen als Schäre.

              Die Sonne steht tief und ziemlich genau in Fahrtrichtung. Augenkneifen. Es hilft wenig, den Schirm des Basecaps nach unten zu ziehen, das Wasser reflektiert. Eine eigenartige Stimmung, rechts und links des Kurses die Anmutung von Dämmerung, direkt voraus gleißende Helle gefärbt im rötlichen Licht der tiefstehenden Sonne.
              Links unvermutet ein paar Felsen im Wasser, auf den üblichen online-Karten (Google-Maps, OpenStreetMap, Eniro) nicht verzeichnet. Das "Heulen" von jungen Robben ist vernehmbar, hier sollte man nur im Seenotfall landen. (Nachträglich sehe ich auf www.maanmittauslaitos.fi , dass die beiden Schären auf den Namen "Sankan" hören.)

              Märket ist erreicht ... und ...
              Ein Empfangskomitee begleitet meine Landung. Zwei Damen und ein Herr begrüßen mich, zücken ihre Fotoapparate und lichten mich ab. (Wow, ich bin wichtig.)
              Wie ich anschließend erfahre, sind sie Mitglieder der Finnischen Leuchtturmgesellschaft, die hier für ca. 1 Woche Arbeitsurlaub zur Leuchtturmerhaltung genommen haben. Natürlich erteile ich gern eine Erlaubnis zur Fotoveröffentlichung und finde mich später im Blog der Leuchtturm-Gesellschaft wieder - frisch angekommen auf der Südseite Märkets.
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: tysk-paddlare.jpg Ansichten: 0 Größe: 277,0 KB ID: 3189244
              En paddlare på väg från Åland till Sverige. Bild Jaana I-A
              http://www.majakkaseura.fi/wp-conten...-paddlare.jpeg



              Der Pausenplatz ...
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20220712_223318.jpg Ansichten: 0 Größe: 472,2 KB ID: 3189245
              ... liegt ungefähr auf der finnisch-schwedischen Grenze.
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20220712_223255.jpg Ansichten: 0 Größe: 598,9 KB ID: 3189246

              Zwei schwedische Paddler auf dem Weg von Stockholm nach Turku erreichen bald nach mir die Insel, sie wollen allerding hier nächtigen, machen sich landfein und tragen ihr Übernachtungsequipment in das linke der drei Gebäude.
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20220712_225104.jpg Ansichten: 0 Größe: 348,9 KB ID: 3189247
              (Beachtet die Mückensäule über der Leuchtturmspitze, der Wind ist jetzt komplett eingeschlafen.)

              Pausenbesuch, eine der Damen aus dem Empfangskomitee spricht mich in vorzüglichem Deutsch an. Sie hat in Frankfurt studiert, sich dort verliebt und ihren deutschen Mann nach Finnland "verschleppt". In diesem Jahr jährt sich der Hochzeitstag zum 40. Ich bin wirklich erfreut und wir quatschen noch ein wenig.

              Die Sonne quält sich noch etwas ...
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20220712_223304.jpg Ansichten: 0 Größe: 418,1 KB ID: 3189249
              ... und findet dann doch den Weg in ihr Bett.

              Die Uhrzeit lässt sich schwer bestimmen, man kann hier mit jedem Fuß in einer anderen Zeitzone stehen. Sicher ist es nicht falsch anzugeben, dass ich mich kurz vor Mitternacht an die Weiterfahrt mache. Die schwedischen Paddler können schlafen, sie haben morgen Rückenwind, ich möchte die annähernde Windstille ausnutzen. Vorher aber noch ein Blick in Richtung der Insel Understen, dem nächsten Trittstein der Überfahrt.
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20220712_225748_a.jpg Ansichten: 0 Größe: 371,0 KB ID: 3189250
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20220712_225748_b.jpg Ansichten: 0 Größe: 228,1 KB ID: 3189248
              (Das Foto wurde übrigens nicht erst vor der Abfahrt aufgenommen – und wenn man es weiß, sieht man nicht nur (von rechts nach links) ein Schiff und Understen sondern auch die beiden Paddler.)

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: d5b.jpg Ansichten: 0 Größe: 144,4 KB ID: 3189251
              Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA)

              Der Mond erhebt sich aus dem Meer, ein besonderes Schauspiel. Lange Zeit traut er sich nicht, vollständig aufzutauchen. Auch später bleibt er dicht über dem Horizont, fast Vollmond, über sehr ruhiger See.

              Auf der Nordseite des Kurses fesselt ein anderes Ereignis meine Aufmerksamkeit, ein Holztransporter befährt die Schifffahrtsroute, hält auf mich zu. Ich warte, um zu erkennen ob das Schiff eher vor oder hinter mir kreuzen wird. Im Bedarfsfall muss ich einen Sprint in die eine oder andere Richtung hinlegen, 100m Abstand zum Schiff reichen ja völlig aus.
              Als sich zeigt, dass der Frachter sicher vor mir kreuzen wird, fahre ich doch etwas schneller heran, um in möglichst geringem Abstand zu passieren. Näher als 200m ist es dann wohl nicht.

              Auf Understen finde ich keinen guten Ausstieg. Am Steg des Anlegers würde die vom Wind der letzten Tage verbliebene Dünung das Anlegen behindern, die anderen Ufer sind recht geröllig. (Später sehe ich auf der Karte, dass im Inselnorden ein vielversprechender Landeinschnitt existiert.)
              Also fahre ich ohne Pause weiter. Jetzt fehlt allerdings die Orientierung. Die Grundrichtung West ist klar, richtig verirren kann man sich nicht, aber mittlerweile ist der Entschluss gereift, bis nach Singö durchzupaddeln. Sowohl geradezu als auch links des Kurses sind Lichter von Leuchttonnen wahrzunehmen, ich brauche jetzt doch mein während dieser Überfahrt noch nicht benutztes GPS-Gerät. Das führt mich dann sicher durch die Morgendämmerung zum Campingplatz nach Singö.
              Das Aussteigen fällt schwer, nach knapp 33km sind die Gelenke tüchtig "eingerostet". Boot und Gepäck müssen allerdings noch zum Auto. Dort verbirgt sich auch das Handy-Ladekabel, steckt noch in der Ladebuchse und tut so, als könne es kein Wässerchen trüben. Ich bin zu müde um zu schimpfen und krieche nur noch in den Schlafsack.


              Der Therapieplan:
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: SingoAland.jpg Ansichten: 0 Größe: 381,6 KB ID: 3189252
              Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA)
              Zuletzt geändert von Paddolf; 20.03.2023, 14:40.

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              • Paddolf
                Erfahren
                • 22.10.2014
                • 385
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                #8
                Stellungswechsel

                Rückfahrt? Teilweise!
                Ich bin zwar im Auto Richtung Süden unterwegs, aber der Fährtermin liegt erst in knapp drei Tagen ...

                Gegen Mittag bin ich aufgewacht, war allerdings nicht so fit und erlebnishungrig, um heute von Singö aus noch­mals in See zu stechen. Ziemlich rasch ergab sich der Gedanke, die verbleibende Tageszeit auszunutzen, um in Richtung Fähre vorzufahren und vom erreichten Zielort aus am Folgetag zu paddeln.

                Sicherlich gibt es tolle Paddelreviere, die in Frage kommen, aber der Sankt-Anna-Schärengarten steht ganz oben auf der Liste und Tyrislöt ist ideal für ein Basiscamp.
                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20220713_204749.jpg
Ansichten: 466
Größe: 441,3 KB
ID: 3189616

                Camping Tyrislöt hat einen geeigneten Parkplatz, hier übernachte ich für einen schmalen Taler im Auto - nicht ganz legal. (Dafür nehme ich die Einrichtungen des Zeltplatzes auch nur äußerst sparsam in Anspruch.)

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                • Paddolf
                  Erfahren
                  • 22.10.2014
                  • 385
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                  #9
                  6.Paddeltag

                  Es gibt ein Paddelziel, die Schäreninsel Birkskär.
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: d7.jpg Ansichten: 0 Größe: 364,3 KB ID: 3189620
                  Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA)

                  Die Entfernung ist angemessen, nach Karte sollte eine Bucht auf der windabgewandten Seite existieren und die Lage im Bereich der äußeren Schären lässt mich hoffen, einen Lagerplatz ohne Segler und Motorbootfahrer zu finden. Letzteres erfüllt sich nicht ganz. An einer Einbuchtung im Süden der Insel hat sich ein Segelboot einge­funden. Bei der Vorbeifahrt kommt von dort her laute Musik. Das ist für mich ein Mysterium, warum man "in die Natur" fährt, um dann doch wieder Lärm zu produzieren.

                  Die von mir auserwählte Bucht zeigt sich sehr schön durch Felsen eingefasst und so flach, dass Kielboote nicht einfahren können. Erfreulicherweise gibt es hier keine weiteren Boote. Zwischen der Bucht und den Seglern liegen etwa 300m Abstand, liegt ein Wäldchen und liegen mindestens zwei wallartige Erhebungen. Das reicht, um den Segler-Lärm abzuschirmen. Und nun komme ich zum eigentlichen Vorzug der Bucht – es ist einfach traumhaft schön hier.
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20220714_192354_a.jpg Ansichten: 0 Größe: 554,0 KB ID: 3189621
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20220714_192354_b.jpg Ansichten: 0 Größe: 361,5 KB ID: 3189622

                  Bis nach Birkskär konnte ich mich mit Rückenwind durch das Schärengewirr schlängeln und bin frühzeitig angekommen. Das Zelt steht schon, das Mittagessen ist bereits verspeist ...Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG-20220714-WA0018.jpg Ansichten: 0 Größe: 544,0 KB ID: 3189623
                  ... und der einsetzende Schauer trifft auf die anstehende Entscheidung über einen Mittagsschlaf ... faules Urlaubsleben.

                  Gegen Abend zeichnen tiefstehende Sonne und vorüberziehende Schauer einen dramatisch anmutenden Himmel und laden zum gedankenreichen Betrachten ein.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20220714_213413.jpg Ansichten: 0 Größe: 390,9 KB ID: 3189624

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                  • Paddolf
                    Erfahren
                    • 22.10.2014
                    • 385
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                    #10
                    7.Paddeltag

                    Der letzte Paddeltag, der Wind hat Richtung und Stärke nur unwesentlich geändert und steht mit 4Bft dem Kurs entgegen. Es sind aber nur 17km und davon sind nur die ersten 6km etwas ausgesetzt, kein Problem.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: d8.jpg
Ansichten: 493
Größe: 323,5 KB
ID: 3189627
                    Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA)

                    Halt, 17km sind es dann doch nicht.
                    Ich suche Kupa Klint, in einem Paddelvideo gesehen und einer der Orte, die wenn möglich zu einem Besuch des Sankt-Anna-Schärengarten gehören. OSM kennt Kupa Klint nicht, mein GPS-Gerät kann mir also nicht helfen. Ungefähr weiß ich aber, wo ich suchen sollte, werde fündig, lege auf der Leeseite an und ... bin angekommen.
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20220715_111811.jpg
Ansichten: 471
Größe: 556,1 KB
ID: 3189628


                    Es ist recht zugig auf dem Felsen, aber der Ausblick ist phantastisch – hier in Richtung auf mein heutiges Ziel.
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20220715_113114.jpg
Ansichten: 468
Größe: 534,9 KB
ID: 3189629
                    Das Paddlerpärchen vom Bildvordergrund legt unverständlicherweise auf der Luvseite der Insel an und beschert sich damit unnötig Wasser im Boot. Bald sind die beiden am Gipfel und zücken den Selfiestick. Soweit alles gut, persönlich finde ich es aber seltsam, wenn anlässlich dieser Aufnahmen in die Kamera gegrinst wird und mit Ende der Aufnahme die Mundwinkel wieder nach unten fallen. Warum nicht zu seinen Gefühlen stehen. Ich hoffe, die beiden haben sich auch von der Schönheit dieses Ortes ergreifen lassen, das kann man mit Grinsen aber nur schwer ausdrücken. (Zumal, es war kühl und zugig, kein Grinsewetter.)


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                    • Paddolf
                      Erfahren
                      • 22.10.2014
                      • 385
                      • Privat

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                      #11
                      Abreise ... und ...

                      Heimfahrt. Von Tyrislöt nach Trelleborg, Ankunft gegen Mitternacht, eine Mütze Schlaf im Auto auf einem Supermarktparkplatz und dann die Fährüberfahrt nach Rostock.

                      OT: Vielleicht nichts Neues - trotzdem ein kleiner Hinweis für Einzelfahrer: Bei StenaLine kann man für wenig Geld eine Schlafkoje für eine erholsame Überfahrt hinzubuchen. Wer Zeltübernachtungen schätzt, wird das Platzangebot luxuriös finden.

                      Ohne Probleme und verhältnismäßig entspannt komme ich zu Hause an – nur das Boot hat ein Problem. Bereits am ersten Paddeltag habe ich unvorsichtig mit dem Paddel hantiert und dem Kompass einen Schlag verpasst, den er nicht überstanden hat. In den letzten Tagen hatte der Kompass nur noch eine dekorative Funktion.
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte AnsichtName: 20220717_121537.jpgAnsichten: 0Größe: 350,6 KBID: 3189631





                      Ach jaaa, Paddelurlaub in den Ostseeschären ist schon etwas Feines ... Die Anreise ist allerdings für nur sieben Paddeltage etwas aufwändig (und leider eine kleine Ökosauerei). Ich hoffe, dass ich in zwei Jahren etwas mehr Zeit habe (drückt mir die Daumen), so dass ich mir längere Touren gönnen kann.

                      Vielen Dank für's Mitlesen.

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                      • ronaldo
                        Freak
                        Moderator
                        Liebt das Forum
                        • 24.01.2011
                        • 12890
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Sehr, sehr schön! Und nein, WIR haben zu danken.

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                        • Pflaume09
                          Erfahren
                          • 01.02.2022
                          • 161
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Vielen Dank für deinen Bericht!

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                          • Ljungdalen

                            Alter Hase
                            • 28.08.2017
                            • 3272
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Oha... ich wohne zwar an der Ostsee, aber mit nem Kanu rüberfahren würde ich mir nie trauen. Da gehe ich lieber solo über einen Gletscher

                            Vielen Dank für den Bericht.

                            (Auch immer, hm, beneidenswert: Mittagspausen. Bei mir auf Touren immer von Start bis Ziel so viel Adrenalin, dass ich froh bin, überhaupt nachts schlafen zu können )
                            Zuletzt geändert von Ljungdalen; 28.03.2023, 18:07.

                            Kommentar


                            • AlfBerlin
                              Lebt im Forum
                              • 16.09.2013
                              • 5073
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              Also ich finds auch gut und würde vielleicht mal zwischen den Schären mit meinem Schlauchkajak rumfahren wollen, vielleicht auch eher zwischen Binnenschären.

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                              • Sternenstaub
                                Alter Hase
                                • 14.03.2012
                                • 3769
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                ein spannender und schöner Bericht, danke dafür. Das Meer kann wirklich süchtig machen. Zu den Åland-Inseln wollte ich immer schon mal (ein etwas älterer Traum), aber sicherlich nicht im kleinen Boot, ich kenne meine Grenzen.

                                Two roads diverged in a wood, and I—
                                I took the one less traveled by,
                                And that has made all the difference (Robert Frost)

                                Kommentar


                                • atlinblau
                                  Lebt im Forum
                                  • 10.06.2007
                                  • 5171
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  Danke für deinen Bericht und deine schönen bildhaften Formulierungen.

                                  "Es passt noch nicht für die eigentliche Querung, aber ich habe den ersten Trittstein der Überfahrt erreicht..."

                                  Ich habe 2011 meine Familie entlang von "Trittsteinen" von Säffle aus in den Schärengarten von Lurö im Vänern entführt. (Süßwasserschären, jeden Abend eine eigene Insel und wenig offene See zwischen den Trittsteinen).
                                  Die Querung von Schweden nach Finnland entlang der Åland-Inseln geistert mir auch im Kopf...
                                  Meine längste Querung auf der Ostsee war bisher mit 15 km der Tromper Wiek im Zweier-Faltboot, von Kap Arkona bis zum Königsstuhl, allerdings bei >5Bft Seitenwind. Zwei mal kam die Küstenwache vorbei, um sich über unseren Zustand zu erkunden und der Forderung, schnellstmöglich an Land zu gehen. Haben dann mit "behördlicher Aufforderung" in Nationalpark Jasmund unser Zelt aufgeschlagen... ist auch schon 20 Jahre her.

                                  Kommentar


                                  • tpo
                                    Erfahren
                                    • 19.06.2012
                                    • 395
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #18
                                    danke für den tollen Bericht, St. Anna, Tyrislöt das weckt schöne Erinnerungen.

                                    Goolge maps behauptet Kupa Clint ist hier: https://goo.gl/maps/dZoNpmkfDEQ1Mcyo8
                                    Das könnte sogar so ungefähr passen.

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                                      • 21.01.2008
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                                      #19
                                      Von mir auch ein dickes Dankeschön für Bericht und Bilder. Boot, Zelt und Revier (soweit noch schwedische Ost-Schären) sind für mich sehr vertraut, so fiebere ich nach der Auffrischung verstärkt dem nächsten Urlaub entgegen.

                                      Wenn´s so richtig heiß wird oder zuviel der Mücken gibt ist so ein freistehendes, luftiges Zelt mit Rundum-Blick ideal.

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                                        • 22.10.2014
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                                        #20
                                        @ alle: Vielen Dank für die aufmunternden, freundlichen Rückmeldungen.

                                        @alf: Luftboot und Meer - da lässt sich trefflich streiten. Im "richtigen" Schärengarten finden sich geschützte Bereiche für fast alle Windbedingungen - dann passt es auch mit dem Luftboot. Leider "knabbert" die An- und Abreise an der Urlaubszeit ...

                                        @atlinblau: Hast Du richtig Lust auf die Querung Schweden <=> Finnland? Dann bin ich mal so frech und gebe ich Dir jetzt einen kleinen Schubs: "Mach es einfach, man lebt nur einmal." (Genau dieser Spruch war tatsächlich für mich Anlass, Paddelreisen über den Bereich bis zur deutschen Ostseeküste hinaus zu denken.)

                                        @tpo: Ach ja, die Segler:
                                        Das Segelboot ankert südöstlich vor Kupan, es ist Abend, die dritte Flasche Wein ist gelehrt. Aus intellektuellem Lallen heraus entsteht die Idee, die aktuelle Position in GoogleEarth unter dem Namen "Kupa Klint" zu hinterlegen. Ein unkoordinierter Klick auf die Kartendarstellung und zack - sitzt die Markierung für jetzt und in Ewigkeit ca. 450m entfernt von der tatsächlichen Position mitten im Meer ...
                                        Genauso muss es sich zugetragen haben.


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