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  • NorThor
    Anfänger im Forum
    • 25.10.2022
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    • Meine Reisen

    [NO] Rondane im Herbst

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    Hier mein erster Reisebericht im OS-Forum. Ich hoffe er gefällt euch. Es ging Ende September/Anfang Oktober 2019 in den Rondane Nationalpark und anschließend weiter ins Dovrefjell. Aber manchmal kommt es anders... Viel Spaß!
    ****weitere Bilder folgen****




    Immer häufiger durchstöbere ich Reiseberichte, Blogs und Outdoor-Foren und schwelge in Gedanken an meine letzten Touren in Norwegen. Das Fernweh hat mich wieder fest im Griff. Norwegen, alleine in der Natur, nur ich mit meinen Gedanken. Kein Stress, kein Lärm, Entspannung pur. Nur eine Frage treibt mich um: wohin geht es Anfang Oktober? Ich denke an die Wanderung mit meinem Bruder in Jotunheimen zurück. Eine Wanderbekanntschaft sprach immer wieder davon, wie gut das Wetter im östlich gelegen Rondane-Nationalpark sei. Einige Google-Suchen später steht fest, es geht in den ältesten Nationalpark Norwegens!
    Dank seiner Lage - geschützt durch die Riesen Jotunheimens - herrscht in Rondane ein vergleichsweise trockenes Klima, wenig Regen oder Schnee klingt doch super. Da es trotzdem empfindlich kalt werden kann, habe ich endlich einen guten Grund einen warmen Daunenschlafsack und eine neue Isomatte zu kaufen. Die alte Thermarest, Baujahr 2003, funktioniert einwandfrei, stößt aber bei Minusgraden doch schnell an ihre Grenzen. Mit Schlafsack und Isomatte, geeignet für zweistellige Minusgrade komme ich mir schon etwas "Overdressed" vor, aber man weiß ja nie...

    Die Tour: mein Plan stand schnell fest. Flug nach Oslo, Zug nach Otta, Taxi zum Wanderparkplatz Spranget. Dann zu Fuß mit kleinem Schlenker durch Rondane Richtung Dovrefjell.

    Tag 1
    Wie meistens buche eine Nacht im Anker Hostel in Oslo. Nach der Ankunft versorge ich mich mit Campinggas und spaziere etwas durch die Stadt. Zeit totschlagen, so Recht weiß ich nicht was ich mit mir anfangen soll. So leicht es mir inzwischen fällt mit mir allein beim Wandern klarzukommen, so schwer fällt es mir in Städten.

    Tag 2
    Am nächsten Morgen heißt es früh aufstehen und zum Bahnhof laufen, schließlich möchte ich heute noch etwas Strecke machen.

    Der Plan geht auf, nach knapp vier Stunden stehe ich am Bahnhof Otta und finde sogar eine Mitfahrgelegenheit. Eine Mutter mit kleiner Tochter spricht gerade mit einem Taxifahrer. Sie haben dasselbe Ziel wie ich und kurzerhand teilen wir uns die Kosten und laden unsere zwei großen und den kleine Rucksack der Tochter in den Kofferraum. Meine Mitfahrerinnen sind auf Geburtstagstour und feiern auf einer Dreitages-Hüttentour den 6. Geburtstag der Tochter.
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ID: 3161995

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG-20190929-WA0000.jpg Ansichten: 1 Größe: 3,86 MB ID: 3161353
    Am Wanderparkplatz Spranget sortiere ich meine sieben Sachen und los geht es. Da es schon nach Mittag ist, entscheide ich mit für den Fahrweg in Richtung Rondvassbu. Es ist kühl und die Gipfel sind wolkenverhangen. Glücklicherweise kommt der Wind von hinten und kühl mich nicht zusätzlich aus. Es geht kaum merklich auf und ab, immer wieder reisen die Wolken auf und geben den Blick auf die Gipfel des Smiubelgin frei. Auf den Gipfeln des Smiubelgin liegt leuchtend weißer Neuschnee. Genau so liebe ich die Berge!
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ID: 3161994

    Nach einer gute Stunde sehe ich schon die Hütte Rondvassbu, die zentral in Rondane, am Fuße des 2178 m hohen Rodslottet, liegt. Der meist gewählte Weg führt über den Rondhalsen Richtung Dørålseter. Ich entscheide mich aber für den Weg gen Osten durch das Illmanndalen nach Bjørnhollia. Am ersten See finde ich ein lauschiges Plätzchen für die erste Nacht. Der Wind hat nachgelassen und das Zelt ist schnell aufgebaut. Während ich koche, macht ein kleiner Vogel mit weiser Brust ordentlich Lärm. Später erfahre ich, dass es wohl eine Wasseramsel war, man könnte sie als Wappentier Rondanes bezeichnen. Der Abend endet mit etwas Lesen denkbar unspektakulär.


    Tag 3
    Am nächsten Morgen ist mir im Schlafsack fast zu warm. Vielleicht war es doch die falsche Entscheidung einen Schlafsack mit Übergangsbereich bei -11°C zu kaufen. So viel sei verraten, es war kein Fehler! Ich schäle mich aus dem Daunenbett. Zum Frühstück gibt es Milchreis für zwei. Am Seeufer hat sich Eis gebildet und auch mein Zelt ist mit einer hauchdünnen Eisschicht überzogen. Wunderbar, einmal gut durchlüften und nach dem Frühstück einfach das Eis abklopfen. Schon kann das trockene Zelt in den Rucksack wandern. Heute geht es durch das Illmannsdalen bis Bjørnhollia. Der Weg ist einfach und windet sich immer links des Baches bzw. der vielen Seen, die sich wie an einer Perlschnur aneinander reihen, am Hang entlang. Genau das richtige Gelände um den Körper an die Belastung zu gewöhnen.
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    Vor dem Abstieg zur DNT-Hütte bietet sich mir ein wunderbarer Blick in die Ebene der Atna. Unten angekommen mache ich eine kleine Pause. In der Sonne sitzen, Nüsse essen und entspannen, so lässt es sich leben.
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ID: 3161997
    Ich hadere ein wenig mit der weiteren Planung. Nach Dørålseter führen zwei Wege. Über den Høgronden (2115 m) oder durch das Langglupdalen. Ich riskiere einen Blick aufs Handy und die Wettervorhersage von yr.no, denn 1100 hm wollen auch belohnt werden. Es soll nächste Nacht leichten Schneefall geben. 5-10 cm bei der alten Schutzhütte Høgronbue auf 1742 m sind gemeldet. Eine Entscheidung möchte ich jetzt nicht treffen, also packe meine Sachen und laufe los. Welchen Weg ich nehme, kann ich auch noch in 4 Kilometern entscheiden wenn sich die Wege trennen. Es geht bei angenehmer Steigung bergan, der Wind kommt mir entgegen und ist so gar nicht angenehm. Mütze und Handschuhe helfen und schon bald finde ich mich an einer Brücke, die MacGyver höchstpersönlich aufgebaut haben muss. Mehr als nur einwenig windschief soll sie mich sicher über den kleinen Canyon führen durch dem ein tosender Bach rauscht. Such nach unzähligen Brücken ist mir immernoch etwas mulmig bei den Aussichten im eisigen Nass zu landen. Hilft ja alles nichts. Hüftgurt auf, los geht es und schon bin ich auf der anderen Seite angekommen. Inzwischen ist es schon Nachmittag und ich muss mich entscheiden. Weiter über Berg oder durch das Tal? Schließlich ringe ich mich dazu durch den Berg rechts liegen zu lassen. Es ist mir zu spät und ich habe keinen DNT-Schlüssel um die Nothütte aufschließen zu können. Das Gelände ist so steinig, dass ich fürchte mein Zelt dort nicht aufstellen zu können. Kurz vor dem Abzweig links Richtung Rondslottet sehe ich einen schönen Platz für die Nacht. Frühere Besucher haben eine Steinmauer errichtet, die mein Zelt vor dem kalten Wind schützt, der durch das Tal pfeift. Es folgt die übliche Routine. Zelt aufbauen, einräumen, kochen, lesen und ab ins Reich der Träume.

    Tag 4
    Ich wache auf. Es ist stockdunkel und totenstill. Der Wind hat sich gelegt, wie angenehm, denke ich. Aber Moment - wo ist der Fluss hin? Mein Zelt steht vielleicht 15 Meter vom Fluss entfernt und der war doch am Abend noch sehr deutlich zu hören. Und jetzt? Nichts! Ich suche mit der Hand meine Uhr, die immer an der Leine unter dem Zeltdach hängt. Was ist das? Kurz über der Nase stoße ich an das Zelt. Da liegt irgendwas auf dem Zelt! Und da fällt der Groschen. SCHNEE! Ich drücke das Zelt vorsichtig von innen nach oben. Der Schnee rutsch herunter, das Zelt stellt sich wieder auf und da ist er wieder der Wind. Sturm trifft es nun wohl besser. Ich schlüpfe in Regenhose und -jacke um mich draußen den Elementen zu stellen. Der Wind peitsch mir Schnee ins Gesicht aber es hilft ja alles nichts. Der Schnee drückt das Zelt an den Seiten immer noch stark ein und ich fürchte um das Gestänge. Mit den dicken Handschuhen, die ich zum Glück eingepackt habe, schiebe ich den Schnee vom Zelt. Ein kurzer Blick das Tal hinauf lässt nichts Gutes für den nächsten Tag erahnen. Zurück im Schlafsack ist nicht an Schlaf zu denken. Was mache ich wenn morgen früh so viel Schnee liegt, dass ich nicht vor und nicht zurück komme? Der Sturm rüttelt am Zelt. Nach einer Stunde wiederhole ich mein "Räumprogramm" und finde danach auch wieder in den Schlaf. Am Morgen bin ich sofort hellwach. Wie ist die Schneelage? Mäßig bis saumäßig.
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ID: 3161993
    An vielen Stellen ist den Boden fast schneefrei, an anderer Stelle ist er liegengeblieben. Schneeverwehungen in nicht erkennbaren Höhe zieren die Landschaft. Nach dem Frühstücksmilchreis geht es los. Das erste Mal seit ich in Norwegen auf Treckingtouren unterwegs bin starte ich den Wandertag mit Regenhose über der Treckinghose, Hardshelljacke, Mütze und Skihandschuhen. Bis zum Wanderweg sind es vielleicht 50 Meter aber ich brauche sicher 5 Minuten bis ich einen Weg durch den Schnee gefunden habe. Wie soll das nur weitergehen? Erst einmal gilt nur eins: los gehen. Bis Dørålseter sind es ca. 15 km und ich bin früh dran. Bei guten Wetterbedingungen ein Spaziergang bei gerade mal 200 hm auf- und 300 hm abwärts. Immer wieder suche ich Wegmarkierungen und komme schließlich zu dem Schluss, dass heute einzig gilt, am Pass oben anzukommen. Immer wieder versinken ich im Schnee, einige Male sogar bis zur Brust. Da hilft nur noch Rucksack abschnallen und aus dem Schnee rauswälzen. Die meiste Zeit wate ich durch schienbein- bis kniehohen Schnee. Das und die eisigen Temperaturen zieren an meinen Kräften. Gegen Mittag treffe ich kurz vor dem höchsten Punkt der Etappe auf einen Norweger, der in entgegengesetzter Richtung unterwegs ist und so fertig aussieht wie ich mich fühle. Wir sprechen kurz über das was uns jeweils noch erwartet und verabschieden uns kurz danach. Am Pass angekommen stolpere ich mehr als ich gehe. Es wird mir kurz schwarz vor Augen. Pause. Jetzt. Ich lass mich auf einen schneefreien Stein fallen, nehme einige Schlucke aus der eisgekühlten Trinkflasche und esse. Nüsse, Müsliriegel, Trockenfleisch, einfach alles was sich kalt essen lässt. Den Kocher möchte ich bei diesem Schneesturm nicht auspacken. Der Abstieg ist ungleich einfacher. Auf der windausgesetzten Seite ist der meiste Schnee weggehen und ich kann den Spuren des Norwegers folgen. Die Suche nach einem Weg entfällt somit. Erst gegen später sind die Fußabdrücke so verweht, dass ich etwas genauer hinschauen muss. Bevor ich an der Hütte Dørålseter ankomme gilt es noch einen steilen Hang zu umrunden und durch den Schneematsch Richtung Anta zu gehen. Die Brücke über den Fluss feier ich geradezu. Für bedeutet sie am Ziel für heute angekommen zu sein. Leider ist die Hütte noch geschlossen. Ich beschließe mein Zelt am Müllverbrennungsplatz aufzubauen. Dieser ist geschützt durch einen Steinwall und fast schneefrei. Den restlichen Tag verbringen ich mit Grübeln. Eigeltich wollte ich von hier weiter durch das Dørålsglupen. Aber bei diesem Wetter und alleine scheint mir das nicht gerade vernünftig. Die Entscheidung soll am nächsten Morgen fallen. Gegen später kommt mir in den Sinn wie gut es war, dass ich mich gegen die Gipfeltour entschieden habe. Das hätte schiefgehen können.

    Tag 5
    Am nächsten Morgen nimmt mir das Wetter die Entscheidung ab es schneit immer noch. Bedeutet für mich schweren Herzens, Abbruch. Ich nehme den Fahrweg nach Blæsterdalen. Das Wetter klart auf und bald laufe ich im Sonnenschein. Große Seen und weite Blicke entschädigen für den tristen Fahrweg.
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ID: 3161992
    Bei Blæsterdalen biege ich links auf einen Waldweg ab und laufe einige Kilometer weiter bis ich kurz vor Fallet die Grimse überquere. Eine offene Schutzhütte und ein noch qualmendes Feuer davor lassen mich kurzentschlossen das Zelt am Flussufer aufbauen. So richtig bekomme ich das Feuer nicht in Gang, trockenes Holz ist leider Mangelware.
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ID: 3161998
    In der Dämmerung dann das Highlight, eine große Elchkuh schreitet ganz gemütlich am anderen Ufer vorbei. Noch bevor ich die Kamera zücken kann ist wieder im Wald verschwunden. Einigermaßen versöhnt verschwinde im Zelt.

    Tag 6
    Heute heißt es zurück in die Zivilisation. Der Plan ist es, die 10 km Straße nach Folldal abzureißen und dort den Bus zur 27 km entfernte Hjerkin Fjellstue zu nehmen. Die Asphaltkilometer ziehen sich ganzschön und die Füße schmerzen schon bald. In Folldal angekommen dann die große Enttäuschung. Es gibt lediglich ein Rufbus, dort erreiche ich aber niemanden im Telefon. Also weiter zu Fuß in Richtung Hjekin, zur Not muss ich eben an der Straße ein Plätzchen für die Nacht suchen. Während ich, einigermaßen schlecht gelaunt die Straße entlang gehe, versuche ich immer wieder mein Glück bei der Hotline. Plötzlich meldet sich jemand, ich frage nach einer Verbindung und erfahre, dass schon bald ein Bus in Folldal startet. Glück muss man haben. Schnell umgedreht und zurück gelaufen. Der Bus steht schon parat als ich ankomme. Außer mir gibt es nur einen weiteren Fahrgast. Der Bus hält zwar erst am Bahnhof in Hjerkin, das ist mir aber sowas von egal. Nach ein paar Minuten stehe ich an der schönen Rezeption der Hjerkin Fjellstue. Ich frage nach einem Bett im Schlafsaal, der allerdings nicht verfügbar ist, da es ein Hundesport-Event umfunktioniert sei. Na gut, dann ein Einzelzimmer. Nach den letzten Beiden Tagen gönne ich mir eine nicht ganz günstige Nacht und komme dafür in den Genuss einer heißen Dusche. Solange ich will, so oft ich will. Ich sitze noch eine Weile im Kaminzimmer und erfahre, dass im Dovrefjell einige Wanderer von der Hütte Reinheim ausgeflogen werden mussten, da es so viel Neuschnee hatte. Dieser Wintereinbruch war auch für die Norweger selbst sehr überraschend. Normalerweise schneit es nur wenig und der Neuschnee übersteht den nächsten Tag nicht. Ein wenig beruhigend, meine Planung war dann nicht ganz so blauäugig wie ich es schon befürchtete. Für den Tag lasse ich es gut sein und verkrieche mich im Zimmer.

    Der Rest
    Am Folgetag genieße ich das Frühstück und buche eine weitere Nacht, allerdings im Zelt. Ich werde darauf aufmerksam gemacht, dass es sehr kalt werden soll. Man möchte wohl nicht für einen erfrorenen Gast bekannt werden. Ich versichere der guten Dame, dass ich entsprechend ausgerüstet sei und stelle mein Zelt, nahe dem Küchenhäuschen für Camper auf. Überflüssig zu erwähnen, dass ich der einzige Verrückte mit Zelt bin. Mit leichtem Gepäck mache ich einen kleinen Auslug zum Bahnhof und weiter zum Snøhetta Viewpoint. Es handelt sich dabei nicht nur um einen einfachen Aussichtspunkt sondern eine kleine Hütte mit Panoramafront Richtung Dovrefjell und einem gusseisernen Ofen. Es ist angenehm warm und ich nutze die Möglichkeit abwechselnd zu lesen und die Aussicht zu genießen. Zurück am Zelt gönne ich mir eine Dusche und setze ich zum Kochen in die beheizte Küche. Als ich gegen 20 Uhr zum Zelt gehe, spüre ich bereits die angekündigte Kälte. Das Thermometer zeigt -6 °C an. Es ist sternenklar und ich beschließe mein Glück mit Aufnahmen vom Sternenhimmel zu versuchen. Lichtverschmutzung gibt es nur vom Haupthaus.
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ID: 3161999
    Nach wenigen Minuten sind die Finger steifgefroren und ich verkrieche mich im Schlafsack. Gegen 2 Uhr nachts wache ich auf, die Füße sind kalt und generell ist es nicht gerade übertrieben warm. Ich Schäle mich aus dem Schlafsack und renne in der langen Merinohose rüber in die Küche. Kurz ein Blick auf aufs Thermometer an der Wand: -15 °C. Tatsächlich etwas frisch. Ich koche mir einen Tee und fülle ihn in meine Trinkflasche. Der Tee wärmt mich von innen und dient danach als Wärmeflasche. Mit dieser Heizung verschlafe ich die Nacht und wache gut erholt am nächsten Morgen auf.

    Alles ist tiefgefroren. Ich kratze das Eis vom Zelt, stellenweise haben sich richtige Eisplatten gebildet und verabschiede mich. Die Wanderung ist leider deutlich früher beendet, als ich es geplant hatte. Für mich geht nun noch weiter mit dem Zug nach Trondheim. Trondheim gefällt mich ausgesprochen gut und die verbleibenden Tage vergehen kurzweilig in der Stadt und bei einem ausgedehnten Spaziergang entlang der Küste.

    Auch wenn erst die Enttäuschung über die abgebrochene Tour im Vordergrund stand, denke ich mit ein wenig Abstand gerne an diesen Urlaub zurück. Es wird definitiv nicht der letzte Urlaub im Rondane-Nationalpark gewesen sein.

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Ansichten: 244
Größe: 2,57 MB
ID: 3162003
    Beginnzeit
    28.09.2019
    Endzeit
    07.10.2019
    Zuletzt geändert von NorThor; 30.10.2022, 22:36.

  • Pflaume09
    Erfahren
    • 01.02.2022
    • 161
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    Danke für deinen Bericht!

    Kommentar


    • zilka

      Erfahren
      • 29.06.2017
      • 420
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      Auch von mir Danke für den schönen Bericht! Ich finde gerade die ungewöhnlichen Berichte spannend.

      "Nach der Ankunft versorge ich mich mit Campinggas und spaziere etwas durch die Stadt. Zeit totschlagen, so Recht weiß ich nicht was ich mit mir anfangen soll. So leicht es mir inzwischen fällt mit mir allein beim Wandern klarzukommen, so schwer fällt es mir in Städten."

      Das geht mir genauSO.
      Nur in diese treffenden Worte habe ich das noch nie gefasst.
      zilka

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