[IS] From shit to gold? 10 Tage zwischen Fjallabak und Langisjór

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  • vobo

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    • 01.04.2014
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    • Meine Reisen

    #41
    Verrückte Tour in den letzten Tagen - und viele Stimmungsschwankungen. Danke für den Bericht - und jetzt bin ich noch mehr gespannt auf den nächsten 😉.

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    • jeha
      Erfahren
      • 04.08.2005
      • 381

      • Meine Reisen

      #42
      Ich auch!!

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      • Dieter

        Dauerbesucher
        • 26.05.2002
        • 537
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        • Meine Reisen

        #43
        Ach ja, der Grænihryggur - ein Kleinod im Fjallabak!
        Ich liebe diese ebenso über- (Laugavegur), wie unterschätzte (der ganze Rest) Gegend.

        2013 hatte ich zwischen zwei Reiseführungen eine knappe Woche frei, bin mit dem Bus nach Landmannalaugar und konnte dort erleben wie ein nächtlicher Sturm zwei Drittel des Zeltplatzes leergefegt hat. Ein Tag später war es etwas freundlicher und ich habe meinen Zeltplatz in die Hattver verlegt. Hatte schon lange geplant die Gegend dort zu erkunden. Das Wetter zwang mich dort weiter abzuwarten und dann kam der Tag der Tage und querte morgens mit leichtem Gepäck den Gletscherfluß (Hamragil). Fand auch im Tal hinter der "Felswand" den schönen, einfachen Weg (nein, nicht die steile Rinnne!) auf den Bergrücken der mich dann nach Norden zum Grænihryggur brachte. Traumwetter, kein Wind, kaum ein Wölkchen am Himmel und kein Mensch weit und breit. Auf dem gleichen Weg zurück zum Zelt. Der Gletschfluss am späten Nachmittag natürlich eine Herausforderung. Am nächsten Tag teilweise im Nebel zurück nach Landmannalaugar und weiter nach Reykjavík.

        Zehn Jahre sind offensichtlich eine lange Zeit. Fast schon eine andere Epoche? Da gab es kein GPX File und keine ausgepflockte Route nur eine paar vage Quellen in Isländisch und das Jahrbuch des FÍ. Vielleicht sind mir deshalb während der vier Tage in der Hattver nur eine Handvoll Leute begegnet. Die ruhigen Zeiten sollen jetzt dort ja vorbei sein.

        Soll man das jetzt bedauern, dass auch andere Menschen das schön finden, was man selber schön findet? Dass sie auch dahin wandern, wo man doch selbst hinwandert. Dass auch sie den GPX File auf ihr Handy runtergeladen haben und jetzt dem blauen Pfeil zum Grænihryggur nachhatschen? Wie viele Wegbeschreibungen zum Grænihryggur gibt es inzwischen im Netz? Keine Ahnung - will es auch gar nicht wissen. In 24 Jahren Internetpräsenz hab ich in dieser Beziehung schon mehr veröffentlicht, als ich es aus heutiger Sicht für gut befinde. Manches auch nicht - zum Beispiel den Weg zum Grænihryggur.

        Werden nun nicht durch diese Tourbeschreibung, detailliert illustriert durch 60 (!) - ich kann mich auch verzählt haben - Fotos, gerade noch mehr Besucher zum Grænihryggur gelockt? Noch mehr Sch...drohnen?​
        Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
        ... eine krasse Entzauberung und zusätzlich noch der Verlust eines ehemaligen Mythos.
        Nun, die Zeichen der Zeit gehen einen anderen Weg. Das isländische Hochland blieb bisher vom Massenandrang der Touristen verschont, aber das ist leider vorbei. Die (unmittelbare) Nähe zu Landmannalaugar öffnet hier ein Einfallstor von beachtlicher Größe. Leider hat sich das erschreckend schnell rumgesprochen.
        Ich hatte mir das anders vorgestellt und spüre noch immer die Enttäuschung.
        Die Landschaft ist (und bleibt!) immer noch unglaublich, einzigartig und faszinierend und wird deshalb auch weiterhin einen festen Platz in meinem Herzen behalten.
        Das lässt Raum für weitere Ideen in der Zukunft.
        Nun, Landmannalaugar war noch nie ein Ort der Ruhe - ebenso wenig wie der Laugavegur. Tut der Schönheit der Gegend keinen Abbruch. Man muss nur eine wenig um die Ecke gehen.

        Aber dein letzter Satz freut mich ganz besonders. Das ist es was zählt! Der Mythos ist nicht entzaubert, er ist nur eine romantische Projektion. Der Schönheit der Natur kann sie kaum etwas anhaben - man braucht inzwischen nur etwas mehr Geduld bis die Karawane weitergezogen ist.

        Hängt wohl alles von der Erwartungshaltung ab, die wir im Rucksack mit uns schleppen.

        Ein Teil meines Jobs als Tourguide in Island ist es auch mit einer Busladung von Touristen in 6 Tagen rund um Island zu reisen (wir nennen das branchenintern eine "Rundrase") und auch diese Gäste beklagen sich immer wieder über die Touristenmassen an den sogenannten Highlights. Ich sage ihnen dann gerne: "Touris sind immer die anderen!"​

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        • Styg
          Gerne im Forum
          • 01.05.2014
          • 86
          • Privat

          • Meine Reisen

          #44
          Die Landschaft ist (und bleibt!) immer noch unglaublich, einzigartig und faszinierend und wird deshalb auch weiterhin einen festen Platz in meinem Herzen behalten.
          Das lässt Raum für weitere Ideen in der Zukunft.​
          Vielen Dank für den tollen Bericht.

          Nach einer doch längeren Forenpause habe ich wieder einmal vorbeigeschaut und mich direkt in deinem Bericht verloren. Da kommen Erinnerungen hoch, aber auch Stellen mit "Abzweigungen", die ich in der Form noch nicht kenne. Wird wohl Zeit, die Sommertour zu planen und dort eventuell einmal vorbeizuschauen ...

          Kommentar


          • evernorth
            Fuchs
            • 22.08.2010
            • 1935
            • Privat

            • Meine Reisen

            #45
            Zitat von Dieter Beitrag anzeigen
            Ach ja, der Grænihryggur - ein Kleinod im Fjallabak!
            Ich liebe diese ebenso über- (Laugavegur), wie unterschätzte (der ganze Rest) Gegend.

            2013 hatte ich zwischen zwei Reiseführungen eine knappe Woche frei, bin mit dem Bus nach Landmannalaugar und konnte dort erleben wie ein nächtlicher Sturm zwei Drittel des Zeltplatzes leergefegt hat. Ein Tag später war es etwas freundlicher und ich habe meinen Zeltplatz in die Hattver verlegt. Hatte schon lange geplant die Gegend dort zu erkunden. Das Wetter zwang mich dort weiter abzuwarten und dann kam der Tag der Tage und querte morgens mit leichtem Gepäck den Gletscherfluß (Hamragil). Fand auch im Tal hinter der "Felswand" den schönen, einfachen Weg (nein, nicht die steile Rinnne!) auf den Bergrücken der mich dann nach Norden zum Grænihryggur brachte. Traumwetter, kein Wind, kaum ein Wölkchen am Himmel und kein Mensch weit und breit. Auf dem gleichen Weg zurück zum Zelt. Der Gletschfluss am späten Nachmittag natürlich eine Herausforderung. Am nächsten Tag teilweise im Nebel zurück nach Landmannalaugar und weiter nach Reykjavík.

            Zehn Jahre sind offensichtlich eine lange Zeit. Fast schon eine andere Epoche? Da gab es kein GPX File und keine ausgepflockte Route nur eine paar vage Quellen in Isländisch und das Jahrbuch des FÍ. Vielleicht sind mir deshalb während der vier Tage in der Hattver nur eine Handvoll Leute begegnet. Die ruhigen Zeiten sollen jetzt dort ja vorbei sein.

            Soll man das jetzt bedauern, dass auch andere Menschen das schön finden, was man selber schön findet? Dass sie auch dahin wandern, wo man doch selbst hinwandert. Dass auch sie den GPX File auf ihr Handy runtergeladen haben und jetzt dem blauen Pfeil zum Grænihryggur nachhatschen? Wie viele Wegbeschreibungen zum Grænihryggur gibt es inzwischen im Netz? Keine Ahnung - will es auch gar nicht wissen. In 24 Jahren Internetpräsenz hab ich in dieser Beziehung schon mehr veröffentlicht, als ich es aus heutiger Sicht für gut befinde. Manches auch nicht - zum Beispiel den Weg zum Grænihryggur.

            Werden nun nicht durch diese Tourbeschreibung, detailliert illustriert durch 60 (!) - ich kann mich auch verzählt haben - Fotos, gerade noch mehr Besucher zum Grænihryggur gelockt? Noch mehr Sch...drohnen?​


            Nun, Landmannalaugar war noch nie ein Ort der Ruhe - ebenso wenig wie der Laugavegur. Tut der Schönheit der Gegend keinen Abbruch. Man muss nur eine wenig um die Ecke gehen.

            Aber dein letzter Satz freut mich ganz besonders. Das ist es was zählt! Der Mythos ist nicht entzaubert, er ist nur eine romantische Projektion. Der Schönheit der Natur kann sie kaum etwas anhaben - man braucht inzwischen nur etwas mehr Geduld bis die Karawane weitergezogen ist.

            Hängt wohl alles von der Erwartungshaltung ab, die wir im Rucksack mit uns schleppen.

            Ein Teil meines Jobs als Tourguide in Island ist es auch mit einer Busladung von Touristen in 6 Tagen rund um Island zu reisen (wir nennen das branchenintern eine "Rundrase") und auch diese Gäste beklagen sich immer wieder über die Touristenmassen an den sogenannten Highlights. Ich sage ihnen dann gerne: "Touris sind immer die anderen!"​
            Hallo Dieter,

            vielen Dank für deine reflektierten Gedanken.

            Um sie noch einmal zusammenzufassen: Einfach um die Ecke gehen und warten,
            bis die Karawane vorbeigezogen ist. 😉
            Genau das ist es. 👍 Geduld ist da natürlich ein sehr guter Helfer.
            Sehr gelacht habe ich über den Ausdruck „Rundrase“. Das zeigt mir doch, das auch
            die Initiatoren der touristischen Angebote durchaus eigenreflektierte Ironie und Humor
            besitzen. 😅
            My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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            • evernorth
              Fuchs
              • 22.08.2010
              • 1935
              • Privat

              • Meine Reisen

              #46
              Zitat von Styg Beitrag anzeigen

              Vielen Dank für den tollen Bericht.

              Nach einer doch längeren Forenpause habe ich wieder einmal vorbeigeschaut und mich direkt in deinem Bericht verloren. Da kommen Erinnerungen hoch, aber auch Stellen mit "Abzweigungen", die ich in der Form noch nicht kenne. Wird wohl Zeit, die Sommertour zu planen und dort eventuell einmal vorbeizuschauen ...
              Moin Styg,

              vielen Dank und ich freue mich natürlich sehr, wenn es dir gefallen hat, du dich wieder erinnern konntest und dazu noch interessante Stellen mit „Abzweigungen“ 😉 entdecken konntest.
              Welcome in Iceland. 🤩

              Jetzt, wo du das Forum wiederentdeckt hast:
              Vielleicht findest du ja etwas Zeit und Muße, und du findest noch eine „Abrundung“ für deinen letzten, sehr schönen Island - Reisebericht❓😉
              My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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