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Reisezeit: 08.07. - 24.07.22
08. /09.07.22
„Shit, shit, shit…fuck!“ Ein Fluch entfährt mir.
Zunächst etwas ungläubig, dann hörbar konsterniert stehe ich am Gepäckband am Flughafen in Keflavik.
Nur noch ein Passagier - loser Koffer dreht seine x-te Runde, aber mein Rucksack ist nicht dabei. 😳
Auch zwischen den zwei Gepäckbändern, wo bereits zahlreiche, andere Rucksäcke liegen, liegt meiner leider nicht.
Es ist bereits Samstag, 00:45 Uhr. Ein ziemliches worst - case - Szenario ist das für mich. Das hatte ich auch noch nicht. Entspanntes Ankommen sieht anders aus.
Nachdem ich am Icelandair Baggage Service Center mein „verlorenes“ Gepäck gemeldet habe, fragt mich die Isländerin am Schalter nach einer Adresse in Reykjavik. „Nun ja,“ sage ich auf Englisch, „bis morgen in meinem HI Hostel, dann weiss ich noch nicht.“
Ich soll dann meine aktuelle Adresse noch nachreichen, da die meisten Gepäckstücke nach 24-48 Stunden noch ankommen.
48 Stunden! 😳 Etwas zieht sich in meiner Brust zusammen.
Dann begebe ich mich zum Fly Bus, nur mit meiner Kamera und einem Tagesruck versorgt.
Es ist spät, als ich gegen 02:30 Uhr das HI Hostel im Zentrum von Reykjavik erreiche. Auf der Straße ist es sehr laut, Freitag - Abend Party, wie in den meisten Hauptstädten der Welt.
In meinem 6er Zimmer schläft schon alles. Trotz offenem Fenster ist der Geruch im Raum alles andere als frisch, aber das ist mir vollkommen egal. Ich will nur noch ins Bett.
Nachdem ich im Dunkeln mein Bett bezogen habe, falle ich todmüde in einen kurzen und nicht sonderlich erholsamen Schlaf.
09.07.22
Gegen 08:00 Uhr habe ich bereits geduscht und stehe an der Rezeption, um zu fragen, ob ich noch eine Nacht dranhängen könnte, doch das wird nichts: Fully booked! Auch alle anderen, günstigeren Unterkünfte sind komplett ausgebucht, Wochenende und Hochsaison eben. Lediglich zwei „Optionen“ kann der holländische Rezeptionist finden: Für 500 bzw. 700! € die Nacht. Das ist natürlich völlig indiskutabel.
Dann macht er einen interessanten Vorschlag: Im BSÍ gibt es einen Laden, der auch tageweise Ausrüstung vermietet. „Ein Zelt und ein Schlafsack,“ sagt er, und dann damit auf den Campingplatz im Sundlaugavegur. Für 1-2 Nächte kommt das sicher günstiger, als ein teures Hotel.
Gesagt, getan. Komischerweise genau so, wie der Holländer gesagt hat: Ein Zelt, ein Schlafsack.
Erst beim Aufbau auf dem Campingplatz fällt mir auf, dass ich gar nicht an eine Isomatte gedacht habe. Wie blöd ist das denn. Das mich da aber auch keiner im Laden darauf aufmerksam gemacht hat! Na, ja, habe ich ja selbst verbockt.
Dann muss es eben ohne gehen. Der Rasen ist ja dicht und üppig gewachsen. 😚🙄

Ein Vango für 3 Personen

Langsam meldet sich der Hunger. Im benachbarten Hostel (das natürlich auch ausgebucht ist) gibt es ein Café. Eine leckere Tagessuppe und ein delikates Stück Kuchen kann ich nun erstmalig mit einem vorzüglichen Cappuccino genießen.
Die große Anspannung fällt nun ein wenig ab.
Am Abend gehe ich ein Stück hinunter zum Schwimmbad, wie ich es in den Vorjahren schon oft getan habe.
Dort befindet sich ein Hot Dog Imbiss und nach zwei Hot Dog bin ich genug gesättigt für die bevorstehende Nacht auf bloßem Rasen.
24 Stunden sind vergangen, aber noch keine Erfolgsmeldung bezüglich meines Rucksacks auf meinem Mobiltelefon.
10.07.22
Es ist Sonntag und ich habe überraschend gut geschlafen. Vermutlich hatte ich noch Nachholbedarf.
Als ich auf mein Handy schaue, kommt endlich die erlösende Nachricht:

Es dauert dann aber doch noch bis 13:30 Uhr, bis ich einen Anruf vom benachbarten Hostel bekomme, dass mein Rucksack geliefert wurde.

Heute komme ich sowieso nicht mehr aus Reykjavik weg. Also baue ich als erstes mein Leihzelt ab und stelle sofort mein eigenes aus dem Rucksack hin. Aus dem Rucksack heraus mache ich mir erst einmal eine Malzeit und koche einen Kaffee. Dann mache ich mich mit dem öffentlichen Busverkehr vertraut und lade die Klapp App herunter. Anmeldung, Angabe der Kreditkarte und für einen Betrag von 299 ISKr. (etwa 2,20 €) kann ich etwa 75 Min. mit dem Bus fahren, egal, in welche Richtung.
Dann fahre ich zum BSÍ und gebe Zelt, Schlafsack und Inlet um Punkt 18 Uhr (Schließungszeit), gerade noch rechtzeitig, ab.
Wieder zurück, besorge ich mir auf einer N1 Tankstelle noch zwei 240 gr. Gaskartuschen.
Morgen wird es spannend, denn ich habe für den Bus nach Landmannalaugar bisher nicht vorbuchen können.
Zu unsicher war ich, ob und wann mein Rucksack genau bei mir sein würde.
No risk, no fun. 😉
Meine geplante Route:
Start in Landmannalaugar und über / entlang den(m) Skalli Abstieg nach Hattver. Über den Torfajökull Abstieg zur Strútslaug, Alftavötn, Eldgjá, Skærlingar, Hvanngil, weglos zur Piste stoßen und über Blautulón
zurück zur F 208. Über Halldorsgil, Grænnihryggur zurück nach Hattver. So schließt sich der Kreis,
so hoffe ich, und die Tage vielleicht noch für einen Abstecher nach Südisland reichen werden, wo ich noch an der Diamond Beach fotografieren will. Aber ob die Zeit reichen wird ist noch völlig ungewiss.
24,5 kg wiegt der Rucksack. Eigentlich sollte mein neuer Gregory Paragon 58, den ich zum Ende des Vorjahres günstig erwerben konnte, mit.
Es ging gerade so alles hinein, doch dann fiel mein Blick auf den Tagesrucksack und der Inhalt ging dann nicht mehr rein. Also musste wieder meine Hassliebe, der HMG 4400 windrider ran. Darin verschwand auch noch der Inhalt meines Tagesrucksacks. 👍
Ein neues Zelt ist dabei: Ein Trekkertent Phreeranger, aus leichtem, 20D SilPolyester, 10mm Stange und speziell angefertigtem Innenzelt. 1400 gr. Ich hoffe, es schlägt sich gut.
Die Micro-Spikes / Chainsen sind wieder dabei, für den Torfajökull.
Zu guter letzt: Eine DJI Mini 2 Flugdrohne. Nicht, dass sie mit ihren nur 349 gr. (in der Tragetasche) zu schwer wäre, nein, aber das Zubehör summiert sich: Solarpanel: 492 gr., Steuerung (in der Tragetasche): 522 gr., 3 Akkus (plus Ersatzteile): 355 gr., Powerbank (20.000 Ah): 350 gr. Zusammen: 2.068 gr….Uff!
Gute 2 kg Mehrgewicht, das ist eine Menge, und eigentlich für mich, der noch in 2019 entspannt mit 20 kg (inkl. Foto-Gepäck!) im Sarek unterwegs war, viel zu viel.
Doch die Drohne reizt mich sehr, gerade für Island.

Hattver / Fjallabak
08. /09.07.22
„Shit, shit, shit…fuck!“ Ein Fluch entfährt mir.
Zunächst etwas ungläubig, dann hörbar konsterniert stehe ich am Gepäckband am Flughafen in Keflavik.
Nur noch ein Passagier - loser Koffer dreht seine x-te Runde, aber mein Rucksack ist nicht dabei. 😳
Auch zwischen den zwei Gepäckbändern, wo bereits zahlreiche, andere Rucksäcke liegen, liegt meiner leider nicht.
Es ist bereits Samstag, 00:45 Uhr. Ein ziemliches worst - case - Szenario ist das für mich. Das hatte ich auch noch nicht. Entspanntes Ankommen sieht anders aus.
Nachdem ich am Icelandair Baggage Service Center mein „verlorenes“ Gepäck gemeldet habe, fragt mich die Isländerin am Schalter nach einer Adresse in Reykjavik. „Nun ja,“ sage ich auf Englisch, „bis morgen in meinem HI Hostel, dann weiss ich noch nicht.“
Ich soll dann meine aktuelle Adresse noch nachreichen, da die meisten Gepäckstücke nach 24-48 Stunden noch ankommen.
48 Stunden! 😳 Etwas zieht sich in meiner Brust zusammen.
Dann begebe ich mich zum Fly Bus, nur mit meiner Kamera und einem Tagesruck versorgt.
Es ist spät, als ich gegen 02:30 Uhr das HI Hostel im Zentrum von Reykjavik erreiche. Auf der Straße ist es sehr laut, Freitag - Abend Party, wie in den meisten Hauptstädten der Welt.
In meinem 6er Zimmer schläft schon alles. Trotz offenem Fenster ist der Geruch im Raum alles andere als frisch, aber das ist mir vollkommen egal. Ich will nur noch ins Bett.
Nachdem ich im Dunkeln mein Bett bezogen habe, falle ich todmüde in einen kurzen und nicht sonderlich erholsamen Schlaf.
09.07.22
Gegen 08:00 Uhr habe ich bereits geduscht und stehe an der Rezeption, um zu fragen, ob ich noch eine Nacht dranhängen könnte, doch das wird nichts: Fully booked! Auch alle anderen, günstigeren Unterkünfte sind komplett ausgebucht, Wochenende und Hochsaison eben. Lediglich zwei „Optionen“ kann der holländische Rezeptionist finden: Für 500 bzw. 700! € die Nacht. Das ist natürlich völlig indiskutabel.
Dann macht er einen interessanten Vorschlag: Im BSÍ gibt es einen Laden, der auch tageweise Ausrüstung vermietet. „Ein Zelt und ein Schlafsack,“ sagt er, und dann damit auf den Campingplatz im Sundlaugavegur. Für 1-2 Nächte kommt das sicher günstiger, als ein teures Hotel.
Gesagt, getan. Komischerweise genau so, wie der Holländer gesagt hat: Ein Zelt, ein Schlafsack.
Erst beim Aufbau auf dem Campingplatz fällt mir auf, dass ich gar nicht an eine Isomatte gedacht habe. Wie blöd ist das denn. Das mich da aber auch keiner im Laden darauf aufmerksam gemacht hat! Na, ja, habe ich ja selbst verbockt.
Dann muss es eben ohne gehen. Der Rasen ist ja dicht und üppig gewachsen. 😚🙄

Ein Vango für 3 Personen

Langsam meldet sich der Hunger. Im benachbarten Hostel (das natürlich auch ausgebucht ist) gibt es ein Café. Eine leckere Tagessuppe und ein delikates Stück Kuchen kann ich nun erstmalig mit einem vorzüglichen Cappuccino genießen.
Die große Anspannung fällt nun ein wenig ab.
Am Abend gehe ich ein Stück hinunter zum Schwimmbad, wie ich es in den Vorjahren schon oft getan habe.
Dort befindet sich ein Hot Dog Imbiss und nach zwei Hot Dog bin ich genug gesättigt für die bevorstehende Nacht auf bloßem Rasen.
24 Stunden sind vergangen, aber noch keine Erfolgsmeldung bezüglich meines Rucksacks auf meinem Mobiltelefon.
10.07.22
Es ist Sonntag und ich habe überraschend gut geschlafen. Vermutlich hatte ich noch Nachholbedarf.
Als ich auf mein Handy schaue, kommt endlich die erlösende Nachricht:

Es dauert dann aber doch noch bis 13:30 Uhr, bis ich einen Anruf vom benachbarten Hostel bekomme, dass mein Rucksack geliefert wurde.

Heute komme ich sowieso nicht mehr aus Reykjavik weg. Also baue ich als erstes mein Leihzelt ab und stelle sofort mein eigenes aus dem Rucksack hin. Aus dem Rucksack heraus mache ich mir erst einmal eine Malzeit und koche einen Kaffee. Dann mache ich mich mit dem öffentlichen Busverkehr vertraut und lade die Klapp App herunter. Anmeldung, Angabe der Kreditkarte und für einen Betrag von 299 ISKr. (etwa 2,20 €) kann ich etwa 75 Min. mit dem Bus fahren, egal, in welche Richtung.
Dann fahre ich zum BSÍ und gebe Zelt, Schlafsack und Inlet um Punkt 18 Uhr (Schließungszeit), gerade noch rechtzeitig, ab.
Wieder zurück, besorge ich mir auf einer N1 Tankstelle noch zwei 240 gr. Gaskartuschen.
Morgen wird es spannend, denn ich habe für den Bus nach Landmannalaugar bisher nicht vorbuchen können.
Zu unsicher war ich, ob und wann mein Rucksack genau bei mir sein würde.
No risk, no fun. 😉
Meine geplante Route:
Start in Landmannalaugar und über / entlang den(m) Skalli Abstieg nach Hattver. Über den Torfajökull Abstieg zur Strútslaug, Alftavötn, Eldgjá, Skærlingar, Hvanngil, weglos zur Piste stoßen und über Blautulón
zurück zur F 208. Über Halldorsgil, Grænnihryggur zurück nach Hattver. So schließt sich der Kreis,
so hoffe ich, und die Tage vielleicht noch für einen Abstecher nach Südisland reichen werden, wo ich noch an der Diamond Beach fotografieren will. Aber ob die Zeit reichen wird ist noch völlig ungewiss.
24,5 kg wiegt der Rucksack. Eigentlich sollte mein neuer Gregory Paragon 58, den ich zum Ende des Vorjahres günstig erwerben konnte, mit.
Es ging gerade so alles hinein, doch dann fiel mein Blick auf den Tagesrucksack und der Inhalt ging dann nicht mehr rein. Also musste wieder meine Hassliebe, der HMG 4400 windrider ran. Darin verschwand auch noch der Inhalt meines Tagesrucksacks. 👍
Ein neues Zelt ist dabei: Ein Trekkertent Phreeranger, aus leichtem, 20D SilPolyester, 10mm Stange und speziell angefertigtem Innenzelt. 1400 gr. Ich hoffe, es schlägt sich gut.
Die Micro-Spikes / Chainsen sind wieder dabei, für den Torfajökull.
Zu guter letzt: Eine DJI Mini 2 Flugdrohne. Nicht, dass sie mit ihren nur 349 gr. (in der Tragetasche) zu schwer wäre, nein, aber das Zubehör summiert sich: Solarpanel: 492 gr., Steuerung (in der Tragetasche): 522 gr., 3 Akkus (plus Ersatzteile): 355 gr., Powerbank (20.000 Ah): 350 gr. Zusammen: 2.068 gr….Uff!
Gute 2 kg Mehrgewicht, das ist eine Menge, und eigentlich für mich, der noch in 2019 entspannt mit 20 kg (inkl. Foto-Gepäck!) im Sarek unterwegs war, viel zu viel.
Doch die Drohne reizt mich sehr, gerade für Island.

Hattver / Fjallabak
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