4.Tag (8.Aug)
Wir beginnen den Tag mit einem etwas holperigen Abstieg, erreichen im neuen Tal aber bald den Fluss zwischen den Seen 704 und 692. Dessen Furt ist unschwierig, aber ziemlich frisch. Nun sind wir im Schatten und frischer Wind pfeift durch das Tal. Wir steigen entlang von See 704 nach N. Es ist nie wirklich schwierig, aber ständig wechselnder Untergrund und kleine Hindernisse sorgen bald für neue Körperwärme.
Am See 816 wird es dann ernst, wir müssen nun einen Aufstieg auf das Isfjellet finden. In dessen W-Flanke hatte ich bislang keine gute Einsicht und nun von unten ist es auch nicht ganz einfach, eine Entscheidung zu treffen. Wir queren eine Bachrunse und steigen dann kurz sehr steil und unangenehm auf. Bald haben wir eine erste Terrasse erreicht, wo uns die Sonne wieder findet. Ein schöner Platz für eine kurze Pause.


Telttinden in der Mitte. Dieses Panorama ist größer hinterlegt >klick

Noch einmal steigen wir steil im Zick-Zack aufwärts, bis wir auf 1200m eine weitere Terrasse erreicht haben. Diese führt uns nun wieder nach N, fast um den Berg herum. Es wird einfacher, im Schotter ist einigermaßen rhythmisches Steigen möglich. Der Efjord und die bisherigen Berge tauchen auf, um bald wieder zu verschwinden.

Telttinden(1), Saltelvtinden(2), Tauselvtinden(3), Kopptinden (4), Presttinden(5), Halls fortopp(6), Stetinden(7)
Aus dem bislang starken Wind ist nun richtiger Sturm geworden. Auf dem NW-Rücken sind wir noch abgedeckt, aber je höher wir kommen, desto heftiger werden die Scherwinde der Leewalze. Unvorbereitet treffen uns die Böen, immer wieder geraten wir ins torkeln.

Auf dem Gipfelplateau vom Isfjellet könnte man Fußball spielen, aber heute ist es kaum möglich, aufrecht zu stehen. An einer Felsrippe finden wir minimalen Schutz und haben Empfang. Für hier oben sind 10-11bft angesagt, gut zu wissen, warum wir uns nicht auf den Beinen halten können. Aber die Sonne scheint und die Luft ist warm, der Sturm kommt immer noch aus SE.


Wir laufen ein bisschen herum, um das unglaubliche Panorama zu genießen. Die riesige Seeplatte südl des Frostisen ist nun das erste Mal sichtbar – und damit der angedachte weitere Verlauf der Tour: nördl des Langvatnet weiter zum Meraftesfjellet, dann auf das Eis vom Frostisen. Wenn möglich über den felsigen SW-Sporn auf dessen Hauptgipfel und anschließend über den Sipmolvárri nach Ballangen absteigen. Zeit haben wir genug, wettermäßig dürfte es schwierig werden…

Sipmolvárri - Frostisen



Langvatnet und Forsvatnet mit Stuorrarijdda

Roannasdalen
Jetzt müssen wir sowieso erstmal absteigen. Was auf den Satellitenfotos als harmlose Schneefläche erscheint, ist doch ein richtiger Gletscher, über den ich bei der Planung nichts herausfinden konnte. Über dieses Skåris wollen wir hinunter. Sollte das Probleme bereiten, könnten wir - Plan B - über P1083 auf einer Kammroute nach N ausholen. (Plan C wäre ein Abstieg über mäßiger geneigte Flächen nach SE. Dies würde uns aber in den Bereich von Stromleitungen und Kraftwerkstraßen bringen, wo wir absolut nicht hin wollen).

Nach einigen Schneefeldern erreichen wir eine erste blanke Eisfläche und hoffen auf einen sicheren Abstieg. Der benachbarte Gletscherarm zeigt schon gefährliche Spalten. Bald müssen wir erkennen, dass auch unser Eisfeld nicht durchgängig aper ist. Unten endet es höher als erwartet, die Gletscherschmelze hat unübersichtliches Gelände hinterlassen, Felsabsätze und mit Kies und Schutt bedeckte Platten.





Also doch Plan B, zurück zur Kammroute, was angesichts des Sturms nicht wirklich gemütlich erscheint. Zunächst bleiben wir unterhalb des Kamms, auf exponierten Felsplatten und weichen Schneefeldern. Der warme Sturm wütet auch hier: über die Platten rinnt das Schmelzwasser, wird dann aber wieder nach oben geblasen. Herunterfallen würden wir kaum, wir können uns talwärts bequem gegen den Wind legen.
Im Sattel vor P1083 öffnet sich dann unter uns ein schmaler Schlauch mit kompaktem Schnee, der weit hinunter führt. Zurück zu Plan A, raus aus dem Wind! Auf dem weichen Schnee erreichen wir in wenigen Minuten einfaches Gelände und wandern bald gemütlich durch die Kiesebene westl des Langvatnet.

Isfjellet mit Abstieg. Rückblick am Folgetag

Langvatnet…

...mit Sandhose



Rückblick zum Isfjellet

Wir machen wir noch einmal Pause. Dann überqueren wir den nächsten Geländekamm, in dessen Rücken erhoffen wir uns besseren Schutz für ein Camp. Und tatsächlich finden wir am See 700 unter dem Mellomfjellet einen hervorragenden Lagerplatz.

Hier können wir uns gut erholen. Ich ziehe aber noch ein paar Mal los, um das Spiel von Wind und Wolken zu beobachten.


Langvatnet mit Filtinden
Wir beginnen den Tag mit einem etwas holperigen Abstieg, erreichen im neuen Tal aber bald den Fluss zwischen den Seen 704 und 692. Dessen Furt ist unschwierig, aber ziemlich frisch. Nun sind wir im Schatten und frischer Wind pfeift durch das Tal. Wir steigen entlang von See 704 nach N. Es ist nie wirklich schwierig, aber ständig wechselnder Untergrund und kleine Hindernisse sorgen bald für neue Körperwärme.
Am See 816 wird es dann ernst, wir müssen nun einen Aufstieg auf das Isfjellet finden. In dessen W-Flanke hatte ich bislang keine gute Einsicht und nun von unten ist es auch nicht ganz einfach, eine Entscheidung zu treffen. Wir queren eine Bachrunse und steigen dann kurz sehr steil und unangenehm auf. Bald haben wir eine erste Terrasse erreicht, wo uns die Sonne wieder findet. Ein schöner Platz für eine kurze Pause.
Telttinden in der Mitte. Dieses Panorama ist größer hinterlegt >klick
Noch einmal steigen wir steil im Zick-Zack aufwärts, bis wir auf 1200m eine weitere Terrasse erreicht haben. Diese führt uns nun wieder nach N, fast um den Berg herum. Es wird einfacher, im Schotter ist einigermaßen rhythmisches Steigen möglich. Der Efjord und die bisherigen Berge tauchen auf, um bald wieder zu verschwinden.
Telttinden(1), Saltelvtinden(2), Tauselvtinden(3), Kopptinden (4), Presttinden(5), Halls fortopp(6), Stetinden(7)
Aus dem bislang starken Wind ist nun richtiger Sturm geworden. Auf dem NW-Rücken sind wir noch abgedeckt, aber je höher wir kommen, desto heftiger werden die Scherwinde der Leewalze. Unvorbereitet treffen uns die Böen, immer wieder geraten wir ins torkeln.
Auf dem Gipfelplateau vom Isfjellet könnte man Fußball spielen, aber heute ist es kaum möglich, aufrecht zu stehen. An einer Felsrippe finden wir minimalen Schutz und haben Empfang. Für hier oben sind 10-11bft angesagt, gut zu wissen, warum wir uns nicht auf den Beinen halten können. Aber die Sonne scheint und die Luft ist warm, der Sturm kommt immer noch aus SE.
Wir laufen ein bisschen herum, um das unglaubliche Panorama zu genießen. Die riesige Seeplatte südl des Frostisen ist nun das erste Mal sichtbar – und damit der angedachte weitere Verlauf der Tour: nördl des Langvatnet weiter zum Meraftesfjellet, dann auf das Eis vom Frostisen. Wenn möglich über den felsigen SW-Sporn auf dessen Hauptgipfel und anschließend über den Sipmolvárri nach Ballangen absteigen. Zeit haben wir genug, wettermäßig dürfte es schwierig werden…
Sipmolvárri - Frostisen
Langvatnet und Forsvatnet mit Stuorrarijdda
Roannasdalen
Jetzt müssen wir sowieso erstmal absteigen. Was auf den Satellitenfotos als harmlose Schneefläche erscheint, ist doch ein richtiger Gletscher, über den ich bei der Planung nichts herausfinden konnte. Über dieses Skåris wollen wir hinunter. Sollte das Probleme bereiten, könnten wir - Plan B - über P1083 auf einer Kammroute nach N ausholen. (Plan C wäre ein Abstieg über mäßiger geneigte Flächen nach SE. Dies würde uns aber in den Bereich von Stromleitungen und Kraftwerkstraßen bringen, wo wir absolut nicht hin wollen).
Nach einigen Schneefeldern erreichen wir eine erste blanke Eisfläche und hoffen auf einen sicheren Abstieg. Der benachbarte Gletscherarm zeigt schon gefährliche Spalten. Bald müssen wir erkennen, dass auch unser Eisfeld nicht durchgängig aper ist. Unten endet es höher als erwartet, die Gletscherschmelze hat unübersichtliches Gelände hinterlassen, Felsabsätze und mit Kies und Schutt bedeckte Platten.
Also doch Plan B, zurück zur Kammroute, was angesichts des Sturms nicht wirklich gemütlich erscheint. Zunächst bleiben wir unterhalb des Kamms, auf exponierten Felsplatten und weichen Schneefeldern. Der warme Sturm wütet auch hier: über die Platten rinnt das Schmelzwasser, wird dann aber wieder nach oben geblasen. Herunterfallen würden wir kaum, wir können uns talwärts bequem gegen den Wind legen.
Im Sattel vor P1083 öffnet sich dann unter uns ein schmaler Schlauch mit kompaktem Schnee, der weit hinunter führt. Zurück zu Plan A, raus aus dem Wind! Auf dem weichen Schnee erreichen wir in wenigen Minuten einfaches Gelände und wandern bald gemütlich durch die Kiesebene westl des Langvatnet.
Isfjellet mit Abstieg. Rückblick am Folgetag
Langvatnet…
...mit Sandhose
Rückblick zum Isfjellet
Wir machen wir noch einmal Pause. Dann überqueren wir den nächsten Geländekamm, in dessen Rücken erhoffen wir uns besseren Schutz für ein Camp. Und tatsächlich finden wir am See 700 unter dem Mellomfjellet einen hervorragenden Lagerplatz.
Hier können wir uns gut erholen. Ich ziehe aber noch ein paar Mal los, um das Spiel von Wind und Wolken zu beobachten.
Langvatnet mit Filtinden
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