[FI] 10 Tage im Urho Kekkonen NP plus 5 Tage Hammastunturi Wilderness Area

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  • NordicFrank
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    • 01.11.2021
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    [FI] 10 Tage im Urho Kekkonen NP plus 5 Tage Hammastunturi Wilderness Area

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    Mitreisende
    Da ich hier bisher öfters als Gast gelesen habe, dachte ich mir, ich veröffentliche hier auch mal einen ersten Reisebericht von meiner Solo-Tour in finnisch Lappland. Ich bin grade dabei, mein Reisetagebuch abzutippen und dann sukzessive zu veröffentlichen. Kommentare oder Fragen sind jederzeit willkommen!🙂
    1. Tag Montag, 12. Juli 2021
    Anreise: Ich bin um 4:45 aufgestanden, um dann 1h später nach der Verabschiedung von meiner Familie zum Bahnhof zu gehen. Mit der Anreise hat dann alles perfekt geklappt, mit dem Zug (7 min. Umsteigezeit) hatte ich am meisten Sorgen. Die Flüge waren beide fast ausgebucht, aber in Ivalo stiegen nur etwa die Hälfte aus, der Rest flog weiter nach Kittilä.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_0333.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,30 MB ID: 3087857
    ​Im Bus nach Saariselkä waren wir dann nur zu dritt.
    Das Santa’s Hotel Tunturi ist riesig, der Ort ist ja Wintersportgebiet, aber ganz nett. Nur sehr schwül ist es bei 20-25°, aber das wird sich schon geben. Gas habe ich dann schon gekauft und dann noch mit Zuhause geskyped. So, jetzt ist es 22:15, langsam bettfein machen und auf morgen freuen!
    2. Tag Dienstag, 13. Juli 2021
    Ich habe gut geschlafen im Hotel, habe lecker gefrühstückt und war dann im Nationalparkbüro. Dort habe ich mich nochmal informiert und habe meine Route mit Zeitplan hinterlegt. Wenn ich mich bis 24.06. nicht zurückgemeldet habe, wird ein Rettungseinsatz gestartet! Ich wurde auch intensiv bzgl. Ausrüstung und Erfahrung abgeklopft, was ja gut ist. Auch die Farbe der Kleidung und des Zeltes wurde aufgeschrieben. Dann ging es los, um 11:00. Es war wieder sehr warm und schwül, ich war der einzige in langen Hosen. Aber die Moskitos, die nach einiger Zeit durchs T-Shirt stachen, machten das längerfristig nötig. Es duftete herrlich im Wald… Anfangs waren noch viele Leute unterwegs, aber nach und nach waren es nur noch einige wenige (E-) Mountainbiker.
    An der Luulampi-Hütte, die ich passierte, gab es ein Café und daher einige Menschen. Dann wurde es ruhig, bis zu einem sehr schönen See (mit Rautulampi-Hütte im Wiederaufbau)Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_0342.JPG Ansichten: 0 Größe: 6,35 MB ID: 3087858 und dann war ich alleine unterwegs, es gab nun auch keinen markierten Weg mehr wie zuvor.
    Ich habe mich prompt dreimal verfranzt und bin dann nachher quer durch die trockene Tundra gestapft. Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_0345.JPG Ansichten: 0 Größe: 6,04 MB ID: 3087859Ich war froh, dass ich das Navi hatte, da der Weg, der eigentlich da sein sollte, nicht da war. Nachher fand ich ihn dann doch wieder nach einigen sehr schweißtreibenden Aufs und Abs usw. Es wurde dann doch sehr anstrengend, da ich auch erst gegen 15:00 die erste Pause mit Trailmix (Trockenfrüchte und Nüsse) machte. Ich war dann sehr froh, als die Suomunruoktu-Hütte kam.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_0347.JPG Ansichten: 0 Größe: 5,74 MB ID: 3087860
    Ich wunderte mich über vier oder fünf Zelte in der Umgebung, aber bald wusste ich, warum: in der Hütte war es sehr warm und es waren sehr viele Moskitos drinnen. 18:30 war es, als ich ankam. Meine Unterarme waren knallrot, es gab ja kaum Wald, und wenn, dann war es sehr lichter Wald. Das alte Mückenmittel hat wohl gut geholfen, nach vielen Stichen hatte ich es auf die Unterarme und den Nacken getan. Dann kam auch stärkerer Wind auf, was zusätzlich half. Nun habe ich in der Hütte gekocht, da es da windstill war, aber das mit dem dort vorhandenen Gaskocher klappte nicht. Es gab 350g Nudeln mit Gewürz und viel Öl. Kein kulinarisches Highlight, aber sehr sättigend.
    Hier ist es die ganze Zeit superruhig, wegen den Moskitos sind wohl alle im Zelt. Da gehe ich nach dem Zähneputzen auch rein und bereite mich auf die wohlverdiente Nacht vor, um nun 21:45.
    3. Tag Mittwoch, 14. Juli 2021
    Die Nacht war gut. Die rechte Hüfte hat zwar etwas geschmerzt, aber es ging. Es war herrlich ruhig, nur das leise Plätschern und Rauschen des nahen Flusses war zu hören. Es hat gut abgekühlt, ich habe dann letztendlich mit Socken, langer Unterhose und T-Shirt geschlafen. Wenn es die nächsten Tage noch kälter wird, was angesagt ist, sollte es mit Zusatzkleidung immer noch gut gehen. Ich bin mal gespannt, wie es heute läuft. Aber ab jetzt ist die Route komplett im Navi, obwohl ich primär Karte und Kompass nutzen möchte. Also, jetzt erstmal packen und frühstücken, es ist nun 8:15.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_0349.JPG Ansichten: 0 Größe: 4,70 MB ID: 3087861
    Ich bin dann um kurz vor 10:00 los und war dann in drei Stunden in der Tuiskukuru-Hütte. Hier muss ich wohl mit ca. 4 km/h rechnen, da ich Oft die Karte checken muss, weil es auch oft bergauf und bergab geht und weil die Wege meist sehr steinig sind. Aber immerhin gibt es Wege, auch wenn sie nicht markiert sind und viele andere Wege oder Renntier(hüter)spuren verwirren. Mit den Mücken war es heute klein großes Problem, es ging meist durch trockenen Kiefernwald. Aber stehen bleiben darf man allgemein nicht, dann kommen sie. Gestern Abend kurz vor der Hütte habe ich übrigens ein Auerhahn-Weibchen mit zwei Jungen gesehen, die war sehr aufgeregt. Heute habe ich dann im Schlamm riesige Pfoten-Abdrücke gesehen, über 10 cm groß. Ich habe ein Foto gemacht und werde nachher im NP-Büro fragen, welches Tier das war. Ich vermutete, ein Wolf.
    An der ersten Hütte nach 14 km habe ich pausiert und bin dann noch die acht km zur Luirojärvi-Hütte. Direkt dahinter, ein paar hundert Meter, ist die Rajan-Hütte, wo ich dann mein Zelt aufgeschlagen habe. Das machen wohl alle so, so hat man dann seine Ruhe. Jetzt habe ich grade am See in der Sonne gesessen und Tagebuch geschrieben, herrlich. Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_0366.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,43 MB ID: 3087862Dann ging die Sonne weg und die Mücken kamen; jetzt bin ich in der Hütte, in der ich gleich kochen werde. Morgen möchte ich etwas kürzertreten, bis zur nächsten Hütte sind es nur 16 km. Ich hatte eben große Sorgen, meine Ersatzbatterien fürs Navi vergessen zu haben. Nur mit Karte und Kompass bin ich dann doch nicht so sicher. Ich wäre aber trotzdem erstmal weitergegangen und hätte es erstmal bis zur nächsten Hütte versucht. Das sollte ich sowieso mal machen, obwohl ich die Batterien doch dabeihabe. Die Mücken stechen übrigens durch die Socken, gleich mache ich die Gamaschen dran. Kurz vor der Hütte gab es die erste Flussdurchquerung, die aber einfach war. Das Wasser ging bis zu den Waden und der Fluss war vielleicht 20 m breit. Vor mir ist einer barfuß gegangen, aber ich habe dafür ja die Laufschuhe.
    Ich glaube es selbst nicht, ich war grade im Luirojärvi-See schwimmen!

    Nachdem ich einen riesigen Topf Linsen mit Nudeln (ca. 1 l) gegessen habe, dachte ich, ich gehe mal schwimmen und werde mal wieder sauber. Einfach super, es war gar nicht kalt, vielleicht 20°. Ein tolles Gefühl, hier in Lappland in einem glasklaren See vor einem tollen Panorama zu schwimmen, sich zu erfrischen und den Schweiß der vergangenen Tage abzuwaschen. Jetzt fühle ich mich wie neugeboren, mal sehen, ob ich das nochmal demnächst machen kann. Jetzt habe ich mir ein Stück Schokolade verdient, dann gehe ich nochmal zur anderen Hütte und dann ins Zelt. 21:00 haben wir es jetzt.
    4. Tag Donnerstag, 15. Juli 2021
    Die Nacht war ok, aber ich bin erst spät eingeschlafen, auch mal wachgeworden und musste zweimal raus. Heute Morgen wurde es dann ab 7:30 warm, da die Sonne aufs Zelt schien. Dafür war es dann nachts kalt, so dass ich ein langärmeliges Shirt anzog und eine lange Hose über die lange Unterhose, dann war es gut. Der Weg war heute schön, ein Pfad anstatt ein 4x4-Track. Anfangs bin ich noch einem gefolgt, bis ich dann anhand der Karte merkte, dass er nicht passte. Der 4x4-Track, den ich ging, war weder auf der Karte noch im Navi. Dieses zeigte mir aber dann, dass ich ca. 300m zu weit südlich war. Ein kurzes Stück quer durch den Wald und ich fand dann den richtigen Weg. Mit den ganzen Wegabzweigungen hier ist das schon sehr verwirrend, ich werde zwar besser mit der Karte, bin aber über das Navi sehr froh. Mit der Kompassdeklination von 13° ist das nochmal zusätzlich schwieriger. Das muss ich mir nochmal anschauen. Ansonsten war es heute wieder sehr warm und ich ging im T-Shirt, diesmal mit Sonnenmilch und nachher noch mit Mückenmittel.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_0371.JPG Ansichten: 0 Größe: 7,90 MB ID: 3087863
    Die drei Flussquerungen waren trockenen Fußes möglich und um 14:30 kam ich wie geplant an der Hammaskuru-Hütte an. Hier ist kein Mensch, mir ist auch niemand begegnet. Schon irgendwie komisch. Ich könnte ja mal in der Hütte schlafen, wenn niemand mehr kommt, aber die zum Glück wenigen Moskitos drinnen würden mich dann alle erwischen. Mal sehen. Auf jeden Fall gibt es hier Handyempfang und ich freue mich schon auf den Anruf Zuhause. Aber es war dann keiner da, schade. Zum Abendessen gab es Grießmehl mit einer halben Packung Tomatensuppe und dem obligatorischen Öl. Nicht lecker! Das muss ich demnächst besser machen, unabhängig von Kosten und Gewicht. Jetzt bin ich schon fünfeinhalb Stunden in der Hütte. Im Zelt ginge das nicht so lange, das ist dafür zu beengt und ungemütlich und draußen sind zu viele Moskitos. Im Moment bin ich ein wenig einsam und frustriert, aber sowas kenne ich ja schon. Jetzt ist es 20:00 und ich rufe nochmal Zuhause an. Nun hat es geklappt, aber die Verbindung war wieder schlecht. Es war aber trotzdem schön.
    5. Tag Freitag, 16. Juli 2021
    Ich war sehr dankbar, in der Hütte zu sein nachts, es hat ein paarmal ordentlich geschüttet anfangs. Aber die Mücken waren eine Plage. Ich habe dann nach einiger Zeit das Mückennetz für den Kopf aufgesetzt, aber das dauernde Summen störte trotzdem sehr. Außerdem war der Schlafsack für drinnen, ca. 20°, viel zu warm, so dass ich immer Arme und Beine für einige Zeit draußen hatte, was die Moskitos natürlich erfreute. Zum Morgen hin wurde es dann besser, aber die Nacht war trotzdem unruhig und nervend. Nun bin ich mal gespannt, wie es heute läuft.
    Ich sitze nun nach einem herausfordernden Tag in der Sonne vor meinem Zelt, an der Vongovia-Hütte, die aber verschlossen und nur zu mieten ist. Ich habe den ganzen Tag lang niemanden getroffen, nur als ich oben ankam, waren Topi und Oli da, zwei supernette Finnen. Wir haben uns bestimmt eine Stunde unterhalten, dann gingen sie weiter. Wir haben uns für Dienstag auf ein Bier in Saariselkä verabredet, wenn ich das zeitlich schaffe 😊. Ich habe die Tahvontupa-Hütte ausgelassen, denn dann hätte ich fünf Kilometer auf gleichem Weg hin und zurück gemusst. Außerdem dachte ich, da wären wieder viele Leute wegen der Sauna dort, wie in der Luirojärvi-Hütte zuvor.
    Der Weg heute hatte es in sich. An und für sich ein schöner Pfad, der aber immer wieder im nirgendwo endete. Mit Navi kein Problem, ohne wäre es schon schwieriger gewesen. Dann ging es ein Flusstal hinauf, vielleicht sieben bis acht Kilometer lang.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_0397.JPG Ansichten: 0 Größe: 7,26 MB ID: 3087864 Ohne jeglichen Weg, totale Wildnis und eine tierische Plackerei. Bis mir dann aufging, dass ich mich gar nicht so reinstressen muss, ich habe ja Zeit genug. Eine sehr wertvolle Erkenntnis und sehr erleichternd, ab dann ging es dann viel leichter. Nun bin ich wirklich angekommen. Nochmal zum Weg: Erstmal versuchte ich es oberhalb des Flusstales, in der Hoffnung auf weniger Moskitos und besserer Begehbarkeit. Aber dann kamen tief eingeschnittene Seitenarme des Flusses und darüber hinaus konnte ich nicht sicher sein, dem richtigen Tal zu folgen oder einem Seitental. Also wieder, zum zweiten Mal, runter zum Fluss, Kopfnetz auf und am Fluss vorbei durchkämpfen (bis zur o.g. Erkenntnis). Die Siulanruoktu-Hütte, die ich unten vor dem Tal passierte, war übrigens auch ganz süß.​
    Hier oben in der Weite und Ruhe gefällt es mir supergut. Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_0401.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,36 MB ID: 3087865Jetzt putze ich die Zähne und gehe dann nochmal ein Stück um eventuell Handyempfang zu bekommen, dann ab ins Zelt. Es ist nun 19:30 und ich bin noch auf den Sihverinlakopäa gestiegen, 596 m hoch. Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_0410.JPG Ansichten: 0 Größe: 5,22 MB ID: 3087866Da war kurz Empfang, anrufen ging aber trotzdem nicht, aber eine SMS. Eine zweite leider nicht mehr. Gut ist, dass ich jetzt den aktuellen Wetterbericht habe. Demnach soll es den ganzen Sonntag lang regnen. Dann bleibe ich Samstag einfach auf oder bei der Muorravaakaranruokta-Hütte, das sind 20 km über die Anterinmukka-Hütte. Dahinter kommt nämlich ein superschöner Teil, das Paradiestal usw. Da bei strömendem Regen durch wäre ja auch blöd und die Hütte danach ist nur zu vermieten. Also Sonntag ein Ruhetag, aber dann wird es wohl nichts bis Dienstag zur Verabredung auf ein Bier in Saariselkä.​
    Zuletzt geändert von NordicFrank; 07.11.2021, 17:33.

  • Fjellfex
    Fuchs
    • 02.09.2016
    • 1264
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    Reiseberichte aus Skandinavien sind hier immer hochwillkommen! Und da es bei mir nächstes Jahr wohl auch nach Finnland geht (eventuell sogar Hammastunturi, allerdings dann doch lieber außerhalb der Mückensaison ) werde ich besonders interessiert mitlesen.
    In Sachen Navigation habe ich schon den Ehrgeiz, das hauptsächlich mit Karte und Kompass zu machen.... aber manchmal bin auch ich über das GPS froh.

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    • NordicFrank
      Anfänger im Forum
      • 01.11.2021
      • 34
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      Hallo Fjellfex, Hammastunturi habe ich die letzte Juli-Woche gemacht, da hatte ich dann kaum noch Moskitos, im Gegensatz zu Mitte Juli im UKK. Ich wollte eigentlich das GPS auch nur im "Notfall" nutzen, aber im anhaltspunktlosen Wald z.B. war es dann mit GPS doch einfacher und zeitsparender. Auch war es manchmal einfach komfortabler, mal kurz beim Gehen aufs GPS zu schauen anstatt stehenzubleiben, Karte anschauen, Kompass benutzen usw., schon alleine wegen der Moskitos, die sich dann auf mich gestürzt haben...

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      • Sylvie
        Erfahren
        • 20.08.2015
        • 361
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        Aber Hallo! Nach fünf Touren im UKK, über die ich allesamt hier berichtet habe, lese ich selbstredend freudig mit. Und freue mich schon auf die nächsten Berichte. Mücken! Das Kroppzeug ist im Sommer unerträglich, da kann ich ein Lied von singen. Was hast Du für Mückenmittel benutzt?

        LG
        Sylvie

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        • NordicFrank
          Anfänger im Forum
          • 01.11.2021
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          • Meine Reisen

          #5
          Hallo Sylvie, schön von Dir zu hören. Ich habe in der Tat in den letzten Tagen einen Bericht von Dir gelesen. Der mit der Familie, bei dem Deine Kinder glaube ich 13 und 20 waren. Ich überlege auch, ob ich nächstes Jahr wieder zum UKK fahre oder aber zum Lemonjoki NP. Alternativ habe ich noch die Isle of Skye auf dem Schirm, aber das ist ja was anderes und sowieso eher etwas für Mai. Im Idealfall im Frühjahr nach Schottland und im (Spät-)Sommer nach Finnland.
          Als Mückenmittel hatte ich Nobite (mit DEET) benutzt. Stinkt fürchterlich, hilft aber.
          LG, Frank

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          • NordicFrank
            Anfänger im Forum
            • 01.11.2021
            • 34
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            #6
            6. Tag Samstag, 17. Juli 2021
            In der Nacht hat es etwas geregnet, aber kein Problem. Ich bin dann wie immer gegen 10:00 gestartet, wieder bei strahlendem Sonnenschein. Es ging erst ein Stück durch ein ausgetrocknetes Flussbett bergauf bis zu einer Wasserscheide (nördlich geht’s in die Barentsee bzw. das Nordpolarmeer, südlich in den Bottnischen Meerbusen bzw. die Ostsee), dann wieder bergab.
            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_0417.JPG Ansichten: 0 Größe: 5,04 MB ID: 3088694
            Ich war froh, einen Pfad oberhalb des Flusses gefunden zu haben und nicht wieder durch Moskito-verseuchtes Dickicht am Fluss zu müssen, aber später verlor sich der Pfad wieder. Dank Kompass (und manchmal Navi) ging es aber ganz gut durch den lichten Wald, dann kam ich an einen breiten, aber einigermaßen flachen Fluss. Etwas flussauf fand ich dann eine Stelle mit Insel, an der ich ohne Schuhwechsel rüber konnte.
            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_0419.JPG Ansichten: 0 Größe: 6,19 MB ID: 3088695
            Dann ging es ca. fünf Kilometer eine ätzende, grade 4x4-Forststraße lang, dann erreichte ich schon die Anterinmukka-Hütte. Dort gab es eine Sauna, die mir von Topi und Oli wärmsten empfohlen wurde. Dort waren auch noch vier Finnen Anfang 20, die supernett waren. Sie gingen zu der gleichen nächsten Hütte, zu der ich auch noch weiterwollte. Lumi konnte auch Deutsch, sie war mal Au-Pair in Deutschland. Sie war aus Lappland und war früher bei den Scouts und kannte sich sehr gut aus mit Orientierung und so. Sie erklärte mir das nochmal genau mit Karte und Kompass, worüber ich sehr froh war. Dann empfahlen auch sie die Sauna, die direkt unten am Fluss war und erklärten auch, wie es funktioniert: 30-45 Minuten anheizen, bis das Wasser zischt, wenn man es auf die Steine gießt, dann kanns losgehen. Dann gingen die Vier weiter und es war auch keiner da sonst.
            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_0425.JPG Ansichten: 0 Größe: 5,90 MB ID: 3088696
            Ich heizte die Sauna ein, machte drei Saunagänge von jeweils ca. 15 Minuten, dann immer in den Fluss zum Schwimmen, der sogar sowas wie eine natürliche Gegenstromanlage hatte.
            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_0435.JPG Ansichten: 0 Größe: 6,84 MB ID: 3088697
            Dann kurz ausruhen in der Sonne vor der Sauna und dann wieder rein. Immer zwischendurch Holz nachlegen, wenn nötig und Wasser auf die heißen Steine. Absolut toll war das! In dem Moment dachte ich, es wäre die beste Erfahrung meines Lebens! Im Fluss fühlte ich mich so richtig lebendig, in der Sauna war einfach nur da sein und Schwitzen die Empfindung. Die Sonne schien, ich konnte aus der Sauna heraus auf den herrlichen wilden Fluss schauen und nackt und glücklich vor der Sauna sitzen. Auch die paar Moskitos gehörten dazu und machten das Ganze noch authentischer. Ich möchte diese Erfahrung um nichts in der Welt missen, zumal ich auch wie gesagt ganz alleine da sein konnte, ohne jegliche Ablenkung. Toll! Als ich dann gehen wollte, kamen noch zwei weitere Backpacker, von denen einer ein Deutscher war, der aber schon seit 15 Jahren in Finnland lebte. Er war Forstwirt und kannte sich sehr gut aus hier und empfahl mir die Hammastunturi Wilderness Area mit verschiedenen Anlaufpunkten. Um 17.30 brach ich dann auf zur Muoravaaraka-Hütte, ca. 10 km mit gutem Pfad. Oben, auf dem höchsten Punkt des Weges, gab es dann Empfang und ich konnte meine Lieben anrufen.

            Auf der Hütte waren dann wieder die vier Finnen von zuvor und wir unterhielten uns wieder sehr nett. Von Jaho habe ich die Telefonnummer, falls wir Tipps für Helsinki brauchen nächstes Jahr mit der Familie (falls ich sie überzeugen kann). Plötzlich war es dann schon 23:30, man merkt es kaum, da es ja nicht dunkel wird. Aber müde war ich.
            7. Tag Sonntag, 18. Juli 2021
            Die Vier sind schon gegen 6:00 gestartet, um vor dem kommenden Dauerregen zu flüchten, die anderen beiden erst um 9:30. Jetzt bin ich erstmal wieder für mich, nur in der Miet-Hütte 50 m weiter ist noch ein Pärchen. Mal sehen, ob noch jemand kommt. Nun regnet es kräftig, wie angesagt, und ich habe den Ofen angeheizt. Der Ruhetag wird mir guttun und hoffentlich ist das Wetter morgen besser. Ich habe bei der letzten Möglichkeit den Wetterbericht dummerweise nicht aktualisiert, aber es wird schon passen. Jetzt schaue ich aus dem Fenster erstmal auf den Fluss, den ich morgen früh als allererstes furten muss.
            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_0438.JPG Ansichten: 0 Größe: 6,71 MB ID: 3088698

            Das war ein Tag! Den ganzen Tag Regen, mehrere Stunden superstark. Ich saß den ganzen Tag auf der Hütte, als ich mal kurz spazieren wollte, musste ich nach ein paar Metern wieder umkehren. Mit dem Ofen und der richtigen Temperatur das dauerte auch erst einige Zeit, bis ich das raushatte. Plötzlich kamen Pati und Oli reingeschneit, welch schöne Überraschung! Sie blieben ein bis zwei Stunden, um ihre Sachen zu trocknen, echt nett. Aber sie verwandelten die Hütte in eine Sauna. Dann war wieder Ruhe. Als ich mich auf einen ruhigen Abend eingestellt hatte, kam im strömenden Regen ein Vater mit seinen drei Kindern, so 12-16 Jahre. Sie taten mir so leid und ich wollte so gerne helfen, aber sie sprachen fast gar nicht. Der Vater konnte kein Englisch, die Kinder wollten wohl nicht. Und dann war wieder Sauna angesagt und eine für mich sehr komische Atmosphäre, es fühlte sich für mich vollkommen empathielos an. Jeder von ihnen kümmerte sich nur um sich. Ich ging dann nachher in Regenzeug raus ins Zelt, dass ich schon am Morgen aufgestellt hatte. Ich habe dann supergut geschlafen.
            8. Tag Montag, 19. Juli 2021
            Mein Zelt musste ich pitschnass und schmutzig einpacken, da der starke Regen den Dreck hat hochspritzen lassen. Ich habe dann in der Hütte mit dem Vater schweigend gefrühstückt, dann ging es direkt mit der Flussquerung los. Ich konnte den ganzen gestrigen Tag beobachten, wie das Wasser angestiegen ist. Einige Sorgen hat es mir gestern schon gemacht, aber dann ging es ohne Probleme, es hatte ja in der Nacht schon aufgehört zu Regnen und das Wasser ist wohl schon wieder etwas abgeflossen. Es war ziemlich kalt und die Strömung stark, aber es ging nur bis zu den Oberschenkeln. Unangenehmer waren die Moskitos auf der anderen Seite beim Wiederanziehen. Es hat dann noch mehrere Male kurz geregnet tagsüber, das hieß mehrmals Regenjacke an und wieder aus und Regenschutze auf den Rucksack drauf und wieder runter. Das Gebüsch und Unterholz waren ganz nass und es war auch nachher ziemlich sumpfig, die Schuhe und Socken daher ziemlich nass. Es ging dann durch eine eiszeitliche V-Rinne, Pirunportti.
            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_0441.JPG Ansichten: 0 Größe: 5,45 MB ID: 3088700
            Danach kam das viel gerühmte Paradiestal, Paratiisikuru. Aber bei diesem kalten, stürmischen Wetter war es nicht mal halb so schön, wie es bei Sonne hätte sein können.
            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_0447.JPG Ansichten: 0 Größe: 5,81 MB ID: 3088701
            Später
            traf dann innerhalb von einer Minute drei Frauen, zum ersten Mal seit Beginn beim Wandern. Zwei junge Mädels und eine Frau mit Hund und Riesenrucksack! Es gab dann noch Schneehühner oder so zu sehen, dann kam ein reißender Fluss in einem engen Felskanal mit drei Baumstämmen drüber als „Brücke“.
            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_0460.JPG Ansichten: 0 Größe: 6,29 MB ID: 3088699
            Nichts für Angsthasen, aber ansonsten kein Problem. Dann kam die Hütte Porttikoski, sehr schön am Fluss gelegen. Ich konnte alle Sachen trocknen, dann kamen noch drei nette Finnen aus Espoo. Die Linsen-Gries-Suppe war eine Riesenportion, mehr als ein Liter und sehr lecker. Ich hatte aber auch einen Bärenhunger. Wir haben uns dann noch nett unterhalten, das Zelt stand schon und wartete. Bald 22:00, ich bin auch müde.

            Bemerkungen zur Ausrüstung: 2 kg Müsli hat für acht Frühstücke gereicht, zweimal war es zu viel -> also reichen mir 2 kg für 9x Frühstück. Das Handy hatte nach sieben Tagen einigermaßen sparsamen Gebrauch noch 33% Akku (oft aus, sonst im Flugmodus für Fotos und ca. 3x/Tag Netz suchen, SMS, jeden 2. oder 3. Tag telefonieren und dann Wetterbericht runterladen). Das Handy ist nach 1,5h an der Morphie-Powerbank wieder zu 93% voll, die dann noch ½ voll war.
            9. Tag Dienstag, 20. Juli 2021
            Gestern Abend, nachdem ich schon im Zelt lag, musste ich im leichten Regen nochmal zum Rucksack, der außen an der Hütte hing. Ich hatte meine Ohrenstopfen (wegen lautem Regen aufs Zeltdach) und Augenmaske (wegen Helligkeit die ganze Nacht) vergessen hatte. Ansonsten habe ich einigermaßen gut geschlafen, obwohl die Hüfte etwas schmerzte und es etwas kalt wurde. Aber das 2. Paar Socken war in der Hütte zum Trocknen. Beinah hätte ich dann am Morgen beim Losgehen die Einlegesohlen meiner Schuhe vergessen, die auch zum Trocknen in der Hütte am Ofen waren. Es hatte dann heute mehrmals geregnet, einmal auch stärker, dann wurde es auch kalt. Aber mit Handschuhen und Regenzeug ging es. Eine Flussdurchschreitung gab es auch, das Wasser ging bis zu den Knien.

            Aber mittlerweile ist das Gewohnheit. Ich mache das nur nicht so gerne, wenn es regnet und mir evtl. sowieso schon kalt ist. Aber dann wäre es halt so. Dann habe ich ein paar Moltebeeren probiert, aber die sind, genau wie die Blaubeeren, noch nicht ganz reif und schmecken daher noch nicht gut.

            Mir sind übrigens, schon vor ein paar Tagen, einige Erkenntnisse gekommen:
            1. Ich will schon gerne einmal im Jahr in den Norden, aber wenn wir das mit der Familie machen, reicht das auch. Wobei ich mit Norden nicht unbedingt Dänemark oder so meine. Dazu braucht es schon richtige Natur, so wie z.B. vor drei Jahren in Schweden mit dem Kanu
            2. Ich weiß nicht, ob ich solche Trips wie nach Schweden, Schottland und Finnland noch gerne alleine machen würde. Da gibt es zwar auch schöne Momente, aber auch viele weniger schöne. Man kann halt nichts teilen, weder Freud noch Leid.
            3. Ich traf heute einen Mann mit Sohn, vielleicht 10 Jahre alt. Da kam ein Wunsch, dass ich gerne etwas mit meinem Sohn (13J) machen bzw. teilen würde. Auch mit meiner Tochter (15J) wäre mal wieder etwas toll, am besten mit beiden 😊. Für meine Frau ist das leider überhaupt nichts.
            4. Ich muss mir nichts mehr beweisen, und schon gar nicht, was ich mir abverlangen kann. Hart gegen mich selbst war ich lange und oft genug (Karriere, Hamsterrad usw.).
            5. In der richtigen Natur/Wildnis zu sein ist toll, aber ein wenig Luxus darf schon sein. Ob es z.B. sowas wie die finnischen Hütten ist, Bed & Breakfast zwischendurch in Schottland, GPS oder was auch immer (siehe 4.).
            Es gibt da doch schöne Kombinationen, und nette Leute zu treffen ist auch schön, insbesondere abends. Unterwegs brauche ich das nicht.
            Draußen scheint wieder die Sonne, aber es ist sehr windig bis stürmisch. Ich bin jetzt in der Kivipäa-Hütte, in der schon zwei Männer sind, die schlafen.
            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_0489.JPG Ansichten: 0 Größe: 4,85 MB ID: 3088702
            Es stellt sich dann heraus, dass sie leider kein Englisch sprechen. Mal sehen, wie der Abend wird. Aber immerhin sprechen sie miteinander, das hat die Familie vor ein paar Tagen ja auch kaum gemacht. Nun kommt noch ein finnisches Pärchen, die sprechen zum Glück Englisch. Grade, als ich mein Zelt aufbaute, hat es prompt wieder geregnet, aber nur ein wenig. Jetzt ist es 20:30, ich bleibe noch ein wenig auf der Hütte und gehe dann ins Zelt. Hoffentlich stürmt und regnet es nicht zu sehr heute Nacht.

            Nachtrag zu den Erkenntnissen:
            1. Ich finde es zeitweise echt blöd, wegen dem Flug (und der Hotelbuchung) auf jeden Fall noch bis nächste Woche Samstag bleiben zu müssen. Bei dem wechselhaften, kalten Wetter ist das nicht so toll, zumal in Hammastunturi auch wenig Hütten sind. Wenn ich nochmal solche Touren mache, möchte ich flexibler bzgl. der Rückreise sein.
            2. Drei Wochen alleine bzw. ohne Familie ist mir aus jetziger Sicht zu lange. In Schweden vor vier Jahren bin ich ja auch nach zwei anstatt nach drei Wochen nach Hause gekommen, da war ich ja mit dem Auto unterwegs.
            Ausrüstung: Wenn ich nochmal so eine potentiell feuchte Tour mache, kaufe ich mir vorher Gummistiefel. Die atmen zwar nicht, aber klatschnasse Lederschuhe mit Goretex auch nicht, nur das die Füße und Socken trotzdem nass werden und nur schlecht trocknen (außer im Hotel oder B&B, wenn sie dort darauf ausgerichtet sind). In den Hütten hier geht es auch kaum. Solche Gummistiefel wären auch Zuhause gut zum Pilze suchen. Noch ein drittes Paar dünne Socken wäre gut, wenn es kalt ist und ein Paar nass ist. Ein mückensicheres T-Shirt wäre auch gut, wenn langärmelig zu heiß ist. Kurze Gamaschen sind prima zum Moskito-Abhalten im Sockenbereich. Laufschuhe zum Furten, für die Hütte und zum nachts rausgehen sind super, auch für kürzere Wanderstrecken oder Tagesausflüge. Sollte ich demnächst ein Buch mitnehmen?
            1. Erkenntnis: Keine solche Tour mehr ohne ausreichende Vorbereitungszeit für Streckenplanung, GPS-Punkte, Ausrüstung, Alternativen usw. Auch wegen der Vorfreude. Ging dieses Jahr nicht wegen Corona und der kurzfristigen Buchung wegen später Öffnung von Finnland.
            2. Sauna ist toll, aber nur mit Schwimmen in einem Fluss oder See!? Aber vielleicht probiere ich im Hotel mal die Sauna aus mit einer Kaltdusche, oder Wechselduschen zuhause?
            3. Ich/wir sollten uns im Leben nicht mehr so reinstressen, das lohnt sich nicht. Es gibt schöneres. Geld sollte dabei weniger eine Rolle spielen
            Apropos Hammastunturi: Ich „muss“ da nicht hin. Wenn das Wetter passt und ich mag, ja, ansonsten mache ich Tagesausflüge oder MTB-Touren oder ich fliege früher, was mich aber wohl 350€ extra kosten würde. Das würde ich aber nur bei ganz ätzendem Wetter oder Frust machen.
            10. Tag Mittwoch, 21. Juli 2021
            Die Nacht war etwas ungemütlich, da es recht kalt wurde, bestimmt nicht mehr als 5°. Aber mit Hose an, Kapuze vom Schlafsack zu und noch Jacke über das Fußende gelegt (2. Paar Socken wieder in der Hütte zum Trocknen) ging es. Es taten dann auch beide Hüften bzw. Gesäßmuskeln weh, ich glaube, der Rucksack hängt zu tief unten und drückt da. Dann ging es nach dem Frühstück auf der Hütte los. Ich hatte dann mit GPS bald einen Weg gefunden, dem ich dann folgte. Auf der Karte war er auch, wie ich meinte. Letztendlich war das dann aber doch ein anderer Weg, der in die komplett andere Richtung führte. Man kann sich hier absolut nicht auf solche Pfadspuren verlassen, man muss stets mit Karte und Kompass (oder einfacher mit GPS) prüfen, ob man noch in die richtige Richtung geht. Nun mache ich Pause an einer Tageshütte (Vellinsärpimä), die genau richtig kam, da es gerade wieder richtig gegossen hat, wenn auch nur kurz. Zum Glück ist hier Handyempfang, und das Regenradar sagt noch einen Guss für in 45 min voraus, daher bleibe ich noch bis danach. Ich habe grade das Hotel gecheckt, erschreckenderweise kostet ein Zimmer nun 93€, morgen 83 und dann 59. Aber dann ist das wohl so. Ab Sonntag soll das Wetter wieder gut werden, dann geht’s auf jeden Fall wieder raus. Bis dahin entspanne ich, mache Orientierungsübungen bei Tagestouren oder leihe vielleicht mal ein MTB. Ein E-MTB für 4000€ soll wohl 80€/Tag kosten, d.h. ein normales MTB würde bestimmt auch 40€/Tag kosten. Ist halt Finnland. Nun bin ich im Hotel, für 59€/Nacht, aber in einem anderen Gebäude mit Jugendherbergs-Charakter, aber das ist ok. Dafür kann ich direkt auf den Wald sehen aus dem Fenster anstatt auf den Parkplatz, wie zuvor.

            Das Duschen war wieder mal supergut. Dann war ich einkaufen, viel Obst und Gemüse und Brot. Habe ich ja länger nicht mehr gehabt. Das hat alles super geschmeckt, dann habe ich die ersten Sachen durchgewaschen, war auch dringend nötig. Abends habe ich dann noch mit Zuhause geskyped, was wieder mal schön war. Alle sind soweit wohlauf. Nachts habe ich dann wunderbar im Bett geschlafen, nachdem ich auf dem Zimmer von den guten Sachen gegessen habe, die ich zuvor eingekauft habe: Möhren, Gurken, Tomaten, Brot, Erdnussbutte, Bohnen, Tomatensuppe, Nektarinen und Pflaumen!
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            Zuletzt geändert von NordicFrank; 05.11.2021, 17:20.

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            • NordicFrank
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              • 01.11.2021
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              #7
              11. Tag Donnerstag, 22. Juli 2021
              Den heutigen Tag habe ich weitestgehend auf dem Zimmer verbracht, außer kurz einkaufen und in den Outdoor-Shop reinschauen. Vielleicht kaufe ich mir morgen noch einen neuen Kompass, der beim Gehen besser zu handhaben ist. Mein jetziger ist ein Spiegelkompass und mehr für genaues Anvisieren als zum grob in die richtige Richtung laufen. Oder ich nutze ab jetzt primär das GPS, das hat ja auch einen eingebauten Kompass. Mit drei Satz Batterien sollte das gehen. Ansonsten tue ich mich mit dem Planen der Route für die verbleibenden sechs Tage ab Sonntag schwer. Morgen gehe ich noch mal zum NP-Büro und frage nach deren Feedback zu meiner Idee für Hammastunturi. So ganz ohne Pfade, konkrete Hütten-Ziele und GPS-Daten ist das schon eine große Herausforderung für mich, sowas habe ich bisher noch nicht gemacht. Weder in Schweden, Schottland oder auch hier. Zu schwer will ich es mir definitiv nicht machen, das war ja eine meiner Einsichten von zuvor. Aber eine grobe Idee habe ich schon. Dabei würde ich dann ab übermorgen weglos durch die Hammastunturi Wilderness Area laufen. Ich müsste aber so planen, dass ich Freitag schon wieder in der Nähe von Saariselkä wäre, ich brauche ja etwas Puffer und um 9:15 am Samstagmorgen geht ja schon der Bus zum Flughafen. Jetzt freue ich mich erstmal auf morgen, da geht es mal wieder raus. Eine Tagestour mit Karte und Kompass 😊.
              12. Tag Freitag, 23. Juli 2021
              Gestern habe ich fast den ganzen Tag an der Route rumgetüftelt. Als ich dann fertig war, ging ich damit zum NP-Büro, um sie dort durchzusprechen. Dort kam raus, dass eine größere Flussdurchquerung kritisch sein könnte, mit Wasser bis zur Hüfte ungefähr und mit starker Strömung, direkt an vor der Einmündung in einen noch größeren Fluss, den Ivalojoki. Das erschien mir als Solo-Wanderer viel zu kritisch. Auch danach, am Ivalojoki vorbei, schien das Gelände schwierig zu sein, zumal die Hütten am Fluss eher für Kanuten sind, auch vom Zugang her. Also zurück ins Hotel und nochmal neu planen, zu mindestens den zweiten Teil meiner Tour. Beim zweiten Anlauf, den ich dann schon in die Karte eingezeichnet hatte, schien es dann zu passen. Super Service vom NP-Büro bzw. den Mitarbeiterinnen dort! Es gab nur zwei kleine Verbesserungsvorschläge, ich hatte nun ein gutes Gefühl. Am Nachmittag war ich dann noch unterwegs, ich wollte mir den Weg ansehen, auf dem ich dann zurückkommen werde. Ich habe mich dann beim Überqueren von zwei Straßen am Rand von Saariselkä vertan und ging dann aber erstmal auf den lokalen Skiberg.
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ID: 3089446
              Auch interessant und tolle Aussicht, bis zum Sokosti, an dem ich vor über einer Woche vorbeigelaufen bin. Wieder mal richtige Weitblicke, vielleicht 50 km oder so. Das hat mir aber wieder einmal gezeigt, dass man immer wissen muss, wo man ist und wo man hinlaufen will. Wenn man da einen Moment träumt und z.B. einfach einem Weg, der erstmal in die richtige Richtung geht, folgt, ist man plötzlich irgendwo. Das wird noch spannend nächste Woche. Ich habe mir dann noch einen neuen Kompass für 26€ gekauft, der ist einfacher zu handhaben beim Gehen. Am Abend habe ich dann noch mit der richtigen Einstellung des GPS gekämpft, ich musste viel herumprobieren. Das Problem war, dass die Karte von der Hammastunturi-Region von einem anderen Verlag als die vom UKK war und ein anderes Koordinatensystem hatte (Dezimalkoordinaten anstatt Grad, Minuten und Sekunden) und ich diese Einstellung erstmal nicht im GPS gefunden habe.

              Eine weiter große Herausforderung war, die von mir markierten Wegpunkte von der Karte ins GPS zu übertragen. Das hat ewig gedauert, um 23:30 habe ich aufgehört und geschlafen habe ich dann eher unruhig.
              13. Tag Samstag, 24. Juli 2021
              Heute Morgen vor dem Frühstück habe ich dann alle 20 Routenpunkte, die ich mir vorgenommen hatte für meine Sechstagetour, ins GPS fertig eingegeben. Nach dem Frühstück habe ich dann daraus zwei Routen erstellt mit ein paar weiteren Punkten mit Weggabelungen von der Karte usw. Nun dürfte mit der Orientierung im Notfall nichts mehr schiefgehen. Ich habe nun noch zwei Satz frische und hochwertige Alkali-Batterien, das sollte reichen. Bei der ersten Tour im UKK hat ja ein Satz aufladbare Batterien neun Tage bei sparsamem Gebrauch gereicht, aber da war auch vermutlich meist die Orientierung leichter und es gab doch mehr Wege. Nun ist es Mittag und ich gehe gleich nochmal mit Kompass raus.
              Ich habe dann noch eine schöne Wanderung übers Fjell gemacht und keinen Menschen dort getroffen.
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              Und das von Saariselkä aus! Ich bin ein wenig abseits gegangen und habe mich dann mit Karte und Kompass orientiert, was dann einigermaßen klappte. Aber den kleinen Pfad, der laut Karte vom Hauptweg abging, habe ich dennoch um ein paar hundert Meter verpasst, das Navi musst dann wieder helfen. Ich habe dann noch entschieden, meine Tour erst Montag zu beginnen, da am Sonntagnachmittag Regen angesagt war und ich doch lieber noch einen Tag relaxen und lesen wollte. Das hat dann auch gutgetan. Die Frage ist nun, ob ich die Sechstagestour einfach in fünf Tagen gehe oder ob ich alternativ am vierten Tag den Ivalojoki und die Hütte dort auslasse. Aber das kann ich ja noch am dritten Tag entscheiden oder am vierten morgens. Mal sehen, wie es sich das bis dahin mit Fitness, Orientierung und Wetter anfühlt.

              14. Tag Sonntag, 25. Juli 2021
              Als ich heute Morgen aufwachte, war blauer Himmel und die Sonne strahlte! Ich habe dann von 10:00 bis 14:00 eine stramme Wanderung gemacht, um mir das letzte Wegstück und die Flussquerung für Freitagnachmittag angesehen. Mir fiel nämlich am Vorabend auf, dass der geplante Weg eine Skiroute ist, die z.T. einfach über den Fluss hin und her geht. Das hat mich dann wieder verunsichert. Eine weitere Erkenntnis war dann, dass ich, wenn ich abends auf dem Zimmer bin, eher skeptisch und sorgenvoll auf mein weiteres Abenteuer blicke. Wenn ich eine Tour mit von vornerein festem Zeitplan mache, ist das definitiv nicht so. Die nächste Erkenntnis, beim Gehen in der Natur war wieder, dass dann alles gut ist und ich mit mir in Reinem bin und dann wohlgelaunt und optimistisch. Ich muss dann nur morgen losgehen, der Rest ergibt sich dann schon. Neben der allgemeinen Orientierung und Wegfindung sorgt mich auch noch ein wenig, dass ich nach er ersten Nacht mein Zelt dort stehenlassen will mit den Sachen, die ich für den Hammastunturi-Gipfel am nächsten Tag nicht brauche. Ich werde den Zeltplatz dann mit dem GPS markieren und mir auch so gut wie es geht merken. Also, nach der Wanderung heute weiß ich nun, dass die letzten 8 km oder so am Freitag auf der Skiroute gut zu begehen sind und alternativ gibt es noch eine MTB-Route, dauern beide so etwa 1:50 vom Hotel aus.Der Fluss ist zwar breit, aber flach, sollte also überhaupt kein Problem sein.
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              Um 10:00 geht’s dann los morgen.
              15. Tag Montag, 26. Juli 2021
              Ich bin froh, dass es heute wieder losgeht und das Grübeln ein Ende hat. Das Grübeln lag (auch) daran, dass ich hier alleine bin. Ich bin halt doch kein Einzelgänger, aber wenn weder Familie noch Freunde eine solche Tour mitmachen wollen, muss ich halt doch alleine losziehen, wenn mir das wichtig ist.
              Das Taxi (80 Euro) war pünktlich da und ich bin um 10:45 am Pahaoja-Car Park losgegangen. Unterwegs traf ich zweimal Leute und in der Hütte beim Ivalojoen Kultala traf ich einen netten schweizer Kajakfahrer.
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ID: 3089449
              Nach dem Mittagessen bin ich dann weiter. Mit der Orientierung klappte das so einigermaßen, mit einem Navi-Quercheck ab und zu. Laut meiner selbstgeplanten Route wollte ich eigentlich links um einen Hügel auf gleicher Höhe bleibend weglos rum, aber dann gab es einen schönen Pfad, der nicht in der Karte war, aber rechtsrum ging. Dem bin ich dann einige Zeit gefolgt, bis er dann doch in eine andere Richtung ging und ich ihn verließ. Ich bin dann noch ein paar Kilometer weiter, meist quer durch den Wald, weitergelaufen und habe dann nachher in offener Landschaft einen Zeltplatz gefunden gegen 18:30. Vorher war es nicht so ideal, da es dann kein Wasser in der Nähe des Zeltes gegeben hätte. Als das Zelt dann stand, dass ich nur mit Moskito-Netz überm Kopf aufbauen konnte (wohl auch wegen dem nahen Wasser), musste ich es in der Tat nochmal umstellen, da es zu uneben vom Boden her war. Ich sollte immer erstmal reinschauen und probeliegen, bevor ich alle Heringe festmache. Auch das war nicht einfach, da der Untergrund sehr felsig war.
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ID: 3089450
              Nun passt es einigermaßen, nicht 100% eben, aber ok. Ich bin nun schon seit 19:30 im Zelt, da draußen zu viele Moskitos sind, es ist auch windstill. Als eben noch die Sonne aufs Zelt schien, war es selbst in Unterhose ohne Zudecken viel zu heiß im Zelt, aber Schatten gibt es hier ja nicht. Dann ging die Sonne zum Glück weg, aber es wird bestimmt ganz früh am Morgen wieder heiß, sobald die Sonne zurückkommt. Eigentlich scheint die Sonne noch fast 24 h, aber durch Berge im Norden (witzig, oder?) geht sie dann doch nachts sozusagen unter für einige Zeit. Also, früh schlafen und morgen früh raus. Ich werde das Zelt mit Ausrüstung dann stehenlassen und nur mit leichtem Gepäcke auf den Hammastunturi gehen, hin und zurück etwa 11 km. Dann sollte es noch runter zurück zur sehr schönen Hütte am Ivalojoki klappen. Da gab es kaum Moskitos und sehr schöne Zeltplätze. Mal sehen, wie ich dann weitermache. Wie so oft an einsamen Abenden habe ich keine richtige Lust mehr. Morgen früh oder auf dem Gipfel sieht das erfahrungsgemäß wieder ganz anders aus. Da ich heute Nachmittag auf der Hütte warm gegessen habe, gibt es jetzt nur noch etwas Trailmix und fertig. Mal sehen, wie ich das mit dem Zähneputzen mache, raus will ich eigentlich nicht mehr. In der Apsis sind schon mindestens ein Dutzend Moskitos und es werden immer mehr.

              16. Tag Dienstag, 27. Juli 2021
              Ich konnte erst ewig nicht einschlafen, erst gegen 23:00. Nachts musste ich dann einmal raus, so gegen 3:00. Die Sonne schien rot über dem Horizont und über den kleinen Seen vor mir lag Nebel. Das sah wunderbar aus, auch die Moskitos waren weg. Ich habe dann noch schnell Fotos gemacht, aber das Handy rausholen und anmachen hat schon fast zulangen gedauert für diesen Zauber, der schnell vorüber ging.
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ID: 3089451
              Um 6:00 war es dann aber vorbei mit dem Schlafen und um 6:45 bin ich dann aufgestanden, nachdem ich im Zelt gefrühstückt habe (wie Zähneputzen gestern Abend). Die Tour auf den Hammastunturi ging dann schneller als gedacht. Ich bin um 8:15 ohne Zelt los und war dann schon nach anderthalb Stunden oder so oben. Erst habe ich mich noch durch den Wald gekämpft, was kein Spaß gemacht hat, aber als das Gelände dann offener wurde, bin ich einfach geradeaus Richtung Gipfel gegangen.
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ID: 3089452
              Es war aber sehr warm und die Sonne schien die ganze Zeit. Ich habe wieder mal superviel geschwitzt. Der Ausblick von oben war sehr schön, aber irgendwie ist die Luft raus.
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ID: 3089453
              Die Tour im UKK war klasse, wenn auch herausfordernd, aber jetzt habe ich keine Lust mehr, mich durch die Wildnis zu schlagen. Ich hatte dann auch noch einige Sorgen, dass Zelt wiederzufinden. Das war mit GPS kein Problem, ohne wäre es bestimmt schwierig geworden. Von einem elektronischen Gerät abhängig zu sein fühlt sich nicht gut an. Das Risiko, das es ausfällt, ist zwar sehr klein, die Konsequenzen wären aber u.U. sehr groß gewesen. Aber nur mit Karte und Kompass wäre das Wiederfinden des Zeltes eine Herausforderung gewesen, hier sieht alles irgendwie ziemlich gleich aus. Vielleich müsste man in einem solchen Fall das Zelt auf eine von weitem sichtbare Kuppe stellen oder an einen Fluss oder wohin auch immer, Hauptsache einfach wieder zu finden. Von einem erfahrenen Solo-Wildnisgeher bin ich noch ein gutes Stück entfernt, obwohl es schon die vierte Wildnis-Tour ist. Aber jede Tour, jede Gegend und jedes Land hat so seine eigenen Herausforderungen und es gibt sooo viel zu lernen!

              Der Weg wieder runter zur Hütte Ivalojoen Hultala war dann noch lang und der Wald wieder ätzend, weil z.T. schwierig zu begehen und ohne irgendwelche Orientierungspunkte. An einem Sumpfgebiet vorher fiel mir dann anhand der Karte auf, dass ich auf der falschen Seite war. Die Durchquerung ging dann aber gut und ich wurde mit vielen leckeren Moltebeeren belohnt.
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ID: 3089454
              Bei einer Pause liefen dann noch drei Renntiere ganz gemütlich nah bei mir vorbei. Um 14:45 war ich dann wieder an der Hütte und sehr froh. Es ist auch eine Gruppe von sechs Paddlern da, die in der Miethütte auf der anderen Seite logieren und übernachten. Mal sehen, ob ich das Zelt aufbaue oder es mal wieder in der Hütte versuche, wenn keiner mehr kommt. Das wäre zwar bestimmt wieder zu warm und mit ein paar Moskitos, aber vielleicht trotzdem mal angenehmer. So, jetzt ist es 18:00, viel zu tun gibt es nicht mehr, daher gehe ich nochmal zum Fluss runter. Großartig! Ich bin grade spontan im Ivalojoki schwimmen gegangen! Absolut erfrischend nach dem ganzen Tag schwitzen.
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ID: 3089455

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              • NordicFrank
                Anfänger im Forum
                • 01.11.2021
                • 34
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                • Meine Reisen

                #8
                17. Tag Mittwoch, 28. Juli 2021
                Die Nacht in der Hütte war überraschend gut. Ich wollte zuerst im Zelt schlafen, sowie die anderen Leute dort auch, aber dann kam abends gegen 21:00 noch ein starkes Gewitter. Es hat tierisch geschüttet und gestürmt, zum Glück hatte ich mein Zelt noch nicht aufgestellt. Ein Pärchen, dass dies schon gemacht hatte, brach es wieder ab und kam mit Sack und Pack wieder rein, als es pechschwarz wurde und donnerte. Mitten im Gewitter kam dann noch ein klatschnasses Pärchen, die erstmal alle ihre Sachen in der Hütte zum Trocknen aufhingen. Ich war froh, dass sie den Ofen nicht angeschürt hatten und drauf vertrauten, dass die Sachen auch so in der warmen Hütte trocknen (was dann auch so war). Um 22:30 haben zwar noch alle angefangen, Essen zu kochen oder draußen am Lagerfeuer zu grillen, aber als ich um 23:00 zum Schlafen ging, wurde es bald ruhig. Wir haben letztendlich zu fünft in der Hütte geschlafen. Mit der Temperatur ging es dann nachts, ich habe dann in kurzer Unterwäsche im Schlafsack gelegen. Es war nur ein bisschen zu warm, es ging aber. So soll es eigentlich sein. Ich habe dann in der Tat bis 8:40 geschlafen; Da sieht man mal, wie anstrengend der Tag wohl war (und wie kurz die Nacht davor). Es war übrigens wieder sehr schön, dass ich mich mal wieder nett unterhalten konnte. Ich habe dabei meine Sorgen und Herausforderungen ausgesprochen, was guttat. Die anderen hatten einen guten Grundoptimismus, was ich ja normalerweise auch habe, wenn ich nicht so viel grübele. So konnte ich dann voller Zuversicht heute Morgen starten. Es war zwar kalt und ein bisschen nebelig, aber trocken. An dem Aussichtspunkt auf dem Weg zurück zum Parkplatz hatte ich dann auch Handyempfang.

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ID: 3091585Ich konnte den Wetterbericht abrufen und habe versucht, Zuhause anzurufen. Schade, dass ich dann niemanden erreichen konnte, ich habe dann zuhause auf den AB gesprochen. Zu der Zuversicht von zuvor kommt auch noch, dass ich das GPS nun mehr nutzen zu wollen. Die Freiheit und den Luxus gönne ich mir jetzt, das nimmt auch psychisch viel Druck und verringert das Risiko, nicht unerhebliche Umwege zu laufen. Es kam dann doch etwas anders als geplant.

                Da muss ich erst mal kurz ausholen. Wenn man von Saariselkä aus in die Hammastunturi Wilderness Area möchte, ist der schnellste Zugang der über den Pahaoja Car Park. Von da aus gibt es einen markierten 12 km langen Pfad zum Ivalojoen Kuttula, einer restaurierten Goldgräberstätte mit ein paar Häusern und einer Übernachtungshütte. Davor ist eine spektakuläre Hängebrücke, der einzige Übergang über den Ivalojoki auf 100 km oder was weiß ich. Also war meine Idee, zur Goldgräberstätte, auf den Hammastunturi und dann auf dem gleichen Weg zurück über den Ivalojoki zum Pahaoja Car Park und dann zu Fuß durch die Wildnis nach Saariselkä.
                Also, ich ließ den Car Park hinter mir und als ich unten am Fluß Sotajoki ankam, an dessen Einmündung in den Ivalojoki eine Hütte ist, zu der ich wollte, war der Weg total sumpfig und alles pitschnass. Die Schuhe waren bis auf die Socken durch nach ein paar Minuten nass. Ich ging dann wieder ein Stück zurück nach und wollte oben einen Weg nehmen, der auf der Karte war und den ich eigentlich am nächsten Tag für den Rückweg geplant hatte. Ich wollte dahin einen Pfad nehmen, der sowohl auf der Karte als auch auf dem Navi war. In der Realität war er aber definitiv nicht da. Ich stapfte ein paar hundert Meter durch den nassen Wald und hatte dann die Nase voll. Ich ging zurück bis kurz vor den Pahaoja Car Park und bog dann auf einen Forstweg in die grobe Richtung Saariselkä ab. Das Gebiet war die Gegend der Goldschürfer, was auch irgendwie seltsam, aber passend war. Es fuhren dann auch mehrere Autos an mir vorbei; eine Frau hielt, die Englisch konnte, was ein Mann zuvor nicht konnte. Es stellte sich heraus, dass sie Deutsche war, aber schon seit 15 Jahren beim Goldsuchen war. Sie zeigte mir dann ein schönes Nugget (ca. 300€) und wir unterhielten uns nett, bis sie weitermusste. Schade, sie hatte auch Interesse an Long Distance Hiking und war Ultra-Marathon-Läuferin. Sie schenkte mir dann noch eine Dose Grapefruit-Limonade und empfahl mir, bis zum Ende der Forststraße zu gehen, da gäbe es kristallklares Wasser und schöne Zeltplätze. Vielleicht meinte sie ja eine andere Stelle als die, die ich dann meinte, aber es war furchtbar: LKWs, Bagger, Wohnwagen und aufgerissene Erde usw. Ein Claim halt. Ich ging dann noch einen Fahrweg weiter, der auf der Karte war, aber nicht auf dem Navi. Ich beschloss, an einer alten Feuerstelle zu bleiben, die oberhalb eines Flusses war. Ein schöner Platz. Ich aß dann zu Abend und machte noch ein Lagerfeuer, so mal zum Ausprobieren.
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ID: 3091586
                Das klappte ganz gut, obwohl es am Vorabend noch gegossen hatte. Mit Birkenrinde und abgestorbenen Kiefernästen vom Baum. Jetzt ist es 21:50 und ich bin müde, es waren heute auch über 30 km, wenn auch zumeist auf mehr oder weniger guten Wegen. Ich merke daher schon meine Hüften…

                18. Tag Donnerstag, 29. Juli 2021
                Material:
                • Batterie für Funkengeber für Kocher tauschen
                • Loch im Moskitonetz im Zelt reparieren
                • Besser vielleicht zwei Paar gleiche Socken mitnehmen
                • Wanderstöcke sind nur nötig bei viel bergauf und bergab und bei Flußquerungen. Beim Hantieren mit Karte und Kompass aber hinderlich
                • Kurzärmeliges Anti-Mücken-Shirt wäre gut
                • Zuhause auf Sportplatz oder so prüfen, inwieweit die Richtung auf Kompass, elektronischem Kompass auf GPS und mechanischem Kompass auf GPS übereinstimmen
                Die Nacht habe ich doch relativ gut geschlafen, obwohl mir erst die Hüften wehtaten, aber ein wenig dehnen hat dann geholfen. Ich glaube, der Rucksack drückt manchmal zu sehr auf die Gesäßmuskulatur. Ob er wohl zu tief sitzt? Was auf jeden Fall tierisch nervt, das der Rucksack bei jedem Schritt oben quietscht, quasi da, wo der Rucksack-Stoff auf dem Alurahmen sitzt. Ob da ölen oder so hilft? Ansonsten war das weglose Gehen heute über ca. 11 km heute ok. Es ging viel durch lichten Kiefernwald und offenes Gelände, aber auch teilweise sumpfig und auf und ab.
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ID: 3091587
                Einmal mehr habe ich festgestellt, dass man besser immer wissen sollte, wo man ist, was vor einem liegt usw. Nur so klappt das mit dem geplanten Wegverlauf. Ich war öfters mal zu tief unten am Fluss und auch beim Einzeichnen der Route hätte ich das besser machen können. Ansonsten war ich froh, als dann die ersten Wegspuren kamen, die oft in die richtige Richtung gingen. Aber immer wieder überprüfen mit Karte, Kompass und auch öfters mal GPS war nötig. Ich kam dann auch noch an einer kleineren Goldschürfstelle vorbei, das war auch interessant. Dann kam endlich der markierte MTB-Track. Dieser ging erstmal andauernd steil nach oben, was sehr anstrengend war. Oben auf über 400m gab es dann mal wieder gute Aussicht und auch Handy-Empfang und ich konnte kurz mit meiner Frau und meiner Tochter sprechen, mein Sohn war beim Tennis.
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ID: 3091588
                Beim Gehen zum Ende hin fiel mir dann auch auf, dass es bald vorbei sein wird, was aber auch gut ist. Wie schon mal zuvor geschrieben, war es letztendlich doch zu lange und zu viel „weglose Wildnis“.

                Jetzt bin ich an der Harrioja-Lappenhütte, noch etwa 12 km bis nach Saariselkä. Ich habe erstmal ein wärmendes Feuer gemacht und dann gekocht. Nun ist es 18:00 und ich habe noch viel Zeit. Ich habe auf dem gesamten MTB-Track heute niemanden gesehen, daher glaube ich nicht, dass noch jemand kommt. Ich muss dann noch überlegen, ob ich das Zelt aufbaue oder in der Hütte auf dem Boden schlafe, der aber nicht so einladend aussieht. Jetzt schaue ich mich erstmal draußen um. Ich habe dann zwar einen guten Zeltplatz vor der Hütte gefunden, mich aber dennoch für das Schlafen in der Hütte entschieden. Es kamen dann doch noch zweimal MTB-Fahrer, aber ab ca. 20:00 war es ruhig. Ich hielt das Feuer bis kurz vor dem Zubettgehen am Brennen, aber warm wie in den normalen Hütten wurde es nicht. Es war ja auch eine Lappenhütte, das heißt eine offene Feuerstelle in der Mitte mit offenem Kamin nach oben und großer Belüftungsöffnung nach unten. Immer frische Luft trotz Feuer, aber ohne Feuer war es dann genauso kalt wie draußen.
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ID: 3091589
                Daher musste ich nachts noch wärmere Sachen drüberziehen, es war dann aber trotzdem an Füssen und Nasenspitze kalt.

                19. Tag Freitag, 30. Juli 2021
                Ich bin trotz Kälte bis 8:30 liegengeblieben und habe dann erstmal wieder ein Feuer gemacht. Am Vorabend habe ich dafür schon alles vorbereitet: Birkenrinde zum Anzünden, gespaltenes Kleinholz und einen Holzvorrat. Genug auch für die nächsten Besucher nach mir, aber genau so soll es ja sein. Gefrühstückt habe ich meinen Brei auch schon, dann noch Zähneputzen, packen, auskehren und dann um ca.10:00 los. Nun reicht es ja auch. Beim Loswandern hatte ich dann doch wieder Spaß und pfiff so vor mich hin. Der Weg war schön und zumeist eindeutig zu finden.
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ID: 3091590
                Dann wurde mir wieder bewusst, dass es nun dem Ende meines Finnland-Abenteuers entgegen ging. Dieser Moment hat mich sehr berührt und ich bekam dann doch feuchte Augen, trotz des gelegentlichen Frustes zwischendurch mal. Es waren wieder viele Erfahrungen, schöne Momente und Erkenntnisse und ich habe auch nette Menschen getroffen. Nicht so viele, aber genügend. Ich habe eine neue Art von Natur und Wandern kennengelernt, was sehr schön ist und wovon ich wieder lange Zeit zehren kann. Dann kam die letzte Flussüberquerung, über den Tolosjoki. Der war zwar breit, aber das Wasser ging nur bis zur Wadenmitte. Aber eiskalt war es, zumal die Lufttemperatur auch nur unter 10° war.
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ID: 3091591
                Danach ging es dann auf Saariselkä zu, wobei mich dann die Vielzahl von nicht beschilderten Wegen und Pfaden verwirrte und ich mich auch hin und wieder über MTB-Fahrer erschrak. Zuvor war da ja meist niemand, ausgenommen Renntiere und Vögel.

                Nun bin ich wieder im Hotel und habe lecker gekocht: Spagetti mit einer herzhaften Linsen-Pilz-Soße (mit gefundenen Kiefern-Rotkappen).
                Nur zum Festhalten für den nächsten Finnland-Urlaub: Navi: Positionsformat UTM-UPS, Koordinatensystem ETRS89
                20. Tag Samstag, 31. Juli 2021
                Reisetage sind für mich kein Urlaub, der heutige Tag zeigte es wieder. Aber ich fange mal mit dem Positiven an. Es gab ein super veganes Frühstück im Hotel: 5 Scheiben veganer Käse, 6 Würstchen und Rohkost, dazu das normale Büffet. Das hätte ich jeden Tag haben können im Hotel, hätte ich danach gefragt. Aber so war es auch OK.
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ID: 3091592
                Bus und Flieger gingen alle pünktlich, aber in Frankfurt fing das Desaster an. Zuerst durften wir im Flugzeug nach der Ankunft über 20 Minuten lang die Türe nicht öffnen, dann mussten wir über 2 Stunden auf unser Gepäck warten! Ohne jede Info oder Anzeige! Super ätzend, es war auch überhaupt kein Personal da, das man hätte fragen können. Den Zug, den ich mit eigentlich ausreichend Puffer eingeplant hatte, war schon lange weg, den nächsten habe ich dann knapp verpasst und den allerletzten für den Tag dann mit einer Stunde Wartezeit um 22:02 bekommen. Mit fast einer weiteren Stunde Wartezeit in Würzburg werde ich dann um 1:20 zuhause sein, 3 Stunden später als geplant. Jetzt bin ich aber dennoch sehr froh, im Zug zu sitzen. So ein blöder Abschluss meines Urlaubs. Aber jetzt schaue ich erstmal zur Aufmunterung die Fotos vom Urlaub an, dann lese ich etwas. Meine Lieben daheim werde ich dann erstmal nicht begrüßen können, die werden schon lange schlafen.


                So, dass war mein Finnland-Abenteuer. Mal sehen, ob ich noch etwas zur Ausrüstung oder ein Fazit schreibe.

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                • urmeli
                  Erfahren
                  • 07.06.2015
                  • 153
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Gar kein Feedback zu diesem Bericht? Schade.

                  Ich finde es schön und ermutigend, wie du über deine Selbstzweifel auf der Tour schreibst. Das habe ich alles auch schon oft selber so erlebt. Zwischen himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt liegen auf Solotouren manchmal nur ein paar hundert Meter.

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                  • NordicFrank
                    Anfänger im Forum
                    • 01.11.2021
                    • 34
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Hallo Urmeli, danke für Deinen Kommentar!
                    Das mit den Selbstzweifeln kenne ich, wie auch Du auch, bereits von anderen Touren, z.B. in Schweden oder Schottland. Meistens ist das bei mir abends so und am nächsten Morgen sieht alles wieder anders und zumeist deutlich besser aus.
                    Aber alle paar hundert Meter anders gibt es natürlich auch, man muss ja nur mal in den Fluss fallen beim Furten oder mal grade das lang ersehnte Ziel sehen hinter der "nächsten Ecke".
                    Das ist ja das schöne und herausfordernde bei solchen Touren. Wenn immer alles klar sein soll, wäre es ja auch langweilig und man könnte einen Pauschalurlaub buchen.

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                    • Intihuitana
                      Fuchs
                      • 19.06.2014
                      • 2044
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Klasse Waldwildnislandschaft, das ist etwas ganz genau nach meinem Geschmack. Danke für den Bericht.
                      Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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                      • Robtrek
                        Dauerbesucher
                        • 13.05.2014
                        • 757
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Zitat von NordicFrank Beitrag anzeigen
                        ...Nobite (mit DEET) benutzt. Stinkt fürchterlich, hilft aber.
                        Als Anregung, Zeckito aus den Rossmann Drogeriestores wirkt und riecht gut. Gibt es auch noch in etwas höherer Konzentration als Zeckito tropical, aber die Normalversion sollte ausreichen. Zumindest in nördlichen Breiten hat sich m.E. das Thema DEET und Mücken damit erledigt.

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                        • vobo

                          Dauerbesucher
                          • 01.04.2014
                          • 719
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Auch von mir herzlichen Dank für den ehrlichen und persönlichen Bericht. Als nicht mehr so großer Finnland-Fan bin ich mit dem UKK nicht so vertraut (und bei den nicht ganz so einfachen Namen erst recht nicht), so dass mir eine Karte mit dem Track sehr geholfen hätte - es war ein ganz schön mühsames Suchen.
                          Überhaupt die Orientierung - gibt es nicht für Finnland (so wie in S oder N) auch wunderbare Offline-Karten die Du zur Sicherheit nutzen könntest? Aber ich kann nachvollziehen, dass in den langsamen sanften Hügeln dort die Orientierung mit Kompass alleine nicht ganz einfach ist ("bin ich jetzt schon zwischen diesen Hügeln oder erst dort").
                          Dass mit der langen Reise kann ich auch gut nachvollziehen - 2019 hatte ich auch 2 mal 2 Wochen zur Verfügung und war zu Beginn der zweiten Tour auch recht zögerlich, gerade als dann auch das Wetter nicht so prickelnd war wie erhofft. Im Nachhinein wünsche ich es mir aber schon wieder, das demnächst nochmal tun zu können...
                          Vielleicht das nächste Mal etwas später im Jahr, damit es nicht so heiss/mückig wird?

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                          • NordicFrank
                            Anfänger im Forum
                            • 01.11.2021
                            • 34
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Hallo Vobo,

                            danke für Deine Nachricht.
                            Wie kann ich eine Karte mit Track einstellen? Das würde ich gerne tun, vermisse es aber auch bei anderen Berichten im Forum. Kannst Du oder jemand anderes mir sagen, wie das geht?
                            Es gibt natürlich für Finnland Offline-Karten, aber ich wollte primär mit Karte und Kompass laufen und Handy-Akku sparen (nur für Fotos, zuhause anrufen und evtl. Notfälle). Zur Backup-Orientierung hatte ich mein Garmin-Navi GPSmap 64 mit OpenStreetMap-Karte. Die offizielle Garmin-Karte kostet 99€, die wollte ich mir sparen. Ich weiß auch nicht, inwieweit die wirklich besser als eine OSM-Karte ist. Vielleicht kann da jemand etwas zu sagen? Aber vielleicht probiere ich auch mal Navigation mit Smart-Phone aus, eine zusätzliche Powerbank ist vielleicht auch nicht schwerer als ein separates Navigationsgerät.
                            Zu dem Thema später im Jahr mit weniger Mücken. Da habe ich eher Sorge, dass es dann schon recht kalt ist und mit schlechtem Wetter verbunden dann echt ungemütlich. Ich denke mir, besser schwitzen und Mücken als frierend und nass durch ein Sturmtief zu laufen. Vor zwei Jahren habe ich den Cape-Wrath-Trail in den HIghlands gemacht und bei Sturm und Regen an einem Tag Grenzerfahrungen mit Unterkühlung und so kalten Händen gemacht, dass ich den Reißverschluss meiner Jacke nicht mehr zumachen konnte. Bericht hier: Walk Report - Cape Wrath Trail, 2018 and 2019, report in German • Walkhighlands
                            Ansonsten Frohe Weihnachten allerseits, einen guten Start ins neue Jahre und schöne Touren nächstes Jahr!

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                            • blauloke

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                              • 22.08.2008
                              • 8356
                              • Privat

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                              #15
                              Hallo NordicFrank, um deinen Track einzustellen brauchst du ihn nur als GPX einfügen. Die Karte mit dem Track wird dann automatisch erstellt.
                              Das sieht dann so aus wie in dem Beispiel aus einem meiner Reiseberichte.

                              Beispiel:


                              1.Tag-------- 8.8.2019-----------Gut Grauhof-----------7 km

                              [G X]3014334[/G X] Ein paar Minuten vor 17 Uhr komme ich planmäßig in Goslar am Bahnhof an. Weil ich mir die Stadt bereits letz
                              OT: Ich habe hier jeweils das P in GPX frei gelassen, damit du siehst wie das ganze aussieht. Darum musst du dich nicht kümmern, einfach den Track an die gewünschte Stelle kopieren, den rest macht das Programm.
                              Unten siehst du wie das Ergebnis aussieht.
                              Die Karte kann über die Pfeile beliebig vergrößert werden, bzw auf Vollbild umgestellet werden.


                              1.Tag-------- 8.8.2019-----------Gut Grauhof-----------7 km

                              Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
                              Ein paar Minuten vor 17 Uhr komme ich planmäßig in Goslar am Bahnhof an. Weil ich mir die Stadt bereits
                              Zuletzt geändert von blauloke; 26.12.2021, 14:28.
                              Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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                              • NordicFrank
                                Anfänger im Forum
                                • 01.11.2021
                                • 34
                                • Privat

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                                #16
                                Hallo blaulocke, danke für Deine Hilfestellung. Man muss also erstmal einen GPX-File haben, um den Track einzustellen. Aber mir ist noch nicht klar, wie man den einfügt. Wie kann ich ein GPX-File an eine bestimmte Stelle kopieren? Gibt es da eine Schaltfläche für oder einfach mit copy and paste?

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                                • blauloke

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                                  • 22.08.2008
                                  • 8356
                                  • Privat

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                                  #17
                                  Das machst du genauso wie mit den Bildern.
                                  Deinen GPX-Track beim Anhang rein laden wie ein Bild.
                                  Den Cursor vor den ersten Buchstaben der Zeile setzen wo die Karte hin soll.
                                  Dann im Anhang auf Einfügen klicken.
                                  Die Karte wird dann auf der rechten Seite in Höhe der gewünschten Zeile angezeigt.
                                  Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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                                  • NordicFrank
                                    Anfänger im Forum
                                    • 01.11.2021
                                    • 34
                                    • Privat

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                                    #18
                                    Hi Blaulocke, das klappt bei mir nicht. Da kommt dann nur der Name des GPX-Files in blauer Schrift:
                                    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

                                    Oder kommt die Karte erst, wenn man die Antwort abschickt? Ich versuche es mal.
                                    Angehängte Dateien

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                                    • NordicFrank
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                                      • 01.11.2021
                                      • 34
                                      • Privat

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                                      #19
                                      Ah, da ist die Karte, nach dem Abschicken der Antwort! Danke nochmals für den Support. Die Karte oben zeigt allerdings nur meine Wegpunkte, die ich mir für meine Hammmastunturi-Tour vorher aufs GPS-Gerät geladen habe. Wenn ich fünf oder 10 Tage (wie im UKK) das Gerät anlassen würde und die Route aufzeichnen würde, reichen die Batterien natürlich nicht und ich bräuchte eine große Powerbank oder was auch immer.

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                                      • blauloke

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                                        • 22.08.2008
                                        • 8356
                                        • Privat

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                                        #20
                                        Ich zeichne meine Routen auch nicht auf und erstelle die Route erst zu Hause am Rechner.
                                        Das ist bei deiner Route schlecht weil du keine ohne Wege gegangen bist, du müßtest deine Strecke über viele kliene Schritte zusammen klicken.
                                        Ich schreibe mal Wafer an, der kennt sich mit den Karten am Besten aus, vielleicht hat er eine bessere Idee.
                                        Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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