Toller Bericht - nochmals Danke dafür
[SE][NO] Durch Skandinaviens Wildnis 2021
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Ankündigung
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Keine Ankündigung bisher.
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Die Gegend dort ist einfach ein Touri-Hotspot. Kam mir schon bekannt vor, als ich noch gar nicht nach den Orten gesucht hatte. Es ist einfach schön dort. Das zieht die Leute an.
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Åndalsnes wird von Kreuzfahrschiffen angelaufen, deren Passagiere sich dann alle innerhalb weniger Stunden auf den umliegenden Pfaden tummeln. Mindestens AIDA, MSC und Hurtigruten legen da an und wenn ich das auf Deinem Bild richtig erkenne, liegen da auch gerade zwei solcher Pötte im Hafen. Hurtigruten bewirbt sogar explizit den Tagesausflug mit "Fotostopp an der Trollwand". Und der gemeine Kreuzfahrer an sich muss selbstverständlich Beweisfotos von den besten Hotspots nach Hause bringen, da kann man schon mal Schlange stehen für ein Foto. Außerdem erklärt das auch die ausführliche Beschilderung. Man stelle sich nur mal vor, die finden nicht zurück zum Schiff!Zuletzt geändert von Blahake; 27.11.2021, 11:32.
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Vielen Dank für Eure Kommentare
Zitat von Blahake Beitrag anzeigenAußerdem erklärt das auch die ausführliche Beschilderung. Man stelle sich nur mal vor, die finden nicht zurück zum Schiff! [/ATTACH]
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Åndalsnes 17. & 18.Juli 2021
Mit 672 Kilometern habe ich jetzt fast die Hälfte meiner Strecke geschafft. Das heisst daß knapp über die Hälfte der Strecke noch vor mir liegt.
Zum Provianteinkaufen wollte ich heute einen Ruhetag in Åndalsnes einlegen. Da es morgen aber den ganzen Tag regnen soll entscheide ich mich für zwei Ruhetage. Auch heute soll das Wetter nicht so gut werden mit zeitweise Regen.
Also mit zwei Ruhetagen muss ich mir beim Einkaufen und Proviantverpacken keinen Stress machen und kann alles ganz entspannt angehen.
Kurz bevor ein leichter Regen beginnt ziehe ich mit meinem Zelt um zum Campingplatz. Zwei Nächte checke ich mich dort ein für 175 Kronen die Nacht, umgerechnet 17.50 Euro. Duschen kostet 20 Kronen.
Åndalsnes ist eine kleine Stadt mit 2500 Einwohnern und Touri-Hotspot direkt am Fjord. Ausserdem ist diese Stadt ein beliebter Anlegehafen für Kreuzfahrtschiffe. Im nahen Umkreis gibt es einige berühmte und vielbesuchte Sehenswürdigkeiten. Der Romsdalseggen und Trollstigen sind nur zwei davon. Außerdem ist Åndalsnes ein Paradies für Bergsteiger und Kletterer mit zahlreiche Felswände und schroffe Gipfel im nahen Umkreis.
Im Vergleich zu Eresfjord findet man in Åndalsnes auch deutlich bessere Einkaufsmöglichkeiten, was mir sehr gelegen kommt, da ich hier Essen für die nächsten zwei Wochen einkaufen muss.
Vier Supermärkte finde ich in der Stadt, außerdem Sportgeschäfte für Gaskartuschen und eine MIX-Filiale. Das ist so eine Art norwegische Fastfood-Kette, die sehr leckere Burger haben.
Das Wetter war in den zwei Tagen nicht ganz so schlecht wie ich laut der Vorhersage erwartet hätte. Es hat vielleicht nur maximum die Hälfte der Zeit geregnet.
Bin aber froh daß es morgen endlich weitergeht……
Mit dem Wetter hatte ich bisher auf dieser Tour ja ziemliches Glück gehabt. Fast alle Regentage fielen auf die Einkaufsorte, wo ich sowieso einen Ruhetag machen wollte.
auf dem Campingplatz in Åndalsnes
der Campingplatz liegt in schöner Natur am Stadtrand
Åndalsnes
im kleinen Stadtkern ist alles leicht zu Fuss erreichbar
der Rauma-Fluss und meine Abstiegsroute von gestern
4. Abschnitt
Von Åndalsnes nach Geiranger
192 Kilometer
13 Tage
Mein nächster Einkaufsstop wird Geiranger, wieder ein absoluter Tourihotspot. Zwischen Åndalsnes und Geiranger liegen allerdings 13 Tage Einsamkeit und mega spektakuläre Landschaften, das meiste davon auf einer weglosen alpinen Hochroute, wo ich tagelang keine Menschen sehe.
Tendenziell führt meine Route jetzt immer nach Süden.....
42.Tag (1)
Ein direkter Aufstieg von Åndalsnes auf die Trolltindan mit anschließender Kammtraverse ist für Nichtbergsteiger vermutlich kaum machbar. Daher ist für mich heute erstmal eine Talwanderung angesagt. Also das Isterdalen aufwärts, eine entspannte Waldwanderung.
Die Westnorwegischen Wälder unterhalb von 300 Metern sind ja extrem dicht und schön, fast schon regenwaldartig. Normalerweise liebe ich solche Wanderungen, aber leider ist das Isterdalen mal wieder ein Zivilisationstal. Die Provinzstraße 63 führt durch dieses Tal über den Trollstigen, der mit seinen 11 Haarnadelkurven als spektakulärste und bekannteste Hochgebirgspassstraße Norwegens gilt. Dies ist die vielbefahrene Hauptstrecke für Autotouristen auf dem Weg von Åndalsnes nach Geiranger.
Erst um 12:45 breche ich auf und wander heute noch 11 Kilometer bis kurz vor dem Talende. Das Tal steigt auf dieser Strecke nur 120 Höhenmeter an. Direkt vom Campingplatz geht es auch schon gleich in den Wald rein.
Der Pfad durch dieses Tal führt orographisch links und kommt mit der Straße zunächst nicht in Kontakt, die verläuft nämlich auf der anderen Talseite, meistens über halben Kilometer entfernt.
Ein wenig skeptisch war ich zunächst trotzdem, aber im Nachhinein dennoch überrascht wie schön diese Strecke ist. Die Straße war auf fast meiner gesamten heutigen Strecke weder zu hören, noch zu sehen.
Es geht auf Pfade durch traumhaft schöne Wälder und manchmal am Rande von Feldern entlang.
Die Wegbeschaffenheit ist von unterschiedlicher Qualität, mal normaler Pfad, mal breiterer Waldpfad auf Ex-Fahrweg, der teilweise noch gelegentlich von Traktoren befahren wird, und auch sehr verwachsene Pfadabschnitte sind mit dabei, die kaum mehr erkennbar sind und vermutlich nur noch selten begangen. Ebenso sind sumpfige Abschnitte mit dabei und für anderthalb Kilometer muss ich sogar auf einem Feldweg wandern.
meistens geht es auf schmalem Pfad durch schöne Laubwälder
oft fast schon regenwaldartig
dichtes Unterholz, aber dank des Pfades kommt man hier gut durch
schöner Urwald, die Bäume sind allerdings nicht so hoch wie in Mitteleuropa
mal geht´s am Rande von Feldern entlang
und hier mal breiterer Waldpfad, der auch von Traktoren befahren werden kann
Pforten müssen wieder geschlossen werden
kleiner Tümpel
von offenen Lichtungen hat man super Blicke auf die schroffen Talhänge
und hier auf sumpfigem Gelände neben Weidezaun
verwachsener und kaum mehr erkennbarer Pfad durch Birkenurwald
für einen kurzen Abschnitt geht´s durch Fichtenwald
dahinten liegt schon das Talende und die Passstraße ist noch nicht zu sehen
das Talende rückt näher
Camp 42 (120 m), schöne Stelle am Fluss
Blick vom CampZuletzt geändert von berniehh; 28.11.2021, 19:28.
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Bei allen Klagen darüber, dass dort auch noch andere Menschen unterwegs sind, darf man nicht vergessen, dass es dort in nicht-Corona-Jahren noch ganz anders aussieht. 2020 und 2021 ist der Touri-Anfall eigentlich recht moderat. 2020 fuhren keine Kreuzfahrtschiffe. Insofern ist es 2021 vermutlich wieder etwas belebter gewesen.
Der Normalbetrieb sieht eher so aus:
https://www.youtube.com/watch?v=qOBmVN7SMck
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Zitat von Enja Beitrag anzeigenDer Normalbetrieb sieht eher so aus:
https://www.youtube.com/watch?v=qOBmVN7SMck
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43.Tag (2)
In der Nacht regnet es ein wenig aber laut der Vorhersage soll es am Vormittag gegen 11 aufklaren und gegen Mittag sogar sonnig werden.
Morgens regnet es immer noch, der leichte Dauerregen oder Niesel geht sogar bis Mittags.
Um 12:20 wander ich schließlich los, trotz Niesel. Von der vorhergesagten Aufklarung bisher noch keine Spur.
Ich bin nun fast am Talende und will heute die bekannte Serpentinenstraße des Trollstigen hochwandern und dann endlich aus der Zivilisation raus und in den Reinheimen Nationalpark rein.
Zunächst folge ich für halben Kilometer einen Fahrweg und dann wieder Pfad. Das Tal ist hier am oberen Ende eng und die Straße auf der anderen Flussseite ständig in Sichtweite. Deshalb finde ich diesen Abschnitt auch nicht mehr so schön wie den gestrigen.
die ersten 500 m auf Fahrweg
und dann wieder Pfad
schöner Wald
paar andere Wanderer sind hier ebenfalls unterwegs
die Straße mit Parkplatz sieht man dahinten auf der anderen Flussseite
Trollstigen
Nach über 2 Kilometern endet das Tal und die Straße führt in Haarnadelkurven nach oben. Der Pfad führt ebenfalls nach oben und kreuzt dabei ständig die vielbefahrene Touristenstraße des Trollstigen. Insgesamt muss ich auch für halben Kilometer auf ihr wandern. Es herrscht ein ganz schöner Verkehr,……..Autos, Wohnmobile, Reisebusse, Motorräder und sogar Fahrradfahrer habe ich gesehen.
Der Niesel lässt langsam nach und als ich oben den riesigen Touristenparkplatz erreiche bin ich sogar mal kurz im Nebel.
Stigfossen-Wasserfall
oben dann der Touristenparkplatz mit Souvenirläden und Restaurant. Der Architekt, der dieses Gebäude entworfen hat, hat vermutlich noch keinen Schönheitspreis für seine Arbeiten gewonnen
Ich will endlich runter von dieser blöden Straße, aber den Pfadeinstieg findet man im ersten Moment nicht, weil er vom Parkplatz aus nicht markiert oder ausgeschildert ist. Man muss erst für halben Kilometer den asphaltierten Touristenspazierweg zur Aussichtsplattform folgen und erst dort steht dann ein Schild, das den Pfadeinstieg markiert.
Spazierweg zur Aussichtsplattform
Trollstigen - langsam klart die Sicht weiter auf
nun endlich auf Pfad, aber zunächst noch mit der Straße in Sichtweite
Einen Kilometer weiter zweige ich auf dem Hauptpfad zum Mannen, der von einem Parkplatz auf der anderen Flussseite startet. Ab hier führt der Pfad endgültig von der Straße weg, die Landschaft wird sehr schön und die Sonne kommt sogar raus.
Einen Kilometer weiter, beim Alnesvatnet, beginnt laut Karte der Nationalpark, den ich nun für die nächsten 6 Tage durchwander. Paar Tageswanderer kommen mir heute noch entgegen, die vom Mannen kommen, aber hinter dem Punkt 936 treffe ich für die nächsten fast drei Tage keine Leute mehr.
Der Reinheimen Nationalpark ist mit seinen 1969 Quadratkilometern der zweitgrößte Nationalpark Norwegens, nach dem Hardangervidda Nationalpark. Man findet hier eine sehr ursprüngliche Landschaft in einer der größten zusammenhängenden Wildnisgebiete Südnorwegens. Die Osthälfte des Parks besteht überwiegend aus sanftbergige Fjellregionen und der Westen bzw. Nordwesten wird vom Reinheimen Gebirge eingenommen, eine spektakuläre Hochgebirgskette.
Da dieser Nationalpark erst 2006 gegründet wurde ist er noch nicht so bekannt. Es gibt zwar ein Pfadnetz und Unterkunftshütten, aber der Großteil der Parkfläche ist noch ohne jegliche Infrastruktur.
ab hier im Reinheimen Nationalpark
Alnesvatnet (744 m)
Pfad zum Mannen
dahinten am Hang hinter dem See sieht man noch die Straße, die dann wenig später ganz aus der Sicht verschwindet
See 1007
das Gelände wird karger und steiniger
Børtjønna (1071 m)
Einige Kilometer vom Punkt 930 erreiche ich den Børtjønna, ein See von 600 Metern Durchmesser in einer kargen Landschaft. Hier will ich campen, aber vorher noch einen Abstecher zum Mannen machen. Lasse daher meinen Rucksack hier liegen und wander los. Es sind 3,4 Kilometer für den Hin- und Rückweg, der Pfad sehr steinig und stellenweise leicht zu verlieren.
Als ich oben ankomme wird der Blick runter ins Romsdalen zwar teilweise von Wolken versperrt, aber in den anderen Richtungen ist der Blick absolut mega mit beeindruckenden Wolkenpanoramen. Dafür hat sich dieser Abstecher gelohnt.
dahinten meine Campstelle und Route für morgen
Kråkenesvatna (1019 m)
Romsdalen
Romsdalen vom Mannen (1294 m)
Blick vom Mannen
Nach 1h50 bin ich zurück beim Rucksack. Zum campen ist das Gelände beim Børtjønna zu steinig. Ich wander noch nen Kilometer weiter, bis ich beim nächsten See, dem Kråkenesvatna, eine schöne Campstelle auf offener Grassenke finde.Zuletzt geändert von berniehh; 30.11.2021, 23:10.
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Hi Berniehh,
vielen Dank auch von mir für's Mitnehmen. Ich lese schon von Beginn an mit. Sehr spektakulär die Fotos mit den Wolkenformationen - da kommt wieder richtig Sehnsucht auf....... Freue mich schon darauf wie es weiter geht!
Gruß, Gert
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Zitat von berniehh Beitrag anzeigenDer Architekt, der dieses Gebäude entworfen hat, hat vermutlich noch keinen Schönheitspreis für seine Arbeiten gewonnen
Und du wirst lachen: das Ensemble hat 2009 den "Building of the Year Award" in der Kategorie "Öffentliche Einrichtungen" (Public facilities) gewonnen, organisiert von der bedeutenden Architektur-Website ArchDaily.
(PS Und alle möglichen anderen Preise und Nominierungen, aufgelistet auf der von Tilmann unten verlinkten Seite...)
Du hast es aber auch von der unvorteilhaftesten Seite fotografiert
Als ich da zum ersten Mal war, stand da, wenn ich mich recht erinnere, noch gar nichts (1997)...
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Das Trollstigen-Center ist 2012 fertig geworden. Hier wären offizielle Werbefotos vom Architetkten.
In Åndalsnes gibt es mit dem Norsk-Tindecenter (Norwegian Mountaineering Center) ein weiteres Bauwerk von Ramstadt gleich in der Nähe. Ich kenne beide nicht und möchte nicht urteilen. Aber seine Kirche in Knarvik möchte ich mir mal anschauen.
Grüße von Tilmann
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Ich hab mich das auch gefragt, war 2007 dort und konnte mich an solche Gebäude nicht erinnern. Dafür das hier:
Aber deinen Fotos nach - vielen Dank! - sollte ich die Gegend mal wieder besuchen. Also Reinheimen, nicht Trollstigen.
MfG, Heiko
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Der Trollstigen gehört zu den Norwegischen Landschaftsrouten. Einen Einblick bekommt man hier:
https://www.visitnorway.de/reiseplan...schaftsrouten/
Architektur und Kunstinstallationen gehören dazu. Manches davon ist speziell. Zum Beispiel die goldene Toilette auf Senja. Der häufig verwendete Cortenstahl soll mit Moos überwachsen. Es gibt schwindelerregende Aussichtspunkte (in anderen Ländern wäre deren Betreten mit hohen Eintrittsgeldern verbunden), viele spezielle Toilettenanlagen (was soll man auch schon sonst auf einen Parkplatz bauen) und Kunstwerke, die wie immer, den einen gefallen und den anderen nicht.
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Vielen Dank für Eure Kommentare
Zitat von HO Beitrag anzeigenHi Berniehh,
vielen Dank auch von mir für's Mitnehmen. Ich lese schon von Beginn an mit. Sehr spektakulär die Fotos mit den Wolkenformationen - da kommt wieder richtig Sehnsucht auf....... Freue mich schon darauf wie es weiter geht!
Gruß, Gert
Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigenUnd du wirst lachen: das Ensemble hat 2009 den "Building of the Year Award" in der Kategorie "Öffentliche Einrichtungen" (Public facilities) gewonnen, organisiert von der bedeutenden Architektur-Website ArchDaily.
.
Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigenDu hast es aber auch von der unvorteilhaftesten Seite fotografiert
.
Zitat von DerNeueHeiko Beitrag anzeigenIch hab mich das auch gefragt, war 2007 dort und konnte mich an solche Gebäude nicht erinnern. Dafür das hier:
Zitat von DerNeueHeiko Beitrag anzeigen- sollte ich die Gegend mal wieder besuchen. Also Reinheimen, nicht Trollstigen.
MfG, Heiko
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44.Tag (3)
Das Wetter ist heute wieder traumhaft, als ich morgens aus dem Zelt schaue blickt mich ein blauer wolkenloser Himmel an. Wirklich perfekt für meine heutige weglose Hochroute.
Der Tiefblick ins Romsdalen gestern vom Mannen aus wurde mir ja teilweise wegen der Wolken versperrt. Naja, ich könnte da jetzt ja nochmal hochsteigen. Nochmal hoch zum Mannen will ich zwar nicht, aber stattdessen zum Punkt 1060, der auf der Karte als Børa bezeichnet wird, direkt an der Abbruchkante, die fast 1000 m ins Romsdalen abfällt. Von dort müsste der Blick doch fast genauso geil sein.......
Mein Camp lasse ich erstmal stehen und wander um 5:30 los. Es sind nur 3,3 Kilometer für den Hin- und Rückweg, flaches einfaches Gelände. Auch heute morgen liegt das Romsdalen unter mir teilweise noch unter einer Wolkendecke, das sieht einfach mega aus. Sogar noch viel besser wie gestern abend.
Romsdalen vom Punkt 1060
hinten der 1797 m hohe Breitinden
Kråkenesvatna (1019 m)
Kråkenesvatna
Camp 43 (1036 m)
Nach 1h15 bin ich wieder zurück bei meinem Zelt und mache erstmal gemütlich in der Sonne Frühstück, bevor ich langsam mein Camp abbaue und loswander……..
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Fortsetzung Tag 44…….
Heute ist der erste von fünf überwiegend weglosen Hochroutentagen durch das Reinheimen Gebirge.
Von meinem Camp steige ich weglos direkt nach oben und wander über die Punkte 1268, 1545 und 1549 durch steiniges Gelände den oben flachen Bergkamm entlang. Der Aufstieg ist stellenweise etwas steil, aber ansonsten problemlos und es liegen auch keine weiteren Hindernisse entlang der Route, ausser das sehr steinige Gelände, wodurch das Vorwärtskommen beim Auf- und Abstieg verlangsamt wird.
Die Gebirgspanoramen sind entlang der gesamten Strecke kaum zu überbieten und mit eines der bisherigen Tophighlights auf meiner diesjährigen Skandinavientour.
Kråkenesvatna
Nørdre Isglupen
Nørdre Isglupen
Søre Isglupen
Blick vom Punkt 1545
Blick vom Punkt 1549 auf den Søre Isglupen
Coole Mittagspausenstelle auf dem Punkt 1549
dahinten meine weglose Hochroute vom Tag 40
Blick von meiner MIttagspausenstelle
hier geht´s wieder runter.....
Vom Punkt 1549 steige ich fast 500 Meter runter in ein weites offenes Tal, dem Slettflybotnen und weglos am Slettflybottvatnet vorbei, ein über 2 Kilometer langer See, der fast den gesamten Talboden einnimmt.
In der nähe des Seeausflusses passiere ich eine kleine Hütte und es ist auch eine recht nette Gegend zum campen. Ich überlege zunächst kurz hierzubleiben, entscheide mich dann aber dass es dafür noch zu früh ist.
Kulevatnet
Slettflybottvatnet (1086 m)
Kulevatnet
Slettflytottvatnet
kleine Hütte beim Seeausfluss
Weiter geht´s talabwärts und einen Kilometer weiter fällt es 150 m ab zum Langvatnet im Langfjelldalen. Hier stoße ich auf einen schmalen und etwas verwachsenen markierten Pfad, den ich Richtung Westen folge am Ufer des Langvatnet entlang. Auch hier treffe ich niemanden, wie schon im Rest des heutigen Tages. Dieser Pfad sieht auch definitiv nicht nach einer vielbegangenen Wanderautobahn aus.
Abstieg zum Langvatnet
Langvatnet
Langvatnet (916 m)
Fast 2 Kilometer weiter erreiche ich das Westende des Sees. Hier stehen drei kleine Hütten, eine neue verschlossene, eine alte öffentlich zugängliche und eine noch ältere schon unbewohnbare Hüttenruine.
Es wird Zeit für ein Camp und da ich morgen hier den Pfad verlassen will um weglos Richtung Süden wieder hochzusteigen, entscheide ich mich daß diese Hütte der perfekte Übernachtungsort ist. Zumal man hier in der Nähe auf dem steinigen gestrüppigen Boden eh kaum gute Campstellen findet.
Zur Abwechlung mal in einer Hütte zu pennen finde ich ganz angenehm, aber leider scheint die Tür undicht zu sein und ist ein Einfallstor für Mücken. Bin die halbe Nacht mit Mückentotschlagen beschäftigt.
rustikale kleine Übernachtungshütte
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45.Tag (4)
Auch heute sieht das Wetter ziemlich perfekt aus, es ist meist sonnig, aber teilweise etwas kühl. Um 9:30 wander ich los. Es ist der zweite Hochroutentag durchs Reinheimen Gebirge.
Für halben Kilometer folge ich noch den schmalen Pfad, den man eh kaum noch erkennen kann, Richtung Westen talabwärts. Dann verlasse ich ihn, quere weglos nach orographisch links und sanft bergauf über einen Bergrücken, dann nach links rum in ein kleines Hochtal hinein zu den Seen 1148 und 1179.
Langfjelldalen
weglos geht es sanft bergauf aus dem Langfjelldalen raus
See 1148
See 1148
See 1179
hinter dem See 1179 geht es sanft den Bergrücken hoch
Blick in mein Tal von gestern nachmittag
Vom Punkt 1239 steige ich Richtung Süden sanft den Bergrücken hoch. Auf 1350 m verlasse ich ihn und traversiere den steilen alpinen Hang für ca. zweieinhalb Kilometer Richtung Süden zum Pass 1510. Es ist nicht so einfach wie ich gedacht hatte, über Steine, Geröll, Felsen, Firn und sogar ein kurzes Stück über Gletscher. Rauf und runter mit paar heikle Passagen und zweimal brauche ich Pickel und Steigeisen. Mindestens zweimal lasse ich meinen Rucksack kurz liegen um erstmal auszukundschaften. Keine Ahnung ob es weiter oben einfacher wäre oder nicht. Die Landschaft ist jedenfalls grandios.
Links unter mir liegt der Vermevatnet, der einen Durchmesser von mehreren Kilometern hat.
steile alpine Hangtraverse, links unten der Vermevatnet
Vermevatnet
kleiner Gletscher
vom Pass 1510 schaut man hier runter auf die andere Seite......
Auf der Passhöhe lasse ich meinen Rucksack liegen für einen Abstecher zu den Punkten 1739 und 1741. Das sind etwa 4,7 Kilometer für den Hin- und Rückweg, über Stein- und Felsbrockenfelder. Dieser Abstecher hat sich gelohnt, die Aussicht ist wirklich mega! Also man kann sagen das Highlight des Tages.
Pass 1510
sanft geht´s nach oben über Stein- und Felsbrockenfelder
vor mir Punkt 1739
Blick nach Süden
Storbreen-Gletscher
Richtung Westen = meine Route für morgen
Richtung Südosten
mein Camp am Bjørnebottvatnet
Storbreen-Gletscher
Nach 2h10 bin ich zurück beim Rucksack. Auf dieser flachen Passhöhe wären zwar Top-Campstellen, sogar mit Trinkwasser, aber ich wander noch weiter….
Auf der anderen Seite geht es sehr steil für 330 Höhenmeter runter Richtung See 1135. Es ist so steil daß man genau achtgeben muss wo man langgeht und teils im Zickzack um Felsabbrüche herum.
Unten beim See 1135 müsste ich laut Karte eigentlich auf einen Pfad stoßen, kann aber keinen finden. Also steige ich weglos Richtung Westen wieder für 100 m hoch zum Pass 1281. Erst auf der Passhöhe stoße ich dann auf den vage erkennbaren Pfad, den man für einige Hundert Meter Richtung Bjørnebottvatnet folgen kann, bis er sich wieder auflöst.
Hinter dem Pass findet man reichlich flache Stellen, die sich perfekt zum campen eignen und noch vor dem Bjørnebottvatnet schlage ich mein Camp auf. Mal wieder geht ein spektakulärer Tag zuende…..
erstmal geht´s ziemlich steil runter zum See 1135
Talboden auf 1180 m
nun geht´s wieder hoch auf Pass 1281
Blick zurück von der Passhöhe
Pass 1281
auf der anderen Seite geht´s wieder runter
Camp 45 (1233 m)
Bjørnebottvatnet vom Camp
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46.Tag (5)
Heute ist schon wieder ein Traumwettertag🌞🌞. Da könnte man sich direkt daran gewöhnen.
Um 9:30 wander ich los und folge den auf der Karte eingezeichneten Pfad talabwärts am Bjørnebottvatnet vorbei. Eigentlich ist es kein richtiger Pfad, manchmal finde ich eine Markierung und manchmal ist ein vage erkennbarer Pfad da, aber meistens ist es quasi weglos.
mein Camp am Morgen mit dem Bjørnebottvatnet, dahinter meine Route für heute
Bjørnebottvatnet (1150 m)
Beim Seeausfluss verlasse ich nach 1,7 Kilometern die Route und wander nun endgültig weglos Richtung Westen ein Stückchen sanft bergauf zu den Knutskoppvatnet Seen.
Kurz vor dem ersten See schwinge ich nach Nordwesten den Bergrücken hoch über den Punkt 1438 Richtung Knutskoppegga. Es ist teilweise steil und mit Blockfeldern. Dafür ist die Aussicht einfach nur mega!
See 1015
Knutskoppvatnet Inste (1161 m)
See 1015
Blick Richtung Steindalen
Litlelangdalen
Kurz hinter dem Punkt 1438 lasse ich meinen Rucksack liegen und wander den Bergrücken weiter sanft nach oben zum Punkt 1595, der höchsten Erhebung auf dem Knutskoppegga.
Das sind zweieinhalb Kilometer für den Hin- und Rückweg.
vom Knutskoppegga (1595 m)
dahinten meine heutige Campstelle
Blick vom Knutskoppegga
dahinten mein letztes Camp
Reinheimen Gebirge
dahinten mein Berg von gestern
Litlelangdalsvatnet
Abstieg zu den Knutskoppvatnet Seen
Nach 1h40 bin ich zurück beim Rucksack und steige nun runter zum westlichen Knutskoppvatnet. Von hier fällt es Richtung Westen für 250 Höhenmeter ab ins Steindalen mit einer steilen Felsstufe. Direkt am Bach, der hier in einem Wasserfall abstürzt, kann ich über große Felsbrocken absteigen, eine langsame und nervige Angelegenheit.
Knutskoppvatnet Heimste (1100 m)
Abstieg Richtung Steindalen
Knutskoppvatnet Seen
steiler Abstieg ins Steindalen
Steindalen
Steindalen (875 m)
Abstiegsroute vom Knutskoppvatnet
gut ausgetretener Pfad im Steindalen
Unten auf dem flachen offenen Fjelltalboden stoße ich auf den gut ausgetretenen und markierten Pfad. Dies scheint eine populäre Trekkingroute im Reinheimen Nationalpark zu sein. Hier treffe ich zwei Wanderer, die ersten Menschen seit fast drei Tagen.
Ich folge den Pfad talaufwärts zur Tjønnebu Hütte, die ich nach anderthalb Kilometern erreiche bei den Tjørnane Seen, eine attraktive Gegend.
Steindalen
Tjørnane Seen
Am Seeufer steht ein Zweipersonen Hilleberg Zelt.
Ausserdem eine vom DNT betriebene Hütte, in der sich zwei Mädels für eine Nacht einquartiert haben. Wegen den Coronabestimmungen mussten sie die komplette etwa 10-Betten-Hütte für sich alleine mieten, ein teurer Spass.
Irgendwo hier in der Nähe will ich zelten, aber vorher noch einen Abstecher auf den Litlehornet machen, ein attraktiver Aussichtshügel.
Ich frage die Mädels ob ich meinen Rucksack draussen vor der Hütte liegenlassen kann. Das ist kein Problem und ich wander dann sofort los, denn es ist schon später Nachmittag.
Bis nach oben sind es 420 Höhenmeter und 6,7 Kilometer für den Hin- und Rückweg. Der Gipfel ist ein flaches Steinplateau mit sanften Hügeln, die Punkte 1419 und 1436 mit einer lohnenden Aussicht in allen Richtungen.
Blick vom Litlehornet zu den Tjørnane Seen und meine Route für morgen
Blick vom Punkt 1419
Knutskoppvatnet Seen
auf dem Litlehornet
meine weitere Route ab morgen
Nach 2h50 bin ich zurück bei der Hütte und will mir am Seeufer eine Campstelle suchen. Inzwischen ist hier ein zweites Zelt hinzugekommen, ein norwegischer Vater mit seinem Sohn.
Weglos folge ich das Seeufer noch für einen Kilometer bis zum südlichen Ende des Sees, wo ich eine gute Campstelle finde. Wieder ist ein schöner Tag zuende gegangen.
Camp 46 (990 m)Zuletzt geändert von berniehh; 11.12.2021, 00:13.
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47.Tag (6)
schöner Morgen beim Camp
Heute wird mein vierter Hochroutentag durchs Reinheimen Gebirge. Das Wetter ist mal wieder traumhaft und wieder wander ich um 9:30 los, den ganzen Tag weglos.
Den Hauptpfad hatte ich gestern abend bei der Hütte schon verlassen. Von meinem Camp steige ich weglos für 200 Höhenmeter die Talstufe hoch zum Krynkelvatnet, ein über drei Kilometer langer See in einer kargen alpinen Landschaft.
Blick zurück zu den Tjørnane Seen
Krynkelvatnet (1204 m)
Krynkelvatnet
Vom Seeausfluss steige ich für weitere 250 Höhenmeter Richtung Südosten den steilen felsigen Bergrücken hoch zum Storfjellbreen Gletscher. Es ist nicht schwierig, aber ich muss schon genau schauen wo ich langgehe um die Steilabbrüche zu umgehen. Oben komme ich in ein graues Felsbrockenbasin mit kleinem Gletschersee. Hier mache ich in der Sonne meine Mittagspause.
dahinten meine Kammroute für morgen
Storfjellbreen Gletscher
hier erstmal Mittagspause
Nun quere ich für 800 Meter den kleinen Gletscher, wofür ich Pickel und Steigeisen brauche. Das letzte Stück geht´s einen steilen Firnhang hoch auf einen sanften Bergrücken, der hoch zum Storfjellet führt. Hier unangenehmes Stein- und Felsbrockengelände, aber ebenfalls nicht schwierig.
es geht über den kleinen Gletscher
Storfjellbreen Gletscher
rechts Krynkelvatnet, links Storfjellvatnet, dahinter meine Kammroute für morgen
Auf 1420 m Höhe lasse ich meinen Rucksack liegen für einen kurzen Abstecher zum höchsten Punkt des Storfjellet auf 1759 m. Der Gipfelbereich besteht aus einem flachen grauen Steinplateau, ein Steinmännchen markiert den höchsten Punkt.
Ich verweile mich hier eine Weile und wander auf jeder Seite bis an den Rand des Gipfelplateaus, für eine hübsche Aussicht in allen Richtungen. Daher bin ich auch erst nach 1h20 zurück beim Rucksack, obwohl dieser Abstecher nur 1,5 Kilometer für den Hin- und Rückweg beträgt.
Punkt 1759 auf dem Storfjellet
flaches steiniges Gipfelplateau
Richtung Süden meine weitere Route
Richtung Nordwesten
Richtung Osten, dort unten der See 1015
Richtung Norden, vonwo ich gekommen bin
Richtung Südosten, vorne See 1201, ganz hinten der Ulvådalsvatnet
Nun will ich weiter die Kämme folgen einmal um das gesamte Südende des Krynkelvatnet herum. Zunächst steige ich Richtung Südosten den Felsrücken runter zu einem Passübergang beim Punkt 1391.
Weiter geht´s über den nächsten Felshügel, der auf der Karte als Kollen bezeichnet wird, 1546 m hoch. Ich steige aber nicht über den höchsten Punkt sondern traversiere beim Punkt 1451 und dann für 140 m runter zum nächsten Pass, teilweise ziemlich steil.
links Storfjellvatnet, rechts Krynkelvatnet
Blick zurück zum Pass beim Punkt 1391 und meine Abstiegsroute vom Storfjellet
vom Punkt 1451, vorne der Storfjellvatnet, hinten Krynkelvatnet
Eigentlich wollte ich heute noch weiterwandern. Der Aufstieg zum nächsten Berg, dem Muldalseggenden, sieht von hier aus ziemlich steil aus, auch wenn es laut den Höhenlinien auf der Topokarte nicht so steil ist und gut machbar sein sollte.
Da hier auf der Passhöhe gute Campstellen liegen, sogar mit fließendem Bach, entscheide ich mich Schluss für heute zu machen. Mit nur 9 Kilometern (incl. die 1,5 km Abstecher auf den Storfjellet) wurde also nur ein kurzer Wandertag. Aber hier ist eine Top-Stelle für einen entspannten frühen Feierabend in der Nachmittagssonne, sogar mit super Aussicht.
Weiterwandern ginge heute zwar auch noch, aber ich vermute auf den nun folgenden längeren Kammabschnitt zu steiniges Gelände zum campen.
Habe heute natürlich keine Leute getroffen…..
Camp 47 (1315 m)
Blick vom Camp runter ins GrøndalenZuletzt geändert von berniehh; 12.12.2021, 13:19.
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Was für eine geile Tour! Die Campstelle - zum Niederknien . Ich lese mit Begeisterung mit und frage mich, ob es hier noch eine Steigerung geben kann.
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