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Da sieht man mal was Corona für Blüten treibt. Aus Ermangelung an Alternativen hat es selbst mich Südländer auch mal in den hohen Norden getrieben. An Schweden, Lappland und dem Sarek kommt man in der deutschen Outdoorszene und ganz besonders im ODS kaum vorbei. Hab ich mir gedacht, komm wenn alle da hinfahren und Schweden easy going zu bereisen ist, dann mach ich auch ne Runde da.
Die Reiseplanung geht ja sowas von einfach. Da merkt man was für ein Unterschied es ist, in einem Erstweltland zu reisen. Vom Lantmateriet gibt es ganz Schweden online in perfekten Topo Karten. Die spezifischen Fjällkarten sind darüber hinaus noch detaillierter. Dazu dann einfach diverse Reiseberichte aus dem Forum hier querlesen und man erhält mehr Infos als einem Lieb ist.
Da ich das erste mal im Norden war wollte ich alle verschiedenen Landschaftsformen der Subarktis kennen lernen. Natürlich musste der Sarek auf jeden Fall auch dabei sein.
Allerdings wollte ich nicht auschließlich im Sarek unterwegs sein, sondern auch die bewaldeten Vorgebirge und Sümpfe kennen lernen. Mir schien die Idee sehr viel interessanter, mich Stück für Stück in das Skandinavische Gebirge vorzuarbeiten und dabei langsam von Tieflandtaiga, Sümpfen über Fjällbirkenwälder und Fjäll ins Hochgebirge zu kommen, anstatt mich direkt am Rand des Sareks rauswerfen zu lassen.
Ausserdem würde ich gerne auch mal angeln, was im Sarek verboten ist.
Um den Sarek herum, liegen einige interessante Wildnisgebiete, die sich angeboten hätten. Das riesige Sjaunja im Nordosten, das Pärlälven-Fjällurskog Naturreservat im Süden von Kvikkjokk oder das Ultevis-Fjällurskog Naturreservat im Osten.
Auschlaggebend für meine Wahl war wohl letzlich dieser Youtube Film von Peter Person:
https://youtu.be/iUErd-zXiSU
Das war genau, was ich wollte. Das Ultevis Fjällurskog Naturreservat ist ein riesiges Gebiet aus Taiga, Sümpfen, Flüssen und niedrigen Hügeln, knapp über der Baumgrenze. Hier wollte ich mich von Ost nach West bis in den Sarek vorarbeiten.
Was mich noch gereizt hat, war dass es ausser diesem Filmchen, praktisch kaum Informationen und Reiseberichte über diese Region gibt, im ODS schon mal gar nicht. Regionen über die kaum etwas bekannt ist, interessieren mich immer besonders. Der Reiz des geheimnissvollen und Unbekannten ist bei meinen Reiseplanungen immer wichtig.
Natürlich ist dieses Gebiet bekannt, vermessen und schon oft genug durchquert worden, nicht zuletzt ist es ja auch jahrtausende alte Landschaft der Sami, aber eine Region in Lappland zu finden, die im ODS "erstbegangen" wird, ist schon cool.
Ursprünglich war geplant Mitte/Ende August bis Mitte September dort unterwegs zu sein, der von den Farben her für den Norden, schönsten Jahreszeit und darüberhinaus auch keinen Mücken mehr.
Allerdings haben sich die Pläne geändert und mein Zeitfenster für diese Reise musste auf Mitte Juli verlegt werden. Also ab in die Sümpfe zur Hauptmückenzeit.

Aber besser die Reise so machen, als sie gar nicht mehr durchzuführen.
Was die Ausrüstung angeht, habe ich mein übliches Trekkingzeugs genommen. Eher robust als leicht und mir auch warme Sachen wie Handschuhe, Mütze und Daunenjacke eingepackt, weil ich Kälte nicht vertragen kann, mir aber noch ein Hilleberg Akto von nem Freund ausgeliehen. Dazu noch Angelzeugs und großes Buschmesser. Viel Gewicht hat die Elektronik verschlungen. Da ich dieses mal zum ersten mal meine Tour filmen wollte war einiges an Akkus, Powerbank, Solarpanel, DSLR und GoPro Krams dabei. Stargewicht war ca. 34 kg.
Die Anreise habe ich über den Landweg gestaltet, erstens weil ich noch nie nördlicher als Flensburg war und sehen wollte wie sich die Landschaft nach Norden hin verändert. Ausserdem wollte ich nach anderthalb Jahren Corona Zwangspause endlich mal wieder das Reiseleben erleben, mit anderen Reisenden ins Gespräch kommen und so weiter und fort.
Zuhause hab ich noch die Jahresfischerkarte für die Region Jokkmokk online gekauft.
Mit Flixtrain und Flixbus über Hamburg ging es dann ab nach Stockholm, dort einen Tag Aufenthalt und weiter mit Nachtzug und Bus in das winzige Dörfchen Porjus, wo meine Wanderung starten sollte...
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