[SE] Ein Südländer im Norden - Zu Fuß durch Sapmi

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  • Intihuitana
    Fuchs
    • 19.06.2014
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    • Meine Reisen

    [SE] Ein Südländer im Norden - Zu Fuß durch Sapmi

    Tourentyp
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    Mitreisende
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    Da sieht man mal was Corona für Blüten treibt. Aus Ermangelung an Alternativen hat es selbst mich Südländer auch mal in den hohen Norden getrieben. An Schweden, Lappland und dem Sarek kommt man in der deutschen Outdoorszene und ganz besonders im ODS kaum vorbei. Hab ich mir gedacht, komm wenn alle da hinfahren und Schweden easy going zu bereisen ist, dann mach ich auch ne Runde da.

    Die Reiseplanung geht ja sowas von einfach. Da merkt man was für ein Unterschied es ist, in einem Erstweltland zu reisen. Vom Lantmateriet gibt es ganz Schweden online in perfekten Topo Karten. Die spezifischen Fjällkarten sind darüber hinaus noch detaillierter. Dazu dann einfach diverse Reiseberichte aus dem Forum hier querlesen und man erhält mehr Infos als einem Lieb ist.
    Da ich das erste mal im Norden war wollte ich alle verschiedenen Landschaftsformen der Subarktis kennen lernen. Natürlich musste der Sarek auf jeden Fall auch dabei sein.
    Allerdings wollte ich nicht auschließlich im Sarek unterwegs sein, sondern auch die bewaldeten Vorgebirge und Sümpfe kennen lernen. Mir schien die Idee sehr viel interessanter, mich Stück für Stück in das Skandinavische Gebirge vorzuarbeiten und dabei langsam von Tieflandtaiga, Sümpfen über Fjällbirkenwälder und Fjäll ins Hochgebirge zu kommen, anstatt mich direkt am Rand des Sareks rauswerfen zu lassen.
    Ausserdem würde ich gerne auch mal angeln, was im Sarek verboten ist.

    Um den Sarek herum, liegen einige interessante Wildnisgebiete, die sich angeboten hätten. Das riesige Sjaunja im Nordosten, das Pärlälven-Fjällurskog Naturreservat im Süden von Kvikkjokk oder das Ultevis-Fjällurskog Naturreservat im Osten.
    Auschlaggebend für meine Wahl war wohl letzlich dieser Youtube Film von Peter Person:

    https://youtu.be/iUErd-zXiSU

    Das war genau, was ich wollte. Das Ultevis Fjällurskog Naturreservat ist ein riesiges Gebiet aus Taiga, Sümpfen, Flüssen und niedrigen Hügeln, knapp über der Baumgrenze. Hier wollte ich mich von Ost nach West bis in den Sarek vorarbeiten.
    Was mich noch gereizt hat, war dass es ausser diesem Filmchen, praktisch kaum Informationen und Reiseberichte über diese Region gibt, im ODS schon mal gar nicht. Regionen über die kaum etwas bekannt ist, interessieren mich immer besonders. Der Reiz des geheimnissvollen und Unbekannten ist bei meinen Reiseplanungen immer wichtig.
    Natürlich ist dieses Gebiet bekannt, vermessen und schon oft genug durchquert worden, nicht zuletzt ist es ja auch jahrtausende alte Landschaft der Sami, aber eine Region in Lappland zu finden, die im ODS "erstbegangen" wird, ist schon cool.

    Ursprünglich war geplant Mitte/Ende August bis Mitte September dort unterwegs zu sein, der von den Farben her für den Norden, schönsten Jahreszeit und darüberhinaus auch keinen Mücken mehr.
    Allerdings haben sich die Pläne geändert und mein Zeitfenster für diese Reise musste auf Mitte Juli verlegt werden. Also ab in die Sümpfe zur Hauptmückenzeit.
    Aber besser die Reise so machen, als sie gar nicht mehr durchzuführen.

    Was die Ausrüstung angeht, habe ich mein übliches Trekkingzeugs genommen. Eher robust als leicht und mir auch warme Sachen wie Handschuhe, Mütze und Daunenjacke eingepackt, weil ich Kälte nicht vertragen kann, mir aber noch ein Hilleberg Akto von nem Freund ausgeliehen. Dazu noch Angelzeugs und großes Buschmesser. Viel Gewicht hat die Elektronik verschlungen. Da ich dieses mal zum ersten mal meine Tour filmen wollte war einiges an Akkus, Powerbank, Solarpanel, DSLR und GoPro Krams dabei. Stargewicht war ca. 34 kg.

    Die Anreise habe ich über den Landweg gestaltet, erstens weil ich noch nie nördlicher als Flensburg war und sehen wollte wie sich die Landschaft nach Norden hin verändert. Ausserdem wollte ich nach anderthalb Jahren Corona Zwangspause endlich mal wieder das Reiseleben erleben, mit anderen Reisenden ins Gespräch kommen und so weiter und fort.
    Zuhause hab ich noch die Jahresfischerkarte für die Region Jokkmokk online gekauft.
    Mit Flixtrain und Flixbus über Hamburg ging es dann ab nach Stockholm, dort einen Tag Aufenthalt und weiter mit Nachtzug und Bus in das winzige Dörfchen Porjus, wo meine Wanderung starten sollte...
    Zuletzt geändert von Intihuitana; 21.09.2021, 13:22.
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  • Fritsche
    Alter Hase
    • 14.03.2005
    • 2808
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    • Meine Reisen

    #2
    Bin gespannt wie es weitergeht! So mit deinem "Fremdgehen" :-)

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    • Fjellfex
      Fuchs
      • 02.09.2016
      • 1685
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      Freue mich riesig, dass es schon losgeht, Herr Pionier! Weiße Flecken auf der ODS-Karte, das geht ja gar nicht! Und ich frage mich natürlich, welche grimmigen Bußgelübte dich bisher davon abhielten in den Norden zu reisen....

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      • berniehh
        Alter Hase
        • 31.01.2011
        • 2627
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        Super, bin schon gespannt, insbesondere aufs Ultevis Fjällurskog Naturreservat

        Du bist mir einige Stunden zuvorgekommen, ich will heute auch mit meinem Bericht starten
        www.trekking.magix.net

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        • Intihuitana
          Fuchs
          • 19.06.2014
          • 2123
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
          Freue mich riesig, dass es schon losgeht, Herr Pionier! Weiße Flecken auf der ODS-Karte, das geht ja gar nicht! Und ich frage mich natürlich, welche grimmigen Bußgelübte dich bisher davon abhielten in den Norden zu reisen....
          Na der Süden ;)
          Mir war der Norden immer etwas zu trist,stets wolkenverhangen, nasskalt, die Kultur zu protestantisch distanziert. Zumindest in meinen Vorurteilen. Ich war nun da um diese abzubauen.
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          • Intihuitana
            Fuchs
            • 19.06.2014
            • 2123
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            • Meine Reisen

            #6
            Teil eins - Die alten Wälder des Nordens

            Die meisten Lappland-Reiseberichte hier aus dem Forum handeln von Fjällregionen über der Baumgrenze und dem Hochgebirge. Wald wird hier und da mal durchquert, stellt aber nicht den Hauptteil der Tour dar. Es mag auch daran liegen, dass viele Berichteschreiber schon sehr oft da oben waren und die Taiga für sie nix mehr besonderes darstellt. Ich mag Wälder hingegen sehr und habe auch kein Problem damit eine komplette Tour ausschließlich in Wäldern statt finden zu lassen.
            Das schöne an dieser Region Lapplands ist ja, dass man fast alle Landschaftformen des hohen Nordens erleben kann und ich habe mich sehr darauf gefreut endlich die Taiga kennen zu lernen und sie auch mit den Waldformen, die ich schon kenne zu vergleichen.
            Meine etwaige Route habe ich hier aufgezeichnet:

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ultevis Route.jpg Ansichten: 0 Größe: 553,3 KB ID: 3077795

            Porjus ist ein kleines Straßendorf an der Straße die nach Gällivare liegt, durch das viele hier bestimmt schon mal durchgefahren sind. Östlich liegt der Muddusnationalpark, westlich das Ultevis Gebiet.
            Am späten Nachmittag kam ich hier also an und holte mir noch einen Hamburger im einzigen Imbiss des Dorfes, es sollte eine Weile nicht mehr so etwas leckeres geben und machte mich dann auf den Weg zur Staumauer.
            Auf der anderen Seite fand ich eine kleine Wildwiese mit eingerichteter Feuerstelle. Hier würde ich heute Nacht verbringen.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0070_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 388,6 KB ID: 3077773
            Porjus

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0075_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 748,6 KB ID: 3077775
            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0076_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 495,2 KB ID: 3077774
            Samikirche
            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0077_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 201,1 KB ID: 3077772
            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0078_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 278,1 KB ID: 3077771
            Jesus und Maria als Sami

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0082_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 456,5 KB ID: 3077776
            Das große Kraftwerk am Stora Lulevatten

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0084_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 450,0 KB ID: 3077777
            Ich brauchte noch einen Löffel also schnitze ich mir mal eben einen

            Jetzt erlebte ich auch zum ersten mal den Polartag. So etwas kannte ich noch nicht. Ehe ich mich versah war es schon Mitternacht und es war immer noch taghell. Eine seltsame Geschichte und ich fühlte mich auch kein bischen müde und musste mich eher zum schlafen zwingen.
            Allerdings habe ich mich schnell daran gewöhnt. Im Endeffekt fand ich es sogar sehr praktisch, da man beim wandern keine Sorge haben muss dass die Nacht hereinbricht.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0086_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 367,7 KB ID: 3077778
            Mitten in der Nacht

            Am nächsten Morgen führte mich der Weg entlang einiger vertreuter Häuser und Anwesen. Zuerst auf Asphalt, dann auf einem Forstweg. Nicht unbedingt hübsch aber gut um mal wieder reinzukommen mit dem schweren Rucksack. Der Wald wurde hier noch forstwirtschaftlich genutzt und entsprechend dicht und klein war der Sekundärwald.
            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0088_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 442,0 KB ID: 3077783
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            Mein erstes Rentiergeweih

            Iich wollte auf dieser Reise auf jeden Fall mindestens ein Geweih und am besten auch noch eine Maserknolle für Messergriffe und Kuksas mitnehmen, dieses ließ ich natürlich links liegen. Gegen Ende der Tour würde sich sicher noch was finden.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0096_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 296,6 KB ID: 3077779

            Der Forstweg endet an einem Wendehammer von wo ein kleiner Wanderpfad weitergeht. Hier ist eine Tafel mit der Beschreibung Jelkaskogs Stigen. Die Tafel scheint schon ein paar Jahre auf dem Buckel zu haben. All zu viele Leute werden hier sicher nicht aufkreuzen.

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            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0098_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 651,0 KB ID: 3077784
            Weiter auf kleinem Pfad.

            Kurz nach dem der Pfad hier beginnt, ändert sich der Wald auch schon. Es tauchen die ersten alten und großen Fichten auf und ich komme in den Urwald.

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            Auch das erste Moor hat nicht auf sich warten lassen und war hier noch mit Planken zu überqueren.

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            Diese Planken haben ihre besten Tage aber auch schon hinter sich. Ich glaube der Weg wird nicht mehr wirklich gepflegt.

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            So hoch oben auf den Planken stehend kann man sich noch für die Schönheit des Moores begeistern. Dieser Pfad würde aber nur einige Kilometer weiter gehen. Von dort aus würde ich weiter wegelos ziehen. Mal sehen ob sie mir dann auch noch so viel Spaß machen würden.
            Die Mücken machten sich aber auch schon bemerkbar. Die berüchtigte Lappländische Mückenplage.
            Als Mückenschutz hatte ich Nobite 50% dabei. Nach meiner Erfahrung hilft bei Stechviechern nur DEET und davon möglichst viel. So etwas wie Mückennetz für dne Kopf hatte ich nicht dabei. Ich weiß dass es mich mehr nerven würde als die Mücken. Bisher fand ich die Plage aber auch noch nicht so schlimm.

            Meine erste Wildtiersichtung hatte ich in einem der Moore und da lief doch tatsächlich ein Reh herum. Wusste gar nicht dass die so weit nördlich noch vorkommen.
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            Alpenbläuling


            Der Wanderpfad führt zu einigen Bootshütten direkt am See Stuor Jelka.
            Auf dem Weg dahin im Moor habe ich meine ersten Moltebeeren entdeckt. Dieses Gold des Nordens wird ja hoch gepriesen. Allerdings war ich noch etwas zu früh da. Die unreifen Beeren kann man allerdings auch schon essen, finde sie lecker so säuerlich.

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            Neben den Moltebeeren war der Waldboden schon sehr voll mit den Krähenbeeren. Dies waren zwar schon tiefschwarz und reif, aber ich finde den Geschmack dieser Früchte nicht gerade angenehm.

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            Krähenbeeren

            Nach einigen Tagen ist mir aufgefallen, dass es vor allem die Krähenbeerpflanzen sind, die diesen Fichtenwäldern einen ganz spezifischen Geruch verleihen. Der Gruch unterscheidet sich schon deutlich von einem natürlichen Bergfichtenwald in den Alpen oder Karpaten, da andere Pflanzen im Unterwuchs vorkommen.

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            Unterwuchs hauptsächlich aus Heidel und Krähenbeere.

            In einem weiteren Moor gab es dann wieder eine sehr schön Tierbegegnung mit einem Auerhuhn.

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            Ich kam hier am See Stour Jelka an. Auf einem Bootssteeg machte ich eine Pause und versuchte auch auf Hecht zu angeln. Allerdings war der Bewuchs hier so dicht im Wasser dass ich dauernd hängen blieb, trotz Gummifisch, mit denen das eigentlich gut geht.
            Ich gab es dann also irgendwann wieder auf und machte mich auf den weiterweg. Dafür ging ich den Plankenweg etwas zurück und ging dann weiter auf der Seite des Nordufers.
            Von hier aus ging es wegelos weiter und bis ich die Wälder verlassen sollte, würde es nur noch ohne Wege weitergehen.

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            Ich hatte leichte Merrell Moab 2 Schuhe als einzige Wanderschuhe dabei. Ich machte mir keine Illusionen trockenen Fußes durch die Sümpfe zu kommen, also sollten sie wenigstens bequem sein und schnell trocknen.
            Auf den Lantmäteriet Karten sind auch kleine Moorgebiete eingezeichnet und man kann so versuchen sie gut zu umgehen. Allerdings ist da auch nur annäherungsweise und was manchmal als Wald eingezeichnet ist, ist eigentlich ein sehr mooriger Wald.
            Schnell lernt man anhand des Bewuchses zu sehen, wo es feuchter ist und wo nicht.
            Schachtelhalme bedeuteten Nässe, Zwergweiden ebenfalls.

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            Öffnet sich der Wald gar, weiß man sofort es kommt ein größeres Moor vor. Diese muss man immer wieder am Rand umgehen. In ihrer Mitte sind die Sümpfe sehr tief und man kommt fast überhaupt nicht mehr voran.

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            Sumpfiger Wald

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            Auch hier ist es nasser als man annimmt.

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            Neben den immer wieder auftretenden sumpfigen Stellen, Unterholz und umgestürzten Bäumen gibt es ein weiteres Problem, welches das Gelände recht tückisch macht. Fast der ganze Waldboden besteht hier aus Granitgeröll aus der Eiszeit. Dieses ist entweder lose oder was nocht schlimmer ist, mit Moos überwachsen. Man muss schon aufpassen wo man seinen Fuß hin tut. Mit dem schweren Rucksack erst recht.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0134_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 676,7 KB ID: 3077803
            Tückisch

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            Dieser Tag wurde ziemlich warm und die Mücken kamen aus allen Löchern gekrochen, ich musste meine Meinung über die Mückenplage wohl doch noch mal revidieren.

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            Immer wieder entlang solcher Sümpfe

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: image_34298.jpg
Ansichten: 1788
Größe: 782,4 KB
ID: 3077806
            Und auch mal ein paar Bäche durchqueren

            Zumindest über eine Sache muss man sich in Lappland nicht beklagen. Wasser ist wirklich so gut wie überall. Wasser schleppen kann man sich sparen. Höchstens bevor es Richtung Camp geht, nimmt man etwas auf.

            Ich hatte die Nordwestseite des Sees erreicht und hier noch einen weiteren Zulauf überquert. Dieses Stück war eine richtig heftige Moorpassage.
            Ein seltsames Geräusch machte mich aufmerksam. Irgend ein Vogel gab mir unbekannte Laute von sich.
            Und da sah ich ihn auch in der Baumkrone sitzen.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0148_edited - Kopie.jpg Ansichten: 0 Größe: 163,5 KB ID: 3077808
            Großer Brachvogel

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0143_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 628,1 KB ID: 3077809
            Weitere Gewässer zu überqueren

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0142_edited - Kopie.jpg Ansichten: 0 Größe: 633,7 KB ID: 3077810

            Nach diesem Bach wollte ich langsam mein Lager aufschlagen. Für einen ersten Tag war das wirklich sehr anstrengend. Der Rucksack war noch ungewohnt schwer und die Sümpfe schlauchen einen. Hier im Unterholz wollte ich aber nicht bleiben.
            Die Hänge desHügels Jielkavarre taten sich aber direkt hinter dem Ufer auf. Hier konnte ich etwas erhöht und trockenen Fußes mein Lager mitten im alten Wald aufschlagen.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0149_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 688,8 KB ID: 3077811

            Ich machte mir an einer geschützten Stelle ein Feuer zum kochen an und um die die Mücken fern zu halten.
            Mit all der Birkenrinde die hier in Riesenfetzen von den toten Bäumen hängt und eine viel bessere Qualität als bei uns im Süden aufweist, ist es kein Problem gewesen, auch das noch nasse Holz zu entfachen.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0150_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 725,1 KB ID: 3077812
            Schuhe trocknen so gut es ging

            Für heute sollte es das gewesen sein. Obwohl es sehr anstrengend war, war es auch überaus spaßig. Die Wälder hier sollten mich nicht enttäuschen. Ich freute mich schon auf die nächsten Tage hier durch zu streifen...
            Angehängte Dateien
            Zuletzt geändert von Intihuitana; 23.09.2021, 10:16.
            Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

            Kommentar


            • Robtrek
              Dauerbesucher
              • 13.05.2014
              • 924
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              Oha, ich sehe du hast im Gegensatz zum Fjellfex vor Abmarsch in der Kirche keine Kerze angezündet? Mir schwant Übles für deinen weiteren Weg durch den Sumpf!

              "...wollte auf dieser Reise auf jeden Fall mindestens ein Geweih..."

              Anekdote hierzu: bei meiner Rückreise im Zug Luleå-Stock im Abteil die ersten Biere mit zwei schwedischen Trekkern. Beide erzählten unabhängig voneinander, wie viele Touristen mit z.T. riesigen Rentiergeweihen auf dem Rucksack sie über die Jahre hinweg unterwegs getroffen hatten. Angeblich alles Deutsche

              "...hilft bei Stechviechern nur DEET..."

              Seit paar Jahren gibt's Mittel auf Basis Icaridin, soll hautverträglicher sein. In der Wirkung steht dieses preiswerte Mittel DEET jedenfalls in nichts nach. Bei Rossmann z.B. Zeckito tropical, nicht weniger effektiv als das frühere Autan auf DEET-Basis.
              Zuletzt geändert von Robtrek; 21.09.2021, 16:00.

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              • Blahake

                Vorstand
                Fuchs
                • 18.06.2014
                • 1940
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                ...die Mücken kamen aus allen Löchern gekrochen, ich musste meine Meinung über die Mückenplage wohl doch noch mal revidieren.
                Alles andere hätte mich auch echt gewundert! Bin mit großer Spannung dabei und werde Dir vom Sofa aus unzerstochen und genüßlich folgen. Die Krähenbeeren finde ich eigentlich ganz lecker, wenn sie reif sind, allerdings lutsche ich sie immer nur aus und spucke die Kerne wieder aus. Hilft super gegen Durst (auch wenn das da oben zugegebenermaßen kaum nötig ist).

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                • Ljungdalen

                  Alter Hase
                  • 28.08.2017
                  • 3293
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                  Die Krähenbeeren finde ich eigentlich ganz lecker, wenn sie reif sind, allerdings lutsche ich sie immer nur aus und spucke die Kerne wieder aus.
                  +1. Team Krähenbeere hier! Natürlich bevorzugt, wenn VIEL mehr Beeren dran als hier auf dem Bild... sodass man mit einem Handgriff mehr erwischt, als auf einmal in den Mund passen Das geht bei keiner anderen Beere dort...

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                  • Mortias
                    Fuchs
                    • 10.06.2004
                    • 1279
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    Interessante Wald-Wanderung die Du da gemacht hast. In der Tat finden der Großteil der Touren hier bei ODS im Kahlfjäll statt. Auch für mich sind Wälder ab und zu zwar eine schöne Abwechslung, aber die Vorstellung mich tagelang querfeldein durch sumpfgen Wald mit haufenweise Mücken zu quälen, sorgt nicht gerade für Begeisterungsströme bei mir. Umsomehr bin ich natürlich auf Deinen weiteren Bericht gespannt.

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                    • Intihuitana
                      Fuchs
                      • 19.06.2014
                      • 2123
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                      #11
                      Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                      Oha, ich sehe du hast im Gegensatz zum Fjellfex vor Abmarsch in der Kirche keine Kerze angezündet? Mir schwant Übles für deinen weiteren Weg durch den Sumpf!

                      "...wollte auf dieser Reise auf jeden Fall mindestens ein Geweih..."

                      Anekdote hierzu: bei meiner Rückreise im Zug Luleå-Stock im Abteil die ersten Biere mit zwei schwedischen Trekkern. Beide erzählten unabhängig voneinander, wie viele Touristen mit z.T. riesigen Rentiergeweihen auf dem Rucksack sie über die Jahre hinweg unterwegs getroffen hatten. Angeblich alles Deutsche
                      Das kann gut sein. Die größten Geweihe, die ich unterwegs gesehen habe wurden von einem belgischen Pärchen geschleppt.
                      Aber warum auch nicht. Wir haben diese Resourcen nun mal nicht und es ist eine schöne Errinerung und für mich auch gleichzeitig Rohstoff, da ich gerne Messer und Holzarbeiten mache. Habe auch Akazien und Kamelknochen aus der Sahara und diverses aus dem Amazonas mitgebracht.

                      "...hilft bei Stechviechern nur DEET..."

                      Seit paar Jahren gibt's Mittel auf Basis Icaridin, soll hautverträglicher sein. In der Wirkung steht dieses preiswerte Mittel DEET jedenfalls in nichts nach. Bei Rossmann z.B. Zeckito tropical, nicht weniger effektiv als das frühere Autan auf DEET-Basis.
                      Meine Erfahrung mit Icaridin zumindest in den Tropen ist bescheiden. Teilnehmer der Chachapoyas Expedition bei der ich 2017 mit dabei war hatten die verschiedensten Mittel, vom Esokram über Schwarzkümmelöl bis hin zu Icaridin und DEET.
                      Am Ende haben sich fast alle um das Nobite geschlagen. Das Icaridin konnte sich so einen abgeschlagenen zweiten Platz behaupten, aber es mag auch bei borealen Mücken anders sein.
                      Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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                      • Robtrek
                        Dauerbesucher
                        • 13.05.2014
                        • 924
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Icaridin vs. DEET - die Frage hat mich nach deiner Antwort jetzt interessiert. Für extreme Mückendichten ist Icaridin bei meinen jährlichen "Selbstversuchen" tauglich - das bezieht sich aber auf Gegenden, wo Mücken keine Krankheiten übertragen. Ich bin auch viel in den Tropen und habe dort eigentlich keinen Unterschied bemerkt, Icaridin schützt gut. Allerdings bin ich dort nur als Backpacker unterwegs und nicht auf Expedition im Dschungel wie du. Bei dem Risiko übertragbarer Krankheiten will man natürlich den Goldstandard als Mückenschutz verwenden. Ich hab bei Schnellsuche im Internet verschiedene Studien gefunden, mal wird DEET als effektiver bezeichnet, mal Icaridin, oder ohne großen Unterschied. Du schreibst ja, dass bei deiner Tour DEET ohne jeden Zweifel für alle offensichtlich das bessere Mittel war. Könnte es vielleicht auch daran gelegen haben, das Nobite diese sehr hohe Konzentration von 50% DEET hat und man es deshalb bei eurer Tour weniger oft auftragen musste als Icaridin (mir ist 25% als höchste Konzentration bekannt in Zeckito Tropical)? Die Frage ist schon interessant, weil DEET auf synthetischer Kleidung doch etwas aggressiver ist, und speziell Nobite auch noch sehr teuer ist. Aber Malaria etc. ist noch "teurer". Nur kurz, will dich nicht vom Thema Lappland ablenken.

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                        • Mika Hautamaeki
                          Alter Hase
                          • 30.05.2007
                          • 4006
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Der Bericht ist gebucht. Ich freu mich mal von Dir aus anderen Gegenden zu lesen.
                          So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                          A. v. Humboldt.

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                          • codenascher

                            Lebt im Forum
                            • 30.06.2009
                            • 5164
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Da schließe ich mich an!

                            Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                            meine Weltkarte

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                            • Highbeat
                              Erfahren
                              • 04.10.2020
                              • 275
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              Vielen Dank für den schönen Bericht, ich folge mit großer Spannung. Gehöre doch auch eher zu den Kahlen-Hügel-Wanderern, quasi mit Aussicht und ohne Mücken
                              Kannte nur die Flecken von Krähenbeeren, wenn man sich reinsetzt - wusste nicht, daß sie essbar sind. Bei der nächsten Tour teste ich welche.

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                              • andrea2
                                Dauerbesucher
                                • 23.09.2010
                                • 989
                                • Privat

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                                #16
                                Hallo Intihuitana,
                                ich bin auch dabei und verfolge deinen Bericht mit Spannung. Wir sind dieses Jahr auch zweimal durch Porjus gefahren. Ich bin auch von der Kahlfjällfraktion, trotzdem finde ich den Gedanken direkt in Porjus zu starten nicht uninteressant.
                                Gruß Andrea

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                                • evernorth
                                  Fuchs
                                  • 22.08.2010
                                  • 1992
                                  • Privat

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                                  #17
                                  Interessant, so eine Berichts - Schilderung einmal aus deiner (vermutlich) etwas unvoreingenommeneren
                                  Perspektive zu lesen, also von jemandem, der sich eher in diese (viel zu kalte?) Region „verlaufen“ hat.
                                  Ich bin ja der festen Überzeugung, dass es genau zwei Fraktionen gibt: 1. Die Nordies, die genug innere Hitze haben, denen meist deshalb ständig zu warm ist und die sich im Norden tendenziell „abkühlen“ müssen und 2. Die Mediterraneans, denen meist zu kalt ist und die sich deshalb in den südlichen Gefilden mit Wärme aufladen müssen. Eigentlich gibt es für mich kein „Dazwischen“.

                                  Um so erstaunlicher finde ich es, dass du dich - wie selbstverständlich - dieser doch ganz anderen Landschaft und Umgebung aussetzt.
                                  Respekt, und sehr löblich, doch vor allem: Sehr spannend!
                                  Ich bin sehr auf dein Fazit gespannt.
                                  My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                                  • Intihuitana
                                    Fuchs
                                    • 19.06.2014
                                    • 2123
                                    • Privat

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                                    #18
                                    Über Nacht fand ein Wetterwechsel statt. Ich wachte bei ziemlich kühlem, bewölkten Wetter auf. Diese Wetterlage sollte mich nun so eine Weile mehr oder weniger begleiten.
                                    Thor entschied sich wohl, dass das genug des milden Wetter für mich sein sollte und ich nun in den wahren nordischen Sommer eingeweiht werden sollte, wobei so weit oben nördlich nicht mehr wohl schon die namenlosen, in Vergessenheit geratenen Götter der Sami das Sagen haben.

                                    Um den großen Mooren welche nördlich von mir wirklich riesige Ausmaße annahmen und unpassierbar waren, möglichst auszuweichen versuchte ich mich über die Höhenrücken der Waldhügel fort zu bewegen.
                                    Hier ist es zumeist halbwegs trocken und man kommt relativ gut voran.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0152_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 489,1 KB ID: 3079720

                                    An diesen sehr sanften Hängen kam zum ersten mal zwischen den Bäumen so etwas wie Fernsicht auf. Hier konnte man zum ersten mal erahnen wie weit dieses Land doch ist. Die Waldgrenzen erreichten diese ersten Hügel jedoch noch nicht. Auf den Kuppen tat sich meist ein Dickicht aus alten Fjällbirken auf. Ich finde es interessant dass in dieser Region der Welt nicht die Nadelbäume den Abschluss des Waldes bilden, sondern die Birken.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0154_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 659,5 KB ID: 3079721
                                    Totholz, ein wichtiger Teil des Waldes.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0173_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 709,3 KB ID: 3079730
                                    Immer wieder treten riesige Hügel der roten Waldameise auf

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0153_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 694,2 KB ID: 3079727
                                    Welche zu bizarren Zwergenhügeln verkommen wenn sie verwittern

                                    Obwohl diese eigentlich nur aus einer Hand voll Baumarten bestehen, Hauptsächlich Fichten, Kiefern, Birken, Weiden und Vogelbeeren konnte ich mich nicht satt sehen an der vielfältigkeit der Bäume, den einzelnen Characteren, dieser teilweise uralten, den härstesten Wintern trotzden Relikten.
                                    Was sehr schnell auffällt, ist dass die Wälder hier sehr viel stiller sind als weiter im Süden. Nur wenige Vögel singen morgens und abends, selbst im Hochsommer. Der Ruf der Raben und des großen Brachvogels hallt aber sehr viel weiter. Eine geschlossene Walddecke kann sich hier auch nicht mehr entwickeln und so dringt viel Licht auf den Waldboden, der über und über mit Beerensträuchern bedeckt ist. Im Spätsommer und Herbst muss man riesige Mengen an den Früchten ernten können.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0159_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 549,4 KB ID: 3079724

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0167_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 374,0 KB ID: 3079728
                                    Das Holz ist längst verwittert, die Birkenrinde hat überdauert

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0156_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 405,9 KB ID: 3079731
                                    knorrige Birke

                                    Farne kommen hier kaum vor,dafür die verschiedensten Moose und Flechten. Die Bäume sind über und über bedeckt mit Flechten aller Art, von denen sich auch die Rentiere im Winter ernähren. Alles wirkt sehr herb, rauh und knorrig. Ein Stück glatte Rinde findet man fast nirgends. Es ist schon beindruckend durch diese alten Wälder zu laufen und man bekommt langsam eine Idee dafür wie all die alten nordischen Sagen, Mythen und Märchen entstanden sind. Und so kam es auch dass ich immer wieder trödelte, mich hinsetzte um mir etwas genauer anzuschauen.
                                    Am Westhang des Jielkavarre wurde die Vegetation etwas trockener und es tauchten mehr Kiefern auf, von denen eine besonders heraus stach.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0161_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 472,4 KB ID: 3079722
                                    Uralte Kiefer

                                    Dieser Baum würde schon bei uns als imposanter Baum durchgehen. So weit nördlich war dies hier der gewaltigste Baum weit und breit. So langsam wie hier alles wächst muss dieser Baum viele hundert Jahre alt sein.
                                    Beim genaueren betrachten erkannte ich eine Kerbe im Baum.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0162_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 526,5 KB ID: 3079726

                                    Dies scheint eine alte samische Wegmarke zu sein. Weit und breit war nichts mehr eines Weges zu erkennen. Alte Wege sind längst wieder zugewachsen, doch die Kerbe bleibt.


                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0164_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 745,7 KB ID: 3079732

                                    Zwischen den Hügeln musste ich immer wieder feuchte Niederungen durchqueren, aber die großen Sümpfe konnte ich so links liegen lassen.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0169_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 546,4 KB ID: 3079733
                                    Kleines Feenreich

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0170_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 690,2 KB ID: 3079736

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_35012.jpg Ansichten: 4 Größe: 466,6 KB ID: 3079743 Ein bischen feucht wird es aber immer wieder mal

                                    Immer wieder wurde mir der Geruch großer Tiere vom Wind zugetragen. Auch anhand der Losungen und Spuren muss hier einiges unterwegs sein. Eine Bären oder gar Vielfraßsichtung wäre natürlich fantastisch, aber ich malte mir da nicht all zu viele Chancen aus.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_34991.jpg Ansichten: 4 Größe: 445,0 KB ID: 3079723 Diese Losung kann ich nicht zuordnen

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0194_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 250,8 KB ID: 3079742
                                    Immerhin die kleinen ließen sich blicken

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0183_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 355,6 KB ID: 3079740
                                    Und die, die es nicht geschafft haben

                                    Weiterhin führte mich der Weg auf den Hügel Stuorgabba, durch zum Teil sehr dichten Fjällbirkenwald und blockiges Gelände.

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                                    Aufsstieg

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                                    Diese großen Moore habe ich umgangen

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                                    Baumskellet

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                                    Vom Schnee bizarr verformt

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                                    Der Blick auf den nächsten Hügel

                                    Hier tat sich schon der Blick auf den nächsten Hügel auf, den Stuor Dalbut. Dies würde der erste Fjällhügel sein und ich freute mich schon auf die Fernsicht von dort oben. Zuerst hieß es aber noch eine fuchte Niederung zu durchqueren.

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                                    Und immer wieder auch auf die Details achten

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                                    Steiler aufstieg durch dichtes Unterholz

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                                    Langsam öffnete sich das Land und gab den Blick auf die lappländische Weite frei

                                    Hier traten schon die ersten beindruckenden Felsformationen auf und ich traf auch auf einen kleinen Pfad und eine alte Feuerstelle samt verkohlter Schwedenfackel. Vermutlich ist dies ein Ort den die Sami oft aufsuchen. Wie könnte es auch anders sein. Wie ein kleiner Brocken in einem Meer aus aus Wäldern erhebt sich dieser Gipfel und gibt den Blick bis in die Skanden und die Sümpfe des Ostens frei.

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                                    Felswand aus Urgestein

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                                    Moosbeeren

                                    Auf dem Fjäll traf ich zum ersten mal auf Moosbeeren. Edit es handelt sich hierbei um Alpenbärentraube danke für die Korrektur @Ljungdalen Auch diese Früchte waren noch nicht ganz reif aber schmeckten schon süß säuerlich nach Apfel und waren recht ergiebig.
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                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0213_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 356,0 KB ID: 3079752
                                    Auf dem Weg zum Gipfelplateau

                                    Von Westen wehte ein derart heftiger Wind über den Gipfel dass man sich kaum auf dne Beinen halten konnte. Umso erstaunlicher da es unten im Wald zwar windig war aber man nie erahnen könnte, dass nur wenige hundert Meter höher der Wind so zunehmen würde.

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                                    Her tat sich nun als die ganze Weite Lapplands zum ersten mal vor mir auf. Es ist eine interessante Landschaft. Anders als andere weite Landschaften die ich besucht habe. Man kann extrem weit sehen und nirgends sind scharf Grate oder oder dramatische Landschaftswechsel. Alles ist durch die Gletschermassen der Eiszeit sanft gewellt und geht ineinander über.
                                    Das Wolkenspiel und das besondere Licht tut sein übriges. Ja so langsam verstehe ich euch ganzen Fjällfanatiker

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                                    Was für eine Fernsicht

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                                    In der Ferne das schneebedeckte Skandinavische Gebirge

                                    Dies ist ein Motiv, welches mir schon immer gefallen hat. Der ferne Berg am Horizont. Was mag es dort wohl zu entecken geben? Absurderweise ist es fast interessanter den Berg in der Ferne zu lassen, denn ist man erst mal dort ist der Mythos auch nur noch schnöde Realität geworden. Ich hatte als Kind ein Buch mit Bildern von Theodor Kittelsen bekommen. Dort sind auch einige solcher Motive dargestellt. Ich bin wohl nicht der einzige den dieser Gedanke begeistert.

                                    Hier auf dem Gipfel spazierte plötzlich ein einzelnes Rentier aus dem Wald heraus auf mich zu. Es wirkte ein wenig interessiert, hielt höflichen Abstand, beobachtete mich eine Weile und zog dann seine Weges.

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                                    Mein erstes Rentier

                                    Ich war ein wenig überrascht. Sollten die Rentiere nicht jetzt im Sommer alle jenseits des großen Rentierzaunes in den Bergen sein ?
                                    Gibt es Tiere die bewusst zurückgelassen werden oder ist es gar nicht möglich alle Rentiere in die Berge zu treiben und es werden immer ein paar vergessen ?
                                    Oder handelt es sich hier tatsächlich um eines der sehr seltenen wilden Waldrene ? Ich kenne mich mit Rentieren und Rentierzucht nicht aus und hab nur ein wenig darüber gelesen, aber bestimmt weiß einer der User hier mehr darüber.
                                    Jedenfalls war das eine sehr schöne Begegnung und ich fabulierte schon über künftige Touren mit Rentieren als Pack oder Schlittentier.

                                    Direkt am Gipfelplateau war eine Plakette angebracht. Hat man hier geheiratet ?

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                                    Allgemein schien mir, dass man hier auf das Gipfelplateau öfter kommen würde. Große Steine wirkten recht arrangiert in einem Kreis gelegt, in deren Mitte war ein Rentiergeweih. Dazu einige dieser Steinhäufchen.
                                    Ist dies eventuell ein alter Ritualplatz der Sami? Ich habe gelesen dass die alte samischen Religion eine gewisse Rennaisance erlebt und man versucht alte Riten wieder aufzunehmen. Vielleicht ist dies so ein Ort, der nicht ganz in Vergessenheit geraten und wieder aufgesucht wird. Wer weiß?

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                                    Der Gipfel

                                    Der Wind hatte mich mitlerweile ordentlich ausgekühlt und ich wollte wieder nach unten in den Wald absteigen und meinen Weg fortsetzen.
                                    Recht steiles Buschgeplackere folgte zwischen den beiden Zwillingsbergen Stuor Dalbut und Unna Dalbut.
                                    Es galt auch noch eine sumpfige und mückenverseuchte Niederung zu durchqueren.

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                                    Blick zurück zum Stuor Dalbut

                                    Irgendwo hinter dem Unna Dalbut errichtete ich mein Camp für heute und machte mir am Lagerfeuer Kaiserschmarrn und ließ den Tag schön ausklingen in diesen alten Wäldern.

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                                    Zuletzt geändert von Intihuitana; 01.10.2021, 07:40.
                                    Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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                                    • Ljungdalen

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                                      • 28.08.2017
                                      • 3293
                                      • Privat

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                                      #19
                                      Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: DSC_0223_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 482,8 KB ID: 3079749
                                      Moosbeeren

                                      Auf dem Fjäll traf ich zum ersten mal auf Moosbeeren. Auch diese Früchte waren noch nicht ganz reif aber schmeckten schon süß säuerlich nach Apfel und waren recht ergiebig.
                                      Hm, meine, das sind (Alpen-)Bärentrauben (Arctostaphylos alpina). Schwedisch ripbär. Kann man aber auch essen, wie du gemerkt hast

                                      Moosbeeren haben viel kleinere, teils hellgrünere Blätter und sind selbst viel roter, Preisel- und Heidelbeeren ähnlicher und denen auch botanisch verwandter. Cranberries sind zB eine Art/Form selbiger, aber die wachsen dort nicht (wild).

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                                      • Intihuitana
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                                        • 19.06.2014
                                        • 2123
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                                        #20
                                        Oh ja hast recht, da hab ich mich doch tatsächlich geirrt. Na gut dass die Beeren auch gut waren. Andersrum hätte ich es aber bestimmt bald gemerkt.. 😅
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