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  • Fjaellraev
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    Liebt das Forum
    • 21.12.2003
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    • Privat

    • Meine Reisen

    #21
    Nach einer kleinen Pause, ich kam einfach nicht zum schreiben, geht es wieder weiter - oder auch nicht

    Tag 8
    Der Tag der Rentiere

    Die Nacht ist einmal mehr windig und regnerisch, so dass am Morgen absolut keine Motivation da ist. Dazu steht das Zelt mitten in einer Wolke, da braucht es keine grosse Überredungskünste dass ich auf den Vorschlag eines zusätzlichen Ruhetages eingehe. Von der zeitlichen Distanz zum Letzten ist er ja eigentlich noch nicht fällig, aber Zeit haben wir ja genug, also was solls. Mir ist es auch aus anderen Gründen ganz recht, vielleicht bessert das Wetter in den nächsten Tagen ja wirklich, und sonst tut die Ruhe wohl auch gut um die Ereignisse des gestrigen Tages alle verrauche zu lassen.
    Der Regen hört dann bald einmal auf und der Nebel lichtet sich, als wir gegen 10 Uhr aus den Schlafsäcken kriechen und frühstücken ist es gar nicht mehr so garstig.
    Gross vom Zelt wegbewegt wird sich nicht. Wozu auch? Die Rentiere streifen den ganzen Tag um unseren Platz und geben schöne Photomotive ab.





    Aber auch sonst gibt es in der näheren Umgebung genügend schöne Sachen



    Auch am Bach kann man sich lange aufhalten, und natürlich einfach faul rumliegen und die Sicht aus dem Zelt geniessen.
    Am Nachmittag kann man das Wetter dann schon fast freundlich nennen, ab und zu schimmert sogar ein Stück blauer Himmel durch.
    Es ist ein absolut gemütlicher Tag an einem schönen Fleck dieser Erde, dass unser Zelt dabei mitten auf dem Weg steht ist dabei ja völlig egal, es kommt eh niemand vorbei.



    Eine schöne Abendstimmung beschliesst diesen zweiten Ruhetag.

    Gruss
    Henning
    Zuletzt geändert von Fjaellraev; 26.03.2014, 20:03. Grund: Bilder frisch verlinkt
    Es gibt kein schlechtes Wetter,
    nur unpassende Kleidung.

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    • Fjaellraev
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      • 21.12.2003
      • 13981
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      • Meine Reisen

      #22
      Tag 9
      Schöne Wege, Seen und Aussichten


      Zur Abwechslung mal eine Nacht ohne Regen und Wind, da kann ich mich doch mal wieder richtig auf die Unebenheiten unter meinem Schlafsack konzentrieren
      Aber kaum haben wir den Kocher mit dem Teewasser vor das Zelt gestellt, kommt wieder Nachschub von oben. Muss das sein? So richtig stark ist es zwar nur während etwa 30 Minuten, wohl die stärksten Niederschläge im bisherigen Tourverlauf, aber nervig ist es einfach und das Zelt ist beim Abbau (der ohne Regen stattfindet) natürlich völlig nass.

      Der Weg verläuft jetzt erstmal zusammen mit den Wintermarkierungen, so dass er leicht zu finden ist.

      Ich konzentriere mich bei den Bildern mal wieder auf die Details am Boden...


      Das Gelände fängt an, mich an Pältsa zu erinnern, immer mehr Moränenhügel tauchen auf. Auch sonst ist es eine geniale Gegend durch die wir laufen, kein Gestrüpp und angenehm sandiger bis leicht kiesiger Untergrund. Auch ein weiteres Rentiergeweih wird heute eingesammelt, so dass jetzt an beiden Rucksäcken eines klemmt...

      Die Mittagspause machen wir oberhalb eines traumhaften Sandstrandes an einem kleinen See, bei wärmerem Wetter sicher ein toller Badeplatz, aber zur Zeit reizt das wirklich nicht. Wir laufen auch nach der Pause nicht auf dem Sandstrand, was sehr angenehm wäre, sondern bleiben oben auf dem Hügel und geniessen die Aussicht über das Seengebiet des Råstojaure.

      Der weitere Weg verläuft dann auf einem Moränenzug entlang des Ufers des Omatjaure, auch wenn das Wetter noch längst nicht perfekt ist, die Aussicht ist schlicht genial. Hart sind nur die Unterbrüche im Moränenzug, wo sich Bäche durchgefressen haben, es geht steil runter und verdammt steil wieder rauf, auch wenn es nur wenige Höhenmeter sind ist es doch jedes Mal anstrengend.

      Irgendwie sind wir viel zu schnell den Omatjaure herum und der letzte Hügel des Tages steht uns bevor. So hoch ist er ja nicht, aber es bedeutet den angenehmen Moränenkamm zu verlassen, aber auch hier bieten sich wieder schöne Aussichten auf den Råstojaure. Am Gipfel steht sogar ein richtig grosser Wegweiser (6 Schilder) aber total abgewettert, so dass er fast nicht mehr zu lesen ist.
      Die Ausblicke im Abstieg sind fast noch genialer als was wir schon hatten. Die Seenlandschaft fasziniert mich total, teilweise sind die Seen wirklich nur durch Moränenhügel getrennt.

      Dieser Ausblick entschädigt für jede Blase an den Füssen :-)
      Das Gelände wird dann natürlich mal wieder zeltfeindlich, Steine überall, an den Moränen wäre es genial gewesen aber wir wollten ja noch über den Hügel. Auch im auf der Karte ausgesuchten Zielgebiet an der Brücke sieht es nicht wirklich gut aus, aber mit ein bisschen Suche in der Umgebung finden wir einen schönen Platz auf einer Landzunge direkt am See. Ausblick aus der Zelttür auf den See, keine Steine unter der Isomatte, was will man mehr.

      Auch Schuhe müssen mal gelüftet werden

      Wir geniessen den Nachmittag an diesem schönen Platz auf jeden Fall, auch wenn bald ein ziemlich kalter Wind aufkommt und wir dadurch meistens im Zelt sind.

      Nach diesem Bild verkrieche ich mich endgültig in den Schlafsack

      Gruss
      Henning
      Zuletzt geändert von Fjaellraev; 26.03.2014, 20:12. Grund: Bilder frisch verlinkt
      Es gibt kein schlechtes Wetter,
      nur unpassende Kleidung.

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      • Flieger
        Dauerbesucher
        • 12.11.2004
        • 507

        • Meine Reisen

        #23
        Hallo!
        Ein schöner und sehr interessanter Bericht! Bitte weiter berichten!
        Das einzige was mich da beim Wandern stören würde sind die Wintermarkierungen. Auf den Bildern sieht es so aus, als stehen die sehr dicht beieinander...
        Flieger
        "Unser Ziel ist nie ein Ort, sondern stets eine neue Betrachtungsweise" - Henry Miller

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        • Fjaellraev
          Freak
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          • 21.12.2003
          • 13981
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          • Meine Reisen

          #24
          Zitat von Flieger
          Das einzige was mich da beim Wandern stören würde sind die Wintermarkierungen. Auf den Bildern sieht es so aus, als stehen die sehr dicht beieinander...
          Die stehen schon recht dicht, 30m wenn ich mich recht erinnere. Anfangs sind die schon etwas nervig, aber mit der Zeit gewöhnt man sich an diesen Bestandteil der kombinierten Sommer- und Winterwege in Schweden und blendet sie irgendwie aus. Aber auch wenn man sich daran gewöhnt, ist es immer wieder schön wenn man auf einem reinen Sommerweg ist und keine Markierungen den Horizont "verzieren". Für den Winter sind die Markierungen auf jeden Fall sinnvoll, und die jedes Jahr abzuräumen wäre viel zu viel Aufwand...

          Gruss
          Henning
          Es gibt kein schlechtes Wetter,
          nur unpassende Kleidung.

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          • Julia
            Fuchs
            • 08.01.2004
            • 1384

            • Meine Reisen

            #25
            Zitat von Fjaellraev
            Für den Winter sind die Markierungen auf jeden Fall sinnvoll, und die jedes Jahr abzuräumen wäre viel zu viel Aufwand...

            Gruss
            Henning
            Hm, in Norwegen machen sie das... Da wird dann im Februar (vorher werden die Wintertouten nicht markiert) mit dem Scooter losgefahren, und hinten sitzt einer drauf, der in regelmässigen Abständen die Markierungen (Baumzweige) in den Schnee haut.

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            • Fjaellraev
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              • 21.12.2003
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              • Meine Reisen

              #26
              Machen die das mit dem Abräumen wirklich , irgendwie sind mir entlang norwegischer Wege immer wieder mal recht viele Äste aufgefallen, die irgendwie nicht aus natürlichen Gründen dort sein konnten. Ich denke zum markieren ist die norwegische Methode schon in Ordnung, aber das Problem dürfte wohl das abräumen sein, da wartet man doch in der Regel, bis die Saison wirklich vorbei ist und dann ist halt nichts mehr mit Snow-Scooter. Aber auf jeden Fall stören die paar rumliegenden Äste weniger als die Kreuze die eben stehen bleiben.
              Wieso sich die Schweden (und wohl auch die Finnen) für die fixe Markierung entschieden haben, weiss ich nicht aber irgend einen Grund werden sie schon gehabt haben...

              Gruss
              Henning
              Zuletzt geändert von Fjaellraev; 26.03.2014, 20:13.
              Es gibt kein schlechtes Wetter,
              nur unpassende Kleidung.

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              • Fjaellraev
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                • 21.12.2003
                • 13981
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                Tag 10
                Abschied vom Råstojaure


                Es ist natürlich wieder dick bewölkt und nieselt leicht, als wir aus den Schlafsäcken kriechen, aber bis wir gefrühstückt haben hört der Regen auf.


                Rocksolid tent

                Wir entscheiden uns dann mal dazu ohne Regenhüllen auf den Rucksäcken loszulaufen, der erste Tag auf der Tour wo wir es bleiben lassen, und es bleibt dann auch dabei. Endlich mal ein Tag an dem wir das Regenzeug nicht brauchen.


                Bunte Steine

                Der Weg bis zur zweiten Brücke zieht sich dann ziemlich, Zeltplätze hätte es weder unterwegs noch an der Brücke bessere gegeben. Also war der Entscheid zum gestrigen Zeltplatz auch im Nachhinein richtig, und traumhaft war er ja sowieso, auch wenn in der Umgebung teilweise etwas Müll von den Anglern aus dem nahen Fischercamp rumlag.
                Der nächste Rentierzaun hat dann zur Abwechslung mal keinen Durchgang, sondern muss auf einer Art Leiter überstiegen werden. Der Bach danach erscheint uns etwas gross, um keine Brücke eingezeichnet zu haben, aber er hat tatsächlich keine (mehr). Nur ein paar Verankerungen einer längst verfallenen Brücke sind noch zu sehen. Ich unterschätze die Tiefe des Bachs vielleicht etwas, aber es erscheint mir möglich ihn in den Lundhags zu durchqueren. Das Wasser reicht zwar gelegentlich wirklich bis ans obere Ende der Stiefel, aber es reicht. Im Nachhinein muss ich sagen, zumindest die Stöcke hätte ich einsetzten sollen, denn etwas Strömung war ja auch da, aber was soll's, es hat geklappt. Meine Freundin muss mit ihren normalen Wanderstiefeln halt auf Sandalen wechseln, aber auch das geht problemlos.
                Im folgenden Aufstieg läuft eine Rentierherde ständig vor uns hin und her, irgendwie sind es schon „dumme“ Tiere, wenn sie auf einer Seite bleiben würden wären wir bald vorbei und sie hätten wieder ihre Ruhe.
                Bevor sich der Blick auf die nächste Seenkette (und den Abstieg) öffnet geniessen wir noch einen letzten Blick zurück auf den Råstojaure. Irgendwie schade, dass wir dieses schöne Seengebiet schon wieder verlassen müssen.


                Blick zurück auf den Råstojaure

                Durch das nächste Tal kommen wir recht schnell voran, vor der Brücke im Talgrund machen wir eine kurze Pause. Die Mittagspause muss noch bis nach dem nächsten Aufstieg warten, und ist für mich hart verdient. Der Aufstieg geht mir ziemlich an die Substanz, wenigstens lenken mich immer wieder Rentiere und Blaubeeren ab.
                Nach dem Mittagessen geht es mit frischer Energie weiter durch angenehmes Gelände. Erst ein paar Wege in Grashängen und dann nochmal über ein paar Moränenzüge, richtig schön zu laufen.
                So langsam frage ich mich, wie ich die Heimfahrt überstehen soll, da kann ich ja nicht mehr den ganzen Tag Blaubeeren futtern


                Wer kann da schon widerstehen?

                Schon bald ist dann auch der Windschutz Vurvejåkkå, unser heutiges Tagesziel, erreicht. Das Zelt wird in einer absoluten Sparversion (2 Stangen, 5 Häringe) neben dem Windschutz zum trocknen aufgebaut, während wir uns in der Hütte erholen.
                Dass wir kein Feuer im Ofen machen, ist irgendwie Ehrensache, schliesslich ist das Holz eigentlich für Notfälle vorgesehen, und das Übernachten im Windschutz eigentlich nicht gestattet... Was mich hier, noch mehr als an den anderen Rastschutzhütten, schockiert, ist die Menge an Müll die im Abfallraum zurückgelassen wird. Das meiste stammt wohl aus dem Winter, bleibt den ganzen Sommer liegen (stinkt vor sich hin) und darf dann vom Holztransport anfangs Winter entsorgt werden. Da passt mir unsere Einstellung, unseren ganzen Müll wieder aus dem Fjäll herauszutragen schon besser.
                Beim kochen fällt uns auf, dass unser Brennspritverbrauch über unseren Erwartungen liegt, mehr als ein Liter ist verbraucht, was neben unserem grossen Teekonsum, sicher auch an den tiefen Temperaturen liegt. Aber wir haben ja noch fast einen Liter und das reicht dicke.
                Seit einer Woche sind wir keinem Menschen mehr begegnet, der Sami der uns nach Järämä gefahren hat, war der letzte Mensch dem wir wirklich begegnet sind. Irgendwie ist es ein komisches Gefühl, dass wir morgen in Kummavuopio wohl wieder auf Menschen stossen werden. Aber irgendwann muss es ja sein....

                Gruss
                Henning
                Zuletzt geändert von Fjaellraev; 26.03.2014, 20:18. Grund: Bilder frisch verlinkt
                Es gibt kein schlechtes Wetter,
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                • Moltebaer
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                  • 21.06.2006
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                  • Meine Reisen

                  #28
                  OT:
                  Zitat von Julia
                  Hm, in Norwegen machen sie das...
                  Jävla fjällaperna!


                  Das mit den (meist unter Steinen geschützt gelagerten) Winterstangen in Norwegen kann ich bestätigen.
                  Die festen Markierungen in Schweden finde ich nicht so störend. Im Winter sind die roten Kreuze eben sehr gut sichtbar aber im Sommer kann man sie recht gut ignorieren. Ich finde nicht, daß sie die Landschaft merklich verschandeln. Im Gegenteil ists oft recht nett, die Kreuze zu suchen und zu entdecken, so erkennt man gleich, wo sich der Pfad langschlängelt, ohne daß dieser eine braune, ausgelatschte Wanderautobahn sein muß.
                  Wandern auf Ísland?
                  ICE-SAR: Ekki týnast!

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                  • -wf-
                    Dauerbesucher
                    • 26.10.2005
                    • 747

                    • Meine Reisen

                    #29
                    Danke für deinen schönen und ausführlichen Bericht. Hast mich neugierig gemacht auf den nördlichen Teil Schwedens. Die Fotos sind trotz des "schönen" Wetters gelungen.

                    Die Winterstangen würden mich wahrscheinlich nicht stören. Wenn man sie ein paar Tage gesehen hat, dann vergißt man sie bestimmt. Die Laternenmasten und die vielen Werbetafeln nimmt man daheim ja auch nicht mehr wahr.

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                    • Fjaellraev
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                      • 21.12.2003
                      • 13981
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                      • Meine Reisen

                      #30
                      Tag 11
                      Zivilisation?

                      Die Nacht brachte einmal mehr die üblichen Geräusche, der Wind pfeift im Kamin und die Regentropfen prasseln auf das Dach. Aber am Morgen lassen die Ursachen für diese Geräusche nach, so dass beim Aufbruch nur mehr ein leichter Nieselregen übrig ist.
                      Nach dem Bach steht noch einmal der Aufstieg über einen Hügel auf dem Programm, bevor der Abstieg in Richtung der goldgelben Birken bevorsteht.


                      Oberhalb der „Waldgrenze“ sind es nur einzelne gelbe Birken, die die Landschaft verschönern.

                      Auch der Regen macht dann mal Pause, so dass zum traumhaften Ausblick eigentlich nur noch etwas blauer Himmel fehlt...


                      Der Wind der letzten Wochen hat auch hier seine Spuren hinterlassen, das Laub ist sowohl am Boden wie am Baum zu finden.

                      Immer weiter tauchen wir in den Birkenwald ein, bis wir im Talboden dem Bach folgen, und ihn dann bald einmal überqueren.


                      Boaldujohka

                      Erst ist die Spur im Wald nur recht undeutlich auszumachen, aber bald einmal tauchen die ersten Quad-Spuren auf, die sich durch die Gegend schlängeln. Da es alles andere als geradeaus geht, und durch den Wald natürlich auch der Blick auf markante Punkte versperrt ist, dauert es nicht lange bis ich die Orientierung ziemlich verloren habe. Irgendwie sind mir die Himmelsrichtungen nicht mehr so recht klar, und auch Entfernungen kann ich kaum noch abschätzen. Das halt so einige Quadspuren durchs Gelände laufen, und keine Markierungen vorhanden sind, macht die Sache auch nicht einfacher. Ich habe das Gefühl, unsere Spur laufe in die völlig falsche Richtung, was sich aber nach Kompasskontrolle als falsch (also richtige Richtung) erweist. Erst als ich an einem Hang einen Rentierzaun entdecke, der auch auf der Karte ist, habe ich meine alte Orientierungssicherheit wieder.
                      Je näher wir nach Kummavuopio kommen, umso dichter werden die Quadspuren die sich durch die leicht hügelige Landschaft ziehen. Nach den letzten Tagen in fast ungestörter Natur ist das schon etwas nervig, dazu kommt dass wir nie wissen welche Spur jetzt die Richtige ist um auf mehr oder weniger direktem Weg zur Siedlung zu kommen. Aber irgendwie schaffen wir es bis zum letzten Abzweig immer die richtige (oder eine davon ) Spur zu wählen. Dieser letzte Irrtum erweist sich als auch nicht sonderlich tragisch, auf den Fahrweg kommen wir trotzdem, nur halt etwa 1 km vor der geplanten Stelle an der Brücke.


                      Abstieg zum Kiellijärvi bei Kummavuopio

                      Die Siedlung (eigentlich sind es nur 2-3 Anwesen) ist völlig ausgestorben, weder Mensch noch Tier lassen sich blicken. Einzig ein Benzinkanister am Weg und ein Quad an der Brücke deuten auf die kürzliche Anwesenheit von Menschen hin.


                      Eine alte Hütte in der nördlichsten Siedlung Schwedens

                      Da es natürlich gerade mal wieder regnet und sich kein gedeckter Platz für eine Pause anbietet, laufen wir noch eine Weile weiter, bevor wir auf einem Stein am Wegesrand Mittagspause machen. Die Quadspuren auf dieser Talseite sind einiges rutschiger, als die in denen wir im Abstieg laufen mussten, ein paarmal legt es mich fast hin, dazu wirken sie so frisch, dass wir eigentlich ständig damit rechnen jemandem zu begegnen, aber wir bleiben wieder den ganzen Tag alleine.
                      Durch die Wintermarkierungen und die Nähe zum Fluss ist die Orientierung jetzt überhaupt kein Problem, und schliesslich gibt es hier auch nur noch eine Spur...


                      Wenn der Weg direkt zum Fluss kommt, ist es einfach traumhaft schön

                      Am Fluss entlang durch den gelben Wald zu laufen ist ein absoluter Traum. Schöne Zeltplätze gäbe es auch, aber einerseits wollen wir noch ein bisschen weiter und andererseits liegen sie halt fast direkt am Weg, und darauf können wir hier eigentlich verzichten. So biegen wir erstmal vom Fluss ab und laufen um den Nilsivaara herum, wo auch der direkte Weg zum Treriksröset abzweigt. Im Abstieg halten wir dann schon mal Ausschau nach Zeltplätzen, und als sich dann unten an der Brücke absolut nichts brauchbares finden lässt, wird der Wassersack gefüllt und der Rückweg zu einem schon entdeckten Platz angetreten. Dieser ist zwar (mal wieder) etwas uneben, aber dafür traumhaft gelegen mit wunderbarem Ausblick über die Ebene. Der Wind wird dann mal wieder recht heftig, so dass wir eigentlich nur noch im Zelt liegen und durch die Tür hinausschauen – und plötzlich ist draussen alles im Sonnenlicht – es ist einfach gerade nocheinmal so schön.
                      Es klart dann immer weiter auf und bei Sonnenuntergang gibt es absolut geniale Aussichten mit roten Wolken in Richtung Pältsa – fast wie vor zwei Jahren in Aktse. Nur leider wurden diesmal die Bilder nicht wirklich brauchbar

                      Gruss
                      Henning
                      Zuletzt geändert von Fjaellraev; 26.03.2014, 20:28. Grund: Bilder frisch verlinkt
                      Es gibt kein schlechtes Wetter,
                      nur unpassende Kleidung.

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                      • Fjaellraev
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                        Liebt das Forum
                        • 21.12.2003
                        • 13981
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        Tag 12
                        Sonne und Eis

                        Der morgendliche Blick aus dem Zelt weil die Blase drückt führt zu einem erstaunten Ausruf. Draussen ist alles weiss vom Reif, der klare Himmel hat zu tiefen Temperaturen und einem traumhaften Anblick geführt. Im Nachhinein ärgere ich mich etwas, dass ich mich nicht dazu durchringen konnte richtig aufzustehen und ein paar Bilder zu machen. Vielleicht hätte ich dann ja auch den reif vom Zelt geputzt und es hätte trocken eingepackt werden können, aber in der morgendlichen Sonne wird es halt so erstmal nass . Auch der Wassersack neben dem Zelt ist teilweise gefroren, aber zum Glück nicht so stark, dass wir kein Wasser für Müsli und Tee mehr hätten. Das zerbröseln des Eises und durch den Ausguss rausschütteln macht richtig Spass...
                        Bei diesem traumhaften Wetter stellt sich für einmal die Frage nach dem Regenzeug überhaupt nicht, es macht richtig Spass in solchem Wetter loszulaufen.
                        Das auf der Karte eingezeichnete Moorgebiet erweist sich als völlig trockene Region, aber da sie voller Hügel und Zwergbirkendickicht ist, wäre sie zum zelten doch eher ungeeignet gewesen.


                        Das muss man doch einfach geniessen...

                        Unser Plätzchen war für eine längere Strecke mal wieder der letzte brauchbare Platz.
                        Nach all den Tagen mit eher undeutlichen Spuren ist es richtig ungewohnt einfach nur einer deutlichen Fahrspur folgen zu müssen, aber es passt irgendwie zu dem Gefühl das ich habe. Gestern war eine Art Bruch in der Tour, mit der Ankunft in Kummavuopio (oder schon mit den Quadspuren davor) war für die Durchquerung des Råstofjälls abgeschlossen und die Tour zum Treriksröset ist irgendwie eine andere Tour. Obwohl natürlich beide nahtlos ineinander übergingen und also zusammen gehören...


                        Wetter und Landschaft können vom Weg ablenken

                        Auf jeden Fall bin ich froh, dass nicht die ganze Tour auf solchen Wegen verlief, sogar für einen Tag wird es mir fast zuviel. Wenigstens sind Wetter und Landschaft traumhaft schön so dass es trotzdem ein Genuss ist.
                        Bis zur Renvaktarstuga zieht es sich mal wieder weiter als im Kopf erwartet, aber bei einem Blick auf die Karte kommt die Zeit ganz gut hin. Die Hütte steht tatsächlich offen und ist auch ganz gemütlich zum übernachten eingerichtet. Tisch und Stühle im Innern nutzen wir bei diesem Wetter natürlich nicht, sondern setzen uns gemütlich vor der Hütte in die Sonne um Pause zu machen. Das Hüttenbuch wird natürlich noch kurz inspiziert, wie nicht anders zu erwarten finden sich ein paar bekannte Namen aus den letzten Büchern und von letztem Jahr.



                        Langsam nehmen die Wolken zwar zu, aber es ist immer noch schön warm, und die Luft über den Sträuchern flimmert richtiggehend.
                        Nach der Mittagspause und der Vereinigung mit dem Winterweg machen wir einen „Fehler“ bei der Wegwahl und folgen Karte, Quadspur und Wintermarkierungen. Weniger auf und ab mit mehr Aussicht hätte es wohl oben auf dem Moränenkamm gegeben, wo wir auch eine Wegspur entdecken als unser Weg endlich auch dorthin führt. So haben wir die überwältigende Sicht auf den Fluss halt erst in einem zweiten Teil der Strecke. Genial ist es aber auch da noch!


                        Blick zum Fluss...


                        ...und auf die andere Seite der Moräne

                        Ein zweites Mal machen wir diesen „Fehler“ dann nicht nochmal und schlagen uns nach der nächsten Verzweigung oben auf dem Kamm durch. Die Spur ist teilweise völlig überwachsen, es ist wohl der offizielle, aber nicht der gebräuchliche Weg...
                        Bevor wir die Pältsastuga erreichen, steht uns noch ein kräftiger Anstieg bevor, aber dann haben wir es geschafft. Wir stehen noch vor der Hütte und halten nach einem Zeltplatz Ausschau als der Stugvärd zu uns kommt. Der erste Mensch dem wir seit 9 Tagen begegnen! Mit seiner Hilfe haben wir sehr bald einen schönen und ebenen Zeltplatz gefunden, und bald steht unser Stoffhaus unterhalb der Hütte. Wir haben noch nicht fertig eingeräumt, da hat es der Wind schon wieder getrocknet.
                        Nach dem Tee (in der Hütte) steht der obligatorische Ausflug zum wieder einmal imposanten Wasserfall auf dem Programm, diesmal laufen wir dem Fluss entlang aufwärts bis fast zur Brücke in Richtung Rostahytta, einfach geniale Stromschnellen gibt es da.


                        Nur ein kleiner Wasserfall oberhalb des Hauptfalls
                        (Ein Bild des Hauptfalls findet ihr hier)

                        Vor dem Nachtessen schwätzen wir noch eine ganze Weile mit dem Stugvärd, wieder einmal ein genial netter Typ, Zeit hat er ja da wir lange die einzigen Gäste bleiben. Erst als wir gegen 21 Uhr in Richtung Zelt aufbrechen wollen taucht noch eine Gruppe von vier Norwegerinnen auf.

                        Gruss
                        Henning
                        Zuletzt geändert von Fjaellraev; 26.03.2014, 20:34. Grund: Bilder frisch verlinkt
                        Es gibt kein schlechtes Wetter,
                        nur unpassende Kleidung.

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                        • Nammalakuru

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                          • 21.03.2003
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                          #32
                          boahhhh Henning ...
                          ... ich krieg Nordweh kannst du mal bitte damit aufhören?
                          Liest sich sehr gut :kaffee:

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                          • Fjaellraev
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                            • 21.12.2003
                            • 13981
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                            #33
                            Zitat von Nammalakuru
                            boahhhh Henning ...
                            ... ich krieg Nordweh kannst du mal bitte damit aufhören?
                            Ja kann ich, aber erst müssen noch die letzten 4 Tage und der Abspann geschrieben werden :wink:

                            Gruss
                            Henning
                            Es gibt kein schlechtes Wetter,
                            nur unpassende Kleidung.

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                            • Fjaellraev
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                              • 21.12.2003
                              • 13981
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                              #34
                              So damit Nam (und alle Anderen infizierten) nicht mehr gar zu lange leiden müssen, mache ich mal weiter

                              Tag 13
                              Nochmal ausruhen

                              Ich frag mich ernsthaft, ob ich überhaupt geschlafen habe, so lange wie diese Nacht lag ich schon lange nicht mehr wach. Aber da ich doch ganz gut erholt und ausgeruht bin, kann das eigentlich nur Einbildung sein. Kurze Regenschauer gab es in der ganzen Nacht, dass ich die mitbekommen habe spricht ja wieder fürs wachliegen, und auch der Morgen ist erstmal nicht anders.
                              Zum Frühstück gehen wir natürlich in die Hütte, wenn wir schon einen so gemütlichen Platz haben, nutzen wir ihn auch. Die Norwegerinnen tauchen kurz nach uns auf und räumen als erstes ihre überall zum trocknen ausgebreiteten Kleider zusammen. Irgendwie ist es schon komisch nur Müsli zu mampfen während am anderen Ende des Aufenthaltsraums frisches Brot mit Marmelade, Käse etc. gegessen wird, aber das ist halt der Unterschied zwischen einer langen Tour wie unserer und einem „Wochenendausflug“.
                              Das Wetter bessert sich dann recht bald, so dass wir in die nähere Umgebung der Hütte aufbrechen.





                              Die Landschaft am Fluss mit dem Pältsagipfel im Hintergrund und dem Sandstrand im Vordergrund ist einfach traumhaft schön, und im Gegensatz zu letztem Jahr habe ich diesmal sogar den Photoapparat dabei. Wir laufen dann gemütlich dem Fluss entlang in Richtung Wasserfall, nicht ohne immer wieder einen Photohalt oder eine Blaubeerpause einzulegen.


                              Die kleinen Wasserfälle bereiten einen langsam auf den grossen Fall vor

                              Die Wolken nehmen leider schon wieder zu, so dass wir für einige Bilder warten müssen, bis die Sonne wieder hinter ihnen hervorkommt, aber wir haben ja Zeit.
                              Am Wasserfall ist alles voll mit riesigen Blaubeeren, so dass es dort eine ausgiebige Vorspeise gibt, bevor wir uns in der Hütte eine Suppe kochen.
                              Auch heute treffen wieder ein paar weitere Gäste ein, erst kommen zwei Finnen, die auf den Pältsa wollen, dann ein Deutscher auf dem Weg nach Abisko, und zum Schluss nochmal ein Finne der eine ganze Weile in der näheren Umgebung unterwegs war.
                              Bei wechselhaftem Wetter verbringen wir den Nachmittag hauptsächlich in der Hütte, bevor wir nochmal für eine Weile raus gehen um Blaubeeren zu sammeln (damit das morgige Müsli Abwechslung bietet) und bei der alten Pältsastuga vorbeizuschauen, die etwas unterhalb der aktuellen Hütte liegt, heute vom Militär verwaltet wird und eine noch genialere Aussicht ins Tal unterhalb des Wasserfalls bietet.


                              Letztes Jahr war ich zwei Wochen früher hier, und war beeindruckt wie grün das Tal im Vergleich zum Fjäll wirkte, dieses Jahr hat das Grün dem nicht minder schönen Gelb Platz gemacht.

                              Gruss
                              Henning
                              Zuletzt geändert von Fjaellraev; 26.03.2014, 20:41. Grund: Bilder frisch verlinkt
                              Es gibt kein schlechtes Wetter,
                              nur unpassende Kleidung.

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                              • Onkel Tom
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                                • 11.12.2004
                                • 1523
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                                #35
                                Zitat von Fjaellraev
                                So damit Nam (und alle Anderen infizierten) nicht mehr gar zu lange leiden müssen, mache ich mal weiter :wink:
                                DANKE!
                                Gruß
                                TOM
                                \" EIN WIRKLICH UNMÖGLICHER MENSCH! \"
                                Nehberg über Nehberg

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                                • Fjaellraev
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                                  • 21.12.2003
                                  • 13981
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                                  #36
                                  Tag 14
                                  Über die Grenze

                                  Da am Morgen ein starker Wind geht, der die Regentropfen der Nacht schnell abtrocknet, kann das Zelt für einmal trocken verpackt werden. Das ist mir aus zwei Gründen ganz recht: Erstens ist ein trockenes Zelt einfach leichter und zweitens muss es wenn alles optimal verläuft auf dieser Tour nicht mehr aufgebaut werden. Das Wetter ist immer noch ziemlich durchzogen, aber es scheint zumindest trocken zu bleiben, so dass ich trotz eisigem Wind im Hemd losziehe, da die Phototasche vor der Brust als Windschutz dient können eh nur die Arme auskühlen...
                                  Eigentlich ist mir der heutige Weg vom letzten Jahr her noch bestens bekannt, aber durch das völlig andere Wetter ist es ein neues Erlebnis. Nachdem letztes Jahr die weitere Umgebung im Nebel versteckt war, herrscht heute ganz gute Sicht.


                                  Bei diesem Stein habe ich endlich gemerkt, dass ich seit dem letzten Bild gestern statt der üblichen 1/100 Sek noch 1/250 Sek eingestellt hatte. Zurückgelaufen um Bilder nachzuholen bin ich nicht...

                                  Etwas was letztes Jahr irgendwie Spass gemacht hat, fehlt heute halt: Es gibt keinen Überraschungseffekt auf dem Weg, die Moräne ist auf weite Strecken überschaubar, und Rentiere tauchen auch weniger auf als letztes Jahr
                                  Die Trockenheit dieses Sommers ist auch heute augenfällig:


                                  Von diesem schön mäandernden Bach ist nur noch das Bachbett übrig


                                  Der „Nebelsee“ von letztem Jahr ist viel kleiner als ich ihn in Erinnerung habe.

                                  Dieses Jahr geniesse ich den Blick in die Regionen neben dem Weg, die mir letztes Jahr zum grossen Teil verborgen blieben. Immer wieder wandert unser Blick auch zum Pältsa, eigentlich ist es ja schon lustig, der markantere Gipfel (der auch auf meinen Bildern immer wieder auftaucht) ist nur ein niedrigerer Vorgipfel, der Hauptgipfel kommt erst zur Geltung wenn man im Tal am Berg vorbeiläuft.


                                  Nachdem wir die Moräne hinter uns gelassen haben, öffnet sich bald einmal der Blick nach Norwegen in Richtung Gappo.

                                  Wohl auch durch den starken und kalten Wind bedingt, laufen wir ohne grosse Pause durch bis zur Gappohütte.


                                  Nur ein Schild aber keine Grenzkontrolle

                                  Wir quartieren uns dann in der gleichen Hütte ein wie letztes Jahr, nur diesmal nicht im Wohnzimmer. Natürlich lese ich wieder interessiert im Hüttenbuch: Magnus (der ältere Schwede den ich letztes Jahr öfters getroffen habe) der keinen DNT Schlüssel hatte, hat Leute getroffen die auch hier übernachtet haben und konnte auch rein. Die Deutsche deren Einträge wir seit dem ersten Ruhetag immer wieder gelesen haben, ist auch unserer Tour gelaufen (vielleicht mit kleineren Abweichungen), einfach eine Woche früher...
                                  Nach dem Mittagessen ist dann erstmal waschen angesagt: Uns und einen rechten Teil der Klamotten. Es tut echt gut, so langsam ging mir der Dreck etwas auf den Keks. Da wir vor der Rückfahrt keine Gelegenheit haben unsere Kleider zu waschen, muss eben schon gegen Ende der Tour vorgesorgt werden, denn übermässig viele Wechselkleider sind bei uns beiden nicht dabei.
                                  Danach verplempern wir eigentlich den schönsten Teil des Nachmittags in der Hütte, in die nur noch der einzelne Finne aus Pältsa kommt.
                                  Als wir uns dann endlich aufmachen, um die Umgebung der Hütte etwas genauer in Augenschein zu nehmen, dauert es natürlich nicht mehr lange bis aus den wieder recht dichten Wolken die ersten Regentropfen fallen.




                                  Geniale Steinformationen gibt es in der Umgebung der Hütte

                                  Da ich nur den Faserpelz anhabe, machen wir uns dann halt wieder auf den Rückweg aus der traumhaften Umgebung in die gemütliche Hütte. Der Finne sitzt schon beim Nachtessen als wir zurückkommen, er lebt halt auch hier nach der finnischen Zeit was ja so in Grenznähe auch ganz normal ist. Auch wir werden uns morgen nicht umstellen, sonst hätten wir vielleicht am Ende das gleiche Problem wie die Finnen: In welche Richtung geht jetzt der Zeitunterschied zu Schweden
                                  Wir schwätzen dann noch eine ganze Weile über unsere Touren, bevor auch wir uns ans kochen machen. In der Hütte wird es ja einiges früher dunkel als draussen, was hier durch die kleineren Fenster noch mehr auffällt als in Pältsa, so sitzen wir nach dem Nachtessen gemütlich bei Kerzenschein in der Hütte und geniessen den Blick aus dem Fenster – und sehen dabei wie die Leute in der Nachbarhütte von ihren Tagesausflügen heimkommen.

                                  Gruss
                                  Henning
                                  Zuletzt geändert von Fjaellraev; 26.03.2014, 20:48. Grund: Bilder frisch verlinkt
                                  Es gibt kein schlechtes Wetter,
                                  nur unpassende Kleidung.

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                                  • Robiwahn
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                                    • 01.11.2004
                                    • 2099
                                    • Privat

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                                    #37
                                    Ach Henning, du bist ja so gemein. Wieso musst du hier so sehnsuechte weckende Bilder reinstellen, muss das denn wirklich sein :wink: ?

                                    Zur Rache stell ich morgen mal ein Bild meines aktuellen Aufenthaltortes rein 8)

                                    sehnsuechtige Gruesse aus Recife, Robert

                                    PS: toller Bericht trotzdem
                                    quien se apura, pierde el tiempo

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                                    • Moltebaer
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                                      #38
                                      Hej Henning,

                                      toller Bericht und grade DIESE Etappe gefällt mir, da ich sie etwa 1 Monat vor dir dank eines Tips von dir gelaufen bin
                                      Kann mich noch gut an die Moräne erinnern, war zwar total schön anzuschauen, aber auch ein ziemlich beschwerlicher Abschnitt. Wir sind morgens etwa 3km nach dem Treriksröset auf dem Weg zur Pältsastuga gestartet, haben den alten Pfad um den Lakkonjåsvare (875möh) herum genommen (Danke für Tip#2!) und dann von der Pältsastuga die ätzende Moräne an den halb ausgetrockneten Seen und Bächlein bis zum Kappåijaure entlang gekrochen. Nach dieser 20km Etappe am zweiten Tag mit noch vollem Gepäck und den letzten 8km auf der niemals enden wollenden doch immer voll überblickbaren, sich links&rechts&hoch&runterwindenen Moräne waren wir wirklich gut platt
                                      Haben dann südlich des Kappåive (900möh) gezeltet, dort wo die letzte "0" der "700" auf der Karte steht in etwa dort, wo dieses Foto (von dir) entstand:


                                      Haben dann noch abends in dem See gebadet, das war geil

                                      Am nächsten Morgen war bei uns dann dichtester Nebel. War ziemlich ulkig, rechts und links gings steil runter, direkt zum Seeufer und das war auch das letzte was man gesehen hat. Nur wir, der Pfad auf der Moräne und sonst nur Nebel und kaltes Wasser...
                                      500m vor der Grenze am nördlichen Ende des Kappåjaure ist dann plötzlich ein Angler aus dem Nebel aufgetaucht, etwa 30m vor uns
                                      Das Foto (auch von dir) am Grenzschild



                                      wurde bei uns auch nur was, weil die Entfernung lediglich 5m betrug...
                                      Kurz nach der Gappohytta haben wir dann im Nebel einen Steinhaufen übersehen, den falschen Pfad genommen und sind ~1km in Richtung Signaldal gelaufen :bash:

                                      War aber eine wirklich schöne Etappe, vielen Dank für die Tips! Muß wohl um einiges schöner als der direkte Weg vom Treriksröset zur Gappohytta gewesen sein. Wir waren uns erst ungewiß, ob wir wirklich am zweiten Tag schon 11km Umweg nehmen sollen, wenn wir noch gut 180km vor uns haben... am Ende sind wir dann 2 Tage früher als geplant in Abisko in den Zug gestiegen 8)

                                      Sehr geil! Jetzt beschreib du mal den letzten Tag bis Kilpisjärvi ;)

                                      Grüße vom Moltebaer
                                      Wandern auf Ísland?
                                      ICE-SAR: Ekki týnast!

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                                        • 21.12.2003
                                        • 13981
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                                        #39
                                        @Moltebaer: Auf deinen Bericht müssen wir wohl noch eine Weile warten, wenn er denn überhaupt mal kommt
                                        Ich fand den Weg über die Moräne eigentlich immer sehr entspannend, halt wirklich angenehmer Untergrund, aber wenn man natürlich schon eine rechte Etappe in den Beinen hat sieht das vielleicht anders aus...
                                        Es gibt noch keinen Bericht über den letzten Tag bis Kilpisjärvi, denn wir haben am Treriksröset nochmal übernachtet

                                        Also lassen wir es mal weitergehen....

                                        Tag 15
                                        Menschenmassen

                                        Durch das offene Fenster bekommen ich die altbekannten Geräusche von Wind und Regen natürlich genausogut mit wie im Zelt. Irgendwie braucht es da sogar mehr Überwindung aufzustehen als im Zelt. Nach Frühstück und Hütte putzen sind beim Aufbruch mal wieder die Regenkleider angesagt, eigentlich hauptsächlich nervig, weil dadurch die frischen Kleider stärker verschwitzt werden, ansonsten ist es ja schon Routine...
                                        Trotzdem ist die Landschaft wieder beeindruckend, und die Blaubeeren verlockend . Als Hauptproblem bei diesem Wetter erweisen sich die vielen Passagen über Felsplatten, sie sind teilweise extrem rutschig und erfordern höchste Aufmerksamkeit. Irgendwann schaffe ich es trotzdem auf einer auszurutschen, kann mich aber auffangen bevor es zum Sturz kommt. Der Weg führt anfangs hauptsächlich an der Talflanke entlang, im grossen und ganzen sind die Steigungen nicht sonderlich heftig, nur wenn es gilt eines der zahlreichen Seitentäler zu durchqueren gibt es kurze Steilstücke, und unten einen Bach mit Felsplatten...


                                        Einer der Bäche die es auf nassen Steinplatten zu überqueren galt

                                        Bevor der Abstieg zum Goldajaure in Sicht kommt, geht es noch über eine schöne weite Hochebene. Und was kommt uns an der Brücke am Ende der Ebene entgegen? Eine Gruppe von 13 Personen, das dürfte heute Abend in Gappo recht eng werden, gut waren wir letzte Nacht dort.


                                        Hinter dem Hügel bietet sich ein erster Blick auf den Goldajaure

                                        Der Abstieg zum See ist zwar zeitweise recht steil, aber die Aussicht bei zunehmend besserem Wetter und die Blaubeeren machen ihn trotzdem zum Genuss, etwas Wehmut ist aber auch dabei, heisst es doch Abschied nehmen vom Kahlfjäll.


                                        Die Farben kommen hier leider nicht so recht zur Geltung

                                        Unten am See nehmen wir dann den von den Finnen empfohlenen Weg am Südufer und machen den offiziellen Umweg über die Goldahytta nicht mit. Der Weg entpuppt sich auf weiten Strecken als Quadspur und ist entsprechend leicht zu finden, das eine oder andere Matschloch gibt es natürlich trotzdem und die Landschaft ist weiter genial.


                                        Was leuchtet denn da so Quakigelb?

                                        Der Betonklotz am Treriksröset scheint frisch gestrichen worden zu sein, auf jeden Fall leuchtet er schon von weitem durch die Büsche, zur Renovation des Zugangs auf der schwedischen Seite scheint das Geld dann aber nicht mehr gereicht zu haben, der einzige Zugang führt weiterhin von der finnischen Seite zum Klotz.


                                        Frisch gestrichener Betonklotz

                                        Nach einer Photosession und einer kurzen Pause am Betonklotz laufen wir weiter zur finnischen Hütte Kuokkimajärvi. Der Drang dort möglichst früh dort anzukommen, den wir aufgrund der Erzählungen der Leute in Pältsa hatten, war eigentlich nicht unbedingt nötig. Heute ist es in der Hütte nicht voll, ausser uns sind erst zwei Finnen da, so dass wir bei 6 Plätzen genügend Platz finden.
                                        Während wir vor der Hütte unser Mittagessen verspeisen, kommt eine grosse geführte Gruppe von Kilpisjärvi her, die vor dem Besuch am Röset Pause vor der Hütte macht.
                                        Heute wird der Nachmittag nicht verfaulenzt, sondern bei schönem Wetter zu einem Spaziergang nach Koltaluokta genutzt. Auch wenn wir morgen natürlich zu Fuss nach Kilpisjärvi laufen werden, können wir uns ja mal den Weg zum Bootsanleger anschauen...
                                        Es ist schon ein recht ausgelatschter „Highway“, was aber bei den Menschenmassen die das Dreiländereck besuchen nicht weiter verwunderlich ist. Aber die traumhafte Umgebung lässt einen den Weg fast vergessen, die Exakta bekommt auf jeden Fall noch einige Male zu tun...




                                        Entlang des Weges nach Koltaluokta

                                        Um den Lappenspitz zu dokumentieren, der hinter dem Rentierzaun ein Ren ankläfft das sich davon völlig unbeeindruckt zeigt, ist die Kamera natürlich ungeeignet, dieses Schauspiel muss man einfach erlebt haben...
                                        Wen treffen wir am Bootsanleger? Die beiden Finnen aus Pältsa. Sie waren zwar nicht ganz auf dem Gipfel des Pältsa, aber genossen haben sie den Ausflug trotzdem. Sie überlassen uns dann noch ihre Kopie des Kartenausschnitts für die morgige Etappe nach Kilpisjärvi. Wir haben ja eigentlich die schwedische Karte, aber die vergrösserte Version der finnischen Karte ist trotzdem ganz interessant. Auf dieser sind nämlich auch Sachen zu sehen, die auf der Fjällkarte fehlen, zum Beispiel, dass das Gebiet zwischen der Hütte und Kilpisjärvi Naturschutzgebiet ist und dort das zelten verboten ist. Dies ist eine Info die in der schwedischen Karte wirklich fehlt, wir sind sicher nicht die einzigen die als Alternative zur Hütte das Zelt auf diesem Streckenabschnitt in Betracht gezogen haben. Um den Bus morgen in Kilpisjärvi zu erreichen hätten wir sicher versucht die morgige Etappe zu verkürzen, wenn wir das Zelt gebraucht hätten.
                                        Auf dem Rückweg begegnet uns dann noch der dritte Finne, er hat sich gegen den Ausstieg nach Kilpisjärvi entschieden und läuft weiter nach Kummavuopio und dann weiter zu seinem Auto in Keinovuopio.


                                        Die kostenlose finnische Hütte

                                        Bei unserer Rückkehr ist die Hütte nicht voller, sondern leerer geworden, die beiden Finnen haben ihr Zelt unten am See aufgebaut. Dazu haben sie von den Nationalparksleuten noch den Schlüssel für die Sauna organisiert und lassen uns nachdem sie fertig sind auch noch rein. So wird vor der Rückkehr in die Zivilisation der Dreck noch richtig rausgeschwitzt.
                                        Durch den Saunaaufenthalt hat sich unser Zeitplan natürlich nach hinten verschoben, wodurch uns natürlich irgendwann das Licht ausgeht, schon zum kochen sind wir auf Kerzenlicht angewiesen. Nach dem Nachtessen muss ich unbedingt nochmal raus, was ich durch das Fenster sehe zwingt mich einfach dazu.




                                        Bei solchen Ausblicken muss ich einfach zur Kamera greifen

                                        Unsere Blaubeersuppe zum Nachtisch geniessen wir bei Kerzenschein in der Hütte, während es draussen auch dunkel wird. Anschliessend suchen wir uns auf der Pritsche die Stellen wo die Bretter am wenigsten knarren und kuscheln uns in die Schlafsäcke.

                                        Gruss
                                        Henning
                                        Zuletzt geändert von Fjaellraev; 26.03.2014, 20:58. Grund: Bilder frisch verlinkt
                                        Es gibt kein schlechtes Wetter,
                                        nur unpassende Kleidung.

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                                          • 21.12.2003
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                                          #40
                                          Tag 16
                                          Zivilisation

                                          Das Knarren der Planken stört irgendwie gar nicht beim schlafen, eher ist es das Wissen dass der Wecker schon um 6 Uhr klingeln wird, das mich noch unruhiger als sonst schlafen lässt. Die erste Aktion heisst Kaffee- und Teewasser aufsetzen und dann wird das Wetter begutachtet: Bedeckt aber trocken, also für die Verhältnisse dieser Tour eigentlich gut.
                                          Das Müsli wird zum Frühstück restlos vernichtet, 3 kg waren für uns beide also genau richtig berechnet, selbst wenn ich am ersten Morgen gefrühstückt hätte wäre es genug gewesen, in Pältsa und Gappo waren meine Portionen etwas grösser als üblich, das hätte ich schon steuern können.
                                          Nach der gestrigen Sauna muss ich vor dem Abmarsch erstmal noch meine Füsse frisch verpflastern, aber trotzdem geht unser Zeitplan auf, so dass wir um 7 Uhr die geputzte Hütte verlassen.
                                          Obwohl ich die Strecke ja auch wieder von letztem Jahr kenne ist es ein völlig neues Erlebnis, was sicher auch an der entgegengesetzten Richtung liegt. Ich merke auch, dass es für mich letztes Jahr wohl einfach eine Transitstrecke war und der mentale Start erst am Treriksröset war, an einige Abschnitte habe ich überhaupt keine Erinnerung mehr.


                                          Ein letzter Blick zurück in Richtung Treriksröset

                                          Der Aufstieg bis über die Waldgrenze zieht sich mal wieder ziemlich hin, aber es gibt nochmal Blaubeeren bis zum abwinken, und in Richtung See einen traumhaften Ausblick. Zwischendurch sehen wir unten auf dem See auch wie das Motorboot von Kilpisjärvi seine Spur nach Koltaluokta zieht und wohl wieder die ersten Tagesausflügler bringt, während wir bis zum Abstieg nach Kilpisjärvi nochmal für uns alleine sind.



                                          Da wir absolut genug Zeit haben, machen wir am zweiten Bach nochmal gemütlich Pause, essen Blaubeeren und getrocknete Bananen und geniessen die Aussicht auf den See. danach steht uns noch der letzte ernstzunehmende Aufstieg bevor, dann senkt sich der Weg allmählich in Richtung Kilpisjärvi. Nach und nach kommen uns die ersten Leute entgegen, aber wirklich grosse Gruppen sind heute nicht dabei, ganz im Gegensatz zu den Karawanen die wir am gegenüberliegenden Saana beobachten können.




                                          Das Fjäll verabschiedet sich mit der ganzen Farbenpracht der Sträucher und Beeren von uns.


                                          Die Strasse hinter dem See hören wir am Anfang mehr als dass wir sie sehen

                                          Irgendwie ist es komisch, in anderen Jahren war es jeweils ein komisches (und etwas trauriges) Gefühl, nach einer langen Tour wieder in die Zivilisation zurück zu kommen und zu wissen dass die Tour jetzt vorbei ist, dieses Jahr fehlt dieses Gefühl irgendwie, ich weiss einfach da vorne ist irgendwo die Strasse und dort ist es dann zu Ende aber ein trauriges Gefühl kommt deshalb nicht auf (Freude natürlich erst recht nicht), irgendwie ist es wohl langsam zur Routine geworden.


                                          Eine letzte Brücke über einen schönen Bach und die Zivilisation hat uns wieder

                                          Am Parkplatz an dem mich die Chinesen letztes Jahr abgesetzt haben stossen wir dann wieder auf die Strasse, und entscheiden uns den Wanderweg der oben am Hügel entlang führt links liegen zu lassen und die letzten 2 km der Strasse zu folgen bis wir um 11 Uhr am Wanderzentrum ankommen. Für die Finnen ist das natürlich 12 Uhr und entsprechend gross ist das Gedränge drinnen, da Restaurant und übriger Shop nicht wirklich voneinander getrennt sind. Wir schauen uns einfach mal gemütlich um, bevor wir uns ein Eis kaufen und uns gemütlich auf der Terrasse in die Sonne setzen.
                                          Anschliessend spazieren wir noch runter zum Bootsanleger und geniessen den Blick zurück über den See, jetzt kommt auch bei mir etwas Wehmut über das Ende der Tour auf, während ich auf das Gebiet der letzten Tage zurückblicke.


                                          Blick über den Kilpisjärvi

                                          Zurück beim Wanderzentrum bleibt uns eigentlich nur noch das warten auf den Bus, der dann wieder einmal auch als Waren- und Posttransporter dient und entsprechend häufig hält. Die Fahrt durch die herbstlichen Wälder ist einfach absolut traumhaft, am liebsten würden wir irgendwo aussteigen und gleich wieder loslaufen, oder bei dem vielen Wasser das Boot nehmen.
                                          Die Fahrt bis Karesuvanto wird auf jeden Fall überhaupt nicht langweilig.
                                          Auf dem Fussmarsch rüber nach Karesuando tun mir meine Füsse nochmal brutal weh, die lange Pause und die Teerstrasse fordern ihren Tribut.


                                          Karesuando endlich reden die Leute wieder eine verständliche Sprache

                                          Nach einer Essenspause am Fluss deponieren wir unsere Rucksäcke neben der Touristinfo unter der Treppe und begeben uns auf Erkundungs- und Einkaufstour.
                                          Die Lebensmittelauswahl im ArcticLivs ist deutlich kleiner als im alten Laden, aber die absoluten Basics gibt es, für Nachtessen und Frühstück können wir uns auf jeden Fall eindecken. Tourproviant wäre schon schwierig , das gilt auch für den benachbarten Tankstellenshop der zwar noch etwas weniger, aber auch alles wirklich nötige, hat.
                                          Danach haben wir eigentlich nichts mehr zu tun und laufen gemütlich zum Vandrarhem wo wir noch eine halbe Stunde in der Sonne sitzen bevor es um 17 Uhr öffnen sollte. Die Tür zur Reception steht dank einiger Hotelgäste zwar offen, aber das war es dann auch schon, absolut kein Leben in der Hütte. Nach den Erfahrungen des letzten Jahres bin ich erst nicht sonderlich beunruhigt, aber als um halb sechs ausser drei Norwegern die auch ins Vandrarhem wollen immer noch niemand auftaucht fängt es selbst mich langsam an zu nerven. Um viertel vor sechs haben wir dann definitiv genug und laufen zurück ins Dorf um zu schauen ob wir noch eine Campinghütte finden. Wir werden gleich in Zentrumsnähe fündig, dass wir für die Dusche über den Hof müssen und die Kochstelle im „Schlafraum“ ist, stört uns nicht weiters, Hauptsache ist wir haben ein Dach über dem Kopf und können unsere Rucksäcke für die Rückfahrt umpacken.


                                          Unser Zuhause für die letzte Nacht in Lappland

                                          Nach dem Nachtessen bringen wir in herrlichem Abendlicht noch den Müll der ganzen Tour und die wenigen heute geschriebenen Postkarten weg, bevor wir uns in die Betten verkriechen, morgen geht der Wecker ja nochmal früher...

                                          Gruss
                                          Henning
                                          Zuletzt geändert von Fjaellraev; 26.03.2014, 21:08. Grund: Bilder frisch verlinkt
                                          Es gibt kein schlechtes Wetter,
                                          nur unpassende Kleidung.

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