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Region/Kontinent: Nordeuropa
Ich hab ja schon gedacht, daß ich ungefähr weiss was mich erwartet in Bezug auf Das Wetter und die wunderschönen Landschaften Eislands.
So zog ich los und hab mich erstmal ausgerüstet gegen Wind, Regen und lange Märsche. Auf meiner ersten richtigen Wandertour wollte ich mir nicht vorwerfen am falschen Ende gespart zu haben.
Wir hatten uns vorgenommen, den 55 km langen "Laugavegur" abzulaufen in 3 Tagen. Normal ist es ja ne 4-Tage-Tour, aber die 2. und 3. Etappe kann man auch zu einer zusammenziehen, weil es viele Kilometer nur über ne Ebene geht, die nicht so anspruchsvoll ist. Los ging es in Landmannalaugar. Natürlich auch erstmal dort ins warme Wasser rein um dann schön entspannt die Reise zu starten.
Wetter wurde sehr gut vorrausgesagt, was ich allerdings nicht ganz glauben wollte. Der Erste Tag in Reykjavik war auf alle Fälle schon einmal sehr vielversprechend und gab auch den Ton an für die nächsten.
1. Etappe: Landmannalaugar - Hrafntinnusker
Die wohl farbenprächtigste Etappe der ganzen Tour macht ihrem Ruf alle Ehre. Bei strahlendem Sonnenschein mit kleineren Wölkchen am Himmel gehts an den bunten Bergen vorbei. Schwarze Lavaströme, sandige Hänge und grüne Riesen mit Schneetupferln drauf ziehen neben und unter uns vorüber bis dann sogar mehrere Eis- und Schneefelder überquert werden müssen. Hier und da raucht stinkende Schwefel-Dampf aus der Erde und blubbert das Wasser in den Quellen bis wir dann 4 Stunden später hinter der letzten Kuppe die Hütte entdecken. Hrafntinnusker - Das erste Etappenziel ist erreicht.
2. Etappe: Hrafntinnusker - Emstrur
Zeitig gehts los, da heute um die 26km vor uns liegen. Vor uns erstreckt sich eine braun und grüne, lange, durchfurchte Ebene. Noch bestimmt zweistündigem hoch und runter sind wir da durch und sehen die Hütte immer noch am Horizont. Da waren wir uns einig die Tour in die richtige Richtung gemacht zu haben. Drauf zuzulaufen ist bestimmt nerviger nach nem anstrengendem Tag. Nach ungefähr einer Viertelstunde hatte ich schon nur noch ein dünnes Fliess an mit nem Shirt drunter. Die Sonne sollte heut noch gnadenloser werden als gestern. Das Fliess hatt ich dann auch nicht mehr lange an.
Wieder prasselten unzählige Eindrücke auf uns ein. Man konnte kaum 5 Minuten laufen ohne daß sich die Landschaft änderte. Wahnsinn. Viele braune Täler mit leuchtend blauen Flüsschen und satt grünen Stellen gabs da. Dann die Weissen Flecken an den Bergen gefielen mir besonders. Soagr ein güldener Bach floss da zwischen zwei Hügeln herunter.
Dann der Blick auf die Hütten in Álftvatn mit dem schönen blauen See, die wir aber links liegen liessen nach einer ordentlichen Erholungsphase.
Weiter gings über grüne Huckel und Täler und durch den ersten Fluss durch. Der war noch harmlos. Der nächste war dann schon heftiger und vor allem kälter. Das Wasser war dreckig und so sah man nicht wo man hintrat. Hatte die Hose zwar bis über die Knie hochgekrempelt, aber nass war sie trotzdem. Bei dem Wetter aber kein Problem.
Das war der Eingang in die lange Lava-Ebene. Schwarz und grau wurde nun die dominierende Farbe. Die Grösse der Steine war nun die einzige Abwechslung. Die letzten Kilmometer zogen sich ganz schön. Nach jedem Hügel erwartete ich die Hütte ungefähr ne Stunde lang, bis sie dann endlich im Tal auftauchte. !2 Stunden lang dauerte die Etappe, aber mit vielen und auch ausgiebigen Pausen.
3.Etappe: Emstrur - Pórsmörk
Heut brauchten wir eigentlich nicht ganz so früh los, aber wie schlafen, wenn ab um 7 in der Hütte Tumult ist? Nunja. Dann halt auch raus und ganz in Ruhe und ausgiebig gefrühstückt und los. Wieder Rein in diese gewaltigen Gesteinsmassen. Die Farbe Rot bekam auf dieser Etappe eine neue Beachtung. Karge Felsen mit leuchtend rotem Gestein liessen die Vermutung zu, die Erde würde bluten. Wie offene Wunden waren rote Stellen an den Hängen. Sehr faszinierend diese karge Landschaft. Mal ne Abwechslung zu den eher runden Formen der ersten Hälfte der Tour.
Dann mit einem mal wieder alles rot. Als wär ein roter Teppich ausgerollt für uns. Grund waren kleine rote Gewächse, die zwar recht vereinzelt standen, aber von weitem dichter wirkten.
Daraufhin kam dann die letzte und gefährlichste Flussüberquerung. Da hats ganz schön an den Beinen gezerrt. Da hat sich aber bezahlt gemacht, daß sich die Wanderer untereinander helfen. Eine helfende Hand am andern Ufer gibt Sicherheit. Wir haben dann den nächsten Dreien auch rausgeholfen und sind weiter Richting dem Birkenwäldchen kurz vor dem Ziel. Ca. 7 Stunden brauchten wir und erreichten endlich das ersehnte warme Bad in Pórsmörk.Noch eine Nacht im Bungalow und am nächsten Früh gings dann mit dem ersten Bus wieder nach Reykjavik.
Das war wirklich das bisher interessanteste Fleckchen Erde, was ich je gesehn hab. Teilweise konnt man denken, es ist gar nicht mehr die heimische Erde. Der Weg ist sehr gut ausgeschildert gewesen und auch nicht sehr gefährlich. Leider ist trotzdem ein Mensch ums Leben gekommen, mit dem wir frühs noch zusammen gefrühstückt haben. Zu Zweit wollten sie am Vormittag die Eishöhlen bei Hrafntinnusker besichtigen. Dabei ist wohl ein Teil der Höhle eingekracht und hat den 37-jährigen zerquetscht. Sehr tragisch. Wir hatten Gottseidank keine Zeit dafür wegen der recht grossen Etappe den Tag, sonst wären wir vielleicht noch mit den beiden hingegangen.
Ich hoffe es ist ein wenig interessant und ihr habt Spaß beim Bilder anschauen. Sind nur mit ner kleinen Digi-cam geknipst, aber ganz o.k., denk ich.
Ciao, der mima
Alle Bilder: Bildergalerie
Ich hab ja schon gedacht, daß ich ungefähr weiss was mich erwartet in Bezug auf Das Wetter und die wunderschönen Landschaften Eislands.
So zog ich los und hab mich erstmal ausgerüstet gegen Wind, Regen und lange Märsche. Auf meiner ersten richtigen Wandertour wollte ich mir nicht vorwerfen am falschen Ende gespart zu haben.
Wir hatten uns vorgenommen, den 55 km langen "Laugavegur" abzulaufen in 3 Tagen. Normal ist es ja ne 4-Tage-Tour, aber die 2. und 3. Etappe kann man auch zu einer zusammenziehen, weil es viele Kilometer nur über ne Ebene geht, die nicht so anspruchsvoll ist. Los ging es in Landmannalaugar. Natürlich auch erstmal dort ins warme Wasser rein um dann schön entspannt die Reise zu starten.
Wetter wurde sehr gut vorrausgesagt, was ich allerdings nicht ganz glauben wollte. Der Erste Tag in Reykjavik war auf alle Fälle schon einmal sehr vielversprechend und gab auch den Ton an für die nächsten.
1. Etappe: Landmannalaugar - Hrafntinnusker
Die wohl farbenprächtigste Etappe der ganzen Tour macht ihrem Ruf alle Ehre. Bei strahlendem Sonnenschein mit kleineren Wölkchen am Himmel gehts an den bunten Bergen vorbei. Schwarze Lavaströme, sandige Hänge und grüne Riesen mit Schneetupferln drauf ziehen neben und unter uns vorüber bis dann sogar mehrere Eis- und Schneefelder überquert werden müssen. Hier und da raucht stinkende Schwefel-Dampf aus der Erde und blubbert das Wasser in den Quellen bis wir dann 4 Stunden später hinter der letzten Kuppe die Hütte entdecken. Hrafntinnusker - Das erste Etappenziel ist erreicht.
2. Etappe: Hrafntinnusker - Emstrur
Zeitig gehts los, da heute um die 26km vor uns liegen. Vor uns erstreckt sich eine braun und grüne, lange, durchfurchte Ebene. Noch bestimmt zweistündigem hoch und runter sind wir da durch und sehen die Hütte immer noch am Horizont. Da waren wir uns einig die Tour in die richtige Richtung gemacht zu haben. Drauf zuzulaufen ist bestimmt nerviger nach nem anstrengendem Tag. Nach ungefähr einer Viertelstunde hatte ich schon nur noch ein dünnes Fliess an mit nem Shirt drunter. Die Sonne sollte heut noch gnadenloser werden als gestern. Das Fliess hatt ich dann auch nicht mehr lange an.
Wieder prasselten unzählige Eindrücke auf uns ein. Man konnte kaum 5 Minuten laufen ohne daß sich die Landschaft änderte. Wahnsinn. Viele braune Täler mit leuchtend blauen Flüsschen und satt grünen Stellen gabs da. Dann die Weissen Flecken an den Bergen gefielen mir besonders. Soagr ein güldener Bach floss da zwischen zwei Hügeln herunter.
Dann der Blick auf die Hütten in Álftvatn mit dem schönen blauen See, die wir aber links liegen liessen nach einer ordentlichen Erholungsphase.
Weiter gings über grüne Huckel und Täler und durch den ersten Fluss durch. Der war noch harmlos. Der nächste war dann schon heftiger und vor allem kälter. Das Wasser war dreckig und so sah man nicht wo man hintrat. Hatte die Hose zwar bis über die Knie hochgekrempelt, aber nass war sie trotzdem. Bei dem Wetter aber kein Problem.
Das war der Eingang in die lange Lava-Ebene. Schwarz und grau wurde nun die dominierende Farbe. Die Grösse der Steine war nun die einzige Abwechslung. Die letzten Kilmometer zogen sich ganz schön. Nach jedem Hügel erwartete ich die Hütte ungefähr ne Stunde lang, bis sie dann endlich im Tal auftauchte. !2 Stunden lang dauerte die Etappe, aber mit vielen und auch ausgiebigen Pausen.
3.Etappe: Emstrur - Pórsmörk
Heut brauchten wir eigentlich nicht ganz so früh los, aber wie schlafen, wenn ab um 7 in der Hütte Tumult ist? Nunja. Dann halt auch raus und ganz in Ruhe und ausgiebig gefrühstückt und los. Wieder Rein in diese gewaltigen Gesteinsmassen. Die Farbe Rot bekam auf dieser Etappe eine neue Beachtung. Karge Felsen mit leuchtend rotem Gestein liessen die Vermutung zu, die Erde würde bluten. Wie offene Wunden waren rote Stellen an den Hängen. Sehr faszinierend diese karge Landschaft. Mal ne Abwechslung zu den eher runden Formen der ersten Hälfte der Tour.
Dann mit einem mal wieder alles rot. Als wär ein roter Teppich ausgerollt für uns. Grund waren kleine rote Gewächse, die zwar recht vereinzelt standen, aber von weitem dichter wirkten.
Daraufhin kam dann die letzte und gefährlichste Flussüberquerung. Da hats ganz schön an den Beinen gezerrt. Da hat sich aber bezahlt gemacht, daß sich die Wanderer untereinander helfen. Eine helfende Hand am andern Ufer gibt Sicherheit. Wir haben dann den nächsten Dreien auch rausgeholfen und sind weiter Richting dem Birkenwäldchen kurz vor dem Ziel. Ca. 7 Stunden brauchten wir und erreichten endlich das ersehnte warme Bad in Pórsmörk.Noch eine Nacht im Bungalow und am nächsten Früh gings dann mit dem ersten Bus wieder nach Reykjavik.
Das war wirklich das bisher interessanteste Fleckchen Erde, was ich je gesehn hab. Teilweise konnt man denken, es ist gar nicht mehr die heimische Erde. Der Weg ist sehr gut ausgeschildert gewesen und auch nicht sehr gefährlich. Leider ist trotzdem ein Mensch ums Leben gekommen, mit dem wir frühs noch zusammen gefrühstückt haben. Zu Zweit wollten sie am Vormittag die Eishöhlen bei Hrafntinnusker besichtigen. Dabei ist wohl ein Teil der Höhle eingekracht und hat den 37-jährigen zerquetscht. Sehr tragisch. Wir hatten Gottseidank keine Zeit dafür wegen der recht grossen Etappe den Tag, sonst wären wir vielleicht noch mit den beiden hingegangen.
Ich hoffe es ist ein wenig interessant und ihr habt Spaß beim Bilder anschauen. Sind nur mit ner kleinen Digi-cam geknipst, aber ganz o.k., denk ich.
Ciao, der mima
Alle Bilder: Bildergalerie
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