Tourentyp | |
Lat | |
Lon | |
Mitreisende | |
Einmal die isländischen Klassiker bitte
- Von Schnee, Regen und ein bisschen Sonne -

Land: Island
Reisezeit: Juni 2019
Dauer: 10 Tage
Prolog:
Nach langer Abwesenheit hier im Forum gibt es mal wieder etwas neues von mir. Aus einem Solo wurde ein Duo und für uns ging es letztes Jahr nach Island (als die Welt zumindest noch ein bisschen mehr in Ordnung war). Mit dem Flugzeug ging es von Frankfurt in ca. 3 1/2 Stunden nach Reykjavik. Dort mieteten wir uns für ein paar Tage ein Auto und erkundeten die schöne isländische Südküste. Nach einem weiteren Stop in Reykjavik und der Autoabgabe, ging es dann mit dem Bus zum Skógarfoss und das kleine Abenteuer konnte beginnen. Für meine Partnerin waren das die ersten Trekkingerfahrungen und zum Glück auch nicht die Letzten.
Nützliches zuerst:
Gesamtlänge: 80 km
Start- bzw. Endpunkt: Skógar bzw. Landmannalaugar
Als kleinen Appetizer schon mal ein kurzes Video:
https://www.youtube.com/watch?v=Fm8A0enMPi8
Let the journey begin. Von Skógar in die Pórsmörk
Am frühen Morgen wurden wir von einem Hop-On-Hop-Off Bus an unserem Campingplatz in Reykjavik abgeholt. Die Fahrt sollte 2:45 Stunden andauern. Währenddessen wurden wir von einem lustigen Busfahrer gut unterhalten, der uns über die Sitten und Bräuche in seinem Land bei Laune hielt. Einen kleinen Zwischenstopp legten wir beim Seljalandsfoss ein. Nachdem wir uns mit einer köstlichen Zimtschnecke an einem der Cafestände gestärkt hatten, ging es weiter.
Am Skogarfoss angelangt, überprüften wir noch kurz, ob unser Gepäck sicher saß, dann ging es endlich los. Bei leichtem Nieselregen führte uns der erste Part der Wanderung nach einer nicht endend wollenden Treppe am Fluss Skogagil vorbei. Langsam aber sicher entfernten wir uns auch von den letzten Touristen und waren endlich allein, umgeben von einer wunderschönen Kulisse. Immer wieder kamen wir an kleiner werdenden Kaskaden vorbei. Der Regen hatte wieder nachgelassen und so konnten wir unsere erste kleine Snackpause einlegen: getrocknete Würstchen.
Bald darauf kamen wir zu einer kleinen Brücke, die uns in Richtung Baldmanskali führen sollte. Inzwischen war es ein wenig neblig geworden, das GPS im Anschlag liefen wir weiter in Richtung Pass. Unsere geplante Tageswanderung sollte bis zur Fimmvörðuháls Hütte führen. Dort angekommen, etwas ausgelaugt von den letzten Kilometern, die von stärkerem Wind und Schneeregen geprägt waren, entschlossen wir uns allerdings den nächsten Wandertag zur Þórsmörk vorzuverlegen. Vereinzelt lag noch Schnee vor der Hütte, der Wind war beißend kalt. Unsere Entscheidung war gefallen.




Weiter ging es, über riesige, nicht endend wollende Schneefelder hinweg, hoch zum Pass. Wenn der Schnee schon nicht nach Deutschland kommt, müssen wir ihm eben in Island nachjagen. Entlang des Eyjafjallajökull, der 2010 durch den Ausbruch der Krater Magni und Móði Berühmtheit erlangte, weil er einen Großteil des europäischen Flugverkehrs lahmlegte, liefen wir an versteinerten Magmafeldern vorbei. Die damaligen Ausmaße müssen unvorstellbar gewesen sein und überall sind uns noch Aschefelder begegnet.
Einen vermeintlich höchsten Punkt haben wir gefühlt nie erreicht, da der Pass einem kleinen Plateau ähnelt, auf dem wir länger hoch und runter gelaufen sind, bis wir endlich ein Ende gesehen haben. Durch den anhaltenden Wind und Schnee bzw. Schneeregen war eine Pause schon längst überfällig. So waren wir beide froh, als es dann endlich aus dem letzten Schneefeld wieder auf gefestigten Weg überging. Allmählich wurde dann auch der Schneefall weniger und hörte schließlich ganz auf.
Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet, dass es schon ziemlich spät war. Die Uhrzeit in Island einzuschätzen ist während der Mittsommerzeit sehr schwierig, da die Sonne rein praktisch nicht untergeht. Fürs Wandern ist das natürlich ideal, weil so keinerlei Zeitdruck entsteht.
Ab jetzt ging es aber wirklich stetig bergab. Unser nächstes Zwischenziel – ein kleineres Plateau- schon in Sicht, mussten wir zunächst eine kurze aber kniffligere Stelle überwinden. Diverse Videos dazu zeigen, dass die schmale Weg bei viel Schnee eine gewisse Gefährlichkeit birgt. Der bisherige Weg war von Schneefeldern geprägt, die Wahrscheinlichkeit, dort Schnee zu haben, also recht hoch. Die Bedenken waren zum Glück unbegründet und die Stelle schneller überwunden, als erwartet. Trotzdem sollte man den Abgang dort mit einer gewissen Vorsicht genießen. Hier geht es nämlich 5-6 Meter sehr steil nach unten. Die Ketten, die das Hinunterkommen vereinfachen sollen hängen an den meisten Stellen zu sehr durch, sodass sie nicht sehr hilfreich sind. Auf jeden Fall sollte man hier nur einzeln runter gehen. Wir haben es beide aber sehr gut geschafft und das trotz den großen Rucksäcken.




Über das kleine Plateau ging es dann schnellen Fußes hinweg. Unser Ziel, die Pórsmörk, war zwar schon am Horizont in Sicht, jedoch kam noch einiges an Weg auf uns zu. Im Nachhinein wäre es uns lieber gewesen, wenn wir das Ziel nicht die gesamte Zeit vor Augen gehabt hätten. Umso länger zog sich nämlich der Weg.
Die Wolkendecke hatte sich ein wenig gelockert, die ersten Strahlen der Abendsonne kämpften sich ihren Weg hindurch. Die perfekte Lichtstimmung für ein paar Bilder. Unsere Wanderung führte uns über grasbewachsene Stellen hinweg über Wege, die mit Holzspänen ausgelegt waren. Hoch und wieder runter. Immer wieder hatten wir das Gefühl, dass wir kaum Meter machten. Die Landschaft veränderte sich zwar, aber die Pórsmörk lag kein bisschen näher. Führte der Weg nach unten, schöpfte man Hoffnung, dass es gleich zum letzten Abstieg für den Tag kommen würde. Falsch gedacht, der nächste Abschnitt nach oben kam.
Endlich, nach endlosen 2.5 Stunden nahm der Weg ein Ende. Die letzte Etappe führte uns durch ein kleines Isländisches Wäldchen. Wäldchen deshalb, weil dort die höchsten Bäume Islands wuchsen, Fichten von einer Höhe bis zu 1,50 Meter.
Nach etwa 11 Stunden Wanderung und 30 Kilometern kamen wir endlich an unserem ersten Campingplatz an. Nachdem alles aufgebaut war, nahmen wir um 24 Uhr bei angenehmen Tageslicht unser wohlverdientes Essen zu uns. Der erste Tag war geschafft!
- Weiter geht es so bald wie möglich
-
P.S. Wer es schneller lesen oder noch mehr Bilder sehen möchte, kann ja auf unsere Internetseite:
https://reiseelefanten.wordpress.com/2019/10/27/laugavegur-landmannlaugar/
- Von Schnee, Regen und ein bisschen Sonne -

Land: Island
Reisezeit: Juni 2019
Dauer: 10 Tage
Prolog:
Nach langer Abwesenheit hier im Forum gibt es mal wieder etwas neues von mir. Aus einem Solo wurde ein Duo und für uns ging es letztes Jahr nach Island (als die Welt zumindest noch ein bisschen mehr in Ordnung war). Mit dem Flugzeug ging es von Frankfurt in ca. 3 1/2 Stunden nach Reykjavik. Dort mieteten wir uns für ein paar Tage ein Auto und erkundeten die schöne isländische Südküste. Nach einem weiteren Stop in Reykjavik und der Autoabgabe, ging es dann mit dem Bus zum Skógarfoss und das kleine Abenteuer konnte beginnen. Für meine Partnerin waren das die ersten Trekkingerfahrungen und zum Glück auch nicht die Letzten.
Nützliches zuerst:
Gesamtlänge: 80 km
Start- bzw. Endpunkt: Skógar bzw. Landmannalaugar
Als kleinen Appetizer schon mal ein kurzes Video:
https://www.youtube.com/watch?v=Fm8A0enMPi8
Let the journey begin. Von Skógar in die Pórsmörk
Am frühen Morgen wurden wir von einem Hop-On-Hop-Off Bus an unserem Campingplatz in Reykjavik abgeholt. Die Fahrt sollte 2:45 Stunden andauern. Währenddessen wurden wir von einem lustigen Busfahrer gut unterhalten, der uns über die Sitten und Bräuche in seinem Land bei Laune hielt. Einen kleinen Zwischenstopp legten wir beim Seljalandsfoss ein. Nachdem wir uns mit einer köstlichen Zimtschnecke an einem der Cafestände gestärkt hatten, ging es weiter.
Am Skogarfoss angelangt, überprüften wir noch kurz, ob unser Gepäck sicher saß, dann ging es endlich los. Bei leichtem Nieselregen führte uns der erste Part der Wanderung nach einer nicht endend wollenden Treppe am Fluss Skogagil vorbei. Langsam aber sicher entfernten wir uns auch von den letzten Touristen und waren endlich allein, umgeben von einer wunderschönen Kulisse. Immer wieder kamen wir an kleiner werdenden Kaskaden vorbei. Der Regen hatte wieder nachgelassen und so konnten wir unsere erste kleine Snackpause einlegen: getrocknete Würstchen.
Bald darauf kamen wir zu einer kleinen Brücke, die uns in Richtung Baldmanskali führen sollte. Inzwischen war es ein wenig neblig geworden, das GPS im Anschlag liefen wir weiter in Richtung Pass. Unsere geplante Tageswanderung sollte bis zur Fimmvörðuháls Hütte führen. Dort angekommen, etwas ausgelaugt von den letzten Kilometern, die von stärkerem Wind und Schneeregen geprägt waren, entschlossen wir uns allerdings den nächsten Wandertag zur Þórsmörk vorzuverlegen. Vereinzelt lag noch Schnee vor der Hütte, der Wind war beißend kalt. Unsere Entscheidung war gefallen.




Weiter ging es, über riesige, nicht endend wollende Schneefelder hinweg, hoch zum Pass. Wenn der Schnee schon nicht nach Deutschland kommt, müssen wir ihm eben in Island nachjagen. Entlang des Eyjafjallajökull, der 2010 durch den Ausbruch der Krater Magni und Móði Berühmtheit erlangte, weil er einen Großteil des europäischen Flugverkehrs lahmlegte, liefen wir an versteinerten Magmafeldern vorbei. Die damaligen Ausmaße müssen unvorstellbar gewesen sein und überall sind uns noch Aschefelder begegnet.
Einen vermeintlich höchsten Punkt haben wir gefühlt nie erreicht, da der Pass einem kleinen Plateau ähnelt, auf dem wir länger hoch und runter gelaufen sind, bis wir endlich ein Ende gesehen haben. Durch den anhaltenden Wind und Schnee bzw. Schneeregen war eine Pause schon längst überfällig. So waren wir beide froh, als es dann endlich aus dem letzten Schneefeld wieder auf gefestigten Weg überging. Allmählich wurde dann auch der Schneefall weniger und hörte schließlich ganz auf.
Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet, dass es schon ziemlich spät war. Die Uhrzeit in Island einzuschätzen ist während der Mittsommerzeit sehr schwierig, da die Sonne rein praktisch nicht untergeht. Fürs Wandern ist das natürlich ideal, weil so keinerlei Zeitdruck entsteht.
Ab jetzt ging es aber wirklich stetig bergab. Unser nächstes Zwischenziel – ein kleineres Plateau- schon in Sicht, mussten wir zunächst eine kurze aber kniffligere Stelle überwinden. Diverse Videos dazu zeigen, dass die schmale Weg bei viel Schnee eine gewisse Gefährlichkeit birgt. Der bisherige Weg war von Schneefeldern geprägt, die Wahrscheinlichkeit, dort Schnee zu haben, also recht hoch. Die Bedenken waren zum Glück unbegründet und die Stelle schneller überwunden, als erwartet. Trotzdem sollte man den Abgang dort mit einer gewissen Vorsicht genießen. Hier geht es nämlich 5-6 Meter sehr steil nach unten. Die Ketten, die das Hinunterkommen vereinfachen sollen hängen an den meisten Stellen zu sehr durch, sodass sie nicht sehr hilfreich sind. Auf jeden Fall sollte man hier nur einzeln runter gehen. Wir haben es beide aber sehr gut geschafft und das trotz den großen Rucksäcken.




Über das kleine Plateau ging es dann schnellen Fußes hinweg. Unser Ziel, die Pórsmörk, war zwar schon am Horizont in Sicht, jedoch kam noch einiges an Weg auf uns zu. Im Nachhinein wäre es uns lieber gewesen, wenn wir das Ziel nicht die gesamte Zeit vor Augen gehabt hätten. Umso länger zog sich nämlich der Weg.
Die Wolkendecke hatte sich ein wenig gelockert, die ersten Strahlen der Abendsonne kämpften sich ihren Weg hindurch. Die perfekte Lichtstimmung für ein paar Bilder. Unsere Wanderung führte uns über grasbewachsene Stellen hinweg über Wege, die mit Holzspänen ausgelegt waren. Hoch und wieder runter. Immer wieder hatten wir das Gefühl, dass wir kaum Meter machten. Die Landschaft veränderte sich zwar, aber die Pórsmörk lag kein bisschen näher. Führte der Weg nach unten, schöpfte man Hoffnung, dass es gleich zum letzten Abstieg für den Tag kommen würde. Falsch gedacht, der nächste Abschnitt nach oben kam.
Endlich, nach endlosen 2.5 Stunden nahm der Weg ein Ende. Die letzte Etappe führte uns durch ein kleines Isländisches Wäldchen. Wäldchen deshalb, weil dort die höchsten Bäume Islands wuchsen, Fichten von einer Höhe bis zu 1,50 Meter.
Nach etwa 11 Stunden Wanderung und 30 Kilometern kamen wir endlich an unserem ersten Campingplatz an. Nachdem alles aufgebaut war, nahmen wir um 24 Uhr bei angenehmen Tageslicht unser wohlverdientes Essen zu uns. Der erste Tag war geschafft!
- Weiter geht es so bald wie möglich

P.S. Wer es schneller lesen oder noch mehr Bilder sehen möchte, kann ja auf unsere Internetseite:
https://reiseelefanten.wordpress.com/2019/10/27/laugavegur-landmannlaugar/
Kommentar