[NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

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    [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

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    Mitreisende


    NORWEGEN 2018: DIE ROUTE
    GRÄNSLEDEN – NORDKALOTTLEDEN – NARVIKFJELL
    BY MARKUS
    Original mit hochauflösenden Bildern auf Lustwandler.at

    Nach zwei fantastischen Touren im schwedischen Fjäll führt uns unsere heurige herbstliche Weitwanderung in das norwegisch-schwedische Grenzgebiet. Unsere Tour startet in Ritsem und führt auf dem Gränsleden nach Westen, bis wir auf den Nordkalottleden treffen und diesem nach Norden folgen. In diesem Streckenabschnitt verläuft unsere Route immer abwechselnd in Norwegen und Schweden. Beim Gautelisvatnet verlassen wir den Nordkalottleden und gehen durch das Caihnavagge und in Folge durch das Narvikfjell bis Riksgränsen. In Summe umfasst unsere Tour eine Strecke von rund 190 Kilometern und fand von 1. bis 18. September 2018 statt.

    Die folgende Karte zeigt die Gesamtstrecke in "Basecamp", man sieht auch gut, wie weit die Abdeckung der Fjällkartan geht, der Rest die OSM Summer II.



    Der Gränsleden (samisch Rádjebálges, norwegisch Grenseleden) ist ein Pfad aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts (1920/1930) und wurde von den ansässigen Samen benutzt, wenn sie ihre Sommerlager bezogen haben. Der Pfad verläuft über 62 Kilometer von Sørfjorden in Norwegen bis Ritsem in Schweden. Im zweiten Weltkrieg erlangte er als Flüchtlingsroute von Norwegen nach Schweden traurige Berühmtheit, danach wurde der Weg nur mehr wenig genutzt und geriet in Vergessenheit. Erst in den Jahren 2007-2010 wurde er im Rahmen eines Projekts des regionalen Entwicklungsfonds der EU gemeinsam mit der Samensiedlung Sörkaitum markiert und mit Brücken und Windschutzhütten ausgestattet (Quelle: Wikipedia). Auf norwegischer Seite gibt es Hütten in denen man auch übernachten kann, auf der schwedischen Seite nicht!

    Wir gehen nur den schwedischen Teil des Gränsledens, das sind (allerdings bis zur DNT-Hütte in Norwegen) rund 42km, aus unserer Sicht von Ritsem aus gibt es folgende Rasthütten (Höhenmeter Anstieg/Abstieg; ungefähre Werte aus der BD7 bzw. Topo Summer II gemessen):

    Ritsem – Røysvatnhytta
    • 10 km, 320/100 nach Sievgok
    • 12 km, 100/300 nach Akkajaure Västenden
    • 6 km, 300/100 nach Gálavárddo
    • 9 km, 120/180 nach Sårgå
    • 2,4 km bis Abzweigung, dann 3 km, 200/0 nach Røysvatnhytta




    Bei dieser Gelegenheit möchten wir euch auf eine kleine Falle aufmerksam machen: es gibt die Røysvatnhytta, eine große norwegische DNT-Hütte mit Sauna, diese liegt auf dem Nordkalottleden zwischen den beiden Seen. Und es gibt die Rasthütte Røysvatnet, das ist nur eine Windschutzhütte (Korrektur: einfache Hütte, geschlossen, ohne Betten, siehe unten im Thread) am südlichen Ufer des Sees, und diese liegt auf dem Gränsleden. Also wählt weise!

    Der Nordkalottleden (norwegisch Nordkalottruta, finnisch Kalottireitti) ist ein Fernwanderweg, der durch Finland, Schweden und Norwegen führt. Seine Gesamtlänge beträgt 800 Kilometer, er beginnt in Kautokeino (Norwegen), führt über den Treriksröset (das Dreiländereck Finnland, Norwegen, Schweden) und endet im Süden in Sulitjelma (Norwegen) oder Kvikkjokk (Schweden). Der Weg führt teilweise über bekannte andere Fernwanderwege (z. B. Padjelantaleden, Kungsleden), durch Nationalparks (Øvre-Dividal, Reisa, Abisko, Padjelanta) und durch Regionen wie Sulitjelmafjell und Narvikfjell (Quelle: Wikipedia).

    Wir gehen den Abschnitt von Røysvatn über Pauro, Sitas und Skoaddejávri bis zum Gautelisvatnet. Dort verlassen wir den Nordkalottleden, der über die Gautelishytta [Sauna!] dann über Hukejaure ins Tjäktjavagge zum Kungsleden zwischen Sälka und Singi führt. Wir behalten unseren Kurs nach Norden bei und gehen über den Pass zur Caihnavaggehytta.

    Røysvatn – Caihnavaggehytta
    • Røysvatn – Pauro: 27 km, 340/440 HM
    • Pauro – Sitashyttene: 21 km, 460/560 HM
    • Sitashyttene – Skoaddejávrihytta: 20 km, 530/140 HM
    • Skoaddejávrihytta – Caihnavaggehytta: 21 km, 580/480 HM




    Der dritte Abschnitt unserer Route sollte durch das Storsteinsfjellet und das Narvikfjell führen. Wir hatten uns hier eine spektakuläre Route mit Blick auf die Gletscher ausgesucht.
    • Caihnavaggehytta – Lossistua via Smáilerienpas: 16 km, 250+150/700 HM
    • Lossistua – Hunddalshytta: 22 km, 400/425 HM


    Das Wetter hat uns hier aber einen Strich durch die Rechnung gemacht. Zwar haben wir uns bei grenzwertigen Windgeschwindigkeiten durch das Blockfeld gekämpft und sind mit dem letzten Licht des Tages bei der Caihnavaggehytta angekommen, nachdem das Wetter am nächsten Morgen aber auch nicht einladend aussah, sind wir nach Cunojavrre abgestiegen, um nicht oben festzusitzen. Von dort sind wir dann nach Hunddalen gegangen und dann – wie auch ursprünglich geplant – nach Katterat (ein zweiter Versuch, von Hunddalen in Richtung Lossi zu gehen, ist auch am Wetter gescheitert):

    Caihnavagge – Katterat
    • Caihnavaggehytta – Cunojavrrehytta: 12 km, 75/350 HM
    • Cunojavrrehytta – Hunddalshytta: 18 km, 180/200 HM
    • Hunddalshytta – Katterat: 11 km, 0/325 HM




    Nachdem wir nun noch ein wenig Zeit hatten, sind wir nicht in Katterat in den Zug eingestiegen, sondern als Abschluss noch ein Stück des Rallarvegen (Rallarveien, schwedisch Rallarleden) gegangen. Es handelt sich hier um einen Weg, der für den Bau der Ofotbanen in den Jahren 1890 bis 1903 angelegt wurde, danach verfiel und um 1990 restauriert und für Wanderer zugänglich gemacht wurde (Quelle: Wikipedia). Die Ofotbanen sind das norwegische Teilstück der Bahnstrecke Luleå nach Narvik, die für den Erzabbau (Gällivare und Kiruna) angelegt wurde. Wir sind dabei ungefähr 12 km von Katterat über Bjørnfjell nach Riksgränsen, dem schwedischen Grenzbahnhof, gegangen und von dort mit dem Zug nach Abisko gefahren.



    Unsere Tour hat somit in Schweden in Ritsem begonnen und dann auch wieder in Schweden in Riksgränsen geendet. In Abisko haben wir dann an einem Ruhetag noch Abisko östra, das Samicamp und den Njullá besucht, Touristenprogramm also, das wir bei den drei vorangegangenen Besuchen nie geschafft haben.

    Im Unterschied zur letzten Herbsttour waren wir diesmal wieder mit Zelt unterwegs, mangels Hütten ist der schwedische Teil des Gränsledens nur mit einem Gewaltmarsch über mehr als 40 Kilometer ohne Zelt zu bewältigen und auch in Norwegen sind die Abstände manchmal recht groß. Auf unserer Route gibt es keine Möglichkeit, Lebensmittel nachzukaufen, wir haben also unser komplettes Essen von Anfang an mitgeschleppt. Die einzige Möglichkeit für einen Einkauf zwischendurch kommt recht spät mit einem "Ruhetag" in Cunojavvre und von dort ausgehend einem Tagesausflug zum Einkaufen ins schwedische Unna Allakas.

    Die norwegischen DNT-Hütten auf unserer Route sind versperrt und man braucht einen DNT-Schlüssel. Diesen kann man sich als DNT-Mitglied ins Heimatland zuschicken lassen (und darf den Schlüssel dann behalten). Mir hat das Christkind bereits zu Weihnachten 2017 so einen tollen Schlüssel gebracht, ich bin eben ein Glückskind

    Die norwegischen Hütten, die wir besucht haben, waren alle toll: komfortabel, sauber, mit gesägtem und gehacktem Brennholz bestückt, teilweise mit gemütlichen Sesseln und Panoramafenstern. Ich habe diesmal ein paar der Hütten auch von innen fotografiert, ihr findet die Bilder dann bei den entsprechenden Tagen.

    Unsere Tour wird von zwei Fjällkarten gemeinsam abgedeckt: der erste Teil von der Fjällkarte BD7 Sitasjaure-Ritsem und der zweite Teil von der Fjällkarte BD6 Abisko-Kebnekaise-Narvik. Schweden hat die Daten, die den Fjällkarten zugrunde liegen, öffentlich zugänglich gemacht (Lantmäteriet: http://www.lantmateriet.se/en/Maps-a...aps/oppna-data). Online kann man sie auf https://kso.etjanster.lantmateriet.se/?lang=en ansehen (Umschalten von Topo auf Fjällkartan). Aufbauend auf diesen Daten findet man bei http://bengt.nolang.se/kartor/fjallkartan hervorragende Aufbereitungen in Form hochauflösender JPGs und Dateiformate für GPS Geräte. Dies ist auch die Quelle für die Screenshots auf dieser Seite. Außerdem baue ich unsere Tageskarten auf diese Weise. Einfach Screenshots des entsprechenden Ausschnitts in ein Word-Dokument kopieren und das Ganze dann in Farbe ausdrucken. Das jeweilige Blatt des Tages (gefaltet in einer A5-Klarsichthülle) ist schnell zur Hand und ebenso schnell wieder verstaut und man muss es nicht so pfleglich behandeln wie die BD6.
    Zuletzt geändert von bourne; 09.05.2019, 22:05.
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  • Bresh

    Erfahren
    • 18.10.2014
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    #2
    AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

    Vielen dank das du de Reisebericht auch hier teilst!

    da ich plan dieses Jahr unter anderem genau auf deiner Route Route entlang zu kommen, interessiert mich der Bericht natürlich besonders!
    Mein Tourtagebuch --->www.bresh.eu<---

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    • Pfiffie
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      • 10.10.2017
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      #3
      AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

      Ich bin gespannt auf deinen Bericht, sieht richtig interessant aus
      "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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      • Ljungdalen
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        #4
        AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

        Zitat von Bresh Beitrag anzeigen
        Vielen dank das du de Reisebericht auch hier teilst!

        da ich plan dieses Jahr unter anderem genau auf deiner Route Route entlang zu kommen, interessiert mich der Bericht natürlich besonders!
        +1. Wann? Ich August, aber Gegenrichtung (und Ausstieg Richtung Norwegen.)

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        • vobo

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          • 01.04.2014
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          #5
          AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

          Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
          +1. Wann? Ich August, aber Gegenrichtung (und Ausstieg Richtung Norwegen.)
          Die damals diskutierte Nicht-Zelttour mit Anja nach Storå? Ganz viel Spaß.

          Zitat von bourne Beitrag anzeigen
          Bei dieser Gelegenheit möchten wir euch auf eine kleine Falle aufmerksam machen: es gibt die Røysvatnhytta, eine große norwegische DNT-Hütte mit Sauna, diese liegt auf dem Nordkalottleden zwischen den beiden Seen. Und es gibt die Rasthütte Røysvatnet, das ist nur eine Windschutzhütte am südlichen Ufer des Sees, und diese liegt auf dem Gränsleden. Also wählt weise!
          Die Rasthütte Røysvatnet ist etwas mehr als ein Windschutz. Es ist schon eine geschlossene Hütte, man liegt auf dem Boden, Stuhl, Besen- und Kerzen waren vorhanden, sie hat einen Ofen und es lagen Bretterstapel zum Verbrennen herum. Ein Toilettenhäuschen gibt es, und sie ist kostenlos.

          Freue mich auf den Bericht!

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          • Bresh

            Erfahren
            • 18.10.2014
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            #6
            AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

            Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
            +1. Wann? Ich August, aber Gegenrichtung (und Ausstieg Richtung Norwegen.)
            Ich habe auch geplant von Nord nach Süd da lang zu kommen, wenn es so läuft wie ich mir das vorstelle komm ich da vom 16.8 bis 25.8 lang. Allerdings bin ich dies Jahr sehr lang untwegs, von daher kann es sein das es nicht ganz so kommt wie geplant.
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            • Ljungdalen
              Alter Hase
              • 28.08.2017
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              #7
              AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

              Zitat von vobo Beitrag anzeigen
              Die damals diskutierte Nicht-Zelttour mit Anja nach Storå? Ganz viel Spaß.
              Ja, aber wohl leider nicht mit Anja (meiner Frau). Dafür evtl. mit zweien unserer drei Töchter (auch A. und A.)

              Zitat von Bresh Beitrag anzeigen
              Ich habe auch geplant von Nord nach Süd da lang zu kommen, wenn es so läuft wie ich mir das vorstelle komm ich da vom 16.8 bis 25.8 lang.
              Wir wohl eher so ab 5.8. (Start Katterat).

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              • Bresh

                Erfahren
                • 18.10.2014
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                #8
                AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                Wir wohl eher so ab 5.8. (Start Katterat).
                Naja dann werden wir uns wohl verpassen, soviel früher werde ich nicht dort sein können.
                Aber ich werde die Hüttenbücher sicherlich genauestens studieren!
                Mein Tourtagebuch --->www.bresh.eu<---

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                • bourne
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                  #9
                  AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                  Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                  Die Rasthütte Røysvatnet ist etwas mehr als ein Windschutz. Es ist schon eine geschlossene Hütte, man liegt auf dem Boden, Stuhl, Besen- und Kerzen waren vorhanden, sie hat einen Ofen und es lagen Bretterstapel zum Verbrennen herum. Ein Toilettenhäuschen gibt es, und sie ist kostenlos.
                  Ah, gut zu wissen! Wir sind ja nicht vorbeigekommen, ich habe nur davon gehört: beschrieben wurde es mir als Windschutz, daher dachte ich wohl automatisch, es wäre wie die anderen. Hast Du ein Foto davon?
                  Trekkingblog: lustwandler.at

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                  • vobo

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                    #10
                    AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                    Zitat von bourne Beitrag anzeigen
                    Ah, gut zu wissen! Wir sind ja nicht vorbeigekommen, ich habe nur davon gehört: beschrieben wurde es mir als Windschutz, daher dachte ich wohl automatisch, es wäre wie die anderen. Hast Du ein Foto davon?
                    Von diesem Artikel wusste ich, dass in Røysvatn und in Andersgjerdet 2013 eine solche traditionelle "Hütte" gebaut wurde. Die am Andersgjerdet habe ich hier am Ende des Wandertages beschrieben.

                    Auf dem Foto quer über den Røysvatn sieht man in der Mitte den ursprünglichen Windschutz und rechts das Lavvu.

                    Zuletzt geändert von vobo; 10.05.2019, 15:56.

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                    • bourne
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                      #11
                      AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)



                      DIE ANREISE – LICHTENWöRTH – GäLLIVARE – RITSEM
                      ENDLICH GEHTS WIEDER LOS!
                      BY ELISABETH
                      Original mit hochauflösenden Bildern auf Lustwandler.at

                      Um 4:15 holen uns Sissy & Karl, die unsere treuen LeserInnen mittlerweile gut kennen, ab und bringen uns zum Flughafen. Unsere großen und schweren Rucksäcke (na das kann ja heiter werden!) müssen wieder mal zum Großgepäck-Schalter. Kennen wir ja schon alles. Die AUA Maschine nach Stockholm startet pünktlich um 6:45 und wir kommen nach einem ruhigen Flug in Schweden an. In Stockholm bringen wir unser Gepäck wie gewohnt von einem Terminal zum anderen, wobei wir diesmal für den Transport ein Gepäckwagerl benutzen, das kurzfristig all meine Aufmerksamkeit erfordert. Zum Glück bleiben alle unverletzt ...

                      Wir schnappen kurz frische Luft, heben 2000 Schwedische Kronen ab, essen eine Kleinigkeit und diskutieren dabei Möglichkeiten, unser Haus in den nächsten Jahren ein bisschen umzubauen. So vergeht die Zeit wie im Nu und um 13:00 starten wir schon Richtung Kiruna. Auch dieser Flug ist pünktlich und unser Gepäck ist vollständig hier!



                      Der Shuttlebus bringt uns zum Busbahnhof im Zentrum Kirunas. Dort ums Eck gibt es das sehr nette Safari-Kaffeehaus in dem wir uns, nachdem wir unsere großen Ruckäcke ganz unauffällig durch das Café in den 1. Stock geschleppt haben, mit Cappuccino stärken. Hier plaudern wir schon mit den ersten Wander-Kollegen, die ihre Reise allerdings schon hinter sich haben.

                      Der kostenlose Shuttle-Bus bringt uns vom Busbahnhof zum Bahnhof, wo um 16:47 unser Zug nach Gällivare abfährt. Ohne Smartphone ist man nun aufgeschmissen: es gibt keinerlei Möglichkeit, vor Ort ein Zugticket zu kaufen. Wir melden uns gleich bei der Zugbegleiterin, kein Problem, sie verkauft uns dann im Zug die nötigen Tickets.

                      In Gällivare marschieren wir zu unserer Unterkunft, dem Bed & Breakfast Gällivare. Die Dame des Hauses begrüßt uns freundlich, wir erzählen ihr von unserer geplanten Route und sie wirkt ziemlich erstaunt, was wir da in den nächsten Wochen vorhaben. Wir haben das Zimmer schon ein paar Wochen davor reserviert und vorab auch schon gefragt, wie wir zu unserer Gaskartusche für den Campingkocher kommen. Bei der Begrüßung erklärt sie uns gleich, dass wir diese beim Coop bekommen, der ca. 1,5 km entfernt liegt. Sie fragt uns auch, ob wir noch weitere Wanderer gesehen haben, denn sie erwartet noch ein Paar. Wir machen also noch einen Abendspaziergang zum Coop, kaufen neben der Gaskartusche auch noch bisschen Schoko und essen Burger im angrenzenden Frasses Grill. Satt marschieren wir zurück, duschen, lesen noch ein bisschen und schlafen bald ein, etwas traurig in zwei Einzelbetten, die sich nicht zusammenschieben lassen.

                      Nach einer angenehmen Nacht und einem guten Frühstück packen wir unsere Sachen. Da kommen wir im Gespräch mit der Dame des Hauses drauf, dass sie nicht gecheckt hat, dass wir reserviert haben und meinte dann, wir hätten eigentlich ein viel größeres Zimmer mit Doppelbett! gehabt ... also waren wir anscheinend das Paar, auf das sie gestern gewartet hat.

                      Wir fahren mit vielen weiteren Wanderern mit dem Bus der "Busgötter" Bussgods um 8:55 nach Ritsem. Wir sind schon früher da und schießen noch ein paar Fotos.



                      Wie üblich haben wir eine Stunde Aufenthalt im Stora Sjöfallet, wo wir uns Zimtschnecken und Kaffee gönnen. Der letzte Kaffee für lange Zeit! Dabei haben wir auch immer wieder einen Blick auf den Bus, damit uns keiner unsere Rucksäcke rausstibitzt.



                      In Ritsem hält der Bus zuerst unten beim Bootsanleger und fährt anschließend noch hinauf zum STF Ritsem. Wir kaufen Knäckebrot und ein Feuerzeug, stellen die Rucksäcke auf Wander-Modus um und um 14 Uhr geht es los!

                      Trekkingblog: lustwandler.at

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                      • bourne
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                        #12
                        AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)



                        TAG 1: GRäNSLEDEN RITSEM – SIEVGOK
                        ENDLICH WIEDER IM NORDEN!
                        BY ELISABETH
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                        Um 14 Uhr starten wir endlich wirklich unsere Tour! Wir gehen kurz auf der Straße Richtung Sitasjaure und biegen bald links ab zum Gränsleden, der mit einer großen Hinweistafel kaum zu übersehen ist. Unsere heutige Etappe führt uns bis zur Rasthütte Sievgok, wo wir unser Zelt aufschlagen werden. Dies sind laut Plan 8 Kilometer, wir rechnen damit, mit Pausen in 3 – 4 Stunden da zu sein.


                        Start des Gränsledens


                        Elisabeth am Start des Gränsleden

                        Der Weg ist, zumindest hier am Beginn, gut markiert und ausgetreten. Die vierfarbigen Holzplättchen sind gut auch von der Ferne zu erspähen. Es geht, anfangs steil und dann gemächlicher, durch lichten Birkenwald, vorbei an vielen kleinen Seen und Sümpfen. Der Blick zurück Richtung Ritsem und auf den Akkajaure ist ebenfalls beeindruckend.


                        Markierung des Gränsleden mit vierfarbigen Holzplättchen


                        Lichter BIrkenwald oberhalb von Ritsem


                        Einbeinige Kniebeuge mit 30kg Rucksackgewicht


                        Unser Weg schlängelt sich um viele kleine Seen und Sumpfflächen


                        Blick zurück auf Ritsem, den breiten Akkajaure und dahinter der mächtige Áhkká mit seinen Gipfeln und Gletschern


                        Áhkká mit seinen vielen Gipfeln und Gletschern (Stortoppen 2015m)

                        Wir genießen den Ausblick auf den Fluss Akkajaure, den Áhkká mit seinen vielen Gipfeln und Gletschern und die ersten Rentiere. Juhuuuu, endlich sind wir wieder hier!


                        Akkajaure und Áhkká


                        Blick zurück


                        Die ersten Rentiere!


                        Zwei neugierige Rentiere blicken zwei schwer bepackten Wanderern entgegen

                        Wir treffen zwei Schweden und zwei deutsche Tagesausflügler sowie einen Wanderer, der von Abisko aus hierher gewandert ist, sein Ziel also gleich erreicht hat. Alle schwärmen von der schönen Landschaft, den Herbstfarben und dem schönen Wetter, das die letzten Tage geherrscht hat. Na, so kann es gerne bleiben
                        Auch heute ist es warm und sonnig und wir gehen kurzärmlig.


                        Akkajaure mit Áhkká und Rautåive
                        Unsere Panoramen haben eine Auflösung von 20.000-30.000 Pixel und können nur am Blog ganz gesehen werden: https://lustwandler.at/2019/05/12/tag-1-graensleden-ritsem-sievgok/

                        Bei einer kurzen Pause (der Rucksack ist doch gaaanz schön schwer) genießen wir den Ausblick, die Landschaft und das Leben mit Salami, Knäckebrot und Twix, dann gehts weiter.

                        “Sind wir bald daaaaaa?”
                        Die Antwort: leider nein. Wieder mal sehen wir, dass Trainingswanderungen auf Waldwegen in Österreich (mit dem gleichen hohen Rucksackgewicht) nicht vergleichbar sind mit den Bedingungen im Fjäll. Lustig, dass wir das von einem aufs andere Mal wieder unterschätzen. Eigentlich grad nicht so lustig.
                        Es ist ein ständiges Bergauf und Bergab, viel Gatsch und Nässe, Steine, Felsen. Dazu bleibt man einfach öfter stehen um zu genießen, Rentiere in der Ferne zu suchen, zu fotografieren und uns anzugrinsen. Es ist ja auch sooo schön hier!

                        Bald lassen wir die Birken hinter uns, willkommen im Fjäll! Wir queren den Hang des Stuor Sievgok auf ca. 800m Höhe, dann gehts bergab zur Rasthütte.


                        Am Hang des Stuor Sievgok, Querung auf ca. 800m Höhe


                        Die letzten Meter im Abstieg zum Rastplatz Sievgok; links der Ruotjajávrre, rechts der Sievgokjávrre
                        Unsere Panoramen haben eine Auflösung von 20.000-30.000 Pixel und können nur am Blog ganz gesehen werden: https://lustwandler.at/2019/05/12/tag-1-graensleden-ritsem-sievgok/

                        Für die 8 Kilometer brauchen wir schlussendlich 6 Stunden und um 20 Uhr, es ist schon ganz schön dunkel, stellen wir endlich unser Zelt auf. Die Rasthütte ist eigentlich nur ein überdachter Wetterschutz mit Tisch und zwei Bänken, wie ihr auf dem Bild erkennen könnt. Wir essen, mittlerweile warm eingepackt, in der Rasthütte und dann verziehen wir uns schnell in den warmen Schlafsack.


                        Zeltplatz bei der Rasthütte Sievgok


                        Rasthütte Sievgok
                        Trekkingblog: lustwandler.at

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                        • oesine63
                          Erfahren
                          • 27.11.2013
                          • 421
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                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                          Juhuu, es geht los Ist abonniert!

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                          • evernorth
                            Fuchs
                            • 22.08.2010
                            • 1824
                            • Privat

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                            #14
                            AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                            Wunderbar - ich bin auch dabei.
                            My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                            • andrea2
                              Dauerbesucher
                              • 23.09.2010
                              • 940
                              • Privat

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                              #15
                              AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                              Ich freue mich sehr darauf, die Tour mit euch noch einmal laufen zu können. Die verschiedenen Andeutungen lassen ja schon einiges erwarten.
                              Die Bilder sind fantastisch. Ihr hab aber auch Glück gehabt gerade in dieser Schönwetterperiode zu starten. So herrlich klares Wetter. Ok, abends zog es zu.
                              Seid ihr am 01.09. abgeflogen oder losgewandert?

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                              • bourne
                                Dauerbesucher
                                • 30.01.2016
                                • 581
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                Seid ihr am 01.09. abgeflogen oder losgewandert?
                                Ja, am 1. September am Nachmittag sind wir in Ritsem losgewandert. Schön, dass ihr da seid, sobald Elisabeth den nächsten Text geschrieben hat, geht es weiter
                                Trekkingblog: lustwandler.at

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                                • bourne
                                  Dauerbesucher
                                  • 30.01.2016
                                  • 581
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)



                                  TAG 2: GRÄNSLEDEN SIEVGOK – AKKAJAURE VäSTENDEN
                                  BY ELISABETH
                                  Original mit hochauflösenden Bildern auf Lustwandler.at

                                  Als wir aufwachen merken wir schon: das wird nicht unser Tag. Markus hat so starke Kopfschmerzen, dass ihm davon übel ist. Wir bauen langsam das Zelt ab und um 10 Uhr starten wir unsere heutige Etappe. Wir kommen gut voran, der erste Streckenabschnitt geht meist bergab. Das folgende Bild zeigt unseren heutigen Weg: Links liegt der Ruotjajávrre, rechts der Sievgokjávrre und unser Tagesziel liegt am ganz hinten sichtbaren Ende des Ruotjajávrre.


                                  Links der Ruotjajávrre, rechts der Sievgokjávrre: unser Tagesziel liegt am sichtbaren Ende des Ruotjajávrre.

                                  Die Rentiere lassen nicht lange auf sich warten, was uns wieder besonders freut und unsere Stimmung hebt. Wir beobachten diese edlen Tiere einfach total gern
                                  Auf dem Gränsleden sehen wir heuer überraschend viele Rentiere, was vermutlich daran liegt, dass dieser wenig frequentiert ist und sie hier mehr Ruhe haben als in der Nähe der stärker begangenen Wege. Dennoch sind die Tiere scheu und halten großen Abstand.


                                  Zwei Rentiere

                                  Nun führt uns der Weg immer abwechselnd ein bisserl bergauf und dann wieder bergab, die Bodenbeschaffenheit ist typisch schwedisch. Ich zähle die Schritte und verkünde: Im Schnitt kann man maximal 100 Schritte machen bevor ein Hindernis erscheint, das den Geh-Fluss behindert z.B.: Fels, Matsch, Sumpf, etc. Ein Vor-sich-hinwandern und dabei den Gedanken freien Lauf zu lassen ist unmöglich. Der Weg fordert stets Aufmerksamkeit, aber wenigstens wird uns nicht langweilig ;)


                                  Gränsleden


                                  Blick zurück in Richtung Sievgok


                                  Gränsleden


                                  Gränsleden


                                  Gränsleden

                                  Die Herbstfarben leuchten auch heuer wieder wunderschön. Wir hatten schon Sorge, dass die Landschaft nach der heurigen Dürreperiode im Sommer sehr ausgetrocknet und schon braun ist. Durch die vergleichsweise hohen Temperaturen und die wenigen Niederschläge gab es heuer im Juli katastrophale Waldbrände in Schweden: 30.000 Hektar Wald waren betroffen – darunter auch Gebiete nördlich des Polarkreises.


                                  Gränsleden


                                  Bick zurück zum Áhkká

                                  Markus fühlt sich gegen Mittag noch immer nicht wirklich besser und wir machen um 13:15 Pause und essen ein wenig Müsli. Es ist ziemlich kalt, trüb und windig, was eine längere Pause leider unmöglich macht. So machen wir mehrere kleine Pausen und Markus erholt sich schön langsam.


                                  Bick zurück zum Áhkká


                                  Gränsleden


                                  Gränsleden


                                  Ein erster Blick auf den Rastplatz Akkajaure Västenden (bei der Mündung des Sårgåjåhkå


                                  Blick zurück in Richtung Ritsem


                                  Brücke über den Ubmasjåhkå, der gerade wenig Wasser führt

                                  Der schwere Rucksack hängt sich ordentlich an, sodass wir am Nachmittag schon ziemlich müde sind, obwohl wir nur langsam vorankommen. Es geht über eine stabile Hängebrücke, bevor wir nach 12 km um 17:30 Uhr die zweite Rasthütte Akkajaure Västenden erreichen. Diese liegt im Wald und es gibt kaum Möglichkeiten zum Zelten. Weitergehen ist aber auch keine Option, also quetschen wir uns etwas unterhalb der Hütte auf einen kleinen ebenen Platz mit schönem Blick auf den See.


                                  Zeltplatz mit Aussicht in Akkajaure Västenden

                                  Hier seht ihr noch das Logo des Gränsleden, in den traditionellen sämischen Farben blau, gelb, grün und rot, das auf den Hinweisschildern immer wieder zu finden ist.
                                  Trekkingblog: lustwandler.at

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                                  • Bresh

                                    Erfahren
                                    • 18.10.2014
                                    • 335
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                    schön das es weiter geht! vielen Dank =)
                                    Mein Tourtagebuch --->www.bresh.eu<---

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                                    • bourne
                                      Dauerbesucher
                                      • 30.01.2016
                                      • 581
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)



                                      TAG 3: GRÄNSLEDEN AKKAJAURE VÄSTENDEN – SÅRGÅJÁVRRE
                                      BY MARKUS
                                      Original mit hochauflösenden Bildern auf Lustwandler.at

                                      Ein guter Wandertag beginnt mit einem steilen Anstieg – oder so ähnlich. Von unserem Zeltplatz am See geht es durch den Birkenwald gleich einmal steil nach oben. Es ist kurz nach 10 Uhr, wir haben wieder einmal unsere übliche Stunde zum Packen gebraucht. Unser heutiger Tagesplan nach den gestrigen Strapazen ist klar: wir gehen soweit wir kommen – und wir akzeptieren, dass wir einen Tag länger nach Røysvatn brauchen als geplant. Akkajaure Västenden, unser Zeltplatz am See, liegt auf 460m Höhe und von dort geht es hinauf auf den 736m hohen Vakkatjavelk. Der weitere Weg führt dann mehr oder weniger die Höhenlinien entlang am Hang des Gálavárddo bevor es dann wieder zum Sårgåjávrre hinuntergeht (500m Höhe).


                                      Anstieg nach Akkajaure Västenden

                                      Nach dem Birkenwald im steilen ersten Teil des Anstieges wird das Gelände später deutlich weniger steil und wir gehen in einer Landschaft vieler Hügel und Sumpfstellen, tendenziell natürlich nach wie vor nach oben, doch eigentlich ist es ein stetes kleines auf- und ab. Phasenweise führt der Weg mitten durch sehr sumpfige Stellen, die sich manchmal gut umgehen lassen, manchmal weniger gut oder gar nicht. An einer Stelle stehen wir vor einer ausgedehnten Sumpffläche, die sich nicht einfach umgehen lässt, dafür finden wir recht frische Fußspuren an einer schmalen Stelle.

                                      Also dann: Ich (Markus) mit Anlauf – gar net so leicht mit einem 30kg Rucksack – und uff, knapp vor dem Ende bleib ich mit einem Fuß fast stecken und rette mich grad so auf die andere Seite. Schuh leicht nass innnen. Elisabeth ist das zu unsicher, sie sucht noch einmal nach einem anderen Übergang, entscheidet sich dann für eine Alternativroute und nimmt sicherheitshalber die Furtschuhe.


                                      Querung einer Sumpflandschaft – Teil I

                                      Ihr seht selbst, das schaut doch kontrolliert und sicher aus. Aber kontrolliert ist nicht immer gut – ein bissl später versinkt sie mit den rechten Fuß bis zum Knie – und schafft es auch nicht, ihn wieder herauszuziehen. Dafür versinkt sie langsam auch mit dem linken Fuß. Das folgende Foto zeigt den Moment kurz davor.


                                      Querung einer Sumpflandschaft – Teil II: In too deep!

                                      Bevor ihr fragt – es gibt keine weiteren Fotos, der Fotograf hat seine Kamera schnell auf eine halbwegs trockene Stelle gelegt und ist zu Hilfe geeilt. Naja, er wollte, denn näher als 2m bin ich nicht herangekommen, ohne selbst zu versinken, die Stelle ist deutlich fieser als mein Übergang. Elisabeth ist schlussendlich nur herausgekommen, indem sie sich nach vorne auf die Knie (und Hände + aufgelegte Trekkingstöcke) hat sinken lassen und dann langsam die Füße wieder herausgezogen hat und so auf allen vieren vorwärts bis zu mir. Fazit:Bissl nasser als geplant, beide Vivobarefoots noch an den Füßen (das war knapp), Laune prächtig – zumindest nach hochdosierter Verabreichung von Schokolade
                                      Für die Zukunft: drüberlaufen ist besser, Furtschuhe werden überschätzt und schlauer wäre es gewesen, die Stelle sehr weiträumig zu umgehen, auch wenn da schon Fußspuren waren...

                                      Das Wetter ist heute durchwachsen, in der Früh bewölkt, dann sind wir so halb in der Sonne gegangen. Der Blick voraus zeigt uns über den ganzen Horizont schlechtes Wetter, mit dunklen Wolken und offensichtlich starkem Regen. Gemeinsam mit den Sonnenstrahlen ergibt das allerdings eine unbeschreibliche Lichtstimmung und um das ganze abzurunden – im wahrsten Sinne des Wortes – erscheint dann noch ein wunderbarer Regenbogen. Direkt über dem Hügel, auf den wir gerade gehen!


                                      Rund

                                      Da ich unbedingt den Regenbogen auch von oben fotografieren will, laufe ich den Hügel hinauf – so schnell wie möglich. Spitzenzeit wurde es mit 30kg Gepäck keine, aber immerhin komme ich schwer außer Atem rechtzeitig oben an, um euch dieses Foto mitzubringen:


                                      Wir gehen nicht grad in Richtung Schönwetter….

                                      Kurz darauf ist dieser traumhafte Regenbogen weg, wir sehen aber im Lauf des Tages noch weitere, allerdings nicht mehr so prachtvoll. Unser Weg führt allerdings weiterhin durch eine malerische Birken- und Sumpflandschaft mit toller Herbstfärbung!


                                      Anstieg zum Vakkatjavelk


                                      Zur Abwechslung mal ein einfacher Weg….

                                      Von einer Anhöhe werfen wir einen Blick zurück und sehen dabei, welche Distanz wir seit unserem Start vorgestern bereits zurückgelegt haben. Wenn ihr in der Mitte des Bildes vom Himmel nach unten geht, seht ihr den Bergrücken der von links kommend bis zum See verläuft. Hinter diesem Bergrücken liegt unser Ausgangspunkt Ritsem.


                                      Blick zurück auf Akkajaure Västenden und ganz hinten liegt Ritsem (nicht sichtbar)


                                      Vakkatjavelk

                                      Mittlerweile haben wir den Vakkatjavelk erreicht und gehen nun am Hang des Skiejátjåhkkå bzw. des Gálavárddo entlang. Auf der Karte schaut das total nett aus, mehr oder weniger auf einer Höhenlinie, die Realität ist aber eine andere. Es geht auf und ab, der Weg ist teilweise anstrengend und knapp vor der Rasthütte Gálavárddo geht es dann überhaupt einen steilen, schlammigen und wasserüberlaufenen Pfad hinunter, den man durchaus auch als kleinen Bach bezeichnen könnte. Dafür haben wir jetzt wieder einen schönen Blick auf die Flußlandschaft des Sårgåjåhkå.


                                      Traverse des Hanges des Skiejátjåhkkå

                                      Die Rasthütte erreichen wir um ungefähr 14 Uhr. Juhuu, wir haben 6 Kilometer zurückgelegt – in 4 Stunden. Also mit kurzen Pausen, Fotostops und einer Rettungsaktion ein heisser Schnitt von 1½ Kilometern pro Stunde. Das liegt weit unter unserem normalen Speed. Die Ursache sehen wir in mehreren Faktoren: Rucksackgewicht (30 bzw. 23kg), wir haben heuer noch weit weniger Wanderkilometern in den Beinen als in anderen Jahren (und vor allem kaum welche mit wirklich viel Gewicht) und schlussendlich ist der Weg hier einfach nicht einfach. Letzteres wird sich bestätigen, am Nordkalottleden haben wir dann kaum weniger Gewicht am Rücken, werden aber deutlich flotter vorankommen.


                                      Rasthütte Gálavárddo


                                      Rasthütte Gálavárddo (Blick zurück)

                                      An der Rasthütte treffen wir Lothar aus Deutschland, der hier bereits sein Zelt aufgestellt hat. Während wir uns Wasser wärmen und gemeinsam ein kalorienreiches Packerl aus unserem Vorrat mampfen, haben wir ausgiebig Zeit zu plaudern. Lothar erzählt von einer Fernreise mit einem Allrad-Iveco in Südamerika und natürlich auch von seiner bisherigen Tour. Er ist wie wir in Ritsem gestartet, einen Tag vor uns und ist wie wir deutlich hinter seinen Erwartungen bezüglich absolvierter Strecke. Sein Rucksack ist vom Typ mobile Schrankwand mit Namen Haglöfs 110 und es mangelt weder an beeindruckendem Messer noch Fernglas. Also quasi Treffen der Ultralight-Fraktion, was soll ich sagen – bei mir ist zwar die Ausrüstung halbwegs optiomiert, dafür schlepp ich Fotozeug im Übermaß. Ach, erinnert ihr euch noch an die Fußspuren, denen folgend ich durch den Sumpf gelaufen bin? Hier haben wir den Mann, der bereits vor uns dort versunken ist!
                                      Nach 1,5-stündiger Pause verabschieden wir uns von Lothar und gehen weiter, wild entschlossen, heute noch einige Kilometer zurückzulegen.

                                      Allgemein betrachtet ist der Weg völlig klar: die Höhe in etwa halten, immer den Hang entlang. Im Detail ist das nicht ganz so einfach, der markierte Weg verschwenkt manchmal überraschend um 90° um weiter auf den Berg zu steigen. Damit der Wanderer diese Markierungen nicht erkennt, werden strategisch günstig Rentiere zur Ablenkung platziert. Die Wanderer freuen sich dann über Rentiere, beobachten und fotografieren diese und sagen dann nach einer Weile Sätze wie: "Jetzt haben wir schon lange keine Markierung gesehen" oder "Der Weg war auch schon mal besser" oder "Bist Du Dir sicher, dass das der Weg ist?". Spätestens an dieser Stelle drehen erfahrene Lustwandler um und suchen die letzte bekannte Markierung und tatsächlich, war doch eh ein Pfeil nach Norden! Seht selbst – hier auch gleich mit einem der Übeltäter:


                                      Die Feinheiten der Wegführung sollte man trotz Ablenkung nicht übersehen…


                                      Rentier


                                      Rentiere


                                      Rentiergruppe


                                      Ruhende Rentiere


                                      Rentiere

                                      Abseits kleiner Wegfindungsprobleme wird der Weg aber nun tatsächlich etwas einfacher und wir kommen schneller voran. Die Sonne ist mittlerweile weg, wir gehen auch nicht mehr kurzärmelig sondern mit unseren Fleeces. Ab und zu tröpfelt es leicht, bleibt aber sonst stabil. Nach der langen Hangquerung folgt ein sehr sanfter Abstieg, das folgende Foto ist um 17 Uhr entstanden, da sind wir schon ein schönes Stück tiefer. Wenig später treffen wir auf die nächste Gruppe von Rentieren.


                                      Flußlandschaft des Sårgåjåhkå


                                      Junges Rentier


                                      Rentier “Bastian”


                                      Sårgåjávrre

                                      Wir gehen bis knapp nach 19 Uhr und sind zu diesem Zeitpunkt noch ca. 1 Kilometer von der Brücke entfernt. Damit sind wir heute nun doch deutlich vorangekommen und waren ab der Pause auch in einem vernünftigen Tempo unterwegs. Geht doch! Beim Zeltaufbau ist es kalt und windig, wir kühlen schnell aus und verschwinden entsprechend schnell auch in unseren Schlafsäcken, gekocht wird in der Apsis, gegessen im Zelt. Und dann ist auch schon Nachtruhe!


                                      Elisabeth auf dem Gränsleden, links der Sårgåjávrre


                                      Perfekter Zeltplatz
                                      Trekkingblog: lustwandler.at

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                                        #20
                                        AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                        Zitat von bourne Beitrag anzeigen
                                        wir akzeptieren, dass wir einen Tag länger nach Røysvatn brauchen als geplant.
                                        ... kommt mir irgendwie bekannt vor. Auch wir haben damals einen Tag mehr gebraucht, als mit dem Finger auf der Landkarte berechnet.

                                        Freue mich auf die Fortsetzung.

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