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Zwischen Nikkaluokta und Alesjaure - Kebnekaisefjäll im Herbst 2018
2 Wochen auf (un)bekannten Pfaden rund um das Visttasvággi
2 Wochen auf (un)bekannten Pfaden rund um das Visttasvággi
Land: Schweden
Reisezeit: Mitte August bis Anfang September
Kontinent: Nordeuropa
Link zur Route auf Google
Prolog:
In diesem Jahr waren wir mit der Fährbuchung sogar noch früher dran als im Vorjahr. Schon Anfang Februar haben wir die Überfahrt für August mit der StenaLine von Kiel nach Göteborg gebucht. Da wir immer eine Hundekabine brauchen und diese erfahrungsgemäß schnell ausgebucht sind, ist es angeraten möglichst früh zu buchen. Doch im Laufe des Frühjahrs stellten sich uns wieder einmal ein paar Probleme in den Weg.
Mein Mann wollte am 18. August den Ultravasan von Sälen nach Mora laufen. Das war von Anfang an klar und einkalkuliert und der Urlaub wurde nach diesem Termin geplant. Auch ein Tag vorher, um die Starunterlagen zu holen und ein oder zwei Tage zum Regenerieren im Anschluss sowie entsprechend mehr Proviant an den ersten Wandertagen hatten wir eingerechnet.
Doch dann bekam ich gesundheitliche Probleme und brauchte eine ganze Weile um wieder fit zu werden. An Wandertraining war lange nicht zu denken. Auch Benny, unser vierbeiniger Begleiter, der im Sommer schon fast 13 Jahre alt wurde, hatte Probleme. Sein Schwachpunkt ist seit zwei Jahren das Magen-Darmsystem, zudem machte ihm der lange, heiße Sommer zu schaffen. Zu allem Überfluss wurde er dann Anfang des Sommers auch noch gebissen.
Ich plante also verschiedene Routen, damit wir je nach Lust, Laune und Fitness entscheiden können, wie weit und wie anstrengend es werden sollte. Zum Glück waren wir rechtzeitig zum Urlaub wieder fit und optimistisch, dass alles gut klappen würde.
Die Tour sollte in Nikkaluokta starten und enden. Weiter sollte es über das Leavášvággi, und die Mårmastugan zum Aliseatnu gehen. Mit dem Finger auf der Landkarte hatte ich bis nach Norwegen hinein geplant. Über Unna Allakas nach Hunddalen, weiter über Lossi, Caihnavagge und Gautelis zurück Richtung Nallo und Vistas oder Richtung Kebnekaise. Dass dies wohl relativ utopisch ist, war uns eigentlich klar. Deshalb gab es auch die kurze Variante, die über Alesjaure und das Šielmmávággi nach Nallo und weiter über Vistas zurück führen sollte. Eine weitere Abkürzung wäre vom Leavášpass über den Mårmapass zurück nach Vistas, sollte es so gar nicht laufen. Ob dies allerdings eine für mich gangbare Alternative ist, wagte ich zu bezweifeln.
Das Leavášvággi war mir bisher völlig unbekannt. Das erste Mal bin ich durch den Bericht von Dingsbums über den Leavasleden - SE-Leavasleden-Vistasvagge-Nallo-Kungsleden - darauf aufmerksam geworden. Als ich ihre Route auf der Karte verfolgte, kam mir die Idee, dass man dieses Tal, welches fast direkt unterhalb des letzten Anstieges zum Mårmapass endet, doch wunderbar entlang wandern könnte. Da der Mårmapass schon seit über 30 Jahren in meinem Kopf rumspuckte, seitdem ich das erste Mal von Lapporten kommend, ins Vierrovággi und gen Mårmapass schaute, sah ich hier die Chance, doch noch einmal dorthin zu gelangen. Vor dem Weg über den Mårmapass selbst, hatte ich gehörigen Respekt und wollte keine Tour planen, die über den Pass führte. Im Netz habe ich einige wenige Tourenbeschreibungen gefunden. Entweder über den alten Samenweg vom Vistasvággi, etwa auf Höhe der oberen Bootsanlegestelle, ins Leavášvággi oder direkt von der Straße aus hoch in die Berge. Wir wollten unsere Route davon abhängig mache, ob ein Boot zeitlich passend fahren würde.
Die Ausrüstung war mehr oder weniger komplett. Ich brauchte eine neue Regenhose, da die alte in der Kniekehle einen Riss hatte. Da wir mit der Berghaus Paclite sehr zufrieden waren, wird es wieder die gleiche. Mein Mann brauchte neue Stiefel. Er entscheidet sich das erste Mal gegen die Meindl Island und nimmt die Hanwag Ferrata. Für Benny kauften wir einen "Regenmantel", damit wir ihn während der Pausen und bei schlechtem Wetter besser gegen Wind und Regen schützen können.
Proviant plante ich für 10 Tage, plus einer eisernen Reserve aus einer Tagesration Couscous und 2 Portionen Kartoffelpüree, danach wollen wir nachkaufen. Für Benny mussten wir wie immer das Futter für die ganze Tour mitschleppen. Insgesamt sind das für die 14 Tage plus Reserve gut 5 kg. Da er in seinem Alter nicht mehr schwer tagen sollte, kam fast alles bei uns in den Rucksack. In seinen Packtaschen war nur eine Tagesration Futter. Soviel zum Gewicht sparen. Da spart man an jedem Gramm, aber allein der Kram für den Hund wiegt schon an die 7 kg.
Da wir evtl. wieder die Grenze nach Norwegen überqueren wollen, musste Benny zweimal entwurmt werden, exakt im Abstand von 28 Tagen. Dann darf er für die nächsten 28 Tage jederzeit nach Norwegen einreisen. Beide Tablettengaben müssen vom Tierarzt im Heimtierausweise nachgewiesen werden.
Wie im letzten Jahr nutzen wir kurz vor dem Urlaub wieder die online Anmeldung des Hundes für Schweden beim Zoll.
http://tullverket.se
Mit Sorge verfolgen wir die Berichte über die Waldbrände in Schweden. Nicht nur, dass teilweise auch im Fjäll offenes Feuer und Campingkocher verboten waren, auch unsere Freunde bei Orsa berichteten immer wieder von den Feuern und dem permanenten Brandgeruch in der Luft. Bis wir losfuhren hat sich aber alles so weit entspannt, dass Feuerverbot kein Thema mehr war und wieder "normales" Wetter herrschte. Das extra Müsli, das ich für den Fall der kalten Küche besorgt hatte, konnte also im Auto bleiben.
Karten brauchten wir keine neuen, da reichte die Calazo Kebnekaisefjällen vom letzten Jahr. Bei Nikkaluokta fehlte mir eine kleine Ecke, die deckte ich mit einer uralten BD6 ab und machte mir noch einen aktuellen Ausdruck der Onlinekarten bei Lantmäteriet, zum Glück noch bevor die Fjällkarten aus dem Onlineangebote rausgenommen wurden.
So, und nun kann es endlich los gehen.
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