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Torridon im Mai 2015 - Bheinn Eighe, Liathach und Ben Alligin
oder
Torridon ist ne Diva - Erst sonnig lächeln und dann hagelig rumzicken!
oder
Torridon ist ne Diva - Erst sonnig lächeln und dann hagelig rumzicken!
Prolog
Alles begann im letzten Jahr während unserer Tour im Fisherfield Forest mit einer denkwürdigen Begegnung auf dem A’Mhaighdean. Dort saß ein älterer Herr mit seiner Frau und wartete darauf, dass die dichte Wolkenwand in die der Gipfel gehüllt war, öffnete und das phantastische Panaroma freigab.

A’Mhaighdean 2014, kurz rissen die wolken auf und gaben das Panorama frei
Wir gesellten uns dazu und wie in den englischsprachigen Ländern üblich, entwickelte sich nach kurzer Zeit ein Gespräch. Wir lernten, dass der Mann aus Glasgow kam, allerdings gebürtiger Südafrikaner war, dass er die Highlands und speziell die Gegend um Ullapool liebte. Und er schwärmte von Torridon und erzählte mit glänzenden Augen vom Bheinn Eighe, Liathach und Ben Alligin, der nach seiner Meinung schönsten Ecke in den Highlands. Wir hatten davon schon gehört, die Berge aber als Ziel für Tagestouren und als zu nah an der Straße angesehen, als das wir unser Wilderness-Feeling hätten bekommen können. Wieder daheim haben wir dann aber Trip reports auf Walkhighlands gelesen und konnten die Begeisterung so langsam verstehen. Die Bilder vom Triple Buttress, den Am Fasarinen Pinnacles und den Horns of Alligin waren eindrucksvoll und machten Lust auf mehr. So war die Idee geboren im Jahr 2015 die Wandertour ins Torridon zu legen.
Die Vorbereitungen für die Tour begannen im Januar mit dem Buchen der Flüge. Im März diskutierten wir ausgiebig die beste Route um einerseits möglichst alle 3 Berge zu schaffen und andererseits für jeden Tag eine Basis im Tal zu haben, wo wir Zelte und schweres Gepäck zurück lassen können, während wir mit Tagesgepäck die Munros begehen wollten. Das stellt sich als recht schwierig heraus und brauchte einige Diskussion bevor alle mit der Route zufrieden waren. Im April wurden die Autos gebucht und am 13. Mai war es endlich soweit, dass wir uns an der S-Bahn auf dem Weg zum Flughafen trafen.
Tag 0 - Hey, wir müssen falsch sein, hier scheint ja die SONNE!
Der Flug mit Zwischenlandung in Köln/Bonn war unspektakulär und gegen 11.50 landeten wir in Edinburgh nach einer schönen Platzrunde vorbei am Arthurs Seat über den Firth of Forth bis zur Forth Bridge.

Die Forth Bridge über den Firth of Forth bei Edinburgh
Es war zwar bewölkt und merklich kühler als in Dtl. aber das hatten wir erwartet. Unsere Mietwagen waren ein ziemlich ungleiches Duo. Zum einen war es ein Ford Focus der ziemlich mitgenommen war und innen Zigarettenbrandflecken hatte und nach Zigarette stank, dafür aber einen kräftigen Motor hatte und zum anderen einen kleinen Corsa mit schwachem Motor, dafür aber recht neu. Mit diesem Duo ging es dann zu fünft (hatte ich erwähnt, dass wir zu fünft unterwegs waren?) bis nach Inverness auf der A9 entlang.

über die Forth Road Bridge
Noch aus dem Vorjahr erkannte ich etliche markante Stellen wieder: den älteren Herrn, der in einer Parkbucht bei Blair Atholl mit seinem Mercedes zeltet bzw. lebt (http://www.dailyrecord.co.uk/news/sc...living-2364285). Die neue 400kV Hochspannungsleitung zwischen Beauly und Denny, die Distillery bei Dalwhinnie und viele andere Flecken auf dieser schönen Strecke. Ich hoffe nicht zu spät habe ich dann auch die neuen Blitzer (Gelbe Masten mit Kameras) entdeckt, welche die Durchschnittsgeschwindigkeit eines Fahrzeugs bestimmen und bei Überschreitung entsprechend blitzen. In Inverness angekommen machten wir einen Fehler der letzten Jahre nicht mehr: Erst einkaufen und dann essen gehen mit der Folge, dass wir vor lauter Hunger viel zu viel eingekauft hatten. Diesmal ging es also zuerst in den BurgerKing und danach in den Tesco. Inzwischen war es schon gegen 5, so dass wir uns beeilten in den TISO Outdoor Laden auf der Longman Road zu kommen um Gaskartuschen und etwas Feuerzeugbenzin zu kaufen. Die Kartuschen waren verfügbar, das Benzin nicht. Nach einer Ehrenrunde beim Tesco fürs Benzin konnten wir dann nach 6 Uhr endlich über die Kessock Bridge den Beauly Firth queren und weiter in Richtung Kinlochewe rollen.

und weiter Richtung Kinlochewe

kurz vor Achnasheen

Blick auf Kinlochewe
Nach dem Örtchen Garve wurde es dann recht leer auf der Straße, so dass wir die Fahrt der tiefstehenden Sonne entgegen und entlang des River Bran geniessen konnten. Recht schnell waren wir in Kinlochewe am Bheinn Eighe Visitors Centre und parkten die Autos und begannen mit dem nervigen Teil der Tour: Dem Umziehen in Wanderklamotten und dem Verpacken des Einkaufs in die sowieso schon schweren Rucksäcke. Meine Strategie dabei ging auf - Langsam umziehen und als ich fertig war, war schon der größte Teil des Einkaufs verteilt



Vorbeifahrt am mächtigen Slioch
Dann konnte es nun wirklich losgehen. Es war ein tolles Gefühl nach einem Jahr wieder einen Pfad hinauf in die schottische Bergwelt zu laufen. Nachdem wir die unmittelbare Umgebung des Visitor Centre mit Holzskulpturen und feinen Wegen verlassen hatten, begann der Aufstieg auf den Sattel zwischen Creag Dhubh und Meall a Ghiuthais. Immer höher stiegen wir und hatten bald ein tolle Aussicht auf Kinlochewe, den mächtigen Slioch und das Kerbtal Glen Bianasdail im Norden. Die untergehende Sonne tauchte alles in ein rötliches Licht und es war einfach idyllisch.

Kinlochewe im Abendlicht

Ein gar nicht mal sooo altes Tor...
Auf etwa 400m Höhe fanden wir eine flache, trockene aber ziemlich ausgesetzte Stelle nahe eines Bachlaufes und stellten dort unsere Zelte auf. Nach einem letzten Bier und warmen Tee dauert es auch nicht lang, bis der lange Reisetag uns in die Schlafsäcke trieb. Leider hielt es mich dort nicht lang, da Tee und Bier wieder ins Freie wollten, so dass ich in dieser Nacht mehrfach fröstelnd die Sterne über dem Meall a Ghiuthais bewundern konnte und musste

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