[UK] Cairngorms & Lochnagar Mountains im Oktober 2011

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  • codenascher

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    [UK] Cairngorms & Lochnagar Mountains im Oktober 2011

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    Einen guten Abend und herzlich Willkommen zu meinem neuesten Reisebericht.
    Irgendwie packte mich nicht einmal zwei Wochen nach der letzten Tour bereits wieder das Reisefieber, Urlaub gecheckt, Region bzw. Ziel rausgesucht (war nicht schwer), Flüge gebucht und ab!
    Ich entschied mich kurz vor dem Winteranfang für die Cairngorms & Lochnagar Mountains in Schottland. Sollten sich mir hier in relativ kurzer Folge recht viele Munros anbieten, welche ich vor Reiseantritt beschloss zu sammeln! (Dies habe ich irgendwie auch in meinem letztjährigen Reisebericht bereits wage angedeutet ) Hehe

    Also zur Tour:

    Reisedauer 8 Tage on Trail, vom 08.10.2011 bis zum 16.10.2011, am 17. noch eine Mountainbike Tour, welche leider mehr oder weniger ins Wasser fiel. Das ganze Solo.
    Statistik: 153 Kilometer Strecke und ordentliche 7832 Höhenmeter, 15 Munros und keine (!) zerbrochenen Trekkingstöcke.

    08.10.2011 Anreise Berlin – Edinburgh
    09.10.2011 Edinburgh – Aviemore – Lairig Ghru
    10.10.2011 Lairig Ghru – Corrour Bothie
    11.10.2011 Corrour Bothie – Braemar
    12.10.2011 Braemar – Lunkard „Bothie“ Shelter
    13.10.2011 Lunkard Shelter – Carn an t-Saigart Mor
    14.10.2011 Carn an t-Saigart Mor – Braemar
    15.10.2011 Braemar – Loch Etchachan
    16.10.2011 Loch Etchachan – Aviemore
    17.10.2011 Aviemore



    08.10.2011 / 09.10.2011 Anreise Berlin – Edinburgh – Aviemore – Lairig Ghru

    Mit der wahrscheinlich als letztes startenden Maschine des heutigen Abends verlasse ich Berlin Richtung Edinburgh. Fluggesellschaft meiner Wahl, einmal mehr Ryanair. Um kurz vor 24:00h Ortszeit lande ich auf dem Flughafen Edinburghs. Ein Hostel wollt ich mir nicht gönnen, lohnte sich eigentlich nicht wirklich. Ob ich am Busbahnhof die Nacht verbringen könnte wusste ich nicht und somit blieb ich am Flughafen. Dieser war mir aus dem letzten Jahr als Schlafplatz eher negativ im Kopfe geblieben. Obwohl hier nachts kein Flugverkehr herrscht ist es trotzdem sehr laut.
    Laute Sicherheitsdurchsagen ließ man diesmal sein, dafür gab es hier eine eifrige Reinigungsfachkraft, welche es sich auf seiner Reinigungsmaschine der Aufgabe stellte, den Boden des Flughafengebäudes um einen Millimeter tiefer zu schleifen... arg
    Wie letztes Jahr spendierte mir der Amex Geldautomat kein Geld. Liegts an Amex oder an der DKB? Man weiß es nicht, die Amex liegt auf jeden Fall zu hause... Zum Glück habe ich diesmal ein wenig Bargeld mit, welches ich am Schalter tausche.
    Zu sechs fuhr ich dann mit dem Airlink Bus nach Edinburgh rein. Hier klappte es gleich auf Anhieb am ersten Automaten. Courious. Mein Bus fuhr um 9:00h los, WHS machte leider erst um 8:00h auf, womit sich meine Wartezeit ohne mein geliebtes Trail Magazin weiter in die Länge zog... Immerhin konnte ich mir schon einmal meine erste IrnBru ausm Automaten ziehn.

    Die Busfahrt nach Aviemore verschlief ich erwartend. Aviemore – knapp 2500 Einwohner und sechs Outdoorgeschäfte, wie geil! Eine Silnylon Regenhülle und ein 2l Ultrasil Aufbewahrungsbeutel, beides von SeaToSummit, sowie ein Merino Buff und natürlich eine Gaskartusche wechselten den Besitzer.
    Zum Mittag ein Footlong bei Subway, wo ich für eine „Servicepauschale“ von einem Pfund meine Trinkblase aufgefüllt bekam. Dafür refill bei den Softdrinks, Frechheit...

    Auf gehts Richtung Cairngorms!
    Die ersten eins, zwei Kilometer auf dem „Old Logging Way“ verliefen über Asphalt, ehe es auf einem Kiesweg neben der Straße weiterging. Meine mitgebrachte alte Regenhülle deponiere ich unter einem markanten Baum am Wegesrand. Den Kiesweg verlassend, bzw. einem Forresttrack Richtung Rothiemurchus Forrest folgend verlasse ich endlich die Straße in Richtung Lairig Ghru!
    Eine gute Entscheidung. Ein ganz normaler Waldweg, wie es ihn zu tausenden in Deutschland gibt, doch fühle ich mich sofort wieder Pudelwohl! Schottland hat mich endlich wieder. Das Wetter ist annehmbar, heiter und vor allem trocken.
    Die heutige Etappe kann man als sanftes Einlaufen, ähnlich der ersten 10km auf dem WHW sehen. Vor Beginn der Dämmerung finde ich ein trockenes Plätzchen auf den ersten Hügeln, welche den Lairig Ghru säumen. Midges Fehlanzeige, super !



    10.10.2011 Lairig Ghru – Corrour Bothie

    Die Nacht durch hat es komplett geregnet. So startet leider auch mein erster richtiger Morgen auf dieser Tour. Eine Premiere für mich: selbst gemischtes Müsli mit Magermilchpulver zum Frühstück.
    Ehe ich komplett zusammenpacke hört es auf zu regnen.





    Ich folgte dem Lairig Ghru, welchen ich nach dem passieren eines kleinen Wasserfalls nach gut zwei Kilometern verlasse. Ich folge dem Pfad in Richtung der westlich gelegenen Munros. Sanft schlängelt sich der Weg empor, vereinzelt kleinere Boulderfelder, hier und da ein wenig Restschnee. Cool, der Winter hat noch nicht begonnen und doch habe ich schon Schnee in den Händen gehalten. Dem Drang einen Schneeengel zu machen widerstehe ich.



    Meine Beine bzw. meine Kondition, welche noch vom GR20 in Topform sind bereiten mir keinerlei Probleme!
    Leider zieht es sich hier oben allmählich zu. Auf knapp 1000m Höhe stehe ich komplett in den Wolken. Sichtweite 20m. Dies soll für den Rest des Tages bis auf wenige Ausnahmen so bleiben...

    auf zum Braerich

    Sicht 10 - 20m

    Der Blick, klar, Richtung Lairig Ghru verzückt mich!



    Ist das ein Panorama

    Mein zweiter und auf dieser Tour erster Munro, der Braerich (1296m) stellte mich vor keine großen Herausforderungen. Das Wetter verschlechterte sich leider, es regnete. Der Wind hier oben sehr stark, kalt, unangenehm. Der Regen schwang irgendwann in Hagel um, was mir das „besteigen“ des Scor an Lochain Uaine (1258m) und des Cairn Touls (1291m) erheblich erschwerte. Der Wind, weiter an Stärke gewinnend ballerte mir die Hagelkörner nur so um die Ohren. Piken im Gesicht.


    gude Laune? Nicht...

    Das kleine Schlüsselband Thermometer an meinem Rucksack zeigt einstellige Minusgrade an. Das Wasser in meinem Trinkblasenschlauch gefriert... Heftig
    Vor dem Bod an Deamhain (1004m) auch „Devil's Point“ genannt heitert es schlagartig auf. Warum der Devil's Point heißt? Dazu Wikipedia: The name is derived from Gaelic, meaning "Penis of the Demon". Aha
    Ich lasse meinen Rucksack zurück flitz da hoch, mach ein paar Fotos, genieße abermals die Aussicht und steige Richtung Corrour Bothie ab. Eine tolle Bothie, sehr sauber, eine Gitarre mit drei Saiten in der Ecke und einer Toilette!
    Als erster Mensch, dem ich heute begegne erreicht Stuart eine halbe Stunde nach mir die Bothie. Wir unterhalten uns ein wenig. Morgen haben wir das gleiche Ziel! Weitere vier Herren erreichen in der Dunkelheit die Bothie. Zwei bleiben drinnen, zwei bauen ihr Zelt auf.
    Zufrieden mit mir und der Welt schlafe ich rasch ein.

    11.10.2011 Corrour Bothie – Braemar

    Der morgen startet mit feinstem Niesel, welcher nach kurzer Zeit aufhörte. Sonne und Wolken wechselten sich ab,Fein. Stuart verließ mich leider nach nem knappen Kilometer, hat er leider seine Regenhose in der Bothie hängengelassen (schweres festes Material mit Latz, muss einem doch auffallen...) sehr ärgerlich...


    Der Devil's Point von unten


    Der Blick zurück zur Bothie

    Der Weg lief sich angenehm bis zum Glen Luibeg. Den hier gut fünf Meter breiten Fluss hatte ich über stepping stones schon beinahe passiert, bis mir der letzte Schritt doch ein wenig zu lang vorkam. Auf furten hatte ich keine Lust. Da hier Unweit der Furt ne Brücke über den Luibeg Burn führte, brach ich lieber ab und ging die paar Meter zurück. Der Weg zur Brücke und dahinter war unheimlich boggy, dies hielt natürlich ein wenig auf, aber die Füße blieben trocken.


    Der restliche Weg am Lui Water entlang auf einem breiten Trampelpfad lief sich sehr angenehm. Ab der Derry Lodge wurde aus dem Trampelpfad mal wieder ein breiter Forresttrack. Hier kamen mir einige Tageswanderer entgegen, welche anscheinend vom Linn of Dee kamen.
    An der Mar Lodge verließ ich den Track und lief den Rest des Tages auf Asphalt. Leider ignorierten die vorbeifahrenden Autos meinen Daumen. Ich hatte keine Lust mehr... Durch Braemar schleppte ich mich die letzten Meter bis zum Zeltplatz. Knappe 6km/h Durchschnittsgeschwindigkeit forderten jetzt ihren Tribut ;)
    Hier genoss ich eine unglaublich lange Dusche, die erste seit Samstag Abend! Mein Mittagessen musste ich gegen einen sehr aufdringlichen Erpel verteidigen. Das Vieh sprang sogar in Richtung meiner Gabel, welche sich zwischen meinen Beinen, dem Topf und meinem Mund befand. Nach dem dritten Versuch begriff Donald, was es bedeutete, wenn ich meine Wasserflasche anhob

    Die heutige Etappe war mehr ein Zubringer, keine Highlights, somit blieb mein Fotoapparat trotz des schönen Wetters leider den ganzen Tag in der Tasche.
    Den Abend ließ ich in der Bar des Fife Arms Hotels bei ein paar Tennents ausklingen ;) Zurück zum Zeltplatz merkte ich meine Beine doch ordentlich...wie war das mit dem perfekt eingelaufen von Korsika? ;)
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 06.11.2011, 11:21. Grund: Reisecharakter eingestellt

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  • Dogeared
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    #2
    AW: [UK] Cairngorms & Lochnagar Mountains im Oktober 2011

    Hej!


    Schöner Bericht bis hier hin - bin gespannt wie es weitergeht!
    Deine anderen Berichte fand ich übrigens auch gut zu lesen!

    Grüße
    Charlotte
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    • codenascher

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      • 30.06.2009
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      #3
      AW: [UK] Cairngorms & Lochnagar Mountains im Oktober 2011

      Danke für die Blumen, sowas höre ich natürlich gerne ;)

      Weiter gehts:

      12.10.2011 Braemar – Lunkard „Bothie“ Shelter

      Es regnete, also blieb ich liegen. Bereits am vierten Tag solch eine Antriebslosigkeit kannte ich für gewöhnlich nicht von mir... Als es aufhörte packte ich schnell zusammen. Die aufdringliche Entenschar vom Vortag nervte einmal mehr. Einzig Daisy setzte sich entspannt neben mein Zelt ohne Kekse zu fordern


      Daisy Duck

      Als ich um kurz vor elf den Campingplatz verließ bemerkte ich auch ein Hinweisschild: „Don't feed the ducks“ aha, halten sich wahrscheinlich nicht so viele dran.
      Gut gelaunt und ausgeschlafen lief ich die Straße entlang. Am Parkplatz von Auchallater verließ ich diese und mein Weg führte mal wieder über einen breiten Forresttrack Richtung Loch Callater. Das Wetter war mittlerweile phantastisch! Die malerisch gelegene Loch Callater Lodge lud zum verweilen ein. Hier traf ich auf eine deutsche Familie aus Montabaur welche zum angeln das Loch Callater aufsuchte. Kurzer Plausch und dann ging es gleich weiter Richtung Munros. Die Sonne schien, ich lief im T-Shirt, geil!



      Vor erreichen des Carn an Tuirc (1019m) hatte man eine wunderschöne Aussicht auf das Loch Kander. Der Carn an Tuirc ist mal wieder ein Munro der Sorte, lauf die letzten 100m auf Boulderfeldern. Den Cairn of Claise (1064m) erreichte ich wieder auf einem leicht zu gehenden Pfad. Mit der feinen Mittagssonne war hier leider Schluss, der Wind frischte auf, aber es blieb weiterhin trocken!
      Die letzten beiden Munros für heute lagen direkt nebeneinander. Zuerst ging es auf den Tom Buidhe (957m), meinen Rucksack ließ ich mal wieder unten. Zurück an diesem ging es samt Rucksack zum Tolmount hinauf (958m). Hier boten sich einige Zeltplätze an. Ich entschied mich allerdings fürs weiterlaufen, sollte es ein wenig weiter laut Karte eine Bothie geben.
      Leider folgte ich nicht „Jock's Road“ sondern dem White Water, ein Bächlein gesäumt von Moor und viel viel Wasser. Hier gab es dann leider auch die ersten nassen Füße des Urlaubs. Sauer sah ich zu, den Fluss zu verlassen und Richtung Jock's Road zu kommen. Allet nass und unterspült hier, das Tageslicht schwand. Ich verpasste anscheinend den angepeilten Pfad, bzw. stieß erst kurz unter dem Cairn Lunkard wieder auf den Weg. Dieser war ein Traum im Verhältnis zur letzten Stunde White Water. Es wurde immer dunkler, ich sah zu schleunigst runter zu kommen und dann passierte es – Mein erstes Bog hole und ich natürlich gleich voll rein... mein linkes Bein verschwand bis zum Knie! Dank des schönen Wetters heute lief ich natürlich ohne Gamaschen... großer Fehler Beim raus ziehen merkte ich gleich, wie mir die schwarze Suppe in den Schuh lief, ekelhaft! Das alles keine 500m von meinem Etappenziel entfernt.
      Die Bothie stellte sich leider als Shelter heraus und nicht als Bothie, mein Dank gebührt hier dem BMC und Harvey Maps... Hätte ich dies weiter oben gewusst, hätt ich mein Zelt aufgebaut und somit vielleicht das Bog hole ausgelassen.
      Schön ist so ein dunkler Shelter ja nicht. Aber immerhin trocken und die Vornutzer haben auch alle brav ihren Müll mitgenommen!

      13.10.2011 Lunkard Shelter – Carn an t-Sagairt Mor

      Der Morgen begrüßte mich mit allerfeinstem Nieselregen und Nebel. Eingehüllt in mein komplettes Regenoutfit, natürlich mit Gamaschen ging es die Jock's Road weiter. Diese führte weiter unten in ein kleines Waldstück, wo sie sich mit dem blau markierten Rundweg der Glen Doll Lodge vereinte. Rundweg bedeutete trotz des noch immer anhaltenden Dauerniesels Tageswanderer, will nicht wissen was hier im Sommer am Wochenende los sein muss...


      Der Eingang zu meinem Schlafzimmer der letzten Nacht


      guten Morgen, guten Morgen, guten Morgen scheiß Wetter

      Angekommen an der Doll Lodge Rangerstation machte ich erst mal eine längere Pause und versuchte mit meinem Gewissen die nächsten Tage zu vereinbaren. Die nassen Stiefel und weiterhin schlechte Wetterprognosen stimmten mich sehr sehr pessimistisch und verunsicherten mich. Hin und Hergerissen überlegte ich hier in den Lochnagars weiterzumachen oder mir einen Lift Richtung Braemar zu suchen.
      Ein längeres Gespräch mit einer freundlichen Rangerin brachten mich wenigstens schon mal vom aufgeben ab. Dies lag aber nicht an irgendeiner super geilen Idee ihrerseits, sondern an der Tatsache, dass ich von hier nie und nimmer nach Braemar kommen würde. Dank der Berge würde sich hier niemals ein Tageswanderer aus Braemar „hin verirren“. Ohne die Aussicht auf einen non-stop Lift hatte ich keine Lust zum trampen. Irgend woanders in die Zivilisation zu gelangen, gar einen Bus benutzen würde mich dem richtigen Aufgeben, sprich dem Tourende sehr nahe bringen...

      Ich entschloss mich aller Bedenken meinerseits zum trotz fürs weitermachen. Die Schuhe und ich sind ja zum Glück schon lange ein eingespieltes Team, somit bekam ich (hoffentlich) trotz der nassen Socken keine Blasen. Ein weiteres Übel bestand in der Tatsache, dass ich beim weitermachen das erste mal in meinem Leben nicht nur in der Theorie mit Karte und Kompass navigieren müsste!
      Zum Wetter bleibt nur zu sagen, Regen und Chance auf „cloudfree“ Munros 10% die nächsten Tage...
      River South Esk folgend machte ich mich also wieder auf den Weg. Ein Landrover Track und später ein etwas unwegsamerer Trampelpfad führten mich hier hoch. Nach gut sechs Kilometern kam ich noch einmal ins Grübeln. Hier stand ich sozusagen an einem weiteren Scheideweg. Dem Pfad folgend würde ich wieder auf die Jock's Road kommen und somit über das Loch Callater Richtung Braemar kommen, oder über die hier vorhandene Brücke den Fluss überqueren und Richtung Loch Muick zu den nächsten Munros in den Lochnagars kommen. Hier würde es Kompassnavigation heißen...
      Ich drehte die Kompassdose in meiner Tasche einige male vor und zurück, zog sie aus der Jacke und die Nord Markierung zeigte genau auf die Brücke! Schicksal, wenigstens hörte hier endlich der Niesel auf.



      Ungewiss führte mich ein Trampelpfad bis zum Fuße des Broad Cairns. Hier endete der Trampelpfad sowie der eingezeichnete Weg in der Karte. Stattdessen gab es hier die nächsten rund 100 Höhenmeter ein sehr unwegsames Boulderfeld. Komplett Wolkenverhangen erreichte ich den Gipfel des Broad Cairn (998m). Der Kompassnadel folgend traf ich über leichte Umwege auf einen sehr schmalen Trampelpfad. Diesen folgend erreichte ich komplett Wolkenverhangen den Cairn Bannoch (1012m). Sichtweiten von maximal 10 Metern. Hier hatte ich aber zum Glück das Weglose Stück auf der Karte hinter mir. Und siehe da, der Pfad wurde wirklich breiter

      Am Fuße des Carn an t-Sagairt Mor (1047m) ließ ich mal wieder meinen Rucksack zurück und stürmte leichtfüßig dem Gipfel entgegen. Der Himmel riss hier immer weiter auf und ich erhaschte sogar ein paar Sonnenstrahlen. Herrlich die Aussicht Richtung Carn an Touirc und Loch Kander!


      Cairn an Touirc, Cairn of Claise und Loch Kander

      Wieder runter baute ich mein Zelt am Wegesrand auf, da es eh schon bald dunkel wurde. Das Abendbrot genoss ich bei Kerzenschein, welches mir ein Teelicht spendete, was ich einem Geocache entnommen hatte! Sowas hellt die Stimmung auf!


      Mein Akto, im Hintergrund der Carn a'Choire Bhoidheach wolkenverhangen


      Candlelightdinner

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      • willo
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        #4
        AW: [UK] Cairngorms & Lochnagar Mountains im Oktober 2011

        Schön geschriebener Bericht und coole Fotos!
        Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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        • Alex79
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          #5
          AW: [UK] Cairngorms & Lochnagar Mountains im Oktober 2011

          Sehr schön! Aber hast du nicht irgendeinen Tag vergessen? Im Schlaf von der Bothy auf nen Campingplatz gewandert! Respekt

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          • codenascher

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            • 30.06.2009
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            #6
            AW: [UK] Cairngorms & Lochnagar Mountains im Oktober 2011

            Na das muss mir mal einer nach machen

            Danke, habe den fehlenden Tag ergänzt. Also bitte nocheinmal Beitrag 1 genauer angucken ;)

            Sven

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            • Borderli
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              • 08.02.2009
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              #7
              AW: [UK] Cairngorms & Lochnagar Mountains im Oktober 2011

              Ah, da ist er, der fehlende Tag. Ich dachte, den hast du uns unterschlagen, weil er eher unspektakulär war...

              Also das mit Daumen raus und keiner hält an kann ich nicht bestätigen. Ich profitiere von dem "Kleine Frau mit großem Rucksack"-Bonus.

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              • codenascher

                Alter Hase
                • 30.06.2009
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                #8
                AW: [UK] Cairngorms & Lochnagar Mountains im Oktober 2011

                Das mit dem Daumen hat bei mir letztes Jahr auch geklappt... weiter gehts, leider nur ein Tag, muss ins Bett

                14.10.2011 Carn an t-Sagairt Mor – Braemar

                Da der Morgen mit ähnlichen Sichtverhältnissen startete, wie es den ganzen gestrigen Nachmittag über war, ließ ich die beiden Munros Carn a'Choire Bhoidheach und den Cac Carn Beag weg. Sehr ärgerlich, gerade der Carn a'Choire Bhoidheach hätte mich kaum mehr als eine ¾ Stunde gekostet...

                Die schlechte Sicht von vielleicht 10 Metern, meine nassen Stiefel und irgend ein inneres ungutes Gefühl zwangen mich zur Rückkehr nach Braemar. Wer weiß, wozu dies gut war...




                Ich folgte dem gut zu erkennenden Stalkerpath zum Loch Callater hinunter. Grau in grau der Himmel, erst ab ca. 700 Metern wurde die Sicht wieder klarer, bzw. stand ich unter den Wolken. Hier grasten einige Schafe an den Hängen und die Sonne kämpfte sich vereinzelt durch die Wolken hindurch!


                der Chef hier


                Dafür lohnt es sich doch beinahe abzusteigen! Sonnenstrahlen über Loch Callater


                Zu meinem erstaunen,besser zu meiner Freude, standen an der Loch Callater Lodge ein Hilleberg Akto und ein Unna. Bestimmt auch irgendwelche verrückten Gearjunkies like me ;)



                Der weitere mir bereits bekannte Weg bis nach Auchallater lief sich wie vor zwei Tagen. Ideal zum Kilometer fressen! Und noch eine Überraschung: Wer kommt mir auf Fahrrädern entgegen? Die deutsche Familie aus Montabaur, mal wieder zum angeln. Hehe. Irgendwie verstand ich die drei aber nicht. In Schottland mit Mietwagen unterwegs und dann gammelt man zumindest an zwei von drei Tagen am gleichen Loch rum? Sie hatten am ersten Tag nichts gefangen... Nett und freundlich waren sie natürlich dennoch. Wir hatten uns kurz unterhalten, ich habe von meinen Erlebnissen erzählt und dann gings auch schon weiter. Ich wollte endlich aus meinen Stiefeln raus...
                Auf der Straße Richtung Braemar wurde mein Daumen erneut ignoriert... aber diesmal war meine zu laufende Strecke kürzer und ich auch noch fit.
                An der Campsite angekommen nahm ich erstmal wieder eine ausgiebige Dusche, wusch meine Wäsche und betrieb somit aktive Fußpflege ;) An mir haben die Betreiber in den beiden Nächten bestimmt nicht viel an mir verdient, da ich mit Sicherheit nen Kubikmeter Wasser aus deren Leitung gezapft habe.
                Die Campsite kann ich im Übrigen nur wärmstens empfehlen. Freundliche Wardens, alles super sauber, relativ modern, moderate Preise! Ich ließ meine Stiefel auf der Heizung im Waschraum stehen und hoffte das diese bis zum morgigen Tag getrocknet sind.

                Zur Belohnung, dass hier alles so reibungslos funktioniert hat ging ich mal richtig fein aus! ;) Mein Ziel an diesem Abend, „The Gathering Place“ ein Restaurant gehobener Preisklasse. Es wird empfohlen seinen Tisch zu reservieren. Als ich als erster Gast um 18:00h kam und das Lokal um 19:15 wieder verließ saßen immerhin noch zwei ältere Damen an einem Tisch! Woohoo
                Lachs auf irgendwas Kartoffelsalatmäßigen, ein super gebratenes Steak mit viel chic drum rum nen Whisky und ein Guinness aus der Dose (!) kosteten schlappe 40 Pfund. Respekt! Der Service, naja ok... Fazit: Ich habs mal erlebt, beim nächsten mal ess ich lieber nen Barmeal und hau mir nen paar Whisky hinter die Binde

                Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

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                • Gast-Avatar

                  #9
                  AW: [UK] Cairngorms & Lochnagar Mountains im Oktober 2011

                  Eine sehr interessante Tour kann ich nur sagen und wie gewohnt schön geschrieben :-D

                  Die nassen Schuhe hättest du ja irgendwie bei nen kleinen Lagerfeuer trocknen können? Vielleicht beim nächsten Mal.
                  Bin gespannt auf die weiteren Tage!

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                  • lina
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [UK] Cairngorms & Lochnagar Mountains im Oktober 2011

                    Zitat von chinaimbiss
                    Bin gespannt auf die weiteren Tage!
                    Ich auch! Schnell weiterschreiben bitte!

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                    • codenascher

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                      • 4977
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                      #11
                      AW: [UK] Cairngorms & Lochnagar Mountains im Oktober 2011

                      Lagerfeuer? Hab leider den Sack Kohle nicht mit in den Flieger nehmen dürfen... Großer, da gibts nicht einen Baum, geschweige denn Holz...

                      Kommen wir zu den letzten beiden Tagen der Tour:

                      15.10.2011 Braemar – Loch Etchachan

                      Die Nacht über hat es unheimlich gestürmt, dadurch wurde ich natürlich öfters wach, dafür gabs natürlich kein Kondens. Auch was feines, mal ein trockenes Zelt einzupacken ;)
                      Erste Amtshandlung des Tages: Schuhe checken – trocken – ich wiederhole TROCKEN, Wahnsinn. Nach drei Tagen nasser Füße wird der heutige Tag bestimmt wie Urlaub für mich. Danach stellte ich mich meinem nächsten Problem, wie kommt man am besten und anstrengungsfreiesten an seinen erhofften Startpunkt? Nach ner Mitfahrgelegenheit schauen. Ich bin zur Rezeption und fragte dort nach einem Taxi, direkt nach nem Lift wollt ich nicht fragen. Taxi gibts natürlich in Braemar nicht, na wer hätte das gedacht. Aber nach kurzem zeigen wo ich denn hin wolle, würde man mich fragen. Ausgezeichnet, Plan aufgegangen
                      Ich hatte partout keine Lust die mir bekannte Straße erneut zu laufen. Da ich bis zur Abfahrt noch einen Moment Zeit hatte, duschte ich noch einmal, packte zusammen und wachste noch einmal meine Stiefel nach.
                      Mein Chauffeur fuhr mich nicht nur bis zur Mar Lodge sondern bis zum Parkplatz am Linn of Dee. Insgesamt sparte er mir dadurch 10 bis 15km Weg. Läuft ;)

                      Also folgte ich abermals dem Lui Water bis zur Derry Lodge. Anstelle durch den Glen Luibeg ging es diesmal durch den Glen Derry. Ein feiner Weg, wenig los hier, schön anzusehen. Dooferweise setzte hier irgendwann mal wieder der Niesel ein...


                      Glen Derry

                      In einem relativ neu aufgeforsteten Waldstück am Ende des Glens wurde es noch einmal ekelhaft boggy. Ich sah zu, nicht auch nur einmal in irgendeine Pfütze zu treten. Selten zuvor in meinem Leben habe ich so sehr auf meine trockenen Stiefel geachtet. Nachdem ich den Derry Burn über eine kleine Brücke überquert habe ging es wieder bergauf und gleichzeitig setzte hier mal wieder die mir mittlerweile so gut bekannte null Sicht ein.
                      An der Hutchinson Memorial Hut (süße kleine Bothie) machte ich eine Rast und überlegte wie und ob ich weitergehen sollte, da die Sicht mittlerweile nur noch 5 Meter betrug und die Aussicht auf eine zweite trockene Nacht in folge doch sehr angenehm klang. Ich ging weiter. Zu allem Übel setzte mal wieder dieser feine Niesel ein, den man überhaupt nicht wahrnimmt, der einem aber ziemlich schnell ausfrieren lassen kann...
                      Am Loch Etchachan beschloss ich mir ein Plätzchen für die Nacht zu suchen da dieses Loch ein super Basislager für die Besteigung zweier Munros stellte. Ursprünglich wollte ich den Beinn Mheadhoin heute noch besteigen, aber bei dem Wetter.


                      Loch Etchachan bei Nebel...

                      Ich fand ein leicht abschüssiges Plätzchen direkt am Pfad der zum Loch Avon hinunter führte.
                      Mein Wasser fürs Abendbrot und meinen Tee kochte ebenfalls etwas abschüssig, eh mein Topf wie von Geisterhand vom Kocher kippte. Und da wir ja alle Murphy kennen, wo ging ein Teil des Wasser hin? Natürlich auf und in meine Stiefel, die direkt neben dem Kocher standen. Ich hätte kotzen oder heulen, am besten beides zusammen können. Der Schaden erwies sich aber zum Glück als nicht zu Folgenschwer. Ich kippte das restliche Wasser aus, wrang meine Einlagen aus und hielt diese nach dem essen eine Weile über den Kocher, nachts wanderten sie unter mein T-Shirt im Schlafsack. Jetzt hieß es nur noch hoffen, das alles bis zum nächsten morgen wieder trocken ist...

                      16.10.2011 Loch Etchachan – Aviemore

                      Selbst wenn ich nicht an sie glaube, es gibt sie doch noch – Wunder! Trockene Schuhe und die Sonne begrüßten mich nach einer sehr stürmischen und verregneten Nacht. Sonne heißt, sie wechselte sich mit den Wolken ab.


                      Loch Etchachan und mein Akto


                      Sonnenschein!!!


                      und ein paar Wolken

                      Schnell gefrühstückt und zusammengepackt und auf Richtung Beinn Mheadhoin (1182m). Meinen Rucksack ließ ich mal wieder unten und somit war der Aufstieg relativ flott erledigt.
                      Oben auf dem Munro gibt es einige nette Felsen, welche sich bei weniger Wind bestimmt super zum bouldern eignen würden. Zuerst überlegte ich mir den höchsten Punkt hier oben zu meiden, da es doch erheblich gestürmt hatte. Der Wind besaß immerhin genug Kraft um mich beim laufen einige male um bis zu drei Meter zur Seite zu drücken!
                      Egal, ruff da. Was für ein Gefühl und vor allem schöne freie Sicht in alle Richtungen. So ein Munro ohne Wolken hat schon was ;) Mein nächstes Ziel, den Derry Cairngorm konnte ich von hier oben auch bereits erspähen, also weiter gings. Wieder runter, Rucksack geschnappt und wieder hoch. Vorbei am Creagan a'Choire Etchachan ließ ich meinen Rucksack abermals am Wegesrand liegen und machte mich Richtung Derry Cairngorm (1055m) auf. Hier änderte sich das schöne Wetter schlagartig! Der eh schon starke Wind nahm noch einmal mehr Fahrt auf und ballerte mir ordentlich Regen um die Ohren. Meine Paclite Überhandschuhe hatte ich anscheinend im großen Rucksack weiter unten vergessen, oder zumindest befanden sie sich nicht in meiner Jacke oder in meinem kleinen Daypack... Boah es war mal wieder Sau kalt.
                      Um auf den Gipfel zu gelangen galt es mal wieder ein breites langes Boulderfeld zu queren, was sich bei gegebener Windstärke als gar nicht so einfach entpuppte... Nach erfolgreicher „Besteigung“ ging es wieder zurück zu meinem Rucksack und der ätzende Regen setzte Gott sei Dank wieder aus.
                      Am Rucksack lagen meine Überhandschuhe auch nicht und somit machte ich mich in die Richtung meines Zeltplatzes auf... Ich fand sie knappe 200 Meter später am Wegesrand liegen, müssen mir anscheinend aus der Jackentasche gefallen sein... Schwein gehabt, ich hatte schon damit gerechnet das sich jemand auf dem Beinn Mheadhoin über sie freuen würde und sie abgeschrieben.

                      Auf dem Weg in Richtung Schottlands Nummer 2 gesellten sich mal wieder die Wolken zu einem großen Haufen grau zusammen. Ich machte ein kurzes Schokopäuschen in einer der alten Ruinen hier oben. Nach fünf Minuten wollte ich weiter und zu meiner Verzückung war das grau plötzlich wieder verschwunden! Versteh einer das schottische Wetter... Und das beste daran: Mein Päuschen machte ich keine 50 Meter vom Gipfel des Ben Macdui (1309m) entfernt.


                      Ich auf dem Ben Macdui

                      Beim Abstieg in Richtung Cairn Gorm sieht man schnell wie beliebt so ein „besonderer“ Berg sein kann. Alle 5 bis 10 m ein großer Cairn am Wegesrand und immerhin 24 Wanderer auf den nächsten zwei Kilometern. Die die sich schon auf dem Rückweg befanden schlugen den Weg nach links ein, nach rechts, Richtung Cairn Gorm, war ich wieder alleine. Erst am Stob Coire an t-Sneachda traf ich wieder auf Wanderer welche anscheinend ebenfalls Richtung Cairn Gorm wollten. Beim Aufstieg beschloss ich das Ende meiner Tour. Bis jetzt noch nicht weiter erwähnt, plagten mich seit nunmehr vier Tagen mir unerklärliche Schmerzen in beiden Achillessehnen. Woher diese kamen wusste ich nicht, hatte ich noch nie Probleme an dieser Stelle. Die Schuhe konnte ich ausschließen, eine Überlastung eigentlich auch. Zumindest wurde mein gesamter Körper auf dem GR20 wesentlich stärker gefordert und belastet als in den letzten 8 Tagen...
                      Aber zurück zum Cairn Gorm (1245m). Auf dem Gipfel steht eine Wetter – oder Telekommunikationsstation, keine Ahnung. Auf jeden Fall häßlich Über eine gepflasterten Weg, welcher mit Polyesterkordeln als Geländer beflankt war, schleppte ich mich hinab. Zuvor genoss ich aber noch einmal den Blick zurück in Richtung des Loch Etchachan und das schottische Wetter. Während von hinten sie Sonne schien trieb mir der Wind Regen gegen die Kapuze und weiter vorne strahlte ein Regenbogen!!! Der Wahnsinn dieses Schottland.



                      Am Ptarmigan Restaurant / Bergstation / Bahnhof / Souvenirshop, übrigens das höchst gelegene Restaurant Großbritanniens, dann der absolute Kulturschock. Ein Restaurant an / auf einem Berg OK, die Bahn OK. Aber ein Souvenirshop, der neben Büchern, Outdoorklamotten, Schlüsselanhängern und was es nicht sonst noch alles gibt sogar Lavalampen (!) verkauft, dazu fiel mir einfach nichts mehr ein. Echt krass...
                      Die letzten drei Kilometer Richtung Parkplatz kniff ich mir und ich fuhr mit der Standseilbahn (stolze 7,20 Pfund ! ) nach unten. Meine Sehnen schmerzten auf einmal so heftig...

                      Gleich der erste Fahrer, den ich um einen Lift bat nahm mich mit! Bis zur Ankunft an der Campsite in Aviemore unterhielten wir uns angeregt über die Cairngorms und Lochnagars. Auf der Campsite (im Verhältnis zur Braemarer Campsite echt grausam) baute ich mein Zelt auf und schlenderte Richtung Zentrum. Der Schmerz in den Achillessehnen blieb, war aber ohne Rucksack und Stiefel um einiges erträglicher als mit. Ich deckte mich bei Tesco mit einigem frischen ein und ging dann in der Pizzeria direkt am Zeltplatz essen. „ A Taste of Italy“ „real napolitanian“ usw. stand da an der Tür. All You Can Eat für 13 Pfund, hab ich natürlich gemacht – und natürlich hat hier überhaupt gar nix geschmeckt...

                      Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                      meine Weltkarte

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                        #12
                        AW: [UK] Cairngorms & Lochnagar Mountains im Oktober 2011

                        haaa. betreffs des essens auf der high park in aviemore... unterhalt dich malmit nic... die schwört auf die pasta dort...

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                        • codenascher

                          Alter Hase
                          • 30.06.2009
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                          #13
                          AW: [UK] Cairngorms & Lochnagar Mountains im Oktober 2011

                          Die Pasta auf dort fand ich eingentlich ziemlich fad. (diplomatisch ausgedrückt )

                          Nun der Abschluß

                          17.10.2011 Aviemore

                          Die Nacht hat es mal wieder durchgehend geregnet, erstaunlicherweise war es am morgen trocken. Mein Schlafsack leider nicht... Ich hatte unheimlich viel Kondens im Zelt.
                          Nach dem Frühstück bin ich erstmal wieder nach Aviemore rein, wär doch gelacht, wenn ich nicht noch nen Schnapper schießen könnte. Diese Shoppingtour war allerdings sehr ernüchternd. Nix für mich dabei, bzw. nichts, was es nicht auch in Deutschland für diesen Preis gäbe. Schade

                          Aber eh ich zum einkaufen ging richtete ich meinen Blick Richtung Berge und siehe da, es hat die Nacht doch tatsächlich geschneit!!! Die Gipfel der Cairngorms weiß gepudert. Geil
                          Mit einem lachenden und einem weinenden Auge war ich irgendwie froh bereits wieder in Aviemore zu sein. Es war auch so schon kühl genug in den Nächten und an das Sichtlose navigieren in den Lochnagars mag ich gar nicht denken, wenn die Pfade ebenfalls schneebedeckt sind.
                          In der Touristeninfo erkundigte ich mich nach den Wetterprognosen für den heutigen Tag. Es soll trocken bleiben.
                          Ich humpelte schnell zurück zum Zeltplatz, schnappte mir meine Kamera und humpelte zurück zu nem Mountainbike Verleih.
                          Ich plante Richtung Loch Morlich zu fahren und von dort durch den Rothiemurchus irgendwie Richtung Gleann Einich zu fahren.
                          Die Freude, bzw. die Wetterprognose hielt aber nicht lange... Am Loch Morlich fing es wieder an zu regnen. Ich bin um den See rum und der Regen wurde immer stärker. Obwohl ich Regenfest angezogen war sah ich zu, dass ich auf schnellstem Wege zurück nach Aviemore käme. Mir war Arschkalt Es regnete sogar so stark, dass ich zurück zur Straße bin um einfach nur schneller zurück zu kommen...

                          Angekommen Bei Mountain Activities bot man mir erstmal einen Kaffee an. Ich verneinte da ich keinen Kaffee trinke, verweilte aber noch fast 20 Minuten im Geschäft um meinen tauben Fingern wieder ein wenig Lebensgefühl einzuhauchen. Saukalt der Fahrtwind bei Regen.

                          Die eingesauten Klamotten nahm ich mit unter die Dusche, unter der ich mal wieder eine gefühlte Ewigkeit verbrachte. Anschließend gammelte ich ne ganze weile im Zelt rum, schrieb Postkarten an die liebsten zuhause und bekam Hummeln im Allerwertesten. In der Dämmerung zog ich aus und suchte mir ne Pinte. Hier gabs zum Abschluß nochmal einen schönen Burger und ein paar Bier. Morgen gehts nach Edinburgh!


                          Fazit:

                          Leider musste ich die Tour dank der Schmerzen in den Achillessehnen vorzeitig beenden. Ursprünglich wollte ich von Braemar aus noch in jeweils ner Tagesetappe die Munros Beinn a'Bhuird und den Ben Avon und am nächsten Tag den Beinn Bhreac und den Beinn a'Chaorainn einsacken. Alternativ plante ich nach dem Cairn Gorm einen Abstecher zum Loch Avon mit anschließender Besteigung des Bynach More durch das Strath Nethy.
                          Die Radtour als Alternative fiel ja leider mehr oder weniger ins Wasser. Naja, Schottland im Oktober ist halt nicht Malle im August ;)

                          Trotz des Wetters war die Tour dennoch sehr sehr schön! Landschaftlich sehr anspruchsvoll. Ich habe vieles gesehen, was auf Fotos nicht wirkt bzw. ich dank des Wetters gar nicht erst fotografiert habe. Fordernd und mal wieder um einige Erfahrungen reicher freue ich mich jetzt schon auf ein Wiedersehen mit den Bergen meiner Wahl: den Munros. Ja ich denke das Fieber hat mich mittlerweile voll erwischt...
                          Dank meiner Sehnen muss ich ja auch irgendwann mal wieder in die Cairngorms kommen. Nächstes Jahr will ich dann aber erstmal wieder in die Western Highlands.

                          Die Neoair bleibt bei der nächsten Tour bei zu erwartenden Temperaturen um den Gefrierpunkt definitiv zu hause. Eindeutig ne reine Sommermatte... Zum Glück hatte ich meinen Apachen mitgehabt, ohne den wärs ansonsten sehr sehr kalt geworden nachts. Der Rest meiner Ausrüstung hat wunderbar harmoniert und sich keine Fehler geleistet. Hier habe ich anscheinend mein optimales Setup gefunden. Einzig ne Isohülle für den Trinkschlach kommt beim nächsten kühleren Trip mit ;)
                          Einen Partner / eine Partnerin habe ich auf dieser Tour ganz schön vermisst. Tagsüber gings, obwohl ich sogut wie niemanden kennengelernt bzw. getroffen habe. Die Abende alleine im Zelt waren einfach nur langweilig...

                          Edinburgh im Anschluß war übrigens mal wieder sehr schön und mit dem Wetter hatte ich dort wieder Riesenglück gehabt.


                          Die Tage stell ich noch meine Packliste ein. Falls irgendwelche Fragen bestehen, traut euch ;)

                          Sven

                          Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                          meine Weltkarte

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                          • Cattlechaser
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                            • 04.08.2010
                            • 848
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                            #14
                            AW: [UK] Cairngorms & Lochnagar Mountains im Oktober 2011

                            Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
                            Einen Partner / eine Partnerin habe ich auf dieser Tour ganz schön vermisst. Tagsüber gings, obwohl ich sogut wie niemanden kennengelernt bzw. getroffen habe. Die Abende alleine im Zelt waren einfach nur langweilig...

                            ...
                            Falls irgendwelche Fragen bestehen, traut euch ;)
                            Hallo Sven,

                            schöne Tour und schöner Bericht. Danke hierfür.

                            Wenn du uns schon aufforderst, sich zu trauen, werde ich gleich mal etwas indiskret: Hast du keinen Partner / keine Partnerin dabei gehabt, weil "Frau Codenascher" sich als trekkingresistent erwiesen hat und lieber zu Hause bleibt, oder ist das Ganze ein "Single-Problem"?

                            Gruß

                            Ulf
                            Magie ist Physik durch Wollen. www.uhempler.de

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                            • codenascher

                              Alter Hase
                              • 30.06.2009
                              • 4977
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                              #15
                              AW: [UK] Cairngorms & Lochnagar Mountains im Oktober 2011

                              Hey Ulf,

                              Ich nenn es mal nicht ein Problem, aber ja ich bin Single. Mein sonstiger Trekkingpartner Chinaimbiss konnte leider nicht mit.
                              Frau Codenascher hab ich noch nicht gefunden ;)

                              Sven

                              Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

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                              • Borderli
                                Fuchs
                                • 08.02.2009
                                • 1734
                                • Privat

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                                #16
                                AW: [UK] Cairngorms & Lochnagar Mountains im Oktober 2011

                                "trekkingresistent" ist gut!
                                Das muss ich mir für Mr Borderli merken. Klingt doch gleich viel netter als "Wandermuffel". Der ist allerdings so was von trekkingresistent, einfach unglaublich.

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                                • Unity
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                                  • 29.12.2011
                                  • 5
                                  • Privat

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                                  #17
                                  AW: [UK] Cairngorms & Lochnagar Mountains im Oktober 2011

                                  Ich habe auch ein paar Fragen, Sven. Oder Pfadfinder, oder Borderli !
                                  Was ist eine Packliste? Der Ausdruck kam mir schon mal entgegen.
                                  Haben Shelter keine Fenster?
                                  Wo kauft man richtige Wanderschuhe?
                                  Ist der Wachs für die Schuhe der gleiche, den man für Barbourjacken nimmt?
                                  Gibt es jetzt Wandergummistiefel oder war das ein Gag?
                                  Sind die Rundwege in den Sutherlands auch überlaufen im Frühjahr/Sommer?
                                  Gibt es da denn auch viele Zäune, die man nur überklettern kann?
                                  LG Unity

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                                  • codenascher

                                    Alter Hase
                                    • 30.06.2009
                                    • 4977
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: [UK] Cairngorms & Lochnagar Mountains im Oktober 2011

                                    Zitat von Unity Beitrag anzeigen
                                    Ich habe auch ein paar Fragen, Sven. Oder Pfadfinder, oder Borderli !
                                    Was ist eine Packliste? Der Ausdruck kam mir schon mal entgegen.
                                    Haben Shelter keine Fenster?
                                    Wo kauft man richtige Wanderschuhe?
                                    Ist der Wachs für die Schuhe der gleiche, den man für Barbourjacken nimmt?
                                    Gibt es jetzt Wandergummistiefel oder war das ein Gag?
                                    Sind die Rundwege in den Sutherlands auch überlaufen im Frühjahr/Sommer?
                                    Gibt es da denn auch viele Zäune, die man nur überklettern kann?
                                    LG Unity
                                    Sorry Unity, aber ich weiß echt nicht, ob ich deinen Post ernst nehmen soll!?! Sind deine Fragen wirklich ernst gemeint?

                                    Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

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                                    • Unity
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                                      • 29.12.2011
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                                      #19
                                      AW: [UK] Cairngorms & Lochnagar Mountains im Oktober 2011

                                      Ja, Sven! Ich hatte sogar noch viel mehr, aber viele konnte ich über Google oder anderswo in diesem Forum selber beantworten.
                                      Wer fragt ist dumm, wer nicht fragt bleibt dumm.
                                      Trotzdem Danke; ich habe schon via einer PN von der geduldigen Marion alle Fragen beantwortet bekommen. Das ist sicher der bessere Weg für solche Fragen.
                                      LG Iris aus NL

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                                      • codenascher

                                        Alter Hase
                                        • 30.06.2009
                                        • 4977
                                        • Privat

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                                        #20
                                        AW: [UK] Cairngorms & Lochnagar Mountains im Oktober 2011

                                        Hey Unity,

                                        Ich wollt dich nicht anfahren oder dir sonstwie dumm kommen. Deine Fragen wirkten auf mich in einem Outdoorforum irgendwie fehlplaziert. Ich habe aber über deine Beiträge in Marions Thread gesehen, dass du mit dem Thema bislang nix am Hut hattest. Sorry, für meinen Ton... Falls du noch weitere Fragen haben solltest, würd ich dir natürlich gerne behilflich sein ;)


                                        Sven

                                        Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

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