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Frisch und erholt aus Sri Lanka zurück gekommen wollte ich euch einen kleinen Reisebericht da lassen.
Wie alles begann:
Eigentlich war der Urlaub eine ungeplante Geschichte. Mein Freund und ich haben gerade unser Masterstudium beendet und hatten sowieso vor dann in den Urlaub zu fahren. Da die Abgaben aber um Weihnachten waren, dachten wir uns im Herbst, dass wir ja auch etwas weiter weg könnten, wo es zumindest warm ist und kamen spontan auf Sri Lanka. Für 2 Tage durchforsteten wir einige Informationen über das Land von dem wir bisher gar nichts wussten und dachten drüber nach. Da wir aber beide dann schon angefixt von der Idee waren buchten wir schnell die (ziemlich günstigen) Flüge bevor wir es uns doch anders überlegten. Dass wir kein festes Hotel haben wollten brauchten wir gar nicht zu diskutieren, da wir seit Jahren im Urlaub nur noch wandern oder Rundreisen machten. Nach einiger Recherche stellten wir fest, dass wir zwar mit Rucksack reisen konnten, aber dass das Zelten ausfallen müsse, da zu viele gefährliche Tiere frei herum laufen (abgesehen von tödlich giftigen Schlangen oder Spinnen auch frei lebende Elefanten, aber auch die Mücken, die Dengue-Fieber und Malaria übertragen können). Wir entschieden uns also dafür mit Rucksack so durchs Land zu reisen und laut vieler Reiseberichte war das in Sri Lanka auch sehr gut möglich.
Die Zeit verging und endlich war es dann soweit und der Urlaub stand bevor.
Tag 1: Anreise in Sri Lanka
Um 5:15 Uhr ging der Wecker und unsere Reise nach Sri Lanka sollte beginnen. Wir frühstückten, packten alles zusammen, was noch fehlte und dann ging es los nach Düsseldorf zum Flughafen. Draußen regnete und stürmte es gewaltig und uns graute bereits vor dem Flug. Da wir schon vorher online eingecheckt hatten, ging am Flughafen alles schnell und unkompliziert, einzig der Nacktscanner bei der Sicherheitskontrolle war für mich ein Highlight. Nach einigem Warten konnten wir endlich an Bord unserer ziemlich großen Maschine. Im (Etihad)-Flugzeug lief total nervige Musik, die uns noch lange verfolgen sollte. Justin schnappte sich direkt sein Kissen und machte die Augen zu während ich den Touchscreen-Bildschirm, den jeder vor sich hatte genauer unter die Lupe nahm. Pünktlich um 10 Uhr hob das Flugzeug ab und ziemlich direkt gab es Getränke und Cracker. Danach wollte ich auch kurz schlafen, doch es roch schon so sehr nach Essen, dass ich gleich wach blieb. Zum Essen konnten wir 3 verschiedene Gerichte wählen und anschließend gab es Tee oder Kaffee. Da es draußen fast wolkenfrei war, hatten wir einen guten Blick auf die verschiedenen Länder und Gebirge.

Gegen Nachmittag gab es einen Snack mit Lamm (??) und nach ca. 5 h landeten wir in Abu Dhabi. In Abu Dhabi mussten wir noch einmal durch die Sicherheitskontrollen und es hieß wieder Warten bis das Boarding neu begann. So viel Zeit verstrich zum Glück nicht bis wir im neuen (kleineren) Flugzeug saßen, wo die absolut nervige Etihad-Musik wieder lief. Mit etwas Verspätung hoben wir ein letztes Mal ab. Es gab wieder warmes Essen, dieses Mal mit einer Tüte, die die Aufschrift „Mouth Refresher“ trug und eine Hand voll Gewürze enthielt. Kurz darauf sagte der Pilot die Landung an und super aufgeregt klebte ich am Fenster in der Hoffnung etwas sehen zu können. Leider war aber alles dunkel, schließlich war es auch mitten in der Nacht... . Als wir endlich gelandet waren, konnten wir zum Glück ohne Probleme mit unserem Visum einreisen und am Kofferband waren unsere Rucksäcke welche der ersten Gepäckstücke. Jetzt mussten wir nur noch den Fahrer finden, der uns zu unserem Hostel bringen sollte. In der Ankunftshalle standen mehrere Männer mit Schildern, aber unsere Namen lasen wir nicht. Wir gingen mehrfach umher und die Männer wedelten immer aufgeregter mit ihren Zetteln als wollten sie etwas verkaufen. Unser Mann war nicht da. Zwischendurch überlegten wir eine SIM-Karte zu kaufen, um im Hostel anzurufen, jedoch gab es nur den überteuerten Touristentarif, der eh nur cash zu bezahlen war, wir aber ja noch kein Geld umgetauscht hatten. Wir gingen also noch eine Runde durch die Ankunftshalle, bis ein Mann vom Flughafenpersonal uns ansprach, wo wir hin wollen würden. Wir zeigten ihm unseren Buchungsbeleg, wo die Adresse unseres Hostels drauf stand und er rief für uns dort an. Gleichzeitig sah Justin allerdings den 45 Minuten verspäteten Mann mit dem Schild, wo endlich unsere Namen drauf standen. Wir bedanken uns bei dem anderen Mann und folgten nach draußen. Dort blieb unser Abholer vor den Taxiständen stehen und es hätte uns nicht gewundert, wenn er uns nur in ein Taxi gesetzt hätte. Es kam dann aber doch noch jemand anderes vom Hostel, der uns in seinem Auto mit nach Negombo ins Anicia Beach Hostel brachte. Wir konnten schnell in das kleine, aber sehr saubere Zimmer und gingen dann schnell schlafen (es war ca. 5 Uhr morgens).

Eine Cola aus Abu Dhabi

Das einfache Zimmer
2. Tag: Negombo
Nach nur ungefähr 4 h Schlaf standen wir wieder auf, da wir mit dem Hostelbesitzer eine Uhrzeit zum Frühstück ausgemacht hatten. Wir gingen also auf die Terrasse und trafen dort auf zwei andere Pärchen. Die Terasse lag direkt am Strand mit großen Palmen und der Himmel war wolkenlos und es war schon sehr warm. Ein Mann vom Hostel machte uns einen großen Haufen Toast, Spiegeleier, Tee und selbst gepressten Saft. Wir verputzten alles und machten uns dann schnell fertig, um uns erst mal ein Bild von Negombo zu machen.

Der Terassenblick

Wir gingen den sehr dreckigen Strand entlang bis ein paar Einheimische den Weg versperrten, in dem sie gerade halfen ein riesiges Fischernetz aus dem Meer zu ziehen. Da aber so viele beteiligt waren, hätte man auch nicht mehr helfen können und wir bogen in die Straßen ein. Dort staunten wir ziemlich über die sehr armen Wohnverhältnisse, so sahen wir neben den Häusern, die keine richtigen Dächer oder Fenster und Türen hatten auch einige, die wie kleine Zelte aussahen, die nur aus Kleidungsstücken oder Säcken zusammenbaut waren. Wir kamen an einem Schulhof vorbei, wo gerade Pause war. Viele Kinder schauten über den Zaun und riefen und winkten uns zu. Zu unserer Belustigung stand ein Stückchen weiter ein Eiswagen, der den Kindern durch ein Loch im Zaun das Eis verkaufte. Rechts von uns lag auf jedem freien Quadratmeter Fisch zum trocknen und bald waren wir auch auf dem Fischmarkt der Einheimischen (für Einheimische). Zumindest wir sahen keine andere Touristen. Die Fische waren schon ziiiemlich groß und es war viel los, aber da ich nicht so der Fischfreund bin gingen wir alsbald weiter.

Der Fischmarkt

Der zum trocknen gelegte Fisch



Die Einheimischen, die ein Netz aus dem Wasser zogen
Wir kamen irgendwann in den richtigen Ort, wo mehr los war, auch einige Touristen zu sehen waren und nicht mehr so viel von den armen Verhältnissen, die wir zuvor gesehen hatten übrig blieb (generell ist natürlich schon alles sehr viel ärmer und überhaupt nicht mit unserer westlichen Welt zu vergleichen). Wir tauschten erst mal unser Geld, kauften uns örtlichen Mückenschutz ("Sofell" glaube ich. Sehr zu empfehlen, die Mücken haben wirklich einen Bogen um uns gemacht), SIM-Karten (was sich wirklich lohnt! Wir haben für ca. 2 Euro eine SIM-Karte bekommen und hatten für ca. den gleichen Preis dann eine Internetflatrate von 30 Tagen über 1 GB. Netz hatten wir den ganzen Urlaub über egal wo wir waren). Im Handyladen trafen wir außerdem auf eine Frau, die aus Sri Lanka kam, aber mittlerweile in Frankfurt wohnt. Dann gingen wir wieder zurück und trafen noch auf eine sehr freundliche alte Frau mit der wir uns länger unterhielten. Viele Kinder liefen hinter uns her oder kamen aus dem Haus gelaufen, wenn wir dort vorbei liefen. Es war wirklich etwas besonderes, dass wir weiß waren. Wir gingen erstmal zurück zum Hostel, um den nächsten Tag zu planen, da wir vor hatten morgen schon weiter zu fahren. Dann machten wir ein kleines (Nach-)mittagsschläfchen, da wir noch etwas müde von der Anreise und dem Jetlag waren und machten uns anschließend wieder auf den Weg etwas zu Essen zu suchen. Den richtigen Weg fanden wir irgendwie nicht, irrten etwas herum und fanden dann an der viel zu lauten und dreckigen Hauptstraße ein Restaurant, was dann aber geschlossen war. Gegenüber erblickten wir noch eins, versuchten die gefährliche Straße zu überqueren (Linksverkehr und "sri lankan-style" Verkehr). Ich hatte etwas Angst vor dem scharfen Essen, darum bestellten wir erst mal kein Curry sondern Reis mit süß-saurem Hähnchen, was sehr lecker schmeckte. Da es gegen 18 Uhr dunkel wurde und im Reiseführer oft darauf hingewiesen wird, dass man sich nicht mehr im Dunkeln aufhalten soll (einmal wegen komischer Gestalten, die gern in der Dunkelheit auftauchen, aber auch Tieren wie Elefanten, die dann umherlaufen - zwar nicht unbedingt in Negombo, aber anderswo), gingen wir danach eilig zurück zum Hostel und setzten uns dort noch etwas an den Strand bis es komplett dunkel war. Anschließend duschten wir, packten unsere Rucksäcke auf ein neues und setzten uns mit einem kühlen Bier auf die Terasse, wo wir von einer Eidechse beobachtet wurden. Bald darauf gingen wir ins Bett, da wir früh morgens weiter wollten.

3. Tag: Anuradhapura
Wir frühstückten um halb 8 und packten die Reste zusammen. Dann gingen wir los und suchten einen Tuktuk-Fahrer, die es in Sri Lanka zum Glück wie Sand am Meer gibt. Dieser brachte uns nach Veyangoda, von wo aus wir den Zug um 9:47 Uhr in Richtung Anuradhapura nehmen wollten. Die Fahrt mit dem Tuktuk war sehr nervenaufreibend, da in Sri Lanka einfach alle fahren wann und wie sie wollen. Überholt wird alles und jeder von beiden Richtungen. Die Fahrt hatten wir nicht so lange eingeschätzt und als wir um 9:47 Uhr immer noch im Tuktuk saßen, machte ich mich schon mal darauf gefasst jetzt irgendwie 5 Std. bis der nächste Zug fahren sollte rum zu kriegen. Gleichzeitig hofften wir aber, dass der Zug nicht pünktlich abfahren würde, da war schließlich auch die Deutsche Bahn gewöhnt seien. Kurz nach der ursprünglichen Abfahrt des Zuges kamen wir dann auch endlich am Bahnhof in Veyangoda an. Der Tuktuk-Fahrer stieg mit uns aus und zeigte uns wo wir das Ticket kaufen können. Wir beeilten uns und liefen mit unseren Tickets zu den Gleisen. Da wir darauf nicht lesen konnten auf welches Gleis wir mussten, sprach ich einen Mann an, der uns das Gleis mitteilte und sagte, dass der Zug 30 Minuten verspätet sei, Glück gehabt. Wir setzten uns also an den Bahnsteig und warteten. Irgendwann fuhr ein Zug ein und als ich aufstand und meinen Rucksack aufsetzen wollte, kamen direkt mehrere Leute auf mich zu und sagten, dass das noch nicht der Richtige sei, sondern der danach. Sehr aufmerksam und nett! Der Richtige ließ tatsächlich nicht lange auf sich warten und als er einfuhr suchten wir die 2. Klasse (die Züge sind in (manchmal 1. Klasse,) 2. und 3. unterteilt). Wie wir später heraus fanden saßen wir sogar in der 3. Klasse, obwohl wir für die 2. bezahlt hatten. Da die 3. aber nicht wie sonst wohl komplett überfüllt war, machte es keinen Unterschied.

Der Bahnhof

Unser Zugticket, auf dem nur wenig zu verstehen war

So saßen wir für die nächsten 5 Stunden an einem offenen Fenster und konnten die Landschaft genießen. Während der Fahrt kamen immer wieder verschiedene Verkäufer von Süßigkeiten oder Obst oder anderen kleinen Snacks vorbei. Wir kaufen eine Kokosnuss, die uns schwungvoll mit der Machete aufgemacht wurde und bekamen jeder eine mit Strohhalm, die erstaunlich anders schmeckte als erwartet. Die Fahrt war lang, da wir ziemlich weit in den Norden der Insel fuhren, aber ich fand sie sehr lustig, da der Zug ständig so "hüpfte". Gegen 16 Uhr kamen wir in Anuradhapura an. Als wir aus dem Bahnhof kamen belagerten uns sofort wieder unzählige Tuktuk-Fahrer, ob sie uns zu unserem Hostel bringen sollten (was wir uns während der Fahrt mit dem Reiseführer und im Internet ausgesucht hatten). Da man mit Schleppern aufpassen muss bestanden wir (dummerweise) darauf zu Fuß zu gehen. Somit marschierten wir die stinkige Hauptstraße entlang, der Weg dauerte viel länger als gedacht und die Karte, die wir zur Verfügung hatte stimmte auch nicht richtig. Warum auch immer lief ich mir dabei auch eine Blase unter dem Fuß. Kurz bevor wir dann am Hostel ankamen, sprach uns ein Mann an, ob wir nicht in sein Hostel kommen wollten. Es stellte sich raus, dass es genau das war wo wir hin wollten. Er nahm uns die letzten Meter für umsonst in seinem Tuktuk mit und zeigte uns das Zimmer. Wir verhandelten den Preis mit ihm und er machte uns ein Angebot, uns noch in den Nebenort Mihintale zu fahren, wo man auf einen Berg könnte und wo Tempelanlagen seien, von wo aus wir den Sonnenuntergang anschauen konnten. Wir sagten zu und fuhren nicht viel später mit ihm los (natürlich mit dem Tuktuk). Unterwegs sahen wir bereits einige wilde Affen umherlaufen. In Mihintale ließ er uns am Fuß des Berges raus, wo die Treppen der Meditation hoch gingen. Wir zahlten jeder 500 Rupien Eintritt und gingen dann weiter hoch. Nach ein paar Stufen mussten wir unsere Schuhe ausziehen, da wir zu einem heiligen Ort kamen. Das war natürlich besonders schön für meine Blase unter dem Fuß, da überall Sand verteilt war. Oben angekommen erwartete uns eine kleine Dagoba (auch Stupa genannt), das sind buddhistische Bauwerke, die Buddha und seine Lehre symbolisieren; eine große Buddha-Figur, einer größeren Stupa und dem Gipfel, den man extra erklimmen konnte. Es wimmelte überall von süßen Affen. Die Aussicht von oben war herrlich und wir schauten dem Sonnenuntergang zu bis diese kompleltt verschwunden war.

Unser Fahrer

Die Treppen der Meditation

Unten erwartete unser Tuktukfahrer / Hostelbesitzer uns erneut und wir fuhren zurück nach Anuradhapura. Dort brachte er uns noch zu einem (von ihm empfohlenen) Restaurant für Sri Lankisches Essen. Dort war es allerdings etwas problematisch rauszufinden, was es da wirklich zu Essen gab (es gab keine Karte, nur eine Scheibe hinter der alles stand und man sich was aussuchen sollte). Justin kümmerte sich drum, holte uns irgendwas und es schmeckte sehr gut, war aber seeeehr scharf. Da ich überhaupt kein scharfes Essen esse dachte ich wirklich, dass gleich alles in meinem Mund in Flammen aufgeht während es für Justin noch nicht scharf genug war. Insgesamt mussten wir 2 € bezahlen (und schafften nicht mal auf zu essen + Getränke)!!!!! Dann gingen wir im Dunklen zurück zu unserem Hostel und legten uns ziemlich direkt schlafen.






Die große Stupa

Leider waren wir nicht die Einzigen
Mehr werde ich nach und nach schreiben....
Wie alles begann:
Eigentlich war der Urlaub eine ungeplante Geschichte. Mein Freund und ich haben gerade unser Masterstudium beendet und hatten sowieso vor dann in den Urlaub zu fahren. Da die Abgaben aber um Weihnachten waren, dachten wir uns im Herbst, dass wir ja auch etwas weiter weg könnten, wo es zumindest warm ist und kamen spontan auf Sri Lanka. Für 2 Tage durchforsteten wir einige Informationen über das Land von dem wir bisher gar nichts wussten und dachten drüber nach. Da wir aber beide dann schon angefixt von der Idee waren buchten wir schnell die (ziemlich günstigen) Flüge bevor wir es uns doch anders überlegten. Dass wir kein festes Hotel haben wollten brauchten wir gar nicht zu diskutieren, da wir seit Jahren im Urlaub nur noch wandern oder Rundreisen machten. Nach einiger Recherche stellten wir fest, dass wir zwar mit Rucksack reisen konnten, aber dass das Zelten ausfallen müsse, da zu viele gefährliche Tiere frei herum laufen (abgesehen von tödlich giftigen Schlangen oder Spinnen auch frei lebende Elefanten, aber auch die Mücken, die Dengue-Fieber und Malaria übertragen können). Wir entschieden uns also dafür mit Rucksack so durchs Land zu reisen und laut vieler Reiseberichte war das in Sri Lanka auch sehr gut möglich.
Die Zeit verging und endlich war es dann soweit und der Urlaub stand bevor.
Tag 1: Anreise in Sri Lanka
Um 5:15 Uhr ging der Wecker und unsere Reise nach Sri Lanka sollte beginnen. Wir frühstückten, packten alles zusammen, was noch fehlte und dann ging es los nach Düsseldorf zum Flughafen. Draußen regnete und stürmte es gewaltig und uns graute bereits vor dem Flug. Da wir schon vorher online eingecheckt hatten, ging am Flughafen alles schnell und unkompliziert, einzig der Nacktscanner bei der Sicherheitskontrolle war für mich ein Highlight. Nach einigem Warten konnten wir endlich an Bord unserer ziemlich großen Maschine. Im (Etihad)-Flugzeug lief total nervige Musik, die uns noch lange verfolgen sollte. Justin schnappte sich direkt sein Kissen und machte die Augen zu während ich den Touchscreen-Bildschirm, den jeder vor sich hatte genauer unter die Lupe nahm. Pünktlich um 10 Uhr hob das Flugzeug ab und ziemlich direkt gab es Getränke und Cracker. Danach wollte ich auch kurz schlafen, doch es roch schon so sehr nach Essen, dass ich gleich wach blieb. Zum Essen konnten wir 3 verschiedene Gerichte wählen und anschließend gab es Tee oder Kaffee. Da es draußen fast wolkenfrei war, hatten wir einen guten Blick auf die verschiedenen Länder und Gebirge.

Gegen Nachmittag gab es einen Snack mit Lamm (??) und nach ca. 5 h landeten wir in Abu Dhabi. In Abu Dhabi mussten wir noch einmal durch die Sicherheitskontrollen und es hieß wieder Warten bis das Boarding neu begann. So viel Zeit verstrich zum Glück nicht bis wir im neuen (kleineren) Flugzeug saßen, wo die absolut nervige Etihad-Musik wieder lief. Mit etwas Verspätung hoben wir ein letztes Mal ab. Es gab wieder warmes Essen, dieses Mal mit einer Tüte, die die Aufschrift „Mouth Refresher“ trug und eine Hand voll Gewürze enthielt. Kurz darauf sagte der Pilot die Landung an und super aufgeregt klebte ich am Fenster in der Hoffnung etwas sehen zu können. Leider war aber alles dunkel, schließlich war es auch mitten in der Nacht... . Als wir endlich gelandet waren, konnten wir zum Glück ohne Probleme mit unserem Visum einreisen und am Kofferband waren unsere Rucksäcke welche der ersten Gepäckstücke. Jetzt mussten wir nur noch den Fahrer finden, der uns zu unserem Hostel bringen sollte. In der Ankunftshalle standen mehrere Männer mit Schildern, aber unsere Namen lasen wir nicht. Wir gingen mehrfach umher und die Männer wedelten immer aufgeregter mit ihren Zetteln als wollten sie etwas verkaufen. Unser Mann war nicht da. Zwischendurch überlegten wir eine SIM-Karte zu kaufen, um im Hostel anzurufen, jedoch gab es nur den überteuerten Touristentarif, der eh nur cash zu bezahlen war, wir aber ja noch kein Geld umgetauscht hatten. Wir gingen also noch eine Runde durch die Ankunftshalle, bis ein Mann vom Flughafenpersonal uns ansprach, wo wir hin wollen würden. Wir zeigten ihm unseren Buchungsbeleg, wo die Adresse unseres Hostels drauf stand und er rief für uns dort an. Gleichzeitig sah Justin allerdings den 45 Minuten verspäteten Mann mit dem Schild, wo endlich unsere Namen drauf standen. Wir bedanken uns bei dem anderen Mann und folgten nach draußen. Dort blieb unser Abholer vor den Taxiständen stehen und es hätte uns nicht gewundert, wenn er uns nur in ein Taxi gesetzt hätte. Es kam dann aber doch noch jemand anderes vom Hostel, der uns in seinem Auto mit nach Negombo ins Anicia Beach Hostel brachte. Wir konnten schnell in das kleine, aber sehr saubere Zimmer und gingen dann schnell schlafen (es war ca. 5 Uhr morgens).

Eine Cola aus Abu Dhabi

Das einfache Zimmer
2. Tag: Negombo
Nach nur ungefähr 4 h Schlaf standen wir wieder auf, da wir mit dem Hostelbesitzer eine Uhrzeit zum Frühstück ausgemacht hatten. Wir gingen also auf die Terrasse und trafen dort auf zwei andere Pärchen. Die Terasse lag direkt am Strand mit großen Palmen und der Himmel war wolkenlos und es war schon sehr warm. Ein Mann vom Hostel machte uns einen großen Haufen Toast, Spiegeleier, Tee und selbst gepressten Saft. Wir verputzten alles und machten uns dann schnell fertig, um uns erst mal ein Bild von Negombo zu machen.

Der Terassenblick

Wir gingen den sehr dreckigen Strand entlang bis ein paar Einheimische den Weg versperrten, in dem sie gerade halfen ein riesiges Fischernetz aus dem Meer zu ziehen. Da aber so viele beteiligt waren, hätte man auch nicht mehr helfen können und wir bogen in die Straßen ein. Dort staunten wir ziemlich über die sehr armen Wohnverhältnisse, so sahen wir neben den Häusern, die keine richtigen Dächer oder Fenster und Türen hatten auch einige, die wie kleine Zelte aussahen, die nur aus Kleidungsstücken oder Säcken zusammenbaut waren. Wir kamen an einem Schulhof vorbei, wo gerade Pause war. Viele Kinder schauten über den Zaun und riefen und winkten uns zu. Zu unserer Belustigung stand ein Stückchen weiter ein Eiswagen, der den Kindern durch ein Loch im Zaun das Eis verkaufte. Rechts von uns lag auf jedem freien Quadratmeter Fisch zum trocknen und bald waren wir auch auf dem Fischmarkt der Einheimischen (für Einheimische). Zumindest wir sahen keine andere Touristen. Die Fische waren schon ziiiemlich groß und es war viel los, aber da ich nicht so der Fischfreund bin gingen wir alsbald weiter.
Der Fischmarkt
Der zum trocknen gelegte Fisch
Die Einheimischen, die ein Netz aus dem Wasser zogen
Wir kamen irgendwann in den richtigen Ort, wo mehr los war, auch einige Touristen zu sehen waren und nicht mehr so viel von den armen Verhältnissen, die wir zuvor gesehen hatten übrig blieb (generell ist natürlich schon alles sehr viel ärmer und überhaupt nicht mit unserer westlichen Welt zu vergleichen). Wir tauschten erst mal unser Geld, kauften uns örtlichen Mückenschutz ("Sofell" glaube ich. Sehr zu empfehlen, die Mücken haben wirklich einen Bogen um uns gemacht), SIM-Karten (was sich wirklich lohnt! Wir haben für ca. 2 Euro eine SIM-Karte bekommen und hatten für ca. den gleichen Preis dann eine Internetflatrate von 30 Tagen über 1 GB. Netz hatten wir den ganzen Urlaub über egal wo wir waren). Im Handyladen trafen wir außerdem auf eine Frau, die aus Sri Lanka kam, aber mittlerweile in Frankfurt wohnt. Dann gingen wir wieder zurück und trafen noch auf eine sehr freundliche alte Frau mit der wir uns länger unterhielten. Viele Kinder liefen hinter uns her oder kamen aus dem Haus gelaufen, wenn wir dort vorbei liefen. Es war wirklich etwas besonderes, dass wir weiß waren. Wir gingen erstmal zurück zum Hostel, um den nächsten Tag zu planen, da wir vor hatten morgen schon weiter zu fahren. Dann machten wir ein kleines (Nach-)mittagsschläfchen, da wir noch etwas müde von der Anreise und dem Jetlag waren und machten uns anschließend wieder auf den Weg etwas zu Essen zu suchen. Den richtigen Weg fanden wir irgendwie nicht, irrten etwas herum und fanden dann an der viel zu lauten und dreckigen Hauptstraße ein Restaurant, was dann aber geschlossen war. Gegenüber erblickten wir noch eins, versuchten die gefährliche Straße zu überqueren (Linksverkehr und "sri lankan-style" Verkehr). Ich hatte etwas Angst vor dem scharfen Essen, darum bestellten wir erst mal kein Curry sondern Reis mit süß-saurem Hähnchen, was sehr lecker schmeckte. Da es gegen 18 Uhr dunkel wurde und im Reiseführer oft darauf hingewiesen wird, dass man sich nicht mehr im Dunkeln aufhalten soll (einmal wegen komischer Gestalten, die gern in der Dunkelheit auftauchen, aber auch Tieren wie Elefanten, die dann umherlaufen - zwar nicht unbedingt in Negombo, aber anderswo), gingen wir danach eilig zurück zum Hostel und setzten uns dort noch etwas an den Strand bis es komplett dunkel war. Anschließend duschten wir, packten unsere Rucksäcke auf ein neues und setzten uns mit einem kühlen Bier auf die Terasse, wo wir von einer Eidechse beobachtet wurden. Bald darauf gingen wir ins Bett, da wir früh morgens weiter wollten.
3. Tag: Anuradhapura
Wir frühstückten um halb 8 und packten die Reste zusammen. Dann gingen wir los und suchten einen Tuktuk-Fahrer, die es in Sri Lanka zum Glück wie Sand am Meer gibt. Dieser brachte uns nach Veyangoda, von wo aus wir den Zug um 9:47 Uhr in Richtung Anuradhapura nehmen wollten. Die Fahrt mit dem Tuktuk war sehr nervenaufreibend, da in Sri Lanka einfach alle fahren wann und wie sie wollen. Überholt wird alles und jeder von beiden Richtungen. Die Fahrt hatten wir nicht so lange eingeschätzt und als wir um 9:47 Uhr immer noch im Tuktuk saßen, machte ich mich schon mal darauf gefasst jetzt irgendwie 5 Std. bis der nächste Zug fahren sollte rum zu kriegen. Gleichzeitig hofften wir aber, dass der Zug nicht pünktlich abfahren würde, da war schließlich auch die Deutsche Bahn gewöhnt seien. Kurz nach der ursprünglichen Abfahrt des Zuges kamen wir dann auch endlich am Bahnhof in Veyangoda an. Der Tuktuk-Fahrer stieg mit uns aus und zeigte uns wo wir das Ticket kaufen können. Wir beeilten uns und liefen mit unseren Tickets zu den Gleisen. Da wir darauf nicht lesen konnten auf welches Gleis wir mussten, sprach ich einen Mann an, der uns das Gleis mitteilte und sagte, dass der Zug 30 Minuten verspätet sei, Glück gehabt. Wir setzten uns also an den Bahnsteig und warteten. Irgendwann fuhr ein Zug ein und als ich aufstand und meinen Rucksack aufsetzen wollte, kamen direkt mehrere Leute auf mich zu und sagten, dass das noch nicht der Richtige sei, sondern der danach. Sehr aufmerksam und nett! Der Richtige ließ tatsächlich nicht lange auf sich warten und als er einfuhr suchten wir die 2. Klasse (die Züge sind in (manchmal 1. Klasse,) 2. und 3. unterteilt). Wie wir später heraus fanden saßen wir sogar in der 3. Klasse, obwohl wir für die 2. bezahlt hatten. Da die 3. aber nicht wie sonst wohl komplett überfüllt war, machte es keinen Unterschied.

Der Bahnhof

Unser Zugticket, auf dem nur wenig zu verstehen war

So saßen wir für die nächsten 5 Stunden an einem offenen Fenster und konnten die Landschaft genießen. Während der Fahrt kamen immer wieder verschiedene Verkäufer von Süßigkeiten oder Obst oder anderen kleinen Snacks vorbei. Wir kaufen eine Kokosnuss, die uns schwungvoll mit der Machete aufgemacht wurde und bekamen jeder eine mit Strohhalm, die erstaunlich anders schmeckte als erwartet. Die Fahrt war lang, da wir ziemlich weit in den Norden der Insel fuhren, aber ich fand sie sehr lustig, da der Zug ständig so "hüpfte". Gegen 16 Uhr kamen wir in Anuradhapura an. Als wir aus dem Bahnhof kamen belagerten uns sofort wieder unzählige Tuktuk-Fahrer, ob sie uns zu unserem Hostel bringen sollten (was wir uns während der Fahrt mit dem Reiseführer und im Internet ausgesucht hatten). Da man mit Schleppern aufpassen muss bestanden wir (dummerweise) darauf zu Fuß zu gehen. Somit marschierten wir die stinkige Hauptstraße entlang, der Weg dauerte viel länger als gedacht und die Karte, die wir zur Verfügung hatte stimmte auch nicht richtig. Warum auch immer lief ich mir dabei auch eine Blase unter dem Fuß. Kurz bevor wir dann am Hostel ankamen, sprach uns ein Mann an, ob wir nicht in sein Hostel kommen wollten. Es stellte sich raus, dass es genau das war wo wir hin wollten. Er nahm uns die letzten Meter für umsonst in seinem Tuktuk mit und zeigte uns das Zimmer. Wir verhandelten den Preis mit ihm und er machte uns ein Angebot, uns noch in den Nebenort Mihintale zu fahren, wo man auf einen Berg könnte und wo Tempelanlagen seien, von wo aus wir den Sonnenuntergang anschauen konnten. Wir sagten zu und fuhren nicht viel später mit ihm los (natürlich mit dem Tuktuk). Unterwegs sahen wir bereits einige wilde Affen umherlaufen. In Mihintale ließ er uns am Fuß des Berges raus, wo die Treppen der Meditation hoch gingen. Wir zahlten jeder 500 Rupien Eintritt und gingen dann weiter hoch. Nach ein paar Stufen mussten wir unsere Schuhe ausziehen, da wir zu einem heiligen Ort kamen. Das war natürlich besonders schön für meine Blase unter dem Fuß, da überall Sand verteilt war. Oben angekommen erwartete uns eine kleine Dagoba (auch Stupa genannt), das sind buddhistische Bauwerke, die Buddha und seine Lehre symbolisieren; eine große Buddha-Figur, einer größeren Stupa und dem Gipfel, den man extra erklimmen konnte. Es wimmelte überall von süßen Affen. Die Aussicht von oben war herrlich und wir schauten dem Sonnenuntergang zu bis diese kompleltt verschwunden war.
Unser Fahrer
Die Treppen der Meditation
Unten erwartete unser Tuktukfahrer / Hostelbesitzer uns erneut und wir fuhren zurück nach Anuradhapura. Dort brachte er uns noch zu einem (von ihm empfohlenen) Restaurant für Sri Lankisches Essen. Dort war es allerdings etwas problematisch rauszufinden, was es da wirklich zu Essen gab (es gab keine Karte, nur eine Scheibe hinter der alles stand und man sich was aussuchen sollte). Justin kümmerte sich drum, holte uns irgendwas und es schmeckte sehr gut, war aber seeeehr scharf. Da ich überhaupt kein scharfes Essen esse dachte ich wirklich, dass gleich alles in meinem Mund in Flammen aufgeht während es für Justin noch nicht scharf genug war. Insgesamt mussten wir 2 € bezahlen (und schafften nicht mal auf zu essen + Getränke)!!!!! Dann gingen wir im Dunklen zurück zu unserem Hostel und legten uns ziemlich direkt schlafen.

Die große Stupa
Leider waren wir nicht die Einzigen
Mehr werde ich nach und nach schreiben....
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