[US] Alaska - Gates of the Arctic. Leider anders als geplant

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  • Sebastianos
    Erfahren
    • 16.01.2013
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    • Meine Reisen

    #81
    AW: [US] Alaska - Gates of the Arctic. Leider anders als geplant

    Zitat von mitreisender Beitrag anzeigen
    Meine 2Cent. Die Tour macht man ja nicht für die Kamera. Interessanterweise gibt man einer Reise nach Alaska mehr Wichtigkeit, als dem Leben vor der eigenen Haustür. Man meint alles festhalten zu müssen, was nicht möglich ist. Mit der Kamera hättest Du Dich womöglich über entgangene Motive geärgert oder oder oder. Ich persönlich habe die Knisperei vor einiger Zeit aufgegeben. Bei mir hat sich dann der Effekt eingestellt, dass die Bilder da landen, wo sie sollen, nämlich in meinen Erinnerungen und nicht irgendwo auf einem Abzug oder einer Festplatte.

    Will sagen. Du hast die Tour womöglich intensiver erlebt, als Du es mit Kamera hättest.
    Mortias hat dazu weiter oben ja schon etwas geschrieben. Ganz entspannt kann ich dazu aus meiner Perspektive sagen, es vollkommen legitim zu finden, das Dokumentieren, Fotografieren und Berichten mit der Reise selbst als eine Einheit zu betrachten.

    Als klar war, dass ich letztes Jahr schon wieder allein reisen würde, habe ich zum Beispiel zwei Dinge getan: 1. mir einen Satellitenmessenger zugelegt und 2. eine Kamera, mit der mehr kreative Bildgestaltung und bessere Dokumentation möglich ist. Und ehrlich gesagt lag die Priorität dabei auf 2.

    Ich hab mich auch zuvor damit auseinandergesetzt, lieber mehr im Hier und Jetzt als fürs Bild zu leben. Nichtsdestotrotz kann ich guten Gewissens sagen: Die Reise mit Kamera weniger intensiv erlebt zu haben, ist vielleicht für den einen oder anderen nicht ganz aus der Luft gegriffen, jedoch für mich persönlich ein abstruser Gedanke. Ich habe mich sogar gefreut, dass ich – vielleicht gerade wegen der Kamera – die Umgebung sowohl im Großen als auch im Kleinen sehr genau wahrgenommen und mich intensiv als Teil davon gefühlt habe.
    Twenty years from now you will be more dissapointed by the things you didn´t do, than by the things you did. So throw off the bowlines, sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in your sails. Explore. Dream. (Mark Twain zugeschrieben)

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    • mitreisender
      Alter Hase
      • 10.05.2014
      • 4855
      • Privat

      • Meine Reisen

      #82
      AW: [US] Alaska - Gates of the Arctic. Leider anders als geplant

      Wie gesagt. Das war einfach nur nochmal eine Auseinandersetzung mit dem Thema. Er soll sich einfach nicht drüber ärgern, die Reise selbst nimmt ihm keiner - der Hintergrund für dies und das Bilder zu machen ist dadurch zwar nicht erfüllt gewesen, aber immerhin hat er doch wunderbare Erlebnisse gehabt (Bärenbegegnung auf gewisse magische Art), die ihm auch die Kamera nicht ermöglicht hätte. Es kommen auch andere Tage (und Reisen).

      Edit. Ganz anders natürlich, wenn man davon lebt oder die Bilder in einem Projekt landen sollen. Aber ich glaube Fotografen ticken da anders - so kenne ich das von Kameraleuten. Ist der Job vorbei, bzw. das Ding runter von der Schulter fängt der private Teil an. Bei Hobby merke ich oft, dass das Ding immer schussbereit gehalten wird - eine gewisse Daueranspannung.

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      • Matterhorn
        Gerne im Forum
        • 18.02.2016
        • 82
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        • Meine Reisen

        #83
        AW: [US] Alaska - Gates of the Arctic. Leider anders als geplant

        Vielen Dank für diesen klasse Reisebericht!

        Die Fotos sind einfach nur traumhaft, aber bei dieser Erzählung wäre der Reisebericht auch ohne die Bilderserie super gewesen, weil man sich alles sehr gut vorstellen kann.

        Alaska ist schon seit Jahren eine Wunschdestination von mir, hoffentlich geht sich das bald einmal finanztechnisch aus.

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        • Mortias
          Fuchs
          • 10.06.2004
          • 1215
          • Privat

          • Meine Reisen

          #84
          AW: [US] Alaska - Gates of the Arctic. Leider anders als geplant

          Tag 18 (16.08)
          Morgens lag dichter Nebel über dem Tal und ich konnte nen Elch beobachten, der relativ gemütlich in Nähe meines Zeltes vorbeilief. Er schien sich auch nicht groß von mir gestört gefühlt zu haben und verzog sich gemächlich nachdem er mich erblickte. Sympathischer Bursche. Gegen halb 12 ging‘s dann los, die Wolkendecke hatte sich etwas gehoben. Anfangs kam ich nun sehr gut voran, da ich ständig im Bachbett des Itkillik Rivers laufen konnte. Nur ein paar Büsche waren ab und zu im Weg. Dafür ließ sich die Sonne sogar teilweise sehen. Das war mal richtig angenehm.

          In nur 10 km Entfernung konnte ich nun bereits das Ende vom Oolah Valley ausmachen. Dahinter lag die offene Hügellandschaft der North Slope; eine riesige ausgedehnte Tundra Landschaft von schier unermesslichen Ausmaßen. Ein bisschen fühlte ich mich zurückversetzt, wie ich vor einigen Jahren im Sarek durchs Alggavagge lief und vor mir liegend die Hügellandschaft des Padjelanta Nationalparks erblickte. Zumindest erinnerte es mich stark daran. Ich freute mich schon richtig darauf morgen diese Grenze zu erreichen und die Weiten der North Slope zu erblicken.

          Nach einer einigermaßen entspannten Mittagspause (diesmal ohne nem Bären in der Nähe) wurde das Wandern leider etwas beschwerlicher. Der Flusslauf machte nun eine Biegung und verlief durch einen engen Canyon, so dass es nicht mehr möglich war weiter im Bachbett zu laufen. Stattdessen durfte ich nun über eine offene Grasfläche marschieren. Hier war der Boden wieder sumpfig-weich und das Vorankommen entsprechend beschwerlich. Obwohl der Fluss weiterhin talabwärts verlief, hatte ich irgendwie den Eindruck ständig leicht bergauf zu laufen. Ich fühlte mich regelrecht ein wenig verarscht von der Landschaft.

          Dann fing es auch noch zu regnen an und ich stellte fest, dass mit meiner Regenjacke etwas nicht stimmte, weil sie bereits nach ca. 15 Minuten moderaten Regens an den Ärmeln nass wurde. Sehr angenehm war das nicht. Zudem schienen die Bäche und Sümpfe durch den Regen enorm schnell anzuschwellen. Der Boden war nun noch sumpfiger und nasser und das Fortkommen alles andere als angenehm. Eher so bäh...

          Die Stimmung war ziemlich auf dem Tiefpunkt angelangt, als ich dann am frühen Abend müde und abgekämpft endlich den Itkillik Lake erreichte. Kurze Zeit später fand ich dann am Ufer eine Stelle mit halbwegs hartem Boden und stellte hier mein Zelt auf. Irgendwie konnte ich der Landschaft echt nichts abgewinnen. Normalerweise liebe ich ja solche großen Seen in der offenen Tundra und hatte mich echt schon auf den Itkillik Lake gefreut. Aber jetzt war ich einfach nur genervt von allem, einfach weil das Gehen so super anstrengend war und die Landschaft in den tiefhängenden Regenwolken auch eh nur trist und grau wirkte. Und morgen würde mich wieder ein anstrengendes Stück über weichen Tundraboden erwarten. Da ist es schwer Freude aufkommen zu lassen.

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          • Mortias
            Fuchs
            • 10.06.2004
            • 1215
            • Privat

            • Meine Reisen

            #85
            AW: [US] Alaska - Gates of the Arctic. Leider anders als geplant

            Tag 19 (17.08)
            Heute war wohl eine der nervigsten Etappen. Nachdem es vormittags endlich aufhörte zu regnen, packte ich meine Sachen zusammen und lief bei tiefhängenden Wolken und trister Landschaft gegen 12.30 Uhr los. Die nächsten drei Kilometer am Ufer des Itkillik Lake waren tierisch anstrengend. In dem weichen moosigen Boden, der nun auch noch mit Wasser vollgesogen war, kam ich, mal wieder, nur sehr schwer voran. Dazu kam dann noch der Hunger und damit verbunden eine generelle Energie- und Lustlosigkeit. Echt ätzend.

            Als ich langsam das Nordufer des Sees erreichte, stieß ich auf eine kleine Hütte. Sie schien verlassen zu sein und war abgeschlossen. Draußen lag allerlei Zeug rum. Zuhauf Rentiergeweihe, Werkzeuge und anderer Kram. Die Hütte selbst war aber in einem ordentlichen Zustand. Ich nahm mir einen Plastikstuhl der achtlos im Gras rumlag und gönnte mir erstmal ne kleine Pause. Das hatte irgendwie etwas Surreales so in der Wildnis Nordalaskas auf einem Gartenstuhl zu sitzen. Es tat aber echt gut, zumal der Boden ansonsten doch etwas unentspannt feucht gewesen wäre.

            Ich bog nun in nordöstlicher Richtung ab und verließ den See. Es ging nun leicht nen Hang bergauf. Der Boden blieb weiterhin sumpfig, aber nun kamen auch noch ausgedehnte Tussock Felder hinzu. Folge war, dass das Wandern noch anstrengender wurde und mir den Rest gab. Ich hatte echt die Schnauze voll und fing laut an zu fluchen auf das Wetter, die Landschaft und sowieso alles. Nur auf wen konnte ich eigentlich all meinen Frust projizieren? Ich hatte ja keinen auf den ich die Schuld schieben konnte. Allerhöchstes mich selbst, da ich mir das so ausgesucht habe. Wie auch immer, ich war einfach nur angepisst. Der Aussicht in Richtung North Slope (soweit das schlechte Wetter überhaupt so etwas wie Sicht zugelassen hatte) verursachte keinerlei Freude in mir, sondern nur Gleichgültigkeit und Abneigung bei dem Blick auf diese sumpfige weite Landschaft in der das Wandern einfach keine Freude war.

            Gegen 15.20 Uhr erreichte ich einen Seitenbach den ich mit meinen Crocs furten musste. Das war zwar nervig, aber immerhin gab es hier Wasser und einigermaßen trockene Steine. Somit hatte ich endlich mal einen Platz wo ich meine verspätete Mittagspause machen konnte. Es war kalt und meine Schuhe waren mittlerweile leider von innen auch etwas feucht geworden (außerdem schlapperte die rechte Sohle vorne immer stärker rum). Die Pause war somit nicht wirklich gemütlich, aber dennoch mehr als notwendig. Die Erholung hab ich echt gebraucht.

            Nach der Pause ging es glücklicherweise etwas leichter. Kurz musste ich noch einmal durch ein Tussockfeld, aber dann erreichte ich den Itikmalak River, wo ich dankenswerterweise größtenteils wieder eine bessere Bodenbeschaffenheit vorfand. Hier kam ich nun etwas besser voran. Von der Landschaft war dank der vielen Wolken kaum etwas zu sehen. Aber das war mir ehrlich gesagt relativ egal. Hauptsache das Laufen war nicht ganz so hinderlich. Nach ca. 3 km musste ich dann den Fluss queren, da ich am nächsten Tag in nördlicher Richtung weiter wollte. Bisschen tiefer war es schon, aber ging alles noch soweit. Dafür fing es wieder zu regnen an während ich mit Crocs und Unterhose durch den Fluss latschte. Super Timing...

            Kurze Zeit später, gegen 18.20 Uhr, konnte ich dann endlich am Flussufer mein Zelt aufstellen. Die Landschaft versank nun komplett im Nebel und ich war einfach nur kaputt und bedient und froh für heute fertig zu sein. Das einzig positive war die Aussicht, dass der ganze Blödsinn übermorgen endlich ein Ende haben würde...

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            • Mortias
              Fuchs
              • 10.06.2004
              • 1215
              • Privat

              • Meine Reisen

              #86
              AW: [US] Alaska - Gates of the Arctic. Leider anders als geplant

              Tag 20 (18.08)
              Über Nacht kühlte es auf etwa Null C° ab, während sich der Nebel hartnäckig hielt und auch noch morgens für eine ungemütlich kalte Stimmung sorgte. Eigentlich hatte ich gar keine Lust loszulaufen. Musste ich aber, schließlich musste ich morgen Vormittag am Galbraith Lake Airport sein.

              Gegen Viertel vor eins hab ich mich dann aufgerappelt. Jetzt ging es erstmal 200 m nen Hang hinauf. Oben war die Sicht zwar noch schlechter als unten, aber dafür hatte ich schön harten Boden ohne viel Pflanzenzeugs. So kam ich immerhin gut voran. Gefahr die Orientierung zu verlieren bestand auch nicht, da das Hochtal seitlich jeweils von Berghängen begrenzt wurde und ich außerdem meist einem Bach folgen konnte. So kam es, dass ich sogar eher als geplant Mittagspause machen konnte. Nervig war nur, dass meine Wanderschuhe mittlerweile etwas feucht von innen waren. Ist aber auch kein Wunder wenn ich ständig über feuchten Boden laufe und die Schuhe nie die Möglichkeit zum Trocknen bekommen. So war das Pausieren dann doch etwas ungemütlich.

              Ich verließ nun das Hochtal und machte nen Schlenker nach Osten Richtung Galbraith Lake. Zwar ging es nur etwa 100 m bergab dabei, aber gleichzeitig wurde der Boden wieder deutlich beschwerlicher. Gegen 16 Uhr erhaschte ich durch den Nebel dann meinen ersten Blick auf den See. Unspektakulär irgendwie. Wenn ich bedenke wie sehr ich mich auf den Anblick gefreut habe. Und jetzt nahm ich ihn jetzt recht gleichgültig hin. Bei gutem Wetter und mit funktionierender Kamera wäre das alles sicherlich ein ganz anderer Schnack gewesen.

              Beim Abstieg bekam ich dann nochmal die volle Ladung Tussocks und schwammigen Boden ab. Extrem anstrengend. Dafür wurde ich von Moltebeeren aufgeheitert, die hier am Hang wuchsen. Meine ersten auf dieser Tour. Und das auch gleich in großer Anzahl und in meist perfekter Reife. Welch eine unerwartete Köstlichkeit, die auch für das doofe Gelände mehr als vertröstet hat; lecker.

              Gegen 17 Uhr erreichte ich einen Bach mit schön fester steiniger Uferlandschaft. Was war ich froh endlich fertig zu sein. Der Galbraith Lake Airport war nur noch nen guten Kilometer entfernt und bereits in Sichtweite. Somit hatte ich es nicht mehr weit morgen und war erleichtert, dass es nun quasi vorbei war. Heute konnte ich nochmal einen ruhigen und einigermaßen entspannten Abend genießen. Lediglich das gelegentliche Brummen der Flugzeuge hat etwas gestört. Für so nen kleinen Flughafen war dort gefühlt ziemlich viel los.

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              • Mika Hautamaeki
                Alter Hase
                • 30.05.2007
                • 3979
                • Privat

                • Meine Reisen

                #87
                AW: [US] Alaska - Gates of the Arctic. Leider anders als geplant

                Danke, dass Du so schonungslos deine Geanken mitteilst!
                So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                A. v. Humboldt.

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                • berniehh
                  Fuchs
                  • 31.01.2011
                  • 2414
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #88
                  AW: [US] Alaska - Gates of the Arctic. Leider anders als geplant

                  bis Tag 16 bin ich nun gekommen, den Rest lese ich wenn ich wieder zuhause bin.
                  Wirklich sehr gut geschrieben. Und wie hier auch schon geschrieben wurde, schliesse ich mich der Meinung an, dass dein Bericht auch komplett ohne Fotos sehr lesenswert waere.
                  Die Fotos sind aber auch sehr schoen, besonders die von Sebastianos.
                  www.trekking.magix.net

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                  • Mortias
                    Fuchs
                    • 10.06.2004
                    • 1215
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                    • Meine Reisen

                    #89
                    AW: [US] Alaska - Gates of the Arctic. Leider anders als geplant

                    Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                    Wirklich sehr gut geschrieben. Und wie hier auch schon geschrieben wurde, schliesse ich mich der Meinung an, dass dein Bericht auch komplett ohne Fotos sehr lesenswert waere.
                    Danke danke. Das Lob von einem Trekking-Großmeister wie Dir freut mich natürlich ganz besonders.

                    OT: Schön zu sehen, dass Du Deine Patagonien Tour heil überstanden hast. Das was Du in Deinen Mails geschrieben hast klang ja auch schonmal sehr cool. Ich hoffe dann mal, dass Du uns bald mit einem entsprechenden Reisebericht beglücken wirst.

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                    • Shades
                      Dauerbesucher
                      • 21.08.2015
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                      #90
                      AW: [US] Alaska - Gates of the Arctic. Leider anders als geplant

                      Auch von mir vielen Dank für den Bericht. Das Gelände war sicher nicht ganz einfach und das Rucksackgewicht sehr hoch. Trotzdem schade, dass Du das Ganze in relativ depressiver Stimmung erlebt hast. Hoffe, dass Du auf Deinen zukünftigen Reisen mehr Spass haben wirst.

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                      • Mortias
                        Fuchs
                        • 10.06.2004
                        • 1215
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #91
                        AW: [US] Alaska - Gates of the Arctic. Leider anders als geplant

                        Tag 20 (18.08)
                        Welch ein Glück, dass ich bereits im Tal und so nah am Flughafen gezeltet habe. Über Nacht kam nämlich ein zünftiger Wintereinbruch mit ordentlichem Schneefall, was wiederrum mit einer ziemlich eingeschränkten Sicht einherging. Wie gut, dass ich jetzt nicht noch irgendwo weiter oben zeltete. So konnte ich noch länger im Zelt ausharren und mich wärmen, bevor ich dann endlich alles zusammenpackte. Muss ja sagen, dass es schon recht widerlich ist bei 0 °C und nasskaltem Wetter die vier Bärentonnen zu holen, trocken zu wischen, in den Rucksack zu quetschen und anschließend den ganzen anderen Rest sowie mein Zelt zusammenzupacken. Da fühlten sich meine Finger anschließend recht kühl an. Von meinen Füßen, die in die nasskalten Schuhe mussten, will ich hier gar nicht reden.

                        Nun, dafür musste ich nicht lange laufen und erreichte kurze Zeit später den trostlosen und verlassen wirkenden Galbraith Lake Airport. Bei dem Wetter starteten keine Flugzeuge und auch ansonsten war hier irgendwie tote Hose. Glücklicherweise gab es eine kleine Hütte vom Arctic National Wildlife Refuge die sogar offen war. Zwei Frauen, die irgendwie für die Wartung beim Dalton Highway (oder sowas in der Art) zuständig sind, haben dort übernachtet und mich reingelassen (normalerweise ist nur der Vorraum offen). Die Hütte war beheizt und sie haben mir erstmal nen heißen Tee mit Honig gereicht. Das tat echt gut. Außerdem konnte ich mein Handy aufladen und somit wieder Fotos machen.


                        Wintereinbruch


                        Geschafft, endlich im Warmen und Trockenen. Das tat gut.

                        Um Punkt 12 Uhr kam dann der Dalton Highway Express wie bestellt. Hierbei handelt es sich nicht um einen richtigen Bus, sondern um nen kleinen Van, der halt auf Bestellung die Leute zu bestimmten festgelegten Zeiten einsammelt. Ich war heute der einzige Fahrgast und konnte mich somit gemütlich vorne hinpflanzen. Coolerweise hat die Fahrerin (Samenta) vorher am Truckstop in Coldfoot Essen besorgt, da sie meinte, dass Wanderer, die sie hier einsammelt, erfahrungsgemäß ziemlichen Hunger haben. Sie hatte ja sowas von Recht.


                        Der Dalton Highway Express ist da. Rechts ist besagte Hütte zu sehen.

                        Jetzt lagen nur noch 12 Stunden Fahrt nach Fairbanks vor mir. Diese waren aber eigentlich nochmal ganz lustig. Die ersten paar Stunden ging es dabei erstmal durch die Brooks Range. Samenta meinte noch, dass für die nächsten Tage ebenfalls so ein Schietwetter angekündigt sei. Mann was war ich froh fertig zu sein und im Warmen zu sitzen. Wenn ich mir vorstelle, ich müsste mir das noch für ein paar weitere Tage antun hätt ich echt kotzen können. Südlich vom Atigun Pass ging der Schnee dann in Regen über und die Sicht wurde etwas besser.


                        Coldfoot Arctic Interagency Visitor Center

                        Samenta war recht gesprächig und hatte einiges zu erzählen. Neben Ihrem Job als Fahrerin beim Dalton Highway Express arbeitet sie noch im Mcneil River Bear Sanctuary als Guide und hatte da einiges von ihren Bärengeschichten zum Besten gegeben. War auch etliches zum Schmunzeln dabei gewesen. Ansonsten hab ich die Fahrt gefühlt nur mit Essen verbracht (tat echt gut wieder anständig reinhauen zu können) und nebenher noch etwas die Natur genossen. Immerhin war es südlich der Brooks Range wettertechnisch etwas besser, so dass auch ein bisschen mehr von der Landschaft zu sehen war. Schön war auch, dass wir unterwegs einige Pausen eingelegt haben, wo ich mir die Beine vertreten konnte und nochmal paar Fotos machen konnte. Hatte ja diesbezüglich einiges nachzuholen.


                        Rastplatz am Polarkreis


                        Aussichtspunkt an den Finger Mountains


                        Die Aussicht während der Fahrt war teilweise ganz nice.


                        Yukon River


                        Nettes Wechselspiel aus Sonne und Wolken

                        Später haben wir dann noch einige Leute von einem anderen Bus aufgenommen, der wegen einer Panne liegen geblieben war. Dessen Fahrgäste haben doch tatsächlich von Fairbanks aus eine 6 stündige Bustour zum Polarkreis gemacht um dort am Rastplatz ein Picknick einzunehmen und anschließend wieder zurückzufahren. Sprich sie waren über 12 Stunden unterwegs, nur um einmal kurz am Polarkreis gewesen zu sein. Für mich wär das ja nichts gewesen solch nen Aufwand auf mich zu nehmen nur um einmal kurz eine unsichtbare Linie überschritten zu haben. Aber wenn es ihnen Spaß gemacht hat, warum nicht.


                        Der besagte liegengebliebene Bus. Man beachte die "Sauberkeit" der Fahrzeuge, die daherkommt, dass der Dalton Highway größtenteils nicht asphaltiert ist.

                        Immerhin wurde die Busfahrt durch die vielen Leute noch unterhaltsamer, so dass die lange Fahrt gefühlt etwas schneller verging. Es gab noch einige Zwischenstopps und ging weiterhin an endlosen Wäldern vorbei (wobei es überrascht viele abgebrannte Flächen gegeben hat). Der Vorteil von so ner Busfahrt gegenüber einem Flug liegt ja doch darin einen viel realistischen Eindruck der Ausdehnung Alaskas zu bekommen. Irgendwie schon beeindruckend wo groß Alaska ist und dass es de-facto fast nur aus Wildnis besteht.


                        Nahe dem Kreuzungspunkt vom Dalton Highway mit dem Elliot Highway


                        Abendstimmung am Dalton Highway

                        Nachts erreichten wir dann Fairbanks. Die anderen Fahrgäste vom Pannenbus wurden am Flughafen abgesetzt, wo deren Reiseunternehmen sie in Empfang nahm. Anschließend setzte mich Samenta kurz nach Mitternacht am 9th Ave Hostel ab. Leider funktionierte das warme Wasser nicht, so dass die lang ersehnte warme Dusche kalt blieb. Dennoch war es eine Wohltat anschließend in einem warmen und weichen Bett zu liegen und entspannt einschlafen zu können.

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                        • Mortias
                          Fuchs
                          • 10.06.2004
                          • 1215
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #92
                          AW: [US] Alaska - Gates of the Arctic. Leider anders als geplant

                          Tag 21 (19.08)
                          Gut ausgeschlafen stand heute nun die Abreise bevor. Zuerst hab ich noch im Visitor Center die Bärentonnen abgegeben und bisschen mit den beiden Rangern dort geschnackt. Anschließend ging es zum Flughafen, wo ein paar Stunden später dann der Flieger nach Frankfurt startete. Leider lag Alaska komplett unter einer Wolkendecke, so dass ich nicht viel sehen konnte. Über Nordgrönland rissen dann, wie auf dem Hinflug, die Wolken auf und ich erblickte wieder diese karge mit Gletschern durchsetzte Kältewüste, die von den sanften Strahlen der Mitternachtssonne erhellt wurde. Ich verspürte auf einmal die Sehnsucht danach jetzt dort unten zu sein und nochmal eine richtig schöne Trekkingtour zu machen. Ich hatte einfach das Gefühl, dieses Mal nicht auf meine Kosten gekommen zu sein.


                          Die Bergwelt von Nordgrönland


                          Mitternachtssonne über der Kältewüste


                          Ja ich wäre jetzt irgendwie schon gerne dort unten gewesen...

                          Ebenso ging es mir dann später als der Flieger über Südnorwegen flog und ich auf die größtenteils wolkenlose Landschaft des skandinavischen Fjälls blickte. Einerseits ein sehr schöner Anblick, andererseits hat es mich auch nachdenken lassen, ob meine Tour Entscheidung so richtig gewesen ist und ich nicht einfach dort hätte unterwegs sein sollen.


                          Blick auf den Südwestzipfel vom Folgefonna Gletscher


                          Hochebene nördlich von Lysebotn

                          Mit ordentlichem Jetlag und ziemlich übermüdet kam ich dann am frühen Abend zuhause an. Mein Abenteuer war nun beendet und meine Gefühle diesbezüglich sehr gemischt. Es überwog aber wohl die Freude darüber es endlich hinter mir zu haben.

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                          • Mortias
                            Fuchs
                            • 10.06.2004
                            • 1215
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #93
                            AW: [US] Alaska - Gates of the Arctic. Leider anders als geplant

                            Fazit
                            Tja, was soll ich nun sagen? Jahrelang träumte ich davon diese Tour zu machen nur um dann festzustellen, dass von allen meinen Trekkingtouren ich auf dieser definitiv am wenigsten Spaß hatte. Die Gründe dafür habe ich hoffentlich gut und nachvollziehbar darlegen können. Teilweise war es einfach Pech, teilweise hab ich mich dumm angestellt und häufig war es wohl eine Mischung aus beidem. Hinterher ist man immer schlauer.

                            Was war positiv?
                            Nun, zu erstmal dass ich die Tour überhaupt gemacht und (wenn auch in abgespeckter Form) durchgezogen habe. Jahrelang träumte ich davon in Alaska zu wandern und jetzt kann ich endlich sagen, dass ich es auch wirklich gemacht habe. Das fühlt sich schon befriedigend an. Außerdem habe ich, gerade bedingt durch die vielem Missgeschicke, etliches an Erfahrung hinzugewonnen. Während der Tour konnte ich mir zwar davon nichts kaufen, aber für die Zukunft wird es sicherlich nützlich sein.

                            Besonders freue ich mich über die 5 Grizzly Sichtungen und dass mir prinzipiell das Wandern im Bärengebiet nicht allzu viel ausgemacht hat. Vor der Tour hab ich mir schon so Gedanken gemacht, wie ich denn damit klar komme werde allein auf weiter Flur ständig die Gefahr vor Augen zu haben einem Meister Petz begegnen zu können. Erfreulicherweise kam ich ziemlich gut damit klar. Ich denk mal, dass meine sehr intensive theoretische Vorbereitung zum Thema Bärensicherheit hier sehr geholfen hat. Oftmals haben mich außerdem andere Dinge weit mehr beschäftigt, so dass ich mir über die Bären gar nicht so den Kopf zerbrochen habe. Und ja, natürlich war ich auch angespannt bei meinen Begegnungen. Ich würde lügen, wenn ich behaupte da ganz locker und leichtfertig gewesen zu sein. Sicherlich hat das Bärenspray psychologisch auch enorm geholfen. Auch wenn nichts passiert ist, so wusste ich, dass ich im Ernstfall noch eine reale Verteidigungschance hätte. Aber trotz meiner Anspannung die ich im Angesicht von Ursus Arctos Horribilis hatte, so waren die Begegnungen dennoch ein großes Highlight meiner Tour für das ich sehr dankbar bin.

                            Und war auch das Wandern oft ärgerlich und beschwerlich und meine Stimmung somit häufig mies, so muss ich dennoch festhalten, dass die Landschaft im Großen und Ganzen schon echt ansehnlich und beeindruckend war. Ich wünschte nur, ich hätte sie unter besseren Rahmenbedingungen genießen können. Außerdem war es, verglichen mit Lappland, doch nochmal eine deutlich intensivere Wildniserfahrung. In all den Tagen habe ich gerade mal 6 Leute getroffen und die alle innerhalb von ein paar Tagen am North Fork Koyukuk River. In all den anderen Tagen hab ich keine Menschenseele zu Gesicht bekommen. Einen solchen Schnitt habe ich im hohen Norden Schwedens noch nie hinbekommen.

                            Gibt es eine Rückkehr nach Alaska?
                            Die Frage ist natürlich, ob ich mir vorstellen könnte nochmal eine Tour in der Gegend zu unternehmen. Eine klare Antwort darauf kann ich aktuell nicht geben. OK, diesen Sommer werde ich aus finanziellen Gründen wahrscheinlich wieder irgendwo in Lappland rumturnen und Alaska außen vor lassen. Aber danach, wenn die Rahmenbedingungen passen? Bin ich bereit mir den ganzen Kram nochmal anzutun?

                            Klar, auf genauso eine Tour nochmal habe ich definitiv keinen Bock mehr, besonders wenn ich auch den enormen Zeitaufwand für die Anreise sowie die damit verbundenen Kosten berücksichtige. Aber irgendwie reizt es mich schon ein bisschen nochmal in die Gegend zu fahren und auszuprobieren, ob ich es nicht auch besser machen kann. Gerade weil meine Tour nicht so lief wie erhofft, fühle ich mich herausgefordert zu einem Rematch mit der Brooks Range. Schließlich kann ich diese gefühlte "Niederlage" doch nicht einfach auf mir sitzen lassen.

                            Wo müsste ich nachbessern?
                            Wenn ich mich also irgendwann in der Zukunft entscheiden sollte nochmal ne Tour in der Brooks Range zu machen, dann sollte ich allerdings die folgenden Punkte dringendst beherzigen:
                            • Besser auf die Kamera aufpassen. Sowas darf mir nicht nochmal passieren. Da ich zwecks schneller Verfügbarkeit meine Kamera gerne in der Hosentasche transportiere, habe ich schon darüber nachgedacht, sie in eine zip-Tüte zu stecken. Eventuell sollte ich mir auch ne einigermaßen wasserdichte Kameratasche anschaffen und diese außen am Rucksack befestigen. Da muss ich mir da nochmal genauer den Kopf drüber zerbrechen. Zudem würd ich immer jetzt noch das USB-Kabel vom Handy mitnehmen, um als Back-Up Lösung die Handy Kamera aufladen zu können.
                            • Genaueres Studium des Terrains anhand von Satellitenbildern. Ich war teilweise regelrecht geschockt wie ungenau die Karten in Bezug auf die Waldgrenze waren. Oftmals war dort wo ich laut Karte bereits baumloses Gelände erwartet habe noch dichtester Wald. Das will ich zukünftig gerne vermeiden.
                            • Generell würde ich versuchen eher nördlich der kontinentalen Wasserscheide unterwegs zu sein, wo es eh keine Wälder mehr geben sollte. Gleichzeitig sollte ich darauf achten allzu tief gelegene Täler möglichst zu meiden, da dort der Boden meist weicher und sumpfiger ist.
                            • Abgesehen von der besseren Bodenbeschaffenheit ist es auch landschaftlich deutlich abwechslungsreicher einige Passüberquerungen und Berggipfel mitzunehmen. Das fiel dieses Mal ja weitestgehend flach bei mir. Und anhand der Bilder von Sandy, Jeff und Sebastian (die allesamt über höher gelegene Pässe gelaufen sind) habe ich auch einen kleinen Eindruck davon gewinnen können, um wieviel schöner und spektakulärer der Ausblick und somit der Landschaftsgenuss da oben doch sein kann.
                            • Realistischere Tagesetappen einplanen. Ich find die Vorstellung angenehmer aufgrund meiner jetzigen Erfahrung eher kürzere Etappen einzuplanen und das dann auch durchzuziehen, als unterwegs die eigentlich ambitionierten Ziele nachträglich runterzuschrauben (so wir bei dieser Tour geschehen).
                            • 39 kg Rucksackgewicht waren mir definitiv zuviel. Ebenso die vier Bärentonnen. Hier muss nachgebessert werden. Dies ginge beispielsweise durch eine generell kürzere Tourdauer oder durch einen unterwegs durchgeführten Food-Drop per Buschpiloten (das kostet natürlich ordentlich). Ebenso lässt sich sicher eine Lösung finden um nicht den kompletten Proviant in den Bärentonnen lagern zu müssen. Die Loksacks wurden hier beispielsweise ja schon als eine Möglichkeit der geruchslosen Lagerung angesprochen. Mit ein bisschen Kreativität und Recherche lässt sich da sicherlich noch einiges optimieren.
                            • Mehr Tagesproviant. Dieses ist mit dem vorigen Punkt natürlich nicht leicht in Einklang zu bringen. Nur habe ich gemerkt, dass ich dieses Mal einfach zu wenig Essen dabei hatte und dadurch oftmals durch den Hunger unnötig geschwächt und lustlos war. Das würd ich ungern wiederholen. Gelingt es mir beispielsweise auf zwei Bärentonnen zu verzichten, so hätte ich schonmal 2,4 kg eingespart und könnte damit locker pro Tag ein paar Gramm mehr Essen einplanen. Und immerhin hab ich jetzt schonmal nen groben Überblick was es in Fairbanks so alles an Essen zu kaufen gibt und wovon ich nächstes Mal mehr und wovon ich weniger mitnehmen würde.

                            Ich denke mal wenn es mir gelingt bei einer zukünftigen Tour diese Punkte vernünftig und konsequent umzusetzen (und wenn vielleicht das Wetter noch ein klein wenig netter ist), dann kann solch eine Tour bestimmt ein fantastisches Naturerlebnis werden. Mein nächster Reisebericht aus dieser Gegend hätte dann sicherlich einen deutlich positiveren Grundton.

                            Ende

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                            • Sebastianos
                              Erfahren
                              • 16.01.2013
                              • 180
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                              #94
                              AW: [US] Alaska - Gates of the Arctic. Leider anders als geplant

                              Danke fürs konsequente zu Ende Bringen! Bis zum Schluss interessant.

                              Aber dass das Warmwasser nach der Tour grad alle war, ist doch die Krönung, oder?!
                              Was bei dir das Essen auf der Rückfahrt war, war bei mir die warme Brause im 9th Ave Hostel.
                              Twenty years from now you will be more dissapointed by the things you didn´t do, than by the things you did. So throw off the bowlines, sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in your sails. Explore. Dream. (Mark Twain zugeschrieben)

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                              • Mika Hautamaeki
                                Alter Hase
                                • 30.05.2007
                                • 3979
                                • Privat

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                                #95
                                AW: [US] Alaska - Gates of the Arctic. Leider anders als geplant

                                Von mir auch nochmal ein dickes Dank für die letzten Reiseschritte. Ende gut alles gut
                                So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                A. v. Humboldt.

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                                • Blahake

                                  Fuchs
                                  • 18.06.2014
                                  • 1451
                                  • Privat

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                                  #96
                                  AW: [US] Alaska - Gates of the Arctic. Leider anders als geplant

                                  Dicken Dank auch von mir noch mal für den (wie gewohnt) tollen Bericht, der glänzt auch ohne weitere Fotos! War ja jetzt mal ganz anders als Deine Lapplandreisen, aber nicht minder spannend zu lesen!

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                                  • Gleitsegelpilot
                                    Neu im Forum
                                    • 18.01.2011
                                    • 4
                                    • Privat

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                                    #97
                                    AW: [US] Alaska - Gates of the Arctic. Leider anders als geplant

                                    Hallo Mortias,

                                    vielen Dank für deinen mutigen Bericht. Ich kann mir nur zu gut vorstellen, dass man lieber einen Bericht veröffentlich nach dem Motto: "Mann was war das wieder eine coole Expedition!"
                                    Allerdings kann man aus einem Bericht wie dem deinen eben auch viel lernen. Daher habe ich ein paar Fragen:
                                    - Wieviel Gramm Proviant hast du pro Tag eingeplant?
                                    - Du hattest ja nur für 18 Tage Proviant dabei, warst aber 20 Tage unterwegs. 2 Tage gehungert?
                                    - Hast du eine Packliste für deine Ausrüstung?
                                    - Welche Stöcke hast du verwendet, du hattest ja Probleme damit.
                                    - Wie hättest du mit dem USB-Kabel dein Handy geladen? Hattest du eine Powerbank dabei?

                                    Grüße
                                    Erik

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                                    • kunibald
                                      Erfahren
                                      • 15.06.2014
                                      • 153
                                      • Privat

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                                      #98
                                      AW: [US] Alaska - Gates of the Arctic. Leider anders als geplant

                                      Hallo,
                                      Kompaktkameras gibt es auch in wasser- und stossfest. Das erscheint mir die sinnigere Alternative zum wasserdicht verpacken, weil, dann funktioniert fotografieren auch bei Regen und sie ist auch außerhalb der Hülle geschützt.

                                      Die Olympus Tough TG4 hebt sich da bildqualitätsmäßig ein Stückchen von der Konkurrenz ab (meinem Geschmack nach beim Probefotografieren) und hat sich dann bewährt, kostet aber auch 100€ mehr als die anderen.

                                      Ansonsten gibt es noch eine "rugged" Systemkamera mit großem Sensor in stoss- und tauchfest, die Nikon 1 AW1.

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                                      • Mortias
                                        Fuchs
                                        • 10.06.2004
                                        • 1215
                                        • Privat

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                                        #99
                                        AW: [US] Alaska - Gates of the Arctic. Leider anders als geplant

                                        Zitat von kunibald Beitrag anzeigen
                                        Hallo,
                                        Kompaktkameras gibt es auch in wasser- und stossfest. Das erscheint mir die sinnigere Alternative zum wasserdicht verpacken, weil, dann funktioniert fotografieren auch bei Regen und sie ist auch außerhalb der Hülle geschützt.

                                        Die Olympus Tough TG4 hebt sich da bildqualitätsmäßig ein Stückchen von der Konkurrenz ab (meinem Geschmack nach beim Probefotografieren) und hat sich dann bewährt, kostet aber auch 100€ mehr als die anderen.

                                        Ansonsten gibt es noch eine "rugged" Systemkamera mit großem Sensor in stoss- und tauchfest, die Nikon 1 AW1.
                                        Moin Kunibald,
                                        danke für die netten Tips. Ich habe mir im Anschluss der Tour eine Sony RX 100 geholt. Bisher bin ich sehr zufrieden damit. Demnächst geht es damit ab nach Lappland. Dann schaue ich mal, dass ich da etwas sorgsamer auf das Ding acht gebe.

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                                        • Mortias
                                          Fuchs
                                          • 10.06.2004
                                          • 1215
                                          • Privat

                                          • Meine Reisen

                                          AW: [US] Alaska - Gates of the Arctic. Leider anders als geplant

                                          Zitat von Gleitsegelpilot Beitrag anzeigen
                                          Hallo Mortias,

                                          vielen Dank für deinen mutigen Bericht. Ich kann mir nur zu gut vorstellen, dass man lieber einen Bericht veröffentlich nach dem Motto: "Mann was war das wieder eine coole Expedition!"
                                          Allerdings kann man aus einem Bericht wie dem deinen eben auch viel lernen.
                                          Moin Erik,
                                          sorry für die späte Antwort. War in letzter Zeit etwas träger was meine Besuche bei ODS anging. Hab Deinen Post somit erst jetzt gesehen. Nochmal danke für das Lob.

                                          Zu Deinen Fragen:

                                          Zitat von Gleitsegelpilot Beitrag anzeigen
                                          - Wieviel Gramm Proviant hast du pro Tag eingeplant?
                                          Das müssten so um die 600 gr gewesen sein. Für mich waren es zu wenig. Ansonsten habe ich eher so 800 gr.

                                          Zitat von Gleitsegelpilot Beitrag anzeigen
                                          - Du hattest ja nur für 18 Tage Proviant dabei, warst aber 20 Tage unterwegs. 2 Tage gehungert?
                                          Nene, SO blöd hab ich mich dann auch nicht angestellt. Bei den 20 Tagen ist auch noch die Anreise mit bei (Flug etc.). Da habe ich glücklicherweise nicht hungern müssen.

                                          Zitat von Gleitsegelpilot Beitrag anzeigen
                                          - Hast du eine Packliste für deine Ausrüstung?
                                          Jo hab ich. Kann ich auf Wunsch gerne posten. Sie ist allerdings nicht allzu aussagekräftig, da sie eher Basis Informationen enthält. Für mich zum Packen reicht sowas aus, aber für andere Leser mag es nicht allzu informativ sein.

                                          Zitat von Gleitsegelpilot Beitrag anzeigen
                                          - Welche Stöcke hast du verwendet, du hattest ja Probleme damit.
                                          Black Diamond Trail. Hab die Stöcker seit 6 Jahren im Einsatz gehabt und war stets zufrieden mit ihnen. Aber anscheinend war das bei dieser Tour einfach eine zu hohe Belastung für die Dinger.

                                          Zitat von Gleitsegelpilot Beitrag anzeigen
                                          - Wie hättest du mit dem USB-Kabel dein Handy geladen? Hattest du eine Powerbank dabei?
                                          Genau, ich hatte ein mittels AA Batterien betriebes USB-Ladegerät dabei. Das nutzte ich eigentlich um meinen MP3 PLayer unterwegs aufzuladen.

                                          Ich hoffe ich konnte Dir damit weiterhelfen.

                                          Viele Grüße,
                                          Matthias

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