[NP] Annapurna Circuit mit „kurzem“ Abstecher zum Tilicho Lake und Poon Hill

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  • Dorimir
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    • 05.04.2014
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    [NP] Annapurna Circuit mit „kurzem“ Abstecher zum Tilicho Lake und Poon Hill

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Nachdem ich mich hier im Forum so ausführlich über den Annapurna Circuit (meine erste große Tour) informiert habe, habe ich mich nun aufgerafft und endlich einen Reisebericht geschrieben.
    Hier nochmal ein herzliches Dankeschön an alle die mir hier und im Trekkingforum weitergeholfen haben.
    Falls jemand meine Packliste haben möchte, kann ich ihm die gerne zukommen lassen. Auch bei allen sonstigen Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

    Schreib-, Komma-, Zeit- und Grammatikfehler dürfen gerne behalten werden


    Vorabinfos:
    Uns (Jonas und mir (Patrik)) war lange Zeit nicht klar, ob wir die Reise wirklich machen sollten, da uns die Erdbeben im April doch ziemlich erschreckt haben. Nachdem es aber keine neuen Beben mehr gab, haben wir uns entschlossen, die Reise zu machen und ich muss sagen, ich hätte es sehr bereut wenn wir nicht gegangen wären. Viele andere Touristen sind aber dieses Jahr nicht gekommen, da viele Reiseagenturen ihre Reisen abgesagt hatten. Die Nepalesen, mit denen wir gesprochen hatten, haben gesagt, dass dieses Jahr nur ca. ¼ der Touristen da waren. So waren wir ziemlich oft alleine in den Unterkünften, was uns ganz recht war, für die Menschen dort aber ein extremes Problem darstellt, da auf dem Annapurna Circuit die Mehrzahl der Bewohner direkt oder indirekt vom Tourismus lebt. Die Einheimischen hatten sich auch sehr stark über die westlichen Medien aufgeregt, die die Zerstörung in Nepal so pauschalisiert hatten. Auf dem kompletten Annapurna Circuit haben wir, bis auf ein zusammengefallenes Gebäude in Jomsom, keinerlei Schäden gesehen. Ein Einheimischer meinte aber, dass das Gebäude auch zusammengestürzt wäre, wenn sich mal jemand dort angelehnt hätte. Ich weiß, dass es in anderen Gebieten Nepals sehr sehr schlimm ausgesehen hat und wirklich alles zerstört wurde.
    Wir hatten uns dazu entschlossen die Reise ohne Agentur zu buchen, umso Geld zu sparen und ich muss sagen, dass es wirklich nicht nötig ist über eine Agentur, vor allem von Deutschland aus, zu buchen. Wenn man denn wirklich mit einer Agentur laufen möchte, ist die Buchung auch in schätzungsweise 100 Agenturen in Kathmandu ohne Probleme möglich.

    Zur Vorbereitung habe ich mir jeden einzelnen Reisebericht oder sonstige Informationen die ich im Internet fand, durchgelesen
    Wir waren insgesamt 30 Tage in Nepal vom 22.09-21.10. Den Annapurna Circuit mit „kleinem“ Abstecher zum Tilicho Lake und Poon Hill sind wir in 19 Tagen von Besisahar nach Nayapul gelaufen. Was laut Jonas Handy dann ca. 320km und 12.000hm rauf und wieder runter waren.
    Also für unsere erste Tour doch mehr als genug, auch wenn die Rucksäcke mit ca. 14kg eigentlich nicht so extrem schwer waren. Wenn man das Rucksackgewicht aber nicht wirklich gewohnt ist, machen sich auch die zusätzlichen 14kg schon ordentlich bemerkbar.
    Zu Beginn hatten wir noch vor, einen Guide zu engagieren, weil wir beide noch nie eine größere Tour gemacht hatten und auch mit dieser Höhe keinerlei Erfahrungen hatten. (Ich war aber schon von Anfang an eher der Meinung, dass wir die Tour auch ohne Guide schaffen würden) Aber wie ihr schön hört, hatten wir das nur zu Beginn vor.

    Als Karte hatte ich diese Karte:

    http://www.amazon.de/gp/product/B006...XF03JTX3VFQNNF

    die kann man sich aber auch erst in Kathmandu oder in Pokhara kaufen. Diese sind wirklich in jedem Shop, der Karten verkauft, erhältlich. Ich kann die Karte voll und ganz empfehlen und würde auch sagen, dass ohne einen Guide eine Karte nötig ist, vor allem wenn man nicht auf der Straße laufen möchte. Da doch einige Markierungen der NATT-trails nicht wirklich gut zu finden waren, oder es über längere Zeit gar keine Markierungen mehr gab. Einen Extra Reiseführer braucht man meines Erachtens nicht, die Karte ist vollkommen ausreichend.
    Mit Englisch kommt man auf der Runde sehr gut zurecht, es ist aber sicher nicht verkehrt ein paar Worte Nepali zu lernen, da sich die Leute darüber sehr freuen.

    So nun zum Start unserer Reise.
    Unsere Reise hat am 21.09. am Flughafen München begonnen und am 22.09 sind wir, mit einer Zwischenlandung in Abu Dhabi um ca. 18 Uhr in Kathmandu gelandet. Im Flug von München nach Abu Dhabi waren wir doch noch ziemliche Exoten mit unseren Rucksäcken, das hat sich dann aber auf dem weiteren Weg Abu Dhabi – Kathmandu ziemlich geändert und es waren doch ein paar ziemlich außergewöhnliche Gestalten mit im Flieger.
    Als wir dann auf unser Gepäck gewartet haben (war natürlich mal wieder das Letzt, was auf das Rollband kam) habe ich zwei neben mir wartende junge Männer angesprochen, was diese denn in Nepal machen werden. Wie sich dann herausstellte, waren Tom und Lukas ebenfalls da, um den Annapurna Circuit zu laufen und sie wollten auch zum Tilicho Lake.
    Als wir unser Gepäck hatten, entschlossen wir uns erst einmal zusammen nach Thamel (Touristenviertel Kathmandu) zu fahren. Einen Schritt aus dem Flughafen herausgemacht, wurden wir sofort von allen Seiten angesprochen.
    „Cheap taxi“
    „Make you good price“ usw.
    Haben uns dann für irgendein Taxi entschieden und wie sich herausstellte, war der Beifahrer „zufälligerweise“ auch gleich noch Besitzer einer Trekkingagentur. Der Herr bequatschte uns dann die komplette Fahrt bis Thamel, was an diesem Abend fast eine Stunde gedauert hat (max. 10km Strecke), dass er für uns alles organisieren kann (Trekking Permit, Guide, TIMS) und er für uns, seine „good friends“, alles unglaublich günstig macht und auch noch drauflegt bei dem Geschäft.
    Mit Tom und Lukas kamen wir dann immer mehr ins Gespräch und wir kamen auf den Gedanken, die ganze Reise zu viert zu unternehmen. Die beiden haben schon mehrere größere Trekkingtouren unternommen und wollten auf jeden Fall ohne Guide laufen und konnten uns (vor allem Jonas) dann überzeugen, dass wir zu viert auch ohne Guide die Tour ohne Probleme bewältigen würden und ich muss sagen, keiner von uns hat es auch nur eine Sekunde bereut ohne Guide unterwegs gewesen zu sein. Das Problem war jedoch, dass die beiden ein wenig unter Zeitdruck standen und sie am nächsten Morgen schon den Weg zum Startpunkt der Tour nach Besisahar unternehmen wollten. Da es jedoch schon spät am Abend war und laut unserem Reiseführer die Busse nur morgens abfuhren, haben wir das super günstige Angebot für uns, seine „good friends“, angenommen. Dass wir nicht seinen Guide wollten, hat ihn nicht wirklich gefreut und er versuchte uns ziemlich lange zu überzeugen, dass man einen Guide braucht ohne nicht laufen sollte. Wir blieben aber standhaft. Wir haben mit ihm dann aber ausgemacht, dass wir am nächsten Morgen von einem Auto abgeholt werden, zu den Stellen für das Permit und das TIMS gefahren werden und dann noch zu einem Bus gebracht werden, der erst um 11 Uhr losfährt und das alles für nur günstige 90$. Für die beiden anderen hat er auch noch ein Flugticket von Jomsom nach Pokhara organisiert (112$). Da wir aber die Tour zu viert starten wollten und nicht wussten, wie wir sonst alles am nächsten Morgen organisiert bekommen, haben wir das Angebot angenommen. Im Nachhinein kann man sagen, dass wir die Organisation auch alleine hinbekommen hätten und wir am selben Tag auch noch nach Besishar gekommen wären. Aber gut, es hat ja so auch geklappt, wenn auch ein bisschen teurer.
    Wir hatten im Hotel Pariwar übernachtet, dass wir schon von Deutschland aus gebucht hatten, da es eigentlich im Internet ganz gute Bewertungen hatte. Das Hotel kann ich aber beim besten Willen nicht weiterempfehlen. Schmutzig, laut, und das Leitungswasser unglaublich trüb und mit extrem metallischem Geschmack und Geruch. Was aber wirklich gut war, man konnte die Dinge, die man nicht mit auf den Trekk nehmen wollte, kostenlos im Hotel deponieren.
    Das Geld, dass ihr auf der Reise benötigt, müsst ihr in Kathmandu abheben. Ich hatte die Kreditkarte der DKB, mit der hat man keine Auslandsgebühren beim Geldabheben. Nehmt lieber etwas mehr Geld mit, da ihr sonst ziemlich schnell auf dem Trockenen sitzen werdet (mit ca. 20-30€ pro Tag rechnen). Wir mussten Tom und Lukas unterwegs auch Geld leihen, da die Preise die in ihrem Reiseführer standen (10-15€ am Tag) nicht mehr wirklich gestimmt hatten. Ihr könnt jedoch ziemlich viel Geld sparen, wenn ihr kein Wasser kauft sondern das aus den öffentlichen Brunnen nehmt und abends vielleicht nur eine Kanne Tee trinkt und nicht mehrere. Versucht wo es geht, Wasser bei den „Save drinking water stations“ zu kaufen. Das spart Geld und erzeugt keinen Müll. Leider gibt es von den Stationen viel zu wenige um sein Wasser komplett davon zu beziehen.

    Tag 1: 23.09 Kathmandu – Besisahar (760m)
    Überholen kann man immer und überall






    Aber siehe da, das Auto stand bereit und alles hat funktioniert (noch ein Tipp, nehmt mindestens 4 Passbilder mit, die braucht ihr für das TIMS und Permit). Pünktlich um 11 Uhr waren wir an der Busstation und sahen einen kleinen Bus für uns bereit stehen und keine weiteren Gäste. Wir dachten schon „super, viel Platz für uns.“ Das war jedoch ein Trugschluss. Nach und nach kamen immer mehr Nepalis und der Bus wurde voller und voller. Als dann wirklich jeder Platz belegt war, und sogar ein kleiner Hocker in den Zwischengang gestellt wurde, ging die Fahrt los. Im Bus war es doch ziemlich warm und wir haben uns erstmal gut einen abgeschwitzt. Auch mit der Beinfreiheit war es für einen Europäer nicht gerade angenehm. Aber spätestens als die Beine eingeschlafen waren, war das auch kein Problem mehr . In den bisschen über 5 Stunden Fahrt, hat es unser Fahrer geschafft, von keinem einzigen anderen Fahrzeug überholt zu werden und es war doch meistens besser, nicht vorne aus der Frontscheibe zu schauen, sondern sich lieber die Landschaft anzuschauen (wir schätzen mal, dass der Fahrer in seiner Freizeit Rennen fährt oder nicht mehr so sehr am Leben hängt). Ich wusste bis dahin auch nicht, dass man, wenn man kurz hupt, einfach zum Überholen ansetzen kann egal ob Gegenverkehr kommt. Ob das in Deutschland auch klappt? Hier haben wir dann auch das erste Mal gesehen, wie schlecht doch geteerte Straßen wirklich sein können und über welche kleinen Schlaglöcher man sich in Deutschland schon aufregt. Man kann es, sanft ausgedrückt, eine ziemliche Holperfahrt nennen und das ein oder andere Mal ist man auch mal vom Sitz abgehoben. Für Unterhaltung während der Fahrt wurde auch gesorgt. Das Radio wurde bis zum Anschlag aufgedreht und von „Om mani padme hum“ bis „I’m a barbie girl“ kam wirklich alles.

    Sind dann aber wider aller Erwartungen unbeschadet in Besisahar angekommen und haben uns dort erst einmal eine Unterkunft gesucht, da es schon anfing zu dämmern. Das Wetter war ziemlich bewölkt und es regnete.

    Da wir recht früh in der Saison unterwegs waren, machte sich das Ende des Monsuns doch noch ein wenig bemerkbar. In der Unterkunft wurde dann das erste Mal mit lau-kaltem Wasser geduscht und das Hotel war auch das erste Mal mit einer nepalesischen Toilette ausgestattet. Zu Beginn doch etwas gewöhnungsbedürftig, auf so einer Toilette aufs Klo zu gehen, im Laufe der Tour haben wir aber die Form der Toiletten zu schätzen gelernt, da es einfach hygienischer ist, da die Toiletten ja doch nicht ganz so oft gereinigt werden.
    Das Klima im Zimmer war ziemlich schwül-warm und ich habe in dieser Nacht fast gar nicht geschlafen. Jonas hat das nicht wirklich gekümmert und er hat, (wie auf der ganzen Tour) zwei Minuten nachdem wir im Bett waren, geschlafen.

    Tag 2: 24.09 Besisahar (760m; 9Uhr) – Ngadi (930m; 15Uhr)
    Die Reise beginnt




    Am nächsten Morgen gab es für mich das erste und einzige Mal Porridge zum Frühstück. Hatte das bisher auch in Deutschland noch nie gegessen und muss sagen, dass ich es auch in Deutschland nicht nochmal essen werde (die anderen drei fanden es super) . Außerdem gab es noch einen Appelpancake, an die habe ich mich während der Reise dann eher gehalten.



    Als Tagesproviant haben wir uns Plain und Tibetean Bread mitgenommen.
    Also dann das erste Mal den Rucksack auf den Rücken und los geht’s. Jedoch war nach 100m unsere Wanderung schon wieder fürs Erste vorbei. Die Meldestation für die Trekker wollte uns erst einmal registrieren. Also Rucksack wieder runter und TIMS und Permit gesucht, was schlauerweise nicht oben im Rucksack eingesteckt war, sondern schön weit unten. Also durfte ich erstmal meinen halben Rucksack auspacken, bis ich endlich dran kam. Nach der Registrierung, ging es aber wirklich los jetzt.
    Das Wetter war bedeckt, was wir erst einmal ziemlich schade fanden, weil man den Himmel nicht sehen konnte. Trotzdem war es sehr schwül und warm.
    Im Nachhinein muss ich sagen, Gott sei Dank war es bewölkt. Denn mir war nicht klar, wie stark ein Mensch schwitzen kann. Ich würde es mal mit einem Saunabesuch vergleichen. Ich möchte nur sagen, die ersten 3 Wandertage habe ich täglich 5l getrunken und war nicht ein einziges Mal pinkeln. Man kann sich ca. vorstellen, wie stark ich transpirierte und wenn hier jetzt noch die Sonne geschienen hätte, wäre ich wahrscheinlich zerschmolzen.
    Die Landschaft war subtropisch und geprägt von Reisterrassen, Bambussen, Bananenstauden und Farnen und war wirklich wunderschön.



    Hier hörten wir dann auch das erste Mal. ein unglaublich lautes und nerviges Geräusch (wir dachten zuerst es wäre irgendwo eine Turbine). Wie wir irgendwann später dann mal herausbekommen haben, war es das Zirpen einer Grille. Gegen dieses Geräusch können die deutschen Grillen aber wirklich einpacken.
    Da den ganzen Tag keine Sonne schien, haben wir gedacht, dass man sich dann ja auch nicht eincremen muss. Naja man kann sagen, war ein Trugschluss. Haben uns den Nacken, die Beine und die Arme ganz ordentlich verbrannt. Aber was soll ich sagen, aus Fehlern lernt Man(n) und ab diesem Tag cremten wir uns immer ein.
    Da wir von Anfang an die Straße so gut es geht meiden wollten, haben wir zu allererst einmal über den Marsyandi River und unsere erste (von vielen) Hängebrücken gemusst.



    Die Hängebrücken schwanken beim darüber gehen zwar ziemlich (vor allem wenn man es auch noch ein wenig provoziert ), aber sie waren alle in einem wirklich ausgezeichneten Zustand.



    Sind dann an Baujkhet vorbei und haben den Bhackok Khofa überquert und sind dann unseren ersten (und nicht den letzten) Umweg gelaufen, der uns ein wenig auf die Höhe in ein sehr schönes Ort führte.







    So wurden wir für den Umweg fürstlich entlohnt. Sind dann weiter nach Lete und dort haben wir unsere erste Markierung des NATT-Trails gefunden (waren also doch nicht schon verirrt).



    Weiter ging es durch Bhulbhule durch und nach Ngadi. Die Chinesen bauen hier einen Damm und haben den schönen Wanderweg in eine Schlamm- und Dreckpiste verwandelt.





    Außerdem fahren ununterbrochen LKWs, von früh morgens bis spät in die Nacht. Auch ein nicht sehr vertrauenserweckender Tunnel wurde von den Chinesen in den Berg gegraben. Der Staudamm wird kurz hinter Ngadi gebaut und soll einmal zur Stromversorgung genutzt werden. Der Staudamm und die ganzen Baustellen zerstören ziemlich die Landschaft, was für uns Trekker schade ist, für die Einheimischen sorgt es aber doch auch dafür, eine gesicherte Stromversorgung zu haben.
    Kurz vor unserer Unterkunft begann es dann zu Regnen. Wir kamen in dieser Nacht im Holiday Trekking Launch Resort unter. Die Unterkunft hat einen schönen Garten. (Die Übernachtungskosten betrugen auf der kompletten Tour zwischen kostenlos und maximal vier Euro pro Zimmer.) Wir dachten dann erst einmal, lasst uns doch ein kleines Bad im Fluss nehmen. Da wussten wir leider noch nicht, dass der Staudamm weiter oben gebaut wurde. Das hat dann aber am nächsten Morgen auch das extrem dreckige Wasser erklärt. Die hot shower in der Unterkunft war zwar nicht wirklich hot, das hat bei den Temperaturen aber auch nicht wirklich was ausgemacht.
    Über Nacht haben wir versucht unsere vom Tag vollgeschwitzten Klamotten ein wenig vor dem Zimmer zu trocknen.



    Da es aber nachts irgendwann noch einmal ziemlich geregnet hatte und das leider auch noch schön unter unser Vordach des Zimmers, hat es mit dem Trocknen nicht ganz so gut geklappt wie wir uns das vorgestellt hatten.
    Abends gab es dann das erste Mal Dal Bath.



    Dal Bath ist das nepalesische Nationalgericht, bestehend aus Reis, Linsensuppe, Gemüse, Kartoffelcurry und Dal, der knusprigen Brotscheibe. Großer Vorteil bei Dal Bhat, man bekommt immer Nachschlag, wird so auch immer satt und es ist extrem günstig. Allerdings dauert die Zubereitung mindestens eine Stunde. Wenn ihr also mit Guide unterwegs seid und er sein Dal Bhat zu Mittag möchte, macht euch auf längere Wartezeiten gefasst
    Abends gab es des Öfteren mal einen Stromausfall, sodass wir das erste Mal. Unsere Stirnlampen brauchten, wie noch ziemlich oft auf unserer Reise. Zum Glück hatte ich ein UNO Spiel eingepackt. Das hat uns doch so manchen Abend versüßt.
    Ich habe leider wieder ziemlich schlecht geschlafen, da mein Luxuskörper noch die europäischen Betten gewohnt ist und sich noch nicht an die Bretter mit 2cm Schaumstoffmatratze gewöhnt hat.

    Tag 3: 25.09 Ngadi (930m; 10Uhr) – Jagat (1.300m; 17:30Uhr)
    Abkürzungen sind nicht immer kürzer




    Nach einer nicht wirklich erholsamen Nacht aufgestanden und erstmal in die „getrockneten“ (hat wegen dem Regen ja nicht so toll geklappt das Trocknen) Klamotten vom Vortag gestiegen. Leider sind meine Volllederstiefel über die Nacht auch nicht wirklich trocken geworden (obwohl die im Zimmer gestanden sind). Ich glaube für Extremschwitzer sind die vielleicht nicht das Beste .



    Der Vorteil ist aber wirklich, ich konnte meine Schuhe den kompletten Urlaub im Zimmer trocknen, denn gestunken haben weder die Schuhe, noch die Socken. Das konnte man leider von den Membranschuhen meiner Mitwanderer nicht behaupten
    Sind dann von Ngadi, über Bahundana nach Ghermu, bei Syange über den Fluss und einen ziemlichen Anstieg hinauf nach Jagat. Die Wege auf dem Annapurna Circuit sind ein ständiges Auf und Ab.



    Haben heute versucht eine Abkürzung zu nehmen, es ist aber bei dem Versuch geblieben.



    Zu Beginn war der Weg der Abkürzung noch ziemlich ausgetreten und klar sichtbar, wurde dann aber nach und nach immer schlechter. Nach ungefähr einer halben Stunde den Berghang entlang, war der Weg plötzlich zu Ende und wir standen vor einem Abhang, da hieß es dann wieder umdrehen. Das war dann auch die einzige „Abkürzung“ des Urlaubs.





    Übernachtet haben wir in der Tibetean Lodge, welche sehr zu empfehlen ist.
    Sind zwar erst zwei Tage gelaufen, aber war schon ziemlich kaputt. Könnte aber auch daran liegen, dass ich bisher maximal 3h pro Nacht geschlafen hatte. Hätte vielleicht aber auch vor dem Urlaub ein bisschen mehr trainieren sollen
    Zuletzt geändert von Dorimir; 09.02.2016, 07:33. Grund: Bilder eingefügt

  • Dorimir
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    #2
    AW: Annapurna Circuit mit „kurzem“ Abstecher zum Tilicho Lake und Poon Hill

    Hm irgendwas mache ich wohl bei den Bilder falsch.
    Könnte mir schnell jemand erklären wie man die richtig einstellt?

    Habe es herausgefunden

    Gruß
    Zuletzt geändert von Dorimir; 07.02.2016, 22:41.

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    • Riffy09
      Gerne im Forum
      • 31.10.2013
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      #3
      AW: [NP] Annapurna Circuit mit „kurzem“ Abstecher zum Tilicho Lake und Poon Hill

      Toller Bericht bis hier hin! Bin jetzt im Mai in Nepal und habe auch vor mir den Annapurna Circuit mal genauer anzuschauen! Wäre auch an deiner Ausrüstungsliste interessiert.. Ich warte gespannt auf die Fortsetzung

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      • Dorimir
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        #4
        AW: [NP] Annapurna Circuit mit „kurzem“ Abstecher zum Tilicho Lake und Poon Hill

        Danke für die positive Rückmeldung.
        So dann geht's hier jetzt die nächsten vier Tage weiter.
        Was hab ich mir da nur angetan einen Reisebericht zu schreiben, dass ist doch weit mehr Arbeit als gedacht




        Tag 4: 26.09 Jagat (1.300m; 9:30Uhr) – Dharapani (1.860m; 17:30Uhr)
        Der Tag der Blutegel




        Nach einer weiteren ziemlich wachen Nacht (es war einfach immer noch zu warm, um zu schlafen) ging es am Morgen um halb 10 Uhr los. Es ist immer noch bewölkt und subtropisch. Nach Jagat, sind wir links von der Straße abgezweigt und sind einen kleinen Umweg mit ein paar Höhenmeter gelaufen.



        Daraufhin ging es nach Chamje , haben den Fluss gequert und auf der anderen Talseite ging es weiter hoch nach Lattele.


        Der gelbe Strich ist die Straße auf der anderen Talseite. Man sollte seinem Fahrer hier schon vertrauen.



        Auf dem Weg dahin sahen wir auf einem kurzen Stück auch jede Menge sehr schöne Echsen.



        Die sind in meiner Erinnerung jedoch etwas in Vergessenheit geraten weil…
        Hier ging die Plage dann los. Zuerst unbemerkt und leise.
        Es war ungefähr so:
        Es juckte mich unter meinen Socken und ich habe mich gekratzt und dabei einen ziemlichen weichen Hubbel unter meiner Socke gespürt. Ich habe dann erschrocken die Socke zur Seite gemacht und was sah ich da?
        Vier schwarze Würmer haben sich an meinem Fuß festgesaugt. Ich habe dann gleich mal den anderen geschrien und ihnen gesagt, dass ich Blutegel an den Füßen habe. Haben dann ziemlich schnell gemerkt, dass ich nicht der Einzige mit Blutegeln an den Füßen war, sondern sie schon bei allen an den Füßen saßen. Haben sie dann von der Haut weggezogen, und es hat schön angefangen zu bluten. Als dann alle Blutegel entfernt waren, ging der Aufstieg weiter. Diesmal aber mit einem genaueren Blick auf den Boden und siehe da: Wirklich überall sah man diese kleinen Würmer, wie sie sich gestreckt haben, wenn man darüber lief. Sah wirklich etwas unheimlich aus, wenn man mit den Schuhen knapp darüber stieg. Aber egal wie man auch versucht hat an keinem der kleinen Biester hängen zu bleiben, sie fanden immer einen Weg auf die Schuhe. Habe an diesem Tag so ca. 30 Stück von meinen Schuhen geklaubt und 7 Stück von den Füßen gezogen.



        Kurz vor Tal, hat die Plage dann aufgehört und das Klima hat sich komplett verändert. Es sah nun eher aus wie in den Alpen. Es gab Nadelbäume, es war kühler und vor allem, es war nicht mehr so schwül. In Tal machten wir dann auch eine Mittagspause, es gab Nudelsuppe und wir versorgten unsere verbissenen Füße. Bei Tom wollte es gar nicht wieder aufhören zu bluten und wir mussten seinen Fuß ein wenig verbinden.



        Sind dann nach Tal wieder über den Fluss und auf der Straße bis nach Dharapani und sind dort im Tibetean Guesthouse eingekehrt. Eine sehr schöne Lodge, mit relativ weichen Betten. Könnte aber auch daran gelegen haben, dass ich die letzten Tagen einfach so schlecht geschlafen habe, dass die Betten mir jetzt endlich einmal weicher vorkamen :-)



        Hier habe ich dann auch das erste Mal halbwegs schlafen können. War an diesem Abend ziemlich kaputt und am nächsten Tag sollte es bis nach Bhratang gehen, um ein wenig Zeit rauszulaufen, da Tom und Lukas einen recht strammen Zeitplan hatten und wir lieber am Anfang der Reise noch ein paar Meter machen wollten, da keiner wusste wie er auf die Höhe reagieren wird.





        Tag 5: 27.09 Dharapani (1.860m; 8:00Uhr) – Dhikur Pokhari (3.060m; 18:45Uhr)
        Glaube nie einem nepalesischen Polizisten, sonst kann der Weg weit werden




        An diesem Tag wollten wir sowieso ein gutes Stück weiter wie die normale Tagesetappe gehen, um einen Tag reinzulaufen. Dadurch hatten wir uns einen Reservetag verschaft.
        Die normale Tagesetappe wäre bis Chame und wir wollten eigentlich bis Bhratang weiterlaufen, um dort zu schlafen. Leider klappt aber nicht immer alles so, wie man sich das so vorstellt.
        Der Tag entwickelte sich zu einem der anstrengendsten Tage der ganzen Reise.



        Um 6Uhr standen wir auf und um 8 liefen wir dann wirklich los. Sind dann zuerst nach Toche und Tacke (2.340m) gelaufen auf einem wirklich wunderschönen Höhenweg mit satten Blumenfeldern, den man sich nicht entgehen lassen sollte.





        Hätte auch ohne Probleme irgendwo in den Alpen sein können. Es gab hier mal wirklich gar keinen Müll der herumgelegen ist, was für das, was ich in Nepal gesehen hatte, schon ein echtes Highlight ist.
        Daraufhin ging es runter nach Danahuya (2.180m) und dann wieder rauf nach Timang (2.750m).



        Seit Timang ging der Weg ausschließlich auf der Straße weiter, in einem ständigen Auf und Ab, bis zu unserem endgültigen Tagesziel. Auf diesem Weg herrschte dann wieder der reinste Urwald.



        Da wir jetzt aber eigentlich schon so schön nah an unserer eigentlichen Übernachtungshöhe waren, ging es jetzt erst mal wieder runter nach Tanchowk (2.400m) nach Koto und dann nach Chame. Hier wäre eigentlich die normale Tagesetappe zu Ende gewesen, wir wollten ja aber noch ein Stück weiter laufen, um ein wenig Zeit gut zu machen.





        Chame ist die Verwaltungssitz der Region Manang und wenn einem hier noch auffällt, das einem Ausrüstung fehlen sollte, kann er hier alles nachkaufen. Jonas und ich haben uns hier auch noch mit Nüssen und anderem Futter für unterwegs eingedeckt, um Tom und Lukas nicht ihren ganzen Vorrat wegzuessen.
        In Chame fragten wir auch extra noch einmal bei einem Polizisten nach, ob es in Bhratang wirklich eine Unterkunft zum Übernachten gibt, was dieser bejahte. Also ging es von Chame dann weiter nach Bhratang (2.850m), wo es laut der Karte und der Auskunft des Polizisten eine Unterkunft geben sollte. Nur dem war nicht wirklich so. Als wir in Bhratang ankamen, war alles was wir vorfanden ein ziemlich gruseliges Teehaus, in dem wir aber nicht übernachten konnten und laut den Besitzern gab es auch sonst keine Unterkunft in Bhratang. Die Stimmung war am Ende. Eigentlich konnte und wollte keiner mehr auch nur noch einen Schritt laufen. Waren zu dem Zeitpunkt schon fast 10h unterwegs und es fing langsam an zu dämmern. Haben uns dann überlegt, ob wir uns irgendwo in eine der zahlreichen leeren Hütten abseits der Straße legen und dort die Nacht verbringen sollten. Den Gedanken haben wir dann aber recht schnell wieder verworfen und haben uns dazu entschlossen noch nach Dhikur Pokhari (3060m) zu laufen und dort dann hoffentlich einen Schlafplatz zu finden. Ich gönnte mir zur Stärkung noch eine Cola und dann ging es los.
        Zu rechter Hand tat sich sehr schnell ein wahnsinniger Steilhang auf, welcher die Wetterscheide des östlichen Annapurnagebiets ist.



        Der Hang ist knapp über 1500m hoch und wirklich beeindruckend. Leider wurde es sehr schnell dunkel und wir mussten mit unseren Stirnlampen weiterlaufen. Irgendwann konnten wir dann vor uns endlich ein Licht ausmachen und hatten die Unterkunft erreicht. Wir waren alle so froh, das wir endlich da waren, denn die 1.200hm die es eigentlich nur vom Anfangs- zum Zielort waren, waren durch das ständige Auf und Ab gut auf das doppelte bis Dreifache angewachsen. Das Schönste war aber, dass es in dieser Unterkunft das erste Mal eine Dusche mit wirklich heißem Wasser gab (Durchlauferhitzer) und wir an diesem Abend unser bestes Dal Bath des kompletten Urlaubs gegessen haben (vielleicht lag das aber auch nur an der Erschöpfung, dass das Dal Bath so super lecker war :-) ).





        Das Wetter war schon deutlich kühler, was zum Schlafen einfach perfekt war. Meinen Schlafsack habe ich bis dahin aber immer noch nicht gebraucht, da ich eigentlich immer die zur Verfügung gestellten Decken verwendet habe.
        Wir entschlossen uns am nächsten Morgen bis 8Uhr auszuschlafen und dann gemütlich nach Nawal zu laufen.



        Tag 6: 28.09 Dhikur Pokhari (3.060m; 9:15Uhr) – Nawal (3.660m; 16:30Uhr)
        So leicht geht’s also mit der Höhenkrankheit!!!





        Ab diesem Tag waren wir in Bereichen, in denen die Höhenkrankheit so langsam eintreten kann. Dies ist ab ca. 3.000m der Fall. Ab diesem Zeitpunkt sollte man am Tag noch maximal zwischen 300 und 500hm höher schlafen als in der Nacht davor, um den Körper an die Höhe zu gewöhnen. Es gibt kein Mittel gegen die Höhenkrankheit, außer langsam an Höhe zu gewinnen und den Körper so daran zu gewöhnen. Die Medikamente, die es gibt, helfen nur die Symptome verschwinden zu lassen, dem Körper geht es aber weiterhin scheiße und wenn dann nicht abgestiegen wird, sondern weiter auf, kann dies zum Tod führen. Diesen Rat haben nicht alle, die wir noch auf der Reise treffen werden beherzigt, wir leider an diesem Tag auch nicht so wirklich, aber dazu später noch mehr.
        Der Tag sollte eine relativ entspannte Tour werden und so ging es um 9:15Uhr dann los. Heute hatten wir das erste Mal Sonnenschein und wir konnten die Wand, an der wir gestern nur noch stumpf vorbei gelaufen waren, in ihrer vollen Pracht bewundern.



        Wir haben dann auch sehr schnell herausgefunden, was es mit dieser Wetterscheide auf sich hat.
        Das Wetter hat sich ab hier total verändert. Wo es davor noch feucht war, wurde es nun extrem trocken. Probleme mit dem Schwitzen hatten wir ab diesem Zeitpunkt für längere Zeit nicht mehr. Die Luft war so trocken, das wir die ersten Tage immer zugeschwollene und blutige Nasenschleimhäute hatten, bis wir uns daran gewöhnten.



        Liefen dann zuerst einmal nach Upper Pisang.








        Von dem kleinen musste man einfach ein paar Bilder machen.



        Danach ging es erst einmal ca. 400m hoch nach Ghyaro auf 3.670m. Was soll ich sagen, es war eine ziemliche Plackerei und man merkte die Höhe langsam ganz gewaltig. Relativ langsames Vorwärtskommen und einen Puls bei jenseits der 180. Den Aufstieg machte jeder für sich, sodass jeder sein eigenes Tempo gehen konnte. Mich hat zusätzlich mein Hörbuch sehr unterstützt (Danke nochmal an George R.R. Martin), da man dadurch doch schön von der Anstrengung abgelenkt wurde. Wir haben alle versucht sehr viel zu trinken, da wir gelesen hatten, dass dies sich positiv gegen die Höhenkrankheit auswirkt. Als wir oben waren, ging es allen gut (wir wussten noch nicht, dass der Körper ein wenig Zeit benötigt, bis die Höhenkrankheit einsetzt). Haben hier dann den besten Apfelkuchen der kompletten Reise gegessen, mit super viel Zimt. Leider weiß ich nicht mehr wie der Laden hieß. Aber er wurde von einer sehr alten Frau gebacken und auf der Terrasse lagen mehrere Ziegenschädel.



        Vielleicht weiß ja jemand wie der Laden heißt?
        Hier oben war es ziemlich windig und es hat das erste Mal auf der Reise komplett aufgeklart. So hatten wir dann auch einen super Blick auf den Annapurna II, III und IV.



        Das war ein wirklich unbeschreiblicher Anblick diese Riesen mit eigenen Augen zu sehen und kann beim besten Willen nicht mit Worten beschrieben werden. Nach der Mittagspause ging es weiter nach Nawal, wo wir die Nacht im super schönen und neu renovierten Himalaya Hotel verbrachten. Auf dem Weg nach Nawal konnten wir noch einen kurzen Blick auf Humde mit seinem Flughafen erhaschen.





        In der Unterkunft gab es dann auch mal wieder Strom um unsere Kameras, Ebookreader und ähnliches wieder aufladen zu können. In der Sonne war es auch auf 3.660m immer noch so warm, dass ich im T-shirt unterwegs war. Sobald diese aber weg war, kühlte es sehr schnell ab. Dies war unsere erste Nacht mit Nachtfrost.



        Im Essensraum wurde für uns ein Feuer entzündet und wir schliefen schon fast ein, bis wir das Abendessen hatten.


        Hier wurden dann auch das erste Mal seit dem Beginn unserer Reise meine Schuhe über Nacht wieder trocken, Was eine wirklich Wohltat am nächsten Morgen war



        Oft ging es ab ca. 17Uhr los, ob wir denn schon Abendessen können um dann endlich ins Bett zu dürfen. Haben dann aber meistens versucht es wenigstens bis späte 18Uhr hinauszuzögern :-) und dann schliefen wir meistens schon so halb bis wir unser Abendessen hatten und waren dann um ca. 20Uhr im Bett. Ich habe dann meistens noch ein paar Seiten gelesen, Jonas hat sich eigentlich immer hingelegt und eine Minute später geschlafen und wurde das nächste Mal 10 Stunden später am Morgen wach.
        Leider stellte sich nun, als wir uns in der Lodge einrichteten, eine schwache Form der Höhenkrankheit bei Lukas ein. Er hatte Kopfschmerzen, ihm war schlecht, hatte keinen Hunger und sah wirklich nicht gut aus. Wir machten uns ziemliche Sorgen um ihn und haben uns dann dazu entschlossen, sollte es während des Abends oder in der Nacht nur ein klein wenig schlechter werden, steigen wir wieder ein Stück ab. Die Symptome der Höhenkrankheit gingen dann aber über Nacht zurück und wir konnten die Nacht in der Himalaya Lodge verbringen. Trotzdem hatte uns das Erlebnis doch ziemlich geschockt und wir waren uns nicht ganz sicher, ob wir es wirklich in der vorhanden Zeit von Tom und Lukas schaffen würden den Tilchio Lake und danach noch die Passüberquerung zu machen. Da wir am nächsten Tag aber in Manang schlafen wollten, mussten wir uns dort erst einmal keine Gedanken mehr über die Höhenkrankheit machen, da Manang 120m tiefer als Nawal liegt.


        Tag 7: 29.09 Nawal (3.660m; 8:30Uhr) – Manang (3.540m; 15:00Uhr)
        Der Scheideweg: Tilchio Lake oder direkt zum Pass




        Am Morgen ging es zum Glück allen wieder gut und wir machten uns nach dem Frühstück auf den Weg Richtung Manang. Das Wetter war einfach Spitze, es war keine Wolke am Himmel. Aber solange die Sonne noch nicht da war, war es ziemlich kalt. Das hatte sich dann aber schnell geändert und in der Sonne konnte man sehr schnell wieder im T-shirt laufen.





        Sind zuerst Richtung Braga gelaufen.



        Es war trocken wie in einer Wüste und man lief in einer ca. 10cm dicken Staubschicht auf der Straße. Entsprechend sah auch unsere ganze Kleidung aus.







        Wir wollten uns in Braga eigentlich ein Kloster anschauen, dass angeblich (lt. Reiseführer) um 11Uhr öffnen sollte. Haben dann vor den Toren 1h lang gewartet, als um halb 12 jedoch immer noch niemand geöffnet hatte oder auf unsere Rufe reagierte, gingen wir leicht entnervt weiter Richtung Manang.



        Hier kamen wir dann um 15Uhr an. Ich muss sagen, der neue Stadtteil Manangs, wo die ganzen Unterkünfte stehen, ist wirklich hässlich. Riesige Bauten, eine neben dem anderen. Haben uns dann einfach irgend eine der Unterkünfte genommen.


        In unserer Unterkunft hatten wir ein extrem modernes Badezimmer. Man konnte Duschen, aufs Klo und sich auch noch die Zähne putzen und das alles gleichzeitig

        Wir gingen dann noch ein Weilchen in der Altstadt von Manang spazieren und besprachen, wie es nun weitergehen sollte. Wir einigten uns recht schnell den Weg zum Tilchio Lake einzuschlagen und uns so besser für den Passtag zu akklimatisieren und den See, den wir bisher nur im Internet gesehen hatten, wirklich live zu sehen.
        Hier in Manang meldeten wir uns auch noch einmal zu Hause und sagten, dass wir uns die nächste Woche nicht melden würden, bis wir den Pass überquert haben.




        Tag 8: 30.09 Manang (3.540m; 10:30Uhr) – Khangsar (3.734m; 12:30Uhr)
        Man sollte nicht immer dem Reiseführer die Unterkunftswahl überlassen




        Sind an diesem Morgen erst sehr spät losgekommen, weil gewisse Personen aus unserer Gruppe nicht aus den Federn kamen. Hat aber nicht wirklich was ausgemacht, da wir an diesem Tag nur ein extrem kurzes Stück bis nach Khangsar gelaufen sind.








        Zeitlich wäre es auch gut möglich gewesen, zum Tilchio Base Camp zu laufen, wir wollten dies aber Aufgrund des starken Höhenunterschiedes nicht machen. Hatten unsere Sachen, dann in der vom Reiseführer als Geheimtipp beschriebenen Lodge gelassen und sind noch ein gutes Stück Richtung Tilchio BC gelaufen, um auf über 4000m zu kommen und auf dieser Höhe ein wenig zu bleiben, dass wir dann im BC und am folgenden Tag am See kein Problem mit der Höhe haben würden.



        Wir freuten uns alle schon riesig, endlich am See anzukommen und die „Great Wall“ zu bestaunen. Auch ohne Gepäck war es eine ziemliche Plackerei bis auf unsere Akklimatisierungshöhe (für diesen Tag) und mir graute es schon vor dem Tag, an dem wir die 900hm zu See aufsteigen würden. Die Luft hier oben war so trocken, dass meine Nase komplett zu war. Haben dann auf ca. 4100m eine Stunde verbracht und konnten erste Blicke auf den morgigen Weg und den Weg hinauf zum Tilchio Lake erhaschen. Hier erreichten die anderen drei dann auch ihren bisherigen Höhenrekord.



        Sind dann anschließend wieder zurück zu unserer Unterkunft in Khangsar.
        Hier waren wir dann recht früh und spielten ungefähr 50 Runden Uno. Leider weiß ich den Namen der Unterkunft nicht mehr. Aber das ist wirklich die einzige Unterkunft der Tour gewesen, die ich niemandem empfehlen würde. Die Zimmer und Betten waren extrem dreckig und dies war auch die einzige Nacht, in der ich den Schlafsack genutzt habe, weil ich nicht unter der dreckigen Decke liegen wollte. Leider kamen am Abend dann noch einige Freunde des Lodgebesitzers vorbei und veranstalteten bis spät in die Nacht einen ziemlichen Radau, was uns an diesem Tag nicht sehr gelegen kam, da wir am nächsten Morgen früh los wollten, da man die „Landslidearea“ zwischen Khangsar und Tilchio BC morgens hinter sich bringen sollte. Da dann die Chancen für einen Steinschlag geringer sind, als wenn die Sonne schon voll auf den Hang scheint.



        Kann mir vielleicht jemand sagen, wie ich es hinbekomme, dass die Bilder die hochkant aufgenommen wurden nicht um 90° gekippt dargestellt werden? Wäre super Danke
        Zuletzt geändert von Dorimir; 09.02.2016, 07:39.

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        • MMueller
          Erfahren
          • 09.06.2014
          • 210
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: [NP] Annapurna Circuit mit „kurzem“ Abstecher zum Tilicho Lake und Poon Hill

          Sehr schöner Reisebericht ! !
          Vielen Dank.

          Kannst Du mir auch Deine Packliste schicken - Danke !

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          • Dorimir
            Erfahren
            • 05.04.2014
            • 183
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [NP] Annapurna Circuit mit „kurzem“ Abstecher zum Tilicho Lake und Poon Hill

            Tag 9: 01.10 Khangsar (3.734m; 7:10Uhr) – Tilicho Base Camp (4.150m; 12:00Uhr)
            Nicht ins Rutschen kommen!




            Hatten alle eine extrem schlechte Nacht, da die Nepalis in der Lodge leider sehr laut waren. Waren dann am Morgen doch alle relativ genervt von dieser Unterkunft. Sind dann um kurz nach 7Uhr los zum BC.



            Die erste Stunde hatten wir den gleichen Weg wie am Vortag (bei unserem Akklimatisationsabstecher) zu laufen.







            Dann ging es weiter zur „Landslidearea“. Diese war wirklich super schön. Ein schmaler Weg inmitten eines riesigen Steilhangs. Über einem gute 500m Hang und nach unten dasselbe. Ein unvergesslicher Anblick. Gingen durch diesen Bereich recht zügig, immer mit einem Auge den Hang oberhalb von einem beobachtend und mit beiden Ohren auf verdächte Geräusche lauschend. Haben zum Glück keine Steine abgehen sehen, als wir den Hang überquert hatten.









            Dann ging es noch um eine Kurve und vor uns sahen wir schon das Tilchio Base Camp auf 4150m.



            Hier gibt es bisher nur eine Unterkunft, in der sich alle, die zum Tilchio Lake wollen, treffen. Entsprechend voll war es auch, was fast zur Folge gehabt hätte, dass wir keine Zimmer mehr bekommen hätten. Konnten dann aber noch die letzten zwei vorhandenen abstauben. Eine Gruppe Chinesen, welche nach uns ankam, mussten im Essensraum auf dem Boden schlafen. Das Basecamp war die einzige Unterkunft der kompletten Tour, die über kein elektrisches Licht im Zimmer verfügte. Derzeit wird aber eine weitere Unterkunft gebaut, da in der Hauptsaison noch viel mehr Leute hier am See unterwegs sind und die Lodge ja jetzt schon überfüllt war.
            Wir haben uns dann noch ein bisschen auf den Weg gemacht und sind noch ein paar Höhenmeter Richtung See gelaufen, um in der Nacht besser schlafen zu können (go high, sleep low). Hier sahen wir dann auch das erste Mal eine Herde Yaks, die es gar nicht so lustig fanden, fotografiert zu werden und wir konnten einen ersten Blick auf die Great Wall werfen.







            Noch mal kurz zurück zu der Gruppe Chinesen. Diese sind bis Manang mit dem Auto gefahren worden und dann in einem Rutsch zum Tilchio Basecamp gelaufen. Entsprechend ging es einigen von ihnen dann auch. Einer hat sich sofort, als sie in der Unterkunft ankamen zum Schlafen hingelegt und wurde eigentlich nur wach, um sich wieder zu übergeben. Auch den meisten anderen der Chinesengruppe ging es nicht wirklich gut, sie gingen aber trotzdem am nächsten Morgen hoch zum See. Wem sein Leben nichts wert ist, der sollte es genauso machen. Denn angeblich sterben allein am Annapurna Circuit 20 Personen pro Jahr (das wurde uns auf jeden Fall erzählt), die nicht auf Ihren Körper hören und trotz Höhenkrankheit weiterlaufen.
            Hier oben konnte man, seit diesem Jahr dann auch, wieder einmal richtig heiß duschen (auf jeden Fall solange es Gas gab, stimmt‘s Tom ) da es mal wieder eine Dusche mit Durchlauferhitzer gab. Das war wirklich mal wieder eine Wohltat, nach den letzten staubigen Tagen. Im Jahr davor gab es nur einen Schlauch mit kaltem Wasser, an dem man sich waschen konnte.
            Leider sah der Wetterbericht für den nächsten Tag alles andere als gut aus. Es hatte sich schlechtes Wetter angekündigt. Wir wollten, sollte das Wetter wirklich schlecht werden, einen Tag im BC verbringen und es dann am nächsten Tag noch einmal probieren zum See zu kommen.
            Am Abend wurde im Essensraum kräftig mit Yakdung eingeheizt, was ein kräftiges und würziges Aroma versprüte.
            Wir beschlossen dann noch am nächsten Morgen den Sonnenaufgang (sollte er bei dem schlechten Wetter denn kommen) an der Great Wall zu verbringen. Da wir uns diesen (zu Recht) unvergesslich vorstellten. Als es dunkel wurde, gingen wir noch nach draußen, um ein wenig den Nachthimmel zu bestaunen. So viele Sterne wie an diesem Abend hatte ich noch niemals gesehen und auch die Milchstraße konnte ich noch nie so deutlich erkennen. Es ist schon wirklich was anderes, wenn in weitem Umkreis kein elektrisches Licht den Nachthimmel erhellt. Leider konnte meine Kamera das nicht mal mit einer Minute Belichtung anständig sichtbar machen.
            Sind dann relativ früh (also noch früher als sonst ) ins Bett, da um 4:30Uhr die Nacht rum war. In dieser Nacht geschah dann das Unfassbare. Ich schlief schon so halb und plötzlich hörte ich ein leises Rascheln. Zuerst dachte ich mir nicht viel. Als es dann aber nicht aufhörte, suchte ich meine Stirnlampe und was sah ich da! Etwas braunes Kleines mit einem langen Schwanz war dabei meine PickUps anzufressen, die ich seit 8 Tagen, etlichen Kilometern und Höhenmetern mit mir herumgetragen hatte, um sie am nächsten Tag oben am See als Belohnung zu essen. Ich konnte die Maus aber nicht zur Rede stellen, da sobald ich sie angeleuchtet hatte, sofort verschwunden war und ich konnte mir den Schaden genauer anschauen. Gott sei Dank, nur eins der vier PickUps am Rand angeknabbert. Das war zu verschmerzen Jetzt hatten wir so ziemlich jeden Hausbesucher hinter uns, Kakerlaken in der ersten Nacht, mehrere Geckos und nun eine Maus.
            Die Riegel wurden daraufhin „anknabbersicher“ verpackt und ich machte mich wieder ans Schlafen. Natürlich hat von all dem Jonas mal wieder nichts mitbekommen. :-)


            Tag 10: 02.10 Tilicho Base Camp (4.150m; 4:45Uhr) – Tilicho Lake (4920m; 10:00Uhr) – Tilicho Base Camp (4.150m; 13:30Uhr)
            Am Ziel des „kurzen“ Abstechers




            Um 4:30Uhr war die Nacht dann zu Ende und als wir aus dem Zimmer schauten, wolkenloser Himmel. Was für ein Glück und der Beweis, Wetterberichte sind doch überall gleich zuverlässig
            Hatte in dieser Nacht das erste Mal meinen Schlafsack als Decke verwendet, weil es temperaturtechnisch einfach zu kalt war, mit der nur dünnen Decke im Zimmer.
            Haben uns dann alles angezogen, was wir dabei hatten (Lange Unterhose, Mütze, Handschuhe, Daunenjacke usw.) weil es noch gute Minusgrade hatte, als wir los sind. Im Rucksack nahmen wir noch unseren Verbandskasten, genug zu Trinken und Verpflegung mit (haben uns am Abend davor ein paar Brote und Eier mehr bestellt, die wir nun mitnahmen), falls das Wetter doch noch umschlagen sollte, wenn wir uns auf den Weg zum See machen. Damit waren wir aber eine der wenigen Gruppen, die wirklich warme Kleidung und Ausrüstung mit an den Tilchio Lake nahm. Viele liefen nur in einer dünnen Fleece Jacke, mache sogar in kurzen Hosen und mit einer kleinen Flasche Wasser hoch zum See. Wir fanden das unverantwortlich. Was ist wenn das Wetter doch umschlägt? Wir alle wissen, wie schnell das allein schon in den Alpen passieren kann und das wird in Nepal nicht groß anders sein. Allein schon wenn die Sonne nicht mehr da ist, hat es da oben mal sehr schnell zweistellige Minusgrade. Ganz davon zu sprechen wenn wirklich schlechtes Wetter aufziehen sollte. Aber jedem das seine.
            Nach einer Dreiviertelstunde laufen kamen wir um 5:30Uhr dann zu unserem Aussichtspunkt, von dem wir den Sonnenaufgang beobachten wollten und mussten erst einmal noch ein Weilchen warten, bis es dann losging.



            Da merkten wir dann aber recht schnell, dass wenn man nur rumsteht, es doch ziemlich kalt war und ich, wenn das Wetter immer so gewesen wäre, viel zu wenig warme Kleidung dabei gehabt hätte (zum Glück war es nur an diesem und dem Passtag mal so kalt und da konnte man es für die kurze Zeit gut aushalten).
            Dann hat der Sonnenaufgang auf der Great Wall begonnen. Es war ein einfach majestätischer Anblick. Man kam sich so klein vor, vor dieser riesigen Wand, die von der Sonne beschienen wurde.







            Haben uns dann eine ganze Zeit lang den Sonnenaufgang angeschaut und ziemlich viele Gruppen liefen schon an uns vorbei Richtung See. Nachdem wir uns dann am Sonnenaufgang satt gesehen hatten (soweit das eben ging), ging es auch für uns weiter Richtung Tilchio Lake Keine 10Minuten später hörten wir ein Donnern und Grollen und dachten schon, ob jetzt doch ein Gewitter aufzieht. Als wir dann aber nach oben schauten, sahen wir eine Lawine abgehen. Zum Glück weit weg von uns und für keinen der zum See wollte eine Gefahr.





            Durch die Sonne war es schon wieder so warm, dass man nur mit Tshirt und einem dünnen Fleece laufen konnte. Auf über 4500m ist das schon irgendwie lässig.
            Nachdem der kleine Schock verdaut war, liefen wir dann weiter zum See. Hatte heute mal wieder mein Hörbuch drin und lief so in meinem eigenen Trott mehr oder weniger alleine nach oben.



            War für mich einfach sinnvoller, als mit den anderen zu gehen, da ich so meine eigene Geschwindigkeit laufen und mich von meinem Hörbuch berieseln lassen konnte. Trotzdem war der Aufstieg eine einzige Plackerei. Hatte aber trotzdem relativ viele andere Leute überholt, allen voran die Chinesen, die mehr taumelten als liefen (konnte also doch nicht ganz so schlecht trainiert und akklimatisiert sein).





            Trotzdem war ich sehr froh, aber auch sehr stolz auf mich, als wir endlich oben ankamen. Ich fragte mich trotzdem, wie das am Passtag werden sollte. 1000hm rauf und 1700hm wieder runter und dann mit vollem Gepäck. Aber ich schob den Gedanken erstmal beiseite und freute mich, den Aufstieg zum See gemeistert zu haben. Auch ich hatte nun während des Aufstiegs meinen Höhenrekord gebrochen.



            Auf 4900m war die Landschaft dann extrem kahl. Bis auf ein paar kleine Gewächse gab es eigentlich nur noch Steine. Aber trotzdem fand ich es sehr interessant, wie überhaupt in solchen Bedingungen noch Pflanzen wachsen können.





            Auf der Höhe ist man dann noch ca. 30 Minuten gelaufen, bis man dann endlich am See ankam.
            Und es hat sich wirklich mehr als rentiert zum See zu laufen. Im Nachhinein würde ich sagen, dass man, sollte man vorhaben den Annapurna Circuit zu laufen, den Tilchio Lake und die Great Wall sehen muss. Beide sind um ein Vielfaches spektakulärer, als der Thorung La Pass und man verpasst wirklich was wenn nicht da war.
            Haben am See dann jede Menge Fotos geschossen und gemerkt, dass die Lufttemperatur doch noch ganz schön kalt sein muss, da alles, das sich im Schatten befand, gefroren war.







            Leider konnte ich mein Vorhaben, ein Foto in dem ich im See bade, nicht verwirklichen. Von vorne kommt man leider nicht bis ans Wasser und an der Stelle wo es möglich gewesen wäre, hätte man zuerst um den halben See laufen müssen. Dafür war ich dann aber doch schon zu kaputt. Oben am See hörten wir immer wieder lautes Knirschen, knacken und Grollen eine weitere Lawine haben wir aber nicht gesehen.
            Haben oben am See dann auch eine Vesperpause eingelegt und auch die weit gereisten PickUps gegessen. Oben am See ist ein Teehaus, dort kann man sich wenn es offen hat ebenfalls Verpflegung kaufen. Verbrachten noch ein wenig Zeit in der Sonne und gingen dann wieder zurück zum Tilchio Base Camp. Hier ist mir dann das erste Mal auf dieser Reise so wirklich aufgefallen, dass Bergab Gehen um einiges schlimmer als Bergauf ist.



            Vom Tilchio Lake aus ist es möglich, mit einer Übernachtung im Zelt, direkt nach Jomsom zu laufen und nicht zurück zu müssen. Jedoch muss man dann einen wirklich warmen Schlafsack, Isomatte und ein Zelt dabei haben.
            Haben den restlichen Tag dann noch im BC verbracht und sind zeitig ins Bett, da der Auf- und Abstieg doch ziemlich geschlaucht hatte.
            Das an diesem Tag fast keiner bis auf uns warme Kleidung mit an den See genommen hat, war nicht wirklich schlimm, weil das Wetter mitgespielt hat. Ich möchte aber nicht wissen, wie es gewesen wäre, wenn es einen Wetterumschwung gegeben hätte.
            Ab diesem Tag war ich endlich sicher, dass sich die Reise nach Nepal voll und ganz rentiert hat, egal wie schlimm die Plackerei bisher war und sicher noch sein würde. Ich war wirklich froh, die Reise nach Nepal angetreten zu haben.


            Tag 11: 03.10 Tilicho Base Camp (4.150m; 7:30Uhr) – Yak Kharka (4.050m; 16:15Uhr)
            Das haben wir doch alles schon mal gesehen




            Sind am Morgen wieder relativ früh los, weil wir wieder zurück über die „Landslidearea“ mussten und auch diesmal keinen Steinschlag live mitbekommen wollten.
            Doch so motiviert am Tag zuvor jeder war, desto unmotivierter war heute jeder von uns. Gestern hatte man Unvergessliches gesehen und heute kämen den halben Tag nur Dinge, die man ja schon mal gesehen hatte. Man war doch schon ein kleines bisschen verwöhnt, vom bisherigen Trekk.


            Ein Sanddornstrauch, Sanddornsaft gibt es hier überall als Spezialität und ist relativ lecker
            Sind dann vom schon bekannten Weg abgezweigt und sind über Old Khangsar, der verlassene und schon ziemlich verfallene Teil Khangsars gelaufen.



            Blieben die ganze Zeit auf der linken Seite des Tals und kamen durch einen kleinen Birkenhain. Keine Ahnung, wie die Birken da einmal hinkamen, auf jeden Fall waren dies die Einzigen, die wir auf der kompletten Tour gesehen haben. Der Hain war wirklich toll und es roch mal wieder schön nach Wald. Über was für Kleinigkeiten man sich doch freuen kann





            Nach dem Hain, mussten wir dann leider den kompletten Hang hinunter bis zum Flussbett laufen und auf der anderen Seite wieder ein gutes Stück bergauf.



            Unten am Flussbett gibt es ein Teehaus, bei dem man sehr schön Mittag machen kann. Danach geht es wieder den Hang hinauf und immer weiter Richtung Yak Kharka. Angeblich, soll man hier viele Yaks sehen können. Als wir da waren, gab es jedoch keine. Kamen dann nach einem langen Wandertag um 16:15Uhr in Yak Kharka an und haben uns den restlichen Tag vollends ausgeruht.

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            • Dorimir
              Erfahren
              • 05.04.2014
              • 183
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [NP] Annapurna Circuit mit „kurzem“ Abstecher zum Tilicho Lake und Poon Hill

              Tag 12: 04.10 Yak Kharka (4.050m; 9:00Uhr) – Thorung Phedi (4.450m; 11:30Uhr)
              4-Gewinnt auf 4.450m




              Hatte in dieser Nacht meinen Schlafsack das erste Mal zugemacht und auch wirklich gebraucht, da die Unterkunft ziemlich zugig war. „Endlich, dann brauch ich meinen Schlafsack für 3 Tage auf der kompletten Tour und hab ihn nur 17 Tage lang zum Spaß herumgetragen“, Jonas Schlafsack war schon nicht mehr so wirklich ausreichend für die Temperaturen und er hatte schon ein wenig gefroren.
              Sind dann über Ledar nach Thorung Phedi 400hm hinauf gelaufen. Das war mit dem vollen Rucksackgewicht doch wirklich was anderes, als nur mit dem bisschen Gepäck zum See rauf. Man war wirklich schon richtig langsam und die Pumpe lief die ganze Zeit auf Hochtouren. Habe mich an dem Tag nicht wirklich fit gefühlt und mir graute es schon vor dem morgigen Tag 1000hm rauf, 1700hm wieder runter und alles in allem angeblich in so ca. 9h. Trotzdem war ich froh, dass wir endlich in Thorung Phedi angekommen waren und es nach Morgen erstmal ein Weilchen bergab gehen würde.





              Auf dem Weg Richtung Thorung Phedi muss man noch einmal durch eine kurze „Landslidearea“ und hier hatten wir diesmal wirklich Glück im Unglück. Ein Guide von einer Gruppe vor uns schrie nur noch „back, back, go back“ und Jonas machte nur schnell drei Schritte nach hinten und keine 2 Sekunden später flog ein faustgroßer Stein an der Stelle, wo Jonas Sekunden davor noch stand, vorbei. Das hätte richtig schlimm ausgehen können, doch zum Glück ist nichts passiert.
              Die Thorung Pedi Base Camp Lodge ist wirklich riesig und könnte überall auf der Welt stehen. Der Besitzer ist ein Nepali mit langen Rastas und Cowboyhut und es kam auch die ganze Zeit Reggae Musik im Essensraum. Dort gab es auch ein paar 4-Gewinnt, an dem wir ziemlich viele Runden spielten. Was man im Urlaub doch alles spielt, wenn es keine Auswahl gibt. :-)



              Hier im Camp, war jede Menge los, weil so gut wie jeder, der über den Thorung La Pass möchte, hier schläft. Es gibt noch die Möglichkeit im High Camp zu schlafen auf knapp 4900m. Das machen aber nur relativ wenige Trekker, da die meisten nicht gut genug akklimatisiert sind und auf dieser Höhe sehr schlecht schlafen. Viele Trekker (vor allem die, die nicht am Tilchio Lake waren) wandern jedoch noch zum High Camp hoch, um sich besser zu akklimatisieren und gehen dann wieder zurück nach Thorung Pedi. Da wir jedoch schon am Tilchio Lake waren und somit auf 4150m geschlafen und auf 4920m waren, sparten wir unsere Kräfte für den Auf- und Abstieg am nächsten Tag. Wir ließen uns abends gleich wieder unsere Verpflegung für den nächsten Tag mitgeben, da wir mit dem Aufstieg sehr früh beginnen wollten.



              Tag 13: 05.10 Thorung Phedi (4.450m; 5:30Uhr) – Thorung La Pass (5.416m; 9:30Uhr) – Ranipauwa (3.700m; 15:00Uhr)
              Die Kuppe muss doch jetzt der Pass sein. Nein? Dann doch aber die jetzt.




              Um 5Uhr klingelte der Wecker und wie wir merkten, hatten wir das erste und auch einzige Mal Frost in unseren Zimmern. Das Wasser in den Wasserflaschen hatte nämlich eine dünne Eisschicht oben drauf. Endlich hat sich mein Schlafsack mal rentiert und war über Nacht mal komplett zugezogen (immerhin einen Tag das Potential des Schlafsacks wenigstens halbwegs ausgenutzt). Das sind wirklich eher meine Temperaturen, um gut schlafen zu können.
              Trafen uns dann mit den anderen beiden in ihrem Zimmer und aßen das Müsli, das Tom und Lukas seit 12 Tagen mit sich herumtrugen. Um 5:30Uhr starteten wir dann den Aufstieg, zuerst einmal Richtung High Camp und anschließend zum Pass.
              Sehr viele Gruppen, vor allem mit Guide, starten schon tief in der Nacht mit dem Aufstieg. Das ist jedoch absolut nicht nötig und unseres Erachtens nach auch gefährlicher, da es dann lange Zeit noch sehr, sehr kalt ist und man im Dunkeln mit Stirnlampe einfach nicht so gut sieht. Deshalb beschlossen wir erst um 5:30Uhr loszulaufen und können das auch so weiterempfehlen.
              Das High Camp liegt auf 4900m und der Weg dahin ist, milde ausgedrückt, ziemlich steil. Es winden sich die Serpentinen nach oben. Hier lies ich dann die anderen drei wieder vorauslaufen und lief mit Hörbuch, in meinem eigenen Tempo, nach oben. Sich hetzen lassen ist hier absolut der falsche Weg, lieber ein wenig hinterher laufen, weil man hat noch einen weiten Weg an diesem Tag vor sich. Vom Tempo, würde ich sagen, kann man es sich ungefähr vorstellen, als läuft man mit Bleigewichten an den Fußen unter Wasser. Also 3-4mal langsamer, als hier bei uns, war das sicherlich. Auch mein Herz hat an diesem Tag wahrscheinlich einen neuen bpm (beats per minute) Rekord aufgestellt. Die Schlagzahl war wahrscheinlich medizinisch schon nicht mehr möglich und ich sollte als Wunder in die Geschichte eingehen.
              Bei Beginn des Aufstiegs hatte ich noch meine Daunenjacke, Windjacke, langes T-shirt, T-shirt und meinen Fleece an. Nach schätzungsweise 10m den Berg rauf hatte ich bis auf T-shirt und Fleece alles ausgezogen. Es war einfach zu warm.



              Wir kamen dann irgendwann im High Camp an und haben dort die erste Herde Blue Sheeps auf der Reise gesehen.





              Von was die sich da oben ernähren, ist mir allerdings ein Rätsel, weil der Bewuchs auf 4900m ist mehr als spärlich.



              Im High Camp gibt es die Möglichkeit auf einen in 20 minütiger Entfernung vorhandenen Aussichtspunkt zu gehen. Da wir den Aufstieg bisher als „so einfach“ empfanden, haben wir natürlich auch den Aussichtspunkt noch mitgenommen. Auf dem Weg dorthin stehen sehr viele Steinmännchen, die mit sehr viel Mühe und Geschick aufgestellt wurden.





              Am Aussichtspunkt hat man einen wunderbaren Blick hinunter auf Thorung Phedi und die umliegenden Berge. Das sollte man sich wirklich nicht entgehen lassen, denn es kann mit dem Pass mehr als mithalten.





              Dann ging es wieder zurück zum eigentlich Passaufstieg und immer weiter nach oben.



              Wie soll ich das jetzt am besten ausdrücken? Der Berg will einen hier irgendwie ein bisschen ärgern. Schätzungsweise 10-15 mal habe ich gedacht, dass die Kuppe, die ich gerade vor mir sah, doch der Pass sein muss. Dahinter nichts als blauer Himmel, da muss es jetzt dahinter ja wieder runter gehen.



              Aber Pfeifendeckel, auf der Kuppe angekommen, kein Stück von Gebetsfahnen, sondern wieder eine weitere Kuppe in einiger Entfernung.



              Das Ganze spielte sich dann noch mehre Male so ab und irgendwann geschah es doch, 4h nach Beginn der Aufstiegsquälerei kam die letzte Kuppe und wir standen oben am Thorung La Pass auf 5416m.



              Wir fielen uns in die Arme, beglückwünschten uns zu unserem Erfolg und dafür, dass wir alle durchgehalten hatten. Der Pass an sich ist jedoch nicht wirklich spektakulär. Ein Durchgang zwischen zwei Gipfeln, die noch einmal über 1000m höher waren und ein riesen Haufen voller Gebetsfahnen, welche an den Altar gebunden waren. Oben am Pass war es bitter kalt und ich zog ziemlich schnell alle Kleidungsschichten, die ich zum Aufstieg ausgezogen hatte, wieder an. Im Schatten des kleinen Teehauses hat es sicherlich gute zweistellige Minusgrade gehabt. Selbst hier lag jedoch noch kein Schnee und wir haben es auch im restlichen Urlaub nicht hinbekommen, in die Nähe von nepalesischem Schnee zu kommen.
              Wir machten dann ein paar Fotos und gingen recht schnell weiter Richtung Ranipauwa.



              Den kompletten Aufstieg machten wir ohne eine größere Pause, nur mit gelegentlichen Trinkpausen. Der Abstieg war um ein Vielfaches anstrengender, als der Aufstieg.



              Vor allem für die Knie war es die reinste Qual.



              Auf dem Weg nach unten und oben gab es mehrere Schutzhütten, die nach dem 14.10.2014 gebaut wurden. An diesem Tag hatte ein extremer Wintereinbruch am Pass eingesetzt und damals starben 43 Menschen und knapp 200 wurden verletzt.



              Die Straße, die dort derzeit gebaut wird, endet bisher ca. 500-700hm unterhalb des Passes. Ich schätze, dass es in ein paar Jahren möglich sein wird, von dieser Seite mit dem Auto bis hoch zum Pass zu fahren, was ich sehr schade fände, da dann die Herausforderung einfach verloren ginge.
              Wenn die Seite jenseits des Passes schon trocken war, dann war diese Seite wirklich knochentrocken. Die Landschaft erinnerte uns an Bilder aus den Gebirgen Afghanistans. Auch hier sahen wir immer wieder Herden von Blue Sheeps. Leider machten wir hier einen riesigen Umweg, da wir nicht auf der linken Seite des Tals blieben, sondern uns rechts hielten und somit nicht nach Ranipauwa, sondern nach Chongar kamen. Da wir aber am nächsten Tag den Tempelbezirk von Muktinath besichtigten wollten, mussten wir somit wieder durch das komplette Tal auf die andere Seite nach Ranipauwa laufen. Da kam bei allen wirklich Freude auf
              Auf dem Weg nach Ranipauwa konnten wir auch noch einen ersten Blick auf den Dhaulagiri werfen, dem höchsten Berg mit 8167m, den wir auf dieser Reise sehen würden.



              Außerdem kamen wir noch an einem Frauenkloster vorbei, welches wir auch gleich besichtigt haben. Vor allem der Tempel ist sehr schön eingerichtet.





              Kamen dann endlich nach 9,5h und 2700hm um 15Uhr in Ranipauwa an. Einer wirklich sehr hässlichen Stadt. Es steht ein Betonklotz neben dem anderen, weil der Tempelbezirk für Hindus und Buddhisten heilig ist und die Gläubigen so alle in Ranipauwa übernachten. Wir quartierten uns dann im Bob Marley Hotel ein und konnten hier mal wieder heiß duschen. In der Unterkunft kam, wie der Name schon sagt, den ganzen Abend Musik von Bob Marley.



              Wir machten uns dann noch ein wenig in Ranipauwa auf den Weg und schauten in den unzähligen Souvenir Läden vorbei und kauften ein paar Yakschals, die unglaublich warm sind.
              Am Abend gab es dann zwei Premieren der Reise. Es gab das erste Mal in diesem Urlaub Fleisch und Bier (ok, ein Bier hatten wir schon am ersten Abend in Kathmandu, aber das kann man nicht richtig zählen ). Ich habe wahrscheinlich, seit ich feste Nahrung zu mir nehmen kann, nicht mehr so lange kein Fleisch gegessen und war richtig ausgehungert danach. :-) Zur Vorspeise gab es ein Bier, zum Hauptgang einen köstlichen Yak Burger mit Pommes und ein Bier und als Nachtisch ein halbes Yaksteak, und ein Bier. So war man endlich wieder mal richtig gesättigt. Wir hatten bisher auf der Reise kein Fleisch gegessen, weil wir dem Ganzen nicht so getraut hatten und unter keinen Umständen Montezumas Rache erleiden wollte (wurden davon auch größtenteils verschont), da unser Zeitplan recht stramm war und wir uns keinen Tag Bettlägerigkeit erlauben konnten. Jetzt hinter dem Pass waren alle Dinge, die wir unbedingt sehen wollten, rum und wir gönnten uns einfach mal wieder etwas.
              Es wurde noch ein geselliger Abend, da alle Trekker an diesem Abend dem Bier, und viele auch anderen Genussmitteln, nicht abgeneigt waren.



              Tag 14: 06.10 Ranipauwa (3.700m; 9:00Uhr) – Kagbeni (2.810m; 14:00Uhr)
              Religionen können auch friedlich Beisammensein




              Am nächsten Morgen schliefen wir dann aus und genossen zuerst einmal ein großartiges Frühstück mit Eiern, Speck, Kartoffeln und Brot. Als wir uns dann um 9Uhr auf den Weg nach Muktinath machten, sahen wir auch wie viel Bier am Abend getrunken wurde. Der Boden am Treppenabgang stand mit gut 100 Flaschen voll.
              So wanderten wir also zuerst einmal in den Tempelbezirk in Muktinath. Hier beten Hindus und Buddhisten zusammen in einem Tempel. Den Hindus ist das Wasser heilig, das aus 108 Tierkopf-Fontänen sprudelt, den Buddhisten eine ewig brennende Erdgasflamme. Der Tempel ist wirklich sehr schön anzuschauen und wir konnten an einer rituellen Waschung teilhaben. Dafür wird mehrere Male unter den 108 Fontänen hindurch gelaufen und sich anschließend in 2 Becken mit demselben Wasser übergossen. Ich kann bestätigen, dass das Wasser wirklich sehr kalt ist.







              Als wir das gesehen hatten, ging es weiter Richtung Chongar (in dem Dorf, in dem wir gestern ausversehen schon waren), Jhong und Puthak. Viele der Häuser in diesen Dörfern sind sehr schön weiß, gelb, rot und schwarz gestrichen.



              In diesen Ortschaften wird auch überall Yak- und Ziegendung als Brennmaterial getrocknet, da es so gut wie keine Bäume gibt.



              Weiter ging es dann nach Kagbeni, einer direkt am Flussufer des Kali Gandaki liegenden Stadt. Hier gibt es auch ein paar grüne Felder in der ansonsten braun-grauen Landschaft.





              Auf dem Weg dorthin konnte man, als man zurück blickte, einen Blick auf den Thorung La Pass nehmen und jetzt sah es wirklich alles andere als spektakulär aus. Eine kleine Kuhle inmitten von zwei noch höheren Bergen (ich weiß, das hat ein Pass halt so an sich ).





              Zur rechten Seite konnte man in das ehemalige Königreich Upper Mustang schauen. Für unseren Geschmack sah es nicht sehr einladend aus. Extrem trocken und überall Fels und Sand.



              Aber vielleicht ist es ja anders, wenn man sich darin aufhält. Es ist ohne ein Permit jedoch streng verboten in das Upper Mustang Gebiet einzudringen. Die Permitkosten betragen angeblich 50$ pro Tag. Da ist das Annapurna Gebiet mit etwa 40$ für den kompletten Aufenthalt ein richtiges Schnäppchen.
              Als wir dann nach Kagbeni liefen, merkten wir schon den wirklich extrem starken Wind, der ab ca. 12Uhr im Flussbett herrscht und erst wieder vorbei ist, sobald die Sonne aufhört zu scheinen. Die Winde, wurde uns gesagt, werden allein durch die Thermik erzeugt und waren wirklich sehr stark, wie wir an den nächsten beiden Tagen noch erfahren durften.
              Als wir dann in Kagbeni einliefen, kam außerdem gleichzeitig mit uns eine Ziegenherde an, in der wir dann plötzlich mitten drin standen und eine Zeitlang weder vor noch zurück konnten.



              Kagbeni ist eine sehr verschachtelte, aber schöne Siedlung und die meisten Häuser sind hier aus Lehm errichtet. Vor allem die Statue des Stadtpatrons ist einen Blick wert.



              Auch schauten wir uns noch die Rote Gompa von Kagbeni an.



              Wir quartierten uns dann in einer Unterkunft am Ende Kagbenis ein (was vielleicht nicht die beste Idee war, denn es zog, durch den extrem starken Wind, doch extrem in die Zimmer) und gingen noch bei Yak Donalds (einem Ableger von McDonalds? ) essen.



              Es gab wieder einen Yakburger, der wieder wirklich lecker war.



              Am Abend gab es für längere Zeit Stromausfall und wir durften unser Abendessen und die anschließenden UNO Runden bei Kerzenschein verbringen. Dies war unser letzter Abend zu viert, denn Lukas und Tom’s Reise endete am nächsten Tag in Jomsom, von wo aus sie dann nach Pokhara flogen.

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              • Dorimir
                Erfahren
                • 05.04.2014
                • 183
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [NP] Annapurna Circuit mit „kurzem“ Abstecher zum Tilicho Lake und Poon Hill

                Tag 15: 07.10 Kagbeni (2.810m; 8:00Uhr) – Marpha (2.670m; 15:45Uhr)
                Der Tag der Winde 1
                oder
                Abschied von zwei Freunden




                Sind an diesem Morgen dann im noch absolut windstillen Kagbeni gestartet. Hier musste man leider die komplette Zeit auf der Straße gehen. Es ist zwar möglich, am gegenüberliegenden Flussufer auf den NATT-Trails in die Berge zu laufen, dafür war aber keiner so richtig zu motivieren.



                Auf der Straße wurden wir immer wieder von Jeeps und Bussen überholt, da fast kein Trekker von Kagbeni nach Jomsom läuft, sondern sich die meisten fahren lassen.


                Das Bild, muss um 90° gedreht werden. Hier sah man mal sehr schön, welche Kräfte wirken, umso ein Gebirge aufzuschichten.

                Wir sind dann zusammen in Jomsom angekommen und haben noch ein letztes Mal zusammen Mittag gegessen und Lukas und Tom dann am Flughafen abgesetzt. Leider konnten die beiden an diesem Tag nicht mehr aus Jomsom ausfliegen, da an diesem Tag weniger Flugzeuge als sonst flogen und es so nicht genug Plätze in den vorhandenen Flugzeugen gab. Deshalb mussten die beiden noch einen Tag in Jomsom verbringen, bis es dann am nächsten Morgen in einem 12-Sitzer nach Pokhara ging. Es war schon irgendwie ein komisches Gefühl, sich von den Beiden zu verabschieden, denn obwohl man sich erst 2 Wochen kannte, war man in diesen 2 Wochen doch 24h beisammen gewesen und lernte sich so ziemlich gut kennen und schätzen.
                Jonas und ich gingen dann weiter Richtung Marpha, jetzt wieder auf den NATT-Trails. In Jomsom, sahen wir auch noch das, anfangs des Reiseberichts erwähnte, durch die Erdbeben eingestürzte Haus. Dies war aber wirklich der einzige Schaden, den wir auf dem Annapurna Circuit gesehen hatten.



                Das klappte auch relativ lang, ziemlich gut. Wir fanden dann sogar zwei andere Trekker, denen wir hinterher gelaufen sind.



                Leider hat sich der Weg im Flussbett des Kali Gandaki dann irgendwann total verlaufen und wir standen in einer Sackgasse. Links eine Steilwand, die die anderen beiden dann erkletterten. Uns war das aber mit den Rucksäcken nicht so wirklich geheuer und auch die anderen beiden sagten, als wir sie dann, Stunden später in Marpha ankommend, wieder sahen, dass sie da nicht noch einmal hochklettern würden. Also gab es nur noch zwei Möglichkeiten, entweder zurück nach Syange und dort dann über die Brücke, oder wir furten den Kali Gandaki. Zuerst waren wir beide dafür, den Fluss zu furten, vor allem, da man auf der anderen Seite schon eine Siedlung erkennen konnte. Da der Fluss aber sehr schnell floss, trüb war und wir so auch überhaupt nicht abschätzen konnten, wie tief dieser ist oder ob er Steine mitführt, haben wir von diesem Gedanken doch recht schnell wieder Abstand genommen und sind schweren Herzens zurück nach Syange und dort über die Brücke und auf die andere Flussseite. Schon als wir wieder zurück liefen, wurde es immer windiger. Bisher hatten wir jedoch noch Rückenwind.
                Als wir dann aber auf der anderen Seite waren, wussten wir, für was man den Buff eigentlich braucht, nämlich als Mund- und Nasenschutz. Auch die Sonnenbrille war unerlässlich um nicht zu erblinden.



                Es war so stürmisch und somit anstrengend, dass uns der Aufstieg zum Pass vor ein paar Tagen vergleichbar schwer vorkam. Sogar kleine Steine waren in der Luft, die einem das Laufen nicht gerade einfacher machten. Besonders schön war es, als ein LKW an uns vorbei gefahren ist, der eine riesige Staub-, Sand- und Steinchenwolke aufgewirbelt hatte, in der es fast nicht möglich war zu atmen.
                Als wir dann in Marpha ankamen, erwartete uns die luxuriöseste Unterkunft der kompletten Reise. Super bequeme Betten (obwohl ich mit den Harten schon seit längerer Zeit keine Probleme mehr hatte) und ein Badezimmer, ähnlich wie in einem westlichen Hotel. Ganz allgemein muss man sagen, dass die Westseite des Annapurnagebiets Infrastruktur technisch besser ausgestattet ist, als die Ostseite. Sogar WLAN gab es ab jetzt, wenn Strom vorhanden war, in jeder Unterkunft. Haben uns dann noch die Stadt und das Kloster angeschaut. Vor allem das Kloster ist sehr schön zu besichtigen, da man von dort oben die komplette Stadt überblicken kann und das Kloster sehr schön geschmückt ist.





                Wir haben dann noch einen Apfelkuchen mit Pudding gegessen und zum Abendessen gönnten wir uns ein kleines Fläschchen Apfel- und Aprikosenbrandy.



                Marpha ist bekannt für seine Äpfel- und Aprikosenbäume und somit auch für die beiden Sorten Brandys. Man kann sie mal probieren, verpasst aber auch nicht unbedingt was, wenn man es nicht tut. Zum Abendessen bestellten wir uns die verschiedensten Sorten Momos (sogar mit Hähnchenfleisch :-) ).



                Tag 16. 08.10 Marpha (2.670m; 8Uhr) – Kalopani/Lete (2.480m; 15:30Uhr)
                Der Tag der Winde 2




                Von Marpha liefen wir immer dem NATT-Trail folgend über Chimang, Chokhopani nach Saura, Sirkung, Kokhethanti und zu unserem Tagesziel nach Kalopani/Lete.





                Die Landschaft veränderte sich von trockener Steppe, im Laufe des Tages, zu einer Art Alpen. Es wurde wieder grüner und überall wuchsen Nadelbäume.



                Sind im Laufe dieses Tages auch noch durch ein riesiges Hanf Feld gekommen, das gut und gerne zwei auf einen Kilometer groß war und in voller Blüte stand.





                Die NATT-Trails an diesem Tag waren ein ständiges Auf und Ab und man machte jede Menge Höhenmeter, auch wenn man insgesamt mehr nach unten lief.



                Den ganzen Tag über hatte man den Dhaulagiri I, den 7. höchsten Berg der Erde im Blick und ab Lete auch den Annapurna I mit (8091m). Angeblich steht man hier in der tiefsten Schlucht der Erde. Das kommt aber immer darauf an, wie man eine Schlucht definiert. Man steht nämlich nur in der tiefsten Schlucht der Erde, wenn man die beiden 8000er als Rand betrachtet. Diese sind aber an ihrer nahsten Stelle immer noch 36km voneinander entfernt und wir fanden nicht wirklich, dass es aussah, wie in einer sehr tiefen Schlucht hier. Zu Mittag wurde es wieder extrem windig und somit sehr unangenehm zu laufen.





                An diesem Tag hatte ich mir das erste Mal eine nepalesische Pizza gegönnt. Mit einer Pizza daheim nicht wirklich zu vergleichen, war aber trotzdem sehr lecker.




                Tag 17: 09.10 Kalopani (2.480m; 8:00Uhr) – Tatopani (1.190m; 15:30Uhr)
                Heißes Wasser kann so schön sein




                Eigentlich wollten wir ursprünglich von Lete aus nur eine ganz kurze Tour nach Gasha machen, die laut Reiseführer vier Stunden gedauert hätte. Jonas und ich waren uns aber nicht so ganz klar, wie die Person, die den Reiseführer geschrieben hatte, gelaufen ist. Schätzungsweise rückwärts. Weil nach zwei Stunden standen wir in Gasha und das war dann noch ein wenig früh, um den Tag schon zu beenden.



                Nach Lete hat sich die Landschaft sehr schnell von Nadelwald in Laub-Urwald verändert.









                Es gab wieder Bananenstauden, Bambus und vor allem auch wieder das extrem nervige Grillen unserer schon bekannten Grille von Anfang.



                Nach Gasha sind wir dann den wirklich sehr schönen Weg auf der gegenüberliegenden Talseite gelaufen. Der Wanderweg führte die ganze Zeit an der Hang Flanke entlang und war somit ein stetiges Auf und Ab. Es ging über Pairothapia nach Kochepani, wo wir einen kurzen Mittagsstop einlegten und uns mal wieder eine Nudelsuppe gönnten.





                Weiter ging es nach der Mittagspause nach Gadpar und anschließend zu unserem neuen Tagesziel nach Tatopani. Unterwegs konnten wir noch einem Volleyballspiel zusehen. Die Stimmung hier war einfach spitze.



                In Tatopani fanden wir eine schöne Unterkunft mit Garten, in dem überall Orangenbäume wuchsen und machten dann das, worauf wir uns schon so lange gefreut hatten.



                Wir gingen, wie wahrscheinlich alle anderen Trekker, die nicht in Jomsom ausgeflogen wurden, und auch viele Einheimischen in die heißen Quellen von Tatopani. Das sind zwei ca. knietiefe Becken, wo man sich einfach drin entspannen kann und das ein oder andere Bier geniest. Das Wasser ist wirklich super warm und wir fühlten uns, nachdem wir uns darin über Stunden eingeweicht hatten, das erste Mal seit Deutschland wieder richtig sauber. Auch für die Muskeln, Schultern und eigentlich für einfach alles am und im Körper war es wie der Himmel auf Erden (was so ein Urlaub in Nepal doch mit einem anstellen kann ).





                Tag 18: 10.10 Tatopani (1.190m; 9:30Uhr) – Shika (1.935m; 14:00Uhr)
                Stufen, Stufen und grrr noch mehr Stufen 1




                Die Überschrift sagt eigentlich schon alles über diesen Tag aus. Wir kamen am Morgen erst relativ spät aus den Federn, was wahrscheinlich an der noch vorhandenen Tiefenentspannung lag.





                Wir wussten nur, dass wir gerade auf 1190m waren und Ghorepani auf 2860m liegt und ich im Internet schon einmal gelesen hatte, dass es doch ein paar Stufen sind, bis da hinauf. Vor allem meine Motivation war an diesem Tag wahnsinnig groß und ich kann heute noch nicht in Worte fassen, wie sehr ich mich freute 1670hm auf Stufen aufzusteigen.



                Was noch dazu kam, war die Wärme und die extrem Schwüle. Die schon langsam verdrängte Erinnerung, an das schreckliche Schwitzen der ersten Tage, kam wieder auf. Und es war diesmal mindestens genauso schlimm. Ich lief mehr oder weniger wieder aus. So sah ich dann nach ein paar Minuten laufen auch aus. Fünf Minuten Später war das T-shirt komplett dunkel :-)



                Auch die Stufen konnte man nicht so wirklich mit einer „schönen deutschen Normstufe“ vergleichen, sondern es war eher wahllos wie hoch oder niedrig die Stufen waren. Deshalb konnte ich Jonas davon überzeugen, Shika als unser Tagesziel zu wählen, also gut die Hälfte von unserer Strecke nach Ghorepani. Auch unsere Knie und Gelenke waren nicht gerade böse darüber, den Tag schon ausklingen zu lassen. Im Nachhinein waren wir aber beide froh, dort schon eingekehrt zu sein, da es ziemlich schnell, das erste Mal seit Langem, sehr stark zu regnen anfing.



                Wir haben dann den restlichen Tag mit Ausruhen verbracht, was auch mal ganz schön war. Abends gab es dann mal wieder einen Stromausfall, dieser hielt dann auch bis zum nächsten Morgen an.





                Tag 19: 11.10 Shika (1.935m; 8:20Uhr) – Ghorepani (2.860m; 11:50Uhr)
                Stufen, Stufen und grrr noch mehr Stufen 2




                An diesem Morgen gab es mal wieder einen super leckeren Ingwertee zum Frühstück. Wir sind dann über Phalate und Chitre nach Ghorepani gelaufen.



                Es ging wieder Stufe um Stufe um Stufe immer weiter nach oben. Geregnet hatte es nicht mehr, aber durch den Regen war es noch schwüler, als am Tag zuvor (wenn das überhaupt möglich war) und dementsprechend schwitzten wir auch.





                Aus diesen zwei Gründen fand ich den Aufstieg nach Ghorepani schlimmer, als zum Pass und die Motivation war wirklich am Ende. Kamen dann aber schon um kurz vor 12 Uhr in Ghorepani an und suchten uns dort eine Unterkunft und vergammelten den restlichen Tag. Unsere Dusche in der Unterkunft war höchstwahrscheinlich eher auf die Menschen im Mittelalter ausgelegt, weil darin Stehen? -Fehlanzeige. Ghorepani ist als Dorf auch mal wieder keine wirkliche Augenweide. In Ghorepani trafen wir dann auch jede Menge Tagestouristen an, die von Pokhara eine dreitägige Tour zum Poon Hill unternehmen. Entsprechend voll war auch die Unterkunft. Da auf dem Poon Hill wieder so viele Menschen unterwegs waren, sah es mülltechnisch auch entsprechend aus. Ich kann nicht verstehen, wie die Leute die Landschaft so verwüsten können :-(
                Leider wurde das Wetter schon wieder schlechter und es begann zu Regnen und Gewittern. Das Wetter sollte leider auch am nächsten Morgen nicht besser werden, was uns, sollte dieser Fall eintreten, den Sonnenaufgang am Poon Hill kaputt machen würde. Es regnete den restlichen Tag und wir verbrachten unsere Zeit in unserem Zimmer und im Essensraum. Am Abend gab es wieder einen Stromausfall, der auch noch den ganzen nächsten Tag anhalten sollte. Wir beschlossen, sollte das Wetter am nächsten Morgen immer noch schlecht sein, einen Tag in Ghorepani zu bleiben, um vielleicht am nächsten Morgen mehr Glück mit dem Wetter zu haben und den Sonnenaufgang am Poon Hill bestaunen zu können.
                So legten wir uns am Abend mit wenig Hoffnung ins Bett und stellten uns auf 4:15Uhr den Wecker, um zu schauen, was das Wetter macht.



                Tag 20: 12.10 Ghorepani (2.860m; 4:45Uhr) – Poon Hill (3.193m; 5:25Uhr) – Nayapul (1.070m; 14:40Uhr) – Pokhara
                Wie das war es jetzt schon?




                Doch was sahen wir, als um 4:15Uhr der Wecker klingelte? Sternenklarer Himmel und nur fernes Donnergrollen. Es geschehen doch noch Zeichen und Wunder. Strom gab es immer noch nicht und so zogen wir uns im Schein der Stirnlampen an und machten uns anschließend auf den Weg Richtung Poon Hill, die letzten 333hm Aufstieg. Schätzungsweise 300 andere Leute hatten das an diesem Morgen aber leider auch noch vor. Da wir aber eine anständige Kondition, durch das Wandern der letzten 19 Tage aufgebaut hatten, zogen wir an den meisten anderen vorbei und trafen als einer der Ersten oben am Poon Hill an. Beim Hochlaufen merkten wir aber schon, dass das schlechte Wetter alles andere als vorbei gezogen war und wieder begann aufzuziehen. Es wurde also ein Wettrennen zwischen dem Sonnenaufgang und dem aufziehenden Gewitter. Oben am Gipfel gibt es einen kleinen Turm und auf diesen stiegen wir, um den hoffentlich noch eintretenden Sonnenaufgang noch besser sehen zu können.



                Auch wenn das Wetter nicht optimal war, war der Ausblick doch atemberaubend und jedem zu empfehlen. Man sollte sich aber warm anziehen, denn dort oben vor Sonnenaufgang ist es relativ kalt. Der Dhaulagiri I, das Annapurna Massiv und der Machapuchare (Fischschwanz) waren in ihrer vollen Pracht zu bewundern. Der Dhaulagiri, sowie das Annapurna Massiv wurden sogar noch kurz von der Sonne beschienen. Der Machapuchare verschwand leider sehr schnell hinter den Wolken. Wir schauten uns das Spektakel dann noch ein Weilchen an und froren uns mit den anderen 298 Leuten noch ein wenig den Hintern ab und dann ging es auch für uns wieder zurück zur Unterkunft.











                Hier haben wir dann erst einmal unsere Ausrüstung gepackt und haben das letzte Mal auf unserer Tour gefrühstückt. Anschließend brachen wir zum 1790m tiefer gelegenen Nayapul auf. Da es wieder anfing zu regnen, waren die Treppenstufen (ja man darf jetzt die 1000ten Treppenstufen von den zwei Tagen davor wieder nach unten laufen ) sehr glatt und wir setzten uns doch einige Male unbeabsichtigt auf den Hintern, bis wir endlich unten ankamen.



                Wir liefen über Nayathanti, Banthanti nach Ulleri. Ab Ulleri wird die Treppe bis nach Tihhedhunyga steil wie eine Leiter und mich hat es zweimal auf den Arsch gelegt. In Tihhedhunyga wollten wir eigentlich übernachten, da es aber erst 11:45Uhr war, beschlossen wir, weiter zu laufen und nur kurz Einzukehren, um Mittag zu essen. Hier gab es dann eine Suppe, die zweimal brannte :-)



                Sind dann also weiter gelaufen über Hille, Sudeme, Lamdawali und Birethanti nach Nayapul.



                Als wir dort dann um 14:40Uhr ankamen, war es wie ein Schock für uns. Überall lag Müll, es war extrem dreckig und sehr laut. Was für ein Schock war die „moderne“ Welt doch wieder.



                Wir sehnten uns jetzt schon zurück nach den meisten ruhigen Tagen auf dem Trek. In Nayapul wurden wir dann sofort von Jeebfahrern angesprochen, die uns für 40€ die 20km nach Pokhara gefahren hätten, was uns doch extrem teuer erschien. Wir hatten dann das Glück, dass ein Public Bus hielt und uns fragte, ob wir nach Pokhara mitfahren wollten. Hier kostete die Fahrt uns 2€, die trotz der kurzen Strecke zwei Stunden dauerte. Um ca. 16:30Uhr kamen wir dann in Pokhara an und wurden irgendwo in der Stadt herausgelassen. Hier fragten wir uns dann nach Pokhara Lakeside durch und suchten uns dann dort eine Unterkunft.



                Hier duschten wir dann mal wieder richtig und wuschen ein letztes Mal unsere ganze Kleidung. Lakeside ist das absolute Touristenviertel. Bar reiht sich an Bar und Souvenirladen an Souvenirladen. Hier und später in Thamel kann man ohne Probleme sein noch übriges Geld ausgeben. Für Dinge, die man vielleicht nicht braucht, aber doch irgendwie unbedingt haben muss.



                Die restlichen Tage bis zum Ende des Urlaubs:
                In Pokhara bekamen wir dann erst mit, das einen Tag, nachdem wir unseren Trek bekommen hatten, Indien die Grenzen zu Nepal geschlossen hatte. Aus diesem Grund gab es extreme Benzin und Gas Probleme. Viele Restaurants mussten wieder mit Holz statt Gas Kochen und an den Tankstellen bildeten sich mehrere Kilometer lange Warteschlangen, wenn es mal wieder Benzin gab.



                Auf dem Schwarzmarkt kostete zu dieser Zeit ein Liter Benzin 6-7€. Da das Benzin so extrem teuer war, waren die öffentlichen Verkehrsmittel extrem überfüllt und die Dächer der Busse waren eigentlich immer voller Menschen. Das soll zwar auch unter normalen Umständen noch so sein, so extrem kann ich mir das aber nicht vorstellen. Auch mit dem Strom war das so eine Sache. Wir hatten von den 5 Tagen, die wir in Pokhara waren, in unserer Unterkunft eigentlich nie Strom und auch in Bars und Geschäften gab es immer wieder auch längere Stromausfälle. Die Nepalesen waren aber darauf gut eingestellt und Sekunden nachdem der Strom ausgefallen war, standen schon brennende Kerzen auf dem Tisch.



                Wir liehen uns an einem Tag dann Fahrräder aus und schauten uns die Stadt an und fuhren zur Welt Friedens Stupa (die Fahrt mit dem Fahrrad ist wirklich extrem schweißtreibend, weil man einen ganz schönen Berg hoch muss). Haben uns das Stromkraftwerk und das Bergmuseum angeschaut.



                Am nächsten Tag liehen wir uns einen Roller aus und fuhren zur Bat und Mahendra Cava. Vor allem die Bat cave ist wirklich einen Abstecher wert und der Höhlenausgang ist eine ziemlich enge Angelegenheit und stellt für etwas fülligere Menschen wohl ein unüberwindbares Hindernis dar. Das Mädel vor uns hatte sich so verkeilt, dass wir und ihre Freundinnen sie nur mit vereinten Kräften befreien konnten (gut, man muss zugeben, sie hat sich auch etwas blöd angestellt ).





                Wie man sehen kann, war nicht wirklich viel Platz


                Hier sind Jonas und ich gerade heraus geklettert.


                Für uns war das Benzinproblem nicht so wirklich schlimm, da so auf den Straßen weniger los war und wir uns relativ sicher beim Fahren auf den Straßen fühlten. Trotzdem war es mit dem Linksverkehr ziemlich ungewohnt.



                Haben uns dann noch eine zweitägige Raftingtour gegönnt, die zwar ziemlich leicht war, dafür aber eine extrem schöne Landschaft geboten hatte.

                Wir fuhren dann nach 5 Tagen zurück mit dem Bus zurück nach Kathmandu. Was ca. 200km entfernt ist und für die wir 7h gebraucht haben. Die Fahrt war wirklich grausam. Stoßdämpfer hatte dieser Bus leider nicht mehr und man wurde doch des Öfteren mal vom Sitz geschleudert. In Kathmandu, genauer gesagt in Thamel, holten wir dann unsere zurück gelassenen Sachen aus dem Hotel und suchten uns eine neue Unterkunft.



                Vielleicht sollte man aus diesem Grund nicht immer Fleisch in Nepal essen. Wir haben aber nachgefragt und es wurde uns bestätigt, dass die Kühlkette immer eingehalten wurde



                Wir schauten uns am nächsten Tag dann noch die Sehenswürdigkeiten Kathmandus an, den Affentempel und den Durba Square.







                Den Durba Square hatten die Erdbeben vom Frühjahr 2015 doch extrem mitgenommen, sehr viele Menschen starben damals und viele Tempel stehen nicht mehr oder nur noch dadurch, dass sie von allen Seiten gestützt werden.





                Der Tempel der Liebe hatte es aber zum Glück überstanden :-)





                Eigentlich wollten wir die letzten Tage noch ein bisschen was unternehmen, da das Benzin aber so extrem teuer war und dadurch die Preise der Ausflüge extrem gestiegen sind, verbrachten wir die letzten Tage mit Einkaufen und Entspannen. Am 20.10 ließen wir uns dann an den Flughafen fahren. Jetzt war mein Rucksack beladen, dass die Nähte fast geplatzt wären und außen am Rucksack waren noch einmal 2 Rucksäcke angebunden (es sah im Zimmer auf dem Boden noch gar nicht so viel aus, ich hatte doch etwas mehr eingekauft als ich gedacht hatte ). Wir mussten dann zuerst einmal von Kathmandu irgendwo in Indien Zwischenlanden, weil es nicht genug Benzin gab, um bis nach Abu Dhabi zu kommen. Nach der Zwischenlandung in Indien ging es dann direkt nach Abu Dhabi und von dort weiter nach München, wo wir erst einmal ins Hofbräuhaus gingen und uns eine Schweinshachse und ein Bier gönnten, auf die wir uns schon seit über 20 Tagen gefreut hatten :-)



                Fazit:
                Ich möchte die Reise unter keinen Umständen missen. Auch wenn ich während der Reise doch öfters geflucht habe und ich des Öfteren wirklich kaputt war. Aber ich glaube, dass ist bei fast jeder Trekking Tour so.
                Die Reise war trotzdem das bisher Schönste, was ich von der Welt gesehen und erlebt habe. Ich lernte neue Freunde und eine komplett andere Kultur kennen. Außerdem konnte ich in Nepal sehen, wie wenig manche Menschen auch besitzen, sie sind trotzdem noch glücklich (soweit ich das beurteilen kann).
                Auch hat die Reise den Blick auf meine bisherige Weltansicht verändert und laut meiner Freundin habe auch ich mich auf dieser Tour verändert. Trotzdem war ich nach 30 Tagen wieder froh zu Hause zu sein.
                Sollte von euch auch jemand vorhaben, den Annapurna Circuit zu laufen, nehmt den Tilchio Lake mit dem Sonnenaufgang an der Great Wall mit. Der Anblick ist unvergesslich und um einiges schöner und spektakulärer als der Thorung La Pass. Der Annapurna Circuit ist so abwechslungsreich, beginnend in den Subtropen, zu den Alpen, Steppe und oben dann in der Steinwüste und das alles kann man in drei Wochen sogar zweimal erleben. Wo auf der Welt gibt es sowas noch?
                Die Tour ist für jede mehr oder weniger fitte Person zu meistern (euer Körper kann mehr als ihr bisher wisst). Wenn ihr euch nicht zutraut, das Gepäck selbst zu tragen, könnt ihr euch ganz einfach Träger organisieren. Achtet aber darauf, dass sie versichert sind und anständiges Schuhwerk tragen. Wir sahen mehrere Träger die mit Flip Flops liefen.
                Solltet ihr mit einem Guide laufen wollen, dann sagt ihm oder ihr, dass ihr die NATT-Trails gehen wollt. Diese sind viel schöner als der Weg auf der staubigen und lauten Straße. Viele Guides wollen leider lieber auf der Straße laufen, weil der Weg einfacher und kürzer ist.
                Wir hatten nie irgendeine Lodge vorgebucht und hatten, bis zum Tilchio Base Camp, auch keinerlei Probleme damit ein Zimmer zu finden. Das kann sich natürlich in einem normalen Jahr durchaus ändern. Aber vor allem auf dem normalen Trek kann ich mir nicht vorstellen, dass man mal keinen Schlafplatz mehr bekommt. Überall wird gebaut und in den meisten Unterkünften waren wir zu viert, manchmal waren noch 1-2 andere Personen dort.


                So endlich ist es geschafft, der erste Reisebericht ist fertig und ich auch :-)
                Ich hoffe, es macht halbwegs Spaß ihn zu lesen und ist nicht zu lang(weilig) geworden.


                Grüße
                Dorimir

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                • Bergzebra
                  Erfahren
                  • 18.02.2013
                  • 286
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [NP] Annapurna Circuit mit „kurzem“ Abstecher zum Tilicho Lake und Poon Hill

                  Sehr interessant zu lesen. Vieles kommt einem bekannt vor.

                  Ich war Oktober 2014 auf der Annapurnarunde, ursprünglich geplant zum Tilicho Lake und direkt weiter nach Jomsom. Es wurde dann aber der Thorong La am denkbar ungünstigsten Tag, dem auch von Dir beschriebenen 14.10.2014 (siehe in diesem Thread).

                  Mein Tourverlauf war sehr ähnlich. Nur von Tatopani nach Ghorepani ging es an einem Tag bei wolkenlosem Himmel und >30°C. Diese Etappe würde ich so nie mehr machen. 100 Höhenmeter vor Ghorepani konnte ich dann wirklich sagen: "Sprit ist alle". Ich hatte das Gefühl, dass alle hautnahen Kleidungsteile weitestgehend nur noch aus Salz bestanden und im Körper keine Mineralstoffe mehr drin waren ("Akku leer"), obwohl ich immer auf genügend Nachschub geachtet hatte.

                  Interessant ist, wie unterschiedlich Menschen den Wind einschätzen. Eigentlich in jedem Annapurna Circuit Bericht lese ich vom extremen Wind im Kali Gandaki Tal. Entweder hatte ich an den 3 Tagen dort immer Flaute oder einfach ein anderes Windempfinden. Im Vergleich zu schon erlebten patagonischen Winden, waren die Winde dort zwar ab dem späten Vormittag da, aber eher ein laues Lüftchen und v.a. planbar. Gestört hat mich der Wind dort nicht.

                  VG
                  Bergzebra
                  Schaffe Dir Erinnerungen bevor Du nur noch diese hast!

                  Nur heute wärmt uns das Feuer, gestern war es Holz und morgen wird es Asche sein.
                  (Autor unbekannt)

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                  • Muddypaws
                    Erfahren
                    • 21.02.2012
                    • 499
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [NP] Annapurna Circuit mit „kurzem“ Abstecher zum Tilicho Lake und Poon Hill

                    Vielen Dank für den tollen Reisebericht, ich muss mir nochmal Zeit nehmen und ihn nochmal in Ruhe lesen, ich liebe die Gegend und fand deinen Bericht sehr klasse!

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                    • Donik
                      Erfahren
                      • 24.03.2014
                      • 199
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                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [NP] Annapurna Circuit mit „kurzem“ Abstecher zum Tilicho Lake und Poon Hill

                      Toller Bericht, sehr schön geschrieben und bringt mir meine Urlaubsplanungen durcheinander, ich hatte eigentlich was anderes vor, aber das hat gerade wirklich Lust gemacht (bist auf die Spinnen : ). Muss ich mich doch glatt etwas mehr einlesen.

                      Edit: Nach sehr kurzer Recherche hab ich grad rausgefunden das meine Reisezeit überhaupt nicht mit den besten Zeiten für den Annapurna übereinstimmen, also verschieb ich das doch gleich wieder mal

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                      • Dorimir
                        Erfahren
                        • 05.04.2014
                        • 183
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                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [NP] Annapurna Circuit mit „kurzem“ Abstecher zum Tilicho Lake und Poon Hill

                        Vielen Dank, für die positive Rückmeldung.

                        @ Donik: So viele Spinnen gab es eigentlich nicht auf der Tour
                        Im Zimmer hatten wir nie welche. Wenn du nächstes Jahr mal 3-4 Wochen am Stück frei nehmen kannst, kann ich dir den Annapurna Circuit wirklich wärmstens empfehlen.


                        @ Bergzebra: Das muss ja wirklich extrem gewesen sein an dem Abend oben am Pass gewesen zu sein. Da bin ich wirklich froh, dass wir so super Wetter hatten.

                        Ich war zwar (bisher) noch nicht in Patagonien, aber wenn das ein laues Lüftchen war, dann muss ich mir das glaube ich nochmal überlegen ob ich da jemals hin will

                        Ja das mit dem schwitzen war an den 2 Tagen und am Anfang echt extrem. Ich war wirklich froh, dass wir in 2 Tagen nach Ghorepani gelaufen sind. Der Aufstieg hat wirklich gar keinen Spaß gemacht.

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                        • blauloke

                          Lebt im Forum
                          • 22.08.2008
                          • 9139
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [NP] Annapurna Circuit mit „kurzem“ Abstecher zum Tilicho Lake und Poon Hill

                          Danke für diesen interessanten, anschaulichen Reisebericht.
                          Besonders freut mich, dass mal jemand sich die Mühe macht und die jeweiligen Tagesstrecken auf einer Karte einzeichnet.
                          Dadurch kann ich mir den zurück gelegten Weg besser vorstellen.

                          Deine Fotos kannst du in deiner Galerie drehen.
                          Öffne das Bild und klicke oben rechts auf "Photo Options", dann auf "Foto ändern". Dort kannst du die Bilder drehen.
                          Zuletzt geändert von blauloke; 16.02.2016, 18:20.
                          Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

                          Kommentar


                          • Dorimir
                            Erfahren
                            • 05.04.2014
                            • 183
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [NP] Annapurna Circuit mit „kurzem“ Abstecher zum Tilicho Lake und Poon Hill

                            Danke für das positive Feedback und danke, dass mir endlich jemand gesagt hat wie man die Bilder drehen kann. Jetzt sollte der Reisebericht wirklich endlich fertig sein.

                            Kommentar


                            • Kleinferd
                              Neu im Forum
                              • 17.02.2016
                              • 4
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: [NP] Annapurna Circuit mit „kurzem“ Abstecher zum Tilicho Lake und Poon Hill

                              Schöner TR, Schreibstil gefällt und macht Bock auf mehr! Thread verdient viel mehr

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                              • Johannes2801
                                Erfahren
                                • 16.06.2004
                                • 259
                                • Privat

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                                #16
                                AW: [NP] Annapurna Circuit mit „kurzem“ Abstecher zum Tilicho Lake und Poon Hill

                                Vielen, vielen Dank für Deinen Bericht. Das steigert bei mir die Vorfreude! Ich werde im April den kurzen Annapurna-Circuit laufen.

                                Liebe Grüße
                                Johannes
                                Meine Touren auf: www.per-pedes-online.de

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                                • Johannes2801
                                  Erfahren
                                  • 16.06.2004
                                  • 259
                                  • Privat

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                                  #17
                                  AW: [NP] Annapurna Circuit mit „kurzem“ Abstecher zum Tilicho Lake und Poon Hill

                                  Ach ja, da wir gerade beim Thema sind, hätte ich noch ein paar Fragen.

                                  Wie habt Ihr es eigentlich mit der Verpflegung für unterwegs gemacht? Das ist eine Frage, die ich mir immer wieder stelle. Hattet Ihr außer den PickUps was mitgenommen oder habt Ihr Euch immer vor Ort mit Proviant eingedeckt? Bis Manang dürfte das ja eher kein Problem sein, aber wie sieht es dann bis Jomsom aus? Ich bin es eigentlich gewohnt, meinen Proviant während der ganzen Tour zu schleppen, aber auf dem Apple-pie-Treck scheint das ja nicht notwendig zu sein, oder?

                                  Und was für Schlafsäche hattet Ihr dabei? Du schreibst, Du hast Deinen eigentlich nur für drei Tage gebraucht. Laut meiner Tourbeschreibung sollte ich einen Schlafsack bis Minus 15 Grad dabei haben. Ich überlege daher, ob ich meine Kufa-Tüte oder den guten Daunenschlafsack mitnehmen soll...

                                  Liebe Grüße
                                  Johannes
                                  Meine Touren auf: www.per-pedes-online.de

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                                  • petitprince
                                    Gerne im Forum
                                    • 25.09.2011
                                    • 89
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: [NP] Annapurna Circuit mit „kurzem“ Abstecher zum Tilicho Lake und Poon Hill

                                    Zitat von Johannes2801 Beitrag anzeigen
                                    Ach ja, da wir gerade beim Thema sind, hätte ich noch ein paar Fragen.

                                    Wie habt Ihr es eigentlich mit der Verpflegung für unterwegs gemacht? Das ist eine Frage, die ich mir immer wieder stelle. Hattet Ihr außer den PickUps was mitgenommen oder habt Ihr Euch immer vor Ort mit Proviant eingedeckt? Bis Manang dürfte das ja eher kein Problem sein, aber wie sieht es dann bis Jomsom aus? Ich bin es eigentlich gewohnt, meinen Proviant während der ganzen Tour zu schleppen, aber auf dem Apple-pie-Treck scheint das ja nicht notwendig zu sein, oder?

                                    Und was für Schlafsäche hattet Ihr dabei? Du schreibst, Du hast Deinen eigentlich nur für drei Tage gebraucht. Laut meiner Tourbeschreibung sollte ich einen Schlafsack bis Minus 15 Grad dabei haben. Ich überlege daher, ob ich meine Kufa-Tüte oder den guten Daunenschlafsack mitnehmen soll...

                                    Liebe Grüße
                                    Johannes
                                    ich kann dir nicht sagen wie dormir es gemacht hat, aber wie es bei mir april / mai 2012 war. ich war mit einem exped comfort 600 unterwegs - das war warm genug (auch für die nacht im high camp). Essen hatte ich ausser ein paar energie-riegeln gar nichts dabei. es gibt überall entlang des weges teehäuser wo es essen gibt.

                                    Viel spaß

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                                    • Dorimir
                                      Erfahren
                                      • 05.04.2014
                                      • 183
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: [NP] Annapurna Circuit mit „kurzem“ Abstecher zum Tilicho Lake und Poon Hill

                                      Freut mich, dass euch der Bericht gefallen hat.

                                      @ Johannes:
                                      Tom und Lukas hatten von zu Hause, Nüsse und Riegel dabei, die wir dann immer im Laufe des Tages gegessen haben. Nüsse usw. kannst du aber auch noch in Kathmandu und auch immer wieder auf Tour kaufen.
                                      Wir haben uns eigentlich immer am Morgen mit Verpflegung für den Tag eingedeckt. Haben uns meistens ein paar Brote mehr zum Frühstück geholt und die dann zu Mittag gegessen. Ab und zu sind wir mittags auch mal eingekehrt und haben in einem Teehaus Mittag gegessen. Das ist wirklich überall und immer möglich.
                                      Schlafsack hatte ich den Mammut Ajungilak kompakt 3season dabei. Auf unserer Tour war er mehr als ausreichend. Habe ihn eigentlich wirklich nur einmal an der Nacht vor dem Pass wirklich komplett zugezogen. Wir hatten mit dem Wetter aber auch extremes Glück und hatten im Laufe der Tour dann ja meistens super Wetter.
                                      Ob man wirklich einen Schlafsack bis -15°C Komforttemperatur braucht, denke ich nicht und wenn dann wirklich nur für 1-2 Nächte. In fast allen Unterkünften liegen Decken bereit, die man auch immer noch nehmen kann wenn einem sein Schlafsack nicht ausreicht. Ich habe meistens nur die Decken und überhaupt keinen Schlafsack genommen.

                                      Grüße
                                      Dorimir

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                                      • gargantula
                                        Erfahren
                                        • 09.12.2013
                                        • 222
                                        • Privat

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                                        #20
                                        AW: [NP] Annapurna Circuit mit „kurzem“ Abstecher zum Tilicho Lake und Poon Hill

                                        Spannender Bericht. Bei manchen Bildern bekomme ich allein vom anschauen schwitzige Hände, für Leute mit Höhenangst ist das wohl nichts.
                                        “Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.”

                                        (Antoine de Saint-Exupéry, französischer Schriftsteller, 1900 – 1944

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