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BHUTAN! Ein Name, der Sehnsucht weckt. Ein ganz besonderes Land, ein ganz besonderes Königreich, irgendwie märchenhaft. Vor 30 Jahren war es noch von der Welt abgeschlossen, hatte sich eingeigelt. Längst hatte ich es einmal besuchen wollen, aber irgendwie war immer etwas im Weg gewesen. Seit über zehn Jahren steht in meinem Bücherregal „Bhutan: A Trekker´s Guide“, immer wieder studiert, aber eben auch nur das. Auch in diesem Forum war Bhutan bisher ein weißer Fleck, von dem noch niemand berichtet hatte.
Teil 1 – Erste Eindrücke
Schneller Vorlauf. Oktober 2015. - TASHI DELEK las ich. Das ist der Name der Zeitschrift, die in Druk-Air-Flugzeugen ausliegt. Ich saß in einem solchen Flugzeug auf der Route von Bangkok nach Paro. Soeben hatten wir eine Zwischenlandung in Bagdogar (Indien) gemacht, und nun tauchten die Berge des Himalaya vor uns auf.
Blick auf den Jomolhari, einen der höchsten Berge Bhutans. An seinem östlichen Fuß sollten wir uns einige Tage später wiederfinden. Die westliche Flanke des Berges – im Foto links – gehört zu Tibet, die östliche Flanke zu Bhutan. Der schneebedeckte Berg rechts davon ist der Jitsu Drake.
Kurz darauf schraubte sich unser Flugzeug steil hinab ins Paro-Tal. Ich war schon früher des öfteren nach wilder Kurverei, knapp über Bergkämme hinwegfegend, auf abgelegenen Pisten gelandet; allerdings war das in kleinen Buschflugzeugen in Borneo. Daß aber ein Airbus so fliegt, das hatte ich noch nie erlebt. Schnauf! Und dann – zack! – war er gelandet.
Der Flughafen von Paro, Bhutan´s internationales Einfallstor Nummer 1. Was kaum zu glauben ist: ich sah einen Airbus von hier in BERG-Richtung (also Blickrichtung auf diesem Foto) starten
Auf dem Flughafen traf ich Michael aus London, einen meiner Partner für den avisierten Trek. Es war ein organisierter Trek, den ich mit einem englischen Veranstalter gebucht hatte. Wie ihr wahrscheinlich wißt, ist das Trekken oder gar Campen auf eigene Faust in Bhutan nicht erlaubt. Nur organisierte Gruppen dürfen trekken gehen. Und weil eben alles so schön organisiert war, wurden wir nach der Ankunft auf dem Flughafen von Paro auch abgeholt und zu unserem Hotel gebracht.
Wir verbrachten des Rest des Tages damit, durch die „Stadt“ Paro zu bummeln und einige Sehenswürdigkeiten zu besichtigen.
Blick auf die „Stadt“ Paro, die eigentlich nur ein Marktflecken ist, umgeben von Reisfeldern. Es gibt eine Hauptstraße, eine Parallelstraße dazu, ein paar Quersträßchen – und das war es eigentlich auch schon.
Straßenszene in Paro. Die Männer tragen die Nationalkleidung Bhutans.
Auch Bhutanesen konsumieren Chili in beträchtlichen Mengen.
„Chortens“ im Stadtgebiet von Paro. Die Straße führt in zwei getrennten Fahrbahnen an beiden Seiten vorbei.
Alte Brücke zum „Dzong“, der Burg von Paro.
Wanddekoration im Dzong von Paro.
Blick aus dem Dzong von Paro auf das höher gelegene Gebäude des Nationalmuseums.
Ein anderes Gebäude – ich weiß nicht mehr, was genau es war – im typisch bhutanesischen Baustil.
Straßenszene in Paro. Die Männer tragen die Nationalkleidung Bhutans.
Auch Bhutanesen konsumieren Chili in beträchtlichen Mengen.
„Chortens“ im Stadtgebiet von Paro. Die Straße führt in zwei getrennten Fahrbahnen an beiden Seiten vorbei.
Alte Brücke zum „Dzong“, der Burg von Paro.
Wanddekoration im Dzong von Paro.
Blick aus dem Dzong von Paro auf das höher gelegene Gebäude des Nationalmuseums.
Ein anderes Gebäude – ich weiß nicht mehr, was genau es war – im typisch bhutanesischen Baustil.
Wir besichtigten auch einen Tempel, von dem uns gesagt wurde, er stamme aus dem achten Jahrhundert. Mag sein, daß an dieser Stelle bereits im achten Jahrhundert ein Gebäude errichtet wurde, aber Michael und ich fanden es unvorstellbar, daß dieses Gebäude derartig alt sein sollte. Dafür sind einfach die Holz-Bestandteile zu gut erhalten. Im Inneren von Tempeln darf man leider nicht fotografieren, so daß ich davon keine Fotos habe.
Der Tempel, der angeblich aus dem achten Jahrhundert stammt, bei Paro.
Eingangstor zu besagtem Tempel.
Der Tag darauf war ebenfalls noch der Einstimmung auf Bhutan, aber auch einem gewissen „Warmlaufen“, gewidmet. Beides wurde sehr schön miteinander verbunden, indem wir eine kleine Wanderung zum „Tigernest“ machten. Der Name an sich ließ mich schon den Kopf schütteln: Tiger bauen gemeinhin keine Nester. Das „Tigernest“ ist allerdings eines der bekanntesten Klöster von Bhutan. Der Legende nach wurde Padmasmabhava, der – von Tibet kommend – den Buddhismus nach Bhutan brachte, hier von einem fliegenden Tiger abgesetzt. Unter dem Begriff „Paro Taktsang“ könnt ihr bei Wikipedia mehr darüber lesen.
Blick hinauf zum Tigernest, dem Ziel unserer ersten kleinen Wanderung. Es sieht so nah aus, aber man läuft doch deutlich über eine Stunde bis dorthin. Das liegt auch daran, daß man, wenn das Tigernest schon zum Greifen nahe ist – vielleicht 300m entfernt – doch noch einmal (ätsch!) gewaltig absteigen muß, denn vor dem letzten Anstieg ist noch die Schlucht zu durchqueren, die ihr links oben im Bild seht.
Leider habe ich kein gutes Foto vom Tigernest; denn am Morgen hat man nur Gegenlicht (die schönen Fotos, die ihr im Internet seht, sind alle im Nachmittagslicht gemacht). Im Inneren des Tigernests befinden sich auf verschiedenen verschachtelten Etagen vier kleine buddhistische Tempel, jeder nur geschätzte 40-70 Quadratmeter klein, aber alle sehr schön (Fotografieren ist leider nicht erlaubt). Eines dieser Tempelchen liegt über einem Felsspalt, in den die Pilger ihre Geldspenden werfen.
Am Nachmittag machten wir eine kurze Fahrt zum Drukyel Dzong (der Name bedeutet „Burg des siegreichen Donnerdrachens“) etwa 12km flußaufwärts von Paro. Hier endete die Straße bis vor wenigen Jahren; sie ist aber mittlerweile erheblich verlängert worden, so daß die Trekking-Route nicht mehr wie früher an diesem Dzong beginnt. Diese Burg stammt aus dem 17. Jahrhundert, wurde uns erklärt. Sie ist heute nur noch eine Ruine.
Die Ruine des Drukyel Dzong, der „Burg des siegreichen Donnerdrachens“.
Der Teil der Burg, der dem Bergfried einer mitteleuopäischen Burg entspricht (im vorhergehenden Foto links). Wie ihr seht, ist der mittlere Teil der Mauer wohl in Eile, jedenfalls in minderer Qualität, wieder aufgebaut worden, nachdem es zuvor offenbar einen erheblichen Schaden gegeben hatte (ob durch Beschuß, Erdbeben oder was sonst, das konnte unser Führer uns nicht sagen)
Der Teil der Burg, der dem Bergfried einer mitteleuopäischen Burg entspricht (im vorhergehenden Foto links). Wie ihr seht, ist der mittlere Teil der Mauer wohl in Eile, jedenfalls in minderer Qualität, wieder aufgebaut worden, nachdem es zuvor offenbar einen erheblichen Schaden gegeben hatte (ob durch Beschuß, Erdbeben oder was sonst, das konnte unser Führer uns nicht sagen)
Dann kehrten wir wieder nach Paro zurück, um letzte Besorgungen zu tätigen. Dabei fiel mir ein kleiner Wohnblock neuerer Bauart auf.
Wohnblock in Paro. Besonders interessant: die Dekoration über der Eingangstür – siehe Detail unten rechts im Bild. - Gibt es dazu noch Fragen?
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