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Land: Namibia
Reisezeit: Februar/März 2015
Dauer: 3 ½ Wochen (die gesamte Reise dauert 7 Wochen, dies ist nun der zweite Teil)
Dieser Bericht ist der zweite Teil meiner Namibia-Reise und schließt direkt an den vorangegangenen Kaokoland-Bericht an. Die ganze Vorgeschichte und einige nützliche Informationen zum Trekking in abgelegenen Wüstengebieten findet ihr dort. Wer das Vergnügen einer konfliktreichen Auseinandersetzung mit den Themen Tourismus, fremde Kulturen und den daraus resultierenden Abhängigkeiten sucht, ist ebenfalls herzlichen eingeladen, sich durch die Kommentare im verlinkten Bericht zu kämpfen.

Gewitterwolken ziehen von der Küste herauf. Außer Blitz, Donner und starkem Wind ist nicht viel passiert.

Bergsilhouette am frühen Morgen.

Giraffen in der Nähe des Abu-Huab Rivers.

Marco, der uns während der ersten zehn Trekking-Tage in der Brandberg-Gegend begleitete.

Felsgravuren der Twyfelfontein World Heritage Site.

Damara Living Museum.
Nachdem Katharina und ich aus Kaokoland, dem Nordwesten Namibias, zurück nach Windhoek kehrten und sie am 26. Februar heimflog, war ich in Gedanken längt bei meinem nächsten Reiseziel: Damaraland. Diese Gegend der Region Kunene liegt ebenso im Nordwesten des Landes, aber eben nicht ganz so weit nördlich. Mein Plan war, zunächst für etwa 10 Tage im Brandberg-Gebiet unterwegs zu sein, also nördlich und westlich der Stadt Uis, und anschließend noch eine knappe Woche bei Palmwag zu verbringen.
Auch diesmal sollte ich nicht allein sein, zumindest nicht von Anfang an. Über Christian, einem Freund und früheren Reisepartner, lernte ich einige Monate zuvor Gini kennen, mit der ich mich auf Anhieb ganz gut verstanden habe. Gini ist Pharmazeutin, sehr reisebegeistert und fotografiert viel – das genügte erstmal, um sie kurzfristig zu fragen, ob sie mich während der letzten 3 ½ Wochen in Namibia nicht begleiten wollte. Meine Frage war eigentlich gar nicht so ernst gemeint; zumindest habe ich nicht damit gerechnet, dass aus dieser Idee Wirklichkeit werden würde. Aber Gini war ziemlich motiviert, hielt sich streng an meinen Trainingsplan, besorgte die entsprechende Ausrüstung und war überzeugt davon, dass das alles eine gute Idee sei. Nach kurzer Zeit war ich dann eigentlich genauso optimistisch und schon war alles beschlossene Sache. Wenige Stunden, nachdem sich Katharina auf den Weg zum Flughafen und damit Richtung Heimat aufmachte, traf Gini im Hostel ein, wo ich schon wartete.
Nachdem wir einen Tag mit Einkaufen und den letzten Planungsschritten verbrachten, nahmen wir am Morgen des 28. Februars einen Bus nach Swakopmund, von wo aus wir nach Uis trampen mussten, da es an der namibischen Küste leider keinen Busverkehr gibt.
An der Stadtgrenze von Swakopmund warteten wir Stunden auf eine Mitfahrgelegenheit. Nicht nur wir – der Ort, an dem wir warteten, war so eine Art Sammelstelle, für alle, die nach Norden wollten; wir waren insgesamt zu acht, glaube ich. Eine der Damen, Theresia hieß sie, telefonierte immer mal wieder mit Bekannten, von denen sie wusste, dass sie in der Gegend unterwegs waren. Einer von ihnen, Conrad, kam tatsächlich vorbei und nahm uns mit nach Uis: die älteren Damen auf der Sitzbank, Gini und ich auf der Ladefläche des Pickups, die bereits mit allerlei Einkäufen vollgestopft war. Unterwegs hielt Conrad für uns sogar kurz am Schiffswrack „Zeila“, das 2008 vor der namibischen Küste aufgelaufen ist und jetzt dort am Strand rumliegt.


Conrad lud uns ein, die Nacht bei ihm und seiner Familie zu verbringen. Und nicht nur das, er hörte sich auch nach einem potentiellen Guide um, der uns begleiten könnte. Schon zum Mittagessen saßen wir mit Marco am Tisch, einem 30-Jährigen aus Uis, der früher mal als Mountain Guide am Brandberg gearbeitet hatte. Ich erklärte Marco, was ich wollte: eine etwa 10-tägige Rundtour durch die Ebene nordöstlich des Brandbergs mit Erkundung des Ugab Rivers und der berühmten Malereien am Brandberg. Marco war motiviert und wollte uns gern begleiten. Er meinte, es gäbe in der Gegend einige Farmen, von denen wir Wasser bekommen könnten – Wasser war wie immer meine Hauptsorge und insofern auch der Grund, überhaupt einen Einheimischen mitzunehmen.
Gemeinsam bastelte ich mir Marco an einer Route, die dort beginnen sollte, wo die Straße von Uis nach Khorixas das Flussbett des Ugab Rivers kreuzt. Nachdem alle Vorbereitungen soweit abgeschlossen waren und wir uns mit Marco auf eine angemessene Bezahlung geeinigt hatten, begleiteten Gini und ich Conrad noch mal nach Swakopmund, der seine Kinder dort im Internat ablieferte. Wir nutzen die Zeit, um Marcos Proviant einzukaufen. Den Abend verbrachten wir in der örtlichen Bar.

Conrad bestand darauf, uns am Morgen nach unserer Ankunft in Uis die Gegend bei Sonnenaufgang zu zeigen.

Minenlandschaft in Uis.

Conrads Familie.
Am Morgen des 2. März ging es dann endlich los. Marco, Gini und ich trampten von Uis nach Norden Richtung Khorixas und hielten an der Brücke des Ugab Rrivers, wo unsere Tour begann. Wir folgten dem sandigen Flussbett nach Westen und erreichten nach einigen Stunden Fußmarsch eine Siedlung, in der wir Wasser auffüllen konnten und in deren Nähe wir übernachteten.






In den nächsten beiden Tagen gingen wir weiter nordwestlich durch die Ebene und passierten zwei Dörfer, unter anderem Sorris Sorris, und eine Schule namens Ani Gab. Die Nächte verbrachten wir in der Nähe von Farmen, deren Brunnen uns als Wasserquelle dienten.


















Am 5. März unternahmen wir einen Tagesausflug ganz nach Westen, wo die Ebene zu Ende ging und der Ugab River in eine Art Canyon mündete.







In den nächsten beiden Tagen passierten wir die Brandberg White Lady Lodge und erreichten ein Dorf nahe des Tsisab Valleys, wo die bekanntesten Felsmalereien des Brandbergs zu besichtigen sind, auf die ich gleich noch zu sprechen kommen werde.
Da wir das Dorf bereits am Nachmittag erreichten und für die Besichtigung der Malereien den ganzen nächsten Tag eingeplant hatten, entschieden Gini und ich, den Nachmittag und Abend ohne Marco in den Hügeln vorm Brandberg herumzusteigen. Allerdings gingen auch wir getrennte Wege und waren wahrscheinlich beide froh, mal ein bisschen Zeit allein zu verbringen. Ich für meinen Teil muss wirklich sagen, dass es mir nach Wochen des gemeinsamen Trekkings wirklich gut tat, an diesem Tag mal ganz für mich zu sein und etwas flotter über die Felsen zu springen.
Gini hatte sich am Vortag übrigens am Knöchel verletzt; das ganze Gelenk war blau und angeschwollen. Entgegen meiner Empfehlung wollte sie unbedingt weitermachen und selbst an diesem Tag, wo sie hätte im Dorf bleiben und sich ausruhen können, ging sie mit der Kamera spazieren. Das war wohl kaum besonders klug, was nicht heißen soll, dass ich nicht genauso gehandelt hätte.
















Am Morgen des 8. März besichtigten wir dann das Tsisab-Tal mit seinen vielen Felsmalereien. Am ganzen Brandberg wurden bereits über 45.000 Malereien entdeckt, alle sind so zwischen 2.000 und 5.000 Jahre alt und werden den „Bushmen“ zugeschrieben. Bushmen? Wer sind denn die Bushmen, habe ich die Guides vor Ort immer wieder gefragt. Das sind die „San“, heißt es dann; ein teilweise noch recht traditionell-lebendes Volk im südlichen Afrika, das für ihr (früheres) Dasein als Jäger und Sammler bekannt ist.
Das ist natürlich Blödsinn, denke ich: vor 5.000 Jahren gab es gar nichts anderes als Jäger und Sammler in der Gegend, die heute Namibia ist – alle waren „Bushmen“. Eigentlich können diese Malereien von jedem Volk stammen, das damals durch die Lande zog und keiner weiß in Wirklichkeit, wer da nun diese Skizzen in die Felsen gekritzelt hat. Ist ja eigentlich auch völlig egal, interessant sind sie allemal.
Im Tsisab-Tal sahen wir übrigens das einzige natürliche Oberflächenwasser, das wir während der gesamten drei Wochen finden konnten. Und das, obwohl eigentlich Regenzeit war.






Oft haben Marco und ich darüber diskutiert, was die Malereien wohl darstellen sollen. Während Marco eher historisch argumentierte, hatte ich einen, naja, sagen wir mal "kreativeren" Zugang. Mit diesem Exemplar hier hielten wir uns besonders lange auf... ihr könnt euch vielleicht vorstellen, für welche Interpretation ich plädierte.

Nun ging es in zwei Tagen zurück nach Uis. Dafür wählten wir einen Umweg, der uns an einer Farm („Gaenab“) vorbeiführte, wo wir die Nacht zubrachten.





In Uis angekommen kehrten wir zunächst einmal wieder bei Conrad und seiner Familie ein, wo wir herzlich willkommen geheißen wurden. Nachdem wir am späten Nachmittag unsere Klamotten gewaschen hatten, gab es ein ernstes Gespräch zwischen Gini und mir, welches mit der Entscheidung endete, dass ich die Trekkingreise von nun an allein fortsetzte. Gini nahm das Angebot unserer Gastgeber an, einige Tage in Uis zu verbringen, wo sie sich ziemlich wohlfühlte. So gut ich mich auch mit Conrads Familie verstand – ich wollte unbedingt noch zu einer letzten Tour aufbrechen.
Ich verbrachte den Abend mit Marco und dessen Freunden in der Bar, wo wir die ganze Palette namibischer Biere durchprobierten. Naja, es gab nur drei zur Auswahl.
Reisezeit: Februar/März 2015
Dauer: 3 ½ Wochen (die gesamte Reise dauert 7 Wochen, dies ist nun der zweite Teil)
Dieser Bericht ist der zweite Teil meiner Namibia-Reise und schließt direkt an den vorangegangenen Kaokoland-Bericht an. Die ganze Vorgeschichte und einige nützliche Informationen zum Trekking in abgelegenen Wüstengebieten findet ihr dort. Wer das Vergnügen einer konfliktreichen Auseinandersetzung mit den Themen Tourismus, fremde Kulturen und den daraus resultierenden Abhängigkeiten sucht, ist ebenfalls herzlichen eingeladen, sich durch die Kommentare im verlinkten Bericht zu kämpfen.

Gewitterwolken ziehen von der Küste herauf. Außer Blitz, Donner und starkem Wind ist nicht viel passiert.

Bergsilhouette am frühen Morgen.

Giraffen in der Nähe des Abu-Huab Rivers.

Marco, der uns während der ersten zehn Trekking-Tage in der Brandberg-Gegend begleitete.

Felsgravuren der Twyfelfontein World Heritage Site.

Damara Living Museum.
Nachdem Katharina und ich aus Kaokoland, dem Nordwesten Namibias, zurück nach Windhoek kehrten und sie am 26. Februar heimflog, war ich in Gedanken längt bei meinem nächsten Reiseziel: Damaraland. Diese Gegend der Region Kunene liegt ebenso im Nordwesten des Landes, aber eben nicht ganz so weit nördlich. Mein Plan war, zunächst für etwa 10 Tage im Brandberg-Gebiet unterwegs zu sein, also nördlich und westlich der Stadt Uis, und anschließend noch eine knappe Woche bei Palmwag zu verbringen.
Auch diesmal sollte ich nicht allein sein, zumindest nicht von Anfang an. Über Christian, einem Freund und früheren Reisepartner, lernte ich einige Monate zuvor Gini kennen, mit der ich mich auf Anhieb ganz gut verstanden habe. Gini ist Pharmazeutin, sehr reisebegeistert und fotografiert viel – das genügte erstmal, um sie kurzfristig zu fragen, ob sie mich während der letzten 3 ½ Wochen in Namibia nicht begleiten wollte. Meine Frage war eigentlich gar nicht so ernst gemeint; zumindest habe ich nicht damit gerechnet, dass aus dieser Idee Wirklichkeit werden würde. Aber Gini war ziemlich motiviert, hielt sich streng an meinen Trainingsplan, besorgte die entsprechende Ausrüstung und war überzeugt davon, dass das alles eine gute Idee sei. Nach kurzer Zeit war ich dann eigentlich genauso optimistisch und schon war alles beschlossene Sache. Wenige Stunden, nachdem sich Katharina auf den Weg zum Flughafen und damit Richtung Heimat aufmachte, traf Gini im Hostel ein, wo ich schon wartete.
Nachdem wir einen Tag mit Einkaufen und den letzten Planungsschritten verbrachten, nahmen wir am Morgen des 28. Februars einen Bus nach Swakopmund, von wo aus wir nach Uis trampen mussten, da es an der namibischen Küste leider keinen Busverkehr gibt.
An der Stadtgrenze von Swakopmund warteten wir Stunden auf eine Mitfahrgelegenheit. Nicht nur wir – der Ort, an dem wir warteten, war so eine Art Sammelstelle, für alle, die nach Norden wollten; wir waren insgesamt zu acht, glaube ich. Eine der Damen, Theresia hieß sie, telefonierte immer mal wieder mit Bekannten, von denen sie wusste, dass sie in der Gegend unterwegs waren. Einer von ihnen, Conrad, kam tatsächlich vorbei und nahm uns mit nach Uis: die älteren Damen auf der Sitzbank, Gini und ich auf der Ladefläche des Pickups, die bereits mit allerlei Einkäufen vollgestopft war. Unterwegs hielt Conrad für uns sogar kurz am Schiffswrack „Zeila“, das 2008 vor der namibischen Küste aufgelaufen ist und jetzt dort am Strand rumliegt.


Conrad lud uns ein, die Nacht bei ihm und seiner Familie zu verbringen. Und nicht nur das, er hörte sich auch nach einem potentiellen Guide um, der uns begleiten könnte. Schon zum Mittagessen saßen wir mit Marco am Tisch, einem 30-Jährigen aus Uis, der früher mal als Mountain Guide am Brandberg gearbeitet hatte. Ich erklärte Marco, was ich wollte: eine etwa 10-tägige Rundtour durch die Ebene nordöstlich des Brandbergs mit Erkundung des Ugab Rivers und der berühmten Malereien am Brandberg. Marco war motiviert und wollte uns gern begleiten. Er meinte, es gäbe in der Gegend einige Farmen, von denen wir Wasser bekommen könnten – Wasser war wie immer meine Hauptsorge und insofern auch der Grund, überhaupt einen Einheimischen mitzunehmen.
Gemeinsam bastelte ich mir Marco an einer Route, die dort beginnen sollte, wo die Straße von Uis nach Khorixas das Flussbett des Ugab Rivers kreuzt. Nachdem alle Vorbereitungen soweit abgeschlossen waren und wir uns mit Marco auf eine angemessene Bezahlung geeinigt hatten, begleiteten Gini und ich Conrad noch mal nach Swakopmund, der seine Kinder dort im Internat ablieferte. Wir nutzen die Zeit, um Marcos Proviant einzukaufen. Den Abend verbrachten wir in der örtlichen Bar.

Conrad bestand darauf, uns am Morgen nach unserer Ankunft in Uis die Gegend bei Sonnenaufgang zu zeigen.

Minenlandschaft in Uis.

Conrads Familie.
Am Morgen des 2. März ging es dann endlich los. Marco, Gini und ich trampten von Uis nach Norden Richtung Khorixas und hielten an der Brücke des Ugab Rrivers, wo unsere Tour begann. Wir folgten dem sandigen Flussbett nach Westen und erreichten nach einigen Stunden Fußmarsch eine Siedlung, in der wir Wasser auffüllen konnten und in deren Nähe wir übernachteten.






In den nächsten beiden Tagen gingen wir weiter nordwestlich durch die Ebene und passierten zwei Dörfer, unter anderem Sorris Sorris, und eine Schule namens Ani Gab. Die Nächte verbrachten wir in der Nähe von Farmen, deren Brunnen uns als Wasserquelle dienten.


















Am 5. März unternahmen wir einen Tagesausflug ganz nach Westen, wo die Ebene zu Ende ging und der Ugab River in eine Art Canyon mündete.







In den nächsten beiden Tagen passierten wir die Brandberg White Lady Lodge und erreichten ein Dorf nahe des Tsisab Valleys, wo die bekanntesten Felsmalereien des Brandbergs zu besichtigen sind, auf die ich gleich noch zu sprechen kommen werde.
Da wir das Dorf bereits am Nachmittag erreichten und für die Besichtigung der Malereien den ganzen nächsten Tag eingeplant hatten, entschieden Gini und ich, den Nachmittag und Abend ohne Marco in den Hügeln vorm Brandberg herumzusteigen. Allerdings gingen auch wir getrennte Wege und waren wahrscheinlich beide froh, mal ein bisschen Zeit allein zu verbringen. Ich für meinen Teil muss wirklich sagen, dass es mir nach Wochen des gemeinsamen Trekkings wirklich gut tat, an diesem Tag mal ganz für mich zu sein und etwas flotter über die Felsen zu springen.
Gini hatte sich am Vortag übrigens am Knöchel verletzt; das ganze Gelenk war blau und angeschwollen. Entgegen meiner Empfehlung wollte sie unbedingt weitermachen und selbst an diesem Tag, wo sie hätte im Dorf bleiben und sich ausruhen können, ging sie mit der Kamera spazieren. Das war wohl kaum besonders klug, was nicht heißen soll, dass ich nicht genauso gehandelt hätte.

















Am Morgen des 8. März besichtigten wir dann das Tsisab-Tal mit seinen vielen Felsmalereien. Am ganzen Brandberg wurden bereits über 45.000 Malereien entdeckt, alle sind so zwischen 2.000 und 5.000 Jahre alt und werden den „Bushmen“ zugeschrieben. Bushmen? Wer sind denn die Bushmen, habe ich die Guides vor Ort immer wieder gefragt. Das sind die „San“, heißt es dann; ein teilweise noch recht traditionell-lebendes Volk im südlichen Afrika, das für ihr (früheres) Dasein als Jäger und Sammler bekannt ist.
Das ist natürlich Blödsinn, denke ich: vor 5.000 Jahren gab es gar nichts anderes als Jäger und Sammler in der Gegend, die heute Namibia ist – alle waren „Bushmen“. Eigentlich können diese Malereien von jedem Volk stammen, das damals durch die Lande zog und keiner weiß in Wirklichkeit, wer da nun diese Skizzen in die Felsen gekritzelt hat. Ist ja eigentlich auch völlig egal, interessant sind sie allemal.
Im Tsisab-Tal sahen wir übrigens das einzige natürliche Oberflächenwasser, das wir während der gesamten drei Wochen finden konnten. Und das, obwohl eigentlich Regenzeit war.






Oft haben Marco und ich darüber diskutiert, was die Malereien wohl darstellen sollen. Während Marco eher historisch argumentierte, hatte ich einen, naja, sagen wir mal "kreativeren" Zugang. Mit diesem Exemplar hier hielten wir uns besonders lange auf... ihr könnt euch vielleicht vorstellen, für welche Interpretation ich plädierte.


Nun ging es in zwei Tagen zurück nach Uis. Dafür wählten wir einen Umweg, der uns an einer Farm („Gaenab“) vorbeiführte, wo wir die Nacht zubrachten.





In Uis angekommen kehrten wir zunächst einmal wieder bei Conrad und seiner Familie ein, wo wir herzlich willkommen geheißen wurden. Nachdem wir am späten Nachmittag unsere Klamotten gewaschen hatten, gab es ein ernstes Gespräch zwischen Gini und mir, welches mit der Entscheidung endete, dass ich die Trekkingreise von nun an allein fortsetzte. Gini nahm das Angebot unserer Gastgeber an, einige Tage in Uis zu verbringen, wo sie sich ziemlich wohlfühlte. So gut ich mich auch mit Conrads Familie verstand – ich wollte unbedingt noch zu einer letzten Tour aufbrechen.
Ich verbrachte den Abend mit Marco und dessen Freunden in der Bar, wo wir die ganze Palette namibischer Biere durchprobierten. Naja, es gab nur drei zur Auswahl.

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