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Region/Kontinent: Australien/Ozeanien
Als Neuling hier im Forum denke ich, ich sollte mich erst einmal gebührend vorstellen und da dachte ich, käme ein Reisebericht besser als die langweiligen technischen Details der Marke, Alter, Größe, Schlafsacktyp. Es folgt somit ein Bericht über meine letzte größere Wanderung im Januar diesen Jahres: den South-West-Circuit auf Stewart Island, Neuseeland. Ich befürchte, wie einige andere Reiseberichte, die ich hier gelesen habe, wird das ein Drama in mehreren Akten.
Die Reisevorbereitung
Ohne es zu dem Zeitpunkt schon zu wissen, startet die Reisevorbereitung vor ziemlich genau einem Jahr, als ich beschloss, dass Trekking nicht nur im Urlaub in den fernen Gefilden Irlands (einen Teil des Western Ways von Connemara nach Achill-Island) und in Schottland (den WHW) sondern grundsätzlich auch in der nahen Eifel und somit am Wochenende als Freizeitbeschäftigung in Frage kommt. Also durchstreifte ich den Sommer über die nahe Rureifel zwischen Aachen, Monschau und Mechernich.
Sommerliches Fittnesscenter
Als dann der Winter kam, freute ich mich zunächst noch auf einen zweiwöchigen Tauchurlaub in Ägypten zusammen mit einem befreundetet Pärchen. Die beschlossen jedoch Anfang Dezember bald ein Haus kaufen zu wollen und somit wollten sie – verständlicher Weise – ihr Geld zusammenhalten bis sie wüssten, wie teuer das würde. Also: nix mit Ägypten, denn alleine irgendwo in einem Hotel abhängen in einem Land dessen Sprache ich nicht spreche umgeben von ziemlich viel Wüste klingt für mich eher nach Stress als nach Erholung. Eine Alternative musste her. Zunächst fiel mir nichts Sinnvolles ein, denn ich gestehe freimütig: ich bin ein Weichei und im Winter wandere ich nicht durch die nähere Umgebung, das ist mir zu nass und zu kalt.
Irgendwann spielte ich mal wieder eines meiner Lieblingsspiele: wie teuer ist eigentlich ein Flug zu all den Ländern, die du schon immer mal besuchen wolltest. Siehe da, Neuseeland war erheblich billiger, als ich gedacht hatte. Auf die Idee war ich gekommen, weil mein Chef dort zurzeit für 1,5 Jahre mit seiner Familie lebt.
Damit war der Anfang gemacht, ich wusste schon mal, wo ich hin wollte, jetzt musste ich mir nur noch überlegen, was ich dort mache. Da ich mit Sicherheit alleine unterwegs sein würde, kam ich schnell auf die Idee, wandern zu gehen. Also befragte ich das allwissende Internet, wo man in NZ am Besten wandern kann. Schnell fand ich meinen Traum: Stewart Island, die dritt „größte“ Insel Neuseelands ca. 35km südlich der Südinsel. Von meiner Wohnung bis nach Half Moon Bay (früher „Oban“), der einzigen Siedlung auf der Insel, sind es nur rund 18634km laut MapSource und ca. 35 Stunden Flug mit Übernachtung in Dubai auf dem Hinflug, ein Katzensprung sozusagen.
Katzensprung
Warum Stewart Island?
Mich hatten die Informationen, die ich über diese Insel und insbesondere über den NWC gefunden hatte gereizt: ca. 400 Einwohner, alle in Oban, keine 30km Straßennetz, rund 200km Wanderwege, 760km Küstenlinie und arktischer Regenwald – Gott muss an Leute wie mich gedacht haben, als er diesen Fleck auf der Welt erschuf ,-)
Zudem hab ich einige Berichte über einen Trekking-Pfad dort gelesen, eben jenem North-West-Circuit: ca 120km lang, Dauer 8-12 Tage, man wandert von Hütte zu Hütte um die Nordspitze der Insel. In den Trailbeschreibungen tauchen die Worte „Mud“, „up“ und „down“ häufig auf, besonders beliebt sind Formulierungen wie „up, down, up, down, mud, mud, mud…“. Irrtümlich nahm ich an, es gehen entweder hoch oder runter oder durch den Schlamm. Naja, dazu später mehr. Zudem hielt ich das alles für etwas übertrieben und leicht angeberisch, bei 10 Tagen und 120km macht das 8-16km pro Tag, lächerlich, wie ich dachte, zumal die Höhenunterschiede nicht dramatisch sind, der höchste Punkt meiner Wanderung war 399m hoch, aber auch dazu demnächst mehr.
Wie sich herausstelle, hatte ich eine gute Wahl getroffen, denn ich hatte durch meinen Chef und das Internet einiges in Erfahrung bringen können, über dieses Land, von dem ich bis dahin nicht viel mehr wusste, als dass es auf der Weltkugel uns so ziemlich gegenüber liegt. Erstens: im Januar haben die Neuseeländer Hochsaison, da ist dann nämlich Sommer. Nicht wirklich überraschen, deswegen flog ich ja hin. Aber dass die dann auch Schulferien haben, auf die Idee bin ich nicht gekommen. Zweitens: „Tramping“, wie sie Trekking nennen, ist dort kein Volksport sondern Massenhysterie. Drittens: die bekannten Wege, wie den Milford-Trail, muss man vorher reservieren, der nächste freie Termin wäre im März oder April gewesen. Für den NWC gilt das nicht, wie noch etwas anderes für Stewart Island nicht gilt, das für die restlichen Walks in Neuseeland Standard ist: sie sind gut ausgebaut. Auf dieser Insel rühmt man sich, die Wege möglichst natürlich zu belassen, insbesondere den NWC und den SWC (South-West-Circuit). Der Raikura Walk gehört zu den „Great Walks“ und ist somit durchgängig befestigt oder auch so gut zu begehen.
Als Neuling hier im Forum denke ich, ich sollte mich erst einmal gebührend vorstellen und da dachte ich, käme ein Reisebericht besser als die langweiligen technischen Details der Marke, Alter, Größe, Schlafsacktyp. Es folgt somit ein Bericht über meine letzte größere Wanderung im Januar diesen Jahres: den South-West-Circuit auf Stewart Island, Neuseeland. Ich befürchte, wie einige andere Reiseberichte, die ich hier gelesen habe, wird das ein Drama in mehreren Akten.
Die Reisevorbereitung
Ohne es zu dem Zeitpunkt schon zu wissen, startet die Reisevorbereitung vor ziemlich genau einem Jahr, als ich beschloss, dass Trekking nicht nur im Urlaub in den fernen Gefilden Irlands (einen Teil des Western Ways von Connemara nach Achill-Island) und in Schottland (den WHW) sondern grundsätzlich auch in der nahen Eifel und somit am Wochenende als Freizeitbeschäftigung in Frage kommt. Also durchstreifte ich den Sommer über die nahe Rureifel zwischen Aachen, Monschau und Mechernich.
Sommerliches Fittnesscenter
Als dann der Winter kam, freute ich mich zunächst noch auf einen zweiwöchigen Tauchurlaub in Ägypten zusammen mit einem befreundetet Pärchen. Die beschlossen jedoch Anfang Dezember bald ein Haus kaufen zu wollen und somit wollten sie – verständlicher Weise – ihr Geld zusammenhalten bis sie wüssten, wie teuer das würde. Also: nix mit Ägypten, denn alleine irgendwo in einem Hotel abhängen in einem Land dessen Sprache ich nicht spreche umgeben von ziemlich viel Wüste klingt für mich eher nach Stress als nach Erholung. Eine Alternative musste her. Zunächst fiel mir nichts Sinnvolles ein, denn ich gestehe freimütig: ich bin ein Weichei und im Winter wandere ich nicht durch die nähere Umgebung, das ist mir zu nass und zu kalt.
Irgendwann spielte ich mal wieder eines meiner Lieblingsspiele: wie teuer ist eigentlich ein Flug zu all den Ländern, die du schon immer mal besuchen wolltest. Siehe da, Neuseeland war erheblich billiger, als ich gedacht hatte. Auf die Idee war ich gekommen, weil mein Chef dort zurzeit für 1,5 Jahre mit seiner Familie lebt.
Damit war der Anfang gemacht, ich wusste schon mal, wo ich hin wollte, jetzt musste ich mir nur noch überlegen, was ich dort mache. Da ich mit Sicherheit alleine unterwegs sein würde, kam ich schnell auf die Idee, wandern zu gehen. Also befragte ich das allwissende Internet, wo man in NZ am Besten wandern kann. Schnell fand ich meinen Traum: Stewart Island, die dritt „größte“ Insel Neuseelands ca. 35km südlich der Südinsel. Von meiner Wohnung bis nach Half Moon Bay (früher „Oban“), der einzigen Siedlung auf der Insel, sind es nur rund 18634km laut MapSource und ca. 35 Stunden Flug mit Übernachtung in Dubai auf dem Hinflug, ein Katzensprung sozusagen.
Katzensprung
Warum Stewart Island?
Mich hatten die Informationen, die ich über diese Insel und insbesondere über den NWC gefunden hatte gereizt: ca. 400 Einwohner, alle in Oban, keine 30km Straßennetz, rund 200km Wanderwege, 760km Küstenlinie und arktischer Regenwald – Gott muss an Leute wie mich gedacht haben, als er diesen Fleck auf der Welt erschuf ,-)
Zudem hab ich einige Berichte über einen Trekking-Pfad dort gelesen, eben jenem North-West-Circuit: ca 120km lang, Dauer 8-12 Tage, man wandert von Hütte zu Hütte um die Nordspitze der Insel. In den Trailbeschreibungen tauchen die Worte „Mud“, „up“ und „down“ häufig auf, besonders beliebt sind Formulierungen wie „up, down, up, down, mud, mud, mud…“. Irrtümlich nahm ich an, es gehen entweder hoch oder runter oder durch den Schlamm. Naja, dazu später mehr. Zudem hielt ich das alles für etwas übertrieben und leicht angeberisch, bei 10 Tagen und 120km macht das 8-16km pro Tag, lächerlich, wie ich dachte, zumal die Höhenunterschiede nicht dramatisch sind, der höchste Punkt meiner Wanderung war 399m hoch, aber auch dazu demnächst mehr.
Wie sich herausstelle, hatte ich eine gute Wahl getroffen, denn ich hatte durch meinen Chef und das Internet einiges in Erfahrung bringen können, über dieses Land, von dem ich bis dahin nicht viel mehr wusste, als dass es auf der Weltkugel uns so ziemlich gegenüber liegt. Erstens: im Januar haben die Neuseeländer Hochsaison, da ist dann nämlich Sommer. Nicht wirklich überraschen, deswegen flog ich ja hin. Aber dass die dann auch Schulferien haben, auf die Idee bin ich nicht gekommen. Zweitens: „Tramping“, wie sie Trekking nennen, ist dort kein Volksport sondern Massenhysterie. Drittens: die bekannten Wege, wie den Milford-Trail, muss man vorher reservieren, der nächste freie Termin wäre im März oder April gewesen. Für den NWC gilt das nicht, wie noch etwas anderes für Stewart Island nicht gilt, das für die restlichen Walks in Neuseeland Standard ist: sie sind gut ausgebaut. Auf dieser Insel rühmt man sich, die Wege möglichst natürlich zu belassen, insbesondere den NWC und den SWC (South-West-Circuit). Der Raikura Walk gehört zu den „Great Walks“ und ist somit durchgängig befestigt oder auch so gut zu begehen.
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