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Hallo zusammen, ich komme gerade von einer Radreise durch Zentralamerika zurück. Da ich hier schon ganz viele tolle Berichte gelesen habe, die mich zu vielen eigenen Ideen inspirierten, bereite ich jetzt meinen Bericht für das Forum hier auf.
Gruß und viel Spaß und vielleicht auch Inspiration
Jörg.
Übersicht gefahrene Strecke
Donnerstag, 22.1.2015: Ärger mit der Freude und der Technik
Es ist Donnerstagabend, alles ist vorbereitet, die komplette Ausrüstung liegt bei mir auf dem Küchentisch. Ich kenne mich, normalerweise packe ich immer auf den letzten Drücker, und dann wird es stressig. Dieses Mal habe ich es mir anders vorgenommen.
Um sechs Uhr sind alle Ausrüstungsgegenstände in den Packtaschen verstaut, nichts liegt mehr auf dem Küchentisch, ich bin zufrieden und sehe einem ruhigen Abend mit endlich wachsender Vorfreude auf meine Reise entgegen.
Vorfreude? Na ja - Viel Arbeit in der Firma sowie eigene und vor allem fremde Bedenken haben doch an meiner Vorfreude gegraben. Jedesmal die gleichen Fragen: Was, Du willst durch die gefährlichsten Länder der Welt fahren? Hast Du keine Angst? Hast Du schon mal die Kriminalitätsstatistik gelesen? Willst Du nicht doch mit einer Gruppe reisen? Und so weiter. Ja, nein, ja, nein. Und so weiter.
Kaum jemand beneidet mich, kaum jemand freut sich mit mir. Ich bin ja schon froh, wenn ich gefragt werde: Wo liegt eigentlich Zentralamerika? Und wie der stete Tropfen den Stein höhlt, so höhlt die stete Skepsis die Vorfreude. Wenn ich gesagt hätte, hey, ich mache eine sechswöchige Kreuzfahrt in der Karibik, dann wäre das wohl anders gewesen. Dann wäre der Urlaubstraum des Deutschen angeregt und sein Neid das Futter für meine Vorfreude. Dabei wäre das sterbenslangweilig für mich und würde nach spätestens drei Wochen wahrscheinlich MICH zum unberechenbaren Kriminellen werden lassen.
Nee, ich bin stolzer Besitzer des Gens DRD4-7R, das den Weltumradler vom Gartenzaunanstreicher unterscheidet.
Bevor ich überlege, welche Sicherheitsvorkehrungen ich noch treffen muss, ist mir viel wichtiger, ob ich die 50-Millimeter-Reifen drauf lasse und damit mehr Gewicht, größere Pannensicherheit, aber auch mehr Komfort wähle oder ob ich die 40-Millimeter-Rennreifen nehme, die leichter sind und einen niedrigeren Laufwiderstand versprechen, dafür aber weniger komfortabel und pannenanfälliger sind. Ich entscheide mich für die dünneren - auch, weil dann mehr Platz zwischen Reifen und Schutzblechen ist und sich die Bleche somit nicht so schnell zusetzen, wenn ich mal in schlammiges Terrain geraten sollte.
Nach dem Reifenwechsel prüfe ich nochmal die Technik, ziehe an den Bremsen und merke, dass sich der Hebel für die Hinterradbremse bis zum Lenker durchziehen lässt. Die Bremsflüssigkeit an meinen Fingern lässt nichts Gutes erahnen.
Shit - am letzten Abend vor meiner Radreise ist die Hydraulik der Bremsanlage geplatzt. Und zwar am Bremshebel, dem HS66-Modell von Magura, das es schon lange nicht mehr zu kaufen gibt und somit auch nicht mehr mit Ersatzteilen versorgt wird. Dazu muss gesagt werden, dass ich mit einem Rennlenker und hydraulischen Felgenbremsen fahre. Für Rennräder gab es früher mal aufwändige Hydraulikbremsen von Magura, die sich aber nicht durchsetzten. Allerdings sind die Bremsgriffe dieser Systeme derzeit sehr gesucht, da viele Reiseradler die Ergonomie eines Rennlenkers schätzen, an diesen aber die handelsüblichen Bremsgriffe der normalen Reiseräder nicht passen. Also schrauben wir die Rennbremsgriffe an die Bremssysteme der Reiseräder und können so mit Rennlenkern fahren.
Das geht seit jetzt gerade bei mir nicht mehr. Ich muss morgen mit meinem Rad und Gepäck um fünf am Bahnsteig stehen. Und zwar mit funktionierender Hinterradbremse. Ich bin froh, dass Winter ist und mein Radhändler wohl momentan nicht allzuviel zu tun hat und hoffe darauf, dass die Werkstatt das dann schon hin bekommt.
Gruß und viel Spaß und vielleicht auch Inspiration
Jörg.
Übersicht gefahrene Strecke
Donnerstag, 22.1.2015: Ärger mit der Freude und der Technik
Es ist Donnerstagabend, alles ist vorbereitet, die komplette Ausrüstung liegt bei mir auf dem Küchentisch. Ich kenne mich, normalerweise packe ich immer auf den letzten Drücker, und dann wird es stressig. Dieses Mal habe ich es mir anders vorgenommen.
Um sechs Uhr sind alle Ausrüstungsgegenstände in den Packtaschen verstaut, nichts liegt mehr auf dem Küchentisch, ich bin zufrieden und sehe einem ruhigen Abend mit endlich wachsender Vorfreude auf meine Reise entgegen.
Vorfreude? Na ja - Viel Arbeit in der Firma sowie eigene und vor allem fremde Bedenken haben doch an meiner Vorfreude gegraben. Jedesmal die gleichen Fragen: Was, Du willst durch die gefährlichsten Länder der Welt fahren? Hast Du keine Angst? Hast Du schon mal die Kriminalitätsstatistik gelesen? Willst Du nicht doch mit einer Gruppe reisen? Und so weiter. Ja, nein, ja, nein. Und so weiter.
Kaum jemand beneidet mich, kaum jemand freut sich mit mir. Ich bin ja schon froh, wenn ich gefragt werde: Wo liegt eigentlich Zentralamerika? Und wie der stete Tropfen den Stein höhlt, so höhlt die stete Skepsis die Vorfreude. Wenn ich gesagt hätte, hey, ich mache eine sechswöchige Kreuzfahrt in der Karibik, dann wäre das wohl anders gewesen. Dann wäre der Urlaubstraum des Deutschen angeregt und sein Neid das Futter für meine Vorfreude. Dabei wäre das sterbenslangweilig für mich und würde nach spätestens drei Wochen wahrscheinlich MICH zum unberechenbaren Kriminellen werden lassen.
Nee, ich bin stolzer Besitzer des Gens DRD4-7R, das den Weltumradler vom Gartenzaunanstreicher unterscheidet.
Bevor ich überlege, welche Sicherheitsvorkehrungen ich noch treffen muss, ist mir viel wichtiger, ob ich die 50-Millimeter-Reifen drauf lasse und damit mehr Gewicht, größere Pannensicherheit, aber auch mehr Komfort wähle oder ob ich die 40-Millimeter-Rennreifen nehme, die leichter sind und einen niedrigeren Laufwiderstand versprechen, dafür aber weniger komfortabel und pannenanfälliger sind. Ich entscheide mich für die dünneren - auch, weil dann mehr Platz zwischen Reifen und Schutzblechen ist und sich die Bleche somit nicht so schnell zusetzen, wenn ich mal in schlammiges Terrain geraten sollte.
Nach dem Reifenwechsel prüfe ich nochmal die Technik, ziehe an den Bremsen und merke, dass sich der Hebel für die Hinterradbremse bis zum Lenker durchziehen lässt. Die Bremsflüssigkeit an meinen Fingern lässt nichts Gutes erahnen.
Shit - am letzten Abend vor meiner Radreise ist die Hydraulik der Bremsanlage geplatzt. Und zwar am Bremshebel, dem HS66-Modell von Magura, das es schon lange nicht mehr zu kaufen gibt und somit auch nicht mehr mit Ersatzteilen versorgt wird. Dazu muss gesagt werden, dass ich mit einem Rennlenker und hydraulischen Felgenbremsen fahre. Für Rennräder gab es früher mal aufwändige Hydraulikbremsen von Magura, die sich aber nicht durchsetzten. Allerdings sind die Bremsgriffe dieser Systeme derzeit sehr gesucht, da viele Reiseradler die Ergonomie eines Rennlenkers schätzen, an diesen aber die handelsüblichen Bremsgriffe der normalen Reiseräder nicht passen. Also schrauben wir die Rennbremsgriffe an die Bremssysteme der Reiseräder und können so mit Rennlenkern fahren.
Das geht seit jetzt gerade bei mir nicht mehr. Ich muss morgen mit meinem Rad und Gepäck um fünf am Bahnsteig stehen. Und zwar mit funktionierender Hinterradbremse. Ich bin froh, dass Winter ist und mein Radhändler wohl momentan nicht allzuviel zu tun hat und hoffe darauf, dass die Werkstatt das dann schon hin bekommt.
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