[TR] Langzeitwanderung

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  • Flexxi
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    • 30.06.2013
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    • Meine Reisen

    AW: [TR] Langzeitwanderung

    Wenn ich die Bilder sehe und das geschriebene lese dann möchte ich fast mein Koffer...ähh...Fahrrad packen^^ Danke.

    Das Brot sieht wirklich lecker aus. Ist das Rezept dafür ein Familiengeheimnis oder würdet ihr es auch teilen?

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    • grenzenlos
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      • 25.06.2013
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      AW: [TR] Langzeitwanderung

      Zitat von Flexxi Beitrag anzeigen

      Das Brot sieht wirklich lecker aus. Ist das Rezept dafür ein Familiengeheimnis oder würdet ihr es auch teilen?
      Hallo Flexxi,
      es ist das einfachste Rezept der Welt . Auf 500g Mehl 2 Teelöffel Salz + Viertel Liter Wasser. Ist für 4 Personen gedacht.
      Die Zutaten mischen, kneten, nach Möglichkeit 2 oder mehr Stunden ziehen lassen. Teig formen + aufs Feuer. Die Bedu schmeißen den Teig auch ins offene Feuer. Das Brot muss dann halt abgeklopft werden.
      Tipp: man kann den Teig auch mit Öl oder Gewürzen verfeinern, echt lecker.
      Wir backen es oft unterwegs, da es sehr preiswert, einfach und zu vielen Sachen sehr lecker schmeckt . Man kann es zudem 1 bis 2 Tage aufheben.

      Viele Grüße aus Nizwa (liegt 150 km Richtung Muscat)
      Wünsche fürs erste Brot viel Erfolg
      Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

      Gruß, Wi grenzenlos

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      • grenzenlos
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        • 25.06.2013
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        AW: [TR] Langzeitwanderung

        Zitat von grenzenlos Beitrag anzeigen
        Hallo Flexxi,
        Die Bedu schmeißen den Teig auch ins offene Feuer.
        Entschuldigung , natürlich legen die Beduinen es in die Glut, nicht ins offene Feuer
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        Gruß, Wi grenzenlos

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        • Flexxi
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          • 30.06.2013
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          AW: [TR] Langzeitwanderung

          Vielen Dank fürs Rezept. Das werde ich beim nächsten Grillen oder Lagerfeuer ausprobieren. :-)

          Zitat von grenzenlos Beitrag anzeigen
          Entschuldigung , natürlich legen die Beduinen es in die Glut, nicht ins offene Feuer
          Das hätte ich mir schon gedacht, will ja schließlich Brot und keine Kohle backen.

          Wobei ich mich frage, ob das nicht zu sehr geräuchert schmeckt, wenn man es in die Glut legt und dann blos abklopft.

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          • grenzenlos
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            • 25.06.2013
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            AW: [TR] Langzeitwanderung

            Zitat von Flexxi Beitrag anzeigen

            Wobei ich mich frage, ob das nicht zu sehr geräuchert schmeckt, wenn man es in die Glut legt und dann blos abklopft.
            Flexxi,
            ja, ist auch nicht so unser Ding. Wir haben da immer ein kleines Alublech zum backen dabei Funktioniert absolut gut
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            Gruß, Wi grenzenlos

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            • Flexxi
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              • 30.06.2013
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              AW: [TR] Langzeitwanderung

              wi,

              ich werde mir auch noch ein Blech oder so zulegen. Ich habe mir jetzt eine Feuerschale zusammengebruzelt und da gefällt mir der Gedanke, das ich da gleich immer etwas backen/brutzeln kann. :-)

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              • grenzenlos
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                • 25.06.2013
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                AW: [TR] Langzeitwanderung

                Zitat von Flexxi Beitrag anzeigen
                wi,

                ich werde mir auch noch ein Blech oder so zulegen. Ich habe mir jetzt eine Feuerschale zusammengebruzelt und da gefällt mir der Gedanke, das ich da gleich immer etwas backen/brutzeln kann. :-)
                Ja, macht Spaß
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                Gruß, Wi grenzenlos

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                • grenzenlos
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                  • 25.06.2013
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                  AW: [TR] Langzeitwanderung

                  Oman Teil 1



                  Von der VAE-Grenze bis Bahla

                  Noch in Al Ain wird unter meiner Anleitung Toyota repariert. 7 Inder helfen mir dabei. 6 schauen zu, geben sinnige oder weniger sinnige Kommentare. Nur einer hört wirklich auf meine Worte. Er soll ein Loch in die alte abgebrochene Halterung bohren, nach Möglichkeit genau dort, wo ich es angezeichnet habe.


                  Toyota rollt wieder

                  Eine Aluschweißwerkstatt habe ich nicht gefunden. So muss halt eine Notlösung her. Nach zehn Minuten passen wir die Halterung an. Sie passt fast genau ins Gestänge, da wo eigentlich die Fahrradhalterung Original angebracht sein würde, nämlich an der linken Toyotaseite. Ich laufe eine Runde Probe. Irgendwie klappt es überraschend gut. Ich bin happy. Was kostet es, möchte ich wissen. Sieben leere Blicke schauen mich an, was bedeutet, nichts! Ich schmeiße eine Runde Zigaretten. Es ist, wie so oft, die Zeit meiner Fragen. Woher kommt ihr? Gefällt es euch hier? Was verdient ihr? Wie lange seid ihr schon hier?

                  Einen Tag später erfolgt die Grenzabfertigung recht flott. So flott wie die Grenzabfertigung wird unser Weg bis Muskat aber nicht erfolgen, denn ca. 450 Wanderkilometer liegen vor uns. Wir kennen die Strecke von unserer Weltradeltour. Deshalb sind wir recht froh gelaunt, denn wir freuen uns auf einige von uns bereits bekannten Übernachtungsplätzen.


                  Lange Wege bis zu den Dünen

                  Diese werden so unterschiedlich sein wie die Landschaften welche uns bis zur Hauptstadt begleiten werden. Rechter Hand sind dabei meist die Ausläufer vom Hadschar-Gebirge zu sehen. Linkerhand, zumindest auf den ersten 200 km, wellen sich die kleinen, manchmal auch größeren Dünenkämme vom Leeren Viertel (größte Wüste Arabiens). Bis Bahla gibt es in größeren Abständen nur kleinere Ortschaften, vereinzelt auch Farmen oder Beduinenlager im ewigen Sand. Da diese Plantagen, diese kleinen Ortschaften oder die Bedus natürlich Wasser brauchen, ist es für uns nie ein Problem selbst an Wasser zu kommen. Manche Tage sind dabei fast paradiesisch zu bezeichnen, denn relativ oft treffen wir auf Wasserkanäle. An einem dieser Kanäle, er führt an einer alten kleinen Moschee vorbei, verbringen wir einen besonderen Lagerplatzabend. Es gibt da nämlich eine ''Wüstenbadewanne'' für uns. Leider gibt es die nicht täglich.
                  PS: Die ''Badewanne'' ist die unterirdische Kanal-Waschstelle von der Moschee. Sehr oft findet man noch solche Wasserkanal-Waschstellen im Oman. Nicht nur für Wanderer ein wahrer Seegen!


                  Meine Seegenwüstenbadewanne

                  Wenn man den ganzen Tag wandert, manchmal bis zu 40 Kilometer, dann ist man am Abend eigentlich absolut Ruhebedürftig. Mit Ruhe ist da aber erstmal nichts, denn ein idealer Lagerplatz muss gefunden werden, das Zelt aufgebaut werden und natürlich ist die Verpflegung wichtig. Gi baut immer das Zelt auf. Ich suche in der Zwischenzeit abgestorbenes Holz fürs Lagerfeuer, koche immer zuerst einen Kaffee und danach beginnen wir unser Abendbrot zu köcheln, zu braten, und irgendwie schön herzurichten, auch schön zu platzieren, denn die Augen essen immer mit. Genau wie in den Vereinigten Arabischen Emiraten, werden wir an der Strecke reichlich beschenkt. Sehr oft sind echt leckere Sachen dabei. Weintrauben, Fruchtsäfte, Datteln und vieles mehr. So fällt es uns leicht, unser jeweiliges Abendmahl sehr abwechslungsreich zu gestalten.


                  Kochstelle beim Badewannenlagerplatz

                  Neben unserem Bedubrot, kochen wir auch Kartoffeln oder Nudeln, braten Zwiebeln und Gemüse, und versuchen so täglich dem Wunsch nach Abwechslung gerecht zu werden. Diese Leckereien brauchen wir auch, denn der Körper schreit förmlich nach Energiezufuhr. Gi lässt sich da immer was einfallen. Oft bin ich überrascht, was sie alles herzaubert.


                  Lecker, lecker ...

                  Mit Sonnenuntergang lösche ich dann auch gleich das Feuer. Wir fühlen uns nie unsicher, doch auch die Wüste hat Augen. Wir wollen nicht unbedingt durch den Schein unserer Lagerfeuer gesehen werden. Wir lieben zudem auch die Ruhe am Abend.
                  Mit Sonnenaufgang bin ich immer bereits wach. Die Frühstücksvorbeitung ist mein täglicher Job. Ich liebe regelrecht diese Minuten, beobachte dabei den Sonnenaufgang, lausche den Vögeln, halte Ausschau nach Wolken und wecke mit einem leckeren Kaffee Gi auf.
                  Ca. 1 Stunde brauchen wir immer bis zum Aufbruch. Da wissen wir noch nicht, was uns dieser Tag bringen wird. Was wir aber wissen, ist der Weg bis zur Hauptstraße nun schwierig oder nicht? Wir mussten ja am Abend vorher den gleichen Weg gehen.
                  Auch im Oman werden wir oft eingeladen. Nur selten nehmen wir eine Einladung an. Ali schafft es mit seiner sehr gewinnenden Art uns davon zu überzeugen sein Dorf, sein Haus und seine Gastfreundschaft zu genießen. Wir bereuen nicht.


                  Ali

                  Er zeigt uns seinen Palmengarten, seine Kühe, Ziegen, sein altes und sein neues Haus. Wir lernen fast alle Familienmitglieder beim Mittagessen (gegen 14.30 Uhr!) kennen. Es gibt köstlichen Reis mit gebratenen Zwiebeln, Hammel und reichlich Salat. Ali und seine Familie sind freudig erstaunt, dass auch wir ohne Besteck essen, sogar ohne Messer, Gabel & Löffel reichlich satt werden. Gelernt ist halt gelernt.
                  Natürlich beantworten wir die uns schon all bekannten Fragen.
                  Ali war auf Urlaub in Deutschland. So kann auch ich diesmal gezielt einige Fragen stellen. Hat es dir in Deutschland gefallen? Wo warst du? Was hat dir nicht gefallen?
                  Ich war in einigen Städten unterwegs, und gefallen hat mir alles, antwortet Ali.
                  Wirklich alles, frage ich nach.
                  Nach längeren hin und her, sagt er dann, 2 Sachen habe ich nicht verstanden.
                  Welche, bohre ich nach.
                  Es gibt wenig öffentliche Toiletten. Und wenn es eine gibt, muss man dafür bezahlen. Auch muss man für Trinkwasser immer bezahlen. Mir geht es nicht ums Geld. Komisch war nur, dass es für die vielen Hunde oft Schalen mit Trinkwasser in vielen Städten gab, als Mensch musst du aber bezahlen.
                  Die Zeit vergeht während der Stunden bei Ali wie im Flug. Wir müssen weiter, flüstere ich Gi zu. Doch, man will uns nicht lassen. Wir sollen bleiben. In 3 Tagen heiratet einer von Alis Söhnen. Wir können nicht bleiben, erklären wir. Der Weg bis Muskat ist noch weit.

                  In Bahla durchschreiten wir irgendwie Stolz das neu erbaute Stadttor. Es wurde natürlich nicht extra für uns erbaut. Der Tourismus im Oman macht von Jahr zu Jahr regelrechte Sprünge. Ab Bahla Richtung Muskat merkt man dies in jeder Ortschaft.


                  Stadttor Bahla

                  Ab hier ändert sich dann auch die Landschaft. Sandwüste wechselt in Stein- oder Geröllwüste. Auch dies hat seinen Reiz, denn die Berge vom Hadschar-Gebirge sind nun fast greifbar. Bis knapp 3000 Meter reichen sie in die Höhe. Sie erscheinen uns besonders am Abend und am Morgen in unterschiedlichsten Rottönen. Oft ein Feuerwerk der Farben.
                  So nehmen wir vorerst Abschied von unserem geliebten Sandkasten, verbringen die nächsten Nächte zwischen Felsen, auch in Wadis von ganz bizarrer Schönheit und genießen dabei das täglich zunehmende Grün der immer mächtiger werdenden Palmen.


                  Wüstenlager pur

                  Von Bahla bis zur Hauptstadt sind es nur noch gute 150 Kilometer. Wir legen einen Laufzahn zu, denn uns erreicht überraschend ein Überraschungs-Mail.
                  Doch was der Inhalt der Überraschungs-Mail ist, erzähle ich erst im nächsten Teil. Was ich bereits jetzt schreiben kann, die Reparatur vom Toyotawägelchen war letztendlich keine Notlösung. Er rollt, und rollt und rollt! Auf indische Handwerker ist halt Verlass! Ich hoffe, es bleibt so!

                  Liebe Grüße,

                  Wi+Gi+Toyota / Stand: Mitte März 2015

                  Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                  Gruß, Wi grenzenlos

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                  • grenzenlos
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                    • 25.06.2013
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                    • Meine Reisen

                    AW: [TR] Langzeitwanderung

                    Oman Teil 2



                    Weiter bis Muscat

                    Man sieht die kleine Gi kaum auf der Autobahn. Ab Bahla ist aus mit lustig. Der Verkehr nimmt zu, Ausweichstraßen oder Ausweichpisten gibt es kaum.
                    Zudem hat sie ein Problem mit ihrem rechten Fuß. Noch in Neuseeland passierte es. Ein Glas zerbrach, und die Glasspitze bohrte sich ins Füßchen. Wenig später wackelte eine ihrer Zehen wie ein Wichtel nach unten. Die Sehne war durch. Gi wollte nicht zum Arzt. Geht schon irgendwie, war ihr Kommentar. Wichtel wackelt noch immer, leider immer noch nur nach unten.


                    Kleine Gi auf der Autobahn

                    Was aber gut ist, die Landschaft wechselt ihr Gesicht fast stündlich. Bergrücken folgt auf Bergrücken. Dazwischen schmiegen sich Wadis der schönen Art. Wadis mit Palmen, mit viel Grün und somit immer mit Wasser. Damit sind auch immer sehr abwechslungsreiche Übernachtungsplätze gesichert. Eines der schönsten Wadis ist für uns die Schlucht von Tanuf. Warum? Hier ist der Oman noch so wie wir ihn lieben. Die Moderne erschlägt nicht das Alte. Neu und alt bilden eine Harmonie. Leider findet man diese Harmonie nur noch sehr selten im Oman. Altes stört sehr oft, wird abgerissen, plattgewalzt, verschwindet für immer. So genießen wir das Fleckchen Harmonie für viele Stunden. Das Ruinendorf steht auf mutigen Hügeln. Die alte Moschee, der alte Marktplatz, die Wasserkanäle, die Waschstellen, einfach alles was hier vor langer Zeit noch lebendig war, ist irgendwie ohne viel Fantasie erkennbar. Nur eine der alten Moscheen und die dazugehörende Waschstelle wurde restauriert, hervorragend restauriert, denn nichts stört die Lehmruinen aus längst vergangener Zeit.


                    Wadi Tanuf

                    Unterhalb der Ruinen stehen mächtige Bäume im Wadi. Sie trotzen schon hunderte von Jahren den manchmal starken Regenfällen, den manchmal starken Wasserströmen. Die vielen regenlosen Monate überstehen die Bäume dank ihrer langen Wurzeln, denn tief im Wadigrund holen sie den Überlebenssaft nach oben. Einen dieser Überlebenskünstler suchen wir uns aus. Er gibt uns Schatten und viel Platz. Nur wenige Meter seitwärts erhebt sich die Felswadiwand. Ein Wasserkanal folgt dieser Wand bis zur Moschee, bis zu den Ruinen, bis zu den Plantagen im Dorf.


                    Idealer Lagerplatz im Wadi Tanuf

                    Wir lieben solche Plätze, denn was wir idealerweise immer gebrauchen können sind Wasser, Schatten und ein romantisches Umfeld. All dies gibt es hier wie vorbestellt. Wasser ist uns dabei immer am wichtigsten. Die oft vorhandenen Wasserkanäle sind ein Lottogewinn.


                    Idealer Waschplatz

                    Einem Vollbad steht nichts im Wege. Auch waschen wir da meist unsere Wäsche und reinigen unseren angeschwärzten Kaffee-Tee-Kessel auf gründlichste. Dabei müssen wir nicht auf jeden Tropfen Wasser achten. Uns ist aber auch immer bewusst, wie wichtig Wasser ist, wie wichtig sauberes Wasser ist, und wie wichtig ein dankbarer Umgang mit diesem Element, überall auf der Welt, sinnvoll wäre.
                    Dieses ''viele'' Wasser verwöhnt sozusagen auch täglich unsere Augen, denn nur dem Wasser haben wir das viele Grün im Umfeld zu verdanken. Oft folgen in sehr kurzen Wanderabständen regelrechte Grünorgien. Wadi folgt da auf Wadi.


                    Wadi folgt auf Wadi

                    Nur eine Nacht verbringen wir in einem richtigen Steinwadi. Hier gibt es keinen Wasserkanal. Die Bäume sind nicht mächtig. Und wir überlegen die Verwendung von jedem Wassertropfen.


                    Wasserauffangbecken-Lagerplatz

                    So vergehen die Tage und Nächte bis Muscat mit reichlich Abwechslung, mit reichlich neuen Erfahrungen und mit reichlich Wanderkilometern in den Beinen. Am letzten Abend erkennen wir die vielen Lichter von Muscat aus der Ferne. Dabei wird uns klar, dass das viele Stadtlicht uns den Sternenhimmel vermiest. Man kann halt nicht alles haben.

                    Nur kurz bleiben wir in Muscat, denn die Überraschungs-Mail zwingt uns zur Eile. Lieber Besuch aus Deutschland hat sich angesagt. Nicht für Muscat. In Salalah wollen wir uns treffen. Salalah liegt über 1000 km von Muscat entfernt. Wir mieten uns den kleinsten Flitzer. Mit ihm (ist natürlich ein Toyota) erkunden wir recht flott die Stadt. Am schönsten ist der Abend am Hafen, an der Promenade und den umgebenden Parks.


                    Hafenpromenade Muskat

                    In Ruwi besuchen wir die Märkte der Inder, der Pakistani und weiterer Asiaten. Der Oman ist ein Völkergemisch der zwiespältigen Art. Weit über 50 Prozent der Bevölkerung sind Ausländer. Für mich sind sie, genau wie in den VAE, auch hier die Arbeitsameisen.


                    Pakistani studieren ihre Heimatverbindung

                    Sie halten das Land am laufen, am atmen, geben dem Land das so wichtige Rückrat. Vielen Ameisen geht es gut, viele stöhnen aber auch unter den Belastungen, den Arbeitsbedingungen und der Sehnsucht nach der Heimat. Wir mögen die netten Ausländer, denn da bekommt man das beste Essen, gute Infos zu ihren Lebensgeschichten, auch Informationen zu ihren Heimatländern und so manchen Geheimtipp für den Oman selbst.
                    Die Schaukel ist kein Geheimtipp, doch so kräftig Gi da schaukelt, so kräftig flott wollen wir bald in Salalah sein.


                    Schön wenn man es genießen kann

                    Nach ca. 450 Wanderkilometer im Oman verlassen wir Muscat im Mietwagen. Im Kofferraum darf sich Toyota-Wägelchen ausruhen. Auch unsere Füße - besonders die von Gi - sind für die Wanderpause dankbar. Wir selbst freuen uns auf Salalah, auch auf die Fahrt durchs Leere Viertel und natürlich können wir es kaum erwarten unseren Besuch in Salalah in die Arme zu schließen.

                    Warum wir in Salalah Besuch bekommen, was wir auf dem Weg dorthin erleben und wie unsere Salalahzeit verlaufen wird, erzähle ich im nächsten Bericht.

                    Bis dahin,
                    liebe Grüße, Wi + Gi / Stand: Fast Ende März 2015

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                    Gruß, Wi grenzenlos

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                      AW: [TR] Langzeitwanderung

                      Oman Teil 3



                      Besuch in Salalah

                      Besuch hat sich angekündigt. Sabine und Jürgen (Gis Cousin) warten in Salalah auf uns. Natürlich beeilen wir uns, denn wir wollen meinen 60. Geburtstag dort gemeinsam feiern. Schon während unserer Weltradeltour haben uns die 2 in fernen Ländern 3 x besucht. Somit ist dieser überraschende Besuch schon irgendwie die weitere Folge einer fast Besuchsnormalität.
                      Doch der Weg von Muscat bis Sahlalah ist weit (gute 1000 km), und zudem locken viele schöne Wüstenlandschaften im ''Leeren Viertel'' am Wegesrand. Somit sind herrliche Übernachtungsplätze vorprogrammiert. Auf halber Strecke gibt es einen ganz besonderen. Dünen wie aus dem Bilderbuch wollen da erkundet werden.
                      Platz gefunden, rufe ich Gi zu.
                      Das Problem ist immer, wie kommen wir mit dem Auto bis an die Dünen, denn wir haben keinen 4x4. Also ist auch oft das Wüsten-Risiko einzuplanen.


                      Lagerplatz gefunden

                      Nur 15 Meter weiter steht unser Zelt. Ich bin wieder happy. Das Risiko hat sich gelohnt. Nur kurz war unser Auto am absinken. Zum Glück habe ich es sofort gespürt. Das Problem, wenn man es nicht spürt, nicht sofort richtig reagiert, schaufeln, schaufeln, schaufeln... ist dann angesagt.
                      Gi behauptet, ich finde die Plätze nur, weil ich einen Bedu-Omankittel trage. In Wirklichkeit kleidet er mich, weil es sehr, sehr warm ist, und solch kein Kittel für Luftzug sorgt. Zum Glück auch, denn neben der allgemeinen Hitze hilft er mir auch sehr gut beim Autofahren, denn unsere Klimanlage im Auto ist gestorben. Ihr war garantiert auch die Hitze zuviel (um die 40 Grad).

                      An solchen Plätzen genießen wir die Abendstunden immer ganz besonders. Wenn die Sonne am Horizont wie ein Feuerball abtaucht, sinken die Temperaturen auf ein fast erträgliches Niveau. Nur knapp über 30 Grad müssen es dann sein. Ich spreche da nur von mir, denn Gi verträgt unglaublich viel Hitze.
                      Ich muss mir was überziehen, es wird langsam frisch, höre ich dann oft.


                      Stunde der Besinnung

                      Was wir gemeinsam genießen, ist die absolute Wüstenruhe. Wir spüren sie in unseren Ohren, im Kopf, im Geist. Es sind immer die Stunden der Besinnung.

                      Oft erleben wir in Wüsten überraschendes. Besonders sind wir von den manchmal aufziehenden Morgennebeln fasziniert. Nur wenn die Winde dafür günstig sind, also vom fernen Meer her wehen, ist diese Geisterstunde erlebbar. Alles ist dann feucht.


                      Morgennebel

                      Es ist dann auch immer schwierig, ein kleines Feuerchen für den Morgenkaffee zu entfachen. Doch da gebe ich nie auf, denn mein Kaffee gibt mir doch immer viel Kraft für den folgenden Tag.
                      Was uns dabei auch immer bewusst wird, zum Glück gibt es diese feuchten Winde, denn nur so kann das wenige Wüstenleben weiter überleben.
                      An diesem Wüstenmorgen habe ich Mühe das Auto zur Hauptstraße zu lenken. Ca. 5 Kilometer flitze ich über den feuchten, weichen Sand. Die richtige Richtung versuche ich zu erahnen. Meine Autospur vom Abend vorher ist wie von Geisterhand verschwunden. Genau diese wollte ich zurück nehmen. Doch die Wüstengeister sind uns wohl gesonnen. Nach kritischen Minuten, zum Glück ohne versinken, erreichen wir den Asphalt. Wir sind den Geistern dankbar.

                      Die Geister welche die Altstadt von Salalah vernichten, und dies auf unglaublich weiter Fläche, können wir leider nicht verstehen. Wir trauen unseren Augen nicht, als wir den Abrissflächenbrand bei unserer Ankunft sehen. Unglaubliches geschieht hier.


                      Kahlschlag

                      Sehr gerne waren wir in früheren Zeiten zwischen den engen Gassen, verwinkelten Häusern, kleinen Plätzen und, und ... dort unterwegs. Oman-typisch soll hier ein Touristengebiet der Superlative entstehen, leider. Ich glaube, die Omanis begehen hier einen großen Fehler, denn nur Supermodern nimmt den Oman seine eigentliche Seele.

                      Hochpreisiger Tourismus soll die heilige Zukunfts-Kuh im Oman werden. Somit ist es auch jetzt schon schwierig ein preisgünstiges Hotel in Salalah zu finden. Außerhalb vom eigentlichen Salalah-Centrum, und Salalah ist echt sehr groß, findet man mit Ausdauer noch das eine oder andere sympatische, kuschelige, althergebrachte Hotel. Da kann dann auch noch der Preis sympatisch sein. Das wie ein Weihnachtsbaum beleuchtete Al Nile wird für Tage sozusagen unser Salalahpreiswertbasislager, denn für die Salalahzeit wollen wir nicht in unserem geliebten Zelt schlafen.


                      Leuchthotel

                      Tagesausflüge sind geplant. Dies ist sinnig, denn in der Dohfarregion gibt es unglaublich viel zu erkunden.
                      Beim ersten Treffen mit unserem Besuch aus Old - Germany in Salalah überschlagen sich die Sätze, die Erzählungen und auch die Berichte von der Heimatfront.
                      Für die Ausflüge hat jeder so seine Gedanken. Jeder möchte was bestimmtes sehen, erleben. Ich notiere die Schlagwörter im Kopf, sortiere, plane und übernehme somit fast zwangsweise die Reiseleitung der nächsten gemeinsamen Tage.
                      Viele schmackhafte Sachen haben uns Sabine und Jürgen mitgebracht. Kaffee, Nussschokolade und man staune, echte Thüringer Rostbratwürste. Ich bin mir dabei nicht sicher, ob die wirklich die weite Reise ohne Probleme überstanden haben. Deswegen verpflichte ich als Reiseleiter Jürgen zum Vorkoster. Ich glaube, am folgenden Jürgen-Vorkoster-Foto ist die Unbedenklichkeit zum Thüringer Rostbratwurstverzehr unschwer erkennbar. Sie waren wirklich einfach köstlich.


                      Mein Vorkoster

                      Nach dem Verzehr wurde mir klar, als Reiseleiter darf ich nun absolut nicht versagen, denn ich muss nun sehr, sehr viel zurückgeben.
                      8 Tage sind wir unterwegs. Dies geschieht teilweise sehr flott, denn Jürgen ist für diese Zeit stolzer Besitzer eine 4x4, also absolut Wüstentauglich, absolut Pistentauglich. Ich gebe immer nur die Richtung vor, das Tagesziel vor, und Jürgen meistert das Gefährt Formel 1 würdig.
                      So verbringen wir glückliche Tage in und um Salalah. Fast alle Quellen besuchen wir, picknicken an traumhaften Stränden, erleben Sonnenuntergänge der besonderen Art, schwimmen im glasklaren Meer, finden Flintsteine in der Wüste, schauen von hohen Bergen in immergrüne Wadis, erspähen Echsen und die omanischen Gazellen, backen Bedubrot als Zugabe für die Hühnchenschenkel oder Hühnerleber, nippen am mitgebrachten Braunen (Schnäpschen), besuchen Höhlen und Grotten, beobachten Schildkröten, und erleben doch noch viel mehr, denn der Reiseleiter hat irgendwie Glück, Glück welches man bracht um auch andere glücklich zu machen, denn es gibt da regelrecht einige Glückshammer.

                      Dank Gis Sprachen-Talent kommen wir oft mit Bedus zusammen. Wir bewundern ihre Kamele und besonders ihre Gastfreundschaft. Immer wird uns Essen angeboten, auch Kamelmilch gereicht und so bleiben sinnige& informative Gespräche nicht aus.


                      Einladung zum Essen

                      Wir fahren bis zu den großen Dünen im Länderdreieck Oman, Jemen, Saudi Arabien. Dort bleiben wir sogar eine Nacht. Das Problem dabei, Jürgen benötigt für sein medizinisches Gerät in der Nacht unbedingt Strom. Wir verhandeln mit den Bedus. Es klappt. Wir dürfen für eine Nacht eines der Beduhäuser beziehen. Da gibt es den so wichtigen Strom. Wir sind nur noch happy. Kein Wunder bei diesen Bilderbuchwüstenbildern.


                      Bilderbuchwüstenbild 1

                      Wir bekommen nicht genug vom Sand, von den Dünen, der Oase von Al Hashman. Die Oase selbst ist eine Quelle des Lebens. Im vielen grün gurren die Tauben, schleichen Katzen umher und es soll auch Skorpione und Schlangen geben.


                      Oase Al Hasman Bilderbuchbild 2

                      Auf der Rückfahrt sehen wir die uns wohlgesonnen Wüstengeister. Es sind die Dschinns (arb. gleich Geist). Gi will unbedingt ins Geist-Centrum vordringen, rennt und rennt, verliert dabei ihre Latschen, verbrennt sich die Fußsohlen im heißen Sand, doch egal, sie spürt den Dschinn, sie spürt seine Zauberkraft.


                      Gi spürt die Dschinn - Zauberkraft

                      Sabine wollte unbedingt Delfine sehen. Viele haben wir gesehen, doch immer von weit weg. Am vorletzten Tag geschah dann wunderbares. In einer lieblichen Bucht sehen wir Delfine recht nah am Ufer. Geht rein, so eine Möglichkeit kommt nicht mehr, sagt Gi.
                      Also rennen wir fast rein, sind gespannt wie die kleinen Kinder. Die Delfine umkreisen uns kurz, verschwinden recht schnell, doch da kommt mir eine Idee. Wir patschen und klatschen in die Hände. Sie hören es, kommen zurück, schwimmen auf uns zu, umkreisen uns und die ersehnte Einheit lässt nicht auf sich warten. Die Glücksgefühle nehmen Besitz von uns.


                      Wir staunen nur noch

                      Jede Zeit geht zu Ende. Auch unsere glücklichen Tage huschen sehr schnell. Wir sind uns jedoch einig. Wir hatten eine ganz besondere Zeit.

                      Sabine und Jürgen fliegen zurück nach Deutschland. Wir besteigen unser Auto. Weitere 1000 Kilometer zurück nach Muscat liegen vor uns. Wie unsere Tour weitergeht, erzähle ich aber erst im nächsten Teil.

                      Liebe Grüße,
                      von Wi+Gi Stand: Ende März 2015


                      Strandläuferin
                      Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                      Gruß, Wi grenzenlos

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                      • grenzenlos
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                        • 25.06.2013
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                        AW: [TR] Langzeitwanderung

                        Oman Teil 4



                        Zurück nach Muscat

                        Wir nehmen gedanklich Abschied von den omanischen Wüsten. Wir lieben sie ja so sehr! Auf dem Weg nach Muscat erblicken wir aber noch so manchen Sandspielplatz, sogar manchmal mit grünem Vorgarten. So fällt der Abschied weit weniger schwer.


                        Sandspielplatz

                        Der Oman hat zum Glück aber viel weiteres zu bieten. Entlang der Ostküste zieht sich ja das schöne Hadschar- Gebirge (Stein-Gebirge). Der Jabal Shams ist mit 3005 Meter dabei der höchste Gipfel. In dieser Steinbergwelt verbringen wir einige Tage. Als wir zu Fuß von Al Ain bis Muscat unterwegs waren, sahen wir die vielen großen ,,Steine'' immer links von uns. Dieses Mal wollen wir unbedingt rauf, rauf auf 3000 Meter. Keine Kunst, denken wir, denn wir haben ja das Auto.


                        Höhenrausch

                        Rauf fahren wir dann über viele Schotterpisten. Manche Steigung hat 16 Prozent. Unser betagter Toyota stöhnt meistens. Doch plötzlich sagt er gar nichts mehr. Er bleibt einfach stehen, streikt. Oh mein Gott, denke ich, wird doch nicht der Motor sein?
                        Erst nach einer guten Stunde kommt ein Auto vorbei. Im Wagen sitzt ein Engländer mit seiner Frau. Er holt sofort das Überbrückungskabel für die Batterie aus seinem 4x4 um unseren Motor wieder zu starten. Nur kurz heult er wirklich auf. Unsere Batterie ist sozusagen gestorben. Wir brauchen eine neue, behauptet der Engländer.
                        Wir staunen, denn der Engländer erklärt sich bereit, uns weiterhin zu helfen. Er bringt nur erst seine Frau rauf ins Berghotel.
                        150 km schaukelt er uns dann durch die wilde Bergwelt, dabei immer auf der Suche nach einer neuen Batterie. Tatsächlich bekommen wir eine Ersatzbatterie in einem kleinen Geschäft. Nach über 4 Stunden bauen wir die Batterie ein. Und das schönste, es lag wirklich nur an der Batterie. Der Wagen röchelt wieder. Ich nehme den Engländer ganz fest in die Arme, drücke ihn mächtig, und sage ihm, du bist der netteste Engländer welchen wir auf all unseren Touren bisher getroffen haben. Er lächelt und sagt, wenn man Jahre in Arabien wohnt (er und seine Frau sind Lehrer in Katar), dann ist Hilfe für andere nichts mehr besonders. Es war mir ein Bedürfnis.

                        Die nächsten Tage vergehen ohne Autoreparaturstress. Wir unternehmen Wanderungen durch die hübsche Bergwelt, genießen die Aussichten, suchen uns am Abend einen Lagerplatz und freuen uns schon da auf den nächsten Morgen.
                        Bei den Wanderungen ist Gi sozusagen unser Kompass, denn sie legt fest was machbar ist, was sich lohnen wird.


                        Was gibt es da zu sehen?

                        Und vieles lohnt sich wirklich, denn die Blicke von den Felsen, runter zu den Wadis, sind atemberaubend schön.


                        Wasserkanäle

                        Sehr schön sind da meist auch die Wasserkanäle erkennbar. Wie Adern durchziehen sie die Wadis. Ich frage mich dann immer, wer hat die erbaut, zu welcher Zeit wurde diese mühevolle Arbeit getan?
                        Nur durch diese sinnigen Kanäle ist ein sinniges Leben in dieser Bergwelt möglich. Heute kümmern sich um die Wasserkanäle und die Plantagen meist rührige Inder, Pakistani oder Bengalen. Sie sagen uns, hier ist es fast wie in unserer Heimat, viel grün, nicht gar so heiß und kein ewiger Sand. Dabei lächeln sie immer.
                        Nicht so heiß stimmt, denn wir erleben nach heißen Wochen recht angenehme Bergwelt-Temperaturen. Angenehm hauptsächlich für mich, denn Gi fröstelt nämlich fast jede Nacht. Es sind ja da auch nur um die 20 Grad in der Nacht. Deswegen mag sie Früh auch nicht aufstehen bevor die Sonne ihre ersten kräftigen Strahlen schickt.


                        Mein Job ist immer der Morgenkaffee, echt knallharter Job

                        Ich habe da immer viel Zeit das Frühstück zu bereiten. Erst wenn der Kaffee lecker riecht, öffnet Gi die Äuglein.

                        Bei unseren Lagern sind wir nie so richtig alleine. Regelmäßig besuchen, besser geschrieben, bestürmen uns die Bergziegen. Sie sind ständig auf Speisen aus. Wir geben ihnen immer unsere Reste. Dies reicht ihnen nicht. Also schauen sie in unsere Pfanne, in unsere Tüten und fressen sogar meine Zigaretten. Da ist dann natürlich lustig vorbei. Wir verscheuchen die Vielfresser. Doch nur wenige Minuten später beginnt das Spiel erneut. Das hat man nun von seiner Gastfreundschaft.


                        Oft haben wir Besuch

                        An einem Vormittag erleben wir wunderbares. Gi schaut von einer Anhöhe 1000 Meter runter in eine Wadi-Schlucht (3. Bild oben). Ich knipse sie dabei aus weiter Entfernung. Plötzlich sehe ich zwei große Vögel in den Aufwinden kreisen. Natürlich halte ich sofort drauf. 6 Bilder werden gespeichert. Erst am Abend sehe ich dann das Geier-Mondsichel-Bild. Auch wenn es nicht 100 Prozent scharf ist, so bin ich doch überwältigt, denn die Mondsichel hatte ich am Vormittag selbst nicht gesehen. Glück muss man halt auch haben! Übrigens ist es ein Schmutzgeier (hat mir ein Freund geschrieben). Die werden wirklich echt groß und sind in den arabischen Bergen (Oman, Jemen, besonders Insel Sokotra) relativ oft erlebbar. Natürlich gibt es dabei keinerlei Mondsichelgarantie.


                        Mondsichelstürmer

                        In dieser Hadscha-Gebirgswelt herrscht viel Ruhe. Nur an wenigen Stellen stellt sich ganz normales Leben ein. Diese Stellen sind natürlich Wasserstellen, denn nur dort fühlen sich die meisten Menschen wirklich wohl. Oft besuchen wir solch eine Oasenwasserstelle, denn dort kann man ordentlich baden und natürlich bis zum abwinken picknicken.
                        Einige dieser Oasen-quellen sind sogar heiße Quellen.
                        Diese lieben wir ganz besonders. Allerdings sollte man all die Quellen nicht unbedingt am Freitag (ist sozusagen der Sonntag im Oman) besuchen, denn da wimmelt es von Menschen. Auf der anderen Seite erlebt man aber so das Völkergemisch im Oman hautnah, und dies hat auch seinen Reiz.


                        Wasserspiele

                        Bevor wir zurück nach Muscat fahren, geben auch wir uns all den Freitag-Besucher-Reizen hin. Es ist eine bunte Welt, ein Mikrokosmos der Gerüche, der Farben und Sprachen.


                        Heiße Quellen sind beliebt

                        In Muscat holt uns dann der Alltag ein, denn wir müssen einiges organisieren. Es geht dabei um Visas, um Fährverbindungen und, und .... Manche Bürokratiehürden sind hoch. Zudem braucht auch unser Toyota-Wägelchen einiges an Pflege und Liebkosungen, denn er soll ja wieder mit uns rollen. Doch wie unsere Tour letztendlich weiter gehen wird, erzähle ich erst im nächsten Bericht.

                        Bis dahin,
                        liebe Grüße,
                        Wi + Gi Stand: Anfang April 2015


                        Sie lieben auch die Wüste - Omanechse
                        Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                        Gruß, Wi grenzenlos

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                        • grenzenlos
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                          • 25.06.2013
                          • 566
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                          • Meine Reisen

                          AW: [TR] Langzeitwanderung

                          Muscat - Musandam - VAE



                          Wir ziehen weiter

                          Zwischen den organisatorischen Dingen bleibt in Muscat natürlich auch noch etwas Zeit für Erlebnisse der besonderen Art. Eines davon ist ein skurriler Kinobesuch im Ortsteil Ruwi (großes indisches Viertel in Muscat). Die Inder sind ja absolute Kinofreunde. Da es sehr, sehr, sehr viele Inder in Muscat gibt, gibt es fast zwangsweise auch viele Kinos mit indischen Filmen und somit mit absolut vielen indischen Kinobesuchern.
                          Vor vielen Jahren, während unserer Weltradeltour, waren wir für ca. 10 Minuten in Indien, in irgendeiner Stadt, in einem Kino. Warum nur 10 Minuten? Es war uns zu laut. Und die Moskitos dachten da, wir wären die Hauptmahlzeit.



                          Dieses Mal bleiben wir von Moskitos verschont, doch die Lautstärke erreicht ebensolche Spitzenwerte. Wir halten uns teilweise die Ohren zu. Das Kino bebt, unsere Sitze beben, doch die indischen Kinobesucher sind außer Rand und Band. Es läuft ein indischer Horrorfilm (Filmtitel: Kanchana). Wir wussten nicht, was da auf uns zukommt.

                          Ab 18 Jahren ist der Film erlaubt. Die Massen toben, die Babys brüllen, die Kinder krallen sich an ihren Eltern fest. Damit ist nicht der Filminhalt gemeint, die Kino-Besucher vom Baby bis zur Großmutter, leben ihre indischen Brüll-Gene aus. Zwischen Bewunderung und totaler Abneigung schwelgen wir hin und her. Dazwischen versuchen wir den Filminhalt irgendwie zu verstehen, denn neben dem Gebrülle fliest hauptsächlich viel Blut von der Leinwand. Und immer wenn der Filmheld etwas ganz besonders gutes tut, schlagen wir instinktiv unsere Hände über unsere Ohren, denn wahre Klatschorgien, wahre Brüllorgien durchdringen ohne Gnade unsere Gehörgänge.
                          Zum Schluss sind wir trotzdem irgendwie Stolz, denn wir hauen nicht früher ab, wir flüchten nicht, wir halten einfach durch, genießen, bewundern, verteufeln, bemitleiden und bestaunen all diese indischen Besucher. Nur wir 2 sind keine Inder. Ach ja, es gibt doch noch einen Ausländer im Saal. Der Kartenabreißer ist Omani. Er erklärt uns zum Schluss, den Job kann er nicht mehr lange durchhalten. Hier im Saal erlebt er täglich Klein-Indien. Das hält einfach keiner lange aus, sagt er, und brüllt uns all seine sinnigen Sätze um die Ohren.
                          Dann kommt endlich der Tag. Wir haben die Visa für den Iran. Iranvisa ist leider ein komplizierter Prozess, besonders wenn man ganz privat in den Iran einreisen möchte. Egal, die Wartetage sind verstrichen. Als nächstes kümmern wir uns um Fährtickets nach Musandam. Dieses kleine Halbinsel-Gebiet gehört zum Oman, hat aber keine Grenze mit dem Mutterland. Die Fähre soll uns nach Khasab bringen. Dies ist der Hauptort von der Halbinsel. Von da aus wollen wir zurück bis Dubai laufen (ca. 165 Wanderkilometer), denn von dort gibt es eine weitere Fähre in den Iran. Der Abschied von Muscat fällt uns schwer, dies natürlich nicht unbedingt wegen dem indischen Kino, doch so manchen Stadtteil von Muscat werden wir einfach nicht vergessen.


                          Abschied

                          Leider schippern wir nicht mit einer Dhau zum Hauptort von Musandam. Ein supermoderner Katamaran bringt uns in nur 5 Stunden bis Khasab. Die Halbinsel schiebt sich weit in die berühmt, berüchtigte Straße von Hormuz.


                          Dhau in Muscat

                          Da wir erst kurz vor Sonnenuntergang in Khasab anlegen, die Hotels dort sündhaft teuer sind, verlassen wir Khasab sehr flott auf der einzigen Verbindungsstraße Richtung VAE.
                          Unser Toyota-Wägelchen rollt somit nach längerer Zeit wieder.
                          Bis zur eigentlichen Grenze sind es nur gute 40 Kilometer. Wir lassen uns dafür 3 Tage Zeit, denn die Landschaft von Musandam ist irgendwie surreal berauschend. Kahle Berge, vorgelagerte Inseln, Buchten und Fjorde erzeugen den Sinnesrausch. Die Straße führt meist direkt am Meer entlang. Nur zu Beginn gibt es einen recht kurzen, dafür aber sehr steilen Anstieg. Dieser bringt uns ordentlich zum schwitzen.


                          Schwitzen ist angesagt

                          Dafür werden wir aber in all den anderen Musandamstunden ordentlich belohnt, denn wir finden schöne Übernachtungsplätze. Auch wenn Musandam sehr gering besiedelt ist, so sind wir doch nie lange alleine. Immer kommt jemand zu unseren Schlafplätzen, fragt ob er uns helfen kann, ob wir Wasser oder anderes brauchen. Omantypisch ist auch auf Musandam die Gastfreundschaft.



                          Neben den nur positiven menschlichen Begegnungen, gibt es auch wieder Begegnungen mit der Natur. An einem Morgen kommen plötzlich vom Horizont, fast räuberartig, tausende Seevögel in eine weite Bucht. Wir hören den Federschlag, das Eintauchen. Jeder dieser Fischräuber schnappt sich schnell einige Fischchen, putzt die hurtig runter und bereitet sogleich die Flucht vor. Nach nur wenigen Minuten sind die Fischräuber am Horizont verschwunden.
                          In den wenigen Wadibäumen hören wir oft Gezwitscher. Wenn wir dann endlich die oft sehr kleinen Vögel erspäht haben, kommen wir aus dem staunen nicht heraus, denn es sind meist sehr, sehr farbenfreudige Gesellen.



                          An den Wandertagen entlang der Küstenstraße verfolgt uns auch täglich die Polizei. Es hat sich per Polizeifunk herumgesprochen, dass hier zwei komische, wagenschiebende Ausländer unterwegs sind. Auch sie fragen immer, braucht ihr etwas? Trinkwasser können wir an der Strecke immer gebrauchen, denn es gibt nur wenige Moscheen an der Strecke an denen wir sonst immer unser Wasser auffüllen. Also sagen wir immer, wir könnten Wasser gebrauchen. Dies ist für unsere Helfer dann das Schlagwort, denn nun können sie uns wirklich helfen. Nach 10 Minuten, nach 20 Minuten oder erst nach einer halben Stunde kommen sie zurück, überreichen uns freudestrahlend Plastiktüten gefüllt mit Wasserflaschen, und das herrliche dabei, immer sind auch irgendwelche Leckereien in den Tüten. Dies hebt für uns den Spannungsbereich gewaltig, denn wir rätseln immer vorher, was kommt denn mit dem nächsten Wassertransport an zusätzlichen Leckerli.
                          Eine Autowasserbringbesatzung vergessen wir nie, denn nach dem Schlagwort Wasser, springen sie regelrecht in ihr Gefährt, schalten ihr Blaulicht an, rasen davon. Als wir sie später am Horizont erneut erblicken, das Blaulicht ist wie bei einem Notfall noch immer eingeschaltet, wissen wir, gleich gibt es wieder frisches Wasser und Überraschungsleckereien.


                          Freund + Helfer

                          Erst an der Grenze zu den VAE legt sich etwas die Freude, denn die Grenzbeamten von den Emirates benehmen sich merkwürdig. Sie behalten gute 2 Stunden unsere Pässe, lassen uns warten. Andere Reisende benötigen nur 5 Minuten. Wir müssen einen Fragebogen mit vielen komischen Fragen ausfüllen. Wir vermuten, es liegt an unserem Iranvisa und an unseren alten Jemenstempeln. Im Jemen herrscht leider seit einigen Wochen Krieg. Die Lager dazu sind auf der arabischen Halbinsel geteilt. Der Jemen und der Iran gehören nicht zu den Freunden von den VAE.

                          Egal, nach den Stempeln rollt Toyota-Wägelchen weiter. Die Landschaft ändert sich. Die Berge werden kleiner, die Städte größer und jeden Tag nimmt der Verkehr zu.

                          An der Strecke Richtung Dubai gibt es viel Abwechslung, Abwechslung der echt touristischen Art. Die VAE setzen ja voll auf Tourismus, Tourismus mit Superlative. So staunen wir an der Eiswelt, vergnügen uns kurz mit dem Schneemann. Der hat Glück, denn er wird nicht schmelzen. Wir selbst schmelzen fast dahin. Kein Wunder bei knapp 40 Grad.


                          Mein Schneemann

                          Also rein in den nächsten Eiskanal. Ich bin da richtig happy, nicht wegen der angenehmen Kühle, der Wüstensohn auf Schlittschuhen haut mit fast vom Sockel.


                          Er ist echt gut.

                          Der dreht Runden vom feinsten, legt Sprünge hin ohne Sturz (wirklich ohne Sturz!). Sein Kittel flattert dabei echt gefährlich. Der Junge hat es voll drauf.
                          Ich sage ihm, du könntest glatt mit Katherina Witt als Pärchen auftreten. Er lächelt.
                          Ist schon lange mein Hobby, erzählt er mir.
                          Wir können nicht ewig im Eispalast bleiben, müssen weiter laufen, weiter bis zu den ganz großen Häusern.


                          In den Hochhausschluchten

                          Wir laufen durch viele Häuserschluchten. Bestaunen all diesen Wahnsinn.
                          Dabei spüre ich nach den 165 Wanderkilometern von Musadam bis zu den Wolkenkratzern echt meine Waden. Der arabische Wander-Kilometer-Kreis schließt sich.
                          Gi, rufe ich, meine Waden platzen gleich.
                          Welche Waden meinst du denn, gibt Gi zurück. Du hast doch Storchenbeine, von Waden keine Spur, setzt sie gnadenlos nach.
                          Ich denke da nur noch, falsch, denn meine Wädchen empfinde ich da gerade wie volle Ölfässer, halt wirklich kurz vorm platzen.
                          Uns bleibt noch etwas Zeit zwischen den Wolkenkratzern. Die Fähre in den Iran schippert erst in 2 Tagen.
                          So genießen wir die skurrilen Bauten, die grünen Parks, das Essen aus aller Welt und finden auch noch, etwas abseits der Wolkenkratzer, die verloren wirkenden Fischer. Wir hoffen, in der Zukunft bleibt weiterhin noch etwas Platz für die Fischer.





                          Mit der Fähre verlassen wir die Arabische Halbinsel. Es war eine gute Zeit.
                          Was uns der Iran an Erlebnissen bringen wird, erzähle ich im nächsten Teil. Dies kann etwas dauern, denn im Iran soll das Internet recht rustikal sein.

                          Bis dahin,
                          liebe Grüße, Wi + Gi + Toyota

                          Stand: Ende April 2015

                          Wanderkilometer bisher: ca. 3.570 km

                          Zuletzt geändert von grenzenlos; 30.04.2015, 18:21.
                          Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                          Gruß, Wi grenzenlos

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                          • Abt
                            Lebt im Forum
                            • 26.04.2010
                            • 5726
                            • Unternehmen

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                            AW: [TR] Langzeitwanderung

                            Die Lage in Sanaa scheint gegenwärtig volkommen außer Rand und Band
                            Vielleicht könnt ihr noch mal etwas über den jeweiligen Glauben in den Ländern schreiben. Sunniten und Schiieten, sind deren Moscheen äußerlich unterschiedlich?

                            Mich intressiert mal, die durchschnittlichen Tageskilometer, die ihr zu Fuß in etwa zurücklegt und wie lang war eure Königsetappe, die ihr zu Fuß zurückgelegt habt?

                            Seid ihr auf dieser Wanderung schon mal beraubt oder ausgeraubt worden?

                            Gruß Abt

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                            • Kint
                              Gerne im Forum
                              • 06.04.2015
                              • 61
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                              HAMMER, HINREIßEND!

                              Besonders eure assimilierte Kluft. Genial, auch die Photos. So authentisch, auf einmal ist man "entführt" in eine ganz andere Welt, die aber auch wieder der unseren ähnelt, Ihr habt Glück! Wie schön, dass ihr als Ehepaar das erlebt. Das ist Leben pur.

                              Herzlich Grüße!

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                              • grenzenlos
                                Dauerbesucher
                                • 25.06.2013
                                • 566
                                • Privat

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                                AW: [TR] Langzeitwanderung

                                Zitat von Kint Beitrag anzeigen
                                HAMMER, HINREIßEND!

                                Besonders eure assimilierte Kluft. Genial, auch die Photos. So authentisch, auf einmal ist man "entführt" in eine ganz andere Welt, die aber auch wieder der unseren ähnelt, Ihr habt Glück! Wie schön, dass ihr als Ehepaar das erlebt. Das ist Leben pur.

                                Herzlich Grüße!
                                Danke für die netten Sätze
                                Die assimilierte Kluft dient zum wohlfühlen. Der Kittel schafft z.B. bei 40 Grad leichten Durchzug. Die Omanis und ehemaligen Wüstensöhne von den Emirates tragen alle diese weiten Kittel. Nur laufen sie nicht mehr. Das Auto ist nun die heilige Kuh
                                LG Wi
                                Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                                Gruß, Wi grenzenlos

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                                • Lorenz89
                                  Erfahren
                                  • 09.10.2009
                                  • 448
                                  • Privat

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                                  AW: [TR] Langzeitwanderung

                                  Zitat von Abt Beitrag anzeigen
                                  Die Lage in Sanaa scheint gegenwärtig volkommen außer Rand und Band
                                  Von Sokotra ist mindestens eine Gruppe per Schiff in den Oman gefahren nachdem ihre Flüge gecancelt wurden Mindestens ein Flieger ging dann aber später wohl doch noch direkt von dort ausser Landes. Aber das nur mal so am Rande...
                                  MfG Lorenz

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                                  • Kint
                                    Gerne im Forum
                                    • 06.04.2015
                                    • 61
                                    • Privat

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                                    AW: [TR] Langzeitwanderung

                                    Zitat von grenzenlos Beitrag anzeigen
                                    Danke für die netten Sätze
                                    Die assimilierte Kluft dient zum wohlfühlen. Der Kittel schafft z.B. bei 40 Grad leichten Durchzug. Die Omanis und ehemaligen Wüstensöhne von den Emirates tragen alle diese weiten Kittel. Nur laufen sie nicht mehr. Das Auto ist nun die heilige Kuh
                                    LG Wi
                                    Suuuper! Ihr seid ja mal welche! Erst dachte ich, ein Omani schiebt für dich.... aber dann bist du das. Back to the routes, auch die Omani können was lernen. Yes. Eines Tages werdet ihr fliegen und keiner verstehts, fühlt euch wohl, dass, was ihr erlebt kann euch keiner klauen. Alles,Gute euch beiden, einfach super. Segenswünsche, Nora

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                                    • grenzenlos
                                      Dauerbesucher
                                      • 25.06.2013
                                      • 566
                                      • Privat

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                                      AW: [TR] Langzeitwanderung

                                      Zitat von Abt Beitrag anzeigen
                                      Die Lage in Sanaa scheint gegenwärtig volkommen außer Rand und Band
                                      Vielleicht könnt ihr noch mal etwas über den jeweiligen Glauben in den Ländern schreiben. Sunniten und Schiieten, sind deren Moscheen äußerlich unterschiedlich?

                                      Mich intressiert mal, die durchschnittlichen Tageskilometer, die ihr zu Fuß in etwa zurücklegt und wie lang war eure Königsetappe, die ihr zu Fuß zurückgelegt habt?

                                      Seid ihr auf dieser Wanderung schon mal beraubt oder ausgeraubt worden?

                                      Gruß Abt
                                      Lieb Abt,

                                      ja der Jemen brennt nun leider. Dies war auch schon meine Vermutung als wir im September dort waren. Die Huthis belagerten ja da gerade Sanaa. Uns blutet das Herz.

                                      - Über den Glauben zu schreiben, wäre ein weites Feld. Das schaffe ich jetzt nicht. Nur folgendes. Im Jemen leben Schiiten und Sunniten zu ungefähr je 50%. Sie lebten bisher friedlich miteinander. Das Problem ist vergleichbar mit unterschiedlichen Auffassungen zur Religion, die es ja im Christentum auch gab, und noch heute teilweise gibt (z.B. Irland).
                                      Ich denke, die Probleme liegen ganz wo anders. Durch den arabischen Frühling, welcher die Neuordnung emin den islamischen Ländern auf die Tagesordnung brachte, wird im Namen dieser verschiedenen Religionsausrichtungen (es gibt da noch weitere) um die Macht + somit ums Geld gekämpft. Es geht also nicht um die Religion an sich. Die Ausrichtung wird nur vorgeschoben.

                                      - ja, die Moscheen sind unterschiedlich. Bei den Schiiten ist mehr buntes in den Moscheen und oft haben die leuchtende Kuppeln (gut zu sehen im Iran, über 90% Schiiten, wir sind da gerade) Die sind gekachelt mit schönen Farben. Auch gibt es Bilder in den Moscheen. Dies ist bei den Sunniten undenkbar. Da ist alles sehr einfach gehalten, nichts buntes, keine Bilder. Auch da denke ich immer, die Kirchen in ihren jeweiligen Ausrichtungen unterscheiden sich ja auch.

                                      - Das Feld, um alles genau zu erklären, ist wirklich echt weit. Bei Interesse kann ich absolut die Bücher von Scholl-Atour empfehlen. Genauer kann diese Problematik niemand erklären. Er hat schon vor Jahren geschrieben, was wir heute in vielen Ländern dort heute erleben, leider.

                                      - unsere Königsetappe war, sofern ich es noch richtig in Erinnerung habe, ca. 43 km (noch in Deutschland). Durchschnittlich laufen wir, sofern wir laufen, so um die 25 km. Hängt von den Bergen und zum Beispiel der Hitze ab. Im Oman waren es nur Durchschnittlich 20 km. Übrigens sind die km nur zu schaffen, da wir ja unser Gepäck im Wägelchen schieben. Wenn das Gewicht gut verteilt ist, dann geht es recht gut.

                                      - Auf dieser Tour hatten wir bezüglich Überfall (beraubt oder so) noch kein Problem. Während unserer Weltradeltour (2007-2011) hatten wir einen Überfall in Ostafrika (4 Kerle mit Macheten). War nicht schön. Letztendlich hatten wir da aber auch einen Schutzengel.
                                      Wir hoffen natürlich, und dies nicht nur für uns, dass alle immer einen Schutzengel haben mögen Manchmal sind die einfach nötig

                                      LG, Wi

                                      PS: Entschuldigung wegen der Kurzantworten, doch ich habe jetzt über eine Stunde dafür gebraucht. Im Iran ist das Internet echt rustikal. Ich könnte schreien
                                      Zuletzt geändert von grenzenlos; 07.05.2015, 21:20.
                                      Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                                      Gruß, Wi grenzenlos

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                                        Fuchs
                                        • 08.01.2004
                                        • 1384

                                        • Meine Reisen

                                        AW: [TR] Langzeitwanderung

                                        Ich freu mich jedesmal riesig, wenn wieder ein Post erscheint, wie kurz oder lang er auch sein mag. Das zeigt mir, dass es Euch gut geht und Ihr "da" seid.

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                                          • 25.06.2013
                                          • 566
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                                          AW: [TR] Langzeitwanderung

                                          Zitat von Lorenz89 Beitrag anzeigen
                                          Von Sokotra ist mindestens eine Gruppe per Schiff in den Oman gefahren nachdem ihre Flüge gecancelt wurden Mindestens ein Flieger ging dann aber später wohl doch noch direkt von dort ausser Landes. Aber das nur mal so am Rande...
                                          Ja, ist momentan sehr schlimm, besonders in Sanaa und Aden. Die Menschen haben keinen Strom, kein Trinkwasser. Was bleibt ist die Hoffnung. Einige Idioten zetteln Kriege an und Millionen leiden.
                                          Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                                          Gruß, Wi grenzenlos

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