(NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

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    AW: (NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

    Weltradeltour weiter mit

    Äthiopien (2)

    Am zweiten Abend im Sandflohdorf schieben wir uns wieder Kekse rein. Dazwischen werden wir uns einig. Egal wie gefährlich die Mörderpiste bis Omorate nun wirklich ist – das halbe Dorf hat uns in der Zwischenzeit seine persönliche Gruselgeschichte dazu erzählt -, bekommen wir bis zum nächsten Morgen keine Mitfahrgelegenheit, radeln wir die Strecke. Ich schaue mir auf meiner rustikalen Karte die Strecke an. Es sind nur ca. 45 Meilen.


    Rustikale Karte

    Am nächsten Morgen will es der Postenchef nicht glauben. Wir radeln zügig gen Süden.
    Omorate ist für uns die Enttäuschung schlechthin. Es gleicht eher einem Räubernest. Nur die versprochene Dusche kann ich Gi ermöglichen.


    Lagerplatz in Omorate

    Ich kaufe dafür 4 Eimer Wasser. Zumindest fühlen wir uns danach sauber.
    Bei Viehhütern erfragen wir den Weg zur Grenze. Weitere 80 km sollen es sein.


    Wir fragen nach der Piste
    Leider ist der gezeigte Sandweg für uns mit den Fahrrädern nicht machbar. Wir müssen zurück nach Omorate und einen zweiten Weg suchen. Dafür überqueren wir aber erst über den Omoriver. Nach langen Verhandlungen werden wir mit Einbäumen übergesetzt.


    Mit dem Einbaum über den Omoriver

    Am anderen Ufer lernen wir zwei Jungs kennen.


    Die Jungs schickt uns der Himmel

    Die hat uns der Himmel geschickt. Sie zeigen uns den Weg. Sie zeigen uns auch eine sichere Übernachtungsstelle. Am Fluss wimmelt es von Krokodilen. Der Platz liegt versteckt zwischen Büschen und kleinen Bäumen. Das Ufer hat eine 2 Meter hohe und somit Kroko-sichere Böschung.


    Krokoomoriver

    Auf der restlichen Strecke bis zur Grenze flicke ich zwei Löcher. Die Piste ist mit vielen Dornen regelrecht übersäht.


    Auch noch das!

    Abgekämpft, aber mit neuer Energie im Leib schieben wir recht schwungvoll unsere Räder in den großen Innenhof der Grenzstation. Nur Minuten später bricht eine Welt für uns zusammen. Man lässt uns nicht über die Grenze. 2 Stunden versuchen wir eine Lösung zu finden. Erst als man uns mit Gefängnis droht, treten wir den Rückzug an.


    Rückzug

    Wie zwei geprügelte Hunde verlassen wir den Grenzposten. 600 Kilometer Umweg zum nächsten Grenzposten liegen vor uns. Am nächsten Tag sind wir wieder in Omorate.


    Piste nach Omorate zurück

    Die letzten Tage waren nicht unbedingt unsere besten, doch in Omorate beginnt eine ungeahnte Glücksphase. Die ersten 300 km auf der uns schon bekannten Pistenstrecke nimmt uns ein LKW Richtung Norden mit. Im Schutzraum unseres Moskitonetzes verbringen wir auf der Ladefläche die Nacht.


    300 km in 2 Tagen mit LKW zurück

    An einer Querpiste radeln wir über 150 km immer östlich um die Straße nach Moyale zu finden. Tage später kommen wir am Grenzposten Moyale total erschöpft an.
    2 Monate Äthiopien liegen hinter uns. Äthiopien war kein einfaches Radelland. Den Grenzübergang bei Omorate werden wir nie vergessen, brachte er uns doch so manches ungeahnte Problem. Was wir da noch nicht ahnen, nur gut zwei Jahre später fliegen wir nach Äthiopien zurück. Wir besuchen bestimmte Orte, welche sich bei der Raddurchquerung im Kopf eingebrannt hatten. Es war richtig dies zu tun, denn wir finden auf dieser zweiten Tour unseren Frieden mit Äthiopien. Schönländer sind halt nur schön, Problemländer wollen verstanden werden.
    Kenia wird uns neue Abenteuer bringen. Doch davon erzähle ich erst im nächsten Teil etwas.

    Bis dahin viele Grüße von Wi + Gi www.grenzenlosabenteuer.de
    Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

    Gruß, Wi grenzenlos

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      AW: (NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

      Weltradeltour weiter mit

      Kenia

      Am Grenzübergang Moyale bekommen wir zum Glück problemlos die Visa für Kenia. Allerdings sind die nächsten 500 Pistenkilometer ein dickes Problem, wird uns erzählt. Mit den Rädern wird es nichts, denn die Piste ist neben schlecht auch Banditenland. Viehdiebe, Stammesfehden, Banden, Verbrecher und vieles mehr, fliegt uns um die Ohren.
      Wir nehmen ein Auto. Sicher ist sicher! Omorate war spannend genug, schlage ich Gi vor. Gi nickt sogleich.
      Wir werden mit dem LKW-Fahrer zügig handelseinig. Auf die erste Klasse im Fahrerhaus verzichten wir. Wir wählen die Ladefläche. Genau 24 Stunden dauert die Schlaglochpistenfahrt bis Isiola. Unser Problem dabei ist die LKW-Ladung. Es sind schätzungsweise 180 Säcke voll mit Knoblauch. Knoblauchgeschwängert treffen wir in Isiola auf die Teerpiste Richtung Nairobi.


      Knoblauchtransporter

      Endlich ist wieder radeln angesagt. Beim Mount Kenia überradeln wir den Äquator auf knapp 2000 Höhenmetern.


      Äquator auf ca. 2000 Höhenmetern

      Trotz vieler sozialer Widersprüche gefällt uns Nairobi irgendwie. Tage später erblicken wir die Schilder von 2 Nationalparks. Wir erleben Afrika pur. Herrliche Landschaften und die Tierwelt versüßen uns die Radeltage. Elefanten, Zebras, Giraffen und so manche einfache Unterkunft sind unsere täglichen Begleiter.


      Einfache Unterkunft


      Radeln mit Zebras


      Bestaunt Gi einen Elefantenhaufen?


      Ja, es war einer!

      In Mombasa treffen wir nach Monaten endlich wieder auf Ozeanwasser. Bei Tiwi, einer kleinen Ortschaft am Meer, bleiben wir einige Tage. Es sind Tage der Erholung und Entdeckungen. Das Meer ist bezaubernd.


      Tage der Erholung am Ozean

      Der Abschied von Tiwi fällt uns nicht leicht, doch nach einem kräftigen Frühstück tun wir, was wir müssen. Wir wollen ja in einigen Tagen an der Grenze zu Tansania sein. Es drängt uns weiter und so kehren wir dem Paradies den Rücken. Letzte schnelle und auch gierige Blicke sollen den Abschied erleichtern.
      Doch nur wenige Minuten später schlägt ungeahnte Härte auf uns ein: Auf dem Weg zur Hauptstraße werden wir von vier jungen Kerlen, bewaffnet mit Macheten, überfallen. Das Strandparadies wird zum Alptraum.
      Zum Glück haben wir Glück im Unglück. Letztendlich fehlen uns nur 3 Packtaschen. Wir sind körperlich unverletzt. Später erklärt uns die Polizei: Ihr habt Glück gehabt, ihr lebt, habt keine Verletzungen.


      Überfallpiste

      Kurz nach dem Überfall waren meine ausgesprochenen Gedanken: ,, Gi, wir werden Kenia und somit auch Afrika so schnell wie möglich verlassen!‘‘
      Wenig später waren wir uns aber schnell einig. Ein Überfall kann in allen Ländern passieren. Wir geben uns und Ostafrika eine zweite Change.
      Stückchenweise kehrt der fast normale Radelalltag zurück. Doch auch wenn man sich schwört, dass man in Zukunft noch besser aufpasst, ein blödes Gefühl bleibt. Was ich vorher auch nicht gedacht hätte, ich kaufe mir nun selbst eine Waffe. Die Machete platziere ich griffbereit an meiner rechten Vorderradtasche.


      Griffbereit

      Vier Tagesetappen bis zur Grenze nach Tansania liegen vor uns. Was uns am ersten Abend nach dem Überfall bewusst wird und uns auch noch lange begleiten wird, wir radeln nicht mehr so unbekümmert durch die Landschaft. Die Ereignisse sitzen zu tief.


      Piste zur Grenze Tansania


      Von Tansania erzähle ich aber erst im nächsten Teil einiges.
      Bis dahin wünschen Wi + Gi schöne Tage! www.grenzenlosabenteuer.de
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      Gruß, Wi grenzenlos

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        Tansania

        In Tansania treffen wir täglich viele einheimische Radler. Sie pedalen ins nächste Dorf, zum nächsten Markt, zum nächsten Krankenhaus, in die Schule oder transportieren irgendwelche Sachen. Sie haben keine Vergnügungsradel. Alle sind Arbeitsräder.


        Wasserarbeitsrad

        An einem Morgen besteigen wir eine Abbruchkante. Auch wenn wir dabei viel schwitzen, wir bereuen die Mühen nicht, denn wir blicken einige hundert Meter in die Tiefe.
        Jenseits von Afrika liegt da unter uns, liebe Gi.
        Ja herrlich!


        ,,Jenseits von Afrika‘‘

        Der Ausblick ist gigantisch! Der Fernblick in diese unberührte Weite muss um die hundert Kilometer betragen. Sie hat noch ungestört Platz für den Inbegriff von Afrika. Da unten unter den verspielten Schatten und den goldenen Savannenflecken müssen sich die wilden Tiere befinden. Sie ruhen, ziehen, spielen und jagen. Anders kann es gar nicht sein.
        Die Tage und Nächte im Savannengebiet sind abwechslungsreich. Meist schlafen wir im Zelt an verwunschenen Plätzen. Oft leuchten uns dabei Hunderte von Glühwürmchen in den Schlaf.


        Verwunschener Lagerplatz

        Viele Tage Tage sind wir bis zum Kilimandscharo unterwegs. Leider ist der schöne Berg immer in Wolken.


        Kili leider immer in Wolken

        Doch Abwechslung gibt es an unserer Radelstrecke genug. Wir erleben ,,Jenseits von Afrika‘‘ fast täglich. So manch herrliche Landschaft zieht vorbei. Auch viele Tiere kreuzen unseren Radelweg.


        So manche Tiere….

        Doch ,,Jenseits von Afrika‘‘ zeigt uns auch täglich die Schattenseiten der Region. Wir reden mit den Massai am Wegesrand. Ein Hirtenjunge zeigt uns seine Waffen. Er geht in keine Schule. Die Kühe sind wichtiger. Mit den Waffen verteidigt er die große Herde.


        Massaijunge

        Ein anderer Junge will uns ein Kaninchen verkaufen. Natürlich würde es prima schmecken, doch der putzigen Kreatur das Fell über die Ohren ziehen, das würden wir einfach nicht fertig bringen. Er hat es im Busch gefangen.


        Er hat es im Busch gefangen

        Wir laden den Jungen am Wegesrand zum Essen ein. Uns trennen Welten, doch beim Verspeisen der dicken Marmeladenbrote und dem Genuss des süffigen Tees verschmelzen diese für kurze Augenblicke. Wir fühlen uns dabei alle wohl. Augen leuchten beim Abschied.
        Ein anderer Junge zeigt uns seinen ganzen Stolz. Es ist ein Fußball der besonderen Art. Ein Lumpenfußball ist es. Was mir dabei sofort einfällt? Es ist gerade Fußballweltmeisterschaft in Südafrika. Die Fußballmillionäre spielen dort gerade um zweifelhafte Ehre und viel Geld. Die Kinder von Afrika spielen mit ihren Lumpenfußball um Anerkennung und eine zweifelhafte Zukunft.


        Fußballjunge


        Sein ganzer Stolz

        In unserer Unterkunft in Arusha erzählt uns eine Engländerin, dass gestern drei Kanadier überfallen wurden. Die Räuber hatten Macheten. Tage vorher trafen wir zwei europäische Fernradler an der Strecke. Sie warnten uns vor der Radelstrecke. Beide wurden überfallen.
        Bei unserem Afrikastart in Kairo vor vielen Monaten war uns bereits bewusst, Afrika wird nicht leicht. Bereits damals war uns klar, wir werden von Land zu Land neu entscheiden wie es weiter gehen wird. Ostafrika ist schön. Ostafrika ist aber auch schwierig. Der schwierige Part liegt sicherlich auch an unserer Reiseform. Pauschal wird man meist nur gute Erlebnisse sammeln. Ich kann dazu auch nur ermuntern, denn Afrika kann wirklich unglaublich schön sein.
        Da die Zeit ein unheimlich kostbarer Faktor für uns ist, wurde uns in den letzten Wochen aber stückchenweise immer bewusster: Warum sollen wir weiter Länder beradeln, in denen es mit der Sicherheit bei unserer Reiseart ziemlich riskant ist?
        Für die Entscheidung, Afrika nach knapp 10 Tausend Radelkilometern zu verlassen, sind letztendlich viele kleine Bausteine verantwortlich.
        Wochen später verlassen wir von Nairobi aus Afrika. Wir werden die schönen, doch oft auch anstrengenden Monate, nie vergessen. Was wir Afrika für die Zukunft wünschen?
        Wir wünschen


        allen Kindern ein glückliches Leben.

        Wie unsere Tour weiter geht, erzähle ich erst im nächsten Teil.
        Schöne Zeit bis dahin wünschen,
        Wi + Gi www.grenzelosabenteuer.de
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        Gruß, Wi grenzenlos

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          Sokotra / Jemen

          Den Namen der Inselgruppe Sokotra mit ihrer Hauptinsel gleichen Namens kennen wir zwar schon lange, doch eine richtige Vorstellung, was uns da wirklich erwartet, haben wir nicht. Wer würde auch vermuten, dass sie, so nahe an Ostafrika gelegen, zum Jemen gehört? Sie befindet sich nur gut 100 Kilometer vor der somalischen Piratenküste und ist vom eigentlichen Mutterland fast 300 Kilometer entfernt. Auf 100 mal 50 Kilometern Inselfläche leben keine 50 000 Menschen. Die Einwohner versuchen irgendwie zu überleben, den Monsunen zu trotzen und sie ernähren sich hauptsächlich vom Fischfang.
          Da die Insel recht klein ist, erkunden wir sie zu Fuß. Wir schultern unsere Rucksäcke und sind nur noch gespannt was uns erwartet.


          Wir schultern unsere Rucksäcke

          Im Schutz von Bergen liegt der Hauptort Hadibu. Kleine Häuser ziehen sich entlang der Hauptstraße oder ducken sich versteckt in Palmenhainen am weiten Strand.


          Kleine Häuser ziehen sich…

          Wir verbringen viele Tage in den Bergen. Oft brennt unser verräterisches Feuer noch bis weit in die Nacht zwischen den Felsbrocken. Die Orte zu finden, war schwierig, denn Stein streitet sich hier mit Stein um genügend Platz. Wir sind aber nicht böse mit dem Berg, mit den Steinen, denn einen Schlafplatz finden wir immer.


          Hängemattenbergschlafplatz

          Jeden Morgen ereilt uns dichter Nebel. Er zieht geschwind den Berg herauf. Nur Stunden später strahlen die benetzten Drachenblutbäume in voller Sonnenpracht.


          Drachenblutbaum

          Hunger treibt uns immer wieder runter ans Meer, denn Fisch gibt es hier im ewigen Meeresblau noch reichlich. Mit etwas Glück kann man Fische noch mit den Händen greifen.


          Handfangfisch

          Wir sind begeistert von den Stränden auf unseren Entdeckungstouren entlang der wildromantischen Küste. So manchen Paradiesstrand finden wir.


          Paradiesstrand

          Wo es uns besonders gefällt, bauen wir unser Zelt auf. An einem Strand, wir nennen ihn den ,,Muschelstrand‘‘, umbaut Gi unsere Zeltfestung mit tellergroßen Muscheln. Zwei Stunden schleppt sie diese dafür heran, platziert sie als Hauseingang, als Kochbereich, als unsere Grundstücksgrenze und als gewünschten Vorgarten.


          Zeltfestung
          Die kleinen Brüder und Schwestern der großen Muscheln sind viel farbenfroher und dienen zum Verzieren der Zwischenräume unserer Muschelvilla im Sand.


          Die Brüder und Schwestern

          Die Ruhe, die Friedfertigkeit, die angenehme Sorglosigkeit, das Brot, das gute Wasser und viele wohlschmeckende Fische produzieren neue Kraft, geben Energie und sorgen so für die Auffrischung der in Ostafrika völlig verbrauchten Reserven (wog da nur noch 64 kg).
          So vergehen die Tage in absoluter Friedfertigkeit – mit der erfolgreichen Suche nach neuen Sand-Wasser-Übernachtungsplätzen, dem Erkunden der Inselschönheiten und den Überlegungen zu den armen und doch so freundlichen und hilfsbereiten Inselbewohnern. Alle sind irgendwie gleich: gleich arm, gleich lieb und warmherzig.


          Gleich arm, gleich lieb und warmherzig

          Unsere Herzen freuen sich unendlich über die Menschen. Nach Ostafrika ist Sokotra wie eine Erholungskur für unsere Seele. Lange überlegen wir, lange reden wir darüber warum hier alles so anders ist?
          ,, Es liegt sicherlich ein wenig an der Religion, aber auch an der Abgeschiedenheit der Insel und sicher ein wenig an der touristischen Unberührtheit. Doch es muss noch etwas anderes geben Gi? ‘‘
          Gi findet recht schnell eine plausible Antwort.
          ,, Wi, ich glaube, ich weiß woran es liegt! Hier auf Sokotra fehlt der Gegenspieler der Armut-der Reichtum. ‘‘
          Wir müssen leider weiter. Doch Sokotra werden wir nie vergessen, es war einfach nur schön. Wie so oft zeigt uns die Sonne die Richtung. Im Norden liegt der Oman.


          Im Norden liegt der Oman

          Wir wollen auf unserer Rücktour nochmals das ,,Leere Viertel‘‘ durchradeln. Wir lieben die Wüsten, deshalb fällt uns der Abschied letztendlich etwas leichter.
          Ob wir die tausend Wüstenkilometer nochmals ohne große Probleme schaffen, verrate ich aber erst im nächsten Teil.

          Bis dahin viele Grüße von Wi und Gi www.grenzenlosabenteuer.de
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          Gruß, Wi grenzenlos

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          • Julia
            Fuchs
            • 08.01.2004
            • 1384

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            AW: (NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

            Ihr seid unglaublich . Das Muschelheim und der Strand sehen toll aus.

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            • grenzenlos
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              AW: (NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

              Zitat von Julia Beitrag anzeigen
              Ihr seid unglaublich . Das Muschelheim und der Strand sehen toll aus.
              Die Insel war echt unglaublich. Ist nun unsere Lieblingsinsel!
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              Gruß, Wi grenzenlos

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                Oman

                Einen großen Teil der omanischen 1143 Wüstenradelkilometer pedalen wir durch das uns bereits gut bekannte ,,Leere Viertel‘‘. Diesmal nur halt in die entgegengesetzte Richtung bis an die Grenze der Vereinigten Arabischen Emirate. Dem Oman mögen wir sehr gut leiden. Wüsten lieben wir und der uns bestens bekannte Wüstenabschnitt ist wegen unserer Vorkenntnisse geradezu ein Vergnügen, denn uns sind ideale Lagerplätze und auch die so wichtigen Versorgungsstellen noch in bester Erinnerung. Somit können wir beim zweiten Radelversuch durch das ,,Leere Viertel'' vieles weit besser eintakten.
                An den langen verwunschenen Stränden von Salalah finden wir viel Muße und können uns kopfmäßig vorbereiten.


                Puderzuckerstrand Salalah

                Ab Salalah müssen wir diesmal leider bis zum Beginn der eigentlichen Wüstenstrecke fast 1000 Höhenmeter erradeln und erschieben.


                1000 Meter hoch Richtung Muskat

                Kurz hinter Salalah bekomme ich die letzte Abkühlung. Das Wasserauto ist wie bestellt. Die Wasserautobesatzung (es sind alles Inder) und natürlich wir haben unendlich Spaß.


                Kommt wie gerufen!

                Auf der Höhe beginnt dann die pure Leere der gleichnamigen Wüstenlandschaft. Bis diese sich wieder mit etwas Leben füllt, brauchen wir elf Tagesradeletappen. Die elf Tage im ,,Leeren Viertel‘‘ sind auch diesmal für uns nicht leer. Die Zeit ist angefüllt mit Wüstenschönheit, Wüstenstille, Wüstennächten, Wüstenromantik, auch Wüstenanstrengungen, verschwitzten Tagen, Essen mit Feinsandeinlage, manchmal auch mit durstigen Kehlen.


                Die Zeit ist angefüllt mit Wüstenstille…


                …Wüstenschönheit


                …und viel Wüstenromantik.

                In der Oase Adam erblicken unsere freudigen Augen das Hinweisschild nach Nizwa. Auf diesem Weg erblicken wir nach vielen Tagen wieder die ersten Ruhe-Lagerplatz-Schatten-Bäume.


                Ruhelagerplatzschattenbaum

                Hier sage ich zu Gi: ,,Zum zweiten Mal haben wir diese lange, schöne, anstrengende und unvergessliche Wüstenstrecke durchradelt, bezwungen, erlebt und genießen können. Wahrscheinlich sind wir die ersten Fernradler, die diesen Weg jetzt sogar zum zweiten Mal erfolgreich geradelt sind.‘‘
                Wir sind uns schnell einig. Wir sind nicht stolz, wir sind nur unendlich glücklich, es erlebt haben zu dürfen.
                So vergehen die Tage und Nächte leider viel zu schnell in wildromantischen Oasen entlang der omanischen Berge Richtung VAE.


                Wildromantischer Lagerplatz in der Oase Tank


                Herrliche Sonnenuntergänge verwöhnen uns

                Dass wir den Oman so mögen, liegt im Besonderen auch an seinen Bewohnern. Sie sind nett, hilfsbereit und warmherzig. Fast täglich werden wir eingeladen. Ab Adam haben wir kein Trinkwasserproblem mehr. Das Wasser reicht kurz vor der Grenze sogar für ein Gesichtsbad als grandiose Wüstenerfrischung. Wir wollen ja auch irgendwie sauber in den Vereinigten Arabischen Emiraten einradeln.


                Gesichtdusche

                Von den VAE berichte ich im nächsten Teil.

                Bis dahin liebe Grüße von Wi + Gi www.grenzenlosabenteuer.de
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                Gruß, Wi grenzenlos

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                  Weltradeltour weiter mit

                  Vereinigte Arabische Emirate

                  An der Grenze dauert es etwas länger. Die Wüstensöhne nehmen es genau. Gegenüber den Omanis sind sie ein etwas anderer Menschenschlag. Die Emirate tragen ihren durch Öl- und Gasvorkommen erworbenen unvorstellbaren Reichtum offen zu Markte. Rampenlicht- und Mittelpunktbestrebungen gehören da zum täglichen Geschäft.
                  Drei Tage lassen wir uns Zeit, um die 160 km bis nach Abu Dhabi zu radeln. Bei nur 35 Grad, wir haben Mitte Oktober, fühlen wir uns wieder Wüstenwohl.


                  Wieder Wegpistensuche in der so geliebten Wüste

                  Wir genießen die Tage und Nächte im vielen Sand. Täglich treffen wir auf unsere Freunde. Manchmal fühlen wir uns schon selbst wie Kamele.


                  Unsere Freunde

                  Fasziniert sind wir von den Landschaftsformen. Die Wüste lebt durch Farben, Tiere, Wind und die Beduinen.


                  Die Wüste lebt durch Farben…


                  …Tiere und die Bedus

                  Erst in Abu Dhabi holt uns die Moderne ein. Hier wechseln die Elemente. Sand gibt es nur noch am langen Sandstrand. Beton, Glas, Aluminium und viel Marmor streiten im Verbund um einen Platz in Himmelsnähe.
                  Wir radeln zum weltweit berühmten Segeltuchhotel. Fast jeder kennt es, zumindest von Hochglanzproschüren.


                  Das teure Traumsegelsandstrandhotel

                  Ich muss aber gleich gestehen, die Nacht verbrachten wir am Strand. Dies war auch gut so, denn die vielen, vielen Dollars wollten wir garantiert nicht ausgeben. Unser kleines geliebtes Zelthotel hatte in dieser Nacht Tausende von Sternen. Ständig schauen wir nach oben zum Sternenhimmel. Es ist ein Traum. Das Traumhotel nebenan hat nur sechs Sternchen. Wir sind echt zufrieden. Was wollen wir auch mehr?
                  Tage später schauen wir wieder nach oben. Wir sind am Himmelstor angekommen, ruft Gi.
                  Schon aus knapp 100 km Entfernung sehen wir die Wunderrakete von Dubai. Das höchste Gebäude der Welt gibt sich die Ehre.


                  Der Turm des Kalifen

                  Die unendlich erscheinende Höhe lässt den Burj Khalifa aus der Ferne nicht wie ein bewohnbares Hochhaus erscheinen. 828 Meter ragt die Rakete vor uns in die Höhe. Neben der architektonischen Meisterleistung an momentan machbarer Höhe ist auch das Umfeld des Turmes eine Meisterleistung an momentan machbarer Eleganz, Sinnestäuschung und verspielter Schönheit. Das überraschende dabei, alles harmoniert, scheint sich zu ergänzen und gibt somit dem Turm die unglaublich wichtigen Standbeine. Ob nun das Armani-Hotel, der große künstliche See, die weiten Grünflächen, die Einkaufscenter oder auch das Karussell aus Großmutters Zeiten, alles scheint nur eine Aufgabe zu haben: dem langen Ding notwendiges Bodenleben einzuhauchen. Der aus der Ferne irgendwie tollpatschig, fehlplatziert oder von Außerirdischen einfach in die Erde gerammt erscheinende Turm beginnt erst im nahen Umfeld zu atmen, zu leben.
                  ,,Glückwunsch!‘‘ murmele ich.


                  Verspielte Feinheiten

                  ,,Gigant-City‘‘ hat aber leider auch eine weitere Wahrheit, weitere Feinheit. Nur durch die fleißigen Arbeitsameisen aus Asien konnten letztendlich all die Wunder im Wüstensand geschaffen werden. 70% der Bewohner im Wüstenland sind sehr, sehr billige Arbeitsameisen aus Indien, China, Thailand und, und, und…
                  Wir treffen sie täglich. Da wir ihre Heimatländer oft kennen, gibt es viel zu erzählen. Bei den Ameisen fühlen wir uns wohl.


                  Freude mit indischen Arbeitern

                  Wie unsere Tour weiter geht, erzähle ich im nächsten kleinen Bericht.
                  Bis dahin Grüße von
                  Wi + Gi www.grenzenlosabenteuer.de
                  Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                  Gruß, Wi grenzenlos

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                  • elcom
                    Gerne im Forum
                    • 08.08.2013
                    • 99
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    AW: (NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

                    Ich hab mich jetzt mal von der ersten Seite bis hier hin durchgewühlt und muss sagen: Hut ab! Was ihr da zustande gebracht habt, entzieht sich jeder Vorstellung. Meine bisher längste (Wander-)Tour hat 6 Monate gedauert, und das kam mir schon wie eine Ewigkeit vor. Alleine der Gedanke, 4 Jahre lang durch die gesamte Welt zu ziehen, erfüllt mich mit Bewunderung und Respekt. Zumal ihr ja zu der Zeit schon in dem Alter wart, wo die meisten Leute schon anfangen es eher ruhig zugehen zu lassen und sesshaft werden. Und dann kommt ihr und setzt euch auf's Rad, um die gesamte Welt zu durchqueren. Wahnsinn!

                    Aber eine Frage hab ich dazu doch: wie hat das in den vielen verschiedenen Ländern eigentlich mit der sprachlichen Verständigung geklappt? Ich gehe jetzt mal davon aus, dass in den Gegenden, die ihr befahren habt, nicht jeder über eine Schulbildung und somit Kenntnisse der englischen Sprache verfügt.
                    One says to me, "I wonder that you do not lay up money; you love to travel; you might take the cars and go to Fitchburg today and see the country." But I am wiser than that. I have learned that the swiftest traveller is he that goes afoot. ― Henry David Thoreau
                    Mein Blog: http://cheeseburgerhikes.blogspot.com/

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                    • biketourglobal
                      Erfahren
                      • 07.01.2010
                      • 124
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      AW: (NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

                      Tolle Bilder. Wollt ich mal sagen...
                      Viele Grüße
                      Martin
                      www.biketour-global.de

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                      • grenzenlos
                        Dauerbesucher
                        • 25.06.2013
                        • 566
                        • Privat

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                        AW: (NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

                        Zitat von elcom Beitrag anzeigen
                        Ich hab mich jetzt mal von der ersten Seite bis hier hin durchgewühlt und muss sagen: Hut ab! Was ihr da zustande gebracht habt, entzieht sich jeder Vorstellung. Meine bisher längste (Wander-)Tour hat 6 Monate gedauert, und das kam mir schon wie eine Ewigkeit vor. Alleine der Gedanke, 4 Jahre lang durch die gesamte Welt zu ziehen, erfüllt mich mit Bewunderung und Respekt. Zumal ihr ja zu der Zeit schon in dem Alter wart, wo die meisten Leute schon anfangen es eher ruhig zugehen zu lassen und sesshaft werden. Und dann kommt ihr und setzt euch auf's Rad, um die gesamte Welt zu durchqueren. Wahnsinn!

                        Aber eine Frage hab ich dazu doch: wie hat das in den vielen verschiedenen Ländern eigentlich mit der sprachlichen Verständigung geklappt? Ich gehe jetzt mal davon aus, dass in den Gegenden, die ihr befahren habt, nicht jeder über eine Schulbildung und somit Kenntnisse der englischen Sprache verfügt.
                        Hallo,

                        egal was man macht, wichtig ist, dass Mann und Frau sich wohlfühlen. Dann funktioniert es auch noch im höheren Alter und über längere Zeit.
                        Deine 6 Monate Wandertour ist prima. Wir überlegen auch zur Zeit, ob wir es nicht mal für länger versuchen mit dem Wandern. Ich denke, wäre eine weitere wertvolle Erfahrung für uns.
                        Wenn man länger unterwegs ist, spielt die Ewigkeit keine Rolle mehr. Es ist ja dann das gewollte Leben (Zelte wurden ja vorher radikal abgebrochen). Idealerweise gehen Mann und Frau darin auf. Waren zumindest unsere Erfahrungen.

                        Englisch ist natürlich gut. Damit kommt man irgendwie durch die Welt. Man muss es aber wirklich auch nicht unbedingt perfekt können (meine erste Fremdsprache war Hochdeutsch in der Schule)
                        Bei unserer Tour hatten wir sozusagen Arbeitsteilung. Gi hat eine wohl angeborene Sprachenbegabung. Sie spricht neben Englisch sehr gut Arabisch (schreibt es auch) und leidlich einige weitere (spanisch, türkisch, griechisch). Somit war die Sprache für uns kein wirkliches Problem. Natürlich kommt man auch in Regionen, da hilft keine angelernte Sprache mehr weiter. In Äthiopien im Omerategebiet werden z.B. ca. 50 unterschiedliche Sprachen/Dialekte gesprochen. Da hilft natürlich die Hand- und Fußsprache etwas weiter. Irgendwie funktioniert es da auch. Wichtig ist dabei dann die Zeit. Wenn alle Stricke reißen, dann gibt es die Möglichkeit etwas aufzumalen (im Sand, auf Zettelchen). Dies funktioniert überraschend gut. Haben dies oft mit Kindern so gemacht. Dein gegenüber denkt ja auch mit. Hatten so viele absolut lustige Malsprechstunden.
                        Ach ja, bei der Arbeitsteilung war meine Stärke Kaffee kochen. und immer wissen wo wir wirklich gerade sind, hinwollen.
                        Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                        Gruß, Wi grenzenlos

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                        • grenzenlos
                          Dauerbesucher
                          • 25.06.2013
                          • 566
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                          AW: (NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

                          Zitat von biketourglobal Beitrag anzeigen
                          Tolle Bilder. Wollt ich mal sagen...
                          Danke Martin.
                          Du hast einen wirklich schönen Namen. So heißt unser großer Weltenbummler-Sohn auch..
                          Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                          Gruß, Wi grenzenlos

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                          • grenzenlos
                            Dauerbesucher
                            • 25.06.2013
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                            Hallo elcom,

                            mal eine Frage, ist dein Siegburg im Ruhrgebiet?
                            Wenn ja, ich war da relativ oft in den 90iger Jahren geschäftlich in einer Keramikfabrik.

                            Gruß Wi
                            Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                            Gruß, Wi grenzenlos

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                            • Klappstuhl
                              Alter Hase
                              • 25.01.2009
                              • 4235
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                              AW: (NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

                              Ich muß immer wieder hier "Abschnitte" querlesen. Ich kann nicht anders ...

                              Ich finde, das muß ein faszinierendes Gefühl sein soviel Facetten dieses Planteten aufzunehmen, zu verarbeiten, zu speichern (mitunter sicher auch mal anstrengend oder überwältigend)... das kann einem nie wieder jemand nehmen ... danke auf jedenfall dass ihr das hier teilt ... wie geht das Sprichwort? "Lehre sie nicht den Umgang mit Hammer und Nagel sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem Meer".

                              Meine Sehnsucht wird hier beim Lesen geradezu "überfordert

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                              • grenzenlos
                                Dauerbesucher
                                • 25.06.2013
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                                AW: (NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

                                Zitat von Klappstuhl Beitrag anzeigen
                                Ich muß immer wieder hier "Abschnitte" querlesen. Ich kann nicht anders ...

                                Ich finde, das muß ein faszinierendes Gefühl sein soviel Facetten dieses Planteten aufzunehmen, zu verarbeiten, zu speichern (mitunter sicher auch mal anstrengend oder überwältigend)... das kann einem nie wieder jemand nehmen ... danke auf jedenfall dass ihr das hier teilt ... wie geht das Sprichwort? "Lehre sie nicht den Umgang mit Hammer und Nagel sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem Meer".

                                Meine Sehnsucht wird hier beim Lesen geradezu "überfordert
                                Hallo,

                                erstmal Dankeschön für die netten Sätze.
                                Ja, die Gefühle sind dabei meist faszinierend. 4 Jahre sind eine lange Zeit. Mann und Frau wird ein anderer Mensch. Mann und Frau kommen dem eigenen Ich dabei sehr nahe. Dies entfacht Spaß, Freude und manchmal auch Trauer. Mit manchen Situationen, egal ob nun positiv oder negativ, ist man wirklich auch manchmal überfordert, denn es sind echt deren sehr viele. Deswegen hätte die Tour eigentlich viel länger dauern können, dürfen, sollen, müssen. Die Verarbeitung dauert bis heute an.
                                Natürlich sind all die Sätze und Bilder hier im Forum nur ein Holzsplitter vom Erlebnisbaum.
                                Es gibt zu: Grenzenlos - 4 Jahre mit dem Fahrrad um die Welt - ein Fazit, welches mir 2011 spontan in den Kopf kam.
                                ,,Bei all den Erlebnissen über die 4 Jahre wurde uns immer bewusster, wie kurz unsere Zeit auf diesem Planeten ist und wie klein und unwichtig wir doch eigentlich sind. Zwei radelnde Sandkörner in Raum und Zeit...''
                                Schon alleine wegen dieser eigentlich einfachen, plausiblen Erkenntnis hat sich die Tour für uns gelohnt. Die vielen anderen Erkenntnisse, bezahlen wir momentan mit Qualen unserer Sehnsüchte, welche uns unaufhaltsam zurück in Raum und Zeit führen wollen.
                                Wir hoffen die Qualen gewinnen und das Frühjahr 2014 wird uns eine weitere Tour bringen.
                                Wir können es kaum erwarten.
                                Dir selbst wünschen wir die Erfüllung all deiner Träume.

                                Grüße
                                Wi + Gi grenzenlos

                                Ach ja, dein Bericht zur Annapurnaregion hat mir viel Freude bereitet. Wir selbst fühlten uns auch dort in Raum und Zeit! Unvergesslich!
                                Zuletzt geändert von grenzenlos; 01.11.2013, 16:38.
                                Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                                Gruß, Wi grenzenlos

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                                • grenzenlos
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                                  • 25.06.2013
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                                  AW: (NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

                                  Weltradeltour weiter mit
                                  Jordanien
                                  Jordanien ist kein leichtes Radelland, denn Hügel folgt hier auf Hügel. So angenehm manche Abfahrt ist, so unangenehm ist dann der folgende Aufstieg. 12 Prozent Steigung, manchmal auch mehr, sind keine Seltenheit. Höhe und Hügel bedeuten aber auch mehr Frische. Die richtig heißen Wüstenländer liegen hinter uns. In Amman versuchen wir die Visa für Syrien zu erhalten. Doch leider köchelt der arabische Diplomatenkochtopf. Die Kochtopf-Diplomatenkrake hat unsere Visa aufgefressen. Wir sind absolut enttäuscht. Doch nur Stunden später steht fest: Wir radeln einfach Richtung Süden weiter und wenn dort kein Diplomatenkrieg herrscht, können wir auf die Sinai-Halbinsel kommen.
                                  Das Tote Meer liegt bekanntlich sehr weit unten. Das Ufer des Sees ist mit 442 Metern unter dem Meeresspiegel der am tiefsten gelegene nicht von Seewasser oder Eis bedeckte Bereich der Erde. Da dies so ist, müssen wir vorerst nicht ewig über Hügel radeln.


                                  Runter zum Toten Meer

                                  Vom letzten Hügel aus sind es um die 2000 Höhenmeter, die wir runterflitzen. Am Wegesrand sehen wir Trinkwasser. Etwas ganz wichtiges in dieser Region, denn Trinkwasser wird in Jordanien seit vielen Jahren eingeführt. Manchmal denke ich, Wasserrechte werden die Konflikte der Zukunft sein.


                                  Konflikte der Zukunft?

                                  Kahle Berge umschließen das Tote Meer. Die Landschaft ist sehr reizvoll, bizarr und meist von viel Einsamkeit geprägt.


                                  Sonnenuntergang am Toten Meer

                                  Mit der Einsamkeit ist es an den heißen Quellen vorbei. Die Jordanier sind absolute Picknick-Fans. Wir meiden diese Orte. Auch wenn jede Familie über irgendeinen fahrbaren Untersatz verfügt, so finden die lieben Picknicker keinen Platz im Auto für den Müll. Das Endergebnis sind unzählige Fliegen.


                                  Unzählige Fliegen

                                  Doch Frauen sind immer irgendwie gerüstet. Auch wenn Gi nicht raucht, so tut sie zumindest so. Mit ihrer Antifliegenrüstung hat sie zweifellos Erfolg.


                                  Antifliegenrüstung

                                  Tage später geht es wieder rauf, rauf ins Gebirge. Der verschwitzte Lohn ist der Königsweg. Wir genießen die Radelzeit in den Bergen.


                                  Königsweg

                                  Wir genießen dabei auch die Ruhe, die Einsamkeit und so manch herrlichen Sonnenuntergang.


                                  Wir genießen einfach

                                  Am Rande vom weiten Wadi Rum kommen wir Akaba täglich etwas näher.


                                  Schlafplatzsuche im Wadi Rum

                                  In der Touristenstadt finden wir neben einer Dusche, einem Bett mit weißen Laken, arabischer Küche, vielen netten Strandmenschen auch viele gelbe, nette Strandenten.


                                  Nette Strandenten in Akaba

                                  Auch finden wir nach langer Radelei, irgendwann in der Nacht, noch pünktlich die Fähre nach Nuwaiba.

                                  Was uns auf dem Sinai erwartet, erzähle ich im nächsten Teil.

                                  Bis dahin, lieb Grüße
                                  Wi und Gi www.grenzenlosabenteuer.de
                                  Zuletzt geändert von grenzenlos; 04.11.2013, 18:30.
                                  Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                                  Gruß, Wi grenzenlos

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                                    Gerne im Forum
                                    • 08.08.2013
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                                    AW: (NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

                                    Zitat von grenzenlos Beitrag anzeigen
                                    Hallo elcom,

                                    mal eine Frage, ist dein Siegburg im Ruhrgebiet?
                                    Wenn ja, ich war da relativ oft in den 90iger Jahren geschäftlich in einer Keramikfabrik.

                                    Gruß Wi
                                    OT: Nein, Siegburg liegt nicht im Ruhrgebiet, sondern bei Bonn/Köln.

                                    Eure Bilder aus Jordanien sind auch klasse! Spätestens seitdem ich hier im Forum Libertist's Reisebericht aus dem Libanon gelesen habe, hat sich bei mir auch die Lust breitgemacht, den nahen Osten mit Rucksack und Zelt zu bewandern. Durch euren Bericht wird dieses Verlangen noch verstärkt
                                    Im Moment würde ich allerdings besonders wegen der Lage in Syrien davon absehen.
                                    One says to me, "I wonder that you do not lay up money; you love to travel; you might take the cars and go to Fitchburg today and see the country." But I am wiser than that. I have learned that the swiftest traveller is he that goes afoot. ― Henry David Thoreau
                                    Mein Blog: http://cheeseburgerhikes.blogspot.com/

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                                      • 25.06.2013
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                                      AW: (NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

                                      Zitat von elcom Beitrag anzeigen
                                      OT: Nein, Siegburg liegt nicht im Ruhrgebiet, sondern bei Bonn/Köln.

                                      Eure Bilder aus Jordanien sind auch klasse! Spätestens seitdem ich hier im Forum Libertist's Reisebericht aus dem Libanon gelesen habe, hat sich bei mir auch die Lust breitgemacht, den nahen Osten mit Rucksack und Zelt zu bewandern. Durch euren Bericht wird dieses Verlangen noch verstärkt
                                      Im Moment würde ich allerdings besonders wegen der Lage in Syrien davon absehen.
                                      Ja stimmt, Siegburg war bei Köln/Bonn. Hatte ich verwechselt. Ist schon 20 Jahre her.

                                      Ich denke, momentan ist Jordanien noch machbar. Zumindest wenn man in der Region Totes Meer, Wadi Rum und dem herrlichen Königsweg bleibt und sich nicht an der Grenze zu Syrien aufhalten will.
                                      Am Königsweg gibt es neben dem berühmten Petra viele kleine Ortschaften. Wirklich ein Wanderparadies. Hat unheimlich Spaß dort bereitet.
                                      Wünsch noch schönen Tag!
                                      Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                                      Gruß, Wi grenzenlos

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                                        AW: (NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

                                        Weltradeltour weiter mit

                                        Ägypten zurück

                                        Wir radeln die Küstenorte entlang der Sinaihalbinsel ab.
                                        Die Hafenstadt Nuwaiba ist ein ruhiger, verschlafener Ort. Es gibt nur kleine Pensionen im Stil der frühen Sechziger. Hier vermischt sich noch die salzige Meeresluft mit Haschischduft. Das diese Luftmischung allzeit gut gemixt bleibt, dafür sorgen die Beduinen ohne jegliches Schuldgefühl, denn der Stoff gilt bei ihnen schon immer als heilende Quelle.


                                        Luftmischung allzeit gut gemixt

                                        Der zweite Badeort entlang der Küste, Dahab, gibt sich da schon spießiger. Die Pensionen erreichen Kleinhotelcharakter und in so manchem Vorhof wird kostbares Süßwasser in gekachelten Poolwänden aufbewahrt.
                                        Bis Scharm El-Scheich zeigt sich die landschaftlich viel gerühmte Halbinsel von ihrer allerbesten Seite. Die Ausläufer des mehr als 2000 Meter hohen Sinaimassivs stürzen hier mutig ins Meer. Wadis und Schluchten spalten sie tausendfach. Ideale Schlafplätze finden wir da.


                                        Ideale Schlafplätze

                                        Es ist wieder mal Winterwüstenzeit (Dezember). Und somit beleben wir jeden Abend unsere Lagerfeuer-Zeltbodenheizung. Dafür sucht Gi täglich ordentlich Holz am Wegesrand und deponiert es auf meinem Eselchen.


                                        Holztransporter

                                        Natürlich dient uns das viele Holz auch als Heizquelle für den abendlichen Kaffee und für die allabendliche Wüstenlagerfeuerromantik.


                                        Ich liebe Kaffee

                                        Der Wüstenzauber ist in Scharm El-Scheich aber vorbei, denn die weitläufige Touristenhochburg ist nicht lieblich, nicht schön und auch nicht unbedingt erkundenswert.
                                        Nur kurz bleiben wir, denn mit Tauchen wird es nichts, Haialarm gilt schon einige Tage. Niemand darf zum Tauchen raus.


                                        Touristentrubel und Haialarm in Scharm El-Scheich

                                        Unser Radelweg bis Alexandria ist lang. Abwechslung bieten uns der Sueskanal, der Tunnel unter der Schifffahrtslinie und natürlich die vielen Wüstentage- und Nächte.


                                        Auf dem Weg nach Alexandria liegt so manches Kamel

                                        Alexandria gefällt uns gut, denn es hat einiges zu bieten. Wir besuchen viele Kirchen, Moscheen, die urige Altstadt und so manche Ausgrabungsstätte. Dabei begleitet uns die hübsche Fatima.


                                        Dabei begleitet uns die hübsche Fatima

                                        Sie sagt uns: Ägypten steht am Abgrund. Es muss bald etwas geschehen. Das Brot wird immer knapper.


                                        Das Brot wird immer knapper

                                        Zu Weihnachten besuchen wir die Al-Qiddissine-Kirche. Nur eine Woche später geht dort eine Bombe hoch (über 20 Menschen sind dabei in der Silvesternacht umgekommen). Die Vorboten des Arabischen Frühlings haben Alexandria erreicht. Alexandria hat was-leider aber nicht nur Gutes…
                                        Doch die meist guten Menschen bleiben uns in Erinnerung.


                                        Gutmensch - Katzenfreund in Alexandria

                                        Irgendwie sind wir traurig, denn uns wird auch bewusst, nur noch wenige Kilometer trennen uns von Europa. Wir müssen weiter.

                                        Doch davon erzähle ich im nächsten Teil.

                                        Bis dahin liebe Grüße von Wi + Gi www.grenzenlosabenteuer.de
                                        Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                                        Gruß, Wi grenzenlos

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                                          AW: (NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

                                          Zitat von grenzenlos Beitrag anzeigen
                                          Nur kurz bleiben wir, denn mit Tauchen wird es nichts, Haialarm gilt schon einige Tage. Niemand darf zum Tauchen raus.
                                          Wie schade, denn das Rote Meer ist da wirklich einzigartig und übergeht, was den Farbreichtum der Korallen und Fische anbelangt, (meiner Meinung nach) z.B. das Barriereriff um Längen. Ich fühle mich in arabischen Ländern und Wüsten nicht so wohl wie Ihr (mein Magen übrigens auch nicht ), aber die Schorchel- und Tauchausflügen zum Ras el Mohammed-Riff waren einfach unübertroffen, und da war meine Welt in Ordnung .

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