(NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

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  • Julia
    Fuchs
    • 08.01.2004
    • 1384

    • Meine Reisen

    #81
    AW: (NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

    Zitat von grenzenlos Beitrag anzeigen
    Heimweh: Wir hatten nie Heimweh. Natürlich sind im Kopf immer die Lieben, doch so richtig Heimweh gab es nie.
    Mal andersherum gefragt: Gab es denn irgendwo einen Ort, an dem Ihr am liebsten für immer geblieben wärt? Und wenn ja, wollt Ihr dort letztendlich für immer hin?

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    • grenzenlos
      Dauerbesucher
      • 25.06.2013
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      • Meine Reisen

      #82
      AW: (NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

      Zitat von Julia Beitrag anzeigen
      Mal andersherum gefragt: Gab es denn irgendwo einen Ort, an dem Ihr am liebsten für immer geblieben wärt? Und wenn ja, wollt Ihr dort letztendlich für immer hin?
      Schönen Tag Julia

      Es gibt viele schöne Orte auf der Welt. Ich bin aber leider, oder vielleicht auch zum Glück, ein Wandervogel. Ich kann Monate an einem Ort verweilen. Und da unheimlich Freude empfinden, doch es zieht mich unweigerlich weiter. Der Tag kommt da immer sehr bestimmend.
      Gi würde am liebsten in Arabien wohnen. Dies hat unterschiedlichste Gründe. Die Kultur ist durch viele Touren vor Ort ein Teil ihres Kopfes geworden. Ich selbst mag die Region auch, doch spaltet so manches mein Köpfchen.

      Nur einmal gab es einen Ort, welcher mir sozusagen als Alterssitz im Kopf herumspukte. Es war eine Insel. Doch heute denke ich, auch da wäre der Tag gekommen um loszulassen. Neben der Insel wäre auch Australien weiterer Gedanken wert, denn sie ist ja wie für Wandervögel geschaffen.

      Anfang Dezember werden wir die Wüsten vom Oman für gut 5 Wochen bereisen. Wir möchten dort einige Sehnsuchtsorte unserer Radeltour beleben. Mit etwas Glück (wenn der Wind günstig steht) trägt der Wind vielleicht den Geruch meiner Lieblingsinsel rüber. Ich denke aber, die muss noch warten, denn der Kopf verweigert mir strikt ans Alter und somit einen Alterssitz zu denken.

      Grüße Wi grenzenlos

      PS: Übrigens ist die Sendung unterwegs
      Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

      Gruß, Wi grenzenlos

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      • Chrissa
        Anfänger im Forum
        • 14.08.2013
        • 14
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        • Meine Reisen

        #83
        AW: (NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

        Wow, wow, und nochmals wow! Vielen Dank für den tollen Reisebericht!
        Und die fantastischen Bilder. Da möchte man am liebsten gleich on tour gehen.
        Weiter so!

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        • grenzenlos
          Dauerbesucher
          • 25.06.2013
          • 566
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          • Meine Reisen

          #84
          AW: (NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

          Zitat von Chrissa Beitrag anzeigen
          Wow, wow, und nochmals wow! Vielen Dank für den tollen Reisebericht!
          Und die fantastischen Bilder. Da möchte man am liebsten gleich on tour gehen.
          Weiter so!
          Danke, werde mir Mühe geben.
          Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

          Gruß, Wi grenzenlos

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          • Julia
            Fuchs
            • 08.01.2004
            • 1384

            • Meine Reisen

            #85
            AW: (NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

            Zitat von grenzenlos Beitrag anzeigen
            Nur einmal gab es einen Ort, welcher mir sozusagen als Alterssitz im Kopf herumspukte. Es war eine Insel [...] Mit etwas Glück (wenn der Wind günstig steht) trägt der Wind vielleicht den Geruch meiner Lieblingsinsel rüber.
            Da ich ja in Eurem Blog schon vorgelesen habe, dachte ich mir das schon fast .

            Zitat von grenzenlos Beitrag anzeigen
            Ich denke aber, die muss noch warten, denn der Kopf verweigert mir strikt ans Alter und somit einen Alterssitz zu denken.
            Ich dachte aber nicht unbedingt (nur) als Alterswohnsitz, sondern auch ggf. schon jetzt, zum Leben (und Arbeiten).

            Also, anders gefragt: Hat es Euch irgendwo mal verlockt, die Tour abzubrechen und Euch dort niederzulassen (wenn es praktisch möglich gewesen wäre)? Oder wart Ihr immer fest entschlossen, nach D zurückzuradeln, egal was kommt?

            Ich bin halt auch so jemand, der gerne überallhinfahren würde, ein Wandervogel eben, wie Du sagst. Aber ich würde - am liebsten - beim nächsten Mal nicht wieder aus Australien wegmüssen, und aus Norwegen übrigens auch nicht. Aber das hab ich eigentlich erst festgestellt, als ich (für längerfristig bzw. immer?) hier war, auch wenn es mir vorher schon auf vielen Reisen ausnehmend gut gefallen hat. Ich habe seit 15 Jahren nicht einmal Heimweh nach D gehabt, aber Heimweh nach Australien schon . Aber das hatten wir ja schon...

            Sonnige Grüße aus dem Norden
            Julia

            Zitat von grenzenlos Beitrag anzeigen
            PS: Übrigens ist die Sendung unterwegs.
            Bin seeeeeehr gespannt !!
            Zuletzt geändert von Julia; 27.08.2013, 10:51.

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            • grenzenlos
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              • 25.06.2013
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              • Meine Reisen

              #86
              AW: (NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

              Weltradeltour weiter mit
              Brasilien (2)


              Im Norden von Brasilien ist es für uns wirklich angenehmer, stellen wir gemeinsam fest. Tausend Kilometer Küste, hunderte Kilometer Strandradeln, tausend Kilometer Zuckerrohr, tausend Kilometer Dschungel, tausend Kilometer Pampa und tausend Kilometer Freundlichkeit, scherze ich. Dabei blicken wir in Belem (hier trifft der Amazonas aufs Meer) auf den Amazonas.
              Die letzten Wochen von Rio bis zum Amazonas bleiben unvergessen. Besonders prägend war wieder die Strandradelei.


              Strandradeln vom feinsten

              Unvergessen bleiben auch all die netten Küstenorte. Bilderbuchansichten machen sich da sehr breit.


              Bilderbuchansichten an der Küste

              Speziell in Rio hat uns der Unterschied von Arm und Reich mächtig irritiert. Im Norden ist vieles sozial verträglicher für unsere Köpfe.
              Wir wollen weiter nach Manaus. Natürlich ist hier nichts mit Radeln. Wir brauchen ein Schiff.
              Das Amazonasgebiet sprengt alle Vorstellungen. Halb Europa passt hier spielend rein. 3600 Flusskilometer bringt uns der Seelenverkäuferkahn stromaufwärts. Die Bewegungsfreiheit während der 6 Bootstage ist ziemlich eingeschränkt.


              Hängemattenabteil im Seelenverkäuferbauch

              Die Freizeitkulisse bildet halt in diesem Fall der Fluss, der so berühmte Amazonas. Man stellt schnell fest, der Fluss an sich ist allemal so manches Übelchen wert. So verbringen wir viele, viele Stunden an Deck und schauen in die Landschaft. Neben dieser täglichen Abwechslung gibt es bis Manaus sechs Zwischenstopps. Allerdings ist es uns nur ein Mal möglich, für 3 Stunden von Bord zu huschen. In dieser Spring-von-Bord-Ortschaft steigen ein Großteil der Goldsucher und weitere Männer mit Adlerblick aus. Es sind meist recht zwielichtige Gestalten. Ein Teil der Särge könnte hier eigentlich mit von Bord genommen werden, denn die Sterbe- und Mordrate ist in diesem Gebiet ausgesprochen hoch, flüstere ich Gi zu.


              10 Särge waren mit an Bord.

              Zwei Drittel der der Tour liegen da bereits hinter uns. Und genau in dieser Ortschaft steigen dann auch keine Damen vom horizontalen Gewerbe mehr zu. Es lohnt sich einfach nicht mehr. Die Goldjungs und Adlerblickjungs sind ja von Bord.
              Von Manaus aus erforschen wir für einige Tage den Dschungel an einem Nebenarm des Amazonas.
              Ein Indianer ist uns dabei behilflich. Er zeigt uns die Schönheiten und Gefahren der ``Grünen Hölle``.
              Wir leben für Tage am Fluss.


              Tage am Fluss

              Wir sind begeistert, denn unser Dschungelführer ist ein absoluter Glücksgriff. Wir lernen unheimlich viel.
              Ist die Spinne giftig?


              Ja sie ist giftig.

              Wo gibt es sauberes Trinkwasser? In ganz bestimmten Lianen ist reichlich sauberes und kühles Trinkwasser, ist die Antwort. Wie funktioniert das? Einfach mit der Machete einen halben Meter absäbeln und trinken.


              Einfach absäbeln und trinken.

              Georg ist sein Name. Ein komischer Name für einen Indianer. Ist uns aber egal, denn Georg ist genial. So nebenbei spricht er auch 7 Sprachen. Er zeigt uns den Wasserfilter in den Lianen.


              Natürlicher Wasserfilter

              Wir sind begeistert und trinken unheimlich viel Lianenwasser.
              Am letzten Abend sitzen wir im Kanu. Georg will uns zeigen, wie man in der Dunkelheit Krokodile mit den Händen fangen kann. Georg schafft alles. Nach nur einer Stunde hält er das erste Kroko in den Händen.


              Georg schafft alles. Danke!

              Am nächsten Morgen verzichte ich auf mein schon gewohntes Morgenbad im Fluss, denn unsere Tour soll ja weiter gehen.

              Doch davon berichte ich dann erst im nächsten Teil.
              Bis dahin viele Grüße von Wi + Gi grenzenlos www.grenzenlosabeteuer.de
              Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

              Gruß, Wi grenzenlos

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              • grenzenlos
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                • 25.06.2013
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                • Meine Reisen

                #87
                AW: (NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

                Zitat von Julia Beitrag anzeigen

                Also, anders gefragt: Hat es Euch irgendwo mal verlockt, die Tour abzubrechen und Euch dort niederzulassen (wenn es praktisch möglich gewesen wäre)? Oder wart Ihr immer fest entschlossen, nach D zurückzuradeln, egal was kommt?
                Die Vernunft sagte uns, wir müssten mal wieder länger nach Hause. Unsere Mütter waren da schon älter, machten sich natürlich auch immer Sorgen um ihre Wandervögel. Auch lebt unser kleiner Sohn (33) hier. Er übernahm all die Arbeit während wir weg waren. Die Omas betreuen, ist ja oft nicht einfach. Er kümmerte sich auch um unsere Wohnung und, und, und. Irgendwann geht auch die Geldreserve immer weiter runter.
                Die Heimkehr (die letzten Monate der Tour) ist besonders Gi schwer gefallen. Tränen über Tränen gab es da manchmal.
                Verlockt hat es uns tatsächlich im Jemen. Wir hatten kurz überlegt, im Jemen, auf der Insel oder in den Bergen vom Festland, ein Geschäft aufzubauen für die Zukunft. Was ich aber damals vermutete, es wird keine Zukunft haben im Jemen, hat sich leider in der Zwischenzeit bestätigt. Hatte zum Glück den 7 ten Sinn vorher. Der Jemen ist kein Mustergeschäftsland und mittlerweile ist kaum noch ein Visa erhältlich.
                Heute sagen wir zum Glück, denn wir waren noch nicht lange zu Hause, da wurde Gis Mutter schwer krank. Die Zeit der Begleitung war uns sehr wichtig.
                Abrechen wollte wir die Tour nie wirklich. Gedanken dazu waren aber durchaus da. Wir hätten auch bei unserem Sohn in Neuseeland bleiben können. Dort mit ins Geschäft einzusteigen wäre einfach gewesen. Nur fehlte uns dort die absolute Liebe zum Land. Wir mögen es sehr, aber wir lieben es nicht.
                Es war somit kein Ja und auch kein Nein unterwegs. Dies hatten wir vorher auch so abgesprochen. Wir wollten einfach sehen was da kommt. Wir wussten auch nicht, dass es einmal um die Welt gehen wird. Ein wirklich vorher ernsthaftes Ziel war der Besuch beim Sohn in Neuseeland. Das wollten wir unbedingt schaffen.
                Auch wenn mir bewusst ist, dass Deutschland mein eigentliches Heimatland ist, so empfinde ich als meine wirkliche Heimat etwas ganz anderes. Sehnsucht und komischerweise auch Heimweh sind auf andere Gebiete dieser Welt verteilt. Deutschland ist für uns das Sprungbrett für hoffentlich weitere Reisen, eventuell dann auch die erfolgreiche Sprungbrettsuche nach einem festen Platz bei einen eventuellen Reiseabbruch.
                Ich kann deine Gedanken zum Heimweh echt verstehen. Heimat ist für mich da, wo ich mich sehr wohl fühle.
                Für mich ist nur oft das Problem, unterwegs fühle ich mich sehr oft sehr wohl. Für die Wohlfühlheimat konnte ich mich noch nicht entscheiden.

                Grüße in den sonnigen Norden
                Wi
                Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                Gruß, Wi grenzenlos

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                • Stippvisite
                  Erfahren
                  • 13.05.2013
                  • 140
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                  • Meine Reisen

                  #88
                  AW: (NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs



                  Ich verfolge den Thread ja schon etwas länger und denke, es wird Zeit mal Danke dafür zu sagen, dass du uns an eurer eindrücklichen Reise rund um die Welt hier teilnehmen lässt.

                  Freue mich schon auf die Fortsetzung

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                  • grenzenlos
                    Dauerbesucher
                    • 25.06.2013
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                    • Meine Reisen

                    #89
                    AW: (NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

                    Zitat von Stippvisite Beitrag anzeigen


                    Freue mich schon auf die Fortsetzung
                    Danke. Dauert halt immer etwas!
                    Schöne Grüße in die Schweiz!
                    Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                    Gruß, Wi grenzenlos

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                    • grenzenlos
                      Dauerbesucher
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                      #90
                      AW: (NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

                      Weltradeltour weiter mit

                      Panama

                      Panama-Stadt hatten wir uns nicht so modern vorgestellt.


                      anders vorgestellt

                      Wir nächtigen während unserer Tage in Panama-Stadt natürlich nicht im modernen Centrum. Wie üblich in Großstädten suchen wir ein billiges Quartier in der Altstadt. Volltreffer!
                      Unser Hotel ist da älteste der Stadt. Es hat gut 95 Jahre in den Mauern und entstand zu Zeiten des Kanalbaus. Es gibt einen schönen Innenhof mit Brunnen.
                      Doch aus den goldigen Wasserhähnen fließt schon lange kein Tropfen mehr.
                      Dafür ist unsere Aussicht auf unsere Gasse umso interessanter. Holzhaus drängt sich da an Holzhaus. Es ist noch immer ein Viertel der Armen.


                      Unsere Gasse

                      Als wir das Viertel nach Tagen radelnd verlassen wollen, schaffen wir nur einen Straßenzug. Ein Polizeiauto versperrt uns den Weg. Wo wollt ihr hin, werden wir gefragt. Zur Panamericana.
                      Nach nur 2 Kilometer sind wir auf deren Asphalt. Das Polizeiauto begleitet uns im ersten Gang. Durchs offene Fenster schaut dabei die Mündung einer Maschinenpistole. Wir sollen aufpassen, wird uns gesagt. Gi macht sich leichte Sorgen.
                      Am Stadtausgang überqueren wir die Brücke an der Kanalausfahrt. Dort erwartet uns eine Straßensperre. Die vermummten Kerle sind filmreif bewaffnet. Sie kontrollieren gerade einen schäbigen Bus. Dabei sind sie nicht zimperlich. Die Lautstärke ihrer Befehle wirken verwirrend auf uns. Wenig später sind wir allein auf der Panamericana.


                      Die berühmt-berüchtigte

                      Gi hat ihre Sprache wiedererlangt. Ich habe kein gutes Gefühl, sagt sie. Ich will sie beruhigen. Die Panamericana ist die Hauptschmuggelroute für allerlei Trogen. Die Kerle tun nur ihren Job. Sie sehen zwar nicht unbedingt so aus, doch sicherlich sind es nette Burschen, zumindest meistens…
                      Ich denke, Panama ist in Wirklichkeit ganz anders. Meine Gefühle sind gut.
                      Die nächsten Tage geben mir Recht. Und so, wie ich zum Glück Recht behalte, so ändern sich auch Gis Gefühle zu diesem Land. Viele Tage flitzen wir auf der berühmt-berüchtigten Straße entlang. Keine Bewaffneten und auch kein Berg versperren uns den Weg. Es lässt sich prima radeln. So schaffen wir an manchen Tagen um die 100 km. Dabei machen wir noch Abstecher zum Pazifik für längere Pausen. Jeden aber auch wirklich jeden Nachmittag fängt es zu regnen an. Wir schlafen an der Strecke im Zelt, in netten kleinen Hotels, auf dem Grundstück einer Kirche und finden sogar einen Campingplatz.
                      Manchmal suchen wir uns auch einen Platz im Dschungel.


                      Lagerplatzsuche

                      Ideal ist es immer, wenn ein Fluss in der Nähe ist. Flüsse benutzen wir immer für Pausen, zur Abkühlung und Körperpflege.


                      Flusspause

                      Die Strecke bis zur Grenze überrascht uns immer wieder mit viel Dschungelgrün.


                      Dschungelgrün am Straßenrand

                      So manche Blume gleicht einem Wunder.


                      Blütenwunder

                      Überaus fasziniert sind wir von der Farbenpracht der Tukane.


                      Tukan

                      Nach knapp zwei Wochen warten wir geschlagene 2 Stunden auf unsere Ausreisestempel. Was wir da noch nicht wissen, unser nächstes Radelland wird ein ganz besonderes für uns werden.


                      Die Grenzwarterei wird sich lohnen

                      Vom herrlichen Costa Rica berichte ich aber erst im nächsten Teil.

                      Bis dahin viele Grüße von Wi + Gi www.grenzenlosabenteuer.de
                      Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                      Gruß, Wi grenzenlos

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                      • Stippvisite
                        Erfahren
                        • 13.05.2013
                        • 140
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #91
                        AW: (NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

                        Zitat von grenzenlos Beitrag anzeigen
                        Dauert halt immer etwas!
                        Kein Problem. 4 Jahren sollte man auch eine entsprechende Erzählzeit zugestehen


                        Schöne Grüße in die Schweiz!
                        Danke zurück ins Dütsche

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                        • Julia
                          Fuchs
                          • 08.01.2004
                          • 1384

                          • Meine Reisen

                          #92
                          AW: (NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

                          Zitat von grenzenlos Beitrag anzeigen
                          Vom herrlichen Costa Rica berichte ich aber erst im nächsten Teil.
                          Ich freu mich drauf!

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                          • grenzenlos
                            Dauerbesucher
                            • 25.06.2013
                            • 566
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #93
                            AW: (NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

                            Weltradeltour weiter mit
                            Costa Rica


                            Costa wird für uns ein Naturleckerbissen. Schon die kleine Denise zeigt uns am ersten Tag ihren weitläufigen Dschungelgarten. Zum Abschied zeigt sie uns noch was ganz besonderes. Sie hat zwei Hundeföten für die Ewigkeit aufbewahrt. Denis strahlt dabei unendlich viel Kinderstolz aus.


                            Kinderstolz

                            Uns sind natürlich lebende Tiere trotzdem lieber. Wir radeln entlang der Westküste immer Richtung Norden. Wir merken sehr schnell, das wird ein gutes Radelland. Tage verbringen wir am Meer. Noch nie haben wir so viele Papageien gesehen. Sie begleiten uns in Schwärmen. Genau wie wir scheinen sie das Meer zu lieben. Zwischen sehr viel Wasser halten wir es sehr lange aus.


                            zwischen sehr viel Wasser halten wir ...

                            An einzelnen Flussläufen treffen wir immer wieder auf Krokos. Aus sicherer Entfernung bestaunen wir die Urgetüme. Über 5 Meter sind sie lang. Stunden kann ich sie beobachten ohne Langweile. Gi lässt mich leider, oder vielleicht auch zum Glück, nicht näher ran, denn das Flussufer ist oft sehr schlammig und somit eine echte Gefahr.


                            Die Krokos zeigen uns den Weg

                            Die Krokos zeigen uns den Weg zum nächsten Ziel. Flussaufwärts geht es in die Berge. Tage später erblicken wir den Arenal. Den aktivsten Vulkan im Land, den Arenal, wollen wir unbedingt anradeln. Er ist 1670 Meter hoch. Seit 1968 fließt regelmäßig Lava von seinen Hängen ins Tal. Der Weg dorthin ist mühsam, denn über 1100 Höhenmeter müssen wir bis zu seinem Fuß pedalen. Wenn Pisten geradelt werden, ist eine Großreinigung am Abend Pflicht.


                            Großreinigung angesagt

                            Überqueren wir jedoch kleine Bäche, dann ist die Reinigung der Radel ein Kinderspiel. Und selbst fühlen wir uns da auch oft wie Kinder, einfach Kinderwohl.


                            Kinderspiel

                            Wir selbst baden oft bei heißen Quellen. Diese gibt es entlang der Strecke sehr reichlich. Den Eintritt in die teuren Thermalbäder sparen wir uns, denn so mancher Bach und Flüsschen wird von den Quellen gespeist. Dort baden die Einheimischen und natürlich auch wir sehr freudig kostenlos. Man muss die Stellen halt nur finden.
                            In der Nähe vom Vulkan gönnen wir uns Luxus. Wir mieten ein Traumzimmer mit Aussicht.


                            Traumzimmer! Echt gut auch mal ohne Zelt.

                            Die Gegend um den Vulkan ist einzigartig schön. Wir verlieben uns regelrecht ins viele Grün mit all seinen wunderbaren Rätzeln.


                            Wir verlieben uns regelrecht ins viele Grün....

                            Wanderung folgt auf Wanderung. Und jede Wanderung lässt uns staunen.


                            Jede Wanderung lässt uns staunen.

                            Über all diese Schönheiten ragt der erhabene Vulkanberg. Wir können uns nicht satt sehen.


                            Wir können uns nicht satt sehen!

                            Unser Radelmonat in Costa ist leider bald um. 3 Tagesetappen brauchen wir bis in die Hauptstadt San Jose. Doch bevor uns die Hauptstadt schluckt, besuchen wir noch den Hausvulkan der Hauptstadt. Hier qualmt es uns mächtig um die Ohren.


                            Hausvulkan der Hauptstadt

                            Der Vulkan selbst schluckt uns nicht. Wir freuen uns darüber, denn Kuba soll unser nächstes Radelziel werden.
                            Costa selbst wird eines unserer Lieblingsländer. Ein Monat und um die 1000 Radelkilometer waren uns fast zu wenig. Ein Wiedersehen treibt uns schon lange um.

                            PS: Costa ist wirklich echt schön. Naturleckerbissen erster Güte! Speziell auch für Wanderer sehr zu empfehlen!
                            Nächste Woche können wir dann zusammen in Kuba eine Radelrunde drehen. Es gibt für euch dabei garantiert keinen Muskelkater.

                            Bis dahin noch schöne Woche,

                            Grüße von Wi + Gi www.grenzenlosabenteuer.de
                            Zuletzt geändert von grenzenlos; 28.08.2013, 13:13.
                            Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                            Gruß, Wi grenzenlos

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                              • 25.06.2013
                              • 566
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                              #94
                              AW: (NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

                              Weltradeltour weiter mit

                              Kuba

                              Fidel Castro, Schweinebucht, Zigarren, Trauminsel, Kalter Krieg, Palmen und Che Guevara, spukt es mir bei den Gedanken zu Kuba ständig in meinen Kopf herum.
                              Wir beziehen für 3 Tage das Hotel Lincoln. Es wurde 1926 als zweites Hotel in Havanna erbaut. Zwischen Frühstück und Abendbrot erkunden wir die berühmte Stadt.
                              Woran mag es liegen, dass die Menschen hier so wenig lächeln, fragt mich Gi. Erst viel später finden wir darauf eine Antwort.
                              Im Altstadtviertel treffen wir täglich den Rotsternzigarrenmann. Auch er lächelt nie.


                              Auch er lächelte nie.

                              Er wünscht uns aber viel Freude für unsere Radelrundtour auf Kuba. Die Freude vergeht uns die ersten Radeltage, denn es macht uns absolut Mühe die so notwendigen Kalorien in Form von Nahrung aufzutreiben. Die Tropeninsel scheint kein Nahrungsmittelpardies zu sein. Wir halten ständig Ausschau nach irgendwelchen Läden.


                              Wir halten ständig Ausschau

                              Doch schnell begreifen wir, da wo eine Schlange Menschen steht, da ist auch ein Laden. Zum Glück gibt es dann wirklich immer irgendwas. Irgendwas ist in der Regel Brot, Zucker, Mehl, Reis, Bohnen, Zigaretten und sonderbarerweise immer reichlich Schnaps. Für uns ein zusätzliches Problem, was verkauft man uns denn außer Brot von den Leckereien? Sofern man uns dann - von Laden zu Laden recht unterschiedlich - etwas ohne Bezugsschein (viele Sachen gibt es nur auf Bezugsschein) verkauft, ist es zumindest unheimlich billig. Wir gewöhnen uns Häppchenweise an den real existierenden Sozialismus.


                              Reiter am Dorfladen


                              Leere Regale sind normal.


                              Freude über jedes Brot.

                              Auf unsere knapp 1000 Radelkilometer lernen wir aber auch die Schönheiten der Insel kennen. Diese sind hauptsächlich in der Nähe von den Touristenhochburgen gruppiert. Noch nie haben wir so unterschiedliches Meeresblau erlebt. Die Strände sind genial. Auch schimpft dort kein Tourist über Nahrungsmittelknappheit. Fidels Urlauberwirtschaftspolitik sei‘s gedankt.


                              Unterschiedliches Meeresblau

                              Von der Nordküste zur Südküste überqueren wir wildromantische Berglandschaften. In dieser Gegend sind Tiere oftmals das einzige Transportmittel.


                              Tiermaschinen

                              Was uns noch auffällt? Auch wenn die Menschen in den Bergdörfern oft noch ärmer dran sind, sie lächeln weit öfter als die Städter. Dies tut uns gut. So manche Freundschaft schließen wir dabei. Auf so manchem Grundstück dürfen wir unser Zelt aufschlagen.


                              Pioniere bringen uns Morgenkaffee

                              An einem Morgen bringen uns sogar Pioniere den Morgenkaffee ans Zelt. Wir sind nur noch gerührt.
                              Wir vergleichen Kuba immer wieder mit der ehemaligen DDR. Wir stellen schnell fest, die Ehemalige war ein Mercedes, Kuba im Vergleich dazu ein uralter Trabant.
                              Gedankenversunken treffen wir wieder in Havanna ein. So mancher Oldtimer kreuzt dabei unseren Radelweg.


                              Oldtimer

                              Vom Lincoln schauen wir wieder über die Stadt. Kuba war irgendwie gestrig spannend.


                              War Kuba nun ein Karibiktraum?

                              Ich frage Gi, war Kuba nun ein Karibiktraum?
                              ,,Eine tropische Insel, auf der es für die eigenen Bewohner kein Obst gibt, ist ein Alptraum. Für einen Pauschaltouristen, der die wenigen Früchte im Hotel vorgesetzt bekommt, das herrlich blaue Meer sorglos genießen kann und von Brotmarken und Milchrationen nichts erfährt, für den kann Kuba ein Karibiktraum sein.‘‘ Dabei blättert Gi in einer der Hochglanzbroschüren. Fröhliche Kubaner lächeln uns daraus an.

                              Wir fliegen rüber nach Afrika. Es wird unser nächster Radelkontinent. Wir freuen uns auf Afrika. Was wird uns, der unter Radlern so bekannte, härteste Kontinent bringen? Davon berichte ich im nächsten Teil.

                              Bis dahin viele Grüße
                              Von wi + Gi www.grenzenlosabenteuer.de
                              Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                              Gruß, Wi grenzenlos

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                                • 25.06.2013
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                                #95
                                AW: (NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

                                Weltradeltour weiter mit

                                Ägypten

                                In Kairo besorgen wir uns neue Pässe. Unsere sind randvoll. Randvoll in randleer umzuwandeln, kostet Zeit, Nerven und viel, viel Geld. So lernen wir aber ausgiebig Kairo kennen. Wir riechen in viele Armutsecken und beradeln auch zwangsweise immer wieder die Viertel der Reichen, denn da befindet sich natürlich auch die Botschaft zur Neupasserlangung. Eine gute Woche dauert der Hürdenlauf zwischen Arm und Reich.


                                Reiches Kairo


                                Armes Kairo

                                Nach gut 2 Wochen pedalen wir endlich auf dem löchrigen Teerband in die Wüste. Das wüste Teerband soll uns bis Luxor den Weg weisen.
                                Wir lieben die Wüste. Zu unserer Liebe gehört aber auch die Demut. Nur damit, mit Liebe und auch Hingabe zu diesen ungewöhnlichen und starken Landschaftsformen, ist solch ein Vorhaben überhaupt machbar. 21 Tage Wüstenradeln und Wüstenschieben liegen vor uns.


                                Liebe und Demut gehören zum Wüstenschieben

                                1500 Kilometer liegen vor uns. Logistisch ist die Strecke nicht unbedingt leicht, doch durchaus erlebenswert, denn einige Oasen, teilweise sogar mit heißen Quellen gesegnet, liegen recht gut verteilt am langen Weg. Nur zwei Mal sind um die 250 Kilometer ohne jegliche Ansiedlung zu überbrücken.


                                Liebe und Demut gehören zum Wüstenradeln

                                Es ist Januar, somit in den Nächten Wüstenkalt. Doch Gi hat eine wärmende Idee. Sie erfindet die Gi-Zeltbodenheizung. Den Beduinen gleich, nutzen wir die Wärme unserer Feuerstellen. Die Feuerstelle wird mit viel Sand abgedeckt und darauf kommt immer unser Zelt. Nach anfänglichen Problemchen funktioniert die Zeltbodenheizung genial.


                                Vorbereitung für die Zeltbodenheizung

                                Wir durchradeln die ,,Schwarze Wüste‘‘. Doch der absolute Hammer ist für uns die ,,Weiße Wüste‘‘. Wir schweben da regelrecht in die Schneewittchensenke, beradeln mit viel Anmut das helle Tuch der Schönen und erreichen nach unzähligen Kilometern den Höhepunkt in dieser ,,Weißen Wüste‘‘. Es sind bizarre Gebilde aus weißem Kalkstein. Die von Wind, Sturm und seltenem Regen geformten Schönheiten wirken wie überdimensionierte Regenschirme, Steinpilze oder Fabelwesen. Wir sind einfach nur noch happy.


                                Happy in der ,,Weißen Wüste''

                                Nach Wochen von Anstrengungen und Glücksgefühlen ist Luxor greifbar. Es wird auch Zeit, denn Gi braucht unbedingt neue Schühchen und die Räder verlangen nach neuem Flickzeug gegen die vielen Dornen am Wegesrand.


                                Gi braucht Schühchen


                                Dornen am Wegesrand

                                In Luxor erhandeln wir zwei Tickets für ein Boot bis Aswan.
                                Tage später bekommen wir – wir sind fast geschockt – nach wirklich nur 15 Minuten unsere Visa im Sudanesischen Konsulat von Aswan in unsere jungfräulichen Pässe gestempelt.
                                Doch noch fünf weitere Tage müssen wir auf die Fähre über den Nassersee warten. Aswan macht uns die Warterei aber sehr leicht. Fünf Tage wandern oder pedalen wir durch die herrliche Gegend.


                                Wandern um Aswan

                                Nach fast 2 Monaten in Ägypten bekommen wir unser Abschiedsgeschenk. Von der Fähre aus bestaunen wir in den Morgenstunden Abu Simbel.


                                Abschiedsgeschenk Abu Simbel

                                Vier Stunden später legt unser Boot in Wadi Halfa an. Wir sind unheimlich aufgeregt, denn im Sudan waren wir noch nie. Von einigen Sudaneindrücken berichte ich aber erst im nächsten Teil.
                                Bis dahin viele Grüße von Wi + Gi www.grenzenlosabenteuer.de
                                Zuletzt geändert von grenzenlos; 06.09.2013, 15:17. Grund: Rechtschreibung
                                Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                                Gruß, Wi grenzenlos

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                                  #96
                                  AW: (NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

                                  Weltradtour weiter mit

                                  Sudan

                                  Was uns immer wieder überrascht, ist die meist plötzliche Andersartigkeit um uns herum beim Passieren einer Landesgrenze. Die Menschen sind anders, die Ortschaften sind anders, das Essen ist anders – und dies alles geschieht binnen weniger Augenblicke. Etwas liegt hinter uns, etwas völlig anderes liegt vor uns.
                                  Der Grenzort Wadi Halfa wirkt verschlafen. Unsere Absteige für die erste Nacht im Sudan ist sehr einfach. Sandboden im Zimmer und Waschwasser wird aus einem ehemaligen Ölfass geschöpft. Das Trinkwasser befindet sich in schön geformten Tonkrügen. Die Decke ist ein Strohdach mit kleinen Blicköffnungen zum Himmel. Die Menschen in Wadi Halfa sind ruhige Gesellen, freundlich, noch nicht massentourismusversaut und sie lächeln uns aus sehr dunklen Gesichtern an. Wir genießen wie so oft den Zeitsprung in die Andersartigkeit.


                                  Zeitsprung in die Andersartigkeit

                                  Über 1200 Kilometer liegen vor uns. Füllt immer Wasser nach! Die Wüste ist kein Brunnen. Vergesst das nicht, wird uns zum Abschied gesagt.


                                  Wir bunkern Trinkwasser

                                  Die ersten 400 Kilometer pedalen wir bis Dunqula meist am Nil entlang durch die Nubische Wüste.


                                  Am Nil entlang

                                  Es gibt nur wenige Oasen. In jeder besorgen wir uns aber Wasser und was zum Essen. Begeistert sind wir von den oftmals bunt bemalten Nubienhäusern.


                                  Nubienhaus

                                  In den Gärten der Oasenbewohner entdecken wir manch prächtige Blüten.


                                  Manch prächtige Blüte sehen wir

                                  Viele Tage später pedalen wir durch die Bayada Wüste. Hier haben wir ein echtes Wasserproblem. Erst hunderte Kilometer weiter stoßen wir wieder auf den Nil. Manchmal stehen Tonkrüge an der Wüstenstrecke. Oft zeigen uns Kinder den Weg zu den Wasserstellen.


                                  Oft helfen uns die Kinder

                                  Sie sind im Notfall für die wenigen LKWs an der Strecke gedacht. An jeder dieser Wüstenraststätten füllen wir unsere Flaschen auf.


                                  Wüstenraststätte

                                  Wir haben weder einen Wasserfilter noch Entkeimungstabletten. Und somit die Sorge, dass uns die Bilharziose beglücken könnte. Über 50 Prozent der Nilanwohner leiden unter dieser unangenehmen Wurmerkrankung. Um uns Sicherheit zu vermitteln, kochen wir das Wasser an langen Wüstenabenden ab und immer spiele ich filmreif dabei den Vorkoster.
                                  Auch wenn mancher Wüstentag hart ist, das Radeln durch die Wüste bereitet uns sehr viel Freude. Ca. 400 Kilometer vor Khartum treffen wir wieder auf den Nil. In den Dörfern sind oft ausgestopfte Krokodile zu sehen.


                                  Ausgestopftes Warnkroko

                                  Sie dienen zur Warnung für die Kinder, denn oft greifen die Krokos Kinder an. In Karthum erleben wir solch ein Drama. In der Nacht wird ein Mörderkroko auf den Camping gebracht. Das Kroko hat ein Kind getötet. Damit die Seele der Getöteten seinen Weg findet, werden die Mörderkrokos nach Möglichkeit erlegt.
                                  Es ist fast vier Meter lang und hat am Kopf ein Einschussloch. Gi hilft den Krokometzgern beim Zerlegen. Vier Stunden dauert es, bis die wertvolle Haut vom Fleisch getrennt ist.


                                  Gi hilft bei der Häutung mit.

                                  Die traurige Angelegenheit beschäftigt uns noch lange auf unserm weiteren Weg zur Grenze von Äthiopien. Wir durchqueren eine weitere Wüste. Erst im Grenzgebiet ändert sich die Landschaft. Auch unterscheiden sich die wenigen Ortschaften und Streusiedlungen gewaltig von den nubischen Ansiedlungen auf dem Weg nach Khartum. Die Dörfer hier bestehen aus Rundhütten. Bei Sichtung der ersten Rundhütten keimen Afrika – Kindheitsgedanken in mir auf, denn damals war bei mir für Afrika, im Kopf immer die Rundhütte greifbar. Sozusagen als Abschiedsgeschenk vom Sudan werden wir von Mustafa eingeladen, in einer seiner Rundhütten die Nacht zu verbringen. Wir sind begeistert.


                                  Unsere Rundhütte kurz vor der Grenze.

                                  Der Sudan war ein echt gutes Radelland für uns. Was wird uns Äthiopien bringen, fragt Gi in der letzten Sudannacht. Keine Ahnung. Das Land ist sehr arm. Wir werden sehen…, ist meine Antwort.

                                  Kurze Einblicke zu Äthiopien folgen im nächsten Teil.

                                  Bis dahin Grüße von Wi und Gi www.grenzenlosabenteuer.de
                                  Zuletzt geändert von grenzenlos; 11.09.2013, 12:23.
                                  Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                                  Gruß, Wi grenzenlos

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                                  • Franky66
                                    Fuchs
                                    • 07.09.2013
                                    • 1265
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #97
                                    AW: (NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

                                    Was für eine Reise - wow !

                                    Ich ziehe meinen imaginären Hut vor Euch !

                                    Die tollen Fotos lassen ein wenig daran teilhaben , wenn auch nur visuell - herzlichen Dank !


                                    Liebe Grüße

                                    Franky
                                    Bemerke, höre, schweige. Urteile wenig, frage viel.

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                                    • Klappstuhl
                                      Alter Hase
                                      • 25.01.2009
                                      • 4235
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #98
                                      AW: (NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

                                      Danke und natürlich von mir auch für diesen tollen Bericht und Respekt für die "Verwirklichung" eures Traumes/ Wunsches/ Sehnsucht...

                                      Was für ein Erlebnis!

                                      Ich freue mich wenns weitergeht (allerdings hab ich auf dem Blog schon "gespitzelt" ) und alles alles Gute, viel Sand, viele wunderbare Sternenhimmel und tolle Begegnungen im Oman (und danach viel Zeit zum Reiseberichtschreiben )

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                                      • grenzenlos
                                        Dauerbesucher
                                        • 25.06.2013
                                        • 566
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #99
                                        AW: (NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

                                        Zitat von Klappstuhl Beitrag anzeigen
                                        Danke und natürlich von mir auch für diesen tollen Bericht und Respekt für die "Verwirklichung" eures Traumes/ Wunsches/ Sehnsucht...

                                        Was für ein Erlebnis!

                                        Ich freue mich wenns weitergeht (allerdings hab ich auf dem Blog schon "gespitzelt" ) und alles alles Gute, viel Sand, viele wunderbare Sternenhimmel und tolle Begegnungen im Oman (und danach viel Zeit zum Reiseberichtschreiben )
                                        Danke für die netten Worte. Habe mir deinen Annapurnabericht rein gezogen!
                                        Dort hatte es uns auch besonders gefallen. Prima Berichte in diesem Forum. Nur ein Problem dabei, ständig kommt da Fernweh auf. Na ja, Oman ist ja schon recht nah.
                                        Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                                        Gruß, Wi grenzenlos

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                                        • grenzenlos
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                                          • 25.06.2013
                                          • 566
                                          • Privat

                                          • Meine Reisen

                                          AW: (NZ) Mit dem Radel um die Welt - 4 Jahre unterwegs

                                          Weltradeltour weiter mit

                                          Äthiopien (1)

                                          Jung und Alt rufen uns zu: You, you! Give me money!
                                          Das hören wir ab den ersten äthiopischen Kilometern fast täglich. An manchen Tagen erklingt es hundertfach. Leider fliegen auch manchmal Steine. In Äthiopien erleben wir unseren zweiten Kulturschock auf unserer Radeltour.


                                          Give me Money!

                                          Bis in die Hauptstadt liegen 700 km vor uns.


                                          Weiter Weg bis Addis Abeba

                                          Über viele Berge pedalen wir, begleitet von den nervenden Rufen und so manch schöner Landschaft. Nur von den Nilfällen hatten wir etwas mehr Dampf erwartet. ,, Dampfende Wasser‘‘ dampfen zur Zeit nicht. Die ,,Schrumpffälle‘‘ wirken zur Trockenzeit trotzdem irgendwie schön auf uns.


                                          Die Schrumpffälle

                                          An einem frühen Morgen rollen wir 20 Kilometer bergab. Von über 2000 Meter Höhe bremsen wir uns auf 1000 Meter hinab. Als wir den Nildurchbruch erblicken, machen wir eine längere Pause und genießen von dort aus den Blick in die gigantische Schlucht. Im Canyon ist es feucht und heiß. Es müssen weit über 30 Grad sein. Der Abenteurer Rüdiger Nehberg hat mehrmals hier den Nil befahren. Bei einer seiner Niltouren wurde seine Gruppe von einheimischen Räubern überfallen. Einer seiner Freunde wurde dabei tödlich getroffen.
                                          Passt auf euch auf, sagen uns die netten Kaffeefrauen vom Kaffeehüttenstand an der Straße. Viele der Männer da unten sind mit Waffen unterwegs, geben sie uns mit auf den Weg.


                                          Kaffeebude. Äthiopien hat den besten Kaffee!

                                          Für uns ist der Anstieg auf der anderen Schluchtenseite aber ein weit größeres Problem. Bewaffnete Männer treffen wir nicht. Stunden schieben wir die Radel bergauf. Wir nehmen wie so oft Anlauf und nach vielen weiteren Bergen und Tälern, nach Nächten im Zelt oder in Billigunterkünften treffen wir Tage später ziemlich erschöpft in der Hauptstadt Addis Abeba ein.
                                          Noch nie haben wir in einer Hauptstadt so viele Obdachlose, Bettler und Kranke gesehen. Vieles tut uns in der Seele weh.
                                          Es gibt aber zwischen viel Elend auch Besinnliches zu bestaunen. Trotz Armut lächeln uns viele Kinder an. So manche Freundschaft schließen wir da.


                                          Manche Freundschaft schließen wir.

                                          Nach einem schlechten Start – Gi wird noch in Addis Abeba von einem Minibus angefahren – radeln wir in 9 Tagesetappen 700 km bis Arba Minch. Die Strecke ist recht durchwachsen, doch da wir meinen, Äthiopien nach über einen Radelmonat etwas zu kennen, was uns kopfmäßig unheimlich hilft, nehmen wir vieles gelassener. Die Steine werfenden Kinder versuche ich auf Distanz zu halten. Das Pistenradeln geht aber unheimlich an die Substanz. Hunderte Kilometer Piste liegen noch vor uns.


                                          Piste, Piste, Piste!

                                          Die körperliche Belastung ist enorm. Abwechslung der guten Art finden wir in der unglaublich schönen Tierwelt. Wir sehen unsere ersten Nilpferde in freier Natur. Doch auch die Kleintierwelt bezaubert uns im Grabenbruchgebiet (Rift Valley). Fast täglich beobachten wir den Bienenfresser. Am Zwaysee sichten wir unsere ersten Pelikane.


                                          Äthiopisches Farbenspiel

                                          Auch wenn wir täglich aufs Neue hoffen, ab Arba Minch gibt es keinen Teerbelag auf den Straßen mehr. Schließlich verschwinden auch die Strommasten. In dieser stromlosen Gegend treffen wir auf die ersten Volksstämme. Es gibt keine ,,You, you‘‘ Rufer mehr und es fliegen auch keine Steine mehr. Wir genießen die vielfältige Andersartigkeit der Stämme.


                                          Wir treffen auf die ersten Volksstämme.

                                          Erst in Turmi, 80 km vor dem Grenzort Omorate, ändert sich wieder einiges für uns. In Turmi fragt uns der Postenchef ob wir nach Omorate mit den Fahrrädern wollen. Das geht nicht, erklärt er uns sofort.
                                          In der Richtung aus der ihr kommt, sind die Stämme friedlich, die Menschen gut und es gibt keine Probleme. In Richtung Omorate, nur wenige Kilometer weiter, gibt es schon seit Jahren Probleme. Vor zwei Tagen wurden wieder zwei Männer erschossen. Bleibt hier! Nehmt ein Auto, sagt er uns sehr bestimmend.
                                          Wir bleiben, denn was er uns erzählt klingt sehr ernst. Wir hoffen auf ein Auto.


                                          Sandflohlager in Turmi

                                          Es kommt jedoch kein Auto. Unsere Stimmung sinkt gen null. In der Siedlung gibt es nur Wasser und die gehassten Kekse. Was es aber im Überfluss gibt, raubt uns fast den Verstand. Es sind Sandflöhe. Mit Einbruch der Dunkelheit gesellen sich zu den Sandflöhen dann auch noch zahllose Moskitos. Sie suchen sich zwischen den Sandflohbissen eine freie Einstichstelle. Gi hat es dabei besonders schlimm getroffen.

                                          Ob wir nach Omorate kommen und dort die Grenze nach Kenia überradeln, erzähle ich erst im nächsten Teil.

                                          Bis dahin viele Grüße von Wi + Gi www.grenzenlosabenteuer.de
                                          Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                                          Gruß, Wi grenzenlos

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